Crowdfunding als Happening

  • Servus beisammen,

    Durch diesen Beitrag von PowerPlant habe ich mich gefragt:

    Tainted Grail: The Fall of Avalon (Awaken Realms)


    Ist für euch andere das Crowdfunding auch ein happening und event?

    Ich persönlich würde ja am Liebsten am Anfang gleich den kompletten Deal kennen, dann würde ich mal kurz überschlagen, ob mir das die Beteiligung wert ist, oder nicht. So passieren oftmals komische Dinge in Kampagnen, die ich früh unterstützt habe, wie:

    Größere Würfel! Yay (nicht.)

    Dickere und größere Karten! Yay (nicht.)

    Seltsame Erweiterungen! Yay (ok, vielleicht...)


    Gibt es bald auch Last-24h-Parties? ?

  • Wer den Event-Charakter mag, nimmt KS-Kampagnen voll mit. Andere wie (vermutlich) du und (sicher) ich setzen sich den 48-Stunden-Reminder und ignorieren die Kampagne am besten komplett bis dahin. Dann ist der Deal (Stretch Goals) weitgehend bekannt und all-in wird auch nicht mehr durch während der Kampagne nachgeliefert Add-Ons teurer.


    Kann doch jeder so glücklich werden wie er möchte. Wobei ich gerne zugeben, dass allzu viel "Eventisierung" bei mir bei der Kurz-vor-Schluss-Begutachtung Minuspunkte gibt.

  • Ist für euch andere das Crowdfunding auch ein happening und event?

    Ja, definitiv, jedenfalls kann es das sein. Manche Kampagnen finde ich sehr unterhaltsam und gut gemacht, etwa viele der CMON-Kampagnenund jetzt Tainted Grail. Es gibt auch gute Spiele mit langweiligen Kampagnen, da bin ich dann trotzdem dabei. Aber eine gut gemachte Kampagne kann durchaus dazu führen, dass ich ein Spiel unterstütze, was es ohne die tolle Kampagne nicht über die Hürde geschafft hätte. Wobei es auch schon passiert ist, dass ich kurz vor Schluss wieder ausgestiegen bin, wenn mich das Spiel dann doch zu wenig überzeugt.:rolleyes:

  • Ist für euch andere das Crowdfunding auch ein happening und event?

    Ob eine Kampagne für mich zu einem Event wird, hängt stark von a) dem Produkt selbst und b) von der Art und Weise der Kampagne ab. Generell kann ich bei fast allen Kampagnen bereits in den ersten 24 Stunden sagen, ob es überhaupt etwas für mich ist und ich es unterstützen will oder eben nicht. Dieser Ersteindruck ändert sich in 98 % der Fälle auch während der Kampagne nicht mehr. Spätestens nach einem Drittel der Gesamtlaufzeit ist klar, backen ja / nein. Habe ich ein Projekt unterstützt, verfolge ich entweder nur grob die Updates (90-95 %, kein Event, einfach nur Infos) oder gehe täglich auf die KS-Seite und verschlinge Kommentare, Neuerungen und Updates (5-10 %, Event). Paradebeispiel für die letzte Kategorie war Kingdom Death : Monster 1.5, wo ich teilweise mehrmals am Tag auf der Seite war, massig Kommentare gelesen und wirklich jede Entwicklung mitverfolgt habe. Das lag natürlich an meinem besonderem Interesse für den Artikel, aber auch an der mitreißenden Kampagne, bei der ständig etwas Neues veröffentlicht wurde und zum Schluss stündlich bzw. später sogar im Minutentakt Updates rausgehauen wurden, die (ganz wichtig) auch wirklich interessant und für einen persönlich von Bedeutung waren. 51 Updates plus zahlloser Kommentare des Projektteams während der Kampagne ließen einen mitfiebern. Nach 42 Tagen intersiver Teilhabe, war man nach der Kampagne schlicht platt und in gewisser Weise geradezu überfahren von der Intensität der letzten Stunden. Hier ist es für mich wirklich Event gewesen, ein echtes Erlebnis, dass ich in dieser extremen Form weder davor noch danach noch einmal bei einem Kickstarter hatte und wirklich von der ersten bis zur letzten Minute mitgenommen habe. Kampagnen können für mich also durchaus Eventcharakter haben, aber das ist doch eher selten und wohl nichts wird den KD:M Kickstarter Ende 2016 / Anfang 2017 in diesem Punkt jemals toppen. Die Anzahl der mittlerweile fast 200.000 Kommentare (täglich, selbst 2 Jahre nach dem Ende des Kickstarters) zeigt deutlich, dass es offenbar auch anderen Backern ähnlich ergangen ist.

  • Für mich ist das Backen selbst kein Event. Üblicherweise entscheide ich mich sobald ich die Kampagne sehe (und kurzer Recherche), ob ich backe oder nicht.

    Anschließend dokumentiere ich das in einer Kickstarter-Geeklist, und üblicherweise - sobald die Kampagne zu Ende ist - denke ich nicht mehr viel dran. Und wenn dann irgendwann später ein Paket kommt, freu ich mich und checke meine Geeklist ob eh alles in der Lieferung vorhanden ist (Exclusives, Add-ons, usw.). So gesehen, ist letzteres ein Event :)

  • Als Event oder Happening or whatever betrachte ich die Kampagnen nie. Bei mir entscheidet der Ersteindruck ob ich die Regeln abwarte oder die Kampagne direkt raus ist. Wenn der Ersteindruck passt, schaue ich nach den Regeln, lese diese kurz an und dann wird entschieden ja oder nein. Ist der Pledge reingedrückt lese ich nur sporadisch die Updates und schaue kurz vor Ende nochmal drüber. Einzige Ausnahme war bisher die Kampagne zu Overturn - Rising Sands, das habe ich genauer verfolgt, weil ich wissen wollte wie KS mit Plagiatsvorwürfe und dergleichen Dingen umgeht.

  • #TaintedGrail, #MonsterSlaughter, #Nemesis und auch #Cerebria waren richtig spannende Events. Hier habe ich jedem Stretch Goal entgegengefiebert und war auch mehrmals pro Tag auf der Kickstarterseite (Updates, FAQ,..)

    Leider reißt dann der Spannungsbogen ein paar Tage nach der Kampagne mit Forum und letzten Updates dann doch abrupt ab und man hat dann bei solchen Spielen auch mal 1 1/2 Jahre Leerlauf, bis man der Auslieferung entgegenfiebert.

    Zwischenzeitlich kann man dann in Essen die Endprodukte schon mal bestaunen und erste Spieleindrücke sammeln.

  • Ich finde es furchtbar wenn das so abgefeiert wird. Klar ich finde es toll wenn sie Updates machen mit Details etc..., das machen die Spiele Designer auch auf ihren Blogs und da kann man direkt und meist eher fragen als noch ne halb gare PR-Antwort zu bekommen.


    Kickstarter sind immer dazu da gewesen um Ideen zu finanzieren. Stretchgoals finde ich lästig da sie am Ende eh in Expansion Boxen gepfercht werden.


    Ich gucke mir die Kampagne an und wenn mir etwas gefällt gibt es nen Reminder oder ich unterstütze es. Ich ändere mein Pledge lediglich wenn ich weis, das es keinen Pledge-Manager später gibt wo ich mein Zeug noch hinzufügen kann.


    Außerdem wäre ich froh wenn man erstmal ein Grundspiel mit Extras finanziert und nicht gleich 10 Expansions mit Waves. Dann lieber nen neuen KS Starten bzw. falls das Geld reicht "nach" dem Fertigen Produkt mal nen Shop auf machen und PR betreiben zum verkauf.


    Ich fühle mich von diesen Happenings auch gestört (egal ob sie negativer oder positiver Natur sind). Ich will klare Infos haben über das Projekt bzw auch die Antworten sehen und nicht zig mal lesen "omg wie geil" oder "das ist ja total scheiße blabla..." .


    Just my :2cent:s

    Meine BGG Sammlung

    Meine aktuelle Top 10:

    1 Starcraft: Das Brettspiel | 2 Twilight Imperium: Fourth Edition | 3 Terraforming Mars

    4 Brass: Lancashire & Birmingham | 5 51st State | 6 Mahjong |7 Gaia Project

    8 Viticulture EE All-In | 9 Rallyman Dirt | 10 Ascension: Deckbuilding Game

  • Für mich ist es kein Event.

    Meine Entscheidungsbasis ist das Grundspiel. Finde ich das überzeugend, unterstütze ich. Überzeugt es mich nicht, unterstütze ich nicht. Die Darstellung des Spiels auf Kickstarter kann das in die eine oder andere Richtung beeinflussen, die Kampagne ist mir aber herzlich egal. Wenn mich der Kern des Spiels - das "Grundspiel" - schon nicht überzeugt, dann sind die ganzen Stretchgoals unabhängig von ihrer Präsentation ja auch nur mehr nutzloser Kram für ein Spiel, das ich eigentlich gar nicht spannend finde...


    Ich habe noch bei keinem einzigen Spiel auch nur einmal in die Kommentare geschaut oder die Entwicklung aktiv verfolgt. Das Ergebnis sehe ich dann ja am Ende sowieso, warum also ständig nachschauen. Ist es gut gelaufen, schön - mehr kostenloses Zubehör. Reicht es nur für das Spiel, auch gut. Danach vergesse ich dann in der Regel wieder, was ich supported habe und wann es ausgeliefert werden soll, weil es eh noch ewig dauert und sich der Ersteller schon mit Mails meldet, wenn es langsam näher rückt... :D

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Massive Darkness und Cthulhu Wars waren für mich richtig intensiv und haben mir durchgehend Spaß gemacht - Zwischenzeitlich habe ich stündlich reingeschaut, alle Updates gelesen und Kommentare verschlungen. Auch Batman und Nemesis habe ich regelrecht aufgesogen - Ab dann wurds aber alltäglicher und zumeist schaue ich nun nur noch alle paar Tage in die Kampagnen.


    Der „Cult of the New“ ist etwas verflogen, trotzdem machen mir einige Kampagnen und das Verfolgen über mehrere Tage hinweg mitunter immer noch Spaß...halt nun nur noch gemäßigter. Das Happening als „Einkaufserlebnis“ gefällt mir aber weiterhin.

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Der Reiz des Neues ist verflogen. Habe Kickstarter leider, oder soll ich sagen besser, erst vor einiger Zeit für mich entdeckt.

    Bei den ersten Kampagnen (Massive Darkness, Dark Souls) hab ich jedes Kommentar gelesen, war ständig online etc.

    Mittlerweile schau ich nur mehr selten rein. Gut gemachte Updates lese ich aber sehr gerne.


    Was mir mittlerweile sauer aufstößt ist bei CMON Kampagnen, dass man unendlich viele neue Helden bekommt, fast jedes SG ist ein Held. Am Anfang meiner Kickstarter Karriere hat mir das total gefallen, aber mittlerweile weiß ich, dass Zeug werde ich so gut wie nie auf meinem Spieltisch haben.


    Ich suche mit mittlerweile sehr genau aus, welche Firma oder Projekt ich unterstützte.


    SFG ist mittlerweile auf meiner schwarzen Liste, das was die mit Dark Souls abgezogen haben, ist gelinde gesagt eine Frechheit.


    Bei vielen Projekten sollte man sich darauf einstellen, dass sie um Monate oder sogar Jahre später erscheinen. Deshalb mache ich zumeist nur mehr bei Projekten mit, bei denen ich mir sehr sicher sein kann, dass sie niemals in den Handel kommen. Sonst macht sich das Warten oft bezahlt, man erhält dann zumeist eine überarbeitete Fassung und wenn man Glück hat auch noch in seiner Muttersprache.


    Was mir persönlich besonders auf die Nerven geht, ist dass man als Europäer, leider oft erst Monate nach den US Amerikanern sein Spiel erhält. Oder das man als Backer des Projekts, das Spiel schon vorher im Retail kaufen kann :(.

    Und bestimmte Fulfillment Firmen gehen mir auch auf die Nerven. Unprofessionell und langsam.


    Aber genug gemeckert, Kickstarter ist trotzdem eine feine Plattform und viele der Kampagnen machen Spaß und man erhält in vielen Fällen echt tolle Spiele, die es so nie gegeben hätte.

  • Die Kampagne von "Architekten des Westfrankenreichs" fand ich vorbildlich. Von Anfang an war klar, was man bekommt. Und trotzdem gab es Updates, die die eine oder andere Facette des Spiels beleuchtet haben. So wünsche ich mir das.

    Meine ersten Kickstarter habe ich aber schon mitgefiebert, aber durch so manchen Post hier im Forum wird man schlauer. Wissen desillusioniert. Mittlerweile glaube ich auch nicht mehr, dass das Produkt nicht schon vorher weitestgehend feststeht.

    Vielspieler im Körper eines Gelegenheitsspielers

  • Da ich meist euphorisch an solche Projekte herangehe ist die Dauer des KS für mich immer gut geeignet, um mich auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen und je teurer so ein Projekt durch zusätzliche Erweiterungen etc. wird, je mehr verabschiede ich mich innerlich davon, weil ich das ganze gar (zu dem Preis) nicht brauche, ein "halbes" Spiel aber auch nicht im Regal haben mag. Vorbildlich waren da wirklich Tainted Grail oder Tang Garden.