Wahrscheinlich nicht, aber das läßt sich ja ändern!
Le Havre wird das neue Spiel von Uwe Rosenberg (Agricola, Bohnanza) sein, welches sich bereits in der Prototyp-Phase befindet und ich deswegen schonmal sehen durfte.
Vorweg sei gesagt, der Eindruck beschränkt sich auf's sehen, gespielt habe ich es noch nicht.
Aber ich durfte mir bereits die (vorläufigen) Regeln anhören...
...und will versuchen euch einen kleinen Überblick zu liefern, was euch in der Zukunft (mit etwas Glück zur Spiel08?) erwarten wird:
Le Havre ist nach Auskunft des Autors ein "Taktikspiel", im Gegensatz zu Agricola, welches er als "Strategiespiel" bezeichnet.
Maßgeblicher Unterschied soll sein, dass man in Le Havre zu gegebenen Zeitpunkt sich taktisch seine Aktion entscheiden muss,
während man bei Agricola mehr seine grundlegende Taktik vorweg überlegt, von der man nicht allzuweit abweichen sollte,
wenn die Gelegenheiten nicht sehr günstig sind.
Der Spielplan von Le Havre baut sich wie bei Agricola schon aus mehreren Brettern zusammen
(wahrscheinlich ist das produktionstechnisch günstiger, nehme ich an).
Es gibt 6 einfache Rohstoffe (Fisch, Holz, Lehm, Eisen, Korn und Vieh) die man jeweils veredeln kann
(bspw. Holz -> Holzkohle, Lehm -> Ziegel, Eisen -> Stahl,...) und Fell und Kohle, welche nicht über die Aktionsfelder ins Spiel kommen.
Dadrunter sieht man eine Leiste von Aktionsfeldern, von denen die erste (zyklisch) vom jeweiligen Spieler
zu Beginn seines aufgedeckt wird und die Rohstofffelder dadrunter entsprechend aufgefüllt werden.
In den grünen Feldern in der Mitte kommen die Gebäude hin, welche übereinander gestapelt werden und von denen jeweils nur die
obersten zur Verfügung stehen. Das sieht dann in etwa so aus:
Oben auf der Karte stehen die Baukosten, in der Münze steht der Geldwert, dadrunter im Kasten
die Funktion der Karte. Ansonsten noch ein Bonussymbol (könnte eine Angel sein), welches Boni bringt
(z.B. mehr Fisch beim angeln in der Fischerei, wenn eigene Gebäude noch mehr Angeln abbilden).
Ganz unten sind nochmal Name und Kosten zusammengefasst.
Oben rechts befinden sich Zahlenwerte für die initiale Reihenfolge der Karten - fragt mich nicht genau
nach deren Bedeutung, da habe ich nicht nachgehakt.
Hier könnt ihr nochmal ein paar Prototypen für Gebäude sehen:
Zusammen kann so ein Spielbrett dann in etwa so aussehen:
Zu sehen sind ausserdem die Rundenkarten rechts unten, die angeben wieviel Nahrung ein Spieler
am Ende jeder Runde abgeben muss. Ausserdem können diverse Sonderaktionen passieren.
Ausserdem rechts sind Felder für Schiffe, die man später mit hilfe der Werften
(das sind die leicht grünlichen Karten im Gebäudestapel) bauen kann und die den Nahrungsbedarf senken
bzw. schon teilweise (oder gar ganz) decken.
Was macht ein Spieler nun in seinem Zug:
Er deckt den Nachschub auf und füllt die Rohstoffe nach und kann entweder eine Warensorte aus dem Angebot nehmen
oder alternativ eine Gebäudefunktion benutzen (wenn das Gebäude frei ist). Dafür benutzt er seinen Aktionsstein und
bewegt ihn auf das Gebäude, welches der Aktionsstein erst wieder verlässt, wenn der Spieler später einmal eine andere Aktion wählt
(oder das Gebäude verkauft wird).
Ausserdem kann man immer im eigenen Zug Gebäude kaufen (schlimmstenfalls um bspw. blockierende Steine loszuwerden), verkaufen oder
Kredite aufzunehmen (Achtung, wenn die Aktionsfelder neu aufgefüllt werden, kostet mich die Tatsache dass ich Kredite habe 1 Geld).
Hat man ein Gebäude gekauft, gehört es einem - aber auch andere Spieler können es benutzen. Dies kann (muss aber nicht) dann einen Vorteil für mich bedeuten,
wenn das Gebäude mich mit einer kleinen Bonus dafür belohnt.
Ziel des Spieles ist es natürlich wieder Geld zu machen, die eigene Wirtschaft zu pushen und die besten Angebote zu ergattern.
Das Spiel endet wenn die letzte Rundenkarte aufgedeckt wurde. Danach hat jeder noch eine Hauptaktion und dann ist es vorbei.
Im Spiel wird es weiterhin eine Reihe von Sondergebäuden geben, von denen nicht immer alle im Spiel sind
(Uwe meinte, er wollte sich austoben und erwähnte so eine Zahl von 140 Gebäuden. Wenn ich an die Kartenmaße in Agricola denke,
dann kann ich mir das vorstellen).
Diese Sondergebäude sollen die Langzeitmotivation erhalten und so verhindern, dass das Spiel mit viel Spielerfahrung zu statisch wird.
Mein erster Eindruck von dem Spiel ist, dass ich mehr davon sehen möchte.
Ich habe kein Problem mit taktischen Spielen, aktuell hat mich "Race for the Galaxy" ja auch in seinen Bann gezogen - selbst Puerto Rico,
Nummer eins auf BGG würde ich eher in diese Schiene einsortieren.
Das heisst nicht, dass ich bei Le Havre direkt einen Vergleich mit Puerto Rico für angebracht halte, auch wenn beide einen Hafen haben
Von Le Havre erwarte ich mir ein Ressourcenmanagementspiel, welches mit seinen Gebäuden durchaus Platz für Kombinationen erlaubt.
So denke ich, dass spezielle Gebäude Synergien entwickeln. Variable Spezialgebäude die ins Spiel kommen hätte ich wohl früher als zu
glücksabhängig empfunden, aber da ich weiß, dass Uwe damit schon in Agricola ein glückliches Händchen hatte, bin ich da optimistisch.
Alles in allem freue ich mich auf eine Testpartie, für die auch schon ein Termin angesetzt ist.
Ich verspreche, ich werde danach noch etwas von mir hören lassen und euch meine ersten Eindrücke vom gespielten Spiel
dann noch nachliefern.