Clans of Caledonia: Alles nur geklaut? – Gaia Project: Gute Weiterentwicklung?

  • Aus meiner bescheidenen Sicht:

    Gaia Project entwickelt Terra Mystica vom selben Autor in die richtige Richtung weiter (und das vorher war schon fantastisch). Clans of Caledonia klaut sich alles zusammen, ohne dabei etwas besser zu machen, als die Spiele von denen es abkupfert. Ich finde das Spiel per se jetzt gar nicht schlecht, aber halt auch total unspektakulär und mitunter sogar etwas stumpf, weil es oftmals einfach sooooo offensichtlich ist, was wer wann zu tun hätte.

  • Ich glaube die schlechte Sicht einiger auf Clans begründet sich auch ein wenig aus den Aussagen des Autors. Irgendwie hat man bei einem Spiele-Autor die romantische Sicht, dass dieser vor allem ein Spiel macht, dass ihm selbst gefällt. Das er selbst zu allererst ein Spieler und Künstler ist.

    Juma Al-JouJou sagt aber ganz klar, dass er das Spiel für den Markt entwickelt hat. Das machen sicher auch andere Autoren, aber irgendwie steht da das Geschäftsmäßige so im Vordergrund, was man eher bei Redakteuren und Verlagen verortet. Ich glaube das macht unsympathisch auch wenn es durchaus verständlich ist (vor allem da er ja hier alle Rollen selbst besetzt).

    YouTube

    Mit dem Hintergrundwissen ist man natürlich geneigt, dass Spiel als seelenloses Zusammenklauen zu bezeichnen. Sicher nicht fair bei der ganzen Arbeit die da drin steckt.

  • Ich glaube die schlechte Sicht einiger auf Clans begründet sich auch ein wenig aus den Aussagen des Autors. Irgendwie hat man bei einem Spiele-Autor die romantische Sicht, dass dieser vor allem ein Spiel macht, dass ihm selbst gefällt. Das er selbst zu allererst ein Spieler und Künstler ist.

    Juma Al-JouJou sagt aber ganz klar, dass er das Spiel für den Markt entwickelt hat. Das machen sicher auch andere Autoren, aber irgendwie steht da das Geschäftsmäßige so im Vordergrund, was man eher bei Redakteuren und Verlagen verortet. Ich glaube das macht unsympathisch auch wenn es durchaus verständlich ist (vor allem da er ja hier alle Rollen selbst besetzt).

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    Mit dem Hintergrundwissen ist man natürlich geneigt, dass Spiel als seelenloses Zusammenklauen zu bezeichnen. Sicher nicht fair bei der ganzen Arbeit die da drin steckt.

    Interessant, kannte ich noch gar nicht - Danke!


    Wobei für mich da nur raus kommt, dass er eben Autor , Redakteur und Verlag in einem ist. Die ganzen Überlegungen, ob sich etwas verkaufen lässt und was man dafür am Spiel noch verändern muss, gibt es ja überall.

  • Außerdem gibt es durchaus sehr gute und sinnvolle Verbesserungen im Vergleich zu Terra Mystica und Gaia Project. Die unsägliche Kultleiste wurde zum Beispiel nicht einfach umgewandelt, sondern Gott sei Dank der Spiellänge halber gleich komplett rausgenommen (sehr gutes Streamlining imho) und die Rundenbonusplättchen berücksichtigen auch alles, was man in den vorherigen Runden dafür angehäuft hat und nicht nur die tatsächlich in der einen Runde stattfindenden Entwicklungen. Diese Änderung finde ich ebenfalls brilliant und gefällt mir ausnehmend gut. So wird auch Langfristiges mehr belohnt.

    Lg

  • die Rundenbonusplättchen berücksichtigen auch alles, was man in den vorherigen Runden dafür angehäuft hat und nicht nur die tatsächlich in der einen Runde stattfindenden Entwicklungen. Diese Änderung finde ich ebenfalls brilliant und gefällt mir ausnehmend gut. So wird auch Langfristiges mehr belohnt.

    Hmmm. Ich halte gerade das Belohnen der Errungenschaften einer konkreten Runde für ein schönes strategisches Element von TM oder GP, weil es gute Planung braucht, um auf den Punkt genau etwas leisten zu können. Es zwingt auch oft zu binären "ganz oder gar nicht" Entscheidungen, wenn man sich überlegt, ob man das Ziel verfolgen soll.


    Schöne strategische Elemente sind in Spielen oft schwieriger zu finden als schöne taktische Element. Von daher freue ich mich über sowas, auch wenn es zugegebenermaßen willkürlich wirkt, wenn irgendwas in den Runden 1, 2, 3, 4 und 6 nichts wert ist und in Runde 5 dazwischen auf einmal einen Haufen Punkte. Trotzdem für mich okay, wenn es das Spiel aufwertet. Das Belohnen von aufgesammelten Sachen ist dagegen eher langweile "viel hilft viel"-Logik, bei der jeder ein bisschen was abbekommt. Ist sicher einsteigerfreundlicher, aber .... irgendwie auch langweilig und bieder.

  • Ich verstehe, was du meinst. Aber in der Realität sieht es ja leider oft so aus, dass man manchmal in der x-ten Runde eben kaum Trade Posts mehr hat bei TM, weil es z.B. stark ist, mit seiner spezifischen Rasse früh viel Income und Leech zu generieren. Da ist man dann automatisch benachteiligt bzw. kann das nicht mehr so gut machen und bekommt dann in dieser Runde weit weniger Siegpunkte als die Gegner. Bei Clans würde ich dafür wenigstens rückwirkend noch die Punkte bekommen.

    Achja und vom Solomodus brauchen wir gar nicht sprechen, den habe ich ganz vergessen :) Aber das Spiel wurde ja hier schon zur Genüge diskutiert I guess.

    Lg

  • Ich verstehe, was du meinst. Aber in der Realität sieht es ja leider oft so aus, dass man manchmal in der x-ten Runde eben kaum Trade Posts mehr hat bei TM, weil es z.B. stark ist, mit seiner spezifischen Rasse früh viel Income und Leech zu generieren. Da ist man dann automatisch benachteiligt bzw. kann das nicht mehr so gut machen und bekommt dann in dieser Runde weit weniger Siegpunkte als die Gegner

    Terra Mystica ist nun mal asymmetrisch und da ist es völlig normal, dass die Völker bei den Rundenboni unterschiedlich gut dabei sind. Wenn du dich gegen die SP für Handelshäuser entscheidest und dafür dein Einkommen vorantreibst, wo die anderen eben abwarten und diesen Boost nicht haben, gleicht es sich im Normalfall doch schon aus. Es ist eine der großen Herausforderungen bei TM, abzuschätzen, auf welche Rundenboni man hinarbeiten sollte und welche man links liegen lassen muss, weil das Bauen der punkteträchtigen Gebäude zu einem früheren/anderen Zeitpunkt noch besser für das eigene Vorankommen ist. Sehe ich nicht als Nachteil an. Aber ist ja auch mein Lieblingsspiel. :)

  • Ich verstehe, was du meinst. Aber in der Realität sieht es ja leider oft so aus, dass man manchmal in der x-ten Runde eben kaum Trade Posts mehr hat bei TM, weil es z.B. stark ist, mit seiner spezifischen Rasse früh viel Income und Leech zu generieren. Da ist man dann automatisch benachteiligt bzw. kann das nicht mehr so gut machen und bekommt dann in dieser Runde weit weniger Siegpunkte als die Gegner.

    Deswegen liegen die Rubdenboni ja offen aus bevor man seine Rasse wählt. Da muss man bei der Wahl der Rasse abwägen, ob sie sich mit den Rundenboni vereinbaren lässt bzw ob sie genug andere Stärken besitzt, dass man die eine Runde getrost ignorieren kann.

  • Terra Mystica ist nun mal asynchron asymmetrisch und da ist es völlig normal,

    LMFTFY


    Und ab Sekunde 25 hier: Regalgezwitscher – Vast: The Crystal Caverns – BenSpielt.de

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • yzemaze

    Hat das Label ausgelagert hinzugefügt.
  • Terra Mystica ist nun mal asynchron

    Jeder zieht, wann er will und zu variablen Zeitpunkten in variablen Intervallen, anstatt immer schön nacheinander im Rundenrhythmus? Wäre sicher mal interessant... ;)

    "Magic Mystica Maze" sozusagen (huch? ein 3M-Spiel?) ;) Solche Crossover-Spiele werden womöglich der neue Trend (siehe Stonemaiers "Between Two Castles of Mad King Ludwig")

  • Ich glaube die schlechte Sicht einiger auf Clans begründet sich auch ein wenig aus den Aussagen des Autors. Irgendwie hat man bei einem Spiele-Autor die romantische Sicht, dass dieser vor allem ein Spiel macht, dass ihm selbst gefällt. Das er selbst zu allererst ein Spieler und Künstler ist.

    Juma Al-JouJou sagt aber ganz klar, dass er das Spiel für den Markt entwickelt hat. Das machen sicher auch andere Autoren, aber irgendwie steht da das Geschäftsmäßige so im Vordergrund, was man eher bei Redakteuren und Verlagen verortet. Ich glaube das macht unsympathisch auch wenn es durchaus verständlich ist (vor allem da er ja hier alle Rollen selbst besetzt)

    Er spielt halt mit allen Mitteln der PR. Nicht umsonst hat er sich auch ganz bewusst Klemens Franz als Grafiker "organisiert". Und dass er kurzfristig auch gern Spiele von "bekannten" Autoren verlegen möchte spricht ja auch für sich.

    Ich finde Clans geht in Ordnung und ist gutes Mittelfeld, es ist aber bei weitem nicht der Überflieger als der es zur letzten Spiel gehyped wurde. Bin ja eher gespannt ob und wann er etwas in einer vergleichbaren Qualität (nein, keine Erweiterung) auf den Spieltisch bringt.

  • "Bin ja eher gespannt ob und wann er etwas in einer vergleichbaren Qualität (nein, keine Erweiterung) auf den Spieltisch bringt."


    Den Beitrag verstehe ich nicht so ganz Teddybrumm. Er hatte ja mit Green Deal zuvor schon ein recht gutes Spiel abgeliefert, dass z.B. auch bei Tom Vasel in den USA positive Kritik bekommen hat.

    Kennst du das Spiel also gar nicht, oder mochtest du es nicht?


    Und Puma : Okay, agree to disagree :saint: Das Gegenteil mag ich eben wie gesagt so sehr an Clans. Aber so langsam drehen wir uns dann im Kreis hehe. Lass' dir deinen Kaffee schmecken :)

    Lg

  • Er hatte ja mit Green Deal zuvor schon ein recht gutes Spiel abgeliefert, dass z.B. auch bei Tom Vasel in den USA positive Kritik bekommen hat.

    Green Deal hab ich ein paar mal gespielt aber es ist bei mir durchgefallen. Eine 5-6 bei BGG


    Ich habe mich auch mehr auf das Thema und das Interview bezogen. Green Deal war nicht der Kracher in den Verkaufscharts. Also versucht er es, wie er auch zugibt, anders und schaut was gerade angesagt ist. Ein paar Zutaten gemixt, ein Schuß Whisky rein, ein ordentlicher Grafiker und noch eine Vorab Rezi von Rahdo mit den Zitaten Terra Mystica Killer und Euro Game of the Year und schon ging der Hype ab.

  • Und Marcel P. : Okay, agree to disagree :saint: Das Gegenteil mag ich eben wie gesagt so sehr an Clans. Aber so langsam drehen wir uns dann im Kreis hehe. Lass' dir deinen Kaffee schmecken :)

    Ach ich mag Clans of Caledonia ja auch, so ist es nicht (wobei ich die Mindermeinung vertrete, dass es mit TM vom Spielgefühl her sehr wenig gemein hat)! Aber bei jeglicher Terra Mystica - Kritik werde ich sofort getriggert. ^^ Kaffees waren fantastisch, danke.

  • Und ich liebe Terra Mystica auch und das war maximal Nörgeln auf allerhöchstem Niveau.. :D


    Teddybrumm: Okay, das ist natürlich schade. Aber das liest sich für mich auch ein bisschen verbissen. Ich kenne ihn ja persönlich und glaube, das ist alles nicht so heiß, wie es gekocht wird. Er ist ein ganz normaler Typ wie du und ich, mit dem man ganz normal reden kann und der auch nur über die Runden kommen möchte. Nachvollziehbarerweise. Und wenn dann auch noch tolle Spiele bei rumkommen, die jemandem gefallen - umso besser. Rahdo hat er jedenfalls ganz sicher keine Worte in den Mund gelegt, das war dieser schon ganz allein. Und Hype kann man auch gespalten sehen: mit einem Scythe, 7th Continent, KD:M oder Gloomhaven hatte das z.B. nichts gemein. Es war Mundpropaganda da, ja, aber bei weitem nicht auf dem gleichen (Welt-)Niveau.

    Lg

  • Ich find den Markt von Clans of Caledonia gut gemacht. Händlerklötzchen auf Käufer- oder Verkäuferseite platzieren und man weiss danach direkt, in welche Richtung sich der Marktpreis verändern wird. Gab es das so elegant gelöst schon mal in anderen Spielen oder ist das neu erdacht?


    Schade nur, dass das restliche Spiel so winzig umgesetzt wurde. Alles ist gefühlt ein wenig zu klein und bis zu elf (4x Punkte, 4x Ausbreitung, 3x Exportwaren) verschiedene Marker auf der ebenfalls zu kleinen Zählleiste kann unübersichtlich werden. Alles so 50% grösser und es wäre auch nicht ganz so fummelig im Handling. Funktioniert zwar alles noch, nur in grösser fäde ich es persönlich schöner. Dafür ist die im Vergleich kleine Schachtel aber auch randvoll.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Clans of Caledonia hat nicht mehr und nicht weniger geklaut als 3000 Titel davor es getan haben. In dieser Zusammensetzung ist CoC einzigartig.


    Die Mechaniken in Gaia sind auch alle schon vorher vorhanden gewesen. Titel wie z.B. La Granja haben auch keine einzige neue Mechanik sondern auch nur neu miteinander verwoben. Ich sehe da aber kein Problem drin, wenn das Endprodukt schlussendlich überzeugen kann. Und das tut La Granja und das tut auch Clans of Caledonia und das tut auch Gaia Projekt. (tut tuuuuut :) )

  • Ich find den Markt von Clans of Caledonia gut gemacht. Händlerklötzchen auf Käufer- oder Verkäuferseite platzieren und man weiss danach direkt, in welche Richtung sich der Marktpreis verändern wird. Gab es das so elegant gelöst schon mal in anderen Spielen oder ist das neu erdacht?

    Jemand hat geschrieben, dass das Ganze in ähnlicher Form bei #Navegador schon Verwendung findet... Kann vielleicht jemand bestätigen?!

  • Der Markt ist von Navegador inspiriert. Das wurde nach meiner Erinnerung auch so vom CoC-Autor bei seiner langen Liste von Einflüssen erwähnt. Bei Navegador gibt es allerdings nur einen Preisanzeiger, der sich je nach gewählter Aktion (grob: Rohstoffe herstellen oder Rohstoffe verarbeiten) nach oben oder unten entwickelt. Dass Spieler per Klötzchen zunächst die Richtung anzeigen, gibt es da so nicht.


    Braucht's bei Navegador aber auch nicht, weil der Effekt immer sofort auftritt und auch keine Wirkung/Bedeutung über die Aktion hinaus hat (wie etwa zur Anzeige einer begrenzten Zahl von Händleraktionen pro Runde). Man sagt nach Wahl der Markt-Aktion über das Rondell: "Ich produziere Zucker in meinen X Zucker-Kolonien" [bzw. "ich verarbeite Zucker in meinen Y Faktoreien"], kassiert X oder Y mal [zahlt Y mal] den aktuellen Preis und bewegt den Anzeiger um X Schritte nach unten [Y Schritte nach oben]. Pro Marktaktion darf man je einmal irgendwas mit Zucker/Gold/Gewürzen machen, also entweder produzieren oder verarbeiten.


    Letzter Nachtrag: Navegador hat kleinere Schritte, weniger Preisstufen und ist deshalb weniger "kopfrechenlastig". Im Vergleich finde ich Navegador besser und eleganter. Wer's nicht kennt: unbedingt probieren. Ist für mich auf dem gleichen Niveau wie Concordia. Hochinteressante indirekte Mitspieler-Interaktion. Man muss immer schauen, was die anderen machen. Die besten Chancen hat man, wenn man sich eine strategische Nische sucht, die von den Mitspielern vernachlässigt wird, denn auf allen Hauptwegen machen sich Spieler, die zusammen dort unterwegs sind, ganz schnell das Leben gegenseitig schwer.

    3 Mal editiert, zuletzt von MetalPirate () aus folgendem Grund: Durch die Weiterverarbeitung/Veredelung der Rohstoffe BEKOMMT man natürlich genauso Geld wie durch deren Herstellung.

  • Clans of Caledonia hat nicht mehr und nicht weniger geklaut als 3000 Titel davor es getan haben. In dieser Zusammensetzung ist CoC einzigartig.


    Die Mechaniken in Gaia sind auch alle schon vorher vorhanden gewesen. Titel wie z.B. La Granja haben auch keine einzige neue Mechanik sondern auch nur neu miteinander verwoben. Ich sehe da aber kein Problem drin, wenn das Endprodukt schlussendlich überzeugen kann. Und das tut La Granja und das tut auch Clans of Caledonia und das tut auch Gaia Projekt. (tut tuuuuut :) )

    Ich glaube, man muss da einen Unterschied insofern machen, dass man versuchen sollte, wenn man sich bei anderen Spielen Inspiration holt, diese nicht zu kopieren, sondern ein neues Spiel mit eigenem Charakter zu formen. Und ich denke, dass ist die Sache, die hier einige Clans of Caledonia vorwerfen.


    Ich persönlich sehe zwei Ähnlichkeiten zu Terra Mystica:

    - Es gibt eine Landschaft und die Spieler müssen Dinge von ihrem Tableau wegspielen um sie in der Landschaft zu platzieren - die weggespielten Dinge schalten denn vorher verborgene Funktionen frei.

    - Der Rundenablauf erinnert sehr an das große Vorbild. Ich hab eine Liste von möglichen Aktionen und mache eine davon reihum bis alle keine Ressourcen mehr haben.


    Den ersten Punkt haben wir auch schon in anderen Spielen gesehen. Aquasphere, Great Western Trail fallen mir da spontan ein. Den zweiten Punkt hat auch Terra Mystica nicht erfunden.


    Viel näher sehe ich persönlich Clans of Caledonia an Marco Polo. Die Aufträge aus MP sind dort nur ein Teil des Spiels. In CoC sind sie die Hauptquelle für Punkte. Sie sind sogar ähnlich aufgebaut wie in MP.


    Märkte gab es auch schon in anderen Spielen.


    Charaktere oder Völkereigenschaften gab es sowohl in TM als auch in MP...


    Ich persönlich sehe CoC nicht als bloße Kopie. Es ist ein Mix und ich denke, diese Diskussion wird nur geführt, weil der Autor sich in Videos entsprechend positioniert hat. Terra Mystica ist eins der beliebtesten Spiele der letzten Jahre und dann zu behaupten, man orientiere sich an diesem Spiel... Naja. Das muss jeder selber wissen. Ich finde es besser, wenn man den Autoren der Vorbilder herzlich dankt und das Spiel dann für sich sprechen lässt statt so eine PR-Offensive zu starten. Aber es sollte ja eine Crowdfunding-Geschichte werden...

  • sehe es wie ode.

    CoC hat sich viele Inspirationen genommen und TM um einen Markt und Aufträge ergänzt und die Kultleisten auf Warenleisten modifizert die einen sinnvollen* Multiplikator-Effekt bekommen haben (*viele Importwaren der gleichen Art drücken den Wert derselben)

    Diese Mischung gefällt mir ausgesprochen gut und finde ich nicht verwerflich.


    Die Vorab-Streuung der TM Nähe ist - finde ich - PRseitig nicht ganz unclever gewesen um Aufmkersamkeit und Interesse zu generieren.


    Obenauf - da unterscheide ich mich dann von ode.s Meinung... da ist mal jemand von vornherein ehrlich ;)

    ... und dann starten die Debatten der bekrittelten Plagiatisierung.

    Ist mir imho immer noch sympathischer als die vielen Neuauflagen die wirklich nur exakte 1,05:1 Kopien sind.

    0,05 für das Brainwork ein neues Design mit anderem Story-Schwatz..


    .. geschrieben von jemandem der TM, Gaia und CoC sein Eigen nennt.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Ich finde es halt ein wenig uncool, wenn man im Vorfeld der Veröffentlichung so einen Vergleich selber zieht. Ja, man kann da seine Vorbilder nennen, aber für mich hatte das etwas Geschmäckle, weil es eben darum ging vorher Geld zu verdienen und so einen Hype zu starten.


    Finde das Spiel aber auch ziemlich gut. Spiele es sehr gern. Wenngleich ich der Meinung bin, dass es ein sehr einseitiges Spiel ist. Aufträge, Aufträge, Aufträge... Aber Aufträge erfüllen macht eben auch Spaß...

  • Also ich besitze Terra Mystika und Clans of Caledonia und ich möchte beide nicht missen. Die spielen sich sowas von unterschiedlich.

    Bei TM versuche ich mit meinem Volk das Beste rauszukitzeln und in Ausdehnung und Wachstum umzusetzen.

    Bei CoC ist das Spielgefühl ein komplett anderes. Hier versuche ich so günstig wie möglich mich auf dem Brett aufzustellen und suche stark nach Synergien mit meinen Mitspielern und nutze sehr stark den Markt. In kaum einem Spiel wird bei uns, wird so aktiv der Markt genutzt. Gerade auch um Aufträge zu erfüllen wird am Markt ordentlich geschachert. Da war der Markt von Navegador beispielsweise viel statischer.


    Beide Spiele haben optische Ähnlichkeiten, fühlen sich aber unterschiedlich an. Und haben somit auch einen festen Platz in meinem Spieleregal.


    Ich kam ja auch auf die "Klauerei" von La Granja zu sprechen. Hier wurde ganz dreist bei Luna die Tempelinsel als Insperationsquelle genutzt (nennen wir es mal so ;) ). Aber egal, die Spiele fühlen sich hier auch total anders an. Genau wie TM und CoC. Und beides sind super Spiele.


    Ich habe immer das Gefühl, dass die Spieler von Ideenklauerei sprechen, die die besagten Titel gar nicht ausgiebig gespielt haben. Sonst hätten sie gemerkt das auch DAME und SCHACH auf dem GLEICHEN Brett spielen, aber sonst nichts miteinander teilen. Und hier schreit keiner rum :)

  • Es gibt eine Landschaft und die Spieler müssen Dinge von ihrem Tableau wegspielen um sie in der Landschaft zu platzieren - die weggespielten Dinge schalten denn vorher verborgene Funktionen frei.

    […]
    Den ersten Punkt haben wir auch schon in anderen Spielen gesehen. Aquasphere, Great Western Trail fallen mir da spontan ein. Den zweiten Punkt hat auch Terra Mystica nicht erfunden.

    … und wenn man noch ein paar Jahre zurückdenkt, könnte einem Hansa Teutonica (2009) einfallen. [Warst du da nicht auch irgendwie involviert?] Ob das jetzt wirklich vergleichbar ist, eine Inspiration für Terra Mystica war oder auch nicht, oder auch selbst wieder nur einen Mechanismus eines anderen Spiels aufgegriffen hat, sei mal komplett dahingestellt.


    Im „standing on the shoulders of giants“-Brettspielzeitalter noch wirklich originäre Ideen zu finden bzw. zu entwickeln oder von diesen im kniziaschen Sinne gefunden zu werden, ist halt nicht so einfach und meines Erachtens auch gar nicht zwangsläufig nötig. Relevant ist letzten Endes ja nur, dass ein gutes Spiel entsteht. Das ist sowohl bei Clans of Caledonia als auch bei Gaia Project der Fall.


    PS: Ich besitze alle 3 – noch. Gaia mag ich wegen des hohen Anspruchs, CoC wegen seiner relativen Fluffigkeit und dem durch das Thema recht leichten Einstieg. Terra Mystica wird von den beiden ordentlich in die Zange genommen, Staub ansetzen und früher oder später wohl das Regal Richtung Verkaufskiste verlassen müssen.

  • Also geklaut finde ich zu hart. Er hat sich einige Mechanismen aus anderen guten Spielen geschnappt und zu einem neuen zusammengeführt. Das machen doch praktisch alle so - mal mehr, mal weniger offensichtlich. Ich finde CoC ist ein gutes Spiel und ich spiele es gerne. Mir macht das Spiel nicht weniger Spaß, weil der Autor vielleicht bei der Kommunikatin etwas unglücklich vorgeht (eigentlich kann man ihm aber nur vorwerfen, ehrlich zu sein, oder?). Gaia Project sehe ich überhaupt nicht als eigenständiges Spiel. Das ist Terra Mystica 2.0 für mich, subjektiv gesehen. Ich brauche da kein Terra Mystica mehr und habe, wenn ich die Wahl habe, auch keinerlei Interesse, es zu spielen (wenn ich die nicht habe, ist es aber doch noch super ;) ). CoC aber kann bei mir auch daneben bestehen. Es hat zudem auch den Vorteil, wesentlich kürzer zu sein. Ich finde eigentlich auch nicht, dass sich die Spiele so sonderlich ähnlich anfühlen. Gaia Project bekomme ich fast nicht auf den Tisch - schade eigentlich.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Bei CoC ist das Spielgefühl ein komplett anderes. Hier versuche ich so günstig wie möglich mich auf dem Brett aufzustellen und suche stark nach Synergien mit meinen Mitspielern und nutze sehr stark den Markt. In kaum einem Spiel wird bei uns, wird so aktiv der Markt genutzt. Gerade auch um Aufträge zu erfüllen wird am Markt ordentlich geschachert. Da war der Markt von Navegador beispielsweise viel statischer.

    Das sehe ich anders. In den wenigen Partien CoC die ich bisher gespielt habe, war der Markt nicht dynamisch. In den wenigen Navegador Partien hingegen ging es ganz schön ab auf dem Markt.


    Zudem sind die Preise, die man am jeweiligen Markt erzielt, von komplett anderer Bedeutung. Wenn ich mal ein paar Pfund weniger für meinen Whiskey erziele ist das selten Spiel entscheidend. Wenn man Gegner bei Navegador 350 Cruzados erzielt und ich nur 180, habe ich ein großes Problem, sollte ich nicht schleunigst eine stärkere Ökonomie aufbauen können.

  • Den zweiten Punkt [gemeint: vom Spielertableau entfernte Spielsteine schalten darunter aufgedrucktes Einkommen frei] hat auch Terra Mystica nicht erfunden.

    ...sondern Eclipse.

    (Zumindest mal im Sinne von "populär gemacht". Wie immer mag es andere gegeben haben, die vorher dran waren, ohne entsprechende Popularität zu erreichen.)


    Aber es sollte ja eine Crowdfunding-Geschichte werden.

    Das ist, glaube ich, ein ganz wesentlicher Punkt hier. Für erfolgreiches Crowdfunding ist's nicht verkehrt, sich vorher großspurig als "Terry Mystica Killer" zu positionieren. Das kann einem dann nachher etwas auf die Füße fallen, wenn die Leute irgendwann denken: "Moment mal... Ist ja alles ganz nett... Aber wie kann eigentlich jemand, der einfach nur 3-4 andere erfolgreiche Spiele einmal durch den Wolf gedreht, neu abgeschmeckt und dann als eigene Leistung präsentiert hat, mit einem solchen Anspruch auftreten?! Ein bisschen mehr Eigenleistung hätte da drin sein dürfen." Wenn man dann noch über Kickstarter-Updates sowie BGG dazu aufruft, beim DSP für CoC zu stimmen, incl. Erklärung, auf welche Buttons man auch ohne Textverständnis auf der deutschsprachigen Seite zu klicken hat, dann kostet das weitere Sympathiepunkte. Zumindest mal bei mir.

  • Bei CoC ist das Spielgefühl ein komplett anderes. Hier versuche ich so günstig wie möglich mich auf dem Brett aufzustellen und suche stark nach Synergien mit meinen Mitspielern und nutze sehr stark den Markt. In kaum einem Spiel wird bei uns, wird so aktiv der Markt genutzt. Gerade auch um Aufträge zu erfüllen wird am Markt ordentlich geschachert. Da war der Markt von Navegador beispielsweise viel statischer.

    Das sehe ich anders. In den wenigen Partien CoC die ich bisher gespielt habe, war der Markt nicht dynamisch. In den wenigen Navegador Partien hingegen ging es ganz schön ab auf dem Markt.


    Zudem sind die Preise, die man am jeweiligen Markt erzielt, von komplett anderer Bedeutung. Wenn ich mal ein paar Pfund weniger für meinen Whiskey erziele ist das selten Spiel entscheidend. Wenn man Gegner bei Navegador 350 Cruzados erzielt und ich nur 180, habe ich ein großes Problem, sollte ich nicht schleunigst eine stärkere Ökonomie aufbauen können.

    Bei uns wurde sehr gerne und ausgiebig der Markt genutzt. Evtl. liegt es dann auch etwas an den Spielern am Tisch. Bei Navegador sollte man immer breit aufgestellt sein, damit man sowohl gut veredeln als auch verkaufen kann, das stimmt. Und wenn der liebe Mitspieler 350 Cruzados erzielen kann, dann hat man ein echtes Problem :)

  • [Warst du da nicht auch irgendwie involviert?]

    #HansaTeutonica Nur als Tester und Regelleser

    PS: Ich besitze alle 3 – noch. Gaia mag ich wegen des hohen Anspruchs, CoC wegen seiner relativen Fluffigkeit und dem durch das Thema recht leichten Einstieg. Terra Mystica wird von den beiden ordentlich in die Zange genommen, Staub ansetzen und früher oder später wohl das Regal Richtung Verkaufskiste verlassen müssen.

    Bei uns genau anders. Im Moment sieht es so aus, als wäre TM das Spiel, das sich bei uns durchsetzt. Gaia Project ist schon wieder weg. Ich bin einer der wenigen, die neben einigen positiven Änderungen auch ein paar negative Änderungen sieht. Und für CoC brauchen wir Clan-Nachschub. Ansonsten wird das Spiel wohl eher wieder gehen, weil es für mich auch nen ganzen Tacken schlechter als TM ist...

  • ...irgendwie auch langweilig und bieder...

    Mir ist nicht wichtig, ob CoC als "langweilig und bieder" angesehen werden kann, mir gefällt es trotzdem.


    Terra Mystica ist sicher ein gutes Spiel, wirklich angesprochen hat es mich aber nicht (7/10 bei BGG).

    Gaia Project finde ich, wie viele/manche, besser, aber es entwickelt sich bei mir kein "Feuer" (8/10 bei BGG).

    Clans of Caledonia weckt mein Interesse (8,5/10 bei BGG), egal, ob es wirklich so viel mit Caledonia zu tun hat. Die Abläufe und das, worum es geht, liegen mir einfach näher. Vermutlich ist meine Wertschätzung für CoC nicht unwesentlich von meinem Interesse für alles Keltische (Schottland, Wales, Cornwall, Irland) maßgeblich beeinflusst.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Kann ich nachvollziehen. Ähnlich geht es mir mit Gaia Project. Irgendwie will sich keine Liebe zu Welltraumspielen bei mir einstellen. Ich mag sie halt nicht. Alle durch die Bank. Ich will lieber meine Kornfelder ausbringen, Whiskey anbauen, Waren verschiffen, als Planeten kolonisieren, Raumschiffe bauen, etc. Das fühlt sich alles kalt und unreal an.

  • Der Markt ist von Navegador inspiriert. Man sagt nach Wahl der Markt-Aktion über das Rondell: "Ich produziere Zucker in meinen X Zucker-Kolonien" [bzw. "ich verarbeite Zucker in meinen Y Faktoreien"], kassiert X mal [zahlt Y mal] den aktuellen Preis und bewegt den Anzeiger um X Schritte nach unten [Y Schritte nach oben]. Pro Marktaktion darf man je einmal irgendwas mit Zucker/Gold/Gewürzen machen, also entweder produzieren oder verarbeiten.

    :?:

    Es gilt zwar eine andere Preisskala als für die Rohstoffe/Kolonien, aber kassiert wird so oder so...