Spiele-Auswahl: Welche Lücke im Sortiment ist bei euch noch unbesetzt?

  • Wir alle haben eine ganze Menge Spiele, kennen noch mehr Spiele, und trotzdem ist sie da: die Lücke im Sortiment.

    Man steht vor dem Spieleschrank, browsed die Brettspielseiten des Vertrauens, und man findet einfach nichts, was diese spezifische Lücke füllen könnte. Es gibt ein paar Anwärter, aber so richtig passend ist nichts.


    Bei mir ist diese Lücke ganz klar: ein Spiel mit Railguns. Mit richtig fetten Railguns, die sich auch nach richtig fetten Railguns anfühlen.

    Klar, es gibt Battletech. Aber das bringe ich nicht auf den Tisch - viele Regeln, umständliche Spielmechanik, langwieriges Spielerlebnis (vor allem mit schweren Mechs - und wenn Railgun, dann auf schweren Mechs...), und so richtig hübsch ist es auch nicht. Tsukuyumi Full Moon Down? Zu trockene Kampfmechanik. Eine Railgun berechnet keine Kampfergebnisse, die Railgun hämmert quer über das Spielfeld, reisst riesige Löcher in schwere Panzerungen, verkrüppelt ganze Waffensysteme, etc. Hin und wieder begegnet einem mal eine Railgun in irgendwelchen SciFi-Spielen, gerne in der tragbaren Infanterievariante. Aber das ist alles Kleinkram, nicht episch genug. Aktuell setze ich meine Hoffnungen auf Imperial Knights: Renegade, erweitert um einen Tau Stormsurge. Das könnte ein adäquates Railgun-Erlebnis liefern. Der Haken an der Sache ist zum Einen der Preis, andererseits der nötige Aufwand, bevor da auch nur irgendwas gespielt wird. Alternativ wäre natürlich auch Adeptus Titanicus eine Option, aber noch ein Tabletop-System? Noch dazu eines, bei dem mein Hauptmitspieler (meine Frau) wohl nicht meine Leidenschaft für Titanen und Plasma-Annihilatoren (ein adäquater Ersatz für eine Railgun) teilt... hm...


    Es bleibt deshalb leider festzuhalten: Railguns (oder andere überschwere Waffen mit entsprechendem Zerstörungspotential) sind in der Brettspielewelt eindeutig unterrepräsentiert. Erst recht in Spielen, die eine gewisse Zugänglichkeit aufweisen und innerhalb von ca. 2 Stunden spielbar sind.


    Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr ähnliche.... "Probleme"? :)

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • hab in meiner Kindheit mal eine zu meiner Unzufriedenheit verlaufene Partie Monopoly mit dem Unterarm abgeräumt - DAS hatte durchaus was Zerstörerisches ;) analoge Railgun sozusagen, falls ich das Prinzip verstanden habe. Versteht hier jeder, war ja eh kein gutes Spiel auf dem Tisch, aber die Partie war dann auch irgendwie vorbei. Ok, ich mach mich gerade ein bischen über Dich (und mich selbst) lustig... nee, Dein "Problem" hab ich nicht, etwa 2000 Spiele zuhause, alles da, was ich mir wünsche :) Wenn ich da nichts zu Spielen finde, hab ich was falsch gemacht. Was Du vermisst, passt vielleicht auch thematisch nicht so ganz in die Spielewelt, wo aufgebaut, gehandelt und nur maßvoll geschreddert wird, damit keiner den Spaß an der Sache verliert. Schau Dir was von Tarantino im Kino an...

  • Oh ja Railgun! Die Lücke habe ich auch! Bzw. ist das eine Lücke? Kann ich zum Brettspielhändler gehen und fragen, wo die Railgun-Spiele stehen?

    Ist das ein eigenes Regal? Oder bin ich einfach noch nicht tief genug in den Spieleladen vorgedrungen?!?


    Also wenn Du jetzt gesagt hättest: "Ein Spiel mit Bietmechanismus, ein Deckbauspiel, ein Spiel mit Würfelturm, ein Städtebauspiel, ein Spiel was man zu zehnt spielen kann!" Dann hätte ich gesagt: "Ok, dem Mann kann geholfen werden, da schlage ich mal ein paar Titel vor.

    Aber ein Spiel mit Railgun? Ich meine Bang! Bang! - Das Würfelspiel hat eine Gatling. Aber eine Railgun?

    Und dann das Feeling was Du dir erhoffst? Einmal Quer über den das Spielfeld "hämmern". Ob sich das einstellt mit Würfeln in der Hand?

    Evtl. solltest Du mal eine Runde Quake3 auf einem 75 Zoll 4K Fernseher mit Dolby Digital zocken, jaaaa daaa könnte dieses Feeling aufkommen.


    Aber werft mal ein paar Titel in die Runde, dann schaue ich mir die bei BGG an und werde aktiv meinen Horizont erweitern! :)

  • :D Railgun...hehe und auch so schön bildlich beschrieben - Großartig :)


    Mir fehlt gefühlt eigentlich so gut wie nix...Ich kauf ja mittlerweile auch wenig aktuelle Spiele, weil alles irgendwie so ist wie irgendwas von dem Zeug im Schrank. Ich könnte höchstens mehr große (und kleine) ausgeklügelte Verräterspiele wie BSG (und Tempel des Schreckens) vertragen....


    Oder ein Holo-Tisch für die bewegte Untermalung der Ereignisse in Eldritch Horror / der Monster etc. in Dungeon Crawlern...:love:

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Gabs bei Planet Appcalypse nicht ne Railgun Map? Ich meine da war was...

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Herbert Eine Railgun ist ein Geschütz, bei dem das Geschoss durch elektromagnetische Felder auf mehrfache Schallgeschwindigkeit beschleunigt wird (ganz ähnlich einem Linearbeschleuniger in einem Teilchenlabor), dabei werden die Geschosse auf schienenartigen Konstruktionen geführt. Der "Schwere Gustav" ist ein Eisenbahngeschütz, sprich ein Geschütz, das so gewaltig war, dass es auf Eisenbahnschienen auf Reichweite ans Ziel herangeführt werden musste.

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Kannte "Little Britain" noch gar nicht... vielen Dank :D


    Aber Spaß beiseite... ohne #Memoarrrr würde in meiner Sammlung was fehlen ;)


    Zum Thema, das ich wirklich mag: in unserer Spielegruppe gibt es häufiger mal das Problem, dass es Lücken in der eigenen Sammlung gibt. Warum? Wir vermeiden es, Spiele "doppelt" zu kaufen. Durch diese Regelung decken wir inzwischen natürlich ein unglaubliches großes Spektrum ab, zusammen. Blöd ist aber, wenn ein Spiel dann in der eigenen Sammlung fehlt und man doch häufig auch in verschiedenen Gruppen spielt, ein bestimmtes Spiel aber praktisch immer z.B. als Absacker passen würde.


    In meiner Sammlung fehlt z.B. ein #KingOfTokyo / #KingOfNewYork. Wie gesagt, das Spiel selbst muss es nicht sein (hab mich auch fast schon satt gespielt), aber es gibt nichts vergleichbares oder ein vergleichbar gutes Spiel. Ich habe jetzt einige Jahre gewartet und verfolge immer, wenn ein Spiel angekündigt wird, das den Spielen Konkurrenz machen soll. Habe aber ehrlich gesagt nie gehört, dass es ein Spiel dann wirklich geschafft hat. Oder hat jemand einen Tipp für mich?


    Für mich ist #KingOfNewYork halt einfach die ultimative Mischung aus: Dice Chucking, Nervenkitzel, Push Your Luck, "auf die Fresse" und v.a. Simplicity mit einem winzigen Hauch Taktik/Strategie, das auch einmal auf einer Feier kurz rausgezogen werden kann. Ähnliche Spiele mit "Dudes on a Map"-Taktik sind da meiner Meinung nach auch schon raus...

    Einmal editiert, zuletzt von Meepelix ()

  • Bei mir fehlt definitiv etwas in der Sammlung, was man als "Sex-Spiele" bezeichnen könnte. Also diese Dinger, die es in Erotik-Stores und bei der Spiele Offensive zu kaufen gibt :) Aber NEIN, ich gebe meine Adresse nicht frei, ihr braucht mir keines dieser Dinger zuschicken und an alle Freunde, die mich persönlich kennen: IHR BRAUCHT MIR AUCH KEINES DIESER SPIELE MITBRINGEN!


    (Ich hoffe, das war deutlich genug! ;)

  • [...] Was Du vermisst, passt vielleicht auch thematisch nicht so ganz in die Spielewelt, wo aufgebaut, gehandelt und nur maßvoll geschreddert wird, damit keiner den Spaß an der Sache verliert. Schau Dir was von Tarantino im Kino an...

    Wohl eher Pacific Rim, wenn es denn damit getan wäre. ;)

    Passen würde es schon in die Spielewelt (Battletech ist ja der beste Beweis) - vielleicht nicht in die Euro-Spielewelt, aber bei Ameritrash und/oder im CoSim-Bereich wäre es bestens aufgehoben.


    Tatsächlich bin ich aber ehrlich überrascht, dass fast niemand etwas vermisst. Ich hätte erwartet, dass auch andere thematische, atmosphärische oder vielleicht auch mechanische Präferenzen haben, die nicht adäquat abgedeckt werden und die dann die Quest der abendlichen Spieleauswahl in eine Sackgasse führen.


    In meinem Fall beginnt die Frage "Was spielen wir heute?" nach den Hard Facts (Spieleranzahl, verfügbare Zeit) in der Regel mit thematischen Präferenzen. "Ich habe Lust auf Aufbauen und Heile-Welt" (--> Caverna, Agricola, Arler Erde, Above & Below, etc). Oder "Irgendwas mit Spannung, schweren Rüstungen, cooler Grafik, Epik, Badassness und cineastischem Gameplay" (--> Tannhäuser, Space Hulk, etc). Und so weiter. Da kommt es dann eben schonmal vor, dass ich bei "Irgendwas mit schweren Einheiten und Railguns, Epik, Badassness und cineastischem Gameplay" lande. Oder mit der Auswahl meiner Frau über Kreuz liege (ich neige dazu, "Epik", "Badassness" und "cineastisches Gameplay" überall zu wollen).

    Entsprechend finde ich mich immer mal wieder in einer Situation wieder, in mir ein "ideales" Spiel fehlt. Die Railgun-Variante ist nur die prominenteste Ausprägung davon, weil es wirklich stiefmütterlich behandelt wird.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Bezüglich Railgun fällt mir das hier ein: GKR: Heavy Hitters | Board Game | BoardGameGeek


    Ist halt auch ein Mech-Spiel, aber anders als Battletech und in adäquater Zeit runtergespielt. Mir gefällt es gut.

    Werd ich mir mal anschauen, danke! :)

    Momentan ruhen die Hoffnungen aber ehrlich gesagt vor allem auf Imperial Knight: Renegade. Ich bin von den "Minis" doch sehr versucht... ^^

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • ‚Badass‘ und ‚epic‘ führt bei mir zu Star Wars: Armada, da gibt es allerdings auch keine Railguns. In den Frontsektor eines Imperialen Sternenzerstörers der ‚Victory‘-Klasse will man trotzdem nicht geraten. :lachwein:

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  • Mir persönlich fehlt noch so ein "Hentai" Kartenspiel das man nur wegen den nackten Comic-Mädels kauft. Ich stehe immer kurz davor mir so ein Teil zu zulegen aber mach es dann doch nicht. Den Bildchen gucken kann ich kostenlos im Internet - das Spiel müsste sich auch durch den Mechanismus tragen. Das ist etwas das ich denen dann doch nicht zutraue. Und nein Tantou Kuro oder wie sich das nennt ist mir da nicht freizügig genug.

    Es gab auch mal eins da waren Comic-Mädels im Zweiten Weltkrieg mit Panzern - da hätten nur noch die Züge gefehlt. :P


    MfG

    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • Tatsächlich bin ich aber ehrlich überrascht, dass fast niemand etwas vermisst. Ich hätte erwartet, dass auch andere thematische, atmosphärische oder vielleicht auch mechanische Präferenzen haben, die nicht adäquat abgedeckt werden und die dann die Quest der abendlichen Spieleauswahl in eine Sackgasse führen.

    Ich musste darüber erst einmal eine Weile nachdenken... Ich habe tatsächlich sehr viele Lücken in meiner Spielesammlung, aber die ist ja auch bewusst klein gehalten aus verschiedenen Gründen. Ich bin auch für den Unknownsler unterdurchschnittlich gut informiert, insbesondere über die Entwickelungen der letzten paar Jahre, ebenfalls bewusst und aus verschiedenen Gründen. Ein außenstehender Beobachter würde in meiner Sammlung sofort das Fehlen von Eisenbahnspielen aller Art entdecken, außerdem so gut wie keine Euros, kein Feldsalat, keine CCG/LCG. Selbstverständlich auch kein Ikea-Regal, um mal wieder ein ganz altes Thema zu bringen. ;)


    Was mir tatsächlich fehlt, wäre ein Abenteuer-Spiel, das folgende Elemente kombiniert:

    • Paragraph-System oder etwas ähnliches, aber mit der erzählerischen Detailverliebtheit eines Spiels wie "Sherlock Holmes Consultant Detective". "Agents of SMERSH" oder das von mir (leider auch aufgrund besserer Alternativen aus dem Franchise) hoch geschätzte "Star Trek The Adventure Game" warten mit Begegnungen auf, die in vielleicht fünf bis zehn Zeilen abgehandelt werden. Das ist viel zu mager. Die "richtige" Stimmung kommt in einer Erzählung nämlich erst dann auf, wenn eine Begegnung vor dem inneren Auge plastisch wird. Ein Korridor im Keller eines Hauses kann ja in allen denkbaren Facetten beschrieben werden: Die Luft ist kühl und feucht. Das Neonlicht an der Decke flackert. Spinnweben haben sich in den Ecken angesammelt. Die alte Stahltüre mit dem verblichenen Anstrich am Ende des Ganges steht halb offen und das dunkle Wummern eines Dieselgenerators hallt von fern zu dir herüber.... So geht das.
    • Paragraph-System oder etwas ähnliches, aber mit der strategischen oder taktischen Tiefe von mindestens Descent oder sogar Earth Reborn. Die oben beschrieben Spiele haben einfach nicht die Tiefe, die ich gerne hätte. Eine primitive, in der Regel noch nicht einmal modifizierbare Probe mit 1d6? Das ist viel zu seicht. Ich will viel mehr Fein-Tuning. Die Charaktere müssen sich entwickeln können. Ich will Ausrüstungsgegenstände und natürlich auch Waffen. Ich will Fertigkeiten erlernen können, Verletzungen davon tragen, meine Würfe modifizieren können ...
    • Falls das aus dem zweiten Punkt noch nicht klar wurde: Kampf. Muss. Sein! Und zwar MIT WÜRFELN, am besten mit vielen Würfeln, und NICHT mit Karten -- schon gleich gar nicht mit Deckbaumechanismus.1 Karten sind zu berechenbar. Chancen soll man schon in etwa berechnen können -- aber keinesfalls mit letzter Sicherheit, denn NICHTS auf der Welt tötet Spannung schneller als Determinismen. Darum keine Karten. Niemals.
    • Gerne übrigens mit Kampagnen-Modus, oder vielleicht sogar als Spielsystem, das unterschiedliche Settings ermöglicht? Generische Standard-Fantasy langweilt mich nämlich.
    • Es MUSS auf deutsch verfügbar sein. Wenn wir ein sehr textlastiges Spiel vor uns haben, bei dem die daraus erwachsene Stimmung den Hauptspielreiz ausmacht, dann funktioniert das meiner Erfahrung nur in der Muttersprache.

    1 Ich dachte tatsächlich auch schon an Gloomhaven, das im Prinzip schon in die mir vorschwebende Richtung geht, aber das Kampfsystem ist der Schmerz. Außerdem habe ich, nebenbei bemerkt, gegen das Spiel noch einige andere Vorbehalte, die mich schon vor längerer Zeit auf größtmöglichen Abstand dazu gehen ließen, nämlich erstens die Legacy-Aspekte, Stichwort "Thrash in a Box", sowie zweitens Kickstarter und alles, was damit einhergeht, also der ganze Stretchgoal-Quatsch, das unvermeidliche Blingbling, die Finanzierungsmasche an sich und vor allem die Hype-Maschinerie, die uns schlimmer belästigt als TV, Radio und Postwurfreklame zusammengenommen. Uns? Naja, mich zumindest. Außerdem ist es mir zu teuer, um es einfach mal auf Verdacht zu kaufen.


    Ob ich mir eventuell "7th Continent" genauer ansehen sollte? Vielleicht. Aber eher nein. Ich will mich nicht vorher informieren, das baut nur hohe Erwartungshaltungen auf, Enttäuschung ist da vorprogrammiert. Ich warte also lieber darauf, dass es jemand anderes das Spiel besorgt und hoffe, dass er oder sie dann an mich als Mitspieler denkt. :)

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  • Bei einem derartigen Wunschspiel wäre meines Erachtens ausschließlich Crowdfunding eine Chance, oder?

    Vermutlich ja. Ich denke nicht, dass es viele Spieler gibt, die ein solches Spiel vermissen. Andererseits standen die Chancen dank Crowdfunding wahrscheinlich nie besser, dass etwas in dieser Art tatsächlich einmal umgesetzt wird. Wer weiß.


    Wobei ich schon glaube, dass es bereits einige Spiele gibt, auf deren Grundkonzeot sich ein solches Spiel relativ leicht entwickeln ließe. "Villen des Wahnsinns" beispielsweise hätte eventuell das Potenzial zum Ausbau in meine Wunschrichtung, also insbesondere in Hinblick auf die erzählerische Tiefe. Oder natürlcih auch die oben bereits erwähnten Vergleiche wie eben Agents of SMERSH und Konsorten.

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  • Bierbart

    Wenn ich mir das so durchlese, dann glaube ich nicht, dass du mit 7th Continent oder irgendeinem anderen Brettspiel glücklich wirst.

    Mir kommt dein Wunsch sehr, sehr bekannt vor. Und ich glaube, der einzige Weg dahin heisst "Pen & Paper". Auch wenn das Paragraphen-System noch so umfangreich ist, es ist kein Spielleiter, es kann nur vorgebenen Abläufen/Algorithmen folgen und nicht spontan und innovativ auf Aktionen oder Verhalten von Spielern reagieren.


    Ich habe auch lange nach so einem Spiel gesucht. Ein Spiel, bei dem das Erleben und die Geschichte im Vordergrund steht, das aber nicht in spielerische Belanglosigkeit abgleitet. Mansions of Madness geht in die richtige Richtung, oder auch Kingdom Death Monster. Aber beides sind nur Teaser - schon gut für das was sie sind, aber es könnte soviel mehr sein. Und nachdem ich nun bei Shadows over Hammerhal als Spielmeister sowieso schon angefangen habe, irgendwelche kleinen Nebengeschichten in der Stadt zu entwickeln oder Begegnungen und Erlebnisse im Dungeon einzubauen, die es in den Regeln so überhaupt nicht gibt und die Spieler es schlichtweg lieben, werde ich den Schritt jetzt doch mal machen und diesen Winter eine Dark Heresy Kampagne starten.


    Sternenfahrer hat da ja schon lange dafür advokatiert: warum viel Aufwand in ein Brettspiel-Pseudo-RPG stecken, wenn man mit dem gleichen Aufwand auch direkt ein RPG spielen könnte. Und er hatte Recht. ;) Atmosphärische, detaillierte Orts- und Personenbeschreibungen dank Spielleiter, umfangreich ausgearbeitetes Charaktersystem, umfangreiches Kampagnensystem, abwechslungsreiche Story-Schwerpunkte, unerwartete Wendungen, Würfel. Ich bin mir fast sicher, dass RPGGeek was passendes für dich hat...


    Grösster Haken: Mitspieler finden. An der Lust scheitert's nicht, aber wenn man dann das Player's Handbook hinlegt und sagt, dass es schon ganz gut wäre, wenn sie sich zumindest mal den Abschnitt zum eigenen Charakter durchlesen und mit grossen Augen angekuckt wird... Das ist das grösste Problem. RPGs fordern, sobald sie von der Standard-Fantasy weggehen, von allen Beteiligten mehr Vorbereitung.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Ja, da könntest du recht haben....

    Grösster Haken: Mitspieler finden

    Es steht und fällt halt mit dem Spielleiter. Wenn der gut erzählen kann, kommt an ein RPG nur wenig ran. Zu Schulzeiten hatten wird da einen, der hat das echt gekonnt wie kein zweiter. Brutal. Genau der Typ halt, der mit Gruselgeschichten am Lagerfeuer eine Jugendgruppe in Angst und Schrecken versetzen kann. Manche Leute haben einfach ein unglaubliches Talent für so etwas.

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    Einmal editiert, zuletzt von Bierbart ()

  • Ja, aber das ist wie mit der Musik oder dem Basteln - von der Tatsache, dass es einige wenige gibt, die darin eine unerreichbare Meisterschaft erlangen konnten, sollte man sich nicht aufhalten lassen (und übrigens auch nicht von Regeln).

    Wenn man sich z.B. die Komplexität und den nötigen Zeitbedarf von #Gloomhaven ansieht, da passt leicht eine RPG-Kampagne rein.

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  • Moderne Rollenspiele rücken übrigens von dem klassischen Prinzip ab, dass es einen Spielleiter gibt, welcher alleine die Umgebung bestimmt, und mehrere Spieler, die lediglich ihre eigenen Figuren kontrollieren.

    Es bewegt sich in die Richtung, dass alle gemeinsam eine Geschichte erzählen. Klassisches Beispiel für ein solches "kooperatives" System wäre FATE. ?

  • So - Endlich ist Tannhäuser angekommen...damit hab ich auch die Minilücke: „Sowas wie Conan, nur mit Ballern“ auch gefüllt :D

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • [Tom]

    Muss ich mir mal anschauen. Spielen wohl eher nicht (ich will jetzt erstmal Dark Heresy ausprobieren), aber es klingt interessant!


    Harry2017

    Tannhäuser... sowas wie Conan... Minilücke... Du hast ja keine Ahnung. ^^

    Gut, ich auch nicht, weil ich Conan nie gespielt habe :P . Aber ich glaube nicht, dass der Helden-Charakter da mit einem Instantkill vom Spielfeld verschwindet. Tannhäuser kann das. Bei dem Spiel hab ich schon Leute hart schlucken sehen, die sonst nicht aus der Ruhe zu bringen sind. Tannhäuser hat da seine ganz eigene Lücke. Meine Frau bezeichnet es als "Arschloch-Spiel". Die Charaktere und selbst die Troops haben wirklich, wirklich coole und z.T. sehr mächtige Fähigkeiten, und es macht wirklich, wirklich Spass, wenn man sie so richtig ausnutzen kann. Aber wenn man am Receiving End der verschiedenen Badass-Fähigkeiten ist, dann ist es auch wirklich, wirklich bitter. ^^

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

    Einmal editiert, zuletzt von Dirtbag ()

  • Zu Pen & Paper und alle machen mit, passt auch Fragged Empire.


    Zur thematischen Brettspiellücke: Ganz klar Wassersport. Am besten Kitesurfen, mein zweites großes Hobby oder auch Segeln.


    Aber bitte nicht auf dem typischen Niveau das Schiffe Autos auf dem Wasser sind. Man sollte den Wind und das Meer spüren. Windrichtung, Strömung, Untiefen, Segel reffen.


    Ich kenne kein Spiel, ob Brettspiel oder Videospiel, das meine Wünsche abdeckt. Man könnte denken, zumindest bei Videospielen müsste es das geben, aber auch da, nur großer Quatsch.

  • brettundpad wie - es gibt nicht den SailSimulator? ?

    Ich weiß aber, was Du meinst - auch wenn ich kein Seefahrer bin. Ein Spiel, bei dem man zumindest ein wenig mit dem Setzen der Segel und der Richtung des Windes spielen kann vermisse ich auch. Ich hatte damals große Hoffnung in #UnchartedSeas gesetzt - leider sind da die Hälfte der Nationen vom Wind unabhängig und der Rest kennt nur mit und gegen den Wind... ??


    Einen solitär Western fände ich noch mal toll!

  • brettundpad Ein Spiel, bei dem man zumindest ein wenig mit ... der Richtung des Windes spielen kann vermisse ich auch.

    ... Der schwarze Pirat? :D


    Der schwarze Pirat | Board Game | BoardGameGeek

    "In the heart of the city dwells a delicate gamer who appreciates good gaming over all things. Sadly, the precious time and money he protects are desired by too many." (Flower Knight, Kingdom Death; frei nach Eigenbedarf abgewandelt)


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