[2018] Chronicles of Crime

  • Ich habe gestern das Tutorial ausprobiert. Netter, einfacher und sehr kurzer Einstieg. Leider ist ja bisher bloß ein richtiger Fall auf deutsch in der App abrufbar. Und wie schon erwähnt wurde, sind auch auf englisch längst nicht alle Fälle des Kickstarters zum jetzigen Zeitpunkt verfügbar (die Add-on Fälle kommen ja erst im ein paar Monaten). Mal schauen, ob weitere Fälle in den nächsten Tagen und Wochen auf deutsch folgen.

  • Wir sind gestern auch gestartet. Meine Frau und ich hatten zu zweit doch einigen Spaß. Aber die App ist, auch wenn sie nett gemacht ist und einige gute Elemente ins Spiel bringt (eigenes Kombinieren, Befragungen, Untersuchungen von Taträumen) auch Klotz am Bein.


    Derjenige am Tisch mit Smartphone, hat den Spaß! Keine Sprachausgabe, heißt vorlesen. Einer scannt und macht und tut, die anderen sitzen am Tisch. Zu zweit geht das noch ganz gut, weil man zusammen besser interagieren kann und hier und da zusammen aufs Smartphone glotzt. Aber mit vier Leuten am Tisch? Mit rumreichen, was eh passiert durch die "Hilfscharaktere" - bei vier Spielern hat jeder einen, sitzen andere irgendwie immer passiv rum. Auch kann natürlich ein Tatort von mehr als einem Spieler untersucht werden. Allerdings hat es der erste Untersucher schon am spannesten und mehrmaliges Suchen wird ja auch bestraft. Ein erster einmaliger guter Untersucher macht also spielerisch Sinn.


    Man verliert bei weniger Mitspielern natürlich Mitdenker, die vielleicht coole Einfälle haben, aber da das Spiel ansonsten eher abstrakt ist und durch die App lebt, weiß ich nicht, ob das reicht.


    Vielleicht ist das auch einfach nur mit Smartphone ungewohnt? Eine Karte hat ja auch nur einer am Tisch. Wie ist euer Spielgefühl?

  • Die Gedanken von brettundpad teile ich auch. Die App steht schon stark im Vordergrund und so ein Smartphone-Bildschirm ist so winzig, dass eigentlich nur 2 Personen Einblick haben und der Rest zuhören muss. Ob man das Smartphone dann immer rumreicht, kann ja jede Gruppe selbst entscheiden.

    Aber insgesamt kann man das Spiel schon so beschreiben: Einer agiert mit der App und liest vor, die anderen denken ;-).

    Ich habe es auch mit einem dann für alle sichtbar stehenden Ipad probiert und die Karten dann hinter das Ipad gehalten. So wird nicht das Smartphone über den Tisch kreisen, sondern die Karten zum Ipad. So kann zumindest jeder sehen, was passiert. Bedienen muss die App ja trotzdem eine Person. Da ich keine VR-Brille mitgenommen habe, probiere ich dies mal in einer 3er oder 4er Gruppe aus.

  • Hat schon jemand VR getestet? Geht das auch mit dem Apple-Phone? :)

    Unser Spiel ist am Donnerstag angekommen und wurde natürlich Abends direkt ausprobiert. Ja, geht auch mit Iphone. Das Scannen im SPiel funktiniert einwandfrei lediglich für die Kickstarter-Fälle die man auch mit beigelegten Scan-Codes freischalten kann, habe ich lange benötigt, bis die endlich gescannt wurden.


    Uns gefällt das Spiel super. Aber ich denke wirklich dass 1 oder 2 die besten Spielerzahlen sind. Alles andere würde ich auch als nervig empfinden.

    There is freedom - just behind the fences we build ourselves.

  • Unser Spiel ist am Donnerstag angekommen und wurde natürlich Abends direkt ausprobiert. Ja, geht auch mit Iphone. Das Scannen im SPiel funktiniert einwandfrei lediglich für die Kickstarter-Fälle die man auch mit beigelegten Scan-Codes freischalten kann, habe ich lange benötigt, bis die endlich gescannt wurden.


    Uns gefällt das Spiel super. Aber ich denke wirklich dass 1 oder 2 die besten Spielerzahlen sind. Alles andere würde ich auch als nervig empfinden.

    Dass es geht ist klar, aber auch in 3D? Dachte man macht das wie bei Google Cardboard...

  • Oh nein, ich hab ewig versucht, den Barcode der Packung zu scannen :mauer:

    Das nächste mal öffne ich zuerst die Schachtel.

    Scannen des QR Codes führte trotzdem nie zu einer Bestätigung, erst beim Schließen des Programms und nochmaligem Probieren kam die Meldung, daß ich den Teil schön reg. hätte bzw wer anders den Code schon benutzen würde (ich wohl).

    Jetzt also nur noch auf die Übersetzungen warten.

    Nur vom sog Beta-Editor habe ich noch keine Spur gefunden. Aber jetzt bin ich ja Detektiv ?

  • Meine "All-in"-Version ist heute angekommen. Eben mal ausgepackt. Das passt alles in die Grundbox, so dass man die Verpackungen der zwei Erweiterungen nicht mehr wirklich benötigt. Der Linsen-Aufsatz fürs Smartphone, um VR zu simulieren, hat in der Kickstarterversion einen Kunstseidenstoffbeutel spendiert bekommen. Nett, auch wenn der etwas besser in seine Tiefziehteilvertiefung passen könnte.


    Ich hoffe zudem mal, dass sich die Pappstreifen in bekannter Alea-Dicke noch geradeziehen, genauso wie die Charakterkarten des Grundspiels, weil die waren etwas gewölbt. Und wenn man das ganze Material in dieser einen Schachtel verstaut sieht, könnte man meinen, dass das irgendwie nach recht wenig aussieht für den Gegenwert von 70 Euro. Der Ermittlerblock sieht leider nicht so aus, wie auf den Kampagnen-Fotos. Der Kunstlederumschlag fehlt. Das ist im Prinzip nur ein normaler A5-Block mit Papprücken und Punktraster. Dafür passt der nicht in die Schachtel.


    Bei der Noir-Erweiterung hatte ich vier Gegenstands-Karten zu viel und damit doppelt dabei. Sah nicht nach Korrekturkarten aus, weil der QR-Code arg gleich aussieht. Hat aber noch Zeit aufgeklärt zu werden, weil die App-Abenteuer dazu sollen eh erst im Dezember fertig sein. Richtig verstanden? Wozu die Zippbeutel beigelegt haben, wo man die Erweiterungen doch nur mit dem Grundspiel spielen kann und es extra Vertiefungen mit Deckel i der Grundspielbox dafür gibt, ist mir ebenso ein kleines Rätsel.


    Der ganz grosse Whow-Effekt ist bisher ausgeblieben. Kommt hoffentlich im Zusammenspiel mit der App. Und wenn mir das Spiel dann doch nicht zusagt, ein Spontankäufer wird sich notfalls leicht finden lassen. Das ist das Tolle an Kickstarterspiele.

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  • Mal mein Allersteindruck nach dem durchgespielten Tutorial, das mich rund 30 Minuten gut unterhalten hat, aber deduktiv keine grosse Herausforderung war und wohl auch nicht sein wollte:


    Die Spielregel erklärt auf wenigen Seiten die Spielmaterialien und vor allem die App-Nutzung und wie die Bedienung in Details funktioniert. Das alles wird aber auch im Tutorial Schritt für Schritt erklärt. Teilweise war mir dabei nicht ganz klar, wo ich jetzt welche Karte ablegen sollte, aber einfach einen Schritt weitergeklickt und es wird einem direkt erzählt. Leider nicht vertont mit Sprachausgabe, sondern in schnöden Textfenstern. Das nimmt dem Spiel ein wenig an Atmosphäre und beschneidet die potentiellen Multimedia-Möglichkeiten einer App. Ob es in weiteren Szenarien dann später Sprachausgabe gibt, weiss ich hingegen nicht. Ist wohl auch eine Frage des Budgets und der Produktionskosten.


    Generell wird die App verwendet, um Bild- und Textinformationen auszugliedern. So legen wir nach und nach neue Orte und Personen aus und können die Orte bereisen oder uns mit den Personen unterhalten, in dem wir deren QR-Code scannen. Das Scannen funktioniert erstaunlich gut und auch aus den unmöglichsten Winkeln. Für jeden Scanvorgang vergeht die interne Spielzeit. Im Tutorial ist die nur für die Endauswertung interessant, in anderen Szenarien soll die auch Auswirkungen aufs eigentlich Spiel haben. Hier wäre eine Menge möglich mit wechselnden Tageszeiten und einzelnen Abschnitten mit eingeblendeter Echtzeit. Ob und wie das genutzt wird, muss sich zeigen.


    Von spielmechanischen Ablauf sehe ich in Chronicles of Crime eine Dreiteilung: Ersteinmal scannen wir Orte und Personen, um dorthin unseren Ermittlungsfokus zu setzen. Innerhalb der Pesonenbefragung scannen wir dann wieder andere Personenkarten oder vorab gefundene Gegenstandskarten, um mehr darüber von dieser Person zu erfahren. Als Spieler haben wir zudem vier Experten, die wir innerhalb ihrer Spezialgebiete über Personen oder Gegenstände befragen können. So kann der Arzt uns Obduktionsergebnisse mitteilen oder die Wissenschaftlerin Beweismittel forensisch untersuchen. Wir hingegen sind ein Team von namenlosen Ermittlern, die den Kriminalfall aufklären sollen. Dazu später mehr.


    Der zweite spielmechanische Teil ist die virtuelle 3D-Ansicht eines Ortes. Dabei hat nicht jeder Ort so eine 3D-Ansicht. Im Tutorial ist es nur der Tatort. Dort schauen wir uns 40 Sekunden in Echtzeit um. Im Spiel kostet uns das fünf Minuten unserer Ermittlungszeit und dieses Umsehen können wir (beliebig?) wiederholen, wenn wir meinen, dass wir noch nicht alles gesehen habe. In der Spielpraxis hält also ein Mitspieler das Smartphone, dreht sich damit herum, um so die virtuelle Umgebung zu erblicken. Man kann auch per Fingerwisch die Bewegung steuern, aber das erschien mir zu umständlich indirekt. An dieser Stelle kann auch der Linsenaufsatz oder eine Google-Card-Box zum Einsatz kommen. Damit ist man näher am Geschehen, braucht aber ein ausreichend modernes Smartphone, damit das eingebaute Gyroskop genau genug die eigenen Kopfbewegungen umsetzen kann. Mit meinem Samsung Note 2 (= uralt und inzwischen arg langsam) trudelte die Szenerie etwas. Eventuell muss ich das Gyroskop nur neu kalibieren vorab.


    Dieser Linsenaufsatz ist ganz nett, bringt ein mehr an Atmosphäre, weil man sich in diesem Ort umschaut, ist aber aktuell eher mehr ein Gimmick als eine wirkliche Hilfe. Zumal das Handling umständlich ist, weil die App auf dem einem Smartphone läuft und man für die 3D-Ansicht jedesmal dann diesen Linsenaufsatz anklipsen und dann wieder abklipsen muss. Mit einem zukünftigen App-Update soll es dann irgendwann möglich sein, ein zweites Smartphone für die 3D-Ansicht zu nutzen und das eigentliche Spiel auf einem Tablet laufen zu lassen. Auch hier sieht man: Das Potential ist durchaus da, ob es schliesslich genutzt wird, muss sich noch zeigen.


    Während dieser 40 Sekunden 3D-Ansicht des Ortes beschreibt man seinen Mitspielern, was man sieht und welche Gegenstände interessant für weitere Untersuchungen sein können. Zum Beispiel ein Stück Kuchen. Die Mitspieler durchforsten jetzt den Stapel der generischen Gegenstandskarten und finden "Lebensmittel". Das ist die dritte Spielmechanik. Wenn man alleine spielt, muss man sich schlicht merken, was man gesehen hat und später dann selbst den Gegenstandsstapel durchsuchen. Und diese Gegenstände kann man in der Ortsansicht dann einscannen und als potentiellen Beweis ablegen und später weitere Personen aufsuchen und die nach diesen gesicherten Gegenständen fragen.


    Warum sich jetzt nur ein Spieler umsehen kann, während wir doch als Ermittlerteam unterwegs sind, ist spielmechanisch leider nicht erklärt. Ich erkläre es mir so, dass wir zwar alle vor Ort sind, aber eben einer aus unserem Team seinen kriminalistischen Spürsinn einsetzt, um einen Ort näher zu untersuchen. Wenn die Mitspieler alle ein nicht ganz so detailreiches Bild des Ortes vorab sehen könnten, wäre das logischer und das Team könnte den einen Ermittler lenken - nach dem Motto "schau Dir mal das und jenes genauer an, was liegt denn da auf dem Boden?" Aber eventuell wird diese Spielmechanik noch verbessert. Immerhin haben wir noch nicht Dezember und erst im Dezember sollte das komplette Spiel samt App fertig sein. So gesehen spielen wir hier eine Vorabversion. Zumindest können wir uns das einreden und auf Verbesserungen hoffen.


    Spielerisch erinnert mich das enorm an die alten Point-and-Klick-Adventure. Wir suchen Orte ab und finden Gegenstände und kombinieren diese Gegenstände dann mit Standard-Aktionen. Nur spielt sich das Geschehen nicht komplett in der App ab, was durchaus möglich wäre, wenn man ein anderes Interface und ein virtuelles Inventar nutzen würde, sondern eben in Kombination mit einem Brettspiel. Das Smartphone ist das technische Hilfsmittel dabei, um diese beiden Welten zu verbinden. Und wie es in diesen Point-and-Klick-Adventure so ist, muss man die passenden Kombinationen aus Orten-Personen-Gegenständen-Aktionen erknobeln, um mit seiner Ermittlungsarbeit voran zu kommen. Da kann der an einem Ort gesehene Sessel noch so interessant scheinen, wenn es unter "Möbel" die Reaktion gibt, dass dieses alte Möbelstück nur abgenutzt und staubig ist und ansonsten ohne Belang, dann muss man das so hinnehmen. Wir können eben nur das machen, was vorab von den Autoren vorausgedacht wurde für unseren Handlungsradius.


    So hat sich schliesslich meine anfängliche Unboxing-Skepsis in Neugier gewandelt. Chronicles of Crime kann hoffentlich ein tolles Spielerlebnis bieten. Die Möglichkeiten dazu sind vorhanden. Ob die Stories und auch das Handling mit der Technik diese Hoffnung erfüllen können, wird sich zeigen müssen. So oder so erleben wir hier ein Stück Brettspielgeschichte, ein neuer Versuch der Fusion vom klassischen Brettspiel mit multimedialen Medien. Bisher sind alle diese Versuche über kurz oder mittellang gescheitet, auch wenn die anfänglichen Ambitionen noch so gross waren.


    Einzig ist mir noch nicht klar, wo genau das Gruppenerlebnis verankert sein soll. Im Prinzip ist die Anzahl an Mitspieler egal, es sei denn, dass spätere Abenteuer oder Module wirkliche Rollen verteilen. Im Grundspiel ist das aber nicht so. Wir sind eben Ermittler in ungenannter Anzahl. Die Mitspielerzahl wird bisher nur an der Stelle aufgegriffen, dass jeder Mitspieler seine ganz persönlichen Kontakte zu einem oder mehreren der vier ausliegen Experten hat und auch nur er diesen Experten befragen darf per Smartphone. Das scheint mir arg konstruiert. Zudem sehen mehrere Augen, sofern sich mehrere Mitspieler einen Ort in 3D-Ansicht anschauen, eventuell mehr und mehrere Hirne denken eventuell besser.


    In einer Mehrspielerrunde wird der Smartphone-Bediener in die Vorleserrolle gedrängt, weil ansonsten bekommen die Mitspieler nichts von den Dialogen und Hinweisen mit. Also doch eher ein Tablet nutzen, weil das einen grösseren Bildschirm bietet und damit mehr Mitspieler mehr vom dargestellten Storyverlauf mitbekommen anstatt nur vorgelesen oder gezeigt durch den Smartphone-Bediener? Aktuell funktioniert der Smartphone-Einsatz, zeigt mir aber deutlich, wo enormes Optimierungspotential vorhanden ist. Besser als das für mich enttäuschende Mars-Brettspiel von Portal Games, das eben leider keine der versprochenen Geschichten erzählt hat, ist Chronicles of Crime aber jetzt schon.


    So steht und fällt Chronicles of Crime mit der Umsetzung seiner Abenteuermodule. So bringt die Erweiterung "Noir" vier Aktionskarten ins Spiel, so dass man neben anschauen/untersuchen und befragen auch einschüchtern, einbrechen, beschatten und bestechen kann. Zudem hat man einen Geldvorrat dabei und wir spielen Sam Spader, einen Privatdetektiv. Trotzdem ist diese Erweiterung für 1 bis 4 Spieler angegeben. Mal sehen, wie das genau funktionieren soll. In der Erweiterung "Welcome to Redview" spielen wir hingegen einen vorab ausgewählten Character einer Jugendbande und wir müssen als Team agieren. Würfel und Energieriegel-Marker kommen zudem zum Einsatz. Hier scheint der Teamaspekt mehr betont zu werden.


    Sieht also so aus, als erst mit diesen Erweiterungen mehr und mehr Potential des Spielprinzips auch umgesetzt wird. Bis Januar 2019 sollen die deutschsprachigen App-Module dazu fertig sein. Bis dahin muss aber erst einmal das Grundspiel an sich überzeugen. Zumal auch ein Szenario-Editor für die Community entwickelt werden soll und damit der Nachschub an Erweiterungen gedeckt sein sollte. Bisher hiess es aber, dass die Community nur Vorschläge und Storyboards einreichen kann und der Verlag dann selbst die Umsetzung prüft und durchführt, was dann garantriert nicht zu einem kostenfreien Abenteuermodul führen wird, was aber für mich auch ok wäre, wenn somit die Qualität sichergestellt werden kann. Scheint aber alles noch in der Schwebe zu sein. Also abwarten, wie sich das Spiel entwickelt. Wird wohl auch davon abhängen, wie es sich auf der SPIEL 2018 und im Handel verkaufen wird. Bin gespannt und bleibe neugierig auf Innovationen und neue Ideen, wenn die dann am Ende auch spielerisch Spass machen.

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  • Kurzer Eindruck nach dem ersten Szenario - komplett ohne Spoiler und ohne jegliche Infos zur Story des Szenarios:


    Wir hatten zu viert gespielt. Erst das Tutorial, um die Bedienung kennenzulernen und dann direkt ins erste Szenario gestartet. Haben ohne Tutorial daran gut 90 Minuten gespielt, allerdings den Fall nicht erfolgreich beendet. Da wir uns aber nicht die Auflösung angeschaut haben, ist der Wiederspielwert dieses Szenarios gegeben. Zumal wir anscheinend einiges oder gar etliches nicht beachtet, falsch gedeutet oder nicht untersucht haben.


    Gut fand ich dabei, dass wildes Herumprobieren nicht zum Ziel führt, die Ingame-Zeit stattdessen voranschreitet und einem unter Druck setzt, vorab im Team zu überlegen und beratschlagen, was man denn jetzt machen soll oder welche Ermittlungsansätze eher nebenbedeutend und zu vernachlässigen sind. Die Vielfalt der Möglichkeiten nahm dabei im Laufe der Partie ordentlich zu und die Story ordentlich Fahrt auf. Trivial ist anders. Trotzdem sind die in der App zu lesenden Texte eher kurz gehalten, aber voller Details. Ohne sich Notizen zu machen, wird es schwierig den Überblick zu behalten. Allerdings reichte es, wenn das einer übernimmt und ein anderer die Texte der App vorliest. Wenn dieses Szenario die Schwierigkeit "leicht" haben soll, dann bin ich mal auf höher eingestufte Szenarien gespannt.


    Wir haben auf einem iPad gespielt - per Aufsteller am Tischrand platziert, so dass jeder den Screen im Blick hatte. Mit Smartphone wäre mir das in Viererrunde zu klein gewesen und ich hätte das Gefühl, da etwas zu verpassen, wenn man nicht wirklich sieht, was da passiert und man sozusagen blinder Beifahrer ist, der nur durch den Vorleser gefilterte Informationen bekommt. Die QR-Codes haben wir dann hinter das aufgestellte iPad gehalten und nicht umgekehrt die Gerät zu den QR-Codes geführt, was gut klappte und nur bei Orten etwas umständlich war, wenn da Personenkarten auf diesen Orten lagen. Funktionierte aber wegen der Arbeitsteilung in unserer Viererrunde ganz gut: Vorleser, QR-Code-Scanner, Notizen-Schreiber und Überblick-Behalter. Bei den 3D-Umgebungen haben wir dann das iPad dem einem Mitspieler in die Hand gegeben, der den Mitspielern seinen Bildeindruck beschrieben hat. Eben so, wie es spielerisch auch vorgesehen ist. Funktioniert und macht echt Laune. Je höher aufgelöst das Tablet ist, umso besser und detailreicher das Bild. Ein modernes Gerät hat da durchaus seine Vorteile.


    Meine erste Skepsis, die von Neugier gefolgt war, hat sich nun nach diesem ersten Szenario in ein durchweg gutes, ja sehr gutes Gefühl gewandelt. Die Partie war spannend und kurzweilig und wenn die Runde auf einer Wellenlänge in Sachen Spieltempo ist oder sich einpendeln kann, empfinde ich das Spiel auch in Vollbesetzung gut geeignet. Kann es mir aber ebenso gut zu zweit oder dritt vorstellen. Alleine spielen möchte ich persönlich nicht, weil dann die Teamdeduktion wegfallen würde. Bei uns hat ein erheblicher Spielteil die Diskussion möglicher Zusammenhänge und potentieller Ermittlungswege inklusive deren Planung eingenommen und das hat mir bestens gefallen, auch weil es so ganz anders im Vergleich zu Watson & Holmes ist, wo jeder für sich still hinbrütet, bis die Anspannung kaum mehr zu ertragen ist, weil man sich nicht mitteilen darf im Spiel. Chronicles of Crime bietet da mehr für mitteilungsbedürftige Spieler wegen dem kooperativen Spielgeschehen. Ob man allerdings diese Art der Teamdeduktion mag und sich ebenso in solche Diskussionen einbringen möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden.


    In meinem Tutorialbericht hatte ich angemerkt, dass das Spiel eine Menge Potential bietet und die Frage blieb, ob die Autoren diese Möglichkeiten der App auch genutzt haben. Nach dem ersten Szenario kann ich sagen: Ja, einiges wurde umgesetzt, was ich mir erhofft hatte und was dieses Szenario enorm aufgewertet hat. Aus Spoilergründen werde ich hier allerdings nicht konkreter. Wer an kooperativer Deduktion seinen Spass hat, sollte sich mal Chronicles of Time anschauen. Empfehle allerdings ein Tablet oder die Möglichkeit, das Bild per Smartphone auf einen grösseres Ausgabegerät zu streamen. Ein grosser Fernseher oder sogar ein Beamer wäre hier ideal. Wer nur ein veraltetes kleines Smartphone hat und auch keinen in seiner Spielrunde mit modernen Geräten, muss leider Abstriche in der Übersichtlichkeit hinnehmen.


    Bin gespannt, wie sich die weiteren Szenarien spielen werden. Aber auch ebenso, wie es beim zweiten Anlauf mit dem ersten Szenario läuft, denn gelöst hatten wir den Fall ja nicht. Ein gewisser Wiederspielwert ist also vorhanden, zumal wir nicht alles gesehen und richtig kombiniert haben und im zweiten Anlauf wir wohl einen anderen Ermittlungsfokus setzen würden.


    Aktuell sehe ich das Spiel bei einer BGG 8.5 bis 9, mit Potential auf eine 10, wenn es bis Dezember noch weiter optimiert wird und die kommenden Szenarien und Erweiterungen im Q1/2019 noch mehr am vorhandenen Potential ausnutzen, welche die Technik bieten kann. Wer aber generell das Handling mit Technik am Brettspieltisch ablehnt, muss das Spiel notgedrungen auslassen. Ich sehe die Technik hier aber nur als Mittel zum Zweck, um das Brettspielerlebnis spielerische Möglichkeiten zu geben, die ohne Technik so nur schwierig umzusetzen wären. Die Technik stand bei unserer Partie nie im Mittelpunkt und hat sich auch nie in den Mittelpunkt gedrängt.

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    2 Mal editiert, zuletzt von ravn () aus folgendem Grund: Bin halt zu blöd, um fehlerfrei auf der Couch liegend in mein Notebook zu tippern.

  • Wir haben gestern zu zweit das Szenario auch gespielt und gelöst. Aber es war zeitlich knapp, schön das Druck aufgebaut wird und es eine Zeitanzeige gibt, die nicht nur zum Spaß im Spiel ist. Das ist für mich der größte Clou im Spiel. Wild rumscannen führt nicht zum Erfolg und man muss manchmal um die Ecke denken. Ich kann ravn also größtenteils zustimmen, daher spare ich mir die Wiederholung und gebe nur etwas zum Spielgefühl wieder. Das klingt nun gleich negativer als es ist, nach dem Tutorial und dem ersten Fall bin ich gedanklich bei 7 bis 8.5.


    Grundsätzlich ist das Spiel sehr stark von der App gesteuert und dort sind die Texte nur sehr kurz und informativ gehalten. Gerade im Vergleich zu Watson & Holmes ist mir das atmosphärich viel zu wenig. Es wirkt öfters wie ein großes Rätsel aus Schlüsselbegriffen und weniger wie eine Kriminalgeschichte. Da hätte ich mir doch mehr Hintergrundinfos, coolen Slang, Eigenheiten der Charaktere oder einfache Gespräche gewünscht. Es hat dann zum Teil leider den Charme einer Excel-Tabelle.

    Das klingt vielleicht etwas hart, die Ermittlungen und das Knobel machen dann aber doch schon so viel Spaß, das man diese atmosphärischen Patzer verzeihen kann. Wie ravn schon schrieb, der Notizblock ist nicht umsonst dabei! Auch gerade weil von der Mechanik Personen in der App nur Nummern haben, muss man sich schon eine Struktur überlegen wie man alle Informationen unterbringt. Im ersten Fall (Schwierigkeitsgrad leicht) haben wir drei Zettel vollgeschrieben. Das ist ordentlich!

    Woran man sich gewöhnen muss, ist das um die Ecke denken. Die Gegenstandkarten mit QR-Codes sind sehr breit aufgestellt, für die Ermittlungen aber eben die Puzzleteile. Ein kleines fiktives Beispiel: Ich sehe bei einem Tatort einen Burger liegen. Teile das meinen Mitspielern mit. Nun kann die Karte "Gemüse", "Nahrungsmittel", "Fleisch" passen. Je nachdem, wie weit man das interpretiert. Im Spiel selber gibt es zwar weniger solcher Überscheidungen bisher, aber wir hatten eine QR-Karte und einen Hinweis in einem Bild nur eine Nuance falsch interpretiert und sind deswegen fast gescheitert. Weiter ist es dann so, wenn ich bei der Suche nach dem Killer, der Burger gegessen hat, eine Person treffe, dann kann ich nun die Karte Nahrungsmittel scannen, um damit dann zu erfahren, ob die Person Burger gegessen hat. Hierbei ist die QR-Karte dann nicht mehr der Burger vom Tatort, sondern nur noch "Schlüsselwort" und weiterhin muss ich mir merken, das die Karte Nahrungsmittel für Burger steht.

    Es funktioniert im Spiel, aber für uns war das am Anfang etwas komisch und sicher muss man die QR-Codes so grob halten (für andere Fälle und um nicht zu viel zu verraten), aber trotzdem ist das alles etwas mechanisch. Ein Gefühl das ich bei Watson & Holmes nie hatte. Ich hoffe also das sich das Spiel gerade atmosphärisch noch steigert! Wer also mehr wert auf eine Kriminalgeschichte legt, kann enttäuscht werden.

  • Grundsätzlich ist das Spiel sehr stark von der App gesteuert und dort sind die Texte nur sehr kurz und informativ gehalten. Gerade im Vergleich zu Watson & Holmes ist mir das atmosphärich viel zu wenig. Es wirkt öfters wie ein großes Rätsel aus Schlüsselbegriffen und weniger wie eine Kriminalgeschichte. Da hätte ich mir doch mehr Hintergrundinfos, coolen Slang, Eigenheiten der Charaktere oder einfache Gespräche gewünscht. Es hat dann zum Teil leider den Charme einer Excel-Tabelle.

    Soweit ich weiß, wird das Spiel auch mit einer solchen Tabelle übersetzt. Ich bin gespannt wie es aussieht, wenn man später eigene Fälle erstellen will. Vielleicht kann man dann selbst ein wenig mehr Fluff etc mit einbringen.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Watson & Holmes ist da ein fast schon unfairer Vergleich in Sachen literarische Qualität. Weil meiner persönlichen Meinung nach, könnten die Fälle bei Watson & Holmes gut und gerne als Kurzgeschichten veröffentlicht werden und haben ein Alleinstellungsmerkmal im Brettspielgenre. Zumindest in der englischen Version. Die deutsprachige Übersetzung habe ich hingegen nie gespielt.


    Wer also die selbe romanhafte Qualität auch bei Chronicles of Crime erwartet, könnte enttäuscht sein. Wobei meine Aussage mit Vorbehalt zu werten ist, da ich eben nur das Tutorial und das erste Szenario des Grundspiels kenne und auf Deutsch gespielt habe. Dort habe ich allerdings sehr verschiedene Charaktere kennengelernt, die ich passend zu ihrem Umfeld, Hintergrund, sozialer Schicht und Herkunft erlebt habe. Mir kamen die Charaktere glaubhaft vor.


    Aber ja, da gibt es noch Potential für Verbesserungen, weil über einige Themen hätte ich gerne mehr von einzelnen Charaktere erfahren und auch mehr Bezug auf vorab angesprochene Themen oder eine Änderung der Reaktion, wenn man danach nochmals ein altes Thema anspricht. Mal sehen, was da noch verbessert wird ... bis zur offiziellen Veröffentlichung im Dezember.

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  • Es wird gesagt, das ist der Typ X von Ort Y, dazu zwei Adjektive zur Typbeschreibung. Ja, klar, man hat ein Bild im Kopf, vor allem aber dank der Karte, aber zwischen Watson & Holmes und Chronicles of Crime ist ein extrem (!) weites Feld. Ich würde sagen, weniger als in Chronicles of Crime geht ja gar nicht mehr. Ich habe definitiv kein Watson & Holmes erwartet, aber mehr als in Chronicles of Crime. Wären z.B. die Bilder der Stadtteile nicht, ich wüsste durch die App nicht, wie es dort ausschaut. Kein Fluff, keine Infos. Wie ist eigentlich das Wetter gerade in London? Wie wäre es mit passender Sounduntermalung je nach besuchten Ort? Wir haben hier nun eine App und meist liest man Text, der auf einen Bruchteil einer Spielkarte passen würde.

    Nehmen wir nicht Watson & Holmes, sondern vielleicht TIME Stories? Oder The Shared Dream? Dafür das in Chronicles of Crime aus meiner Sicht, auch eine kleine Geschichte erzählt werden sollte und man auch atmosphärisch als Ermittler eintauchen möchte, bietet mir das Spiel hier wirklich entschieden zu wenig. Wie du allerdings sagst, es ist eine Momentaufnahme, wer weiß was in den anderen Fällen aufgetischt wird. Ich habe trotzdem meinen Spaß, aber eher wie in einem Exit-Spiel, auf die Lösung fokussiert, weniger weil ich die Rolle eines Ermittlers einnehmen kann.

  • ... mmhh , neue Spielmechanik bzw. Rolle im Spiel ist der "QR-Codescanner", na Danke... würde bestimmt auch alles gut ohne das Vehikel "Brettspiel" funktionieren... wäre ehrlicher und würde mir besser gefallen.


    p.s. .... ich mag "Villen des Wahnsinn 2"

  • ... mmhh , neue Spielmechanik bzw. Rolle im Spiel ist der "QR-Codescanner", na Danke... würde bestimmt auch alles gut ohne das Vehikel "Brettspiel" funktionieren... wäre ehrlicher und würde mir besser gefallen.

    Irgendjemand muss die App bedienen. Wobei sich das aufs Scannen und "Weiter" drücken beschränkt bei Dialogen. Bedienung ist supereinfach, wenn man einmal das Konzept der tiefer geschachtelten Zusammenhänge zwischen Orte, Personen, Gegenstände verstanden hat. Stichwort: Gehe zu Ort X, spreche Person Y an, rede mit dieser Person über Gegenstand Z.


    Die Bedienung sollte bei einem Tablet in Aufstellhalterung der machen, der da nah genug dran sitzt. Eben so, wie jemand in klassischen Brettspielen die Bank verwaltet. Hat bei uns prima geklappt und war weitaus weniger aufwändig als die App-Bedienung von Villen des Wahnsinns 2.


    Ohne das Brettspiel könnte Chronicles of Crime wohl nur ausreichend gut funktionieren, wenn die Tisch ausfüllende Auslage an Orten, Personen, Gegenständen irgendwie übersichtlich in der App dargestellt wäre und man einen ausreichend grosses Tablet in die Tischmitte legt, damit alle Mitspieler auch mitspielen können. Also ideal für den Samsung Multi-Touch-Display-Tisch mit Objekterkennung für entspannte 3000 Euro. Diese Zielgruppe sollte noch kleiner sein als VIVE oder Rift User für meine gewünschte VR-Unterstützung. ;)

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  • Ich empfinde die bisherigen Fälle aufgrund der Struktur, Informationen und Texte in der App auch eher als Exit-Spiel. Allerdings habe ich bei bisher keinem Exit-Spiel so viel Spaß gehabt, da es ein großes zusammenhängendes Rätsel ist und nicht viele kleine, die unabhängig voneinander sind

  • Wenn Ihr das Tutorial nutzt, um mal wirklich alles an Funktionen auszuprobieren, dann rechnet mit Aufbau so rund 30 Minuten. Gut ist, dass man vorab eigentlich nur wissen muss, wie die Spielkomponenten heissen. Der Rest wird im Tutorial erklärt. Da nur ein wenig Geduld haben, weil oftmals verbirgt sich die Antwort hinter dem nächsten "Weiter"-Klick.


    Für den ersten Fall (also erstes Szenario des Grundspiels) würde ich 90 Minuten einplanen. Hängt aber auch stark davon ab, wie viel Zeit Ihr Euch für gemeinsame Deduktion und Diskussionen nehmen wollt zwischen den eigentlichen Spielzügen. Kann man sicherlich auch in 45 Minuten durchhetzen oder sich zwei Stunden Zeit lassen. Einen Echtzeit-Timer, die Eure reale Spielzeit begrenzt, gibt es nicht. Aber unendlich viele Spielzüge kann man wohl auch nicht machen ... mehr kann ich nicht sagen, ohne zu spoilern.

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  • Ich kann mich den bisher geäußerten Meinungen zum Spiel zum großen Teil anschließen.

    Die Idee hinter dem Spiel ist interessant und gemeinsam über die Möglichkeiten zu beraten und dann

    gezielt bestimmte Annahmen zu verfolgen ist spannend.


    Wie auch brettundpad habe ich jedoch von dem Spiel viel mehr Fluff erwartet. Man muss schon eine blühende

    Fantasie besitzen, um bei den knappen Texten so richtig einzutauchen. Mal schauen was

    die nächsten Fälle bringen, besonders bin ich auf die mit mehreren Teilen gespannt.


    Definitiv werden wir uns für die nächste Runde aber überlegen, ob wir ein großes Tablet nehmen oder

    eventuell auch eine Möglichkeit finden, das Bild auf einen Monitor/Fernseher zu streamen.

    Bei einem normalen Smartphone muss man meiner Meinung nach doch erhebliche Abstriche

    bei der Übersichtlichkeit der Tatorte hinnehmen, wie schon von ravn erwähnt.

    Der Linsen-Aufsatz fürs Smartphone, um VR zu simulieren, ist ein nettes Gimmick. Allerdings

    hat mich das nicht überzeugt. Mir würde die klassische Ansicht vollkommen reichen.

    Bei Villen des Wahnsinns 2 funktioniert das beispielsweise mit einem großen Fernseher wunderbar, so dass alle das Geschehen perfekt verfolgen können.


    Die mangelnde Übersichtlichkeit des kleinen Displays ist uns dann auch zum Verhängnis geworden,

    da wir einen entscheidenden Hinweis übersehen haben und so eine Zeit lang recht ratlos waren.

    Eine Hinweisfunktion, wenn man mal so gar nicht weiterkommt, haben wir leider nicht gefunden.

    Vermutlich werden wir in Zukunft aber auch genauer hinschauen und den beiliegenden Block exzessiv nutzen.

    Insgesamt ein Ersteindruck mit Licht und Schatten. Die nächsten Partien werden zeigen, ob das Spiel noch komplett überzeugen kann.

  • Wir haben das Tutorial (Tablet) und den ersten Fall (Smartphone) gespielt. Die Bedienung mit Smartphone fanden wir zwar besser, aber ohne so rechten Mehrwert. Eher umständlich und aus der Story reißend. Die Story war nett, ging mir jedoch nicht weit genug (trotz Wendungen). Und trotzdem, dass wir zu lange gebraucht haben, hätten wir in der Bewertung volle Punktzahl...

  • hab jetzt das Spielmaterial auch in Händen, das erste Spiel muss noch warten (mindestens bis nach der SPIEL). Was mir in der App auffällt, das Szenario mit dem Titel "Die Graue Eminenz #3 Im Herzen der Macht" wird nur als englisch markiert angezeigt. Da kommt hoffentlich noch die deutsche Version später...


    ravn : Du hast mehrfach geschrieben, das Grundspiel sei erst "im Dezember" fertig. Wo steht denn was dazu? Außer dass eines der fünf Szenarien sich nicht in deutsch in der App präsentiert, sieht es äußerlich doch komplett aus. Wo also kann man mehr Infos zum Fortschritt der App-Entwicklung für deutschsprachige Spieler finden? Ja, die KS-Seite kenne ich, die FAQ sagt nichts dazu, die 35 Update-Titelzeilen verraten auch nichts und etwa 4000 Kommentare will ich nicht durchblättern. Die Verlagsseite luckyduckgames.com schweigt sich dazu auch aus.

  • hab jetzt das Spielmaterial auch in Händen, das erste Spiel muss noch warten (mindestens bis nach der SPIEL). Was mir in der App auffällt, das Szenario mit dem Titel "Die Graue Eminenz #3 Im Herzen der Macht" wird nur als englisch markiert angezeigt. Da kommt hoffentlich noch die deutsche Version später...


    ravn : Du hast mehrfach geschrieben, das Grundspiel sei erst "im Dezember" fertig. Wo steht denn was dazu? Außer dass eines der fünf Szenarien sich nicht in deutsch in der App präsentiert, sieht es äußerlich doch komplett aus. Wo also kann man mehr Infos zum Fortschritt der App-Entwicklung für deutschsprachige Spieler finden? Ja, die KS-Seite kenne ich, die FAQ sagt nichts dazu, die 35 Update-Titelzeilen verraten auch nichts und etwa 4000 Kommentare will ich nicht durchblättern. Die Verlagsseite luckyduckgames.com schweigt sich dazu auch aus.

    Inzwischen sind fast alle Szenarien auch auf deutsch in der App verfügbar. Das war vor zwei Wochen als ich das Spiel bekommen habe noch nicht so. Da gab es erst ein Szenario auf deutsch! Die Entwickler stellen also nach und nach die deutschen Übersetzungen in der App zur Verfügung. Bis auf Formulierungs- oder Rechtschreibfehler erwarte ich auch keine großen Änderungen an den bereits auf deutsch zur Verfügung stehenden Szenarien.

    Einige der als Stretch-Goals hinzugekommenen Szenarien (wie z. B. Vampire in the fog) sind noch nicht in der App verfügbar (auch nicht auf englisch). Diese sollen dann in ein paar Wochen/Monaten folgen. Daher ist das einzige, was an dem Spiel noch nicht komplett ist, die Szenarien in der App.

  • Ursprünglich sollte das Spiel laut Kickstarter-Kampagne erst im Dezember 2018 ausgeliefert werden. Komplett. In den Kickstarter-Updates des Verlages stand, dass das Spielmaterial schon früher als gedacht produzierte wurde und man deshalb die Auslieferung des Spiels nicht verzögern wollte, sondern vorgezogen und vorzeitig an die Unterstützung hat schicken lassen.


    Zur App gab es mehrere Statusreports in den Kickstarter-Updates und auch die Info, dass mit der vorgezogenen Auslieferung des Spiels noch nicht alle Szenarien fertig wären. Dazu passt auch, dass es in den Tagen nach der Veröffentlichung mehrere Android-Updates zur App gab, die eben auch Bugs gefixt haben. Zudem gab es mehrere Aktualisierungen der deutschsprachigen Szenarien auf Android. Releasenotes habe ich allerdings keine gesehen, anscheinend wurden die nicht veröffentlicht.


    Wenn der ursprüngliche Zeitplan Dezember 2018 war, dann kann sich aus meinen Erfahrungen in Sachen Softwareentwicklung die App aktuell noch nicht in dem Status befinden, wie die für Dezember 2018 vorgesehen wäre. Das wäre dann das allererste Programm, was vor dem offiziellen Release fertig wäre und das in den letzten zwei Monaten der Projektphase, die üblicherweise für Bugfixing und Optimierung verwendet werden. Soweit meine Schlussfolgerungen mit einer Spur Hoffnung, weil die App an einigen Stellen auch aktuell noch fehlerhaft ist und ich darauf hoffe, dass der Verlag die kommenden zwei Monate nutzt, um die Bugs zu beseitigen.


    Um ganz sicher zu gehen und sich keine falschen Hoffnungen zu machen, würde ich den Verlag direkt fragen. Kann ich gerne am Mittwoch am SPIEL 2018 Pressetag übernehmen, sofern der Verlag dann da schon greifbar ist.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Danke für die Infos. Dass das physische Material schon mal komplett da ist, ist ja auch kein Fehler... freuen wir uns auf schöne Rätselstunden mit dem Teil.

    PS: hab das Spiel im Rahmen einer Sammelbestellung bekommen und deshalb nicht die Updates verfolgt - plötzlich war es da :)

  • Na, na, sooo plötzlich war es nun auch nicht. Schließlich habe ich ja schon Bescheid gesagt, als Happyshop den Versand angekündigt hat ;)

    Wollte meine Unwissenheit ja nur auf die mit dem Rundum-Sorglos-Paket gebuchte eigene Bequemlichkeit schieben. Da ich die Updates nicht als Backer ins Postfach gespült bekam und sie auch nicht aktiv auf der KS-Seite verfolgt habe, hab ich mich vertrauensvoll an die hier gegebene Schwarmintelligenz gewendet - hat auch prima geklappt, nochmal danke an Euch alle:)

  • Seid ihr sicher (bzw informiert) daß nicht nur "Geheimbericht" und "in Teufels Küche" die Kickstarter bzw VR-Belohnungen sind? Diese habe ich per QR Code freigeschaltet.

    Die weiteren 3 noch nicht erstellten, aber aufgeführten Szenarien ("Blut am weißen Kragen", "Vampire im Nebel" & "Alice im London-Land") sehen für mich wie In-App Käufe aus (Die Kickstarter Szenarien waren ohne Freischaltung mit ca. 6,50€ ausgepreist). Dies würde den symbolischen Einkaufswagen in der Ecke erklären.

  • Seid ihr sicher (bzw informiert) daß nicht nur "Geheimbericht" und "in Teufels Küche" die Kickstarter bzw VR-Belohnungen sind? Diese habe ich per QR Code freigeschaltet.

    Die weiteren 3 noch nicht erstellten, aber aufgeführten Szenarien ("Blut am weißen Kragen", "Vampire im Nebel" & "Alice im London-Land") sehen für mich wie In-App Käufe aus (Die Kickstarter Szenarien waren ohne Freischaltung mit ca. 6,50€ ausgepreist). Dies würde den symbolischen Einkaufswagen in der Ecke erklären.

    Ich würde in den Einkaufswagen nicht zuviel hineindeuten. Klar ist, dass die Szenarien nicht fertig sind, ein Datum wird ja genannt. Und dann werden wir es wissen - ich geh davon aus, dass diese KS-Goodies dann wie "Geheimbericht" und "in Teufels Küche" zugänglich sein werden, zumal nach dem Laden des Codes ja eben KEIN Preis mehr dransteht, wie Du das wohl vorher gesehen hattest.

  • Auch hier ist es jetzt angekommen. Ich finde das Material gut und freue mich sehr darüber, dass die beiden Erweiterungen schon vorgefertigte Fächer in der Grundbox haben. So ist alles an seinem Platz. Nur einige Hemmungen verspüre ich nun, die leeren Erweiterungsboxen einfach so weg zu werfen. Aber was soll ich damit?


    Das Tutorial und den 1. Fall kannte ich bereits vom PnP. Heute habe ich den "Fluch des Pharao" gespielt.


    Es hat mich etwa 30 Prozent Akku gekostet. Es war knapp hinten raus. Zum Glück hatte ich noch einen Powerbar zufällig geladen herum liegen.


    Zeitlich habe ich ungefähr 70 Minuten gebraucht. Solo.


    Es hat mich zu 80% der Zeit gut unterhalten. Das Befragen der Personen, das Herausdeuten wichtiger Indizien und die Überlegung, wie alles zusammen passen könnte: Genau so hab ich es mir vorgestellt und wurde nicht enttäuscht.

    Negativ fand ich jedoch die folgenden Aspekte:


    • Die "VR" Brille ist wirklich reinster #Humbug !!! Ich hab sie zweimal getestet. Das zweite mal wirklich nur, um sicher zu sein, dass ich sie im Grunde nie wieder brauchen werde. Es entsteht zwar ein 3D-Eindruck, allerdings sehe ich Details nicht unbedingt scharf. Und genau darum geht es ja beim Erkunden eines Tatortes. Ich muss auf die kleinsten Kleinigkeiten achten! Und die entgehen mir bei dem Fischblick auf der Nase. DURCHGEFALLEN!
    • Zum Ende hin hatte ich einen Hänger. Nachdem ich durchgehend gute Fortschritte machte und auch in der Theorie wusste, wo genau ich die letzte Lösung erhalten könnte, so fehlte mir dennoch das "wie". Ich kam einfach nicht vorwärts und ab diesem Zeitpunkt wurde es wahllos. Ich klickte bereits erkundete Bereiche und Personen an, im Glauben irgendwo etwas übersehen zu haben. Vermutlich hatte ich das auch, aber das willkürliche herumsuchen, macht definitiv keinen Sinn. Und keinen Spaß! Ich habe dann den Fall gelöst und in Kauf genommen, dass ich das letzte Rätsel nicht habe. Und so war es dann auch. 4 von 5 Rätsel richtig. Näheres dazu im Spoiler.


    Als nächstes möchte ich testen, wie es sich in der Gruppe spielt. Alleine kann ich mir die Fälle auch weiterhin gut vorstellen. Mit einer gewissen Frustrationstoleranz, falls man etwas übersehen hat. Eine Art Hinweisfunktion wäre nicht verkehrt. Denn selbst mit der Auflösung fehlt mir nach wie vor das "wie". Alles andere hatte ich richtig zusammen gefügt.


    Vielleicht kann mir jemand auf die Sprünge helfen, der den Fall komplett geknackt hat?

  • Ich hab den Beitrag überflogen und hoffe, ich habe die Antwort auf meine folgende Frage nicht überlesen...


    Ist es den Theoretisch möglich das Spiel einfach mit mehreren Smartphones gleichzeitig zu spielen?

    Das scheint ja eines der größten Probleme, wenn nur einer da reinschauen kann. Aber wenn das Szenario immer gleich ist, könnte man doch eigentlich einfach mehrere Partien auf mehreren Geräten starten, oder? Natürlich müsste man dann vielleicht jede Eingabe auf allen Geräten wiederholen, aber dann kann zumindest jeder sich beteiligen?!

  • Ich hab den Beitrag überflogen und hoffe, ich habe die Antwort auf meine folgende Frage nicht überlesen...


    Ist es den Theoretisch möglich das Spiel einfach mit mehreren Smartphones gleichzeitig zu spielen?

    Das scheint ja eines der größten Probleme, wenn nur einer da reinschauen kann. Aber wenn das Szenario immer gleich ist, könnte man doch eigentlich einfach mehrere Partien auf mehreren Geräten starten, oder? Natürlich müsste man dann vielleicht jede Eingabe auf allen Geräten wiederholen, aber dann kann zumindest jeder sich beteiligen?!

    Multi-Device Support ist anscheinend in Arbeit. Auch so kann sich jeder beteiligen. Wenn alle sich den Tatort angucken (wollen) vergeht viel mehr Zeit als wenn es nur eine Person macht oder zwei. Man kann sich da auch gut mit abwechseln und jeder nimmt während des Spiels mal das Handy. Für größere Gruppe scheint das Spiel eh nichts zu sein, sondern eher für 2 oder 3 Spieler.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Spielkonzeptionell soll aber auch mehr Zeit vergehen, wenn jeder Spieler plötzlich auch Spurensicherung macht. Das wäre auch im echten Leben Zeit, die von der Ermittlungszeit abgeht (ehe alle mal da sind, sich gegenseitig im Weg stehen und dann noch Zeit verquatschen...)


    Es ist aber verständlich, dass jeder den Tatort sehen und untersuchen möchte. Also aus spielerischer Sicht finde ich die Variante mit screenshare auf einem Fernseher am sinnvollsten und tatsächlich auch thematisch. Wir sind dann halt ein moderner Ermittler mit Google Glas, auf das alle anderen aufgeschaltet sind und per Funk Kontakt haben....

  • Ich hätte eine Frage zu Chronicles of Crime: das Spiel war ja eine Kickstarter-Kampagne. Wie ich gesehen habe, ist das Grundspiel auch bei der Spiele-Offensive erhältlich. Allerdings gab es bei der Kickstarter-Kampagne unterschiedliche Ausführungen, oder? Findet man hierzu noch irgendwo Informationen?


    Und was ich auf die Schnelle auch nirgendwo gefunden habe: wird das Spiel mit den Erweiterungen nach der Spielemesse käuflich zu erwerben sein oder vielleicht sogar von einem deutschen Verlag in der deutschen Version herausgebracht werden?