SPIEL 2018: Angespielte Neuheiten von Murks bis Messe-Highlight

  • Hallo,


    konnte jemand "Pandemic - Fall of Rome" anspielen ?

    ja, ich fand das es eine erfrischende Variante des normalen Pandemie darstellt und nicht aufgesetzt wirkt. Man hatte tlw. nicht das Gefühl ein Pandemie-Spiel zu spielen. Leider gab es das Spiel noch nicht auf Deutsch zu kaufen. Ich habe meiner Frau aber in Hinblick auf Weihnachten meine Begeisterung über das Spiel mitgeteilt :)

  • Wir waren Donnerstags zu zweit und Samstags zu fünft unterwegs.

    Einschätzungen beruhen auf einzelnen Partien.


    Donnerstags selbst gespielt:


    Lighthouse Run wie zu erwarten ein leichtes und seichtes Spiel. Sieht nett aus. In unserer Runde kam es irgendwann ins Stocken, könnte an Pech bei Kartenziehen gelegen haben, oder eventuell war die Erklärung auch schlecht. Haben es Samstag dann günstig gekauft, mal sehen wie es ankommt.


    #Trollfjord Ein schönes Familienspiel, mehr darf nicht erwartet werden. Das Material ist schön. Die Mechanik mit dem Klopfwürfelturm spricht bestimmt auch Kinder an. Als passiver Helfer lässt sich sogar in vielen Situationen besser punkten als der aktive Spieler. Man kann auch eigentlich immer einen sinnvollen Spielzug machen. Haben wir auch gekauft, Preis war ansprechend, wird in der Gelegenheitsspielergruppe mal weiter getestet


    Itchy Monkey Hinter der schönen kindgerechte Optik verbirgt sich ein deutlich anspruchsvolleres Spiel mit gewissem Ärgerpotential. Ohne eine Taktik kommt man nicht weit. Die auch auf der Messe angebotene Erweiterung bohrt die Schwierigkeit und die Möglichkeiten wohl noch auf. Hatte ich auf meiner Liste, war froh das wir am Stand angesprochen wurden, wäre sonst wohl untergegangen. Freuen uns schon auf Partien.


    Cryptid Deduction Spiel mit schönem abstrakten Material. Wir und unsere Mitspieler waren sehr begeistert. Die Regeln sind schnell erklärt. Eine große Übersicht ist erforderlich um erfolgreich zu sein. Spielplan sieht im End-Game schon sehr voll und verwirrend aus. Zum Download werden auch schon deutsche Blätter mit den Hinweisen angeboten. Das sollte man wahrnehmen wenn nicht alle gut Englisch können. Eine deutsche Version ist aktuell nicht geplant laut Verlag.


    #ShadowsAmsterdam Wir hatten Glück und konnten das Spiel zu sechst testen. Gespielt haben wir 2 Runden mit getauschten Rollen. Das Material erinnert stark an Dixit. Unsere Partien waren sehr kommunikativ und lustig auch dank der netten Mitspieler. Wo wir auch bei einem wichtigen Punkt wären, Shadows ist stark von der Spielgruppe abhängig. Aber dann macht es richtig Spaß. Gekauft haben wir es trotz Überlegungen noch nicht, fanden die 25 Euro für die Pappkärtchen etwas teuer.


    Donnerstags zugesehen:


    #Barrage Angesehen und beschlossen den Pledge auf All-In stehen zu lassen. ;)


    #Planet Haben wir uns in Ermangelung von Platz an den Tischen nur angesehen und mit Spielern diskutiert. Fanden es aber so ansprechend, das wir es im Bundle mit Kingdomino mitgenommen haben.


    Das Farbenmonster Haben wir uns erklären lassen und mitgenommen, schon mal für später. ;) Auch schön für den Einsatz im Kindergarten usw.


    Samstags selbst gespielt:


    #TheRiver Workerplacementspiel welches jetzt die Welt nicht neu erfindet, aber in gewohnter schöner Days of Wonder Optik daher kommt.


    #PleasantJourneyToNeko Diese Spiel hatte ich als einziger von unserer Gruppe auf der Liste und habe am Stand dann auch etwas komische Blicke geerntet, als ich den freien Spieltisch ansteuerte. Die optische Aufmachung ist sehr schön. Es gibt einen ganzen Haufen von schönen Holzteilen. Die Grundmechaniken sind Dicedrafting und Action Selection mit den Würfeln. Das Spiel bedarf etwas Erklärung und wohl auch noch einige Partien um es wirklich gut spielen zu können, dafür sind die Möglichkeiten zu vielfältig. Es kam in unserer Gruppe aber so super an, das es eigentlich jeder kaufen wollte. Meine positive Überraschung der Messe.

  • Mein bisheriges Murks-Spiel 2018 ist #Discover von FFG


    Ich wollte das Spiel ja mögen und wir haben uns durch die ersten 3-4 Szenarien gequält, aber es wurde und wurde nicht besser, da es kein gutes Spiel ist (Maximal Mittelmaß). Spielspaß wollte einfach nicht aufkommen.

    Das Material ist fizzelig, das Sortieren zu Beginn nervt, eine wirkliche Story wird auch nicht erzählt, der Mechanismus ist langweilig und stark zufallsabhängig. Hier wurde gezeigt, dass "Unique-Game" dieses Spiel ganz sicher nicht besser macht, sondern eher schlechter, da durch die nach irgendeinem Algorithmus zusammengestellten Komponenten nichtmal eine übergeordnete zusammenhängende Minigeschichte aufgebaut werden kann. Da hat FFG mal ein wirklich schlechtes Spiel rausgebracht (hätte es das ohne Asmodee auch gegeben???). Ich habe es mit 4/10 bewertet.

    3 Mal editiert, zuletzt von BigDaddy ()

  • Hat jemand Captains of the Gulf angespielt und kann mir seinen ersten Eindruck schildern?

    MIttelschwergewicht mit Multifunktionskarten a la La Granja und Ruhm für Rom sowie einem Aktionsrondell. Die Geschwindigkeit mit der Spieler auf dem Rondell kreisen bestiommt auch wie lange jeder der 8 Spielrunden dauert. MIr hat es ausgezeichnet gefallen; ständig ist man am Grübeln was man denn jetzt wie machen will, da man irgendwie doch nicht alles machen kann. Teuflisch ist das der Ausrüstungskauf auf dem Rondell ein Feld vor dem Warenverkauf ist...

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Unser Messehighlight war Glory: A Game of Knights Bin damals über den Berlincon Stream drauf aufmerksam geworden.

    Konnten es in Essen nun probespielen. Wir haben quasi eine letzte Runde mit bereits etwas verbesserten Charakteren gespielt.

    Ablauf:

    Phase 1: Worker-Placement
    Man versucht Verbesserungen für Ausrüstung, Gehilfen, Aufträge etc sich zu schnappen. Es gibt stärkere limitierte Felder und schwächere unbegrenzt zugängliche.

    Phase 2: Auftragsphase

    Durch Aufträge kann man sich verbessern oder Siegpunkte ergattern

    Phase 3 Turnier

    Man kämpft entweder gegen NPC Ritter oder den Mitspieler. Die Qualität der Ausrüstung und die Stärke gibt die Anzahl der Würfel pro Farbe vor

    Im Anschluss kann man diese Ergebnisse mit Ressourcen noch manipulieren, da nur das beste Ergebnis je Farbe gilt.

    Wer frühzeitig ausscheidet hat die Chance durch weitere Aufträge, da ja mehr Zeit ohne Turnier vorhanden ist, sich weiter zu verbessern oder Siegpunkte zu sammeln. Also kleiner Catch Up Mechanismus


    Ganz am Ende gab's dann noch Sonderwertungen.



    Ansonsten haben wir auf 2 Tage ca 25 Spiele gespielt bzw kurz angetestet.


    Im oberen Bereich war für uns noch:

    - Schatzhatz, was aber viel am Erklärer lag, der extrem gute Laune verbreitet hat, war außerdem unser letztes Spiel

    - Bonk

    - Alien vs Predator zweite Edition, im Dreiermodus mit komplett assymetrischen Fraktionen (inkl. Anzahl der Züge) interessant. Aber es ist auch ein Spiel mit gefühlt zig Modifikationen des Würfelwürfe etc., dass das nach dem Ersteindruck nix für uns ist, weil wir für so ein Spiel nicht die Zeit hätten es oft genug zu spielen, um Regelfest zu sein.

    Oder weiß das wer besser?



    Überhaupt nichts für uns, fanden wir:

    - das neue Talisman

    - Outback

    - Untold

    - Roll for the Adventure

    Zu Hause bei den Wenigspielern kam Belratti und Table is Lava gut an.

    3 Mal editiert, zuletzt von django79 ()

  • Glory: A Game of Knights

    ...fand ich eher "meh".


    Klang mir zwar thematisch ganz süß, aber mechanisch eher... gewöhnlich.

    Worker Placement? Gähn.

    Aufträge? Gähn.

    Auch das Kampfsystem klang sehr, sehr generisch.


    Und die Aufmachung fand ich furchtbar. Ich weiß, ist noch Prototypenstatus, aber dieser sehr naturgetreue, fast fotorealistische Stil, der mir im Netz sehr gut gefallen hatte, sah auf den tatsächlichen Karten dank Verkleinerung dann wirklich aus wie Fotos, und das wollte mir gar nicht schmecken. Und der wird sich kaum ändern.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

    Einmal editiert, zuletzt von PeterRustemeyer ()

  • ja, ich fand das es eine erfrischende Variante des normalen Pandemie darstellt und nicht aufgesetzt wirkt. Man hatte tlw. nicht das Gefühl ein Pandemie-Spiel zu spielen. Leider gab es das Spiel noch nicht auf Deutsch zu kaufen

    Wo gab es das denn zum Anspielen? Ich habe das Donnerstag den ganzen Tag gesucht und nicht gefunden. Gab es das die englische Version auch zum Kauf?

  • ja, ich fand das es eine erfrischende Variante des normalen Pandemie darstellt und nicht aufgesetzt wirkt. Man hatte tlw. nicht das Gefühl ein Pandemie-Spiel zu spielen. Leider gab es das Spiel noch nicht auf Deutsch zu kaufen

    Wo gab es das denn zum Anspielen? Ich habe das Donnerstag den ganzen Tag gesucht und nicht gefunden. Gab es das die englische Version auch zum Kauf?

    Gegenüber von der Asmodee Business Lounge. Ob es das Spiel in Englisch gab, weiß ich leider nicht

  • Es überrascht mich etwas, dass absolut niemand #Cerberus erwähnt. Es war für mich und unsere Gruppe das absolute Messe-Highlight! Kein Euro-Kracher, keine Mini-Game-Perle, kein epischer Crawler. Man rennt als Gruppe einfach nur vor Cerberus weg :) Mit ein bisschen Handkarten-Management. Anfangs kooperativ, aber später dann, naja... schaut es euch an!


    Es ist mechanisch nichts Besonderes und solide, die Komponenten sind stimmig (hey, sogar Custom-Meeple!), aber darum geht's eigentlich gar nicht. Das Wesentliche in dem Spiel ist, dass man richtig zuschauen kann, wie das anfangs kooperative (und das Gefühl hat man anfangs wirklich) nach und nach immer mehr bröckelt zu einem "nach mir die Sintflut". Ich hätte nie geglaubt, dass es so gut funktioniert! Aber darauf hat es das Spiel ausgelegt, und es ist punktgenau umgesetzt. Ich ziehe meinen Hut!


    Ich hatte schon lange kein so cooles Spiele-Erlebnis mehr. Gefluche und Gejohle! Unser Pärchen hat sich immer gemeinsam nach vorne gepushed. War ja klar... wartet nur, euch beißt er zuerst! Dann ist einer freiwillig den weiteren Weg gegangen, um für die anderen das Portal zu öffnen, nur um dann verraten und zurückgelassen zu werden. Und kaum wissen die ersten Spieler, dass nicht genug Platz im aktuellen Boot ist, dann wird nur noch verraten und verkauft! Als erster über die fragile Brücke, die danach einstürzt? Natürlich! Und wenn "den letzten die Hunde beißen", naja, dann spielt dieser den Hund und jagt die Gruppe, um doch noch zu gewinnen ;)


    Klasse!!!


    Kann ja sein, dass nicht jeder sowas mag und auch die Gruppe passen muss. Aber hey, wer auf gemeine Spiele mit einem solchen Twist steht, dem lege ich dieses Spiel echt wärmstens ans Herz. Am Ende zählt dann auch nicht wirklich wer gewonnen hat, sondern was man erlebt hat... und alle sind sich wieder gut :)

  • Ich war dieses Jahr drei Tage auf der Messe. Donnerstag und Freitag mit zwei Spielkameraden ;) und noch am Sonntag mit meinen beiden Jungs (9+5).

    Mein Highlight war #SeizeTheBean , konnte man natürlich nicht kaufen, aber ich werde es vorbestellt. Dylan hat es uns so cool und unterhaltsam erklärt, der Typ allein ist das Spiel schon wert 8-)). Tolles Material, ungewöhnliches Thema und schöne Mechanik.

    Meine Überraschung war tatsächlich #Belratti, macht Spass, das kommt bestimmt öfter auf den Tisch.


    Sonst noch angespielt:

    #Hexenhaus macht durchaus Laune

    #Trapwords Wortspiel mit Dungeon-Thema, die junge Erklärbärin war etwas nervös ;).

    #Atlantis:IslandofGods das hat uns sehr gut gefallen, ein Wettrennen zu seiner Bauvorgabe, mein Kumpel hat es gleich mitgenommen.

    #Menatwork hatten viel Spass damit. Bauspiel mit schönen Komponenten, gabs leider nicht mehr auf deutsch (für die Kinder besser)

    #lapetitemort:ThelittleDeath wurde uns auch vom Autor erklärt. Mit diesem kleinen makabren Spiel hatten wir auch viel Spass. Der Tod geht in Rente und wir wollen seine Nachfolge antreten und müssen entsprechend Leute um die Ecke bringen, viel schwarzer Humor. Leider nur auf französisch, die Texte auf den Karten geben bestimmt noch etwas Atmosphäre. cooles Spielchen

    #DasGeheimnisderTempel ein kleines Spiel, das es doch in sich hat. Wurde auch von einem Kumpel gleich gekauft

    #Liftoff haben wir nur Phase 1 angespielt. Ich würde sagen ein solides Kennerspiel im oberen Bereich. Mit einigen Feinheiten.

    #Farben : am späten nachmittag spielen wir immer nur noch einfache Spiele (Partyspiele...). Farben macht Spass, hatte ich gar nicht auf dem Schrim und habe ich dann auch mitgenommen

    #Claim 2er Stichspiel hat mir gefallen, meinem Kumpel nicht ;)

    #SteamRollers hat uns irgendwie nicht gefallen.


    Dann mit meinen Kids angespielt

    #Irrlichter kooperatives Spiel mit LEDs, die zeigen, ob die Felder auf denen man steht gut oder schlecht sind. Blöd ist nur, dass die nicht immer an sind und man es sich merken muss. Sieht toll aus, für Kinder ansprechend, fanden wir allerdings zu leicht.

    #RhinoHeroSuperBattle sofort mitgenommen, meine Jungs waren begeistert:)

    Wir haben noch einpaar Sachen ausprobiert, die will ich jetzt aber nicht alle aufzählen. Wir haben wieder viel gespielt auf der Messe, ja es war wirklich voll aber in den Hallen 4 und 5 ging's ganz gut. Man bekommt immer irgendwo einen Platz, halt nicht unbedingt da wo man will.

    Favorites: Mage Knight-Tzolk'in-Brass-Spirit Island-Arche Nova-Dune Imperium

  • Meepelix


    Sehr sehr cooler Bericht - klingt nach was für uns hier :) aber: trägt das Spiel auch das zweite, dritte u.s.w. Spiel oder ist das eine einmal Erfahrung ?

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Meepelix


    Sehr sehr cooler Bericht - klingt nach was für uns hier :) aber: trägt das Spiel auch das zweite, dritte u.s.w. Spiel oder ist das eine einmal Erfahrung ?


    Ja, das kann ich tatsächlich noch nicht sagen. Generell kann deine Sorge natürlich berechtigt sein.


    Ich glaube aber definitiv nicht, dass es schon beim zweiten/dritten Spiel zuende ist. Das Spiel bietet z.B. einen variablen Aufbau und auch ob das Schiff Platz für einen, zwei oder drei Spieler hat (das ist ja zunächst nicht klar und kann sich eine ganze Zeit lang auch ändern), das macht gegen Ende des Spiels einen enormen Unterschied. Zudem: welche Karten zieht man und und und…


    Ich denke, dass sich die Spiele emotional dann doch unterschiedlich entwickeln wird und daher einige Male ein tolles Erlebnis bietet. Vielleicht will man es 6-7 Mal mit derselben Gruppe spielen, und danach nimmt der Reiz ab? Das wäre dann aber auch ein Problem der heutigen Zeit, weil man ja sowieso ständig was Neues hat. Wird sich zeigen...

  • Meepelix


    Sehr sehr cooler Bericht - klingt nach was für uns hier :) aber: trägt das Spiel auch das zweite, dritte u.s.w. Spiel oder ist das eine einmal Erfahrung ?

    Ich kenne das Spiel zwar nicht, aber bei BGG heißt es dazu:


    Each game is different thanks to ten different board layouts and your ability to adjust Cerberus' strength as you please.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Hat jemand Smartphone Inc. angespielt und könnte sich zu einem Ersteindruck motivieren?

    Bin kurz davor den Bestellbutton zu drücken... :)

    Spieltiefe, Dauer, Komplexität etc. und vor allem, ob es ein „richtiges“ Wirtschaftsspiel ist oder wieder nur die übliche Siegpunktjagd unter dem Wirtschaftsspiel-Mantel.


    Danke schon mal im Voraus ;)


    LG

  • Ich habe mir auf der Messe das neue War Chest #Warchest von AEG geholt, und wir haben noch am ersten Abend eine Partie in einer Metallerkneipe im schummrigen Licht gespielt. :)

    Auf der Heimfahrt im Zug gab es die nächste Partie (mit einem Nicht-Spieler) und gestern habe ich dann noch zwei weitere Runden mit meinem Stiefsohn gespielt.


    Ich wusste, dass ich mir das Spiel wegen der geilen Komponenten holen wollte: schöne Beutel, fette, schwere Chips als Einheiten und auch der Cointray ist klasse.

    Ich hatte die Hoffnung, dass mir das schlanke, elegante Design des Spiels gefallen würde, war aber bereit, das Risiko einzugehen und das Spiel zur Not quasi auch wie einen Kunstgegenstand zu behandeln.


    Aber alle Befürchtungen waren unbegründet - das ist ein tolles Spiel. Die ganzen verschiedenen Einheiten sind so unterschiedlich, dass sich durch immer neue Kombinationen von vier Einheiten komplett andere Verläufe und Taktiken ergeben, und trotzdem sind sie nicht so unterschiedlich, dass durch die Assymetrie zu viel durch die zufällige Wahl der Karten entschieden wird.

    Drafting haben wir noch nicht ausprobiert, wollen wir aber auf jeden Fall machen.


    Das Spiel spielt sich schnell herunter, und trotzdem ist man die ganze Zeit am Grübeln, wie man den Gegner am besten zu packen bekommt, und trotzdem ist jeder Zug relativ fix beendet, sodass keine große Downtime aufkommt (jedenfalls bei uns - Hardcore-Grüblern mag das anders gehen).

    Ich bin jedenfalls mit meinem einzigen Kauf in Essen dieses Jahr unglaublich zufrieden und kann es jedem, für den diese Art von Spiel auch nur annähernd etwas zu sein scheint, wärmstens ans Herz legen.


    Ich hoffe, da kommen noch etliche Erweiterungen nach - in der Box ist jedenfalls noch Platz für einen zweiten Chiptray ... *zwinker-zwinker-in-Richtung-AEG*

  • Hier noch eine Anekdote von den Messetagen zu eben diesem Thread hier. In Notizen wie diesen fand ich Hinweise auf interessante Titel und so habe ich auch gerne von meinen Erfahrungen berichtet. Am Freitag erwähnte ich "Ganymede" ( SPIEL 2018: Angespielte Neuheiten von Murks bis Messe-Highlight ). Mein Beitrag wurde Samstagmorgen von ecki aufgegriffen und in seinem Beitrag als sein "bisheriges Highlight" gelobt ( SPIEL 2018: Angespielte Neuheiten von Murks bis Messe-Highlight ).


    Einen Tag später, Sonntagvormittag, ich treff zum wiederholten Mal einen lieben Spielesammlerfreund, den ich seit Jahrzehnten kenne, am Stand der ESG. Mit leicht vorwurfsvollem Ton begrüßt er mich: "Also Hartmut, da hast Du ja was angerichtet!". Ich denke, was ist los? "Na Du mit Deinem Twitter da." - "Äh, mach ich doch garnicht?" - "Ich sag nur - Ganymed. Mein Telefon steht nicht mehr still, ich soll allen möglichen Bekannten ein Spiel mitbringen - der Hartmut hat gesagt, das ist sein Messehighlight".


    So schnell wird man berühmt. Also das mit dem Highlight stammt ja nicht von mir und ja, die Spiele waren an diesem Morgen restlos ausverkauft. Noch wer hier mitgelesen und zugeschlagen?


    Abgesehen davon ist es wirklich ein gutes Spiel - heute Abend auf dem Tisch gehabt und zu dritt eine sehr unerhaltsame Partie gespielt. Danach noch ein Raids und Belratti - war ein runder Spieleabend.


    Und wer diese Zeilen nun gelesen hat und das Spiel (deswegen?) weiterjagt... viel Erfolg! Das kommt bestimmt auch noch nach Deutschland.

  • Trollfjord

    Hübsches Spiel. Mit gefiel die Grundmechanik mit dem Ziehen am Spielfeldrand (ähnlich zu Glen More), dass dann die Optionen beim Einsetzen und Verschieben vorgibt. Die Türme sahen schon recht eingedellt aus obwohl wir das Spiel schon am Freitag gespielt haben. Ich glaube es wurde nicht ganz korrekt erklärt. Ich würde es nochmal mitspielen, haben muss ich es aber wohl nicht.


    Conflickt

    Schnipsspiel bei dem zwei Mannschaften aus Scheiben gegeneinander antreten. Die Charaktere/Scheiben haben unterschiedliche Fähigkeiten. Auf der Messe wurde es auf einem schicken drehbaren Brett präsentiert, welches aber nicht im Endprodukt enthalten sein wird. Man braucht also den entsprechenden Tisch für das Spiel. Ich konnte es so gar nicht und wurde jedesmal weggeputzt. Interessant.


    Tasso

    Man stapelt zu zweit gegeneinander auf einer Platte kleine Holzblöcke bis man keine mehr hat. Wenn man eine Brücke auf zwei Holzblöcken schafft, darf man gleich nochmal. Ein gutes Auge und raffiniertes Legen der Steine führen zum Sieg. Erstaunlich viel Spiel für das Material. Spannend.


    Venice Connection

    Schnelles Legespiel für zwei bei dem aus quadratischen Karten gemeinsam ein geschlossener Kanal gelegt wird. Wer den Kanal schließt, gewinnt. Naja.


    Terra

    Wie immer toll aufgemachtes Spiel von Jolly Thinkers. Man erfüllt Aufträge um Punkte zu bekommen mit denen man dann gewinnt. Aufträge werden aber gemeinschaftlich gelöst und sollten zu viele in der Auslage liegen, haben alle verloren. Wir haben es zu fünft gespielt, da ist nicht viel Planung drin gewesen.


    Planet

    Tolles Material, hat mich aufgrund der Unübersichtlichkeit nicht überzeugt. Siehe entsprechenden Thread.


    Crown of Emara

    Nur ein paar Runden gespielt, aber mir gefällt die Optik und der Rondellmechanismus sowie die doppelte Siegpunktleiste. Für mich ein richtiges Euro-Wohlfühlspiel. Ich bin gespannt auf die erste richtige Runde.


    Ambar

    Push your luck bei dem man Bernstein "abbaut", Edelsteine daraus macht und diese verkauft. Ich ziehe Karten. Die Anzahl der Karten (Tage meiner Reise) bestimmt die Anzahl der Aktionen die ich dann habe. 3 schwarze Karten (Räuber, Sirenen) und ich bin raus. Im Verlauf des Spiels kann ich mehr Wälder bekommen, mein Alchemielabor und meinen Händler verbessern um die Aktionen noch besser nutzen zu können.

    Wer Port Royal mag, sollte sich das mal angucken.


    Princess Jing

    Zwei Spieler versuchen ihre jeweilige versteckte Prinzessin durch einen Palast zu lotsen. Man sieht nur seine eigenen Figuren, aber über einen Spiegel kann und sollte man versuchen die Figuren des Mitspielers zu finden. Tolles Material, flott und unverbraucht. Ich weiß allerdings nicht über wie viele Runden das trägt.


    Railroad Ink

    Da hab ich mehr erwartet. Jeder malt seinen Plan für sich voll mit diesen furchtbar schmierigen Stiften. Brauch ich nicht.


    Marble Bobsleigh

    Murmeln die um die Wette eine Bobbahn runtersaußen haben einen unglaublich hohen Aufforderungscharakter. Im Endeffekt geht es aber nur darum als erstes sein Startfähnchen im richtigen Moment zu ziehen. Der Plan kann nicht umgebaut werden und nach einem Spiel hat man wirklich alles gesehen.


    Hand Circus

    Man ordnet verschiedene Zirkusutensilien aus Holz (Zylinder, Tiger, ...) möglichst schnell in seiner Hand so an wie es auf einer Karte gezeigt wird. Wirkt von der Aufmachung wie der kleine Bruder von Meeple Circus. Es geht um schnelles Erfassen von Details und Geschick. Dafür hätte ich gern die richtige Runde, habe ich aber nicht.


    Atlantis: Island of Gods

    Man baut um die Wette Tempel auf vier Gebieten für man die man die entsprechenden Karten ablegen muss. Überraschend viel Spiel in einer kleiner Packung. Verschiedene Götterkarten versprechen Abwechslung. Ich fand es allerdings schwierig mit grünen Karten einen blauen Tempel auf Gebiet 4 zu bauen. Zu erkennen was wohin muss und was ich dafür brauche könnte imo irgendwie einfache klarer sein. Empfehlenswert.


    Bitcoin Hackers

    Merkwürdiges Kartenablegen mit merkwürdigem Thema. Möglicherweise mit den fortgeschrittenen Regeln interessanter, aber die wollten wir nach der lahmen ersten Runde nicht probieren.


    Darwinning!

    Erinnert thematisch und auch teilweise spielmechanisch an Evolution (Population vergrößern, Mitspieler fressen, Fähigkeiten erlangen) nur das wir um überhaupt eine Aktion machen zu können ein Stichspiel gewinne müssen. Hatte was von Halfpint-Heroes, wobei das viel mehr auf den Punkt ist. Nett, aber nicht hübsch.


    Rob 'n Run

    Kooperatives familientaugliches Knacken von Tresoren, bei dem der Bandenchef über eingeschränkte Hinweisen den anderen klar machen muss, welches Werkzeug sie benötigen. Ich befürchte hier kann man schnell eine gruppeneigene Geheimsprache entwickeln. So was mag ich nicht. Für alle anderen einen Blick wert.


    Wordsy

    Wordspiel bei denen alle gleichzeitig Wörter finden müssen, die die ausgelegten Buchstaben beinhalten. Für Deutsch wurde extra eine Beschränkung auf 15 Buchstaben eingeführt, aber selbst dann werden merkwürdige Konstrukte gebildet.


    Fool

    Stichspiel, bei welchem die Stiche nicht zählen. Sehr interessant, aber mein Gehirn konnte diese so anderen Regel nicht umsetzen. :)


    Feiner Sand

    "Deckbuilder" bei dem ich meine Karten loswerden will indem ich sie verbaue oder an Mitspieler verschenke. Verbauen macht gleichzeitig mögliche Aktionen effektiver (höheres Handkartenlimit, mehr Karten ziehen, Bauen mit Discount) Gefiel mir gut bis auf die Optik. Hätte in meinen Augen auch gut in eine kleinere Schachtel gepasst da das Pappmaterial nicht wirklich nötig erschien. Gern nochmal.


    Shahrazad

    Wunderschönes kooperatives Karten auslegen und sortieren für zwei(?) Spieler. Anleitung leider nur auf französisch verfügbar.


    Gobi

    Karten auslegen und Punkte mit Kamelen verbinden. Leichter Einstieg, aber mit den verschiedenen Sonderregeln doch interessant. Abstrakt.


    8Bit Box: Outspeed

    Bissl bluffen. Ansonsten die beste der ausliegenden Aktionen einstellen und hoffen, dass man am Ende erster ist.


    Detective Club

    Fake Artist goes to New York + Dixit.


    Guardians of Legends

    Dixit mit Hexfeld-Inseln.

    Einmal editiert, zuletzt von jorl ()

  • #Everdell

    Des Weiteren zum „sinnfreien“ Gimmick mit dem Baum. Natürlich hat der Baum als 3D Figur keine extra Bedeutung und man kann auch gut ohne ihn spielen, aber das Spiel hat eine bildhübsche Grafik auf den Karten und zusammen mit dem Baum wird eine schöne Umgebung dargestellt und eine Story von Tieren im Wald vermittelt. Die Stimmung im Spiel wird auch durch den schönen Baum vermittelt. Natürlich könnte man alle Larten auch ohne schöne Bebilderung darstellen und den Baum ganz weglassen.....aber wir leben immerhin in einem wachsenden Brettspielmarkt, bei dem sich jedes Spiel positionieren muss und bei diesem Spiel steht ganz groß auf der Fahne: ich bin ein Auslagenoptimierungsspiel mit wunderhübschen Material. Wer das nicht sieht......

    Alles richtig, aber der Baum ist auch "wackelig" und ein Sichthindernis. Wir haben es schon damit versucht, den Baum neben den Spielbereich zu stellen, das ist aber atmosphärisch nicht so schön. So haben wir dann doch zuletzt ganz ohne Baum gespielt. Als Idee und zum Anschauen ist der Baum schön, funktional finde ich ihn aber doch eher misslungen.

    zu zweit oder dritt funktioniert das mit dem Baum gut, nur zu viert is blöd.


    Das Material ist sehr hübsch, allerdings fühlt sich das Spiel nicht thematisch oder atmosphärisch an, ist eben hauptsächlich ein Kartenauslage-Spiel mit im Grunde austauschbarem Thema.

  • vorher schon gekauft: Carpe Diem, Coimbra, Chronicles of Crime, Tudor, Lifestyle, Rise of Tribes, Dicetopia


    auf der Messe abgeholt (Kickstarter): Crisis at Steamfall, Dice Settlers, Captains of the Gulf


    warte ich noch drauf (Kickstarter): Nemesis, Xia Expansion, Dinosaur Island Expansion+Duelosaur Island, HoLAS Expansion #2, Viceroy Expansion


    auf der Messe gekauft ohne vorheriges Anspielen: (Spoiler wegen der Länge)


    leider zeitlich nicht anzuspielen geschafft, obwohl ich es gern wollte: (Spoiler wegen der Länge)


    war auf der Messe nicht anspielbar, habe es versucht: Black Angel, Brass: Birmingham, Champions of Hara


    angeschaut und war okay:

    - Helios Expanse (leider trotz den Bildern auf BGG doch keine Minis in der finalen Version, Gameplay sah aber interessant aus)

    - Horticulture Master (Regeln vor Ort gelesen, wären losspielbereit gewesen, Mitspieler wollten dann aber weiter, Spiel schien okay)

    - Marble Bobsleigh (sehr witzig, insgesamt aber doch ein bisschen zu sehr Gimmick, "Pusten" außerdem eher nervig als Mechanik)

    - MegaMetroCity (Demo war sehr ansprechend rübergebracht vom Erklärer, der leider aber nur recht gebrochen Englisch gesprochen hat. Dennoch ein Ameritrash-Game mit Potential! Werde mir den KS nächstes Jahr mal ansehen)

    - Papertown (Unglücklicherweise sind hier nur die Fotos auf dem Ingame-Artwork aus Papier und nichts von den Spielkomponenten selbst, was sehr schade ist. Da hat das ein oder andere Foto auf BGG einen falschen Vorabeindruck gemacht leider. Gameplay ist außerdem eher wenig anspruchsvoll. Kommt nächstes Jahr Retail heraus, Preis ist mit angepeilten rund 20€ auch fair - muss man mal sehen.)


    hat mir gar nicht gefallen, schon von der Erklärung her:

    - Manitoba (viel zu seicht + Aktionsauswahl ist trivial)

    - Europa Universalis (grausames Artwork live, die massenhaft Counter gingen gar nicht klar)

    - Mesozooic (Das Echtzeit-Umordnen auf Zeit am Ende nach der Drafting-Phase hat das Spiel für mich gekillt, keine Ahnung. Ich wollte es so sehr mögen..! Der faire Preis, das wunderschöne Artwork, das coole Thema, Drafting...echt bitter und für mich eine der Enttäuschungen der Messe.)

    - Swordcrafters (Der Auswahlmechanismus der Plättchen ist so fragil designed, au weia! Einmal falsch geteilt und jemand kriegt mega viele Plättchen. Ganz klar schlecht entwickelt mit etwas zu wenig Streamlining. Leider dann doch nichts für mich, jedenfalls nicht zum Vollpreis.)

    - Scorpius Freighter (Tom Vasels Review hat es für mich geext, brauche ich nicht)

    - Treasure Island (Malen und mit Glück schon in Runde 1 den Schatz finden? Mir viel zu glückslastig. Eher ein Gimmick, damn!)

    - Seals (Bedauerlicherweise doch viel zu einfach, banaler geht es fast kaum...ich entschuldige meinen Tipp im anderen Thread!)

    - Trade on the Tigris (Videos im Vorfeld haben mich abgeschreckt)

    - Crown of Emara (Bekomme 1 Ressource hier, gebe 1 Ressource ab dort...oh man. Viel zu sehr Standardkram für mich. Auch vom Artwork und der ganzen Gestaltung her. Finde es langweilig und altbacken quasi. Achja und wie man nicht gleich von vornherein mit der Variante "volle Auswahl" spielen kann, weiß ich nicht. Die 3 random Karten pro Runde machen es doch dermaßen langweilig, kp...naja bin wohl einfach nicht Zielgruppe. Scheint mir eher Kenner- anstatt Kenner+ zu sein tbh)


    hat mir doch nicht gefallen, obwohl ich es vorher interessant fand ODER war vom Budget her nicht mehr drin: (Spoiler wegen der Länge)


    gespielt und mit ausführlicher Meinung:


    DO ->


    - Magic the Gathering: Heroes of Dominaria - Erstes Spiel der Messe, nachdem ich erstmal gut fünf Stunden lang nur Preorders & Co abgeholt habe und an ein paar Schlangen anstand. Wir hatten davor schon versucht, bei anderen Spielen einen Tisch zu bekommen, wo aber jeweils kein Weg reinging. Es war für einen Donnerstag gefühlt übervoll, was man ja auch schon in dem ein oder anderen Thread hier lesen konnte. Das Spiel selbst war eine Demo eines bald erscheinenden Spiels der WizKids. Leider stellte sich dieses ein wenig als Artworkblender heraus, da das eigentliche Spiel verhältnismäßig trivial und vor allem schnell abläuft. Rekrutiere neue Figuren, breite dich bestmöglich aus, generiere so viel wie möglich Mana, wandle dieses Mana so effizient wie möglich in Siegpunkte um. Das war's. Es gibt noch Artefaktkarten, die man erhalten kann, welche das Spiel ein wenig auflockern, aber ansonsten arbeitet man stur seine (wild balancierten!) Questkarten ab und steuert für alle gemeinsam gültige Ziele an (meiste X, meiste Y, etc...). In 60 Minuten waren wir zu viert durch. Dabei fand es ein Spieler schlecht, einer meh, einer okay und einer gut. Nervig ist anzumerken, dass man jede Runde einen immer gleichen Verwaltungsaufwand besitzt, da man das Mana der jeweiligen Rundenkarte auslegen muss. Und das passiert wirklich vor jedem Zug jeden Spielers. Nun gut. Weiterhin möchte ich anmerken, dass ich den voraussichtlichen MSRP für zu hoch finde, da die bemalten Anführerminis der Deluxe Edition eigentlich kein Mensch braucht. Sie sind reines "Bling Bling" und funktionieren haargenau gleich, wie die anderen, normalen Holzmeeple auf dem Feld auch. Somit insgesamt für mich persönlich wie gesagt eher ein Blender. Außen viel Tamtam gemacht, Magic-Referenzen hier und da eingestreut, aber vom Gameplay her wirklich basal. Familienspiel+ bis Kennerspiel-. Keine Ahnung. Hatte mir persönlich mehr erwartet. Dennoch kein völliger Murks, also das kann mit Sicherheit Leuten gefallen. 7.25


    - Thanos Rising - Spaßiges kooperatives Würfelspiel für Marvelfans, das mir persönlich außerordentlich gut gefallen hat und mit Sicherheit besser ist, als das circa zeitgleich erschienene, sehr flache "The Reckoners". Hier in Thanos Rising hat man permanent Spaß und kann/sollte sich mit seinen Mitstreitern beratschlagen, wie man am besten verfahren sollte. Wir haben die Probepartie mehr oder weniger knapp gewonnen, was mich und die drei Mitstreiter sehr gefreut hat. Selbst mein anfängliches herbes Würfelpech mit meiner Combo aus Gamora und der befreiten Nebula konnte durch gutes Teamwork noch wettgemacht werden :) Sollte es irgendwann auf Deutsch erscheinen oder der stolze Preis mal auf rund 30 fallen, werde ich es mir wohl kaufen. 7.75


    - Tsukuyumi Expansion #2 working title "Winter Moon Rising" - Hier kommt die Tage nochmal ein extra Post im Tsukuyumi-Thread inklusive Fotos. Ich kann aber schonmal spoilern, dass diese Erweiterung nochmal absolut wegweisend sein wird. So viele verrückte und gleichzeitig tolle Ideen habe ich selten in einer Expansion gesehen. Das Teil könnte auch ein neues, eigenes Grundspiel sein. Wow! 10.0


    FR ->


    - Artline - Opener am Freitag, welchen ich mir nach dem Abholen ein paar weiterer Titel allein habe erklären lassen und dann eine Probepartie gegen den Erklärbären gespielt habe. Es geht in dem Spiel darum, Karten mit den Abbildungen klassischer Gemälde in einem bestimmten Raster abzulegen. Dies erfolgt durch das Finden von Gemeinsamkeiten, also zum Beispiel einer gleichen Farbe, gleicher Formen, Pflanzen, Personen oder Ähnlichem. Es muss eine sichtbare Gemeinsamkeit sein und immer den offiziellen Bauregeln folgen. Insgesamt hat mir das Spiel Spaß bereitet, ohne mich wirklich geflasht zu haben. Im Gespräch am Tresen mit der Verlagsleitung von Hobby World habe ich dann noch erfahren, dass sie gerade internationale Partner für den Release des Spiels suchen und es aktuell nur als Demo verfügbar ist. Ansonsten hätte ich es eventuell für einen Zehner als neues Dixit-Deck einfach mal mitgenommen. Kann man mal im Auge behalten den Titel. 6.5


    - Detective Club - Ein Treffen mit Cron hätte man nicht besser planen können, stand er doch Freitag Mittag mit seinem Sohn "Captain Strawberry" am gegenüberliegenden der zwei Demotische, wo in heller Freude gespielt wurde. Nach einem kleinen Plausch haben wir dann

    unsere eigene Partie gestartet, welche alle Mitspieler restlos überzeugt hat. Das Spiel ist quasi eine 1:1 Kombination aus Dixit und Spyfall und mehr muss man somit fast gar nicht mehr sagen. Wir haben es uns alle im Anschluss gekauft, da unsere 3(!) Demorunden wirklich alle super witzig waren und der Preis auch fair war. Zudem ist das Artwork der Hammer und kann locker mit den besten Dixit-Erweiterungen mithalten. Dass es dank der einheitlichen Größe auch perfekt für Muse oder Mysterium geeignet ist, markiert hierbei nur das Tüpfelchen auf dem i. Mit Abstand eines der besten unbekannteren Spiele der Messe. 8.0


    - Spring Rally - ...direkt gefolgt von der größten Enttäuschung des Tages. Nicht der Messe insgesamt, nein, sicherlich nicht, aber für mich persönlich an diesem Tag auf jeden Fall. Der ein oder andere von euch kann sich vielleicht noch an meinen recht euphorischen und vorfreudigen Post in Ralfs Thread erinnern, in welchem ich schon von diesem Spiel berichtet hatte. Nunja. Hier lag ich leider falsch. Trick Taking und Rennspiel als Mix kann funktionieren, tut es hier aber nicht. Warum? Weil die Stichspielregeln einfach nur grausam sind. Es gibt nämlich keinen Trumpf und wenn man eine der drei Farben im Spiel nicht auf der Hand hat, wird die neue gelegte Farbe automatisch höher, selbst, wenn man diese als Letztes ausspielt. Dies gilt für alle Farben und Spieler. Was bedeutet das in der Praxis? Ich komme mit einer roten 4 raus, Spieler Zwei übertrumpft mich mit einer roten 10, Spieler Drei hat kein Rot und spielt eine blaue 3 welche automatisch Trumpf/höher wird, und Spieler Vier hat weder Rot noch Blau und kontert uns alle mit einer grünen 2 aus, welche dadurch automatisch am höchsten ist. Spielt sich super random und macht einfach keinen Spaß. Einzig das Aufdrehen des Rades unseres Spielzeugautos macht Laune, was aber durch Terrainhindernisse und die generelle Zufallslastigkeit des Spiels aktiv ausgebremst wird und somit eher ein Gimmick bleibt. Schade. Der Stichspielteil ist blöd und der Rest etwas zwischen belanglos und luckbasiert². Spaß gemacht hat uns das Spiel aber verrückterweise trotzdem. Einfach weil die Erklärdame super war und wir die ganze Zeit rumgeblödelt haben, Sprüche hin und her geworfen haben usw. Es war allen schnell klar, dass dieses Spiel Murks ist und daher haben wir einfach versucht, noch das Beste daraus zu machen. Somit fällt meine Gesamtwertung auch eher milde aus. Realistisch betrachtet müsste man das Spiel wohl eher im Bereich 3.0-5.5 ansiedeln. 6.0


    - Rolling Ranch - Ein Roll & Write, welches ich ebenfalls schon früh unter Beobachtung hatte, mir aber live leider nicht wirklich zugesagt hat. Es hat eine sehr unfaire Felderverteilung pro Zettel (schlimmer noch als bei BuBu), auf die ich eigentlich auch nur eingehen möchte, falls jemand explizit deswegen nachfragt. Weiterhin sind die Regeln für viele am Tisch nicht gleich sehr eingängig gewesen, was auch daran liegt, dass Vermehrung in diesem Spiel etwas missverständlich sein kann und dass die individuellen Zielkarten von der Verlagsfrau witzigerweise immer inkorrekt gespielt wurden. Erst ein Freund von mir, welcher am Tisch gleichzeitig noch die offiziellen Regeln gelesen hat, konnte sie während der Partie darauf hinweisen, was sie verblüfft und auch ein wenig konsterniert zurückließ. Der Designer sei nicht mit auf der Messe und sie hätten die Regeln bisher allen so (falsch) erklärt. Schon komisch, aber was soll's. Mein letzter Kritikpunkt ist das gleichzeitige Spielen. Hier hat man wieder das gleiche Problem wie bei Karuba & Konsorten, dass es keinen Sichtschirm gibt, hinter dem man sein Eingetragenes mal verbergen kann. Nicht jeder soll immer meine Feldstruktur kennen oder geschweigedenn nachahmen können. Aber sei es wie es sei. Das Ankreuzen an sich macht schon Spaß und es ist insgesamt halt einfach ein Roll & Write. Wer solche Spiele mag und mit leichten Asymmetrien und Balanceschwankungen kein Problem hat, kann hier ruhig mal einen Blick riskieren. Für uns war es jedoch leider nichts. Und wir haben alle mehrere R&Ws zu Hause. 5.75


    - Valparaiso - Zum späten Nachmittag eines der Top-Highlights der Messe. Das neue Spiel von Stefan und Louis Malz ist mal wieder eine

    helle Freude geworden. Es spielt sich schnell und elegant, wirkt aber wie immer bestens verzahnt und kopflastig. Genug Hirnschmalz wird jedenfalls gefordert, wenn man seine immer gleichen Starthandkarten pro Runde programmiert. Doch nach und nach kommt die zusätzliche

    Finesse rein. Man erwirbt weitere Karten und baut seine Möglichkeiten aus. Man schaltet einen zusätzlichen Kartenslot frei, um jede Runde

    noch mehr Aktionen ausführen zu können. Man drückt Geld ab, um jede Runde noch eine sechste Zusatzaktion vor allen anderen Karten ausführen zu dürfen. Und man platziert strategisch wertvolle Gebäude, um größtmögliches Rundeneinkommen, prestigeträchtige Handelsoptionen sowie lukrative Zölle bei den Mitspielern abzuschöpfen. Eine wahre Freude dieses Spiel, wie gesagt. In 60 Minuten zu dritt locker machbar; und dennoch hat man das Gefühl, wirklich etwas bewegt zu haben. Eine tolle Partie absolviert zu haben. Wir waren uns alle einig, dass dieses Spiel bisher unser gemeinsames Messehighlight ist. Erinnert mit der Kartenmechanik ein wenig an Mombasa, ohne jetzt aber gleich in dessen große Kopflastigkeit zu verfallen. Leider mussten wir danach schnell zur Dice Tower Liveshow und somit hat es keiner vor Ort noch gekauft. *Dies habe ich aber mittlerweile Gott sei Dank nachgeholt (kleine Anmerkung der Redaktion) :)* 8.25


    - Eternity (2016) - Abends gab es dann als Absacker eine Partie Ganz schön Clever sowie einen von mir erworbenen Trade, Eternity. Ich wollte das Spiel schon länger besitzen und bin froh, es endlich mein Eigen nennen zu dürfen. Es ist ein Stichspiel, bei dem man während der Runde den Trumpf ändern kann, wenn man Karten einer offenen Auslage entsprechend manipuliert. Man kann nämlich anstatt zuzugeben pro Runde auch eine Karte schräg vor sich ablegen, für die man dann einen Token bekommt und welche den Trumpf für alle ändern kann. Ein cleveres Spielchen, das sich neben Wolfgang Warschs Würfelhit nicht verstecken musste. 7.85


    SA ->


    Am Samstag musste ich leider krankheitsbedingt aussetzen, da ich Freitag Nacht ins Essener Krankenhaus "Philippusstift" musste. Mir ging es wirklich nicht gut. Nach einem Tag Medi+Ausschlafen war ich abends aber wenigstens wieder halbwegs auf dem Damm, um ein paar Partien Ganz schön Clever sowie den folgenden zwei Neuheiten beiwohnen zu können:


    - Planet - Habe ich mich im entsprechenden Thread ja schon ausführlich zu geäußert. Großartiges Spiel wie ich finde. 8.25


    - Human Punishment: Social Deduction 2.0 - Ein Titel den ich mitgekickstartet hatte, welcher aber bis dato leider noch nicht auf den Tisch gekommen war und jetzt ja auch in Essen nochmal groß beworben und vertrieben wurde. Wir haben eine Vierspielerpartie gespielt, was ich normalerweise als zu klein für Social Deduction-Spiele erachten würde. Hier hat es aber großartig funktioniert und das ständige Hin und Her aus Anschuldigungen, abgefeuerten Schüssen sowie den verrückten Veränderungen der Programmkarten haben die Partie für mich unvergesslich gemacht. Dass ich alle Partien aller Spiele trotz meines Gesundheitszustands dann auch noch siegreich beenden konnte, hat dem ganzen dann noch die Krone aufgesetzt. war ich als einzige Maschine am Tisch nämlich schon zu Beginn relativ stark im Abseits, konnte ich mich gemeinsam mit dem Outlaw noch in die Partie zurückkämpfen, den einen Menschen zu einer Maschine bekehren und den anderen Menschen ausschalten. Der alleinige Outlaw fiel dann auch noch gegen uns zwei Maschinen und damit war es besiegelt. Für mich nach Deception: Murder in Hong Kong das beste soziale Deduktionsspiel, das ich bisher je gespielt habe. Artwork, Spielgefühl..alles für mich top. Den anderen hat es auch sehr gut gefallen und zwei haben es sich auf der Messe gekauft. 8.0


    SO ->


    Am Sonntag habe ich mich wieder auf die Messe getraut und es war die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können, da wir nochmal

    richtig viel spielen konnten :)


    - Monumental - ...los ging es mit Monumental! Der gerade laufende Kickstarter war ja heißerwartet von mir, wie man auch im entsprechenden Thread nachlesen kann. Doch leider haben sich des lieben MetalPirates Predictions bewahrheitet, da das Spiel wirklich "nur" ein Kartenspiel mit Board+Tokens ist. Die Minis braucht offen gestanden kein Mensch, auch wenn sie höllisch schön sind und für manchen die Übersicht auf dem Board etwas erhöhen. Und, zwar macht dieses Kartenspiel sehr viel Spaß, definitiv, aber ob die Mechanik des 3*3 Rasters allein den hohen Geldbetrag wert ist, weiß ich ebenfalls nicht. Das Kartenartwork ist zwar auch ohne die Minis wunderschön, aber Deckbuilder habe ich nun wirklich wie Sand am Meer zu Hause und die Entscheidungen waren oft auch eher obvious. Weiterhin gab es mir persönlich für ein Zivilisationsspiel bzw. vorgegaukeltes 3X viel zu wenige Kämpfe. Man kam sich kaum in die Quere, es hat ewig gedauert, bis mal eine kampffähige Einheit auf einen Gegner getroffen ist und wenn, dann war dieser "Kampf" auch instant abgehandelt. Normalerweise mag ich ja deterministischen Combat (wie zum Beispiel auch in Small World), aber hier mag es für mich einfach nicht so recht passen. Da wäre eine gleichzeitige Unterstützung durch Karten (wie zum Beispiel bei Kemet oder Scythe) nur logisch und sinnvoll gewesen. So wie es aktuell ist, finde ich es offen gestanden leider wirklich langweilig und ereignislos. Es mag einfach nicht so richtig zu den martialischen Bildern und vor allem Minis passen. Nunja. Insgesamt hat mir das Spiel Spaß gemacht und es war toll, die ganzen Kartencombos zu erforschen und auszuprobieren, rund 150 Tacken ist mir der ganze Spaß aber in der jetzigen Form auf keinen Fall wert - leider! Ich hatte mich ja persönlich wirklich sehr auf das Spiel gefreut und es sah wirklich 1:1 wie meine Hausnummer aus. Superschade. Hier wäre mehr drin gewesen... 7.5


    - Glory: A Game of Knights - Danach Gott sei Dank gleich wieder ein Highlight: Glory. Ich hatte schon am Donnerstag die Demo für den

    heutigen Sonntag ausgemacht und daher konnten wir auch in Ruhe und Entspannung aufspielen. Das Game ist genau das, was Sam Healey

    vom Dice Tower dazu gesagt hat: "1 Drittel Ameritrash und 2 Drittel Euro". Und da ich sowas vorher noch nicht wirklich gesehen habe bzw.

    mir gerade kein perfektes Äquivalenzbeispiel einfällt, hat Glory einfach bei mir in eine Kerbe geschlagen, die ich zuvor nicht kannte. Es hat mir Etwas gezeigt, von dem ich gar nicht gewusst hatte, dass ich es brauche. Denn hier werden zwei Mechanismen wirklich toll miteinander verbunden, die ich vorher für eher weniger vereinbar gehalten hätte: Worker Placement und Dice Rolling. In drei Runden spielt man nämlich immer die selben Phasen durch - die Vorbereitung auf ein großes Turnier und die Durchführung des Turniers. Während der Vorbereitung bestreitet man Worker Placement mit seinen fünf pferdeförmigen Arbeitern auf teils exklusiven, teils limitierten und teils non-exklusiven Einsetzfeldern, von denen man Geld eintreibt und jenes für Anhänger sowie bessere Ausrüstung (Pferde, Rüstungen etc.) ausgibt. Mit diesen Verbündeten sowie seinem neuen ritterlichen Equipment bestreitet man dann das große Turnier, in dem man nicht nur gegen NPCs antritt, sondern auch gegen die anderen Mitspieler! Die Auswahl der Gegner erfolgt über ein cleveres Einsetzen seines eigenen Banners, welches mit der Spielerreihenfolge zu tun hat. Tja, und die Kämpfe? Diese laufen über zig Phasen unterschiedlicher Würfelrunden ab, welche jeweils durch Rerolltokens (eingesetzte Kreuze - quasi die Unterstützung des Klerus), Stärkemarker für mehr einsetzbare Würfel (zuvor eingesetzte Eisenhandschuhe - quasi die Kraft, welche man für das Duell aufbringen möchte) sowie die verschiedensten Verbündeten manipuliert

    werden können. Hier werden Würfel auf feste Augenzahlen gedreht ("mache deinen Pferdewürfel zu einer fixen 4"), zusätzlicher Schaden generiert (durch Meuchelmörder, welche in der Nacht vor dem Kampf zum Gegner gehen und ihn in seinem Zelt schwächen), und so weiter. Dies alles in einem passenden Artwork, welches ich persönlich für einen völligen Prototypen schon sehr ansehnlich finde und bei mir irgendwie einen "Realismus-Zahn" trifft. Glory wird im Frühjahr auf Kickstarter geben und durch meinen Sieg der Probepartie habe ich mir einen kostenlosen Upgrade vom normalen auf den Deluxe-Pledge mit Metallmünzen etc. sichern können - eine sehr nette Geste des Verlags, die mich natürlich überaus gefreut hat! :) Somit sollte einem Back von mir wohl nichts mehr im Weg stehen, kluges Marketing hin oder her. 8.0


    - Streaming - Vorab auf meiner Gehimtipp-Interessenliste gewesen, doch leider konnte es live vor Ort dann wenig überzeugen. Das Artwork

    ist hier und da cool, absolut, aber spielerisch ist es völlig egal und die Karten könnten auch blanke Farbkarten mit Symbol sein. Außerdem erfolgt relativ harmloses Blind Bidding jede Runde, welches man nach nur sehr kurzer Zeit schon vollends durchschaut hat. Da man vor jeder der vier Runden zehn neue Coins zum Bieten bekommt, kann man sich auch niemals komplett rausschießen und der Umstand, dass ich in einer Erstpartie mit dem Verlagschef(!) eine Spiellücke finde, mit der ich seine Siegpunktzahl am Ende um das doppelte Übertrumpfen kann, zeugt für mich davon, dass es leider nicht genug geplaytestet wurde. Das Scoring jede Runde haut nämlich hinten und vorne nicht hin und gerade zum Ende hin kann man das Spiel total brechen. Schade. Hier wäre deutlich mehr drin gewesen. In der aktuellen Fassung eher Murks, den ich mich aber ob der coolen Artwork-Ideen nicht traue, vollkommen negativ zu bewerten. Und ein bisschen Spaß hat es am Ende ja dann doch gemacht. Supergnädige 6.75 daher aktuell.


    - Wonderland Xii - Mein persönlicher Flop der Messe. Oh mein Gott, wie schlecht ist dieses Spiel. Ich möchte es niemals wieder spielen,

    geschweigedenn darüber nachdenken. Bunte Karten ohne aufgedruckte Funktion aber mit jeweils völlig abstrusen Sonderregeln, eine absolut verkorkste Aktionsauswahl und Scoring, das viel zu sehr glücksbasiert ist, als das man es ernst nehmen sollte. Und dabei standen die Vorzeichen so gut! Eine motivierte Erklärerin, überragendes Material mit Schlüsseln aus echtem Metall(!), ein cooles Thema mit stimmigem ingame Artwork sowie meine Vorfreude aus der Essen-Previewliste. Nunja. Leider gibt das Spiel dies nicht her. Es ist schlichtweg doof und gefällt mir persönlich überhaupt nicht. Meinen Mitspielern erging es ähnlich und so quälten sie sich nach der dürftigen Erklärung noch durch die gesamte Partie, während ich vorzeitig abbrach. Ich musste. Auch wenn es mir Leid tat. 4.75 für Material+Look+Produktionsqualität der Schachtel sowie der Karten. Bitte ansonsten einen weiten Bogen um den Titel machen und meinen Tipp davon entschuldigen. Jeder macht mal einen Fehltritt.. :(


    - Tang Garden - Anschließend Gott sei Dank ein Lichtblick via Tang Garden, für das wir bei ThunderGryph nach zig Versuchen endlich mal

    einen freien Tisch bekommen haben. Den Kickstarter dieses Jahr hatte ich verpasst und daher habe ich mich sehr darauf gefreut, diese

    optische Perle auch spielerisch mal auf Herz und Nieren zu testen. Und was sich mir darbot, wusste durchaus zu gefallen! Für mich persönlich ist es offen gestanden und kurz gesagt nichts anderes als das beste Tile Placement Game, das ich jemals gespielt habe. Es ist einfach so. Ich mag Tile Placement "so lala" und besitze fast gar keine Spiele aus der Kategorie, aber dieses Teil hier hat es mir echt angetan. Es geht schnell, macht super viel Laune und die ganzen Karten zu erkunden sowie Platzierungsboni abzugreifen macht einen Heidenspaß. Es läd zum Grübeln ein, da man aber immer nur über eine recht überschaubare Anzahl von Optionen verfügt, hält sich die Wartezeit auch mit AP-anfälligen Spielern definitiv noch in angenehmen Grenzen. Außerdem sieht Tang Garden nach einiger Zeit einfach nur bildschön aus, da sich immer mehr 3D-Bäume, 3D-Brücken, 3D-Pavilions sowie Miniaturen und Panoramen auf dem Spielfeld befinden. Alles wirkt malerisch und irgendwie Zen-mäßig. Man stelle sich ein ähnliches Wohlgefühl wie bei Tokaido vor. Tja. Warum kaufe ich das Spiel also nicht? Ganz einfach. Es ist leider sehr teuer. Die 110€ ohne Versand sind eine ganz schöne Hausnummer, und der Zeitdruck von nur noch elf Tagen im Late Pledge machen mir irgendwie ein mulmiges Gefühl. Warum gibt es das Teil noch nicht im Retail? Warum scheint sich kein Übersee-Verlag dafür zu interessieren? Was übersehe ich bei dem Titel? Und warum muss ich mich jetzt unbedingt so schnell entscheiden...? Sehr schweres Ding. Für mich aktuell noch nicht fix, ob und wann ich es mir zulege. Besitzen würde ich es schon gern, definitiv, aber zu welchem Wert ist die Frage. 7.75 for now


    - Vejen - Schön verzahntes Wirtschaftsspiel von deutschen Autoren, das mir persönlich insgesamt aber einfach ein wenig zu trocken war. Kaufe Waren hier, verkaufe Waren dort, errichte Kontore da drüben...gähn! Alles schon tausend Mal gesehen, gespielt und auch schon zu Hause stehen. Die zwei Währungen sind eine nette Idee und die Karten welche Ereignisse mit Spezialfähigkeiten verbinden haben mir auch

    gefallen, ja; insgesamt fehlte aber irgendwie das "gewisse Etwas", um es für mich aus der Masse der Neuheiten abzuheben. Vor allem der

    wirtschaftslastigen Euro-Neuheiten. Dennoch definitiv spielbar, keine Frage. Wird seine Abnehmer finden. 7.35


    - A Thief's Fortune - Was folgte war nun kurz vor Schluss unser kollektives Nummer 1-Topspiel der Essen SPIEL Messe 2018: A Thief's

    Fortune. Der ehemalige Kickstarter von Artipia Games' Hausdesignern Kokkinis und Tsantilas, welche zusammen unter anderem schon das

    coole Project ELITE designed haben, hat uns völlig aus dem Nichts getroffen und komplett weggeblasen. Das Spiel ist ein überragender

    Drafter mit unendlichem Combopotenzial der Karten. Man draftet Karten in seine Zukunft (rechts vom Playerboard), transferiert sie dann zusammen mit ihren mitgebrachten Ressourcen Stück für Stück in die eigene Gegenwart (Mitte vom Board), um sie später graduell in seine Vergangenheit rausrotieren zu lassen, wenn man sie nicht mehr benötigt, wo sie dann Siegpunkte bringen (links vom Board). Dabei steht man permanent, wirklich 200% der Zeit, vor überragend kniffligen Entscheidungen bei gleichzeitig hohem Spaßfaktor. Wann hole ich Karte A in meine Gegenwart? Wielange brauche ich sie dort, um sie vollends auszukosten, bevor ich sie zu Siegpunkten mache (diese Mechanik war übrigens schon in Elysium und Tal der Könige absolut weltbewegend). Wie viele Ressourcen brauche ich diese Runde, um all meine Combos aktivieren zu können? Sollte ich mal wieder ein Event besorgen, welches allen anderen Spielern schadet? Und so weiter, und so weiter. Man hat ebenfalls Einfluss auf seine Gegner durch eine unterschwellige Bestrafungsmechanik, die ähnliche Zwänge birgt wie zum Beispiel bei den meisten Spielen von Stefan Feld. Hier bekommt man nämlich Wachen-Tokens, je mehr interaktive bzw. "böse" Karten man gespielt hat, für die man dann jede Runde Ressourcentribute abgeben muss, um die Wachen zu schmieren. Sehr thematisch also. Man kann dies noch mit dem Kickstarter-Bonusplättchen auf die Spitze treiben, wodurch noch eine weitere Wachenleiste hinzukommt, welche dann für alle Spieler ebenfalls noch mit gilt. Dies erhöht die Interaktion nochmals. So kann man quasi graduell anpassen, wie viel man im Spiel miteinander

    zu tun haben möchte, was ich für recht selten halte. Man kann die ganze Zeit nur Karten nehmen, die die anderen nicht negativ beeinflussen

    und muss dann gar kein Schmiergeld abgeben plus hat ein relativ ruhiges Spiel, außer ab und zu von etwas der Gegner getroffen zu werden.

    Andererseits kann man aber eben auch ein richtig fieser Dieb sein, die ganze Zeit nur Schellen verteilen und Aufsehen erregen, wofür man

    dann jedoch natürlich auch ordentlich blechen darf. Das Spiel balanciert sich hier sehr gut selbst und es ist für jeden Spielertypen etwas

    dabei, alles scheint kompetitiv und gut ausbalanciert. Wie dem auch sei, ich komme ins Plappern. Meine Kohle war aufgebraucht, aber Gott sei Dank hat es sich ein Freund gekauft und somit konnten wir es sogar abends im Quartier nochmal spielen. Wurde ich am späten Nachmittag auf der Messe noch unerwartet zerstört, konnte ich dann Zuhause einen überragenden Sieg einfahren und mir selbst beweisen, dass ich das Spiel begriffen habe :D Schade, dass ich den Kickstarter verpasst habe! Und hoffen wir mal auf eine deutsche Version. 8.75


    - Sound Jack - Lustiges musikalisches Trivia-Quiz mit einem superfairen Preispunkt (30€), das aber leider eher auf Kinder als auf Erwachsene ausgelegt ist. Ich hätte mir jedenfalls viel mehr musikalische Rätsel rund um Lieder, Melodien und Fachwissen gewünscht, als Tier- oder Alltagsgeräusche. Schade! Imho ein bisschen eine vertane Chance. 6.0


    - Solenia - Das finale Spiel der Messe war für uns Solenia. Wir hatten eine sehr nette Erklärerin, die kurz vorm Feierabend stand, sich aber extra noch einige unserer Züge angesehen hat und hier und da etwas kommentiert hat. So muss es sein. Das Spiel von Sebastien Dujardin (Troyes, Deus) mit schickem Artwork von Vincent Dutrait stellte sich aber jedoch als viel seichter als erwartet heraus, und ließ uns somit leider eher ernüchtert zurück. Viele Züge waren komplett offensichtlich, die meiste Zeit über spielte man nur auf Autopilot, die Aufträge zu erfüllen war nie eine Herausforderung sondern nur das Abarbeiten babyleichter Optionen und ja. Das einzige coole Gimmick war das "sich selbst nachbauende" Spielbrett mit dem Tag und Nachtwechsel sowie die Tatsache, dass die Züge sehr schnell gehen und man basically permanent wieder dran ist. Insgesamt hat es Spaß gemacht, ja, aber wir hatten einfach etwas ganz anderes erwartet. Kennerspiel bis Kenner+ war unsere Hoffnung, Familienspiel bis Familie+ haben wir erhalten. Sehr schade. Aber kann man nichts machen. 6.9


    Hoffentlich war eure Messe ebenso Ereignis- und Spielereich, wobei ich mir bei der Masse an Posts hier dahingehend wohl keine Sorgen machen muss.. ;D Einen guten Start in die Woche für euch!

    Lg :)

  • Wir waren am Sonntag mit 6 Leuten da und konnten echt viel anspielen. Leider war schon einiges ausverkauft; aber hey, das schont auch den Geldbeutel.


    #Belratti

    Schönes Bilder-Assoziationsspiel des kleinen Mogel-Familienverlags. Habs inzwischen auch schon zu Hause mit anderer Besetzung gespielt. Die Museumsleiter führen spannende Diskussionen, zu welcher Ausstellung die einzelnen Bilder gehören könnten und die Maler hoffen und bangen währenddessen still und leise, dass ihre ausgesuchten Bilder ausgewählt werden und nicht die Zufallskarten. Und das Ganze für 10€.


    #Dubbe

    Als Pfälzer quasi Pflicht beim kleinen pfälzischen Verlag das neue Stichspiel anzutesten. Es gibt Punkte nicht für jeden Stich, sondern über Bierdeckel, denen im Laufe einer Runde je eine Farbe zugeordnet wird. Im ersten Stich wird zB die Trumpffarbe festgelegt (Trump first und natürlich ist Donald auf dem Bierdeckel bildlich festgehalten). Man braucht sicherlich noch ein paar Runden um in das System reinzukommen, ist aber definitiv mal was anderes im Bereich der Stichspiele. 6 Leute, 6x gekauft.


    #SovietKitchen

    Ein Spiel, für das man ein Smartphone braucht, aber das super funktioniert. Man spielt kooperativ und jeder hat Karten mit verschiedenen Zutaten in verschiedenen Farben. Man muss als Gruppe mehrere Bestandteile einer Mahlzeit möglichst farbgetreu zusammenmischen. Also zB eine giftgrüne Wurst. Aber genau diese Farbe gibt es nicht auf den Karten. Man darf sich gegenseitig nicht die Karten zeigen, sondern redet darüber, wer welche Farbe beisteuern könnte. Jeder scannt dann seine Farbe im Handy ein (per QR-Code auf der Karte) und die App berechnet dann, zu wie viel Prozent die geforderte Farbe erreicht wurde. Innovativ und von einem Berliner (?) 2-Mann-Verlag designt.


    #RailroadInk

    Nettes Roll&Write-Spiel. Haben es falsch gespielt, daher keine richtige Beurteilung meinerseits. Kam mir ein bisschen wie eine Mischung aus Quixx (oder anderen Würfelspielen) und Karuba vor (jeder hat das selbe und muss damit Wege verbinden). Wurde 2x von uns gekauft (aber nicht von mir).


    #FirstContact

    Mein Highlight. Codenames trifft Arrival, den Film. Es gibt Aliens und Menschen, die auf jeweils einer Seite sitzen. Am Ende gewinnt je 1 Alien- und ein Menschenspieler.

    Die Alienspieler wollen von den Menschen bestimmte Gegenstände aus einem 5x5 Raster. Um diese zu beschreiben können sie 25 Symbole für diverse Worte benutzen (zB lebendig, hart, flüssig, rund usw.). Die Menschen haben auch diese Worte, aber nicht die passenden Symbole. Ein Mensch fängt also an und deutet auf verschiedene Bilder des Rasters, die für ihn ein Merkmal gemeinsam haben, zB alles Lebendige um von den Aliens das Symbol für „lebendig“ zu erfahren. Die Aliens zeichnen das „Lebendig-Symbol“ auf ein „Zeichenbrett“ und zeigen es den Menschen, die es dann jeder auf seinem eigenen „Symbolplan“ übertragen. Dann kommen die weiteren Menschen an die Reihe um weitere Symbol-/Wort-Kombinationen zu entschlüsseln. Wenn alle Menschen einmal dran waren, kommen die Aliens dran. Ein Alien beschreibt mit den Symbolen einen Gegenstand aus dem 5x5-Raster. Er kann dabei auch Symbole verwenden, die die Menschen noch gar nicht wissen. Jeder Mensch rät dann für sich, welchen Gegenstand das Alien meinen könnte. Wer richtig rät, bekommt einen Marker in der Alienfarbe und ein solcher Marker kommt auch auf den erratenen Gegenstand. Evtl. können die Menschen jetzt die ihnen noch unbekannten Symbole, die das Alien benutzt hat, noch erraten.

    Ich mag an dem Spiel die Idee und Umsetzung, dass alle fast die ganze Zeit beteiligt sind, dass die Menschen (und auch die Aliens) Symbole/ Wort-Kombis anders deuten können und dass von jeder Seite jemand gewinnt > super Spiel, leider war es ausverkauft, Reprint ist in der Mache und hoffentlich auch eine deutsche Ausgabe, wobei man mit einfachstem Schulenglisch (für die 25 Symbolwörter) gut klarkommt.


    #JustOne

    Einfaches Spielprinzip und trotzdem ist man am Grübeln und Abwägen, macht Spaß. Ein Spieler bestimmt durch die Nennung einer Zahl ein Begriff auf einer Karte, den er erraten muss. Er sieht also die Karte nicht, aber dafür alle anderen schon. Jetzt schreiben die anderen Spieler jeder genau ein Wort (just one) auf, das dem Rater helfen soll, seinen Begriff zu erraten. Wenn jeder ein Wort aufgeschrieben hat, schließt der Rater die Augen und alle anderen zeigen sich ihre Wörter. Wenn Wörter mehrmals vorkommen, werden diese wieder umgedreht und stehen dem Rater nicht als Hinweise zur Verfügung.

    Wir hatten zB den Begriff "Simpson" und ich war echt am Überlegen: "Nehm ich gelb? Ne, das nimmt bestimmt jemand anders. Aber Homer oder Springfield auch. Aber mit Krusty kann die Person vielleicht nichts anfangen, weil sie vielleicht die Serie gar nicht kennt..."

    Macht Laune, gutes Kommunikationsspiel.


    #CityOfRome

    Leicht komplexeres Städte-Legespiel mit interessantem Mechanismus nach dem Motto: Stell ich mich auf der Auswahlleiste weiter nach vorne um früh eine gute Karte für meine Stadt zu bekommen, habe dann aber nicht genug Ressourcen um sie gleich bauen zu können oder stell ich mich weiter hinten hin um später eine Karte zu nehmen, aber dafür mehr Ressourcen zur Verfügung zu haben. Zu 4. knapp eine Stunde gespielt, hat allen gut gefallen, aber keinen vom Hocker gehauen.


    #CarpeDiem

    Jaha, es ist hässlich. Interessanterweise hat uns eine Grafikerin das Spiel erklärt und wir kamen mit ihr bisschen ins Reden und sie fand es auch schrecklich von der Gestaltung her. Aber die Mechanismen sind toll, das Spiel fluppt und v.a. der Wertungsmechanismus am Ende jeder Runde hat mir richtig gut gefallen. Könnte mit Grüblern bisschen länger dauern, aber für Bauchspieler echt super.

  • Konnte jemand von euch "The Forgotten City" und/oder "Mini WW II" von TBD (TWOPLUS Games, Formosa Forte Games) anspielen bzw. etwas über die Spiele berichten?


    #TheForgottenCity; #MiniWWII


    Mini WWII ist hervorragend. Die Regeln sind etwas unklar, aber das Spiel selber ist richtig gut. Schnell, wenig Downtime, spannend und schwere Entscheidungen. Die sehr abstrakte Karte hat ein paar Besonderheiten, die man einmal verstehen muss, danach läuft das Ding. Sehr zu empfehlen!

  • #Newton

    Nachdem ich nun die zweite Partie Newton hinter mir habe, sehe ich dieses Eurogame in einem Ersteindruck etwas kritischer. Während wir in der ersten Dreierpartie noch ein Gefühl für die spürbar beschränkten Aktionen (jeweils 5 Karten über 6 Runden werden nur durch in einer Runde wiederholte Aktionen oder Dauerboni stärker) und die Bedeutung der Reisekarte sowie des Forschungsbaums und die Meisterkarten für die Siegpunkteentwicklung und das Timing lernen mussten und daher mit unterschiedlichen Schwerpunkten alles ausprobiert haben, verfolgte ich in der weiteren 4er-Runde eine extrem fokussierte Bücherstrategie zur dauerhaften Siegpunktegeneration jede Runde, garniert mit Kartenzukäufen, die Siegpunkte auf ausgespielte Bücher gegeben haben, sowie einem bereits in der ersten Runde über den Forschungsbaum sehr schnell ausgespielten Meister mit grauem "Joker-Buch". Damit konnte ich bis zum Ende alle Bücher loswerden und habe die rechte Seite sowie die oberste Leiste vollständig gefüllt.


    Es mag sein, dass mir hierbei die passenden Orte in der Nähe des Startpunkts in die Hände gespielt haben, aber am Ende habe ich mit 120 Siegpunkten alle anderen Mitspieler (zwischen 65 und 90 Punkten) weit hinter mir gelassen, inkl. einer durchaus gelungenen Strategie eines Mitspielers, die praktisch alle sonstigen Zielpunktplättchen freigeschaltet und die zugehörigen Bedingungen gut erfüllt hatte, aber eben nicht die Bücherregale berücksichtigt hatte. Besonders fragwürdig fand ich dabei nach einer sehr interaktiven ersten Runde die dann folgende, mangelnde Interaktion mit den Mitspielern, da ich praktisch meine kompletten Folgerunden jeweils zu Beginn durchplanen konnte, mir bei bei gekauften Karten die Zusatzaktionen (fast) egal waren und ich eigentlich nach der ersten Runde den Forschungsbaum völlig ignorierte, die Arbeitsaktion nur aus Verlegenheit mitgenommen hatte und Reisen nur eine Runde gezielt zum Freischalten der letzten Bücher verwendete. Während andere Mitspieler herumgrübelten, habe ich am Ende den Tisch aufgeräumt, für Verpflegungsnachschub gesorgt und sogar meine Tagespost gelesen... Gerade die Limitierung der Aktionen haben mich bei dieser Strategie gefühlt auf Schienen gesetzt, da man praktisch alle anderen Elemente allein dem Füllen des Regals unterordnete, d.h., optionale Spielziele, Sammeln von Einmalboni oder gezielter Aubau von dauerhaften Aktionsboni wurden völlig ignoriert.


    Es wurde bereits vorher im Forum angedeutet, dass das Buchregal ein wichtiges Punkteelement darstellt, aber wenn man praktisch 80% des restlichen Spiels bzw. sogar die Mitspieler für einen extrem guten Endpunktestand faktisch ab Spielmitte ignorieren kann, erscheint mir diese Siegstrategie nicht nur für übermächtig bzw. den von mir gnadenlos ausgenutzten Buchvorteil auf dem Spielertableau etwa im Vergleich zur effizienteren Arbeitsaktion auf einem anderen Tableau für zu stark, sondern es schleicht sich auch der leise Verdacht ein, dass dieses Spiel doch noch etwas mehr Entwicklungszeit für das Balancing benötigt hätte. Gibt es von Euch zu Newton noch andere Eindrücke oder Strategien, die evtl. meinen etwas ernüchterten Ersteindruck etwas relativieren?

    “Truly I was born to be an example of misfortune, and a target at which the arrows of adversary are aimed.” ― Miguel de Cervantes Saavedra, Don Quixote

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    Brettspielen am Freitagabend nördlich von Frankfurt/Main: Spieletreff Petterweil

  • Bei uns kam es bei Newton gestern komplett anders, gewonnen hat jemand der komplett seine Punkte mit den Siegendzielen gemacht hat.

    Er hatte mit dem Bücherregal nur 3 Punkte pro Runde bekommen, ist aber am Ende mit jeder Menge Punkten in der endwertung davon gelaufen.

    Einer unserer Spieler bekam auch mehrere Runden lang dicke Bücherpunkte, hat ihm am Ende aber nur Platz 2 gebracht.


    Auch wir werden das weiter beobachten, sind aber der Meinung das durch den variablen Aufbau keine Siegstrategie die selbe ist wie im vorherigen Spiel.

    Möglich das Bücher eine leichtere Punkteausschüttung bieten, aber ob das der immer richtige Weg ist?


    Ich bleibe gespannt.

  • Wird Newton denn irgendwann interaktiver, wenn man nach den Erstpartien mal den Blick vom eigenen Tableau auf die der Mitspieler schweifen lässt? Oder kann man maximal Mitspielerpläne auf eigene Aktionskosten vereiteln, wenn man nicht zufällig oder gezielt die selben Aktionsziele verfolgt? Mir hat meine Erstpartie gefallen, war dann aber doch arg Mehrspieler-Solitär. Da empfand ich Marco Polo und auch Lorenzo interaktiver.

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