Pro-Contra: Verlage verzichten auf gedruckte Regelwerke

  • Möchtet Ihr gerne das vollständige Regelwerk in gedruckter Form einem Spiel beiliegen haben? 394

    1. Ja, ich möchte ein Spiel auspacken und ohne weitere Hilfsmittel auch spielen können. (157) 40%
    2. Ja, weil das Blättern in einem gedruckten Regelwerk gehört für mich zum Spielerlebnis dazu. (114) 29%
    3. Ein Regelwerk sollte sowohl dem Spiel beiliegen als auch digital verfügbar sein. (110) 28%
    4. Ist mir egal. Wenn es beiliegt, dann prima. Ansonsten lese ich eben online per Tablet oder PC nach. (7) 2%
    5. Nein, weil digitale Regelwerke meist eh aktueller und komfortabler zu nutzen sind. (5) 1%
    6. Nein, ich lese Regelwerke sowieso nur noch in digitaler Form. (1) 0%

    Aktuell ist es mir das erste Mal negativ bei Keyforge aufgefallen. Dem Starterset liegt nur eine Schnelleinstieg-Anleitung bei. Das vollständige und ausführliche Regelwerk mitsamt Glossar gibt es hingegen nur als Download in digitaler Form. Will ich nachschlagen, was bestimmte Begriffe der Karten bedeuten, muss ich das digitale Regelwerk bemühen und bei Erklärungen daran denken, ein ausreichend grosses Tablet dabei zu haben, um dort komfortabel die Infos nachschlagen zu können.


    Für mich sieht es so aus, dass hier zum Nachteil der Käufer und Spieler gespart wird. Weil einen effektiven Mehrwert bietet mir das digitale Regelwerk nicht.


    Diese Entwicklung kannte ich bisher nur von Videospielen. Früher gab es dicke gedruckte Handbücher als Mehrwert für den, der Originalspiele kauft. Heute ist oft noch nicht einmal ein Datenträger dabei, sondern nur ein Downloadcode für das Spiel mitsamt Anleitung. Ist aber leider bei technischen Geräten inzwischen Alltag geworden. Selbst eine 1000 Euro teure Spiegelreflexkamera hat nur noch ein Einstiegsbüchlein. Die Bedienungsanleitung auf 1000+ Seiten gibt es nur online.

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    2 Mal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Ich finde, es gehört einfach dazu und auch ebenfalls zum Spielerlebnis.

    Habe das jetzt bei Monster Lands gemerkt - dort fehlte die komplette Anleitung und ich musste erstmal schauen, wie und wo ich mir die besorgen kann, damit ich überhaupt weiß, wie das Spiel genau funktioniert.

    Auch nachher finde ich das Nachlesen der Regeln einfacher und schöner.


    Das Argument der Aktualität stimmt meiner Meinung nach nur dann, wenn das Qualitätsmanagement nicht stimmt - sieht man ja analog auch im PC-Spiele oder Videospielebereich: früher musste man ordentlich arbeiten, damit die auf ROM gepresste Software ordentlich funktioniert, da man ja nicht einfach mal einen Patch nachschieben kann.

    Heute kommt fast wöchentlich ein Patch zu einem Spiel, da es ohne fast gar nicht oder nur mit Fehlern funktioniert.

    Sowas will ich nicht bei Brettspielen - wobei ich ja durch Kickstarter auch Kummer gewöhnt bin.....


    Bin halt noch vom alten Schlag und kaufe auch Bücher noch in physischer und nicht digitaler Form.

  • Bei Computerspielen braucht man auch selten eine Anleitung, auch wenn ich die Handbücher früher, inklusive Kopierschutz, teilweise ziemlich gelungen und außergewöhnlich fand.


    Wenn die Schnelleinstieg Anleitung fürs Spielen ausreichend ist, wäre es für mich ok, wenn nicht, dann würde ich das als Mangel sehen.


    Viele Spiele würden damit sicher auskommen. Bei anderen wäre es sicher problematisch. Der Stellenwert gedruckter Regeln nimmt offenbar ab, problematisch ist, wenn die digitalen dann irgendwann nicht mehr verfügbar sind. Da sehe ich auf jeden Fall ein Problem.

  • Natürlich möchte ich eine vollständige Regel bei einem analogen Spiel dabeihaben. Ich möchte nicht immer ein Ipad oder Handy zu Rate ziehen müssen, um in der Regel "nachzuschlagen" oder Bedeutungen von Begriffen nachzuschauen. Und wie soll das im Falle von z. B. Keyforge aussehen? Sitzt da dann jeder Spieler mit einem eigenen Tablet/Smartphone und sucht digital nach den Begriffen, die auf seinen Karten stehen? Das wäre für mich ein Grund dieses Spiel nicht mehr zu spielen.


    Das bei schlecht geschriebenen Regeln hinterher für die Erstauflage ein FAQ oder eine aktualisierte Regel online verfügbar gemacht wird, ist ja in Ordnung bzw. gut.

  • Ich finde, es gehört einfach dazu und auch ebenfalls zum Spielerlebnis.

    Ich brauche und verwende schon seit langem keine gedruckten Regeln mehr, weder zum Lesen noch zum Spielerlebnis noch für sonstwas.

    Bin halt noch vom alten Schlag und kaufe auch Bücher noch in physischer und nicht digitaler Form.

    Ich bin offenbar vom neuen Schlag, denn ich entferne alle Bücher aus meinen Regalen, die ich auch in digitaler Form bekommen konnte.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Für Spiele die Out of Print sind, sind häufig keine digitalen Anleitungen mehr verfügbar (zuletzt bei mir Chaos in der alten Welt: die gehörnte Ratte). Ergattert man also ein gebrauchtes Exemplar und es gab keine gedruckte Anleitung, ist das Spiel nicht mehr nutzbar.

  • Bei technischen Geräten hat sich längst ein Sekundärmarkt etabliert. Weil Hersteller selbst nur noch digitale und teils als unzureichend empfundene Bedienungsanleitungen anbieten, gibt es Dritte, die zu dem Produkt entsprechende Fachbücher anbieten, um die Bedienung schrittweise zu erlernen. Der Trend geht aber weg vom gedruckten Fachbuch hin zu kostenpflichtigen Video-Tutorials, die man per Abo oder themenweise buchen kann. Zur Bewerbung dieser kostenpflichtigen Tutorials werden kostenfreie Erste-Schritte-YouTube-Videos veröffentlicht. Wer mehr wissen will, muss dann zahlen oder sich das eben alles selbst aus diversen Informationsquellen erarbeiten. Ist dann eine Zeit- vs- Geld-Frage.


    Würde mich nicht wundern, wenn die Brettspielbranche da über kurz oder lang ebenso hinkommt.

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    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Bei Computerspielen braucht man auch selten eine Anleitung, auch wenn ich die Handbücher früher, inklusive Kopierschutz, teilweise ziemlich gelungen und außergewöhnlich fand.


    Wenn die Schnelleinstieg Anleitung fürs Spielen ausreichend ist, wäre es für mich ok, wenn nicht, dann würde ich das als Mangel sehen.


    Viele Spiele würden damit sicher auskommen. Bei anderen wäre es sicher problematisch. Der Stellenwert gedruckter Regeln nimmt offenbar ab, problematisch ist, wenn die digitalen dann irgendwann nicht mehr verfügbar sind. Da sehe ich auf jeden Fall ein Problem.

    Vielleicht sollten Die Verlage statt dessen daran Arbeiten sowohl Spiele als auch Regeln nicht unnötig zu verkomplizieren. Oft könnten viele Sachen viel Einfacher erklärt oder zusammengefasst werden., Wenn schon die Prosa teil des "Gesamtkunstwerks" sein soll, dann sollte sie auch mitgedruckt werden.


    Ich spiele mittlerweile schon nix mehr, wo die Regeln nicht auf ne Doppelte Din A-4 Seite passt, spiele die ich nicht in 2 Minuten Aufbauen und in 5 Minuten erklären kann. Ein Spiel wird durch "mehr an Regeln und Komplexität" meiner Meinung nach nicht besser, im Gegenteil: Es ist gerade die Kunst viel Spielspaß auf wenig Material und Regeln runter zu destilieren.



    Weniger Regeln = Weniger Papier und Druckkosten. Ein bis 2 Seiten, maximal 2 Doppelseiten mehr sollte nicht von nöten sein. Das sollte auch Problemlos für den Verlag druckbar sein, sowohl von der Kosten Seite als auch vom Umwelt Aspekt her.


    Auch hier kann das wahrscheinlich Strategieparadebeispiel Schach herhalten: Rein von den Grundregeln her, kann das jeder in 10 Minuten lernen. Die Grundregeln würden wahrscheinlich auf 1 Din A 4 Seite passen, und das obwohl es eigentlich als DAS komplexestes Spiel überhaupt gilt, zumindest immer als Beispiel dafür herhalten muss.

  • Eindeutig: Zu einem Spiel gehört ein gedrucktes, vollständiges Regelwerk. Natürlich hat meist jemand ein Gerät mit Internet-Zugang dabei und man könnte in der digitalen Anleitung nachschlagen. Allerdings dauert es sogar zu Hause im WLAN meist länger mit dem Handy erstmal die Anleitung im Internet zu suchen, dann runterzuladen, dann zu warten bis das PDF auch wirklich angezeigt wird. Zudem ist es einfach unkomfortabel. Daher: bitte auf keinen Fall gedruckte Anleitungen abschaffen.


    Da reicht mir auch keine Schnellstart-Anleitung. Ich will meine Spiele nicht schnell starten, und nach 5 Minuten anfangen, im Internet nach der vollständigen Regel zu suchen. Meistens sind es doch Detail-Fragen, die nachher offen sind.


    Also bitte: immer ein vollständiges Regelwerk in gedruckter Form beilegen.


    Ich habe als zweite Antwort auch noch "Ein Regelwerk sollte sowohl dem Spiel beiliegen als auch digital verfügbar sein." angewählt. Es ist natürlich super, wenn es auch online ein Regelwerk gibt, in das Errata, Fehlerkorrekturen und Erklärungen einfließen.


    Jetzt kommt natürlich das große Aber: Bei #Keyforge ist es ein wenig anders bzw. muss ich ein wenig einschränken. Jedem einzelnen Deck die vollständigen Regeln beizulegen klappt einfach nicht. Richtig wäre meiner Meinung nach: die vollständigen Regeln in gedruckter Form in das Starter-Set. Zusätzlich die vollständigen Regeln ständig aktualisiert im Internet.

  • Das wäre für mich ein absolutes No-Go.

    Zu einem analogen Spiel will ich analoge Regeln, ich will die Unabhängigkeit von digitalen Medien beim Brettspiel (und auch beim Tabletop, FWIW) bewahrt haben. Dass es irgendwann mal Probleme mit der Verfügbarkeit geben könnte, kommt dann noch dazu.


    Die Stärke von Brettspielen ist imho der Ansatz "Alles, was du zum Spielen brauchst, ist in dieser Box". Ich möchte das nicht aufgeweicht haben, und ich möchte mich auch nicht um Backup-Sicherungen von digitalen Spieleanleitungen kümmern müssen.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Eindeutig: Zu einem Spiel gehört ein gedrucktes, vollständiges Regelwerk. Natürlich hat meist jemand ein Gerät mit Internet-Zugang dabei [...]

    Du wirst Lachen: NEIN, habe ich nicht, ich habe WLAN zuhause das reicht, mobil jedenfalls keine Flatrate, da gehe ich dann spontan rein im Notfall und werde nach Verbrauch berechnet. Darum nutze ich Unterwegs Internet kaum. Und wenn ich wegen Anleitung nachgucken Datenvolumen verballer dass ich bezahlen muss..auch Flatrates sind ja meist zumindest das Highspeedvolumen begrenzt, warum sollte ICH da mein Kontigent ausschöpfen für ein Spiel, für das ich schon bezahlt habe. Dass einer meiner Mitspieler eins dabei hat ist unerheblich, ich haue als Erklärbär ja nicht den Mitspieler an: Google mal die Regeln....


    Wahrscheinlich kann die Lösung wie immer nur über den Markt erfolgen: Man sollte Spiele ohne Anleitung meiden und dafür mehr MIT Anleitung kaufen.


    Vielleicht könnten die Verlage auch zwei Versionen rausbringen: Spiel MIT gedruckter Anleitung und nochmal dasselbe Spiel ohne gedruckte Anleitung Quasi als Digital Editions dann wasweisich 2 Euro Billiger oder so.

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  • @DanielRausE

    Ich bin ja ganz deiner Meinung. Ich meinte: Heutzutage ist es eher ungewöhnlich, dass kein Mitspieler ein Gerät hat, dass technisch in der Lage wäre eine digitale Anleitung anzuzeigen (entweder direkt aus dem Internet oder vorher heruntergeladen). Ich hoffe, es ist klar geworden, dass ich das trotzdem nicht für sinnvoll halte und gerne eine gedruckte Anleitung haben möchte.

  • Kleiner Anhang: Auch bei Computer-Spielen habe ich zu Zeiten, als ich noch physische Kopien des Spiels erworben habe, die gedruckte Anleitung vermisst.

    Wobei bei Computerspielen sehe ich es noch ein, da kann man in das Spiel Hilfen einbauen, mit einem Tutorial Starten etc...wobei ich persönlich auch lieber erst immer das Spiel auspacke und mich mit der Anleitung hinsetze. Dennoch: Bei Computerspielen KANN man System inhärent drauf verzichten auch wenn´s anders schöner ist.

  • @DanielRausE

    Ich bin ja ganz deiner Meinung. Ich meinte: Heutzutage ist es eher ungewöhnlich, dass kein Mitspieler ein Gerät hat, dass technisch in der Lage wäre eine digitale Anleitung anzuzeigen (entweder direkt aus dem Internet oder vorher heruntergeladen). Ich hoffe, es ist klar geworden, dass ich das trotzdem nicht für sinnvoll halte und gerne eine gedruckte Anleitung haben möchte.

    Ja ist es, mein Post bezog sich nur auf deine Aussage "NATÜRLICH hat"...nein, das ist nicht Natürlich. Gottseidank.

    Einmal editiert, zuletzt von Schlafabtausch ()

  • Aktuell ist es mir das erste Mal negativ bei Keyforge aufgefallen. Dem Starterset liegt nur eine Schnelleinstieg-Anleitung bei. Das vollständige und ausführliche Regelwerk mitsamt Glossar gibt es hingegen nur als Download in digitaler Form.

    Bezeichnet mich ruhig als engstirnig, aber alleine deshalb werde ich einen großen Bogen um KeyForge machen und das Spiel boykottieren. Das Problem wird wieder sein, dass sich viele aufregen, sich die Spiele dann aber trotzdem kaufen. Die Verlage denken sich dann: Wie praktisch! Wenn das funktioniert, lassen wir auch bei den nächsten Spielen die Anleitung weg. Das macht es gerade bei Spielen mit sprachneutralen Spielmaterial noch einfacher. Und in einigen Jahren sind wir so weit wie bei elektronischen Artikeln, bei denen zu 99% (wenn überhaupt) nur noch eine Kurzanleitung beiliegen.


    Ich kann nur sagen: Wehret den Anfängen!

  • Ich nutze übrigens Digitale Anleitungen auch sehr gerne: VORAB, für meine Kaufentscheidung. Nahezu alle meine Spiele kaufe ich ungespielt, ich schaue mir Rezensionen etc an, aber letztendlich entscheide ich aufgrund der Anleitung die ich Digital vorab runterlade und lese. Trotzdem setze ich mich NACH kauf gerne nochmal mit der Papieranleitung hin. Schon alleine die Haptik, und der Geruch....toll..

  • Aktuell ist es mir das erste Mal negativ bei Keyforge aufgefallen. Dem Starterset liegt nur eine Schnelleinstieg-Anleitung bei. Das vollständige und ausführliche Regelwerk mitsamt Glossar gibt es hingegen nur als Download in digitaler Form.

    Bezeichnet mich ruhig als engstirnig, aber alleine deshalb werde ich einen großen Bogen um KeyForge machen und das Spiel boykottieren. Das Problem wird wieder sein, dass sich viele aufregen, sich die Spiele dann aber trotzdem kaufen. Die Verlage denken sich dann: Wie praktisch! Wenn das funktioniert, lassen wir auch bei den nächsten Spielen die Anleitung weg. Das macht es gerade bei Spielen mit sprachneutralen Spielmaterial noch einfacher. Und in einigen Jahren sind wir so weit wie bei elektronischen Artikeln, bei denen zu 99% (wenn überhaupt) nur noch eine Kurzanleitung beiliegen.


    Ich kann nur sagen: Wehret den Anfängen!

    Wie oben schon erwähnt: Vielleicht könnten die Verlage auch zwei Versionen rausbringen: Spiel MIT gedruckter Anleitung und nochmal dasselbe Spiel ohne gedruckte Anleitung Quasi als Digital Editions dann wasweisich 2 Euro Billiger oder so. Dann kann jeder selber entscheiden. Und bleibt eine Version von beiden komplett ungekauft hat der Markt halt entschieden und man weiss für die Zukunft Bescheid.

  • Schon alleine die Haptik, und der Geruch....toll..

    Ich denke, Spielanleitungen fühlen sich ziemlich ähnlich an und riechen auch nicht unterschiedlich.

    Von daher würde auch eine universelle Dummy-Spielregel ausreichen, um diese Effekte zu erzielen, da bräuchte nicht jedes Spiel eine eigene ... :)


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Mich persönlich stört es bei KeyForge nicht, bei anderen Spielen hingegen schon. Da dies ein kompetitives Spiel ist und wahrscheinlich größere Ausmaße annehmen wird, bin ich froh an nur einer Stelle ein vollständiges Regelwerk zu haben, in dem alles erklärt ist. Turnierspieler werden sich die Regeln und Begriffe eh alle selbst durchlesen und wenn ich mit Freunden spiele, werde ich ihnen die Regeln erklären und werde die Anleitung auch auf dem Tablet dabei haben. Irgendwann werden die sich aber auch eigene Decks kaufen und sich ausgiebig damit beschäftigen und dann braucht man die Anleitung auch nicht öfter als bei anderen Spielen und dann nehme ich lieber eine digitale Anleitung als was analoges das Fehler hat und wo ich mir erst immer noch die aktuelle FAQ runterladen muss.

    Bei Spielen wie Magic oder Warhammer Invasion hat hinterher auch niemand mehr in die Anleitung geguckt. Ich gucke immer nur rein, wenn es neue Erweiterungen gibt.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Für mich sieht es so aus, dass hier zum Nachteil der Käufer und Spieler gespart wird.

    Das sieht nicht nur so aus, das ist auch so.

    Zu einem analogen Spiel will ich analoge Regeln, ich will die Unabhängigkeit von digitalen Medien beim Brettspiel (und auch beim Tabletop, FWIW) bewahrt haben.

    :thumbsup: Zustimmung. Und das nicht nur, weil ich weder Smartphone noch Tab habe und damit auch keine sinnvolle Möglichkeit, mir die Spielregeln digital anzuschauen. Zumal meinen Augen das Bildschirmlesen nicht bekommt...

  • Bezeichnet mich ruhig als engstirnig, aber alleine deshalb werde ich einen großen Bogen um KeyForge machen und das Spiel boykottieren. Das Problem wird wieder sein, dass sich viele aufregen, sich die Spiele dann aber trotzdem kaufen. Die Verlage denken sich dann: Wie praktisch! Wenn das funktioniert, lassen wir auch bei den nächsten Spielen die Anleitung weg. Das macht es gerade bei Spielen mit sprachneutralen Spielmaterial noch einfacher. Und in einigen Jahren sind wir so weit wie bei elektronischen Artikeln, bei denen zu 99% (wenn überhaupt) nur noch eine Kurzanleitung beiliegen.


    Ich kann nur sagen: Wehret den Anfängen!

    Wie oben schon erwähnt: Vielleicht könnten die Verlage auch zwei Versionen rausbringen: Spiel MIT gedruckter Anleitung und nochmal dasselbe Spiel ohne gedruckte Anleitung Quasi als Digital Editions dann wasweisich 2 Euro Billiger oder so. Dann kann jeder selber entscheiden. Und bleibt eine Version von beiden komplett ungekauft hat der Markt halt entschieden und man weiss für die Zukunft Bescheid.

    In unserer Geiz-Ist-Geil-Gesellschaft weiß ich bereits jetzt welche Version gewinnen wird, wenn eine davon 2 Euro günstiger ist. Beschwert wird sich dann dennoch.

  • Bei technischen Geräten hat sich längst ein Sekundärmarkt etabliert. Weil Hersteller selbst nur noch digitale und teils als unzureichend empfundene Bedienungsanleitungen anbieten, gibt es Dritte, die zu dem Produkt entsprechende Fachbücher anbieten, um die Bedienung schrittweise zu erlernen. Der Trend geht aber weg vom gedruckten Fachbuch hin zu kostenpflichtigen Video-Tutorials, die man per Abo oder themenweise buchen kann. Zur Bewerbung dieser kostenpflichtigen Tutorials werden kostenfreie Erste-Schritte-YouTube-Videos veröffentlicht. Wer mehr wissen will, muss dann zahlen oder sich das eben alles selbst aus diversen Informationsquellen erarbeiten. Ist dann eine Zeit- vs- Geld-Frage.


    Würde mich nicht wundern, wenn die Brettspielbranche da über kurz oder lang ebenso hinkommt.

    Solche Seiten mit vergriffenen Spielregeln gab es schon mal, vermutlich gibt es die immer noch. Teilweise auch kostenpflichtig. Manchmal hilft bei alten Spielen auch die Wayback Machine weiter.


    Es wäre bei digitalen Anleitungen besser, wenn diese konsequent von den Verlagen auch bei Seiten wie BGG hochgeladen würden.

  • Generell hätte ich damit überhaupt kein Problem. Bei komplexeren Spielen ist es sogar extrem vorteilhaft (Hyperlinks, Suchfunktion, etc.).


    Bei Rollenspielen finde ich es noch viel angenehmer, alles auf einem Gerät zu haben, anstatt stapelweise Bücher auf dem Tisch.

  • Wie oben schon erwähnt: Vielleicht könnten die Verlage auch zwei Versionen rausbringen: Spiel MIT gedruckter Anleitung und nochmal dasselbe Spiel ohne gedruckte Anleitung Quasi als Digital Editions dann wasweisich 2 Euro Billiger oder so. Dann kann jeder selber entscheiden. Und bleibt eine Version von beiden komplett ungekauft hat der Markt halt entschieden und man weiss für die Zukunft Bescheid.

    In unserer Geiz-Ist-Geil-Gesellschaft weiß ich bereits jetzt welche Version gewinnen wird, wenn eine davon 2 Euro günstiger ist. Beschwert wird sich dann dennoch.

    Wenn die Version sich durchsetzt dann ja auch zurecht wenn der Markt bzw. die Mehrheit das so entscheidet dann ist es doch gut. Die Beschwerde ist dann unberechtigt. Kann nur nicht sein, dass die einen ne Anelitung wollen und alle dafür zahlen müssen und vice verda. Ist halt immer Fairer bzw. gerechter da Verursachungsgerecht. Sprich: Wer die PArty will muss sie bezahlen. Ähnlich wie mit Tüten im Kaufhaus: Besser dass die zu bezahlen sind, bei Gratistüten zahlen sonst nur diejenigen mit, die keine Wollen. So kann jeder selber entscheiden ob ihm die Tüte das Wert ist oder eben nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Schlafabtausch ()

  • Ich behaupte mal ein Großteil der derzeitigen Spieler/innen wird eine komplette Einstellung von Anleitungen nicht mitmachen. Spiele wie KeyForge sind da eine Ausnahme, da die entsprechende Zielgruppe sicher kein Problem haben wird Zugriff auf die Anleitung zu erhalten und es hier in meinen Augen mehr Sinn ergibt sowas online zu machen. Macht Magic das nicht schon länger so oder ähnlich?

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Peer ()

  • Wenn die Version sich durchsetzt dann ja auch zurecht wenn der Markt bzw. die Mehrheit das so entscheidet dann ist es doch gut. Die Beschwerde ist dann unberechtigt. Kann nur nicht sein, dass die einen ne Anelitung wollen und alle dafür zahlen müssen und vice verda. Ist halt immer Fairer bzw. gerechter da Verursachungsgerecht. Sprich: Wer die PArty will muss sie bezahlen. Ähnlich wie mit Tüten im Kaufhaus: Besser dass die zu bezahlen sind, bei Gratistüten zahlen sonst nur diejenigen mit, die keine Wollen. So kann jeder selber entscheiden ob ihm die Tüte das Wert ist oder eben nicht.

    Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass es irgendwann die Wahl zwischen zwei Versionen geben wird. Das macht es für die Verlage komplizierter und sicher auch teurer. Die Wahl hattest du bei elektronischen Geräten auch nie. Es war ein schleichender Prozess und nun hast du noch nicht mal die Möglichkeit gegen Geld eine gedruckte Anleitung zu erhalten.

    Daher bleibt mir derzeit nichts anderes übrig als KeyForge (welches ich wirklich kaufen wollte) zu boykottieren. Das ist halt die einzige und beste Möglichkeit, die ich als Kunde habe. Und es ist ja nicht so, als gäbe es keine Alternativen. :D

    Einmal editiert, zuletzt von BlackTears ()

  • Ich bin sehr für die digitale Form. Stichwortsuche, Platz, Umweltaspekte und Aktualität sprechen für mich dafür.


    Das einzige Problem sehe ich aber auch in der Verfügbarkeit. Was passiert, wenn die Anleitungen eben nicht mehr online zu finden sind? Dann kann man sein Spiel wegwerfen? Außerdem sind die genannten Vorteile insbesondere bei dicken Schinken wie bei Tabletops oder Rollenspielen interessant. Stichwortsuche bei 8 Seiten Regeln wie bei Keyforge brauche ich nicht. Wobei ich im kurzen Quervergleich jetzt nichts gesehen habe, dass ich nur nach der Lektüre des "richtigen" Regelwerks verstanden habe.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Das einzige Problem sehe ich aber auch in der Verfügbarkeit. Was passiert, wenn die Anleitungen eben nicht mehr online zu finden sind?

    Dann stellt sie irgendjemand anders online. Was einmal im Netz war, verschwindet nicht so schnell aus dem Netz. Das sollte eigentlich bekannt sein.

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  • Ich sitze berufsbedingt schon viel zu lange und oft vor elektronischen Bildschirmen. Da möchte ich in meiner Freizeit gerne darauf verzichten können, wenn digitale Anleitungen für mich keinen greifbaren Mehrwert bieten und nur eine Gewinnmaximierung des Herstellers ist.


    Also werde ich mir das Keyforge Regelwerk notgedrungen selbst per S/W-Laser privat ausdrucken und meinem Starterset beilegen. Also das nachholen, was ich eigentlich vom Hersteller erwartet hätte. Der hat es leider noch nicht mal für nötig befunden, auf der Umverpackung den Hinweis zu setzen, dass man das vollständige Regelwerk nur und ausschliesslich online einsehen kann. Da dem Starterset aber zwei Zufallsdecks beiliegen, kann es gut sein, dass ich auf das vollständige Regelwerk angewiesen bin. Das nenne ich mal Blutgrätsche!

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Das einzige Problem sehe ich aber auch in der Verfügbarkeit. Was passiert, wenn die Anleitungen eben nicht mehr online zu finden sind?

    Dann stellt sie irgendjemand anders online. Was einmal im Netz war, verschwindet nicht so schnell aus dem Netz. Das sollte eigentlich bekannt sein.

    Ist das so? Wo finde ich denn die Anleitung zur Chaos in der Alten Welt: Die Gehörnte Ratte Erweiterung in Deutsch? Ich habe die deutsche Version hier liegen und die digitale Version vor einigen Wochen gesucht, weil ich an dem Tag keinen Zugriff auf die gedruckte Variante hatte. Vergeblich! Ich musste mich dann mit der englischen Version begnügen.Und selbst wenn sie irgendwann bzw. irgendwo wieder online sein sollte, ich habe sie genau an dem Tag vor ein paar Wochen benötigt und darüber hinaus habe ich auch keine Zeit und Lust das halbe Internet danach abzusuchen.


    Ich bei sicher kein Gegner digitaler Anleitungen. Ich finde nur, dass zu einem analogen Brettspiel auch eine analoge Anleitung gehört. Alles andere kann unterstützen aber nicht ersetzen.

  • BlackTears : Irgendjemand wird sie bestimmt irgendwo gespeichert haben und kann sie wieder online stellen. Muss man halt ein wenig rumfragen.

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  • Das einzige Problem sehe ich aber auch in der Verfügbarkeit. Was passiert, wenn die Anleitungen eben nicht mehr online zu finden sind?

    Dann stellt sie irgendjemand anders online. Was einmal im Netz war, verschwindet nicht so schnell aus dem Netz. Das sollte eigentlich bekannt sein.

    Es sollte bekannt sein, dass die Behauptung nicht zutrifft. Ganz vieles verschwindet quasi rückstandslos von Heute auf Morgen aus dem Netz. Selbst die Waybackmachine archiviert nur Bruchteile dessen, was es mal an Seiten gab.

  • BlackTears : Irgendjemand wird sie bestimmt irgendwo gespeichert haben und kann sie wieder online stellen. Muss man halt ein wenig rumfragen.

    Das mag sein.

    Das ist dann aber nicht mehr Sinn der Sache und es hilft mir wenig, wenn ich sie diese Anleitung kurzfristig benötige.

    Das bedeutet dann für mich, ich muss zur Sicherheit von allen digitalen Anleitungen eine Kopie in irgendeinem Cloud-Speicher ablegen, dass ich sicher gehen kann, immer darauf zugreifen zu können.

    Es ist schon toll, wie die Industrie es immer wieder schafft ein Problem auf die Konsumenten abzuwälzen, um selbst kosten zu sparen. Und das Ganze wird auch noch von vielen Konsumenten verteidigt. Schöne neue Welt!

    2 Mal editiert, zuletzt von BlackTears ()

  • BlackTears

    Das es dir wenig hilft ist klar. Allerdings steht nirgendwo geschrieben, dass alles analoge auch (immer und für immer) digital erhältlich sein muss. Zu dem Thema kann man sicher ausreichend Diskussionen führen: Muss ein Verlag seine Anleitung auch digital anbieten? Sollte er? Darf er? Anders wäre es sicher, wenn sie dafür Geld verlangen würden. Davon mal ab ist der Vertrag zwischen FFG und Games Workshop nicht verlängert worden. Es war ein Lizenzprodukt. Da gelten sicher nochmal andere Regeln.


    Weltherrscher

    Ich habe nicht gesagt, dass es nicht ganz verschwindet, sondern, dass es nicht ganz so schnell verschwindet. Menschen haben Backups, laden Backups auf Seiten hoch, können jederzeit wieder etwas einstellen und das Netz ist groß. Da kann immer mal wieder was auftauchen und das ganz schnell.

    Ich habe das Gefühl hier geht es gerade nur um KeyForge. Was gibt es denn noch für Spiele, bei denen keine Anleitungen bzw. nur Schnellstartregeln beiliegen?

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

    3 Mal editiert, zuletzt von Peer ()

  • Wo finde ich denn die Anleitung zur Chaos in der Alten Welt: Die Gehörnte Ratte Erweiterung in Deutsch? Ich habe die deutsche Version hier liegen und die digitale Version vor einigen Wochen gesucht, weil ich an dem Tag keinen Zugriff auf die gedruckte Variante hatte. Vergeblich! Ich musste mich dann mit der englischen Version begnügen.Und selbst wenn sie irgendwann bzw. irgendwo wieder online sein sollte, ich habe sie genau an dem Tag vor ein paar Wochen benötigt und darüber hinaus habe ich auch keine Zeit und Lust das halbe Internet danach abzusuchen.

    Eine Mail an den Verlag (bzw. dessen Nachfolger) sollte im Normalfall ausreichen. Wenn das alle oder wenigstens einige machten, würden die Verlage vielleicht auch irgendwann selbst begreifen, dass solche Aftermarket Services zum Standard gehören sollten. Es ist nun wirklich nicht so schwierig, alle digitalen Anleitungen in eine gescheites Namensschema zu pressen und auf’m Server abzulegen … Es braucht halt den Willen, die nötige Organisationskompetenz und ggf. auch die Erlaubnis der Rechteinhaber dazu.


    Klaus Ottmaier  Thygra  Ben2  darkpact  Sebastian Rapp - Asmodee  SebastianW

    Wird in Verträgen zur Lokalisierung von Spielen auch die Verfügbarkeit von digitalen Anleitungen geregelt, so dass diese nach Auslauf der Lizenz depubliziert werden müssen? Gibt es andere Gründe, warum Letzteres evtl. vorgenommen werden muss?