Grafik ist Grafik?

  • [Mod] aus [2017] Spirit Island' [yze]


    Den folgenden Post bitte nicht falsch verstehen, ich bin defintiv interessiert an dem Spiel. Was mir beim Anschauen der Komponenten allerdings auffällt ist, dass es ziemlich altbacken wirkt. Da sehen Magic-Karten ja fast moderner aus...


    Nimmt sich ein Verlag auch manchmal dem Design an oder wird da aus kostengründen "nur" übersetzt?


    Hier mal vergleichsweise zu "moderneren" Karten ähnlichen Themas:


  • Was mir beim Anschauen der Komponenten allerdings auffällt ist, dass es ziemlich altbacken wirkt.

    Ich würde vermuten: 'It's not a bug, it's a feature.'

    Siehe auch die Diskussion um Holz- und Plastikteile bei SI.

    Einmal editiert, zuletzt von Mutter ()

  • Hier mal vergleichsweise zu "moderneren" Karten ähnlichen Themas:

    Jetzt schau dir noch Mal genau an, welch Fülle an Informationen auf einer Spirit Island Karte untergebracht ist. Da bin ich froh um das aufgeräumte (für dich altbackene) Design. Siege Storm dahingegen finde ich schrecklich hässlich :)

  • @HDScurox Darfst Du, du bist auch nicht vom Fach ;)


    An der Anzahl an aufzuzählenden Informationen liegt es zumindest nicht, denn die ist annähernd gleich. Der Textbereich ist frei gestaltbar, also könnte man dort auch die gleichen Informationen unterbringen.


    Täuscht aber alles nicht darüber hinweg, dass die Karten von Spirit Island aussehen wie von 1995.

  • An der Anzahl an aufzuzählenden Informationen liegt es zumindest nicht, denn die ist annähernd gleich. Der Textbereich ist frei gestaltbar, also könnte man dort auch die gleichen Informationen unterbringen.

    Naja, bei Spirit Island sind zumiindest noch zusätzlich die Elemente in übersichtlicher Weise untergebracht, die doch sehr (!) relevant für das Spiel sind. Ich wüsste nicht, wie man die noch bei Siege Storm unterbringen sollte, sodass es weiterhin übersichtlich bleibt.

    Reichweite und Ziel der Fähigkeiten in Spirit Island könnte man sicherlich unter den Text packen, da wo bei Siege Storm die Kampfkraft (oder was auch immer es ist) steht.

    Ich bin zumindest ziemlich froh über die Art der Karten in Spirit Island. Selbst so ist es schon manchmal schwierig genug, die Übersicht über alle Element zu behalten, wenn man kompliziertere Geister spielt, bspw. die Schlange die unter der Erde schlummert.

  • Nimmt sich ein Verlag auch manchmal dem Design an oder wird da aus kostengründen "nur" übersetzt?

    Korrigiert mich, wenn ich mich täusche, aber zumeist ist es eine Lizenzfrage. Zumeist darf man am Layout gar nicht allzu viel verändern. Warum auch? Das Spiel war ja genau mit der Illustration ein Erfolg. Ändert man diese, dann beschweren sich die, die die Karten so gut finden (wie meine Wenigkeit). Dazu kommen natürlich noch die Kosten die der Illustrator aufschlägt. Benjamin Schönheiter hat bei der Unterhändler einige Karten mit Flavourtext versehen und das Tableau verändert. Hier waren anscheinend mehr Freiheiten drin. Allerdings gehört auch Ben in diesem Bereich zu den Perfektionisten und hat auch nicht die Illustrationen verändert (die es in meinen Augen am nötigsten gehabt hätten). Und die Änderungen waren vor allem hinsichtlich der Spielbarkeit, sprich redaktionell. Du möchtest ja "lediglich" eine grafische Anpassung, die spielerisch keinen Mehrwert hat.

  • HDScurox Darfst Du, du bist auch nicht vom Fach ;)

    Achtung, Achtung! Wir haben hier jemandem vom Fach! Bei wie vielen Spielen hast du denn schon das grafische Layout - das graphic design - gemacht? Welche Titel darf ich mir also vornehmen, um dein geniales, zeitgemäßes Kartenlayout zu begutachten?

    Ich glaube du solltest insgesamt weniger große Töne spucken, besonders wenn du gar nicht wissen kannst, was die recht anonymen Personen in einem Forum für einen Background haben.

    Ich sage es noch Mal: Von der Funktion her, wie die Karten in Spirit Island eingesetzt werden, welche Infos man wie braucht, sind die Karten ziemlich gut, wenn nicht sehr gut, gelayoutet. Form follows function sollte hier immer der wichtigste Grundsatz sein!

  • Ozean wie auch Grün finde ich Solo manchmal schwieriger, im Gruppenspiel aber mega. Ich hatte mit Grün mal so eine schlechte Runde, fieser Start (Insel plus Invasorenstart), einmal dämlich geplant und zack war es auch schon vorbei. Ein Spieldurchgang zum gruseln. Grundsätzlich aber ein cooler Geist!

    Habe hier nicht alles gelesen, deswegen wiederholt sich das evtl, aber wie ist denn die Einschätzung zum Schatten solo? Da habe ich gestern selbst in der einfachen Version einen derben Tritt in den Arsch bekommen ...

  • HDScurox Darfst Du, du bist auch nicht vom Fach ;)

    Achtung, Achtung! Wir haben hier jemandem vom Fach! Bei wie vielen Spielen hast du denn schon das grafische Layout - das graphic design - gemacht? Welche Titel darf ich mir also vornehmen, um dein geniales, zeitgemäßes Kartenlayout zu begutachten?

    Ich glaube du solltest insgesamt weniger große Töne spucken, besonders wenn du gar nicht wissen kannst, was die recht anonymen Personen in einem Forum für einen Background haben.

    Ich sage es noch Mal: Von der Funktion her, wie die Karten in Spirit Island eingesetzt werden, welche Infos man wie braucht, sind die Karten ziemlich gut, wenn nicht sehr gut, gelayoutet. Form follows function sollte hier immer der wichtigste Grundsatz sein!

    Dann hast du als Pädagoge eine gestalterische Ausbildung genossen und Jahre in diesem Beruf gearbeitet? Dann wunderbar!


    Dass dem aber nicht so ist vermute ich einfach dadurch, dass du meinen Post falsch auslegst. Du hast bestimmt an einigen Spielen mitgearbeitet und auch große Hilfe geleistet, aber ohne eine grafische Ausbildung kann man in meinen Augen eben schwer über so etwas urteilen.


    Ich bezog mich auf altbacken. Das hat weder was mit der Informationsmenge noch - Art zu tun und schon gar nicht mit Geschmack. Natürlich kann man Spirit Island schön finden und Siege Storm häßlich. Aber das ändert doch nichts daran, dass das eine optisch nicht mehr so ganz up2date ist.


    Anders herum kann ich natürlich auch über Kindererziehung mitreden, aber auch höchstens indem ich meine Meinung äußere. Professionell begründen könnte ich die natürlich nicht.


    In diesem Sinne war das auch nicht als Kritik zu verstehen.

  • Du hast bestimmt an einigen Spielen mitgearbeitet und auch große Hilfe geleistet, aber ohne eine grafische Ausbildung kann man in meinen Augen eben schwer über so etwas urteilen.

    De facto sagst du, @HDScurox könne nicht mitreden und seine Meinung sei weniger wert als deine, nur weil du eine grafische Ausbildung hast. Nette Diskussionsgrundlage ...


    Du hast nicht beantwortet, an wie vielen Spielen du selbst aktiv grafisch mitgearbeitet hast. Warum? Hast du Angst, dass nach deiner Antwort jemand mit demselben Argument deine Meinung abwerten würde?

  • Sag mal, Thygra, hast du eine jahrelange Ausbildung als Streitschlichter genossen oder warum mischst du dich hier ein? Ohne eine Ausbildung im konfliktlösenden Krisenmanagment auf intersubjektiver, personaler Ebene, glaube ich nicht, dass dir das zusteht. Lass das doch bitte die Profis machen.







    SCNR! :P

  • Nein, weil das gar nichts zur Sache beisteuert. Von wem willst du dich lieber behandeln lassen? Vom Chefarzt oder vom Apotheker? ;)


    Ist doch ganz normal, dass ein Fußballprofi anders spielt als der Papa bei den „alten Herren“.


    Oder eben Eltern aus schwierigen Verhältnissen anders erziehen als es ein Pädagoge empfehlen würde.


    Wenn du es auf Meinungen reduzierst, dann haben wir auch hier keine Diskussionsgrundlage :(

  • Wenn du es auf Meinungen reduzierst, dann haben wir auch hier keine Diskussionsgrundlage :(

    Aber du hast bisher von dir selbst auch nur deine Meinung genannt. Ich vermisse eine sachliche Begründung von Fakten, die aus deiner Sicht keine Meinung sind, sondern deine Aussage unterstützen.

  • Von wem willst du dich lieber behandeln lassen? Vom Chefarzt oder vom Apotheker? ;)

    Der Vergleich hinkt. Besser passt hier: Wenn ich ein neues Kniegelenk brauche, kann mir auch nicht unbedingt der HNO-Chefarzt weiterhelfen. Und wenn du noch kein Spiel grafisch gestaltet hast, bist du für mich der HNO-Chefarzt, der sich mit Kniegelenken nur rudimentär auskennt.

  • Was ist das denn für eine Logik ?


    Grafik ist Grafik.


    Aber ist auch egal, es war nicht als Angriff gemeint, deshalb muss hier auch kein Getrolle gestartet werden.


    Die Begründung (wenn du nicht drin bist kannst du nicht mitreden) ist nicht stichhaltig. Dann dürfte auch kein Pädagoge, der selbst keine Kinder hat, diesen Beruf ausüben.

  • Aber ist auch egal, es war nicht als Angriff gemeint, deshalb muss hier auch kein Getrolle gestartet werden.

    Ja nee, is klar! Auf alle sachlichen Nachfragen gehst du nicht ein, und dann holst du noch "Getrolle" raus ... :rolleyes:

  • Grafik ist Grafik.

    Watt?

    Also, als jemand, der tagtäglich mit den verschiedensten Grafikern zusammenarbeitet, konnte ich da bloß losprusten.

    Das ist wirklich hanebüchener Blödsinn, den keiner von unseren Grafikern unterschreiben würde.

  • Weil für Karten andere Gestaltungsgesetze gelten als für Spielbretter? Jemand, der Speisekarten gestaltet kann sich doch genau so an Flyern ausleben? Naja, würde ich eben schon so unterschreiben.


    Aber mal Butter bei die Fische, Thygra: Meinst Du, wenn wir mal morgen tauschen würden, dass ich deinen Job so gut machen könnte wie du?

  • Da das hier aber so hohe Wellen schlägt muss ich mich wohl entschuldigen. Ich ging (vielleicht fälschlicher Weise) davon aus, dass jemand, der seinen Beruf als Pädagoge in seine Signatur schreibt, sich auch eben darauf spezialisiert.


    Ich weiß nicht wie es anderen geht, aber ich kann bei weitem nicht alles und nur weniges richtig gut. Da habe ich einfach vorausgesetzt, dass andere Menschen so auch über sich denken. Dass man sowas als Anfeindung empfinden kann, kam mir beim schreiben nicht in den Sinn.


    Also, ich weiß nicht, was du hobbymäßig neben dem Schreiben noch machst, aber aufgrund seines Berufs bin ich nicht davon ausgegangen, dass du auch Grafiker bist und habe somit die Aussage als Meinung und nicht als Wissen verstanden.


    Wenn ich da irgendwo einen Fehler gemacht habe, dann nehme ich das natürlich gern zurück.

  • Grafik ist Grafik.

    Muhahaha :D Ich habe Jahre eng mit Grafikern verschiedener Bereiche zusammengearbeitet. Ich selbst bin nicht mehr als Hobby Bastler, aber ich weiß sehr wohl, wo die eine Schusterleiste endet und eine andere beginnt. Grafik ist Grafik ist genauso ein Hohn wie zu sagen ein guter Redakteur einer Zeitschrift wäre auch ein guter Spieleredakteur. Nur weil das Themengebiet den gleichen Fachausdruck verwendet, sind sie nicht Deckungsgleich. Ich bin zum Beispiel ein miserabler Pädagoge wenn es um frühkindliche Bildung geht. Babys sind nicht meins ;).

    Grafik ist ein so unendlich großes Feld, das solltest du als "Profi" doch genau wissen. Ein guter Interface Designer ist noch lange kein guter Werbegrafiker für Flyer und Plakate. Jemand der gut Webseiten gestalten kann, kann noch lange nicht gut Printprodukte wie Zeitschriften gestalten (obwohl beides auch mit Layout zu tun hat) und so ist ein guter Illustrator eben noch lange kein guter Grafikdesigner für das grundsätzliche Layout. Oder jemand der wundervolle Illustrationen macht, muss noch lange kein guter Icondesigner sein und und und. Gerade bei einem Brettspiel kommt da eine ganze Menge zusammen und was branchenfremde, die meinen sie können es, nur weil sie etwas in dem Gebiet machen täglich fabrizieren, sehen wir dann auf Kickstarter.

    Optik WOW, Usability Katastrophe. Noch Mal: Form follows function.

    Ich ging (vielleicht fälschlicher Weise) davon aus, dass jemand, der seinen Beruf als Pädagoge in seine Signatur schreibt, sich auch eben darauf spezialisiert.


    Ich weiß nicht wie es anderen geht, aber ich kann bei weitem nicht alles und nur weniges richtig gut. Da habe ich einfach vorausgesetzt, dass andere Menschen so auch über sich denken. Dass man sowas als Anfeindung empfinden kann, kam mir beim schreiben nicht in den Sinn.


    Also, ich weiß nicht, was du hobbymäßig neben dem Schreiben noch machst, aber aufgrund seines Berufs bin ich nicht davon ausgegangen, dass du auch Grafiker bist und habe somit die Aussage als Meinung und nicht als Wissen verstanden.

    Du gehst von ner ganze Menge Kram aus. Wissen scheint aber nicht sonderlich viel vorhanden zu sein. Das sowas in die Hose geht, ist nahezu vorprogrammiert.

    Weil für Karten andere Gestaltungsgesetze gelten als für Spielbretter?

    Oh verdammt noch Mal ja, ja und wieder ja! Denk doch Mal einen Moment darüber nach, was der Unterschied im Handling eines Spielbrettes zu Spielkarten ist? Bei Spielkarten ist schon allein die Frage: In welche Richtung werden sie aufgefächert (meist nach Rechts, das heisst der linke Teil ist sichtbar - Rechtshänder-Vorteil), welche Infos muss ich also links an den Rand packen, damit man auf einen Blick selektieren kann. Wo wird die Karte danach hingelegt? Welche Infos müssen da sichtbar sein. Wird sie unter ein Tableau geschoben? Werden sie aufgefächert abgelegt? Und und und! Das sind alles Fragen, die beim Kartenlayout beachtet werden sollten und noch viele viele mehr.
    Beim Spielbrett hingegen stellen sich Fragen nach Aufteilung, Erreichbarkeit, optische Differenzierung. Wie ist es, wenn man um das Spielbrett herumsitzt etc. Das sind teilweise fundamental andere Fragen, die man sich da stellen, beantworten und grafisch umsetzen muss.

    Dann dürfte auch kein Pädagoge, der selbst keine Kinder hat, diesen Beruf ausüben.

    Und da kann ich nicht anders als drauf einzugehen: Du nimmst also an, Pädagogik hätte etwas mit der Erziehung eigener Kinder zu tun? Mitnichten! Gemeinhin gelten Pädagogen als die schlechtesten Eltern (provokant formuliert, ich hab beides erlebt) und da zeigt sich wieder, wie sehr du von irgendwelchen unbegründeten Annahmen gesteuert bist. Psychologen müssen also auch alle nen Sprung in der Schüssel haben? Philosophen müssen alle Werke wie Sokrates oder Plato vorlegen? Wirtschaftswissenschaftler müssen Unternehmen führen? Was für ein HUMBUG.

    Die Begründung (wenn du nicht drin bist kannst du nicht mitreden) ist nicht stichhaltig.

    An der Stelle lieferst du doch den Gegenbeweis für deine Aussage. Natürlich darf man mitreden, Wissen und Erfahrungen haben, auch wenn man selbst nicht dem jeweiligen Berufsstand angehört.

    Ich bezog mich auf altbacken.

    und du meinst nicht, dass das nicht ein durchaus diskussionswürdiger Standpunkt wäre?

  • Danke.


    Gestaltungsprinzipien sind nicht an Medien gebunden. Die haben überall Gültigkeit, egal ob Spielkarte oder Zeitschrift oder Internetseite. Selbstverständlich ist ein guter Spielegrafikdesigner nicht gleichzeitig auch ein guter UI-Designer, aber auch ein UI-Designer sieht auf den ersten Blick, wenn der Spielkartendesigner irgendwas falsch macht.


    Ich gehe auch nicht mehr darauf ein, weil ich mich nur wiederholen würde.

  • yzemaze

    Hat das Label ausgelagert hinzugefügt.
  • PowerPlant Du kannst nur verlieren bei dem Thema. Ich arbeite nun seit 15 jahren im grafischen Gewerbe und habe Produkte in Millionenauflage produziert, trotzdem meinen gewisse Laien, die sich selbst nie so bezeichnen würden, einem immer zu erzählen was Gestaltung heißt und wie etwas auzusehen hat. Bei Gestaltung, Grafik & Co will und meint jeder mitreden zu können – ähnlich anstrengend haben es vielleicht die Lehrer. Aber ich würde sagen, es ist schon ziemlich krass in unserem Gewerbe. Keiner kommt auf die Idee einem Arzt während der OP zu sagen, ne, schneiden sie mal da. Ich fahre auch nicht in eine KFZ-Werkstatt und erzähle dem Meister wie er bitte den Motor zu reparieren hat. Aber der "Kunde am Telefon“ erzählt einem wie man bitte zu gestalten hat. Jeder aus dem Gewerbe kennt dieses Problem und entsprechend kann ich verstehen wenn man hier gereizter agiert als man es sollte. Ganz ehrlich, lass es bleiben. Du hast schon verloren.

  • Bei Gestaltung, Grafik & Co will und meint jeder mitreden zu können

    Nicht nur da. Das hat in allen Bereichen zugenommen. Liegt vielleicht auch daran, dass man vergessen hat, dass man eine Meinung haben darf und nicht muss... ;)


    Andererseits ist Grafik eben ein Bereich, bei dem jeder sagen kann: "Gefällt mir optisch / Gefällt mir optisch nicht." Das dürfte das Ganze noch fördern. Kann ich verstehen und äußere ich bestimmt auch... Besser machen kann ich es deswegen nicht. Andererseits wird es schon Gründe geben, warum etwas genau so gestaltet wurde... Warum z. B. ein "Fundament der Ewigkeit" einen Spielplan hat, der (gefühlt - bevor die Mathematiker hier noch anfangen auszumessen und nachzurechnen) zu 95 % aus Grafik und zu 5 % aus spielrelevanten Bereichen besteht... Es wird wohl immer eine Mischung aus


    - hat alle wichtigen Informationen

    - sieht gut aus

    - der Kunde erwartet, dass das so aussehen muss

    - irgendein Faktor, der mir gerade nicht einfällt und der mir aber genau dann angelastet wird... ;)


    sein.

  • Um mal kurz auf das Ausgangsbeispiel einzugehen:

    Die Karten von Spirit Island wirken etwas altbacken, da gebe ich Mafti gerne recht, sind aber übersichtlich => #FormFollowsFunction

    Man sollte dabei berücksichtigen, dass die Erstauflage von einem afaik eher kleinen Verlag kam. Da es auch ohne grafische Überarbeitung weiterhin läuft und der Aufschrei bei Erweiterungen groß wäre, bleibt’s halt dabei. Bei Lokalisierungen sowieso …

    Die Karten von Siege Storm sehen deutlich moderner aus, jau. Aber solche Transparenzen unter Texten sorgen nicht dafür, dass der Text möglichst leicht erfass- und lesbar ist.

    Und genau das kann dann der Unterschied zwischen guter Spielegrafik und guter Grafik sein. Beides zu kombinieren, gelingt halt längst nicht jedem (Spiele-) Grafiker, Illustrator (o. ä.)


  • PowerPlant Du kannst nur verlieren bei dem Thema. Ich arbeite nun seit 15 jahren im grafischen Gewerbe und habe Produkte in Millionenauflage produziert, trotzdem meinen gewisse Laien, die sich selbst nie so bezeichnen würden, einem immer zu erzählen was Gestaltung heißt und wie etwas auzusehen hat. Bei Gestaltung, Grafik & Co will und meint jeder mitreden zu können – ähnlich anstrengend haben es vielleicht die Lehrer. Aber ich würde sagen, es ist schon ziemlich krass in unserem Gewerbe. Keiner kommt auf die Idee einem Arzt während der OP zu sagen, ne, schneiden sie mal da. Ich fahre auch nicht in eine KFZ-Werkstatt und erzähle dem Meister wie er bitte den Motor zu reparieren hat. Aber der "Kunde am Telefon“ erzählt einem wie man bitte zu gestalten hat. Jeder aus dem Gewerbe kennt dieses Problem und entsprechend kann ich verstehen wenn man hier gereizter agiert als man es sollte. Ganz ehrlich, lass es bleiben. Du hast schon verloren.

    Da sagst Du wahr! Darüber hinaus war es wohl auch meine (angeborene) Art etwas spitz zu formulieren, was ich geschriebenem Text zuschreibe. Hätten wir uns dabei gegenüber gestanden, hätte er mir wahrscheinlich lachend auf die Schulter geklopft, aber so missverständlich ist das geschriebene Wort nunmal. Darüber hinaus habe ich mich natürlich etwas aus dem Fenster gelehnt zu sagen, dass ich durch 15 Jahren Ausbildung und täglicher Praxis etwas mehr Ahnung von etwas habe als ein Laie, der das (wenn vielleicht auch häufig und engagiert) in seiner Freizeit macht. Und ehrlich gesagt, würde ich davon auch nie abrücken, weil eine Freizeitbeschäftigung schlicht nie die Praxis und Tiefe einer Berufung erreichen kann. Das zeigen mir auch manche Antworten im Bezug auf Gestaltungsgrundsätze.



    Da kommen mehrere Punkte zusammen: Jemandem etwas absprechen, Diskussionen nah am Thema Geschmack und meine spitze Formulierung.


    Insofern hast Du recht, man kommt hier auf keinen grünen Zweig und wenige würden heutzutage (im Internet) zugeben, von etwas nicht so viel Ahnung zu haben. Und zur Not hilft ja in asynchroner Unterhaltung immer noch Google ;)


    Letztendlich wird #typischUnknowns auch wieder am Thema vorbei diskutiert, denn eigentlich stimmt Alex mir hier ja zu:


    Zitat

    Und da kann ich nicht anders als drauf einzugehen: Du nimmst also an, Pädagogik hätte etwas mit der Erziehung eigener Kinder zu tun? Mitnichten! Gemeinhin gelten Pädagogen als die schlechtesten Eltern (provokant formuliert, ich hab beides erlebt) und da zeigt sich wieder, wie sehr du von irgendwelchen unbegründeten Annahmen gesteuert bist. Psychologen müssen also auch alle nen Sprung in der Schüssel haben? Philosophen müssen alle Werke wie Sokrates oder Plato vorlegen? Wirtschaftswissenschaftler müssen Unternehmen führen? Was für ein HUMBUG.

    Genau das ist ja das, was ich meine. Ihr werft mir ja auch vor, dass ich nicht mitreden dürfte, weil ich noch kein eigenes Spiel designt hätte. Natürlich bin icc nicht der Meinung, dass Pädagogen selbst Eltern sein müssten, um mitreden zu dürfen. Aber in deinem HUMBUG-Post widersprichst Du dir dann. Bzw. stimmst mir in meiner Aussage zu.


    Natürlich "darf" jeder mitreden. Die Frage bleibt nur, ob es jeder "kann". Und das dem nicht so ist, zeigen manche Antworten.


    Auch "altbacken" ist eigentlich nicht diskutabel, weil es wertfrei ist. Man kann sagen "gefällt mir trotzdem". Dennoch ist "im alten Stil" nunmal im alten Stil. Auch Vintage ist schön, ist aber nicht modernes Design. Antike ist nicht Renaissance ist nicht Neuzeit, etc. Das hat nichts mit Geschmack zu tun. Wenn jemand Spirit Island für das schönste Spiel der Welt hält, ist das kein diskutabler Punkt und dagegen würde ich auch niemals angehen.

  • [OT]

  • Und ehrlich gesagt, würde ich davon auch nie abrücken, weil eine Freizeitbeschäftigung schlicht nie die Praxis und Tiefe einer Berufung erreichen kann

    „Nie“ ist fast immer falsch. (Und „immer“ ist fast nie richtig. ;) )

    Es gibt durchaus Laien (besser: Hobbyisten oder Amateure), die sich in ihrer Freizeit weitaus intensiver mit Themengebieten beschäftigen (können), als dies so mancher Profi tun kann, und so eine Sachkenntnis erlangen, die kaum ein Profi aufweisen kann. Bedenke einfach mal, dass eine „normale“ Arbeitswoche nur 40 Stunden hat ;)

    Auch im Bereich der Citizen Science gäbe es da so einiges zu entdecken. Podcast dazu: FG002 Citizen Science


  • Mir gefallen die Spirit Island Karten besser wie die von Siege Storm oben, stört mich nicht einen altbackenen Geschmack zu haben.


    Bei professionellen ausgebildeten Grafikern gibt's genauso Gurken wie in jedem anderen Beruf auch.


    Letztendlich entscheidet mein Geschmack was mir gefällt und nicht was der Grafiker gerade denkt.

  • Ihr werft mir ja auch vor, dass ich nicht mitreden dürfte, weil ich noch kein eigenes Spiel designt hätte.

    Falsch, du hast es immer noch nicht verstanden ...


    WENN du jemandem vorwirfst, nicht mitreden zu dürfen, weil er kein gelernter Grafiker ist, DANN musst du auch dir selbst vorwerfen lassen, nicht mitreden zu dürfen, weil du noch nie ein Spiel designt hast.


    Oder andersherum: WENN du der Meinung bist, du kannst mitreden, ohne ein Spiel designt zu haben, DANN darf auch jemand mitreden, der kein gelernter Grafiker ist.


    Jetzt verstanden?


    Mein Vorwurf an dich lautet nicht, dass du nicht mitreden darfst. Mein Vorwurf lautet, dass du an dich selbst nicht denselben Maßstab anlegst, den du von anderen
    forderst.