Tainted Grail: The Fall of Avalon (Awaken Realms)

  • ich fand das Video interessant. Wie die meisten Videos von Dir.


    Was vermutlich einigen schwer aufstösst, ist der Versuch, Deine Meinung wissenschaftlich zu untermauern, indem Du ein wissenschaftliches Referenzsystem wählst. Misst man die Dein Vorgehen und Deine darauf aufbauenden Schlüsse nun ebenfalls an wissenschaftlichen, und damit insbesondere methodischen Kriterien, sind verschiedene zentrale Messkriterien nicht erfüllt und damit die wissenschaftliche „Beweisführung“ nicht gelungen. Oder man blendet dies aus und versteht das Video als reine Meinungsäusserung ohne wissenschaftlichen Anspruch. Dann bleibt eine interessante Meinungsäusserung, die ich persönlich ernst nehme.


    ich plädiere klar für zweiteres, auch wenn der Einstieg ins Video ersteres nicht auszuschliessen vermag.

  • jetzt hab ich auch das Video gesehen und möchte auch Feedback an Beckikaze geben.

    Auch ich habe mich über dein Video gefreut und höre dir gerne zu. Ich finde deinen Stil gut.

    Außerdem finde ich das Intention und Basis des Videos ausreichend deutlich gemacht wurden; im Sinne der Künstlerfreiheit steht es dir zu - und ich finde es toll - einen speziellen Aspekt des Spiels herauszugreifen und anhand dessen etwas Theorie abzuhandeln. Dazu kommt die persönliche Erfahrung.


    Mir war klar dass Tainted Grail Story-zentriert erzählt und - aufgrund der Machbarkeit - hier zwangsläufig Inder wieder zum Mainquest zurückgezogen wird. Ich kann es mir nicht anders vorstellen. Problem ist hier also: Wie bekommt man Möglichkeiten in das Spiel die das kaschieren. Charakter-basierte Nebenquests und Charakter-basierte Entscheidungen ... wäre super, aber Tainted Grail hat viele Charaktere und der Spieler braucht ausreichende Freiheit für die persönliche Note. Ist schon im Pen ans Paper hohe Kunst. Hier aufgrund des Aufwands wohl auch eher selten verwendet. Entscheidungen welche das Ende für Nebenplätzen oder wichtigen Nebencharakteren beeinflussen sind auch nur begrenzt und normalerweise am Ende der Handlung zu finden.

    Das Spiel muss also die Encounter so schreiben, dass man als Spieler irgendwie involviert ist. Im besten Fall geschieht dies über kleine lokale Konsequenzen und eine moralische Dimension.

    Wenn ich Beckikaze richtig verstanden habe ist beides nicht gegeben. Zumindest nicht in für ihn ausreichendem Maße. In der Folge wirkt die eigene Partizipation belanglos.

    Kann ich sehr gut verstehen. Ging mir am anderer Stelle auch schon so.


    Aber an dieser Stelle seh ich aber die Kritik von Sepiroth und PowerPlant als berechtigt. Ab dieser Messlatte scheitern viele Spiele - zumindest Streckenweise - und die Zeit reicht nicht aus um das Spiel in der Gesamtheit daran zu messen. Für ein objektives Urteil bräuchte es wohl mehrere Durchlaufe. Becki kann trotzdem bereits subjektiv urteilen und uns dafür ausführlich objektive Gründe liefern. (Nochmal Danke dafür.)


    Außerdem möchte ich hier noch Gründe liefern, warum das kritisierte Design mit den vielen Möglichkeiten und der Nebelkarotte sinnvoll sein kann. (Ob es in Tainted Grail gut umgesetzt ist kann ich natürlich noch nicht beurteilen.)

    1. Es ermöglicht den Spielern "Play in Character". Also, dass sie die Art und Weise einen Encounter zu meistern ihrem persönlichen Bild ihrer Spielfigur anpassen. Mehr Optionen und Wege mit selbem Ausgang ... Mehr Möglickeiten für "in Character" ohne die Schiene der Story zu verlassen. (Eigene Schienen wären natürlich besser aber wie oben ausgeführt utopisch)
    2. Es produziert gegebenfalls ein vom Designer gewünschtes Meta-Game. Für die Spielfigur ist die Aufgabe am Anfang demotivierend groß und es fehlt jede Spur zur Lösung. Die Nadeln im Heuhaufen werden gesucht. Durch dieses Vorgehen bei den Encounter mit der Nebelkarotte wird dieses Gefühl auf die Spieler übertragen. Werden die Encounter später geradliniger und belohnender kann das die Zuversicht der Spielfigur auf dem richtigen Weg zu sein auf den Spieler übertragen. Dark Souls hat im PC Spielbereich errungen derartigen Ansatz sehr konsequent und erfolgreich umgesetzt.
    3. Wenn sich bei den Encountern ein gewisser Alltag einstellt schafft das auch den Raum, epische Encounter mit wirklicher Bedeutung und relevanter Entscheidung, als sollte wahr zu nehmen.


    TLDR:

    Ich verstehe jetzt die Gründe für Beckis Entscheidung, glaube aber nicht, dass es anderen arg weiterhilft, da ich die Kritik an seinem Urteil für berechtigt halte.

  • Im Grunde genommen gibt es grob 3 Arten von (mir bekannten) Storyobermechaniken:


    - (Meist eher kleine) Story, entfaltet sich mehr durch die Aktionen der Spieler selbst - Entwickelt sich oft eher im Kopf. Bsp: Conan / Nemesis - „Conan wirft sein Schwert zu Shevatas, dieser fängt aufgrund eines guten Würfelwurfs und kann die Piraten killen...“ Vorsichtig gesprochen nahezu keine wirkliche Geschichte, sondern eher eine Anfangs- und Endsituation mit dem Spiel und dem „Erlebten“ mittendrin.

    - Encounterstory. Aneinanderkettung von kleinen Einzelgeschichten, eingeflochten in einem meist eher groben Grundrahmen (BSP: Runebound/Eldritch Horror - Du landest in der Wüste an einer Brücke und brichst Dir bei Würfelwurf XY das Bein). -> Eher breite Geschichte.

    - Ausufernde vorgefertigte tiefe Geschichte. Zumeist kommt die Tiefe dadurch, dass sie halt vorgefertigt ist und einen engen Rahmen zieht.


    Ich mag (hoffentlich) alles - Bin aber glaube ich am ehesten Typ 1 - Du bist halt eher Typ 2 und 3 ist absolut nix für Dich - Kein Beinbruch und da ist Dein Tainted Grail Urteil absolut ok - Menschen mit Präferenzen für 3 brauchen da absolut nicht besorgt sein, Menschen von Typ 1 oder 2 könnten hellhörig werden oder (wie ich) einfach damit leben, wenns für einen persönlich nen Fehlgriff ist :)


    Beckikaze

    Ich bin ja kurz davor, Dir vor Wut über Deinen bisherigen Nicht-Kauf mein Too many Bones und KDM zu schicken - mich würde da jeweils echt Deine Meinung interessieren...Du kaufst ja sonst jeden Scheiss aber da greifst Du Sack ja einfach nicht zu :P

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    Einmal editiert, zuletzt von Harry2017 ()

  • Hab ich auch nie gesagt. OBJEKTIV kam nie von mir. Weder in diesem Thread noch im Video. Aber wer liest mich schon. :)

    Hab auch nie behauptet, dass DU das gesagt hast. :)

    Wobei du zugegenermaßen öfter mal locker mit dem Begriff hantierst. 🤷🏻‍♂️

  • !!! Vorabinfo: BEOBACHTUNG BASIERT AUF DEN ERSTEN SPIELSTUNDEN!!!


    Harry2017 : Das kann man so nicht sagen. Kommen wir nochmal zu den konkreten Spielbeispielen. Vorab sind deine beiden ersten Typen eigentlich beides Beispiele für "character-centered narrative", wie die Encounterkarten in Spielen wie Eldritch, Arkham und auch Dungeon Degenerates. Das sind die Kampf- und Diplomatiekarten in Tainted Grail und eben auch die Encounterinteraktion im Exploration Journal. Hier erzählst du dir mit Hilfe deiner Interaktion eine Story sozusagen.


    Die große Story entfaltet sich in Tainted Grail über die Interaktion mit dem Exploration Journal, also die "plot-centered narrative". Mit Verweis auf zahlreiche andere Autoren wird in der Arbeit genau das Problem verdeutlicht. Es bestünde immer eine Spannungsfeld zwischen der "Köharenz der Story" und der "Glaubwürdigkeit der Charaktere".


    Im Video zeige ich ja speziell auf der Doppelseite, dass alle Interaktionen auf dieser Seite exemplarisch zwei Probleme haben:

    a) Du hast keine Ahnung, wonach du deine Begegnung entscheiden sollst - dadurch schwindet in meinen Augen die Bedeutsamkeit und dadurch das Gewicht der Entscheidung.


    b) Die Entscheidungen der Begegnungen verändern dann zwar Chrakterattribute (Terror, Energie), aber sie haben keine anderen Konsequenzen sondern erfordern von dir, dass du die richtigen Begegnungen "errätst" und sogar mit Proben "erwürfelst".


    Als Beispiel wäre das wie folgt klarer:

    Du stehst vor der Auswahl die Rolltreppe oder den Fahrstuhl zu nehmen. Du weißt vorab nichts über beide. Also entscheidest du dich für den Fahrstuhl. Oben angekommen, sagt dir der Pförtner, dass der Fahrstuhl hier leider stehen bleiben muss. Du musst wieder runterfahren und dann fragt dich das Spiel, ob du den Fahrstuhl oder die Rolltreppe nehmen willst. Und das war zu Beginn krass spürbar.


    Krasser Gegensatz dazu: Dungeon Degenerates stellt dich zu Beginn des ersten Szenarios vor die Wahl, wo du den Kopf hinbringen willst. Ort A, Ort B oder C und das Spiel verrät dir auch, was welcher Ort bedeutet. Jetzt bist du dran. Im Unterschied zu Tainted Grail bedeutet das für a) und b):


    a) Du hast Anhaltspunkte, wonach du deine Entscheidung treffen kannst. EIne Unterhaltung ist möglich - was klingt spannend? Wollen wir böse sein oder nicht?


    b) Beim Erreichen des Ortes nach dem Treffen der Entscheidung ändert sich die Welt massiv. Alte Teile verschwinden, neue Dinge entstehen, du spürst die Konsequenzen direkt - vor allem decken und erweitern sie sich mit der vorher in a) diskutierten Auswirkung, was schlichtweg brilliant ist.



    Der Ablauf von Taintes Grail ist die Siebanalogie, die ich im Video auch erwähnte. Es hat weniger was damit zu tun, was für ein Typ ich bin, sondern ich wünsche mir, dass meine Entscheidung was zählt. Und das war für mich in den ersten Stunden so demotivierend (was ja auch als Folge in der Arbeit diskutiert wird), dass mir komplett die Lust aufs Weiterspielen vergangen war und auch die Trennung nicht schmerzt.


    Nochmal, ich will niemanden das Spiel schlecht reden. Es ging mir nur darum, dass ich bei mir etwas beobachtete und ich das versuchte, mal analystisch anzugehen, woran das liegt.

    KS Pending: Stormsunder, Dinosaur 1944, RtoPA, Primal, USS Freedom, Arydia, Harakiri, , EUS: Flashpoint, Zerywia Quest, Bad Karmas, Malhya, Phantom: Epoch, Warcrow Adventures, TT Addons, DaDu Wave 2 :D

    Die Nische

    Einmal editiert, zuletzt von Beckikaze ()

  • Unser Publikum wird implizit immer gefordert. Reine Erziehung. :D

    Ich würde ja sagen: wieder etwas gelernt.

    Aber gefühlt habe ich es immer noch nicht verstanden. :lachwein:

    Also zumindest habe ich nicht verstanden, dass man das so verstehen soll, wie du es verstanden haben möchtest.


    Naja, in 1-2 Jahren kommt mein Exemplar, dann werde ich herausfinden, was ich selbst von und zu dem Spiel zu sagen habe.

  • Nochmal danke für Deine Klarstellung in dem Post zwei über mir (ich hoffe er ist da noch, wenn ich fertig getippt habe).


    Diese Zeilen sind absolut nachvollziehbar und konsistent und beschreiben Deine Gefühlslage zu Tainted Grail anhand von Beispielen und Analysen. Hier hast du auch dieses pseudowissenschaftliche weggelassen und somit meinen Kritikpunkt eliminiert. Und Du hast dazu noch die Vergleiche weggelassen.


    So kann ich dann auch nichts mehr kritisieren, denn jetzt ist klar worum es geht. Im Video hast Du das leider nicht so gemacht.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Und trotzdem reden wir über ein Szenario oder? Hast du Beckikaze wenigstens im Buch geschmökert? Ich konnte die Kritik inhaltlich von Anfang an verstehen, aber sie bringt mir rein gar nichts. Wir diskutieren hier über einen Ersteindruck, wenn überhaupt. Ihr sagt, euch ist es zu Schade ein Spiel unter gewissen Umständen weiterzuspielen, weil Zeit kostbar ist, unterhaltet euch aber ohne wirkliches Wissen über ein Spiel, welches zwei Szenarien weiter anders sein kann. Darum die Frage, ob geschaut wurde, wie es sich entwickelt. Nochmal, ich verstehe den Ansatz nicht.


    Wenn das Thema Storytelling in Brettspielen ist und man sich dort nun das Szenario rausgreift, absolut verständlich. Wir sind hier nur im Thema Tainted Grail und es geht um den gleichzeitigen Verkauf des Spiels ergo Abbruch der Kampagne. Da ist der Kontext für mich ein anderer

  • Ich habe dazu jetzt wirklich alles gesagt. Wenn dir das immer noch nicht reicht, kann ich es nicht ändern. Auch, wenn es dir nichts nützt. Wunderbar. Muss es ja nicht. Ich erwarte auf jeden Fall dein Review (ich habe keins!) dann in ferner Zukunft zu Tainted Grail mit mehr Analyse, mehr Tiefe, mehr Transparenz und mehr Erfahrung.


    Deine Frage habe ich im Video beantwortet.

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  • Da mein Spielegeschmack oft nicht mit dem von Beckikaze übereinstimmt sehe ich das alles noch ganz gelassen.


    Das Video finde ich sehr informativ und ich kann die Kritik gut nachvollziehen. Ich bin eigentlich immer ganz froh wenn jemand auch die Schwächen eines Spiels anspricht und nicht alles gut findet nur weil viel Material vorhanden ist und der Kickstarter teuer war 👍.


    Allerdings musste ich die ganze Zeit an dead poets society denken. Was hätte der gute Mr. Keating zu dieser wissenschaftlichen Beurteilung von Spielen gesagt?

    Autor von: Deep Dive (Logis), Quaki (Beleduc), Papaya Boats (Piatnik)

  • Wissenschaftliche und analytische Herangehenseise ist doch super intressant und informativ.

    Man sollte ihr nur nicht so viel Bedeutung beimessen. Der tatsächliche (empirisch erlebte) Spaß ist dann doch wichtiger.

  • Also, ich kann mich da anschließen ... ich freue mich ebenfalls auf Tainted Grail inkl. der Story. Wie ich vorher schon gesagt habe, habe ich gar nicht die Erwartung gehabt, dass hier 5-6 extrem unterschiedliche, mögliche Storywege parallel existieren. Wer würde denn das Spiel bei dem Umfang auch 5-6 mal durchspielen, nur um jeden Storystrang gesehen zu haben? Natürlich ist es wünschenswert, wenn meine Handlungen einen gewissen Einfluss auf die Story an sich haben, dass dies aber nicht zu völlig freien Handlungssträngen führen kann, ist meiner Meinung nach allein von der Anlage und dem Umfang her klar. Ein 7th Continent kann im Grund auch nur zwei grundsätzliche Enden aufweisen: Erfolg (Fluch gebrochen, Mission erfüllt) oder Misserfolg (Scheitern innerhalb des Spiels). Das innerhalb solcher Spiele parallele Wege und alternative Möglichkeiten, unter Umständen auch ein zweiter Storyverlauf mit anderem Ende eingearbeitet ist, ist dann toll, kann aber nicht grundsätzlich erwartet werden. Ich denke, es ist bei den meisten von uns hier eine Frage der Erwartungshaltung. Wenn ich möglichst weitreichende Handlungsfreiheit haben möchte, muss ich mich gleichzeitig fragen, ob dies in dem Medium überhaupt möglich ist und ob ich mit vielen alternativen Enden / Wegen nicht die Spielzeit des Einzelnen stark limitiere, da ich als Spieledesigner nicht erwarten kann, dass die Masse der Spieler das Spiel mehrfach durchspielt um jede Wendung abzulaufen. So wird aus einem Umfang von 60 Stunden, schnell 10 Stunden Spielzeit und 50 Stunden Alternativen, die nur eine Minderheit zu Gesicht bekommt. Fraglich ob dies dann bei der Mehrheit der Spieler gut ankommt, wenn man nach 10 Stunden durch ist, obwohl 60 oder 70 Stunden Spielerlebnis möglich gewesen wären.


    Noch kurz zum Vergleich zu #DungeonDegenerates: Wenn man mit einzelnen (mehr oder weniger unabhängigen) Storybausteinen arbeitet und die Entwicklung bzw. Auswirkungen der Welt lediglich auf dem Spielbrett / Charakterboards usw. abbildet, bietet dies ganz andere Freiheiten, als wenn man eine Story mit allen denkbaren Möglichkeiten in einer durchgehenden Geschichte erfasst werden muss. Bei Bausteinen ist halt eine recht variantenreiche Gesamtentwicklung möglich, die sich dann aber nicht in literarischer Form auch komplett abgebildet wird, sondern nur die Auswirkungen. KD:M strickt ja auch jedes Mal eine vielschichtige Story, aber eben auch mit Storybausteinen / Milestones, quasi wie ein Storygenerator ...

  • Noch einfacher ist es aber, einfach zu loben - dann fragt keiner nach :)


    Kritisieren ist zumindest hier vor Ort garnicht so einfach, wie man sich das vorstellt...

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  • Aber umso wertvoller ist die Diskussion für daraus entsteht. Ich hab hier viele gute Argumente gelesen und im normalen Diskussions- und Review-Alltag dringt man nicht unbedingt in diese Tiefen vor. Danke dafür.

  • Harry2017 : Aber hallo. Wie man in diesem Forum gut sieht.


    meeple : Dann schau dir mal das Video zu Ende an und sag mir mal, wo ich diese Dinge verletze, falls das auf mich gemünzt war. :)

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    Einmal editiert, zuletzt von Beckikaze ()

  • Erst einmal, dein Video gefällt mir sehr gut. Ich finde die Beschreibung des Spiel sehr gelungen.


    Viele Dinge die dir nicht gefallen, wünsche ich mir so bzw. entsprechen meiner Erwartungshaltung.


    Folgende Sachen sind mir aber aufgefallen:

    • Am Anfang des Videos zählst du sehr viele positive Dinge zu Tainted Grails auf, die du dann aber mit "gar nicht so schlecht" kommentierst.
    • Du nimmst eine Diplomarbeit als Basis deiner Analyse. Aber eine Diplomarbeit ist nur eine "Diplomarbeit" und nicht das Maß aller Dinge.
    • Ein PC Spiel würde ich nicht im Vergleich zu einem Brettspiel sehen.

    Ich hätte es noch sehr interessant gefunden, wenn du das Spiel zu zweit gespielt hättest.


    Mir fehlt die Zeit mich im Detail mit dem Video auseinanderzusetzen, aber man erkennt schon, dass du sehr viel Zeit dafür investiert hast.


    Ich freue mich darauf, nicht zu wissen, welche Folgen meine Entscheidungen haben. Ich will nicht wissen, was mich bei a, b und c. erwartet um mich dann zu entscheiden.


    Ich spiele z.Z. Pillars of Eternity am PC. Das Spiel bietet zahlreiche Möglichkeiten und es ist sicher, dass im am Ende zum Endgegner komme.

    Ich lese gerne Abenteuerspielbücher und wenn ich da sterbe, fange ich wieder von vorne an.

    Diese "nebulösen Elemente" die du in deinem Video z.B. kritisiert Verbinde ich für mich mit Spielspaß.


    Ich empfinde deinen Beitrag aber als Bereicherung zu den schon bestehen Videos zu Taited Grail :)

  • Harry2017 : Der Unterschied liegt in den Folgen. Mit Kritik kann man Schaden verursachen.

    Mit Lob kann man auch Schaden verursachen. Vor allem beim Käufer, der dank unkritischem Lob Geld rauswirft.

    Kritische Beiträge zu Spielen, die ehrlich gemeint sind und hinter denen keine anderen Ziele stehen, sparen mir Zeit, Geld und Ärger.

    Ich mag schon gar keine Videos mehr schauen oder Beiträge lesen von Leuten, bei denen alles irgendwie positiv wegkommt.

  • Harry2017 : Der Unterschied liegt in den Folgen. Mit Kritik kann man Schaden verursachen. Deshalb ist es auch, in meinen Augen sehr wichtig, möglichst sachlich, objektiv und fundiert seine Kritik zu äußern und z.B. nicht das Haar in der Suppe zu suchen.

    Dasselbe habe ich ja schon bei Tapestry gedacht. Das ist das Problem mit un- und semi-professionellen Kritikern.

    Natürlich zieht niemand sich den Schuh an, denn niemand will ja einem Produkt willentlich schaden (gehe ich mal von aus), und jeder hält sich gerne für objektiv und seine Meinung für fundiert.


    Da wird es dann eben manchmal problematisch, wenn Ersteindruck, Meinung, Review etc. aufeinanderprallen.


    Deswegen ist Kritik auch problematischer als Lob: Lob bezeichnet für gewöhnlich die objektiven Aspekte eines Produkts deutlich neutraler und bettet diese ggfs. in eine Lobhudelei ein, das kann man als Rezipient aber sauberer trennen.

    Es käme auch niemand auf die Idee, ein Lob mit einer Diplomarbeit oder anderen Sekundärwerken stützen zu wollen.


    Bei Kritik hingegen passiert es schnell, dass man erst mal einen Sekundärrahmen steckt (beliebt: "Ich bin Profi auf dem Gebiet", oder: "Ich stütze mich auf dieses Werk"), und DANN erst vermeintlich objektive Aspekte beackert. Da ist aber längst ein subjektiver Rahmen gesteckt, und die vermeintliche Objektivität soll dann stützen, warum diese Aspekte doof sind.

    Es gibt selten eine Kritik, welche die Mechaniken eines Spiels wirklich objektiv schildert, und nicht als Argument dafür, warum ein Spiel doof ist.

    Und ja: Das ein narratives Spiel keine -zig einzigartigen Erzählstränge hat, ist ein sehr dünnes Argument dafür, ein Spiel schlecht hinzustellen.


    Daher ist Kritik deutlich schwieriger als Lob - sie ist sehr schnell weniger objektiv trennbar für den Rezipienten.🤷🏻‍♂️

    2 Mal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Sehr interessante Diskussionen bezüglich dem Analysevideo. Mich überrascht aber die heftige Reaktion. Ist aber schon so, dass eine negative Meinung tendenziell grössere Reaktionen auslöst.

  • Das kommt auf das Produkt, den Stil und darauf an, was beim Gegenüber ankommt. Da sind wir bei dem Video von Jörg, dem ich im Übrigen zustimme. Es geht um Wahrnehmung. Der Leser/Zuschauer hat glaube ich ein sehr feines Gespühr und merkt doch durchaus wenn da jemand in die eine oder andere Ecke abdriftet. Denn eine Lobhudelei für ein Produkt, das im allgemeinen Tenor eher schlecht ankommt, wird dann als Werbung abgestempelt. Auch hier kann es doch durchaus zu negativen Reaktionen kommen.
    Wenn wir bei Jörg und Videospielen bleiben, nehme ich dort öfters wahr, das ein Spiel bei einem Redakteur gut ankommt, die laute Masse in den Kommentaren das aber ganz anders sieht. Damit schadet sich der Redakteur auch selbst, weil seine Glaubwürdigkeit leidet.


    Und um das ganze nun auf den Thread anzuwenden... es hat hier glaube ich keiner Kritik daran geäußert, das hier ein Spiel schlecht wegkommt. Ich zumindest habe das so nicht wahrgenommen.

  • Ist aber schon so, dass eine negative Meinung tendenziell grössere Reaktionen auslöst.

    So pauschal sehe ich das nicht.

    Zwischen "Spiel hat mir nicht gefallen" und "Ich analysiere jetzt mit einer Diplomarbeit, wie interaktives Erzählen geht und warum das Spiel deshalb schlecht ist" gibt es einige Abstufungen, die eine deutliche Bandbreite von Heftigkeit der Reaktionen hervorrufen kann.

    Wie oben gesagt: Je mehr eine Kritik sich vermeintlich objektiv gibt, desto angreifbarer wird sie. :)


    Zum Thema: Mir wird was mit UPS geliefert - könnte das der verdorbene Gral sein? 🤔

  • Ist der Absender INFLOG ALEKSANDER GLUSKI? Dann ist es Tainted Grail.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Ist der Absender INFLOG ALEKSANDER GLUSKI? Dann ist es Tainted Grail.

    Nö. Aber es scheint aus Polen zu kommen, wie ich jetzt sehe, also gehe ich mal davon aus, dass ich demnächst in die Wyrdness eintauchen kann. :)

  • Ich hätte auch noch die Möglichkeit an das Spiel zu kommen. Allerdings auf Englisch... Ist was bekannt, ob die PDFs der deutschen Version veröffentlich werden? Ich habe keine Lust die gigantische Menge an Texten zu Übersetzen...

  • Nein, es ist nichts dazu bekannt. Ich würde aber nur von einer Veröffentlichung der deutschen Anleitung ausgehen.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Ich kann dem Format der Videos durchaus etwas abgewinnen. Stellenweise kommen die mir zwar wie die Hypevideos von Rhado vor aber dennoch hat mich keines davon getriggert mir ein Spiel zu kaufen bzw. meine Meinung zu einem Spiel sehr stark zu verändern. Deshalb kann ich mit dem Format gut leben.


    Es ist auch gut Kritik zu äußern und diese durchaus vehement zu untermauern - es ist ja auch gewünscht. Es wird sich auch mit der Kritik auseinandergesetzt und viel Geduld bewiesen.


    Was ich aber nicht verstehe warum man ständig die selbe Leier abhalten muss wie ein bockiges fünfjähriges Kind "aber ich hab doch gesagt", "aber ich möchte das jetzt" usw. oder die Oberlehrerschiene "das geht aber nicht weil", "das gehört sich aber nicht" usw.

    Irgendwann ist doch mal gut und es wird dann unverschämt. Einfach mal besser machen! Alternativ dazu einfach diesen Kanal nicht mehr anschauen.


    MfG

    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • Sprichst du jetzt von meinen Videos? Ich verliere den Überblick. :)


    Anders gefragt: Bin ich das fünfjährige Kind?

    KS Pending: Stormsunder, Dinosaur 1944, RtoPA, Primal, USS Freedom, Arydia, Harakiri, , EUS: Flashpoint, Zerywia Quest, Bad Karmas, Malhya, Phantom: Epoch, Warcrow Adventures, TT Addons, DaDu Wave 2 :D

    Die Nische

    Einmal editiert, zuletzt von Beckikaze ()

  • BSer Kann es sein, dass du da was verwechselst? Pegasus veröffentlicht die Anleitungen der Spiele und keine Journale mit allen Texten.

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