SPIEL 2018: Euer ganz persönliches Fazit?

  • Die SPIEL'18 hat wiedermal alle Rekorde gebrochen. Mehr Verlage, mehr Internationalität, mehr Neuheiten, mehr Besucher. Mir bleibt bei diesem "mehr" in Erinnerung, dass es diesmal fast durchgehend voll bis übervoll war. Einzig den frühen Sonntagvormittag und den späten Sonntagnachmittag empfand ich als angenehm leerer auf den Gängen und an den Spieltischen. Aber eventuell habe ich mir stets genau die Hallen ausgesucht, die bei den Besuchermassen beliebt waren?


    Dabei habe ich mich doch bemüht, dem ganzen Mainstream fernzubleiben. Nicht, weil ich damit cool wäre, einen Nischengeschmack zu haben, sondern weil ich die ganzen deutschsprachigen Verlage sowieso in den kommenden Monaten auf diversen kleineren Spieleveranstaltungen mit ihren Neuheiten wiedersehen und auf den Tischen diverser Spieletreffs entspannt erstspielen werde können. Die laufen mir nicht weg von Kosmos bis Pegasus. Irgendwer hat die schon gekauft, hoffentlich. Im Zweifel finde ich die im bisher von mir kaum genutzten Hippodice e.V. Clubvorrat zur Ausleihe.


    Trotzdem blieb noch eine Menge "mehr" auf der Messe übrig. Zu viel für vier Besuchertage und einem Pressetag, der mehr ein Aufbautag der Aussteller ist und demnach für mich kaum noch einen Wert besitzt. Leider. Die Neuheitenshow ist zwar stets nett, aber alleine durch Infohappen über den Spielablauf mag ich mir kein Urteil über die Güte eines Spiels erlauben. Da empfinde ich die journalistische Verantwortung zu gross, echte Infos liefern zu wollen, wo eigentlich nur Raum für Phrasen bleibt. Die Gesamtmasse kann ich schlicht nicht erfassen und jede Auswahl hebt eine Neuheit ins Zentrum der Aufmerksamkeit, an deren Stelle es auch gut und gerne fast jedes andere Spiel verdient hätte, mindestens erwähnt zu werden. Somit ist jede meiner Berichterstattungen nur ein zufälliger Ausschnitt und deshalb unzureichend, ein Gesamtbild zu bieten, das nicht mehr greifbar ist.


    Genauso ungreifbar war für mich auch, eine Art persönliche Vorauswahl zu treffen, welche Neuheiten mich überhaupt interessieren könnten. Welche Spiele lohnen es, angespielt zu werden? Meine einfache wie ebenso ehrliche Antwort lautet: Ich habe nicht die geringste Ahnung. So fühlt sich Kapitulation an. In den Neuheitenlisten sieht potentiell jedes Spiel irgendwie gut aus. Vom Material sowieso, vom Thema eventuell, vom Titel? Wenn ich soweit gekommen bin, dass ich Spiele schon alleine wegen ihres Titels in interessant oder uninteressant sortiere, hat die Auswahl jegliche Grundlage verloren - auch für mich. Eigentlich müsste ich mir jede einzelne Neuheit von den Vorabbildern und Vorabbeschreibungen und Vorabmeinungen anschauen und einsortieren. Mir fehlte dazu die Zeit und auch die Geduld, mich durch Pressetexte zu wühlen, die sowieso nur das Positive herausstreichen. Ob das am Ende allerdings ein spielenswertes Spiel ist? Schulterzucken.


    Sich allerdings über die Messe treiben zu lassen, ohne konkrete Ziele vor Augen und nur von der Hoffnung getrieben, was Tolles zu erblicken, klang zunächst verlockend. Auch weil ich mir damit die ganze Vorauswahlarbeit sparen konnte. War das ein Reinfall. Fehleinschätzung auf der ganzen Linie. Weil so gesehen war die Messe damit für mich die Neuheitenshow in Übergrösse geworden. Überall toll anzusehende Spiele, hier und da ein paar Phrasen zum Thema und Spielablauf gelauscht oder aufgeschnappt und weiter getrottet. Viel gesehen, aber nichts so richtig. Viel gehört, aber ebenfalls nichts so richtig. Und noch viel weniger gespielt, weil jede potentielle Wartezeit auf eine Anspielgelegenheit die Chance verringerte, weitere Neuheiten zu erblicken. Reizüberflutung pur und nicht zur Nachahmung empfohlen.


    Fürs nächste Jahr muss wieder eine eigene "Das muss ich zwingend anspielen"-Liste her und sei die noch so subjektiv und unvollständig. Nachjustieren empfiehlt sich sowieso im Laufe der Messe. Nur da waren die Gespräche mit Bekannten, Freunden und Kumpels mindestens genauso ernüchternd wie meine eigene Zwischenmeinung über die Messe: "Ja, gut ist vieles, mitspielen wäre ok, aber selbst kaufen muss dann doch nicht sein, dafür war es dann nur gut und eben nicht überragend." Klar, aus 1400+ Neuheiten die wirklichen Perlen zu finden, wenn man zu Hause schon Truhen voller Spiele-Edelsteine besitzt, die zudem noch zu wenig bespielt sind, ist nicht einfach. Warum also etwas von Anderen erhoffen, was ich selbst nicht so recht hinbekomme? Somit alleine die Begegnung und das Fachsimpeln über das gemeinsame Hobby genossen. Eine Messe der Begegnungen statt der Neuheitenhatz. Könnte mir gefallen.


    In diesem Zuge war 2018 für mich eine Messe, auf der ich auch erstmalig Spiele per BGG Mathtrade international verkauft habe und in Summe mehr subjektiv empfundene Spielealtlasten damit losgeworden bin, als ich mir neue dazugekauft habe. Ein unwirkliches Gefühl, wenn man am Sonntagabend mit mehr Geld nach Hause geht, als man am Mittwoch zur Messe gekommen ist. So effektiv ich mich von alten Schrankspielen, die sowieso nie mehr auf den Tisch gekommen wären, ganz ungeachtet ihrer wertgeschätzten Qualität, trennen konnte, so viel Messezeit haben diese Verkäufe im Rückblick dann doch verschlungen. Zu bestimmten Uhrzeiten mit bestimmten Spielekartons an Treffpunkten aufzuschlagen, während der restliche Messetag eher ein zeitliches Chaos ist, das sich kaum vorausplanen lässt, funktioniert nur mit enormen Pufferzeiten oder enormer Hektik. Und Hektik mag ich so gar nicht, besondern wenn zwischen mir und dem Zielpunkt die anderen Besucher alles mögliche wollen, nur eben nicht, mich schnellstmöglich durchzulassen. Warum auch, die sind mindestens so reizüberflutet wie ich. Keine gesunde Mischung, also doch lieber Pufferzeiten, die dann zu Wartezeiten werden und der Erkenntnis, dass ich in der Zeit auch gut und gerne die ein oder andere Neuheit hätte anspielen können - ganz entspannt.


    Am Ende habe ich nur einen kläglichen Stapel an Neuheiten mit nach Hause genommen. Überwiegend sogar nur Erweiterungen oder Spiele, die ich fernab der Messe-Neuheiten sowieso mal kaufen wollte. Dazu dann noch einen fetten fiebrigen A-bis-Z-Infekt, der mich die Folgewoche mal eben komplett ausgeschaltet hat. Toller Urlaub. Aber so negativ das eventuell hier in niedergeschriebener Summe klingen mag, die kommende SPIEL in Essen kann mir keiner nehmen. Die Faszination ist ungebrochen und das eigentlich Spannende kommt sowieso in den kommenden Wochen: All die ganzen Neuheiten entdecken, bejubeln oder verfluchen, die sich so in den eigenen und in den Taschen der Mitspieler angesammelt haben.


    Deshalb lautet mein persönliches Messefazit: Ob die SPIEL'18 wirklich so wenig Highlights hervorgebracht hat, wird sich noch zeigen. Wobei mir schon ganz wenige Perlen reichen und die meine ich mit Takla, Rollet und First Contact gefunden zu haben. Welches Fazit zieht Ihr für Euch?


    PS: Fast vergessen, hier mal Danke zu sagen. Ein Danke an alle Freunde, die mich an ihren Listen und ihrer Vorauswahlarbeit teilhaben liessen, begleitet und geleitet und die SPIEL in eine entspannte gemeinsame Messezeit verwandelt haben. Ebenso ein Danke an alle Verlagsmitarbeiter, Promotoren und Erklärer, die Zeit und Geduld aufgebracht haben, mir ihre Neuheiten näherzubringen. Und ein Danke an alle unbekannten Mitspieler, die ich an diversen Spieletischen antreffen durfte, bis auf eine Ausnahme, die es aber immer geben muss, super entspannt über alle Sprach- und Nationengrenzen hinweg.

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    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Zitat

    Sich allerdings über die Messe treiben zu lassen, ohne konkrete Ziele vor Augen und nur von der Hoffnung getrieben, was Tolles zu erblicken, klang zunächst verlockend. Auch weil ich mir damit die ganze Vorauswahlarbeit sparen konnte. War das ein Reinfall. Fehleinschätzung auf der ganzen Linie. Weil so gesehen war die Messe damit für mich die Neuheitenshow in Übergrösse geworden. Überall toll anzusehende Spiele, hier und da ein paar Phrasen zum Thema und Spielablauf gelauscht oder aufgeschnappt und weiter getrottet. Viel gesehen, aber nichts so richtig. Viel gehört, aber ebenfalls nichts so richtig. Und noch viel weniger gespielt, weil jede potentielle Wartezeit auf eine Anspielgelegenheit die Chance verringerte, weitere Neuheiten zu erblicken. Reizüberflutung pur und nicht zur Nachahmung empfohlen.

    ...das beschreibt in etwa meinen einen Messetag...so mach ich das auch nicht nochmal :-/

    Kann gar kein Fazit geben. Bin viel zu schnell weitergezogen, ohne wirklich etwas zu sehen.


    Mein Fazit ist höchstens: Nächstes Jahr verbringe ich den ganzen Tag in 4-6 und spiele ein bisschen die kleineren Titel und lasse Halle 1-3 abseits von 2-3 „kleinen“ Publishern wie Awaken Realms ganz aus bzw. schlendere zum Shoppen auf dem Rückweg nach Hause nur an paar Händlerstände vorbei - Mal gucken ob das klappt :)


    Hab auch nur 1 richtiges Spiel und sonst für 19€ gemischte Schrömmelware eingepackt (die ich mittlerweile aufgrund der Regalplatzverschwendung auch schon bereue :P).

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

    Einmal editiert, zuletzt von Harry2017 ()

  • Ja, war diesmal auch bei mir irgendwie anders. Vorher natürlich ein bischen informiert, manche Regel überflogen, Interessenliste gemacht: Detective, Reykholt, Valparaiso, Blackout, Teotihuacan, Lift Off, Treasure Island. Dann auf der Messe mit meiner Frau und ab und zu meinen erwachsenen Kindern hier und da alles andere gespielt, viel Zeit und Spaß in Hallen 4 und 5 gehabt und durchaus einige Perlen entdeckt und gekauft: Ganymede, Raids, Belratti, Ruchlos, Dubbe. Nein, beide Listen (Vorab-Interesse / Kauf) nicht vollständig, nur Beispiele, aber komplett disjunkt! Außerdem noch sehr viel mehr gespielt... vier Supertage, viel Spaß gehabt! Vom Stress beim Einlass am ersten Tag abgesehen fand ich das aktualisierte Messekonzept auch sehr gelungen. Voll und laut war immer, aber diesmal hab ich doch regelmäßig meine Nischen zum Spielen gefunden, da bin ich früher schon länger herumgeirrt. War meine 32. SPIEL und die einzelnen Tage, wo ich mal seit 1987 nicht da war, kann ich noch an einer Hand abzählen. Natürlich auch ein Treffen mit vielen Freunden, die anderen 190.000 Besucher stören da nicht weiter - jedes Jahr ein Fest :)

  • Habe die vier Tage mal wieder für Smiling Monster Games Spiele erklärt und es hat wie immer sehr viel Spass gemacht. Hatte dann wie jedes Jahr nur morgens ne 3/4 Stunde und Mittags mal ne Stunde Zeit herum zu laufen und mir die Spiele kurz an zu schauen die mich interessierten und die ich evtl. kaufen wollte. In Halle 3 war ich nur kurz da dort eh fast nur Spiele zu finden sind die ich auch locker nach der Messe meist günstiger im Fachhandel bekomme. Etwas aufgeregt habe ich mich, dass ich mir Ganymede nicht gekauft hatte und nochmal ne Nacht drüber schlafen wollte, war dann natürlich ausverkauft. Auch war es ein Fehler die Kickstarter Version von City of Gears für 15 Euro mehr zu kaufen, völlig unnötig, naja egal. Ansonsten wie jedes Jahr nette Leute getroffen und viel Spass gehabt (Danke hier ans ganze Smiling Monster Team, wobei die hier glaube ich eh nicht mitlesen geschweige denn angemeldet sind). Gut fand ich, dass die Hallen diesmal nicht wieder immer früher aufgemacht wurden. Nächstes Jahr gerne wieder!

    Einmal editiert, zuletzt von Red_Leader ()

  • Mir war es zu voll und zu schlecht sortiert. Da muss m.E. ein neues Konzept her, um den Flaschenhals in Halle 3 zu entschärfen. Auch die Galeria war schrecklich und erfüllt ihren eigentlichen Zweck (Freßmeile und Kinderbelustigung) nicht, weil durch die Besucherströme zwischen den vorderen und hinteren Hallen oft kein Durchkommen war.

    Der Mittwoch ist auch nur noch ein Hybrid; so wirklich Aufbau- und Pressetag kann man das bei der Anzahl der Kaufinteressenten nicht nennen.

    Schlimm finde ich, dass viele ausländischen Verlage und auch kleinere Stände sich nicht an die Standards des Steuerrechts halten und nicht willens oder in der Lage sind, für Käufe auch eine Quittung auszustellen. Und zwar auch zu Zeitpunkten, wo kein Stress und keine Käuferschlangen sind.

    Muss ich noch was zu Ständen mit Rückenmassagegurten sagen?

  • Das sind die Gründe warum ich als Essener nie zur Spiel gehe obwohl ich fußläufig zur Messe wohne. Alle Infos bekomme ich auch so, Messeberichte Interviews etc auch per Video in Massen. Die Messe ist eng, laut, voll..ich habe noch keinen Grund gefunden mir dass an zu tun und noch Eintritt dafür zu zahlen, wenn ich alles aus der Ferne gemütlich von der Couch aus mit dem Kaffee oder Bierchen nachvollziehen kann.

  • Das sind die Gründe warum ich als Essener nie zur Spiel gehe obwohl ich fußläufig zur Messe wohne. Alle Infos bekomme ich auch so, Messeberichte Interviews etc auch per Video in Massen. Die Messe ist eng, laut, voll..ich habe noch keinen Grund gefunden mir dass an zu tun und noch Eintritt dafür zu zahlen, wenn ich alles aus der Ferne gemütlich von der Couch aus mit dem Kaffee oder Bierchen nachvollziehen kann.

    Du kannst dir auch ne CD auflegen, statt zum Konzert zu gehen, ist dennoch nicht dasselbe.

  • Ich hatte bis 4-5 Wochen vor der Messe keine Zeit, mir in Ruhe schon etwas anzusehen oder Listen zu machen. Erst die BGG-Preview-Liste hatte mich daran erinnert, dass da ja eine Messe kommt. In den ersten Tagen und nach den ersten Infos war ich enttäuscht: Irgendwie war so nix für mich dabei.


    Doch nach einiger Zeit tauchten immer mehr für mich interessante Spiele auf, so dass ich mich schließlich sehr auf die Messe gefreut habe.


    Und ich habe die Messe genossen. 4 Tage rumschlurfen und entdecken, das eine oder andere Spiel, mit Leuten quatschen - ich fand‘s richtig schön. Das Ding ist und bleibt eines meiner Highlights des Jahres. Auch, wenn ich dieses Jahr nicht so viel eingepackt habe. Ich freu mich jedes Mal wie ein Kind. Es darf eben nur nicht in Arbeit ausarten :)

  • In diesem Zuge war 2018 für mich eine Messe, auf der ich auch erstmalig Spiele per BGG Mathtrade international verkauft habe und in Summe mehr subjektiv empfundene Spielealtlasten damit losgeworden bin, als ich mir neue dazugekauft habe

    Dasselbe bei mir, nur dass es die "No shipping auction" war. Also tatsächlich mehr Geld eingenommen als in Essen gelassen. Ich habe es nicht nachgerechnet, aber ich glaube selbst wenn ich meine Preorder einrechne, komme ich mit einem monetären Plus raus. Die Frage für mich ist, ob es sich tatsächlich für mich noch lohnt, zur Spiel zu fahren.

  • Jip. Bei mir war es auch die BGG No Shipping Auction. Verwechselt, weil ich Donnerstag den Math Trade Meeting Point vor Halle 3 genutzt habe. Chaos und Kindergeburtstagsparty zugleich.


    [Rest selbständig ausgelagert in: SPIEL 2019+ : Eure Wünsche und Zukunftsideen für eine perfekte Spielemesse? ]

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    2 Mal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Sich allerdings über die Messe treiben zu lassen, ohne konkrete Ziele vor Augen und nur von der Hoffnung getrieben, was Tolles zu erblicken, klang zunächst verlockend. Auch weil ich mir damit die ganze Vorauswahlarbeit sparen konnte. War das ein Reinfall. Fehleinschätzung auf der ganzen Linie.

    Jo, so ähnlich ging es mir auch. Gekoppelt mit "alles, was bei den großen Verlagen rumsteht, krieg ich ja eh später irgendwann zu sehen", sorgte das für ein ziemlich zielloses, reizüberflutetes Messe-Erlebnis. Einfach nur die Korridore lang zu latschen, das bringt überhaupt nichts, dann sehen alle Spiele gleich aus: ein Spielplan, ein paar Karten und/oder Spielsteine. Nachts sind alle Katzen grau, auf der Messe sind alle Spiele bunt.

    Könnte toll sein, könnte langweilig sein, was weiß ich? Bleib ich jetzt stehen? Tipp ich wenigstens kurz den Titel bei BGG ein? Wozu, der nächste Stand sieht auch genau so aus, lass erstmal da hin gehen. Vielleicht kome ich ja später wieder.


    Was die Messe für mich am Leben hält, sind die kleinen Gespräche, wenn man in den überfüllten Korridoren auf bekannte Gesichter trifft. Aber auch dafür gibt es inzwischen "bessere" Gelegenheiten. Die Leute, die ich sehen will, haben eh derart überfüllte Terminkalender, dass es unwahrscheinlich ist, einfach so zufällig ineinander zu rauschen. Und wenn doch, ist das auch oft eher gehetzt.


    Blöderweise hatte ich an drei verschiedenen Messetagen Termine gemacht, sonst hätte ich mir wahrscheinlich wenigstens den Sonntag gespart. Diese Termine waren allesamt sehr erfreulich, das ist schonmal super, aber ich glaube, das nächste Mal packe ich die alle auf einen Tag, wenn das geht.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Mein Fazit: Der eine Tag auf den ich meinen Besuch seit ein paar Jahren reduziert habe reicht vollkommen. Anspielen will ich in dieser Atmosphäre ohnehin nichts, so klappere ich die Stände ab die ich mir im Vorfeld ausgesucht habe und treffe liebe Menschen die man im Jahr leider viel zu selten sieht.


    Die Hallen 1-4 sind zu voll, die Gänge in Halle 3 viel zu schmal und auf Stände in der Galeria sollte man komplett verzichten, dafür sind dort inzwischen zu viele Menschen unterwegs.


    Schön war der Zuspruch zum unknowns-Treff und das Essen in Essen war herrlich entspannt nach dem ganzen Stress.


    Und nächstes Jahr tue ich es mir wohl wieder an.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

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    Einmal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Sich allerdings über die Messe treiben zu lassen, ohne konkrete Ziele vor Augen und nur von der Hoffnung getrieben, was Tolles zu erblicken, klang zunächst verlockend. Auch weil ich mir damit die ganze Vorauswahlarbeit sparen konnte. War das ein Reinfall. Fehleinschätzung auf der ganzen Linie.

    Jo, so ähnlich ging es mir auch. Gekoppelt mit "alles, was bei den großen Verlagen rumsteht, krieg ich ja eh später irgendwann zu sehen", sorgte das für ein ziemlich zielloses, reizüberflutetes Messe-Erlebnis. Einfach nur die Korridore lang zu latschen, das bringt überhaupt nichts, dann sehen alle Spiele gleich aus: ein Spielplan, ein paar Karten und/oder Spielsteine. Nachts sind alle Katzen grau, auf der Messe sind alle Spiele bunt. ...

    Habt Ihr beiden teils richtig erkannt - rumrennen allein bringt nichts. Aber da hilft auch keine noch so gute Vorbereitung. Ihr müsst einfach ein wenig befreiter auflaufen :) einfach mal stehenbleiben und was anschauen, was man nicht auf dem Radar hatte und auf den ersten Blick "wie jedes andere Spiel" aussieht.


    Es gibt bestimmt keinen Besucher der Frankfurter Buchmesse, der *alle* Bücher - und sei es auch nur seines Lieblings-Genres - dort zu sichten vermag. und mit den Spielen in Essen ist es inzwischen genauso. Bis in die späten Neunziger konnten wir noch die spielerisch interessanten Titel komplett sammeln, ohne in Armut zu versinken. Heute ist es unmöglich, auch nur die Titel der infrage kommenden Spiele alle wahrgenommen zu haben, oder sich damit beschäftigt / sie gespielt zu haben. Sieht man doch auch hier im Forum z.B. in den Ausbeute-Tütenschau-Rückmeldungen. Da haben manche (die spielerisch auf meiner Wellenlänge sind) völlig anderes entdeckt und gekauft wie ich. Und ich habe völlig anderes mitgebracht, als was ich dazu vor der Messe an Ideen hatte.


    Gut ist es auch, nicht allein über die Messe zu gehen. Da wird man von seinem Buddy (Frau / Freund / Kind / ...) schon mal an einem Stand zum Verweilen geladen, an dem man mit seinen eigenen Scheuklappen ständig vorbei lief und entdeckt auch dort ganz überraschend ein schönes Spiel. Die SPIEL selbst ist ein echtes Discover-Spiel, nicht zu verwechseln mit der einen Schachtel gleichen namens...

  • Ihr müsst einfach ein wenig befreiter auflaufen :) einfach mal stehenbleiben und was anschauen, was man nicht auf dem Radar hatte und auf den ersten Blick "wie jedes andere Spiel" aussieht.

    Das ist durchaus passiert.

    Ein paar der auf diese Weise entdeckten Spiele war auch durchaus ganz nett, ein paar waren eher Mist.

    Das war schon irgendwie okay, aber befriedigend ist anders. Ich würde nicht deshalb nach Essen fahren.

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  • Ich arbeite im Gegensatz zu anderen Teilnehmern meines Spieletreffs, die dort mehrere Tage verbringen und sich einfach ein paar Spiele vor Ort ansehen (oder auch nicht, da kein Platz frei), bereits seit Jahren mit einem gut organisierten "Powerday" auf der Messe. Ich habe alle Spiele in Kaufen oder Kaufpotential sortiert, mögliche Promos oder sonstige, interessante Themen identifiziert und einen Laufplan auf Hallenbasis erstellt - dies wird dann ohne Trödeln oder Hinsetzen abgearbeitet, nur unterbrochen durch Tütentransport zum Auto oder kleinen Exkursen zu Sponanvisiten eines ungeplanten Stands.


    2018 war mein Essen-Freitag auf dieser Basis "gefühlt" nicht voller als letztes Jahr mit Ausnahme der Gallerie, die sich langsam in ein Nadelöhr verwandelt. Entsprechend konnte ich mein Programm (ca. 60 Punkte) von 10 bis 17 Uhr durcharbeiten und hatte dann noch Zeit, insb. Hallen 4 und 5 etwas mehr zu genießen. Die Anzahl der Bollerwagen, Sackkarren und Monsterrucksäcke hat anscheinend im Verhältnis etwas abgenommen, dafür steigt für mich aber die Anzahl von langsamen Besuchern im Kriechtempo inkl. "verstopfungsgefährdete" Gruppenstops an Wegkreuzungen und in der zweiten Reihe (oder liegt es an der schwindenden Toleranz im Alter?).


    Es gab eigentlich schon immer v.a. durch Mundpropaganda gehypte Spiele insb. kleinerer Verlage, die recht schnell ausverkauft waren. Etwas erstaunlich halte ich es, wenn auch größere Verlage wie Pegasus oder NSKN (O-Ton vor der Messe: "Wir brauchen keine Vorbestellungen und haben genug Exemplare für alle...") bei einzelnen Artikeln bereits am ersten Tag ausverkauft sind. Hier zeigt sich, wie schwer es ist, Internet-Hypes und die ausgelöste Kaufkraft auf der Messe verlagsseitig einzuschätzen und logistisch zu bewältigen. Dabei scheint auch immer mehr "Last Minute"-Produktion inkl. teurem Einfliegen von Exemplaren riskiert zu werden. Bei den Spielen fällt dies durch Lösungsmittelgeruch, zusammengeklebte Holzteile (Lack konnte nicht trocknen), fehlende Endkorrekturen der Anleitungen (noch nicht befüllte Platzhalter, falsche Inhaltsbezeichnungen etc.) und andere Kleinigkeiten auf, auch wenn der allgemeine Produktionsstandard natürlich von Jahr zu Jahr steigt.


    Schließlich ist es als "Vielkäufer" auch spürbar, dass die Durchschnittspreise sehr deutlich angestiegen sind. Dies mag einerseits mit der gestiegenen Produktionsqualität zusammenhängen, andererseits spürt man aber auch die Marktmacht von Asmodee & Co. auf den Einzelhandel, die Kaufkraft des internationalen Publikums und am Ende auch der Kostendruck der Verlage (Messestand, Einfliegen der Exemplare, Sponsoring etc.). Zusätzlich sind Promos immer stärker mit Käufen oder Zusatzkosten verbunden und man findet nur noch selten so nette Aktionen wie die kleine Schnitzeljagd nach Römern für die Forum Trajanum-Promo. Dies zwingt praktisch ein begrenztes Budget, sich mehr auf Qualität zu fokussieren.


    Last, but not least... die Spiele selbst: Ich halte 2018 für keinen schlechten Jahrgang und gerade Eurogamer bekommen mit Underwater Cities, Newton, Teotihuacan, Coimbra, Gugong etc. einige gute Neuheiten geboten. Auch dieses Jahr gibt es spannende Exoten zum Entdecken, wie z.B. A Pleasant Journey to Neko, Cupcake Empire, Smartphone Inc., etc. Es mag sein, dass es auf den ersten Blick noch kein atomarer Riesenknaller in Sicht ist, aber ich fühle mich mit den Ergebnissen dieser Messe bestens unterhalten - was will ich mehr?

    “Truly I was born to be an example of misfortune, and a target at which the arrows of adversary are aimed.” ― Miguel de Cervantes Saavedra, Don Quixote

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    Brettspielen am Freitagabend nördlich von Frankfurt/Main: Spieletreff Petterweil

  • Das GenCon Konzept also? Oder sogar weitergedacht und alle Infos in einer App gebündelt.

    und Du lässt alle, die sich auch welchen Gründen auch immer gegen ein Smartphone entscheiden außen vor...

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

    Einmal editiert, zuletzt von Klaus_Knechtskern ()

  • Das GenCon Konzept also? Oder sogar weitergedacht und alle Infos in einer App gebündelt.

    und Du lässt alle, die sich auch welchen Gründen auch immer gegen ein Smartphone entscheiden außen vor...

    Auch wenn man sich für ein Smartphone entschieden hat muss man nicht auch jede App akzeptieren.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    Einmal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • OT? : Ich selbst war lange Zeit Smartphone-Skeptiker bis Verweigerer. Ich nutze mein Smartphone, aber sehr selektiv und bewusst als Stück Kommunikations- und Informationstechnik, das ich kontrolliere und nicht umgekehrt. Ein Smartphone kann das Alltagsleben und auch das Spielerleben enorm erleichtern, sofern man sich davon nicht versklaven lässt und den Zwang hat, immer erreichbar zu sein und immer reagieren zu müssen.


    Absolutes No-Go sind für mich Smartphones am Spieltisch. Entweder spielen wir zusammen mit dem Gegenüber oder jeder abgelenkt versunken in sein Smartphone. Beides geht nicht. Das ist auch eine Form von Respekt, den man seinem Gegenüber erweisen sollte, die ungeteilte Aufmerksamkeit zu haben. Ausnahmen und Notfälle gibt es immer, aber bewusst an x Small-Talk-Diskussions-Daddel-Runden teilnehmen zu wollen, ohne dabei Niemanden wirklich gerecht zu werden, fällt für mich in den Bereich von Suchtverhalten, scheint aber immer mehr normal und sogar akzeptiert zu sein.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Mein Messe-Fazit: Keines, ich war ja nicht da. Ich habe mir die SPIEL abgewöhnt, obwohl ich doch so oft und gerne dort war.


    Und wenn ich alles das hier so lese, ist das auch nicht wirklich ein Verlust. Auch so bekomme ich mit, welche Spiele mich interessieren könnten. Mal anspielen? Wo denn, auf der SPIEL ist mir das schon die letzten Male nicht gelungen. Anderswo ohnehin nicht; Spiele, die ich nicht kaufe, kann ich auch nicht anspielen, weil meine Mitspieler keine Spiele kaufen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Auch auch wenn man sich für ein Smartphone entschieden hat muss man nicht auch jede App akzeptieren.

    *Achtung - Ironie*


    Im Gegensatz zu diesen jungen Hippstern ahnen wir doch schon, wie es am Ende aussehen könnte....


    App-Installation:


    * Bitte geben Sie Ihren Namen, Geburtsdatum, Adresse, Familienmitglieder, Lieblingsfarbe, Kontonummer, Schuhgröße etc. ein [Pflichtfelder]

    * Bitte stimmen Sie den Zugriff der App auf folgende Daten zu: Telefonverbindungen, Addressbuch, Verbindungsdaten, Kamera, Mikrofon, biometrische Sicherheitsdaten etc. [zwingend]

    * Diese App enthält kostenpflichtige Inhalte. Wenn Sie keinen automatischen In-App-Kauf wünschen, drücken Sie bitte im Untermenü "Information-Sonstiges-Details-Version-Optionen-Daten-Kauf" den Knopf "Ja, ich will wirklich auf dieses supertolle und lebenswichtige Feature verzichten und nehme dabei mutwillig in Kauf, dass mein Handy explodieren und die Welt unwiderruflichen Schaden erleiden könnte" 25mal.


    App-Features:


    * Real Time Tracking der Bewegungen auf der Messe mit hilfreichen Push-Nachrichten von jedem Stand, an dem man vorbeikommt

    * Automatisches Abbuchen der anfallenden Kosten für Toilettenbesuche, Nutzung von Sitzgelegenheiten oder Frischluftatmen

    * Analyse aller verfügbaren Daten inkl. BGG-Listen der Freunde im Addressbuch zur Unterbreitung von hilfreichen Kaufangeboten mit sagenhaften Early Bird-Nachlässen bei einem Kauf innerhalb von 10 Sekunden nach Posting der Information

    * User-Rating durch Messung der Begeisterung in der Stimme am Messestand ("Hype-O-Meter Feature") im Verhältnis zur Höhe der dortigen Finanztransaktion und der gemessenen Körperbelastung durch zusätzliches Transportgewicht


    Quality Land lässt grüßen ;)

    “Truly I was born to be an example of misfortune, and a target at which the arrows of adversary are aimed.” ― Miguel de Cervantes Saavedra, Don Quixote

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    Brettspielen am Freitagabend nördlich von Frankfurt/Main: Spieletreff Petterweil

  • Mir war es zu voll und zu schlecht sortiert. Da muss m.E. ein neues Konzept her, um den Flaschenhals in Halle 3 zu entschärfen. Auch die Galeria war schrecklich und erfüllt ihren eigentlichen Zweck (Freßmeile und Kinderbelustigung) nicht, weil durch die Besucherströme zwischen den vorderen und hinteren Hallen oft kein Durchkommen war.

    Generell hatte mir die Spiel wieder super gefallen. Das Umlagern der Tabletop und Fantasyspiele nach Halle 6 fand ich mehr als gegglückt.

    Einzig, und da bin ich bei Küstenzauberer, müsste die Galeria "entschlackt" werden: Fressbuden auf der einen Seite und Riesentrampoln auf der anderen Seite führen einfach dazu, dass sich alles einfach staut. Wieso macht man nicht die ganzen Kindersachen in eine Ecke der Galeria und die Fressbuden in die andere Ecke der Galeria?! Beide Seiten mit Ständen zu belegen ist nicht gut. Am Samstag ging ja stellenweise gar nichts mehr in der Galeria...da ging es weder vor noch zurück....das war wirklich heftig.

  • Mein Messe-Fazit: Keines, ich war ja nicht da. Ich habe mir die SPIEL abgewöhnt, obwohl ich doch so oft und gerne dort war.


    Und wenn ich alles das hier so lese, ist das auch nicht wirklich ein Verlust. Auch so bekomme ich mit, welche Spiele mich interessieren könnten. Mal anspielen? Wo denn, auf der SPIEL ist mir das schon die letzten Male nicht gelungen.

    Naja...man kann ja auch die Messe wegen des Flairs hinfahren: Ich persönlich lasse mich gerne in der Messe treiben und wo gerade ein Tisch frei ist, da setze ich mich hin....muss ja nicht gleich Samstags in Halle 3 am völlig überlaufenen Pegasusstand sein. Meines Erachtens hatte man -mal vom Samstag abgesehen- genügend Möglichkeiten, entspannt und in völlig fremder (aber netter) Runde eine lockere Partie mal hier oder mal da zu zocken. Wenn es nur um das "Spiele-Eintüten" geht, dann kann man auch das bei den Retailern und kann sich die Messe meist sparen, das ist korrekt. Aber die Messe liefert ja mE durchaus mehr, als nur Spiele einzutüten....

  • Das sind die Gründe warum ich als Essener nie zur Spiel gehe obwohl ich fußläufig zur Messe wohne. Alle Infos bekomme ich auch so, Messeberichte Interviews etc auch per Video in Massen. Die Messe ist eng, laut, voll..ich habe noch keinen Grund gefunden mir dass an zu tun und noch Eintritt dafür zu zahlen, wenn ich alles aus der Ferne gemütlich von der Couch aus mit dem Kaffee oder Bierchen nachvollziehen kann.

    Du kannst dir auch ne CD auflegen, statt zum Konzert zu gehen, ist dennoch nicht dasselbe.

    Genau! Zu Konzerten gehe ich deshalb ja auch nicht (mehr)

  • Es war wieder eine sehr schöne Woche in Essen (seit ein paar Jahren mieten wir uns immer von Sonntag bis Sonntag in einer Ferienwohnung ein). Der Ruhrpott bietet so viel, dass wir Montag bis Mittwoch immer unterwegs sind, von Köln über Oberhausen oder Gelsenkirchen nach Oberhausen usw.


    Am Donnerstag und Freitag gemeinsam über die Messe, und trotz der Fülle haben wir wieder das meiste gespielt oder angespielt, was wir uns vorher angestrichen haben. Am Samstag war meine Frau Shoppen, ich bummelte ganz ohne Stress wieder über die Messe. Immer wieder schön :).


    Unser Wochenhighlight war ein grandioses Konzert von Brit Floyd im Collosseum am Freitag Abend :):).


    Wir freuen uns wieder auf Essen 2019, die Ferienwohnung ist schon gebucht.;)

  • Für mich ist die Messe immer ein Highlight auf das ich mich wirklich immer freue. Früher bin ich Donnerstag losgezogen und hab meine Liste abgearbeitet heute lasse ich mich ganz entspannt treiben. Ja, es ist voll, es war aber vor ein paar Jahren noch wesentlich beengter. Ich würde mir wünschen, das es für die Kindersachen Hüpfburg etc. und Spielestände einen eigenen Bereich gebe. In der Galerie fühle ich mich mit einem Kleinkind einfach nicht wohl, da es in den Durchgängen zeitweise doch sehr eng war.

  • Ich kann da meeple absolut zustimmen. Ich war am Sonntag zum Ersten Mal mit einem Kleinkind da, und da ist mir aus der Sicht des Kindes aufgefallen, wie brutal voll die Galerie war und das es so eigentlich nicht gehen kann.

    Nach 15min Hüpfburg und Märklin-Eisenbahn sind wir wieder zu Haba gegangen. Schade eigentlich, ich wollte mit dem Kleinen eigentlich zum Holklötzchenparadies gehen, aber es war einfach viel zu viel Gedränge, da hat der Kleine schon gesagt, dass er raus will. Für die Galerie sollte/muss die Messeleitung ein anderes Konzept aufziehen.

  • Ich bin mäßig vorbereitet hin. Im Badger hatte ich mir einige Sachen markiert aber im Vorfeld nicht viel gelesen. Nach fast 3 Stunden auf der Autobahn kam ich dann Freitag Nachmittag an.

    So affig voll wie die Hallen waren, wäre ich am liebsten direkt wieder raus.

    Ich bin dann erstmal in die Presseaustellung und habe mir ganz entspannt und in Ruhe die Neuheiten angeschaut.

    Ein Pol der Ruhe. Die Auszeit dort hat mir echt den Tag und wohl auch die Messe gerettet.

    Danach hatte ich auch wieder Lust auf die Messe. Die Neugier war entfacht und es gab einige Dinge, welche dadurch auf meiner Liste landeten.

    Meine Plichteinkäufe habe ich dann auch weitgehend am Freitag erledigt.

    Leider bin ich aber Freitag und Samstag irgendwie unter einen alles Sehen, alles Abrennen-Druck gekommen und habe mich selbst ziemlich unter Stress gesetzt alles mögliche Abzuhaken. Unter solchen Vorzeichen stresst die Messe natürlich tierisch. Erst recht, wenn man sich klar macht, dass man der Neuheitenflut auch in einem "Essenmonat" nicht Herr würde.

    Nach einem anstrengenden Samstag habe ich mir folglich dann vorgenommen den Sonntag total entspannt anzugehen und das war eine super Entscheidung.

    Wir sind Morgens gemeinsam mit einer Partie Hexenhaus gestartet. Danach hat sich meine Gruppe getrennt und ich bin ganz bewusst in die 6, 5 und 4 und habe es dort total ruhig angehen lassen. Ganz gemütliches Schlendern und überall mal in Ruhe schauen.

    Das war super und hat viel mehr Spaß gemacht als das Gehetze der Vortage. Realistisch gibt es in den kleinen Hallen ja auch die spannenden Sachen zu sehen. Die sehenswerten Spiele aus 1 und 3 werden in meinem Umfeld eh zigfach gekauft.


    Toll war es wieder massig Freunde und Bekannte zu sehen oder halt Geekbekannte vom anderen Ende der Welt.

    Der Austausch über das Hobby und das abendliche Spielen der Einkäufe im Bildungshotel sind für mich eh die schönsten Momente der Essentage.

    Ich hoffe ich schaffe es in den nächsten Jahren auch mal wieder um Warmupday. Den fand ich vor ein paar Jahren auch toll. Realistisch wird es aber nächstes Jahr wohl wieder nur Sonntag werden und dann ganz sicher mit dem Zug und auch besser vorbereitet.


    Den Essenknaller für mich habe ich dieses Jahr noch gefunden. Ich hoffe aber auf Blackout und Futuropia.

  • Als Express-Highway hat sich dieses Jahr die Freifläche zwischen Halle 3 auf der einen Seite und Halle 1 & 2 auf der anderen Seite empfohlen. Zumindest wenn man von Eingang West in die hinteren Hallen jenseits der Galerie wollte. Einzig den Temperaturunterschied musste man wegstecken können - oder die Folgen *hust, keuch, schnief* tragen.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Mir war es zu voll und zu schlecht sortiert. Da muss m.E. ein neues Konzept her, um den Flaschenhals in Halle 3 zu entschärfen. Auch die Galeria war schrecklich und erfüllt ihren eigentlichen Zweck (Freßmeile und Kinderbelustigung) nicht, weil durch die Besucherströme zwischen den vorderen und hinteren Hallen oft kein Durchkommen war.

    Generell hatte mir die Spiel wieder super gefallen. Das Umlagern der Tabletop und Fantasyspiele nach Halle 6 fand ich mehr als gegglückt.

    Einzig, und da bin ich bei Küstenzauberer, müsste die Galeria "entschlackt" werden: Fressbuden auf der einen Seite und Riesentrampoln auf der anderen Seite führen einfach dazu, dass sich alles einfach staut. Wieso macht man nicht die ganzen Kindersachen in eine Ecke der Galeria und die Fressbuden in die andere Ecke der Galeria?! Beide Seiten mit Ständen zu belegen ist nicht gut. Am Samstag ging ja stellenweise gar nichts mehr in der Galeria...da ging es weder vor noch zurück....das war wirklich heftig.

    Braz, aufgrund deiner Frage gehe ich davon aus, dass du keine Kinder hast, jedenfalls nicht im Hüpfburgen Alter. Fressbuden MÜSSEN in der Nähe der Hüpfburg sein, damit die Eltern Mal in Ruhe was essen können und die Kinder beschäftigt sind und umgekehrt, damit die Kinder immer wieder Mal runter von der Hüpfburg können ne Pommes reinschieben wieder hüpfen usw...der Umsatz ist so einfach höher, die Kinder bringen die Eltern dazu dort stehen zu bleiben und die entscheiden sich dann was zu essen "wo wir eh schonmal hier stehen"

    Einmal editiert, zuletzt von Schlafabtausch ()

  • Ich kann da meeple absolut zustimmen. Ich war am Sonntag zum Ersten Mal mit einem Kleinkind da, und da ist mir aus der Sicht des Kindes aufgefallen, wie brutal voll die Galerie war und das es so eigentlich nicht gehen kann.

    Nach 15min Hüpfburg und Märklin-Eisenbahn sind wir wieder zu Haba gegangen. Schade eigentlich, ich wollte mit dem Kleinen eigentlich zum Holklötzchenparadies gehen, aber es war einfach viel zu viel Gedränge, da hat der Kleine schon gesagt, dass er raus will. Für die Galerie sollte/muss die Messeleitung ein anderes Konzept aufziehen.

    Das ist in der Tat abhängig von dem Kind. Unserem Sohn war das damals viel zu laut und zu viel Gedränge. Mit der Familie macht es für mich daher wenig Sinn, gen Essen zu pilgern. Einfach abstimmen in der Familie und dann kann man da auch allein oder mit Freunden hinfahren.

  • ...die Kinder bringen die Eltern dazu dort stehen zu bleiben und die entscheiden sich dann was zu essen "wo wir eh schonmal hier stehen"


    Genau diese stehenden Leute im Flaschenhals Galleria waren durch die zunehmenden Besucherströme in die hinteren Hallen das Problem. Ich wäre in der Menschentraube gar nicht auf die Idee gekommen was zu essen.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • ...die Kinder bringen die Eltern dazu dort stehen zu bleiben und die entscheiden sich dann was zu essen "wo wir eh schonmal hier stehen"


    Genau diese stehenden Leute im Flaschenhals Galleria waren durch die zunehmenden Besucherströme in die hinteren Hallen das Problem. Ich wäre in der Menschentraube gar nicht auf die Idee gekommen was zu essen.

    Du musst es aus Sicht des Veranstalters betrachten. Je mehr Leute dort rumstehen, desto mehr kaufen auch was. Dabei ist es unerheblich, ob ein einzelner in der Menge da keinen Bock drauf hat.

  • Du musst es aus Sicht des Veranstalters betrachten. Je mehr Leute dort rumstehen, desto mehr kaufen auch was. Dabei ist es unerheblich, ob ein einzelner in der Menge da keinen Bock drauf hat.


    Ich glaube nicht dass die diesjährige Situation in der Galleria im Sinne des Veranstalters war. Im Sinne der Besucher ohnenin nicht, egal ob der Besucher da

    (a) einfach nur durch wollte

    (b) in Ruhe eine Wurst essen wollte

    (c) seine Kinder ein wenig toben lassen wollte

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • "Liste abarbeiten", "Beute machen", "Loots","Pflichteinkäufe","Spiele-Eintüten" - die neuen Worte der Messe! Ich denke die Messe müsste wieder zur Spiel im eigentlichen Sinne werden.

    ...also bei mir war sie das. Und die Handvoll Vielspieler, die darin ihr Sammlerglück finden (was ich absolut verstehe und was allen von Herzen gegönnt sei), sind nicht die SPIEL - ich denke, die allermeisten Menschen dort sind zum Schlendern, Schauen, Spielen da. Ich denke, solche Forenbeiträge einerseits, die verständlichen Besitzerstolz verkünden, sind nicht mit der Veranstaltung an sich zu verwechseln. Auch wenn ich nicht ganz so viele Spiele in Essen mitnehme, ist das doch (wohl für viele von uns) das eigentliche Weihnachten im Jahr.