Qualität der Demos/Erklärungen in Essen

  • Neu ist in Essen, dass einige Erklärbaren und Erklärbarinnen keinen guten Job machen...

    Neu ist das wahrlich nicht. Ich habe jahrelang immer wieder ähnliches erlebt und die (ganz) alten Hasen werden vermutlich passende Stories aus den 80ern und 90ern zum Besten geben können. Es mag allerdings sein, dass es in den letzten Jahren vermehrt auftritt, weil die Menge der guten Erklärenden nicht mit der Menge der Veröffentlichungen gewachsen ist.

  • Es ist zwar nicht allgemein Praxis, aber hier im Forum hat ein Verlag zwei Tage vor Messebeginn nach Helfern gesucht. Wie sollen die denn gescheit geschult werden in der kurzen Zeit? Und dann habe ich noch ein schauriges Szenario vor Augen: Man holt sich einfach über die Asta-Jobvermittlung kurzfristig ein paar eher lustlose Studenten als Hilfskräfte an Bord ...

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Das ist kaum möglich, richtig. Eine gute Erklärung können insbesondere bei komplexeren Spielen selbst viele gute und erfahrene Erklärende erst nach 1-2 eigenen Partien abliefern. Daher werden die Demos bei vielen auch im Laufe der Tage besser.

    Man täte wahrscheinlich gut daran Erklärrunden bei Verlagen zu vermeiden, die ein paar Wochen oder gar Tage vor Essen noch händeringend Leute suchen. Ein Grund dafür ist sicherlich schlechte Organisation oder schlichte Überforderung bei Kleinverlagen, ein anderer aber auch, dass manche Spiele eben erst zur Spiel geliefert werden und die Handmuster oder Prototypen nicht so ohne Weiteres an alle Erklärenden zum Vorablernen verschickt werden können. Wenigstens mit den Anleitungen sollte das jedoch möglich sein. Nur werden wohl die wenigsten Verlage ihre Leute für’s Lernen bezahlen. Von den Hungerlöhnen – wenn denn nicht gleich in Naturalien bezahlt wird – ganz zu schweigen …

    Von Leuten, die das Ganze schon etliche Jahre oder sogar Jahrzehnte machen, weiß ich allerdings, dass es eben auch Verlage bzw. professionelle Dienstleister gibt, die ihre Leute rechtzeitig vorher wenigstens mit den Anleitungen und manchmal auch mit den Spielen versorgen oder am Vortag der Messe (Di/Mi) entsprechende Erklärrunden organisieren und angemessen vergüten. Dieser Posten wird halt von Kleinverlagen selten ausreichend einkalkuliert …

  • Als erfahrener Erklärist kann ich sagen, dass das Erlernen von Spielen fast immer kurz vor der Messe geschieht. Zwar bekommt man die Regeln schon vorher zugänglich gemacht, aber Regellektüre verhilft noch nicht zu guter Erklärung. Noch problematischer - wenn man bei einem größeren Verlagsangebot dann gleich 20-30 Spiele neu lernen muss, bleibt bei Regellektüre nicht alles hängen, manches vergisst man gar ganz. Das kommt erst wieder, wenn man es dann tatsächlich das erste oder zweite Mal (noch mit der Hand an der und dem linke Auge in der Regel) erklärt bzw. erklärt hat.
    Helfen würde hier natürlich das Lernen am Spiel. Oder das Lernen von nur ein oder zwei Spielen. Ersteres ist einfach oft nicht möglich, denn wie sollte man an sowas vor der Messe schon rankommen? Insbesondere, wenn es sich vielleicht gar um Spiele handelt, die einen selbst nicht so stark interessieren, um sie zu kaufen (sollten sie schon vorher erstehbar sein). Pegasus, wie wahrscheinlich auch ein paar andere Verlage, macht dafür einen Supportertag, an dem man zumindest einige (nie alle!!!) der Neuheiten schon kennen lernen und spielen kann, was die Erklärtätigkeit erheblich erleichtert. Aber selbst dabei kommt man selten dazu, auch nur alles zu spielen/lernen, was dort angeboten wird. Und nicht jeder hat an solchem Termin Zeit oder kann die Entfernung mal eben überbrücken. Und auch das Fokussieren auf nur ein oder zwei Spiele ist aufgrund des Stresses auf der Messe und des Hand-in-Hand-Arbeiten-Müssens der Teams an den Ständen (wenn es gut läuft, was es zumindest meiner Erfahrung nach an dem einen oder anderen Stand tatsächlich tut) bei großem Angebot schlichtweg unmöglich. Man muss mehrere Spiele können, einspringen können, etc. Sonst kommt es zu Situationen, in denen eine Gruppe Interessenten ein Spiel erklärt bekommen möchte, der eine Erklärer, der das kann, aber erst noch woanders beschäftigt ist, und dann echt mal in die Pause müsste...

    Ich traue mir mittlerweile zu, ein Spiel auch beim ersten Mal recht vernünftig zu erklären (eben mit der Regel in der Hand). Erklärungen werden aber erst mit Erfahrung rund, und so kann ich ein Spiel, was ich dreimal erklärt habe, beim vierten Mal wesentlich fokussierter und schneller den Interessenten näherbringen. Das geht wohl jedem Erkläristen so.

    Leute, die keine Lust zum Erklären haben, keinen Zugang zu Spielen finden (weil sie das nur wenig interessiert), sind natürlich als Erkläristen die falschen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sich Studenten, die gar keinen Bock haben, dafür melden würden. So gut ist die Bezahlung eigentlich nie, dass sich das dann lohnen würde. Wer nicht Spaß dran hat, macht das eigentlich nicht. Es gibt aber natürlich auch den einen oder anderen Mitarbeiter an einem Stand, der vielleicht nicht gerne erklärt, jetzt aber leider doch ran muss...

    Leider ist es unglaubliche Glückssache, ob der Erklärer, den man da am Tisch hat, auch wirklich erklären kann. Das hängt dann oft aber nicht einmal mit der Erfahrung mit dem erklärten Spiel zusammen. Ich habe schon sehr erfahrene Erklärer erlebt, die einfach nicht erklären können. Dann wurde mir schon auf der Messe ein Spiel so "kaputterklärt", dass ich danach keinen Bock mehr hatte, es auch nur anzuspielen - geschweige denn zu erstehen. Leider gibt es auch eine ganze Menge Autoren, und auch Redakteure oder andere namhafte Personen, die absolut nicht erklären können und bei denen man entweder einfach abschaltet oder das Spiel komplett verleidet bekommt.
    Das hängt wohl auch von der Leidensfähigkeit des Einzelnen ab. Ich zum Beispiel kann Uwe Rosenbergs Erklärungen einfach nie folgen - seine Strategie im Erklären von Spielen geht überhaupt nicht in meinen Kopf. Endergebnis ist dann meist ein halbgares Spielgerüst gewesen, an dem ich mich irgendwie entlang hangeln kann/muss. Andere haben das Problem bei ihm nicht...

    In einer idealen Welt hätte man für jedes Spiel den einen enthusiastischen Erklärbär, der das Spiel liebt, es in- und auswendig kennt, das Material schon vorher vom Verlag zugeschickt bekam, und der dem Interessenten mit leuchtenden Augen kompetent das Spiel erklärt.
    In einer realen Welt ist das leider nicht möglich.

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

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  • Ich habe auch jahrelang auf der Messe in Essen erklärt, und letztendlich sind die Verlage einfach auf Fans angewiesen, die das Ganze für Naturalien oder sowieso "for free" machen.

    Eine Weile habe ich das für einen Kleinstverlag gemacht, der nur mit einem einzigen Spiel auf der Messe war - das war seinerzeit aber sehr erfolgreich. Die "Bezahlung" war quasi Eintritt, das Essen und die Hotelübernachtungen; und dann so viel Product, wie man tragen kann, quasi. Da ich als Fan eh Alles doppelt und dreifach hatte, bin ich damit dann über die Messe gezogen und habe Product gegen Product an anderen Ständen getauscht. Das war schon Ok - eben weil es sehr familiär war.


    Dann habe ich eine Weile für einen deutlich größeren Verlag erklärt; die waren aber mit 3-4 Spielen am Start, von denen die Meisten von uns nur von EINEM Fans waren. Auf der Messe am Mittwoch Abend haben wir dann meist die jeweils anderen Spiele gelernt (die wir teilweise auch eher Mist fanden). In der Regel haben wir dann immer nur "unser" Spiel erklärt; aber manchmal musste man eben auch für die anderen Spiele ran. Da waren die Erklärungen dann leider auch oft fehlerhaft. Auch hier gab es Hotel, Essen und Product - nur war das Product hier deutlich mehr wert (TCG-Szene ^^).


    So oder so ist der Erklär-job echt hart, finde ich. Die Lautstärke, das ständige Reden, the monotony, the repetition, the monotony, the repetition, the mono... ähh, wo war ich? Ah ja, also, ich finde den Job echt hart und ich kann verstehen, wenn die Erklärbären auch mal was falsch erklären. Ich spiele auf Messen auch nie eine komplette Partie - ich schaue mir das Material an, die grundlegenden Mechanismen, und wie das Spiel dann grundsätzlich abläuft. Das reicht mir, um es so weit einzuschätzen, um eine Kaufentscheidung zu fällen. Da muss ich nicht mit 3 anderen unerfahrenen Spielern eine Erstpartie zu Ende spielen, um zu wissen, ob das Spiel mir gefällt oder nicht - die Partie hat da eh keine Aussagekraft.


    Wenn natürlich GRUNDLEGENDE Mechanismen falsch erläutert werden, dann macht das keinen Spaß, das sehe ich auch so! Das ist mir aber in all den Jahren nicht passiert...

  • Dieses Jahr waren soweit ich das gemerkt habe, alle Erklärungen richtig, oder zumindest stimmig. Ich habe aber auch hauptsächlich wenig komplexe Spiele gespielt, oder anerklären lassen. Probleme gab's es eher mit der Verständigung über die Sprachbarriere, manche trugen die Erklärung auch recht mechanisch vor, die schon genannte fehlende Begeisterung.

  • Ich habe die Erklärungen diesmal sehr unterschiedlich erlebt. Nur ein paar Beispiele:

    positiv:

    - Gobi wurde mit Begeisterung und flott erklärt. Man merkte deutlich, dass da Übung da war.

    - Rob 'n Run wurde vom Autor selbst mit einer ansteckenden Begeisterung erklärt. (für mich hätte es nur etwas kürzer sein können, ich will mögliche Taktiken doch selbst herausfinden, aber ich glaube für die Zielgruppe war das genau richtig)

    - Listen zum Eintragen haben tatsächlich funktioniert. (Leider waren selbst bei zeitigem Erscheinen einige jeden Tag schon voll. *hust*Feuerland*hust*)

    - viele andere vor allem kurze Spiele wurden meist sehr gut und knackig erklärt


    negativ:

    - Erklärungen auf Englisch bei denen der Erklärer keine einzige Rückfrage auf Englisch verstanden hat und die Erklärung insgesamt schwer verständlich war.

    - zu viele Details. Gerade bei Dungeon Crawlern muss ich nicht jede Sonderregel und Karte, die möglicherweise auftauchen könnte, vorher wissen. Ich will reinkommen und ein Gefühl für das Spiel bekommen. Das kann man doch dann immer noch bei der Partie erläutern.

    - Wenn mir ein Erklärer als erstes sagt, dass er das Spiel gerade erst selbst erklärt bekommen hat und auch keinen Blick in die Regeln geworfen hat. Das bei einem leichten Kartenspiel mit winzigem Booklet. Da fehlt mir jedes Verständnis. Da kann ich es auch gleich selber lesen.

    - Oft hat etwas Einleitung gefehlt. Ich wusste bei den meisten Spielen worum es geht. Mit Vorwissen + Erklärung war mir alles klar, aber einige Mitspieler sahen ein Spiel zum ersten Mal und konnten mit den Regeln nichts anfangen, weil einfach das Ziel fehlte.

  • Ich hab in den letzten Jahren auch schon einigen Murks erlebt. Aber auch positive Beispiele.

    Zum Beispiel bei 2F am Stand habe ich die letzten Jahre öfter mal Spiele (an)gespielt, und da sind mir nie grobe Fehler aufgefallen.

  • Da ichs hier noch nicht gelesen habe.

    Sofern einer von euch bei Chip Theory Games an Stand 5-E106 vorbeikam und sich die Produkte dort hat erklären lassen, wäre ich an Feedback interessiert.
    Entweder hier öffentlich oder auch gern per PN. Zum Einen natürlich, für mich selbst - sollte es sich bei dem Erklärer um mich gehandelt haben - ansonsten würde ich dieses gern weitergeben, damit man ewaige Schwachstellen im nächsten Jahr abstellen kann.

  • Insgesamt waren die Erklärungen alle ok bis begeisternd. Unmotivierte Erklärer/Innen habe ich dieses Jahr nicht erlebt. Danke für Euren Einsatz. Auffällig war allerdings, dass ich für mich gemerkt habe, Probleme mit zu extremen Akzenten zu haben, wenn in englischer Sprache erklärt wird. Besonders auffällig war das bei Nemeton:


    Der Erklärer war sehr bemüht, aber ich musste bei der Erklärung oftmals raten, welches Wort der jetzt meinte. Was soll der "Reiwir" sein? Es war "River" gemeint. Zudem verwendete er wohl auch eher Begriffe, die eher im französischen Sprachraum üblich sind und mir bisher so auf englisch noch nicht begegnet sind - zumindest nicht in dieser Aussprache.


    Da das Spiel zudem eher ungewöhnliche Mechaniken hat und ein abstraktes Grundgerüst hat und demnach die Details des durchaus schlanken Regelwerks wichtig sind, kam ich da mit meinen Rateversuchen nicht recht weiter. Anscheined war ich zu dumm für das Spiel, zumindest fühlte es sich so an. Zwei Mitspieler haben nach der Ersterklärung aufgegeben, weil die meinten "nichts verstanden zu haben". Ich wäre allzu gerne mitgegangen, wollte aber ebenso das Spiel gerne kennenlernen., Wir haben um das Regelheft gebeten und dann nochmal zusammen mit zwei englisch sprechenden neuen Mitspielern nochmals der Erklärung gelauscht. Gemeinsam haben wir uns dann das Spiel erarbeitet.


    Englisch als kleinster gemeinsamer Nenner einer immer mehr international geprägten Messe ist völlig ok. Aber bitte liebe Verlage, versucht doch Erklärer zu bekommen oder diese so zu schulen, dass die sich auch gegenüber Nicht-Muttersprachler ausreichend einfach verständlich machen können. Ein allzu starker Akzent ist da eher hinderlich, weil Ihr wollt uns das Spiel ja verständlich machen und wir wollen es ebenso gerne verstehen.


    BTW: Bis auf einen sehr nervigen-aufdringlichen Mitspieler, der mir schon bei seinem Auftauchen am Eggert-Stand in seiner "warum sind alle Tische besetzt, ICH will doch spielen"-Körpersprache negativ aufgefallen ist und dann auch noch bei uns spontan bei Blackout eingesprungen ist und mit seiner unangenehmen Art direkt die ganze Runde samt vorab entspannten Erklärer nervte und mich unterschwellig aggressiv werden liess, bin ich durchweg nur nette-zuvorkommende-entspannte Mitspieler/Innen begegnet. Danke für die gemeinsamen Partien und die Gespräche vorab und danach.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ich war alle vier Tage auf der Messe, gespielt haben wir nicht soooo viel.

    Aber....

    #LiftOff wurde uns sehr gut erklärt, ruhig und freundlich...allerdings haben wir dann doch noch ein paar Fragen gehabt, die wir aber mit dem Regelheft schnell selbst klären konnten. :thumbsup:

    #Vejen , ein fast fertiger Prototyp von einem der jungen Autoren erklärt bekommen und er blieb durchgehend für Klärungen am Tisch.

    Sehr sympathisch, auch auf Unklarheiten welche wir aufgezeigt haben und auf jeden Fall noch verbesert werden können/sollten wurde positiv reagiert.:thumbsup:

    #CrownofEmara wurde uns am Pegasus Stand von einem Erklärer mit Sonnenbrille souverän erklärt... alles prima. :thumbsup:

    #Blackout ...unser allererstes Spiel auf der Messe wurde uns ebenfalls sehr souverän erklart und der freundliche Erklärer war stets gut gelaunt zur Stelle wenn es Fragen gab. (er ist Lehrer, wie sich herausstellte) Top :thumbsup:

    #Bastille , #Franchise wurden uns am Queen Games Stand ebenfalls top erklärt...hier ist es auf dieser Messe von Vorteil, das die Spiele

    nicht allzu komplex sind. :thumbsup:

    #Radetzky Sehr sympatischer Italiener am Placentia Stand, der sich die Mühe machte uns das Spiel auf deutsch zu erklären.

    Top Job, mit englischer Klärung falls es mal nicht so gut auf Deutsch ging :thumbsup::)


    #Neom Bei Lookout......der eigentliche Erklärer hat auch eine sehr gute Erklärung zum Besten gegeben. Ok, war jetzt auch nicht wirklich schwer bei einem Spiel was bloß aus 7Wonders und Quadropolis besteht wenn man diese schon kennt ;)

    Was aber gar nicht ging, war dann ein anderer Kollege, der sich mit an den Tisch setzte um uns bei Fragen zur Seite zu stehen, anfing auf seinem Handy rumzu daddeln und entsprechend abgelenkt war:( ...das war einfach nicht sonderlich höflich.


    Ich habe bestimmt noch was vergessen, insgesamt waren eigentlich alle soweit prima...

  • #CrownofEmara wurde uns sehr schleppend erklärt. Der Erklärer wusste schon genau wie es geht, war aber schon ziemlich geschafft und hat dann auch noch versucht für zwei Tische gleichzeitig zu erklären. Er meinte dann auch, dass viele Erklärer bei Pegasus erst am Abend zur Gamenight kommen und sie jetzt unterbesetzt wären.

  • Da ichs hier noch nicht gelesen habe.

    Sofern einer von euch bei Chip Theory Games an Stand 5-E106 vorbeikam und sich die Produkte dort hat erklären lassen, wäre ich an Feedback interessiert.
    Entweder hier öffentlich oder auch gern per PN. Zum Einen natürlich, für mich selbst - sollte es sich bei dem Erklärer um mich gehandelt haben - ansonsten würde ich dieses gern weitergeben, damit man ewaige Schwachstellen im nächsten Jahr abstellen kann.

    Dem schließe ich mich mal an. Ich war bei Lookout als Erklärbär unterwegs, und hab da unter anderem auch JanW ein Spiel erklären dürfen. Feedback bekommt man aber nur selten, deswegen, falls euch was aufgefallen ist, gerne direkt zurück melden!

  • Dem schließe ich mich mal an. Ich war bei Lookout als Erklärbär unterwegs, und hab da unter anderem auch JanW ein Spiel erklären dürfen. Feedback bekommt man aber nur selten, deswegen, falls euch was aufgefallen ist, gerne direkt zurück melden!

    Hey, cool, dass du dich hier meldest. Meinte nach dem Spiel zu meinem Freund, dass ich blöderweise vergessen hatte nach deinem Forenname zu fragen. Bin es nicht gewöhnt, dass man mich erkennt... tut mir leid.

    Ich fand du hast uns das Spiel gut erklärt... auch wenn wir im Nachgang immer nur 2 Aktionen gemacht haben, aber das ist ok. Auch die Gespräche außerhalb der Erklärung hatten ubs gut gefallen. Hab's im Nachgang dann auch gekauft.

  • Wieso erkennen dich alle - Siehst Du wirklich so aus, wie auf dem Bild? :D


    Zum Thema:

    Ich hatte noch nie so einen versierten und regelfesten Erklärbär wie bei Reich Busters. Da Mythic ein französischer Verlag ist, wird das wohl einfach ein Student sein....der auf deutsch erklären sollte - Und das hat er absolut top gemacht!

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Ich habe auch jahrelang auf der Messe in Essen erklärt, und letztendlich sind die Verlage einfach auf Fans angewiesen, die das Ganze für Naturalien oder sowieso "for free" machen.



    Bitte was??...wenn ein Verlag nicht normal bezahlt dann soll er auch keine Erklärer haben, das ist ein Job wie jeder andere auch, ne Messe Hostess auf der Automesse arbeitet auch nicht umsonst und die steht meist nur neben nem Auto rum und sieht gut aus. Ich arbeite jedes Jahr in Essen für einen sehr kleinen Verlag, und selbst die zahlen über Mindestlohn mit Anmeldung für Minijob, dachte die Zeiten in denen Erklärer die 8 Stunden reden müssen am Tag mit Spielen abgespeist werden ist vorbei!

  • Ich hab da auch schon viel erlebt. Vom miesen Portugenglisch bis zur perfekten Erklärung. Die Sache ist auch einfach typabhängig. Nicht jeder Erklärer hat wirklich Talent. Man muss es auch drauf haben, sich ein komplexes Spiel vor der Messe anhand der Regel drauf zu packen. Den oft wird erst zur Messe ausgeliefert. Dann kennen die Erklärbären das Spiel genauso gut wie die ersten interessierten Spieler. Muss man das Spiel dann zum ersten Mal erklären, kann es schon mal holprig werden. Dann auch noch auf englisch? Puh...


    Ich weiß, dass viele Verlage mittlerweile von einer Erklärbär-Agentur mit Erklärern ausgestattet werden. Diese Erklärbären werden dann von der Agentur vor der Messe geschult. Da müssen die Verlage dann vor der Messe auch entsprechendes Schulungsmaterial liefern. Die Erklärbären werden dann auch anständig entlohnt. Und wissen worüber sie reden.


    Viele kleinere Verlage nutzen eher ein persönliches Netzwerk an Freunden und Bekannten. Wenn da dann auch Testspieler dabei sind, wird es gut. Wenn nicht, dann wird es holprig.


    Nicht jeder ist so ein geiler Dude wie ich. Ich lese mir die Regel 2-3x durch und kann ein Spiel erklären. Die erste Erklärung wird genutzt um in den Flow zu kommen. Danach läuft's dann eben. Aber in der Regel gibt es eben nicht nur eine perfekte Erklärung, sondern auch noch ein Entertainment-Programm dazu! Dann stehen alle mit einem Lächeln im Gesicht auf und kaufen sofort das Spiel! Daher bin ich so heiß begehrt bei den Verlagen...

  • Ich habe auch jahrelang auf der Messe in Essen erklärt, und letztendlich sind die Verlage einfach auf Fans angewiesen, die das Ganze für Naturalien oder sowieso "for free" machen.



    Bitte was??...wenn ein Verlag nicht normal bezahlt dann soll er auch keine Erklärer haben, das ist ein Job wie jeder andere auch, ne Messe Hostess auf der Automesse arbeitet auch nicht umsonst und die steht meist nur neben nem Auto rum und sieht gut aus. Ich arbeite jedes Jahr in Essen für einen sehr kleinen Verlag, und selbst die zahlen über Mindestlohn mit Anmeldung für Minijob, dachte die Zeiten in denen Erklärer die 8 Stunden reden müssen am Tag mit Spielen abgespeist werden ist vorbei!

    So läuft das in der Spielebranche aber nicht. Isso. Die meisten Verlage nutzen die Begeisterung der Leute für ihr Hobby aus. Für mich ist das okay, wenn das für die Leute okay ist.


    Schöner ist es, wenn die Erklärbären anständig bezahlt werden.

  • Sehe ich anders, Arbeit (und es ist arbeit, das weiss jeder der schon auf der Messe nach 4 Tagen keine Stimme mehr hatte) sollte auch bezahlt werden, ganz einfach, Hobby hin oder her. Wenn es ein Mini "Verlag" ist mit einem Spiel und der Kumpel kommt mit zum erklären, geschenkt. Aber als Firma bezahlt man seine Angestellten, Punkt. Ich gehe ja auch nicht 5 Stunden in den Spieleladen und verkaufe Spiele ohne Bezahlung nur weil das Hobby so toll ist.

  • Ich hatte größtenteils sehr gute ErklärerInnen. Vor allem bei Hexenhaus und Magnastorm war die Erklärung klasse und sehr routiniert.

    Gloomhaven wurde uns bei Feuerland leider nicht gut erklärt. Bei der Dame war keine Struktur drin und es blieb einiges an Fragen offen.

    Schwierig finde ich auch immer, wenn Erklärer wild drauf los anfangen Aktionen oder Karten zu erklären, ohne einen groben Überblick zu geben was eigentlich ansteht und wie sich ein Spielzug gestaltet.

  • Sehe ich anders, Arbeit (und es ist arbeit, das weiss jeder der schon auf der Messe nach 4 Tagen keine Stimme mehr hatte) sollte auch bezahlt werden, ganz einfach, Hobby hin oder her. Wenn es ein Mini "Verlag" ist mit einem Spiel und der Kumpel kommt mit zum erklären, geschenkt. Aber als Firma bezahlt man seine Angestellten, Punkt. Ich gehe ja auch nicht 5 Stunden in den Spieleladen und verkaufe Spiele ohne Bezahlung nur weil das Hobby so toll ist.

    Dann bist du sicher auch gerne bereit, auf der Messe für ein Spiel den UVP zu bezahlen und brauchst keinen Messerabatt, richtig?

  • Den Zusammenhang zwischen Messerabatt und angemessener Bezahlung halte ich für konstruiert. Zumal die sogenanntem Messepreise auch oft nicht günstiger sind, als die Preise später.

    Die Gewinnspanne sollte ohne Zwischenhändler auch größer sein, die Kosten für die Messe kann man da gegenrechnen, man kann sie aber genauso gut anderen Posten zuschlagen.

  • Sehe ich anders, Arbeit (und es ist arbeit, das weiss jeder der schon auf der Messe nach 4 Tagen keine Stimme mehr hatte) sollte auch bezahlt werden, ganz einfach, Hobby hin oder her. Wenn es ein Mini "Verlag" ist mit einem Spiel und der Kumpel kommt mit zum erklären, geschenkt. Aber als Firma bezahlt man seine Angestellten, Punkt. Ich gehe ja auch nicht 5 Stunden in den Spieleladen und verkaufe Spiele ohne Bezahlung nur weil das Hobby so toll ist.

    Dann arbeitest du halt nur bei Verlagen, die einen vernünftigen Stundenlohn in Euro bezahlen. Ist ja okay. Wer es nicht braucht und mit 1-2 Spielen pro Tag klar kommt, der kann das ja auch gern machen.

  • Sehe ich anders, Arbeit (und es ist arbeit, das weiss jeder der schon auf der Messe nach 4 Tagen keine Stimme mehr hatte) sollte auch bezahlt werden, ganz einfach, Hobby hin oder her. Wenn es ein Mini "Verlag" ist mit einem Spiel und der Kumpel kommt mit zum erklären, geschenkt. Aber als Firma bezahlt man seine Angestellten, Punkt. Ich gehe ja auch nicht 5 Stunden in den Spieleladen und verkaufe Spiele ohne Bezahlung nur weil das Hobby so toll ist.

    Wie du es siehst, ist das Eine. Wie es auf der Messe gehandhabt wird, das Andere. Recht wenige Verlage geben dir Geld via einer Anmeldung als Minijob dafür. Fast immer sind es Spiele als Bezahlung. Hier und da auch Essen und Trinken am Stand, Ausstellermesseausweise etc. oder halt hier und da Kleinstbeträge.


    Verlage, wo ich jedenfalls aus erster oder zweiter Hand sagen kann, dass man in den letzten Jahren hauptsächlich Spiele und kein Bargeld/Minijob bekommen hat, sind u.a.: G3, TMG, Cosmodrome Games, White Goblin Games, HobbyJapan, Keep Exploring Games, Fowers Games, Quined Games und Stronghold Games.


    Davon abgesehen hat das aber imho wenig mit der Qualität der Erklärbären im Generellen zu tun. Die Gründe sind hier doch wesentlich vielschichtiger zu suchen. Die schlimmsten Erklärungen dieser Messe habe ich persönlich jedenfalls bei Verlagschefs(!) bekommen, die alle nur gebrochenes Englisch gesprochen haben und jeweils ihr Spiel schlecht oder nur dürftig erklären konnten. Teils wegen fehlenden Englischkenntnissen, teils wegen fehlendem Talent (sorry, aber das gehört einfach auch dazu), teils weil sie schon k.o. vom Tag waren, oder einfach einer Mischung dieser Gründe. Es gibt sicher noch viele Weitere. Ich tue mich aber sehr schwer, da jetzt riesige Schlüsse draus zu ziehen. Der oben bereits von turbo genannte, mega junge Erklärer von Vejen (18?) war zum Beispiel überragend. Genau wie eine junge Frau bei Mandoo, die das erste Mal überhaupt auf der Messe war.

    Tl;dr: sowas kann man imho nicht pauschalisieren. Es wird immer solche und solche Erklärer geben. Egal ob unerfahren oder alter Hase, egal ob "for free" oder gut bezahlt.

    Lg

  • Großartig war ein junger Mann namens Jonas bei gamefactory: Claim

    Nahezu unverständlich eine Französin, die Englisch sprach bei Nemetten (?)

    Nicht gut die Erklärung von Lift Off bei Hans im Glück am Donnerstag morgen, der Erklärer tat sich sehr schwer


    Ansonsten waren die anderen Erklärungen gut und angenehme Atmosphäre. Auch die Mitspieler alle nett.

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Sehe ich anders, Arbeit (und es ist arbeit, das weiss jeder der schon auf der Messe nach 4 Tagen keine Stimme mehr hatte) sollte auch bezahlt werden, ganz einfach, Hobby hin oder her. Wenn es ein Mini "Verlag" ist mit einem Spiel und der Kumpel kommt mit zum erklären, geschenkt. Aber als Firma bezahlt man seine Angestellten, Punkt. Ich gehe ja auch nicht 5 Stunden in den Spieleladen und verkaufe Spiele ohne Bezahlung nur weil das Hobby so toll ist.

    Dann bist du sicher auch gerne bereit, auf der Messe für ein Spiel den UVP zu bezahlen und brauchst keinen Messerabatt, richtig?

    1. Wo erwähne ich irgendwas über Spielepreise? an dieser Diskussion habe ich nicht teilgenommen, keine Ahnung wie darauf kommst.


    2. Hat das eine mit dem anderen überhaupt nichts zu tun, wir leben im Kapitalismus und die armen, armen Spieleverlage sind soweit ich weiß keine sozialen Einrichtungen die auf Ehrenamtliche Mitarbeiter angewiesen sind sondern gewinnoptimierte Unternehmen die auch kurzfristige Mitarbeiter bezahlen können und evtl. trotzdem einen Messepreis kalkulieren können (was mir ziemlich egal ist, da ich wie oben gesagt an dieser Diskussion über die Preise nie teilgenommen habe)

  • Sehe ich anders, Arbeit (und es ist arbeit, das weiss jeder der schon auf der Messe nach 4 Tagen keine Stimme mehr hatte) sollte auch bezahlt werden, ganz einfach, Hobby hin oder her. Wenn es ein Mini "Verlag" ist mit einem Spiel und der Kumpel kommt mit zum erklären, geschenkt. Aber als Firma bezahlt man seine Angestellten, Punkt. Ich gehe ja auch nicht 5 Stunden in den Spieleladen und verkaufe Spiele ohne Bezahlung nur weil das Hobby so toll ist.

    Wie du es siehst, ist das Eine. Wie es auf der Messe gehandhabt wird, das Andere. Recht wenige Verlage geben dir Geld via einer Anmeldung als Minijob dafür. Fast immer sind es Spiele als Bezahlung. Hier und da auch Essen und Trinken am Stand, Ausstellermesseausweise etc. oder halt hier und da Kleinstbeträge.


    Verlage, wo ich jedenfalls aus erster oder zweiter Hand sagen kann, dass man in den letzten Jahren hauptsächlich Spiele und kein Bargeld/Minijob bekommen hat, sind u.a.: G3, TMG, Cosmodrome Games, White Goblin Games, HobbyJapan, Keep Exploring Games, Fowers Games, Quined Games und Stronghold Games.

    Also, Bargeld ist schonmal illegal...das sieht man in Deutschland mit der Steuer nicht so gerne, und auch sonstige Entlohnung eines Unternehmens in Form von was auch immer ist schon rechtlich mehr als fragwürdig, und ich rede hier nicht vom Einmannverlag mit Kumpel und Schwippschwager als Erklärer sondern richtige Unternehmen.

  • ^Keine Ahnung, was du jetzt von mir willst, honestly :)

    Mein Beitrag war 200% verständlich, ehrlich und beruht auf den Erkenntnissen von mir und meinen Freunden, die wir teils schon seit Jahren in Essen sind. Ob Geld für dich illegal ist, ist mir dabei gelinde gesagt egal - es wird so gemacht. Meistens natürlich rechtlich abgesichert, klar (Entgeltfgeringfügigkeit etc.). "Schwarz" habe ich aber auch schon gesehen. Daher keinen Plan warum du dich ausgerechnet an diesem Punkt jetzt so hochziehst.

    Bei klaren Rückfragen würde ich noch antworten, ansonsten kommt das Teil hier auf Ignore, entschuldige.


    Ps: Es ging hier ursprünglich mal um Erfahrungen mit und Qualität von Erklärbären, nicht um deren Vergütung. Für Letzteres gibt es sogar afaik schon ein, zwei eigene Threads aus der jungen Vergangenheit.

    Lg

  • Red_Leader : Wenn du nicht verstehst, dass eine höhere Bezahlung von Messe-Erklärern auch höhere Verkaufspreis auf der Messe zur Folge hat, dann kann ich dir auch nicht helfen. Und dass Bargeld illegal ist, ist eine wirklich spannende These. Aber auch das überrascht mich bei dir nicht.

  • Alles, was ein Verlag bezahlen muss, muss er auch wieder rein bekommen. Wenn Erkläristen bezahlt werden, dann muss das Geld irgendwo herkommen. Klar gibt es (insbesondere Klein-)Verlage, die Spiele aus Enthusiasmus auf den Markt bringen, und gar nicht am Verdienst interessiert sind, aber grundsätzlich sind Verlage daran interessiert, Gewinn zu machen. Kosten werden also aufs Produkt umgelegt. Das ist auch ein Grund, warum vieles nicht so ideal ist, wie man es sich wünschen würde:
    - keine Qualitäts-Endkontrolle bei Spieleherstellung (außer Vorab-Kontrolle einer Testausgabe)
    - keine (oder kaum welche) nach gängigem Maß bezahlten Übersetzer (ich beschwer mich hier nicht, aber was ein Übersetzer, wenn er gut ist, sonst so
    veranschlagen kann, das kann sich kein Verlag leisten
    - selten höhere Bezahlung für Supporter (oder sogar Zahlung in Spielen - oder dem Zwischending, Gegenwert im verlagseigenen Shop) - auch hier keine Kritik
    etc.
    Vielleicht würde der Eine oder die Andere gerne mehr bezahlen, um sowas zu finanzieren, aber das Gros der Kunden (insbesondere derer, die NICHT zu unserer Nische aus informierten Vielspielern gehören) würde nicht verstehen, warum ein Spiel auf einmal 80 Euro anstelle von 40 Euro kostet.

    Wenn Supporter-Kosten NUR auf Messepreise umgerechnet würden, wäre das sogar noch vergleichsweise fair, würde sich aber für Verlage auch nicht rechnen. Schon jetzt gibt es Spiele online meist günstiger als auf der Messe (ein, zwei Euronen), und davon wird reger Gebrauch gemacht. Wie viele Kunden würden sich dann auf der Messe Spiele erklären lassen, nur um sie dann online oder sonstwo günstiger zu kaufen? Dann würde der Verlag wieder auf den Kosten sitzen bleiben. Also einzig sinnvolle Reaktion wäre, auf Gesamtpreis umlegen. Mit dem o.g. Resultat.

    Vielleicht wären höhere Messepreise da die Lösung, wenn davon ein Teil quasi dafür genutzt würde, um damit Erklärer zu finanzieren. Dann kostet die Messe eben 50 Euro pro Tag an Eintritt. Aber auch die Messe Essen ist ein Wirtschaftsunternehmen, und mehr Beschäftigte (Erklärer) bedeutet mehr Aufwand, mehr Koordination etc.

    Man kann sich viel wünschen, aber die Realität ist halt leider nicht immer so rosa.
    Das gilt auch für die Qualität am Stand. Wenn ich da oben lese, dass ein Erklärist zugibt, das Spiel gerade erst gelernt zu haben und noch nicht in die Anleitung geguckt hat. DAS ist ganz nomal, denn gerade auf Ständen mit vielen Erkläristen muss auch mal für jemanden bei einem Spiel eingesprungen werden, das man noch nicht kennt. Daher ist es nicht unüblich, dass man freie Minuten dazu nutzt, noch weitere Spiele zu lernen. Ungeschickt war vom Erklärer, dass er das so gesagt hat, wie er es tat. Das geht den Kunden eigentlich nix an, denn es erschüttert das Vertrauen in den Erklärer, und fällt ggf. auf den Verlag zurück (oder kostet Einnahmen, wenn Kunden dann nicht kaufen). Ich gebe aber zum Beispiel auch zu, wenn irgendwas meine erste Erklärung ist, und bitte um Nachsicht, wenn ich nochmal währenddessen in die Regel schauen muss. Anders geht es einfach nicht. Wer kontinuierlich mehr verlangt, lebt an der Realität und dem Menschenmöglichen einfach vorbei.
    Dasselbe gilt auch für einen zeitweise unterbesetzten Stand. Das kann aus verschiedenen Gründen vorkommen. Eine Meute an Erkläristen an zig Dutzend Tischen aber ist nur schwer 100%ig zu koordinieren, da Kunden nicht in geordneten Schlangen, und in vernünftigen Zeitslots vorbeikommen. Da muss flexibel auf Situationen eingegangen werden, und flexibel heißt eben auch, dass es zu Engpässen kommen kann. Auch kann es vorkommen, dass ein Verlag nicht genug Erkläristen bekommen hat, oder welche kurzzeitig ausfallen, oder mal zufällig (leider) grade zu viele in der Pause sind. Messearbeit ist sauanstrengend, insbesondere in Essen, wo der Geräuschpegel so hoch ist. Da braucht man auch mal Pausen zwischendrin. Aber der Kunde sieht natürlich nicht den ganzen Tag, sondern nur die Situation, wenn er ankommt.
    Mit dem Spieleabend ist das vielleicht nicht die beste Organisation gewesen bei Pegasus (keine Ahnung, war nicht da, war nicht an der Organisation beteiligt, kann also nichts dazu sagen und spekuliere hier nur haltlos), aber auch da braucht es Erklärer. Aber dass man an zwei Tischen gleichzeitig erklärt, ist völlig normal in Essen. Wer Exklusiv-Behandlung erwartet, gerade an großen Ständen mit vielen Tischen, muss sich ggf. einem Reality-Check unterziehen. Supporter machen schon, was sie können. Natürlich gibt es Gegenbeispiele (leider), aber das ist in der Regel die Minderheit.

    Was Sprachbarrieren angeht - natürlich ist das manchmal anstrengend (oh, was hatte ich ganz am Anfang Probleme mit Chvata's Erklärungen, das ging gar nicht), aber auch da tun die Leute, was sie können. Nicht jeder Verlag hat das Budget, oder die Möglichkeit, sich um Leute zu kümmern, die Deutsch oder Englisch studiert haben. Das mag zu frustrierenden Ergebnissen führen, aber auch da vielleicht mal in die andere Situation hinein versetzen, als das nur aus Sicht des konsumierenden Kunden zu sehen. Immerhin zahlen wir nicht für die Erklärer am Stand (nein, der Messe-Eintrittspreis ist NICHT dafür, sondern dafür, dass die Messe in der Größenordnung überhaupt stattfindet) - außer, wir kaufen die Produkte des Verlages (idealiter AN DEREN Stand)...

    Unverzeihlich sind lustlose, abwesende oder unverschämte Erklärer. Überforderte, mit Sprachbarriere kämpfende, gestresste, mit dem Produkt noch unerfahrene Erklärer sollten (außer in ganz wenigen Ausnahmefällen) IMMER verzeihlich sein. Und dass es Erklärer gibt, die nicht oder nicht gut erklären können, ist zwar schade (und doof), liegt aber gerade deshalb irgendwo dazwischen...

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

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  • Also lieber Thygra, wenn du eine Putzfrau hast und die nicht anmeldest sondern bar bezahlst betreibst du Steuerhinterziehung, das ist auf einer Messe nicht anders. Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt, es ging nicht explizit um Bargeld sondern um das nicht anmelden.

    Und als Unternehmen muss ich eben Mitarbeiter beschäftigen und diese auch entsprechend entlohnen und ich sage nochmal, ich habe nichts über Messepreise gesagt ich weiss nicht warum du mir damit kommst? Was soll das?

    Ich habe das in meinem Ausgangpost nicht einmal erwähnt das ich Messerabatte will, was ist deine Intention hinter dem Post?

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  • Ich weiss das die Realität leider anders aussieht, alles was ich sage ist doch nur, wer als Verlag Messemitarbeiter nicht bezahlt ist eben ein Ausbeuter, mehr nicht. Viel Spass noch :)

    Einmal editiert, zuletzt von Red_Leader ()

  • Unsere Erfahrungen waren durchschnittlich normal - von Top bis absolut miserabel


    Leider war die bescheidenste Leistung auch gleichzeitig die, auf die ich am meisten angewiesen war: Expedition Zetta bei ION / Sierra Madre)


    Das Spiel Klang für mich ziemlich verheißungsvoll, auf BGG gab es vom letzten Jahr jedoch recht durchwachsene Berichte und wir wollten unsere Entscheidung von der Anspielrunde auf der Messe abhängig machen. Das ist mal sowas von in den Sand gesetzt worden :/


    Das Mädl hat glaube ich in ihrem ganzen Leben noch nie ein Spiel erklären müssen, jdf. hat sie es leider auch gar nicht getan. Uns wurde immer nur gesagt, was wir tun sollten/konnten, warum wieso weshalb wurde dabei nicht erläutert. Das war echt krass! AUf Nachfragen wurde Mr. Manker konsultiert, der dann, zwischen seinem Tisch und uns, kurz im Stakkato seine Erklärung als Autor abgab. Dies war im Gesamtkontext dann aber immer noch derartig Zusammenhanglos, dass wir nach 1 Stunde (!) keine Ahnung hatten, was wir da eigentlich machen.


    Insofern war diese Erfahrung erstaunlich für mich, als dass die Historie dieser Verlagskooperation doch recht komplex und anspruchsvoll ist. Ich kann gar nicht verstehen, warum ION-Games dies in der Form abliefert - dem armen Mädl mache ich hierbei überhaupt keine Vowürfe. Englisch war zwar nicht ihre Muttersprache, jedoch weitaus besser als meine eigenen Stokeleien. Aber ich hätte dem Verlag eigentlich schon einen gewissen Anspruch attestiert, als das die darauf achten, ihre Standbetreuung hinreichend einzuweisen.


    Weder wir, noch das andere Pärchen haben im Anschluss gekauft. Ich wäre mal interessiert, ob überhaupt jmd nach der Probe am Stand das Ding eingepackt hat? Das ist natürlich sehr schade für Herrn Manker, aber irgendwie auch selbst Schuld.....

  • Muss denn ein großer Verlag auf einer Messe überhaupt unbedingt Gewinn machen? Geht es da nicht auch viel um Präsens und Werbung. Es sind ja nun nicht gerade wenig Besucher die nach der Messe in Foren, Blogs und Podcasts über die Spiele berichten.

    So gesehen erkenne ich auch nicht den zwingenden Zusammenhang zwischen Erklärbärentlohung und Messepreisen. Ich weiß nicht wie das generell auf der Spiel ist, aber zumindest auf der modell-hobby-spiel verkaufen weder Amigo noch Ravensburger obwohl sie die größten Stände haben.