Wer bin ich und was mache ich?

  • Hallo,


    mir ist es neulich wieder beim #ZugUmZug spielen aufgefallen und beim Betrachten von #Teotihuacan (online, selber habe ich das Spiel nicht - sieht mir viel zu trocken aus).

    Ich leite Spieleerklärungen gerne ein mit einem "Ihr seid X und euer Ziel ist Y". Also kurzer thematischer Umriss und Spielziel.

    Nicht immer relevant und für jeden oder das Spiel, aber ich persönlich mags gerne thematisch.


    Bin ich bei Zug um Zug ein Unternehmer, der Strecken baut oder ein Passagier, der die Strecken fährt. Für ersteres spricht das bebauen der Strecken, die dann kein anderer bauen kann. Für letzteres der Originalname #TicketToRide sowie die "Tickets", die man ja sammelt und ausgibt, um die Strecken zu befahren.


    Das mal als ein Beispiel. Welche Beispiele gibt es für euch, wo ihr euch entsprechende Fragen stellt und nur unzufriedene Antworten findet?

  • Brass :)

    1770-1870 die Zeitspanne aber wir verkörpern Unternehmer. Haha, mag jetzt der ein oder andere denken, die Charaktere sind doppelseitig. Nö, die Jahreszahlen decken den gesamten Zeitraum nicht ab. Und 100 Jahre alt wurde zu der Zeit kaum jemand und wenn doch hat er nicht von Geburt an unternehmerisches Geschick ;)


    Ist aber oft so, dass der thematische Hintergrund nicht passt. Wieso hat man sich nicht 4 Firmen ausgedacht und schicke Logos entworfen. Man repräsentiert halt ein Unternehmen und keinen Unternehmer. Erwische mich aber gelegentlich das ich das "Thema" dann etwas beuge damit es passt. Wieso Verlage und Autoren sich nicht die 3 Minuten nehmen verstehe ich hingegen nicht.

  • Hmm, bei den meisten Spielen macht das schon Sinn, wen man interpretiert (zumindest wenn die nicht völlig abstrakt sind). Irgendwie kann man ja immer ein Unternehmer, Fürst oder Nation sein, die den meisten Ruhm anhäufen will.


    Vielleicht aber Small World: Ich vertrete dauernd wechselnde Fantasyrassen die über das Land herfallen? Warum sind fliegende Wassermenschen und gleichtzeitig (bzw. nacheinander) Bauern-Orks auf meiner Seite. Naja, müsste mal in die Anleitung schauen; man ist sicher irgendein Zauberer (oder Planeswalker / Archont ^^).


    Bei Zug um Zug ist (meines Wissens nach) die offizielle Erklärung, dass man Passagier ist. Weil die meisten aber Aufbauspiele mögen, legt man noch Züge hin, so dass man sich auch ein bisschen als Tycoon fühlen kann. Ist ja auch cooler als am Ende von Dallas nach Boise mit dem Zug gefahren zu sein. Aber stimmt schon, thematische Integration ist nicht die große Stärke von Zug um Zug. Kommt eigentlich die Manhattan Variante (also mit Taxis) auch auf deutsch? Zug um Zug ohne Züge?

  • Hmm, bei den meisten Spielen macht das schon Sinn, wen man interpretiert (zumindest wenn die nicht völlig abstrakt sind).

    Och, selbst zu völlig abstrakten Spielen kann man sich mit ein bisschen Phantasie ein Thema überlegen: "Wir sind Chirurgen und versuchen, einen menschlichen Tausendfüßler zu erschaffen" = Vier Gewinnt.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Kommt eigentlich die Manhattan Variante (also mit Taxis) auch auf deutsch? Zug um Zug ohne Züge?

    Ist bereits erschienen, habe ich zu Hause, taugt nichts. Ich habe sämtliche ZuZ Varianten, aber das ist mit Abstand die schlechteste.

    sehe ich anders...es ist Zug um Zug in 10-15 Minuten - mir dauert das normale Zug um Zug (wir haben Europa + Asien) einen Tick zu lang

    New York hat mir beim anspielen in Essen Spaß gemacht und ich habe es dann eingepackt (da gab es übrigens auch ne krasse Preisdifferenz zwischen Asmodee-Shop und Händlern). Auf Grund der kurzen Dauer fällt der Glücksanteil natürlich stärker ins Gewicht, was auf Grund der kurzen Spieldauer aber auch zu verschmerzen ist. Ich finde es super als Filler und zum kennenlernen. Die Besonderheit der Sehenswürdigkeiten (1 Punkt pro Sehenswürdigkeit, die ans eigenen Netz angeschlossen ist) ist zu vernachlässigen.

  • Blackout: Hong Kong. Bei dem Spiel habe ich mich gefragt, ob die Kickstarterspiele langsam doch abfärben, mit all ihrem Bling-Bling. Ist man zu verwöhnt? Ich habe mich gegen diese These entschieden. Man mag verwöhnter sein, aber irgendwie erwarte ich, heute mehr denn je, das sich da ein Verlag schon die Mühe macht, ein Thema auch einigermaßen gut darzustellen. Wenn eine Spielgruppe am Spieltisch nach einer Minute sofort Dinge auffallen, die man vielleicht etwas schicker und eleganter im thematischen Sinne hätte machen können, dann verwundert das. Vor allem wenn Spiele 50 € kosten. Anderes Beispiel, hatte ich irgendwo gelesen (Twitter? Hier?) – Carpe Diem das Brot. Warum ist Brot in dem Spiel ein Joker?

    Viele Spieler die ich kenne, erwarten eine nette Einleitung: Was bin ich, was mache ich, warum mache ich das und was passiert am Spielende. Das Thema ist auch bei einem Eurogame wichtig, wenn auch nicht bis ins letzte Detail. Eine gute Spielbarkeit ist zwar wichtiger, aber bei der Masse an Neuheiten, gibt es dann doch genügend Auswahl, wo beides passt.

  • ich freue mich auch immer über eine thematische Einleitung. Bei Zug um Zug habe ich die tatsächlich nie vermisst, weil man schon mit dem Spielmaterial mitten im Thema steckt. Aber ist schon richtig: die meisten Spiele verlassen mich thematisch nach eben dieser kurzen Einleitung.


    Gestern Valparaiso gespielt mit kurzem Themenexkurs und zeitlicher Einordnung. Macht im Spiel keinen Unterschied, ob man jetzt weiß, worum es geht oder eben nicht. Aber bei der thematischen Einleitung direkt gedacht: Das müssen wir mit unserer halb-chilenischen Spielfreundin spielen :)


    Ich komme darüber also auch auch auf passende Mitspieler, auch wenn es eigentlich sinnbefreit ist. Manchmal regt es mich sogar an, mich näher mit einem Thema auseinanderzusetzen.


    Nur abstrakt und ganz ohne Thema möchte ich dann tatsächlich kaum spielen, es sei denn, es sind die typischen "schwarz-weiß-Spiele"...


    Also: Auch wenn es noch so aufgesetzt und austauschbar ist, ich mag Spiele mit (kleinem) Hintergrund... Und ich lege das auch nicht auf die Goldwaage. Ein Geschichtsbuch möchte ich nicht darüber lesen - oder danach wiedergeben können....

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)