„Bessere Spiele für bessere Spieler“: Ein Plädoyer von Synes Ernst für Spielekritik mit Niveau

  • So schlecht ist der Maddin doch gar nicht ;)


    Ansonsten ausnahmsweise volle Zustimmung


    Reich der Spiele


    War übrigens ne ernstgemeinte Aufforderung. Mach doch mal. Ich hab’s ernsthaft versucht, bin gescheitert und hab’s aufgegeben. Vielleicht kannst du es?

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  • Bandida "In dem Zusammenhang stellt sich dann halt aber schon die Frage: Ja, was wollen die denn dann?" Das folgt deinem gekürzten Zitat meiner Aussage. Bitte im im Zusammenhang lesen.
    Wolltest du eigentlich mit "Mach doch mal" behaupten, ich würde das nicht längst mehr oder weniger erfolgreich machen? Schreibe ich überhaupt noch Rezensionen? Und wer sagt eigentlich, dass nicht einige, meiner Meinung nach sogar einige mehr, nicht das Geforderte zumindest annähernd leisten? Es ist nämlich nicht so, dass es keiner macht. ganz und gar nicht. Nur gibt es viele, die es nicht machen. Und offenbar zählst du dich selbst dazu, sonst würdest du nicht so vehement dagegen argumentieren. Es kommt aber wie gesagt gar nicht darauf an, wer oder gar ob es jemand macht. Es kommt doch nur darauf an, wie es aussehen könnte oder sollte.

  • Und offenbar zählst du dich selbst dazu, sonst würdest du nicht so vehement dagegen argumentieren.

    Darüber brauchst du keine Vermutungen anstellen, ich habe dir die Antwort doch längst gegeben. Allerdings argumentiere ich nicht "vehement dagegen". Ich frage seit ca. 10 Beiträgen, wer es machen soll, der es bislang nicht getan hat, und mit welchem Recht hier irgendjemandem Vorschriften gemacht werden sollen. Der Frage weichst du ja permanent aus.

    Ich hab’s ernsthaft versucht, bin gescheitert und hab’s aufgegeben.


    Wolltest du eigentlich mit "Mach doch mal" behaupten, ich würde das nicht längst mehr oder weniger erfolgreich machen? Schreibe ich überhaupt noch Rezensionen?

    Keine Ahnung, tust du? Wenn ja, würde ich gerne mal was sehen, was so in die Richtung all dieser Ansprüche geht. Wenn nicht, dann schreib doch mal wieder eine ;)

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  • Ich frage seit ca. 10 Beiträgen, wer es machen soll, der es bislang nicht getan hat (...)

    Zum Beispiel jemand, der sich vom Artikel von Synes Ernst angesprochen fühlt.

    Meinst du Sebastian Wenzel?

    Korrekt.

  • Es fühlt sich aber anscheinend seit Jahren niemand angesprochen ;)


    Und hier hat auch noch niemand ne Art Musterrezi vorschlagen, die all diesen Ansprüchen gerecht wird.

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  • Es fühlt sich aber anscheinend seit Jahren niemand angesprochen ;)


    Und hier hat auch noch niemand ne Art Musterrezi vorschlagen, die all diesen Ansprüchen gerecht wird.

    Weil der Bullshit dann groß wäre? Wer soll sich da hin stellen? Deswegen der Workshop - dann kann man gemeinsam drüber sprechen.

    Stell dir mal vor ich stell mich vor euch alle hin und sage: Schau meine Rezis an, das sind die geilsten, eure sind alle scheiße. Wie meinst du käme das an? Positiv? Oder eher: Hat der den Arsch auf?!

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Es fühlt sich aber anscheinend seit Jahren niemand angesprochen ;)

    Der Artikel von Synes Ernst ist ja auch noch nicht so alt, dass man sich seit Jahren davon hätte angesprochen fühlen können ...


    SCNR

  • Workshop hatte ich ja bereits vorgeschlagen. Ist nur die Frage, ob das Interesse bei den Leuten überhaupt besteht, sowas zu machen.

    Ob das Interesse besteht, wird der SdJ e. V. relativ bald beantworten können. Das Anmeldeformular für die Tagung ist ja bereits online (s. 1. Beitrag).

    Wünschenswert wäre es natürlich, dass sie so viel wie möglich davon aufzeichnen und online stellen. [ Captain Gidsen ]

  • Tag der Brettspielkritik | Spiel des Jahres e.V.

    Darüber hinaus ist es nicht Sache der Kritiker etwas besser zu machen oder ihre eigene Leistung zu bewerten. Jeder weiß, wo Rezensionen von wem zu finden sind. Und wer gute nicht findet oder nicht erkennt, findet oder erkennt diese eben nicht. Die subjektiven Ansprüche sind ja so verschieden wie die Meinungen zur Forderung nach Rezensionen auf Augenhöhe mit der - ich sag mal - "Kulturkritik".

  • 1. Ich find den von Synes Ernst formulierten Appell gut, aber nicht umsetzbar, weil heutzutage jeder ins Netz blasen kann, was er will.

    2. Ich finde gut 90% aller Brettspielinhalte (Blogs, Podcasts, Videos) unlesbar bis unerträglich, nicht nur, aber auch aus den im Artikel genannten Gründen... Ich halte eine ganze Reihe Leute, die Brettspielinhalte fabrizieren, für aufblasene Wichtigtuer... aber dann schaue/höre ich die halt nicht an und gut ist.

    3. Mein eigener Blog erhebt keinerlei Ansprüche, irgendwelchen Ansprüchen zu genügen, außer den meinen. Die sind gar nicht so weit weg von denen im Artikel, aber nicht gar so umfassend. Wer mein Gerümpel lesen will, darf das tun, wer nicht, auch nicht schlimm.


    Wie bringe ich die drei Aussagen jetzt unter einen Hut, dass da eine schlüssige Argumentation draus wird, die dem Feuer der Unknownshölle standhält?

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • 2. ist ja fast ein Allgemeinplatz – das gilt für jeglichen Content im Netz ;)


  • Darüber hinaus ist es nicht Sache der Kritiker etwas besser zu machen oder ihre eigene Leistung zu bewerten. Jeder weiß, wo Rezensionen von wem zu finden sind. Und wer gute nicht findet oder nicht erkennt, findet oder erkennt diese eben nicht. Die subjektiven Ansprüche sind ja so verschieden wie die Meinungen zur Forderung nach Rezensionen auf Augenhöhe mit der - ich sag mal - "Kulturkritik".

    Schön von Thygra übernommen ;)


    Nur wenn man selbst von anderen fordert und gleichzeitig selbst einer der Rezensenten ist, sollte man es besser machen, wenn man nicht als Klugschwätzer dastehen will, der nur das Maul aufreißt, aber selbst nicht liefert ;)


    Thygra


    Och komm, Synest Ernst ist nicht der Erste und nicht der Letzte, der die Rezensionsqualität in D bemängelt. Die Diskussion hat n Bart – aber n ganz langen

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  • Falsch, liebe Bandida. Niemand fordert von irgendwem etwas irgendwie zu tun. Wir diskutieren über einen Artikel, der eine Auseinandersetzung mit dem Spiel fordert. Also darüber, wie eine Rezension aussehen soll. Wir diskutieren aber nicht darüber, dass die irgendwer auch so umsetzen muss. Wieso ist man gleich immer bei "mach doch selbst" oder "mach es doch besser", wenn es um eine inhaltliche Auseinandersetzung über den gewünschten Idealzustand geht? Natürlich wäre es im Sinne des Artikels schön, wenn sich mehr Leute um diese Herangehensweise bemühen. Aber zu sagen, wie es aussehen sollte, bedeutet weder, es selbst so machen zu müssen, noch damit andere aufzufordern, sich daran zu halten.

  • Wär aber doch gut, wenn es jemand machen würde. Wenn’s keiner macht, isses dieselbe leere Blase, wie all die anderen Male


    Edit: ah Danke yzemaze, dass sich jeder Blogger da bewerben kann, hatte ich übersehen. Na das ist doch super :thumbsup:


    Hoffentlich machen viele mit. Fährt jemand hin und könnte berichten? Neugierig bin ich ja schon

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  • Thygra


    Och komm, Synest Ernst ist nicht der Erste und nicht der Letzte, der die Rezensionsqualität in D bemängelt. Die Diskussion hat n Bart – aber n ganz langen

    Nee, echt jetzt? Ich hätte einen Smiley dazuschreiben müssen, damit du meinen Beitrag so verstehst, wie ich ihn meine? Wann hast du zuletzt die Signatur von Dumon gelesen?

  • (...) Wir diskutieren über einen Artikel, der eine Auseinandersetzung mit dem Spiel fordert. Also darüber, wie eine Rezension aussehen soll. Wir diskutieren aber nicht darüber, dass die irgendwer auch so umsetzen muss. (...) Aber zu sagen, wie es aussehen sollte, bedeutet weder, es selbst so machen zu müssen, noch damit andere aufzufordern, sich daran zu halten.

    Jemand wie du -- Kritiker, hauptberuflicher Journalist und engagierter Einforderer hoher Standards -- sollte aber mit gutem Beispiel vorangehen. Sonst nimmt deine Statements nämlich irgendwann kein Mensch mehr ernst. :)

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Jemand wie du -- Kritiker, hauptberuflicher Journalist und engagierter Einforderer hoher Standards -- sollte aber mit gutem Beispiel vorangehen.

    Meinst du damit, du bist der Meinung, dass er das zur Zeit nicht tut?

  • Nur ist es kein Beitrag zur Diskussion um das Wesen einer der Kulturrezension vergleichbare Spielerezension, wenn der Schwarze Peter von hier nach da oder zurückgeschoben wird. Und doch ist es eben nicht so, dass man es besser oder gut oder perfekt machen muss, wenn man selbst Idealzustände definiert. Das Scheitern gehört ja dazu. Nur wenn dieses vorkommt, kann man es ja überhaupt besser machen, nicht wahr?


    Jeder weiß - zumindest grob -, wer wo Rezensionen veröffentlicht. Es steht dir frei, gute oder schlechte Beispiele zu bringen oder auch ausnahmsweise im Reich der Spiele nachzusehen, wer von unsem Team der von Synes geforderten Auseinandersetzung mit dem Spiel gerecht wird oder nicht. Ich bin sicher, du wirst alle qualitativen Schattierungen finden.

    Davon ab ist meine Hauptaufgabe bei uns nicht, Spiele zu rezensieren. Aber davon mal ganz ab.

  • Also schreibt ihr Rezensionen und du bist verantwortlich?


    p.s. Wenn Frau Pikmin sich mal erbarmen würde, ihre Ideen und Vorschläge hier! einzubringen, wären wir ein gutes Stück weiter. Die waren nämlich durchaus hörenswert. 8-))

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  • Jemand wie du -- Kritiker, hauptberuflicher Journalist und engagierter Einforderer hoher Standards -- sollte aber mit gutem Beispiel vorangehen.

    Meinst du damit, du bist der Meinung, dass er das zur Zeit nicht tut?

    Ist zumindest nicht mein Eindruck. Ich glaube, es war aber anlässlich der Welle um das peinliche Fairplay-Editorial, dass ich ein, zwei seiner Kritiken gelesen habe. Die Texte, die ich damals erwischt habe, fand ich durchaus okay, insofern Respekt und Anerkennung für die Mühen. Nur: Die hohen Ideale, über die wir hier in der x-ten Neuauflage reden und die insbesondere er immer wieder bemüht, habe ich darin nicht entdeckt. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass da besonders viel Ehrgeiz drinsteckte, eine in diesem Sinne vorbildliche oder zumindest bessere Kulturkritik schreiben zu wollen -- zumindest so, wie ich sie erwarten würde, also eben nicht primär als Konsumberatung, sondern als eine von Zielgruppen unabhängige Bewertung als kreatives Werk usw. Ich würde mich allerdings aufrichtig darüber freuen, diesen Eindruck zurechtrücken zu können. Die Motivation finde ich ja unterstützenswert. :)

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  • Die Motivation finde ich ja unterstützenswert. :)


    Woher willst du meine Motivation kennen? Und zum Rest habe ich oben ja schon was gesagt.



    Also schreibt ihr Rezensionen und du bist verantwortlich?

    Keine Ahnung, worauf du hinaus willst. Das Grobe kannst du hier nachlesen, sofern du es nicht ohnehin weißt:
    Willys abenteuerlicher Reise, Teil 6: Reich der Spiele

  • Woher willst du meine Motivation kennen?

    Du schreibt sehr oft darüber, was deiner Ansicht nach eine vorbildliche Kritik ausmacht. Daraus kann man schließen, dass du als Kritiker die Motivation hast, auch vorbildliche Kritiken zu verfassen. Und das finde ich unterstützenswert.

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  • Bandida Das hat mit dem Thema nun wirklich nichts mehr zu tun. Vielleicht fragst du einfach mal per Konversation nach?

    Natürlich hat das was mit dem Thema zu tun, wenn er seine Texte „Rezensionen“ nennt und nicht „Spielebesprechung“. Dann liegt nämlich der von ihm geforderte Maßstab an diesen Texten an, für die er verantwortlich ist. Ansonsten erzeugt er ja ne falsche Erwartungshaltung ;)

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  • Synest Ernst hat hohe Anforderungen an eine Spielkritik aufgestellt und dabei wird es sicher noch etliche andere Anforderungen an so eine Spielkritik geben, an die er bisher nicht gedacht oder in seinem Artikel nicht angesprochen hat. Die Messlatte liegt also enorm hoch. Jetzt bleibt die Frage, warum sich jemand diese Mühe machen sollte, eine solche Spielkritik zu verfassen?


    Für den kulturellen Beitrag? Als Beweis, wie - an allen Anforderungen gemessen - perfekt eine Spielkritik sein kann, die dann sozusagen als Referenz-Spielkritik dienen könnte, an denen sich jede weitere Spielkritik messen kann? Aus wissenschaftlicher Sicht durchaus interessant, aber ich befürchte, dass so eine Leistung nur von den Wenigsten wertgeschätzt und nur von ein paar Mehr überhaupt wahrgenommen wird.


    Somit könnte dieser Beitrag oder Beweis die eigentliche Mühe gar nicht wert sein, wenn man zwei Hauptmotivationen betrachtet, warum jemand etwas veröffentlicht: Um selbst etwas zu schaffen, was gesagt werden will. Und/oder um von Anderen gehört und beachtet zu werden, was einen selbst überdauert.


    Die Anforderungen an eine Spielkritik stehen demgegenüber im Widerspruch, weil damit formale Elemente dem Autor aufgedrückt werden, die dem eigentlichen Werk im Wege stehen und es einschnüren und damit der Qualität und Schönheit und Einzigartigkeit berauben. Das Werk, so wie ich es sehe, aber sollte für sich stehen und sich überhaupt nichts unterordnen oder genügen wollen.


    Für mich zu Ende gedacht, eben soweit ich denken möchte im Rahmen dieses Forums, kann das Plädoyer von Synes Ernst sogar dazu führen, dass Spielkritiken unveröffentlicht bleiben und damit die Chance verspielt wird, dass eine wirklich grossartige Spielkritik nie ausgesprochen oder gehört wird, weil der selbstreflekierende Autor meint, den Anforderungen nicht gänzlich zu genügen. Das fände ich arg schade. Den Plappermäuler da draussen ist das alles sowieso egal, den deren Spielkritiken wird es weiterhin geben. Aber auch das sind Werke, denen Niemand ihr Recht absprechen sollte, ihr ganz eigenes Publikum zu finden, nur weil man selbst eventuell andere Vorlieben-Ansprüche-Anforderungen stellt.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Bandida Es ist wirklich anstrengend und einmal mehr müßig, mit dir zu diskutieren. Deine Aussage zeigt, dass du weder verstanden hast, worum es in diesem Thread geht, noch meinen Ausführungen gefolgt bist. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie kommunizieren wir beide offenbar auf Ebenen, die so gut wie keine Berührungspunkte aufweisen.

  • Doch ich weiß sehrwohl worum es geht. Mich stört es einfach, dass du immer und immer wieder mit dem Finger auf andere zeigst. Leider zeigen dabei drei Finger auf dich.


    Ich finde die Idee einer "besseren" Rezensionsqualität nach wie vor super. Es kommen aber kaum produktive Vorschläge, wie so etwas (praxistauglich) umzusetzen ist. Es wird immer nur verallgemeinernd gemeckert "die deutschen Blogger sind nicht unterhaltsam", "die deutschen Blogger rappeln nur Regeln runter", "die deutschen Blogger kontextualisieren nicht" usw. Synest Ernst haut in dieselbe Kerbe.


    Legt man mal den Finger in die Wunde, ziehen aber alle den Schwanz ein und winden sich wie die Aale. Niemand nennt Namen ("oh nein, ich will ja niemanden niedermachen"), niemand bringt Beispiele, weder positiv noch negativ. Alles nur hübsch allgemein, "die Blogger sind doch gar nicht gemeint" (ja wer denn dann, wenn 95% der Rezensionen von Bloggern kommen?), ohne jeglichen Nachweis. Und vor allem will NIEMAND den Job machen oder sich gar selbst mal an so einem Text versuchen. Aus Angst dann hier genauso auseinandergenommen zu werden. "Man muss es nicht selber besser machen, um andere kritisieren zu können"


    Das bringt uns seit 5? Jahren kein Stück weiter. Es wäre wesentlich produktiver, wenn wir hier mit geballter Power mal Nägel mit Köpfen machen würden, statt dauernd nur die Nase über die Qualitätsstandards anderer zu rümpfen ("und eigentlich müssen sie ja gar keinen Standard haben, solange sie nicht "Rezension" drüber schreiben und sich als Rezensenten ausgeben oder sich gar wichtig tun"). Deshalb finde ich diesen Workshop absolut super, weil nämlich endlich mal was passiert.


    Dann kann jeder mal seine eigenen Ansprüche überprüfen und mit anderen Meinungen vergleichen. Welche Ansprüche gibt es, welche müssen sein, welche kann man vernachlässigen? Was ist eigentlich gut? Schade, dass er für mich zu spät kommt, aber ich werde das weiterhin mit Interesse verfolgen. Ansonsten wäre vllt. mal etwas mehr Toleranz gegenüber dem Schaffen anderer Menschen angebracht. Man muss es ja nicht mögen. Man muss es auch nicht gut finden. Man muss aber auch nicht dauernd drauf rumhacken.


    :2cent:

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  • 1. Ich find den von Synes Ernst formulierten Appell gut, aber nicht umsetzbar, weil heutzutage jeder ins Netz blasen kann, was er will.

    2. Ich finde gut 90% aller Brettspielinhalte (Blogs, Podcasts, Videos) unlesbar bis unerträglich, nicht nur, aber auch aus den im Artikel genannten Gründen... Ich halte eine ganze Reihe Leute, die Brettspielinhalte fabrizieren, für aufblasene Wichtigtuer... aber dann schaue/höre ich die halt nicht an und gut ist.

    3. Mein eigener Blog erhebt keinerlei Ansprüche, irgendwelchen Ansprüchen zu genügen, außer den meinen. Die sind gar nicht so weit weg von denen im Artikel, aber nicht gar so umfassend. Wer mein Gerümpel lesen will, darf das tun, wer nicht, auch nicht schlimm.


    Wie bringe ich die drei Aussagen jetzt unter einen Hut, dass da eine schlüssige Argumentation draus wird, die dem Feuer der Unknownshölle standhält?

    Das unterschreibe ich so... genau so :)

    Was mich am meisten stört ist Punkt 6 im Ausgangsposting. Seit Jahren habe ich immer wieder sporadisch Kontakt zu Verlagen/Pressevertretern etc. Aber wenn ich dann diese Klassentreffen sehe, wird mir anders. Da wird sich umarmt, und geherzt. Da geht es inzwischen nicht mehr nur um Rezensionsexemplare.

    Viele sind zu nah an den Leuten, mit denen sie professionell arbeiten sollten. Und das geht nur mit Abstand... vielleicht bin ich unfähig da zu abstrahieren. Aber wenn ich jemanden mag, kann ich sein Werk nicht in den Boden stampfen. Deshalb schreibe ich gar nicht drüber.

    Die angesprochene Pegasus Presseveranstaltung ist ein gutes Beispiel... nur positive Worte... direkt am Tag des geschehens. Wenige haben berichtet, dass es laut und extrem heiß war, dass man gar nicht dazu kam, die Spiele richtig anzuspielen etc. Immer wenn man euphorisch ist, auf einer Messe etc... klaro da sind die Berichte positiver. Aber vielleicht sollten viele sich etwas mehr Zeit nehmen. Ein Spiel was auf der Spiel rausgekommen ist, jetzt schon zu rezensieren, obwohl du es schon 5 mal gespielt hast.... viel spannender ist es doch, würdest du es mit etwas Abstand auch noch in die Hand nehmen, nicht nur jetzt, weil es gerade neu ist?

    Wenn ich auch Anfangs davon geträumt habe, dabei sein zu können, bei den coolen Kids, bin ich heute froh, es nicht zu sein, und meine Unabhängigkeit bewahrt zu haben. Und zum Glück habe ich mit meinen Wall-of-Text- Artikeln gar nicht den Anspruch als Journalist zu gelten ... Manche lesen, was ich schreibe... das reicht mir :) Am Ende ist es nur ein Ventil für mich ...

  • Doch ich weiß sehrwohl worum es geht. Mich stört es einfach, dass du immer und immer wieder mit dem Finger auf andere zeigst. Leider zeigen dabei drei Finger auf dich.


    Genau das ist der springende Punkt. Ich habe überhaupt nicht mit dem Finger auf Leute gezeigt. Und NIE habe ich behauptet, etwas besser zu können. Wenn ich sage, dass viele Formate keine tiefgründige Auseinandersetzung mit dem Spiel liefern, fühlst du dich als selbst definierter Bestandteil einer gar nicht so vorhandenen homogenen Bloggermasse offenbar angesprochen. Ich habe das nicht getan. Ich habe auch keinen Namen genannt. Unstrittig ist aber selbst nach deinen (!) Äußerungen, dass es dort viele Veröffentlichungen gibt, die eben gerade nicht das sind, was Synes Ernst fordert. So, einfach mal so stehen lassen.

    Und wenn ich erläutere, was Synes meint oder meinen könnte und wie eine in seinen Augen "gute Rezension" auszusehen hat und warum er in manchen Punkten recht hat und warum einiges bisher auch wegen einer falschen Sichtweise scheitert, dann muss ich es a) nicht besser oder richtig machen, und b) bedeutet das nicht, dass es irgendwer ab sofort so liefern muss. Und es bedeutet entsprechend auch nicht, dass du persönlich irgendwas machen sollst. Es geht eben gerade nicht um Personen, sondern um die Sache. Nämlich um die Herangehensweise mit dem Ziel einer BESSEREN Rezension. Es wäre schön, wenn du das kapierst.

    Ich bin seit 30 Jahren Kritiker. Und die Diskussion ist im Wesen immer gleich. Statt zu schauen, dass man in der Sache weiter kommt, wird der Kritiker bloßgestellt und soll es besser machen. DAS IST NICHT SEINE AUFGABE! Er hat die Aufgabe, Kritik zu üben. Mehr nicht.

  • Ich bin seit 30 Jahren Kritiker. Und die Diskussion ist im Wesen immer gleich. Statt zu schauen, dass man in der Sache weiter kommt, wird der Kritiker bloßgestellt und soll es besser machen. DAS IST NICHT SEINE AUFGABE! Er hat die Aufgabe, Kritik zu üben. Mehr nicht.

    Dazu gibt es für den Kritiker exakt eine Ausnahme: Das Verfassen von Kritiken. Da gibt's kein Entrinnen. :)

    Synest Ernst hat hohe Anforderungen an eine Spielkritik aufgestellt und dabei wird es sicher noch etliche andere Anforderungen an so eine Spielkritik geben, an die er bisher nicht gedacht oder in seinem Artikel nicht angesprochen hat. Die Messlatte liegt also enorm hoch. Jetzt bleibt die Frage, warum sich jemand diese Mühe machen sollte, eine solche Spielkritik zu verfassen?

    Mir würde das zweifellos viel Mühe machen; dir und den allermeisten von uns vermutlich ebenfalls. Aber für einen Kosmopoliten mit breit aufgestelltem Wissen über viele Bereiche von Kunst, Kultur, Gesellschaft usw. ist es vermutlich nicht schwer, solche Zusammenhänge herzustellen, die eben den qualitativen Unterschied zwischen dem skizzierten Ideal und dem (vermeintlichen?) Ist-Zustand der Spielekritik ausmachen.


    Konkretes Beispiel: Erinnert ihr euch noch an die Istanbul-Kritik, in der das Spiel mit dem Orientalismus-Hammer bearbeitet wurde? Das fanden damals viele von uns zwar ärgerlich bis lächerlich (ich selber übrigens auch), aber völlig ungeachtet dessen ist dieser interdisziplinäre Blick über den Tellerrand grundsätzlich genau das, was von Synes Ernst unter anderem gewünscht wird. Und darin liegt auch der Mehrwert eines solchen Ansatzes, also im Aufzeigen von Zusammenhängen (was man bisweilen eben auch "Kontextualisierung" nennt). Ich bin mir sicher, dass dieser Ansatz langfristig honoriert würde.


    Um deine Frage von oben nach der Mühe und der Motivation wieder aufzugreifen: Es kommt eventuell gar nicht darauf an, dass sich jemand ohne das entsprechende Wissen in an diesem Ansatz versucht, sondern eher darauf, dass jemand mit einem Fundus an Wissen und dem handwerklichen Können auf die Idee kommt, sich anstelle von Theaterstücken etc auch mit Brettspielen zu beschäftigen?

    Was ich mir allerdings als limitierenden Umstand einer derartigen Brettspielkritik noch vorstellen könnte: So ein Spiel ist nicht sehr dankbar zu "interpretieren", einfach darum, weil es im Unterschied zu Büchern, Filmen, Theaterstücken oder sogar der bildenden Kunst oft kaum Substanz anbietet, mit der man arbeiten könnte.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Hat eine solche, ich nennen sie mal "intellektuelle Spielkritik", die dann sozusagen den gehobenen aber noch nicht zu sehr abgehobenen Richard David Precht Ansatz im Umfeld von Notruf Hafenkante Unterhaltung darstellt, überhaupt eine Relevanz, um das Kulturgut Spiel nach vorne zu bringen? Oder wäre eine solche Spielkritik nur dazu angetan, dass sich die elitären Denker gegenseitig auf die Schulter klopfen, während die relevante Kosumentenmenge, die den Markt bestimmt, sich weiterhin den Boardgamedigger reinzieht und damit bestens zufrieden ist?

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  • Ich hatte die "intellektuelle Spielkritik" gestern auch schon als furztrocken abgetan, weil ich das besagte elitäre Geschwurbel vor Augen hatte. Aber eine gute Literaturkritik muss mitnichten furztrocken sein, sondern kann eben auch genau das Gegenteil sein.


    Doch, ich glaube schon, dass alle davon profitieren könnten, wenn die üblichen Mauern (Einleitung Hauptteil Fazit) aufgebrochen würden, nur wer kann das? Wer kann so schreiben? Eine Rezension wird nicht unterhaltsamer, nur weil jemand bis zum Untergang versucht irgendwas zu kontextualisieren. Wie Bierbart bereits sagte: dafür bieten Spiele auch gar nicht die Substanz. Und ich sehe auch gar nicht, dass deutsche Blogger permanent nur die Regeln runterleiern. Da wird sehr viel analysiert und kontextualisiert. Da haben sich bei Synest Ernst leider einige Phrasen eingeschlichen. Keine Ahnung, welche Blogs der liest.


    Inhaltlich sehe ich deshalb gar nicht so den immensen Nachholbedarf. Mir persönlich fehlen eher Leute mit ner flotten Schreibe. Nur die kann man eben nicht aus dem Hut zaubern.

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