Beidseitiger Spielplan: Renner und Penner

  • Immer mehr Brettspiele sind mit beidseitigem Spielplan ausgestattet. Beim Durchlesen der Anleitung zu Magnastorm ist es mir positiv aufgefallen, dass dort eine Seite für 2 und 3, die andere für 4 Spieler ist. Ohne das Spiel bisher gespielt zu haben glaube ich, dass es gut austariert ist.


    Derzeit spiele ich häufig #Blackout. Dort gibt es "nur" eine Seite. Ich hab´s noch nicht zu Zweit gespielt, bin mir aber recht sicher, dass der Hongkong Plan für 2 etwas zu groß ist. Schließlich ist das "Mitpunkten" beim Bezirk sichern des Gegners eine wichtige taktische Option. Zu Zweit geht man sich da wohl zu leicht aus dem Weg. Schade, dass das nicht möglich ist.


    Meine Fragen: Auf welchen Spielplänen fehlt eurer Meinung nach eine bedruckte Rückseite für eine größere oder kleinere Spieleranzahl? Bei welchen Spielplänen wurde die Spieleranzahl eurer Meinung nach falsch oder schlecht gewählt? Und ganz wichtig: gibt es Spiele, bei denen es sinnvoll wäre auf der jeweiligen Spielplanseite Elemente zu implementieren, die es auf der anderen Seite nicht gibt? Z. B. aufgedruckte zusätzliche Charaktere, die Dinge ermöglichen, die es auf der anderen Seite nicht gibt.


    Es gibt ja jede Menge guter Beispiele (Rokoko, Reykholt, Concordia, Valparaiso). Bei anderen Spielen wäre eine bedruckte, angepasste/veränderte Rückseite ein Traum (Auf den Spuren von Marco Polo, Mombasa).


    Was meint ihr dazu?

  • Wir haben Blackout zu zweit gespielt - und ja man kommt sich nicht wirklich in die quere... Da man durch die Notfallpläne auch eher in unterschiedliche Richtungen expandiert, wird das noch verstärkt. Wir sind aber auch noch nicht gut ;)


    Was würdest du denn bei Marco Polo am Spielplan ändern? Funktioniert m.M. nach prima zu zweit?

  • Ein kleineres Brett wäre sicher für Terra Mystica nicht falsch gewesen.

    Bei Auf den Spuren von Marco Polo vermisse ich das nun gar nicht. Das hat genug andere bestimmende Elemente, da braucht es den Wettlauf auf einer engeren Karten in meinen Augen nicht unbedingt. Für mich funktioniert das gut so wie es ist.


    Small World ist ein positives Beispiel. Da gibt es für jede mögliche Spieleranzahl ein eigenes Brett. Wem das nicht reicht, der kann sich mit Realms noch mehr basteln.

  • Hallo,


    > Bei anderen Spielen wäre eine bedruckte, angepasste/veränderte Rückseite ein Traum (Auf den Spuren von Marco Polo, Mombasa).


    Mombasa finde ich auch für 2 Spieler ok, aber da kann ich den Wunsch nachvollziehen. Bei Marco Polo (ein Spiel, was ich hunderte Male und davon meist in 2er-Besetzung gespielt habe) kann ich das definitiv nicht nachvollziehen. Ich finde es ist eines der besten 2er-Euros überhaupt. Daher schließe ich mich der Frage an: Was fehlt Dir denn da?

    Viele Grüße,
    Andreas.

  • Bei #Anachrony gibt es nicht nur zwei Spielplan-Seiten, sondern auch Spielertableaus mit unterschiedlichen Seiten. Auf denen ist dann auch diverses anders bedruckt. Finde ich vorbildlich. Auch bei #Tudor und #RajasOfTheGanges habe ich zuletzt zwei Spielplan-Seiten vorgefunden. Bei #Agra ist die Rückseite ganz ohne ikonographie. Sozusagen zum an die Wand hängen ?.

    Grundsätzlich fände ich es bei vielen Eurogames fein, wenn es eine 2-Spieler-Karte gäbe.

  • Bei #Kemet haben sie das auch schön mit zwei Seiten (und dort dann noch weiter differenziert) gelöst oder auch bei #Cyclades mit zwei doppelswitig bedruckten halben Spielplänen. Weitere Postiv Beispiele (auch wenns nicht direkt Spielpläne sind): #Agricola und #Caverna (kann sein, dass bei weiteren großen Rosenberg-Titel auch ist, aber die habe ich nicht gespielt bzw. scheint ja auch für #Reykholt zu gelten).


    Gewünscht (und für relativ problemlos machbar denke ich) hätte ich es mir bei #ZugUmZug (in diesem Falle Europa). Das ist mir mit weniger als vier Leuten viel zu groß und langweilig.


    Generell finde ich es immer sehr schade, wenn es keine Anpassung auf die Spieleranzahl gibt - es wirkt dann häufig unausgegoren - völlig unabhängig davon, dass es auch Spiele gibt, wo es Blödsinn ist zu sagen von 1-6 Spieler, obwohl es bspw. nur mit 4+ gut funktioniert.


    /edit wo och Anachrony sehe und dann auch nochmal ins Regal schaue: #KingOfTokyo und #ArenaForTheGods , wo mit Spielplan-Elementen die Arena eingegrenzt wird.

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  • Bei #Magnastorm sind ja quasi alle Pappteile beidseitig bedruckt für 2/3 Spieler und 4 Spieler. Absolut vorbildlich!


    Bei Marco Polo und Mombasa wollte ich nicht auf eine Spielplanseite für zweit Spieler hinaus sondern auf eine angepasste, besser formuliert als veränderte Spielplanseite.


    Ich fände z. B. eine andere, nicht unbedingt kleinere, Karte bei Marco Polo super. Mit (leicht) veränderten Reisewegen und veränderter Platzierung der kleinen und großen Städte. Natürlich bräuchte es dann einen 2. Satz Zielkarten für die Reiseziele.


    Ebenso bei Mombasa. Ich spiele große Spiele selten zu zweit, meist sind wir 3-5 Leute. Deshalb wäre bei Mombasa für mich eine alternative Karte mit veränderten Regionen/Boni super interessant. Gerne auch asynchron, d. h. dass z. B. bei der Cairo Kompanie direkt angrenzend 3 attraktive Felder sind und bei Mombasa nur eines. Sowas meinte ich.

  • entschuldigt die offtopic-Wortmeldung, aber jetzt bin ich hier rein, weil ich mir tatsächlich denke: "Renner und Penner" - von dem Spiel hast Du noch nichts gehört ;) scheint ein unverbrauchter Titel zu sein, so nach Schöpfungen wie "Kackel-Dackel" und "Floh-am-Po"...

  • Smuntz : Schau mal hier, vielleicht hilft das:

    Renner-/Penner-Analyse - Wirtschaftslexikon


    Auf neudeutsch würde man wohl "Tops und Flops" schreiben, aber ich finde es schön, wenn die deutsche Sprache ab und zu doch noch zu erhalten versucht wird.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

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  • Ich als BwLer ärgere mich tierisch über ineffiziente Nutzung von Dingen...Aktuell besonders bei Robo Rally über die schwarzen Spielplanrückseiten. Das hätte man so schön nutzen können :(


    Bei manchen Spielen ists egal, aber bei solchen Dingern bringen weitere Spielfelder ja einen richtigen Mehrwert.


    Dafür freue ich mich derzeit über die doppelseitigen Blood Bowl Spielfelder :) (Auch wenn GW die aktuell leider jeweils nur für 1 Team mit 2 Seiten statt wie anfangs für 2 Teams rausbringt).

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Bei #Kemet haben sie das auch schön mit zwei Seiten (und dort dann noch weiter differenziert) gelöst oder auch bei #Cyclades mit zwei doppelswitig bedruckten halben Spielplänen. Weitere Postiv Beispiele (auch wenns nicht direkt Spielpläne sind): #Agricola und #Caverna (kann sein, dass bei weiteren großen Rosenberg-Titel auch ist, aber die habe ich nicht gespielt bzw. scheint ja auch für #Reykholt zu gelten).

    Da muss ich jetzt doch widersprechen.
    Es ist zwar richtig das Spielplanteile auf beide Seiten gedruckt sind aber bei 2 oder 3 Spielern muss man die rechte Spielplanseite komplett abdecken. Das finde ich weit entfernt von schön gelöst.
    Sieht dann so aus


    Ideal gelöst ist es bei Wendake wo der Spielplan vom Aufbau her Kemet sehr ähnelt, erreicht wird das durch mehrere lose Spielplanhelften die man je Mitspieler Anzahl verwendet Spielbar auch von 1-4.

    Anpassbare Spielpläne würde ic hmir bei Maria/Friedrich von Histogames wünschen aber das sind halt schon alte Spiele wo auf solche Feinheiten noch nicht geachtet worden ist.




  • Was würdest du denn bei Marco Polo am Spielplan ändern? Funktioniert m.M. nach prima zu zweit?

    Wenn es ein stärkeres Wettrennen um die Stadtboni und das Ankommen in Peking gibt, dann fühlt sich das stärker wie ein Wettrennen und auch interaktiver an, als wenn jeder eine oder sogar zwei passable Routen für sich allein hat. Zudem sind bei Marco Polo zu zweit doch recht viele Felder verfügbar, zu viert sind viel schneller die wichtigen, kostenlosen Felder weg. Mir gefällt das Spiel zu dritt oder viert deutlich besser als zu zweit.

    Da Marco Polo keinen generischen Spielplan hat, bei dem man vergleichsweise einfach ein paar Hexagons weglassen könnte, wäre eine kleinere Karte natürlich eine komplette Neuentwicklung, für dann wiederum auch die Aufträge und die Charakterbalance passen müssten (sehr aufwändig, von Material und Entwicklung - was wohl auch der Grund sein dürfte, warum die Marco Polo Erweiterung keinen komplett neuen Spielplan bekommen hat).


    Ein kleineres Brett wäre sicher für Terra Mystica nicht falsch gewesen.

    Definitiv. Gaia Project zeigt, wie viel besser die TM Mechaniken zu zweit auf eine Karte mit weniger Platz funktionieren.

    Ich hatte immer gehofft (bzw hoffe eigentlich immer noch), dass für Terra Mystica doch noch mal eine Zweispieler Karte veröffentlicht wird, und sei es eine gut entwickelte Fan Karte (so wie die normalgroße, alternative Seen-Karte von einigen BGG Fans, die es immerhin in die offzielle App geschafft hat).

  • Ich als BwLer ärgere mich tierisch über ineffiziente Nutzung von Dingen...Aktuell besonders bei Robo Rally über die schwarzen Spielplanrückseiten. Das hätte man so schön nutzen können :(

    Als BWLer sollte dir dann aber auch klar sein, dass eine bedruckte Rückseite mit höheren Kosten verbunden ist als einfarbiges schwarzes Papier, von den Kosten des Grafikers über die erforderliche höhere Genauigkeiten beim Bedrucken/Zentrieren/Kaschieren des Rückseitenplans (gut aussehende Ränder bei Kaschierungen sind eine Sache für sich!) bis zu höheren Fehlerquote, weil man auf dem Rückseitenplan natürlich auch leicht größere oder kleinere Fehler einbauen kann.


    Gerade sowas wie "95% gleicher Plan, nur ein paar wenige Anpassungen für andere Spielerzahlen" ist sogar überproportional fehlerträchtig, weil mögliche Fehler und Fehlerchen kaum auffallen. Jüngstes Beispiel: Gugong, Dekrete-Bereich. Auf der Seite für 1-3 Spieler gibt's wie bei der für 4/5 Spieler fünf Plätze für Meeples, obwohl drei gereicht hätten (jeder Spieler maximal einmal vertreten). Solche Sachen vergisst man leicht und dann hat man sofort wieder Diskussion und Kritik an der Backe. Von daher kann ich gut verstehen, dass die Verlage die Spielplanrückseiten nur dann nutzen, wenn man sie auch wirklich braucht.

  • Als BWLer sollte dir dann aber auch klar sein, dass eine bedruckte Rückseite mit höheren Kosten verbunden ist als einfarbiges schwarzes Papier, von den Kosten des Grafikers über die erforderliche höhere Genauigkeiten beim Bedrucken/Zentrieren/Kaschieren des Rückseitenplans (gut aussehende Ränder bei Kaschierungen sind eine Sache für sich!) bis zu höheren Fehlerquote, weil man auf dem Rückseitenplan natürlich auch leicht größere oder kleinere Fehler einbauen kann.

    Einen der Punkte möchte ich etwas relativieren, die reinen Druckkosten sind nicht zwingend höher bei 4-farbigem Druck, das kommt auf die Größe des Plans an. Wenn Vorderseite und Rückseite nebeneinander auf den selben Druckbogen des Bezugspapiers passen, kostet die 4-farbige Rückseite beim Drucker keinen Cent mehr als die 1-farbige.