Viticulture und Säulen der Erde?

  • Sind die beiden Spiele eigentlich vergleichbar, was Anspruch, Variabilität und Spieldauer angeht? Irgendwie wirken die auf mich recht ähnlich in diesen Punkten. Oder besser gesagt gleichwertig.

  • Puh, interessante Fragestellung. Wäre ich nie drauf gekommen, obwohl beide Spiele bei mir stark im Fokus sind, auch wenn ich die Säulen der Erde schon lange nicht mehr gespielt habe.


    Das komplette Viticulture nimmt bei mir mit 9,1/10 bei BGG die Spitzenposition ein, die große Erweiterung zu Die Säulen der Erde mit 9,01/10 liegt bei mir auf Platz 10.


    Nicht ohne Grund ist Tuscany bei BGG gut einen halben Punkt höher in der Komplexität bewertet als die Erweiterung zu Die Säulen der Erde.


    Das voll ausgebaute Viticulture ist ein modulares System, das deutlich mehr Variabilität und auch Komplexität liefert als Die Säulen der Erde mit Erweiterung.


    Beides sind Workerplacementspiele, in denen auch Karten eine Bedeutung haben.


    Der Spielverlauf ist aber ganz anders.


    In Die Säulen der Erde werden zuerst abwechselnd alle Arbeiter auf dem Spielplan eingesetzt (nicht unbedingt in der Reihenfolge, wie sie aus dem Sack gezogen werden, worin eine gehörige Portion Zufall liegt, wofür man mehr oder weniger bezahlen muss, je früher man seine Figur einsetzen möchte), dann werden die Stationen auf dem Spielplan in festliegender Reihenfolge abgearbeitet.

    In Viticulture gibt es aufeinanderfolgende Jahreszeiten, in denen man, sofern man noch hat, abwechselnd Arbeiter einsetzen und deren Aktionen dann auch sofort ausführen kann.


    Die Kartenvielfalt (und deren Auswirkungen) ist in Viticulture wesentlich größer. Alleine durch Austausch des Besucherkartensatzes kann man ein Spiel mit anderem Fokus daraus machen.


    Die große Erweiterung zu Die Säulen der Erde, auch zu zweit gut spielbar, gibt dem Spiel Glanz.

    Die Tuscany-Erweiterung zu Viticulture lässt mich, wenn ich es ganz, ganz ruhig betrachte, euphorisch werden.


    Zweifellos ist für mich Die Säulen der Erde mit Erweiterung eine Perle. Viticulture/Tuscany ist aber daran gemessen ein geschliffener Diamant. Seit Erscheinen von Tuscany hat kein Spiel mir besser gefallen.


    Fazit: Vergleichen kann man ja fast alles

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Was heißt denn Viti komplett: Essential + Tuscany Essential + Besuch aus dem Rheinland?


    Das würde mich auch interessieren. Was braucht man alles, damit das Spiel komplett ist?

    Aktuell verfügbar sind die Ess.Ed. von Viticulture und Tuscany, die Besucher aus dem Rheingau und die Moorbesucher. Dann gibt es noch Metallgeld.


    Abgesehen von den später erschienenen beiden bloßen Kartenerweiterungen (Moorbesucher und Rheingau) sind die Ess.Ed. ja im Grunde nur Auskoppelungen aus der ursprünglichen Complete Collectors Edition, die aus Viticulture (2nd Printing) und Tuscany bestand und mehr enthielt, als die beiden Ess.Ed. zusammen.


    Es "fehlt" das ein oder andere weniger wichtige Modul aus der ComplCollEd, vor allem aber die beiden großen Module der Stufe III. Die beiden großen Module kann man nicht zusammen hinzunehmen, nur einzeln. Das eine erweitert das Spiel um Äpfel, Tomaten und Oliven, das andere um Kühe und Käse. Muss man nicht haben, gefallen mir aber beide. Es war wohl mal angedacht, diese beiden Module einzeln verfügbar zu machen, ich weiß aber nicht, wie weit da die praktische Umsetzung gediehen ist.


    Mit Viticulture komplett habe ich die derzeit verfügbaren Bestandteile gemeint, vor allem die beiden EssEd.. Diese wirklich komplett zusammen sind für mich Viticulture. Die Moorbesucher sind eine nette Ergänzung (ein bisschen mehr von allem), muss man aber nicht haben. Die Besucher aus dem Rheingau ersetzen die sonstigen Besucherkarten vollständig und geben dem Spiel einen deutlich anderen Fokus. Während bei den "normalen" Besucherkarten der Schwerpunkt eher in Richtung schnelle und viele Punkte geht, geben die Besucher aus dem Rheingau der Thematik des Spiels mehr Raum.

    Die Rheingau-Karten habe ich erst einmal benutzt, ohne sie mir vorher angesehen zu haben, und das auch noch in einem Solospiel. Das war vielleicht keine so gute Idee, ich habe gnadenlos verloren. Zum einen wusste ich nicht, was mit den Karten auf mich zukommt, zum anderen stammt der Automa ja aus der Vor-Rheingau-Zeit, so dass ich noch nicht beurteilen kann, ob beides überhaupt zusammenpasst.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Meiner Meinung nach ist Säulen der Erde das deutlich rundere und besser designte Spiel.

    Viticulture ist für mich und viele aus meiner Spielegruppe ein Musterbeispiel für Kickstarter.

    "Ich habe da einen Berg voll Geld für bezahlt" -> "Das wird auch super bewertet". Teuer muss ja gut sein.

    Optisch ist das Spiel imho wirklich super und Kickstarterkampagnen fährt Stonemeier ja sowieso vorbildlich.

    Von dem her was das Spiel macht, finde ich es aber nullkommanull Prozent originell.

    Weiterhin kann man im Grundspiel gewinnen, ohne dass man thematisch und die Hauptmechanismen nutzend spielt: Also ohne Wein anzubauen.


    Für mich ist das Spiel ein exzellentes Beispiel dafür wie Kickstarterkampagnen in den letzten Jahren das Ranking auf BGG weniger aussagekräftig gemacht haben.

  • Dir ist aber schon klar, dass die von Dir genannte Schwäche des Hauptspiels nur für die erste Kickstarter Version von 2013 galt?

    Bereits die zweite Edition enthielt eine Regeländerung, die das Problem löste.

    Seitdem kamen über Kickstarter die sehr umfangreiche Tuscany Erweiterung und im normalen Handel die beiden Essential Editions sowie die beiden Kartensets hinzu.

    Deine Meinung zu Kickstartern passt hier m.E. überhaupt nicht, weil


    1. sich die überwiegende Mehrheit der guten Bewertungen nicht auf das ursprünglich geförderte Spiel sondern auf die jetzt erhältlichen Versionen inklusive Regeländerungen und Tuscany Modulen beziehen. Ein gutes Beispiel ist hier Tom Vasel, der das Grundspiel ganz gerne mochte - mit Tuscany ist es aber in seine Top Ten gerutscht.


    2. auch 2013 39$(49 mit Erweiterung) nicht "eine Unmenge von Geld" war.


    Also Deine grundsätzliche Meinung über Kickstarter in allen Ehren, es wäre besser Du würdest sie nicht scheinbar willkürlich auf jedes Spiel projiezieren das so ermöglicht wurde, auch wenn sie da so gar nicht passt.

  • Nein, mir war wirklich nicht klar, dass die Regeln des Grundspiels geändert wurden. Ich habe nur die ursprüngliche Version gespielt. Gehört hatte ich, dass eine Erweiterung Besserung verschafft hätte. Habe da selbst aber nie weiter rein gelesen. Ich bleibe aber dabei, dass ich für das Grundspiel dermaßen gute Bewertungen nicht wirklich nachvollziehen kann. Einen Meilenstein des Spieledesigns sehe ich in Viticulture jedenfalls nicht. ;)

  • Naja, wie schon gesagt bezieht sich nur ein kleiner Teil der Bewertungen auf BGG auf das Grundspiel, das so ja in dieser Version gar nicht mehr verfügbar ist (die Standardversion ist seit fast zwei Jahren Viticulture EE, das schon Module aus Tuscany beinhaltet). Also vielleicht alles vor 2015? Die Durschnittswertung für das Spiel bei BGG hat sich dementsprechend auch ziemlich gesteigert seit dann. :)

  • Ich befürchte dass es bei zwei Einträgen für ein Spiel teilweise ein wenig durcheinander geht mit den Bewertungen. Die ursrpüngliche Ausgabe liegt mit Rang 132 auch ziemlich weit oben. Weiterhin haben 7500 User sie als owned eingetragen obwohl über Kickstarter gar nicht soviele Spiele weggingen.


    Der neue Eintrag sagt dann sicherlich mehr über das aktuelle Spiel aus. Hier könnte dann aber doch das Argument ziehen: Teuer gekauft-> Gut bewertet.

    Die EE hatte ja schon ihren Preis.


    Wie auch immer. Bei der Entscheidung Viticulture vs. Säulen der Erde spielt sicher auch die Verfügbarkeit und der Kosten rein. Säulen der Erde dürfte zwar OOP sein. Ich vermute man wird aber trotzdem für unter 10€ an ein Spiel rankommen. Ist vielleicht schmerzfreier als direkt 60+€ zu investieren.

  • Hinzufügen kann man vielleicht noch, dass die Überarbeitungen im Rahmen der Viticulture Essential Edition nicht nur vom Kickstarter Verlag Stonemeyer ausgingen, sondern auch auf das Konto von Feuerland Spiele/Uwe Rosenberg gehen.

    Den Feinschliff, den du vielleicht vermisst hast (?), durch eine Redaktion mit reichlich Erfahrung, wie man handwerklich gute Euro-Spiele macht, gab es also nachträglich nochmal.


    Das Ur-Viticulture habe ich nie gespielt, die Änderungen der Essential Edition gegenüber der Erstversion (leicht asymmetrische Startbedingungen "Mamas & Papas", balancierte(re) Besucherkarten, keine Weinverkostung ohne Wein zu besitzen,....) klingen für mich alle sehr sinnvoll.

    Die Essential Edition habe ich noch nicht viel gespielt, bisher hat sie mir aber gut gefallen. Ein klassiches Euro Workerplacement Spiel auf oberem Kennerspielniveau, mit schönem Thema und sehr schönem Material. Nicht besonders innovativ oder einzigartig, kein episches Aufbauspiel, eher mittellang und taktisch geprägt.


    Die Besucher aus dem Rheingau, welche dem Spiel mehr Fokus auf Weinbau geben sollen, habe ich mir auch mal bestellt, aber noch nicht erhalten. Dadurch erhoffe ich mir noch einen etwas geringeren Glücksanteil auch noch etwas mehr "Weinbau-Gefühl", wenn klar ist, dass man auf jeden Fall immer auch größere Mengen Wein herstellen möchte.

  • Du darfst nicht vergessen, dass Viticulture schnell als normale Verkaufsversion verfügbar war, und (in der Form der EE) noch ist. Daher kommt die hohe Anzahl Bewertungen für das Grundspiel. Deshalb finde ich es auch schwierig, hier von einem (typischen) Kickstarterspiel zu sprechen.

    Und mit hohen Preisen kannst Du auch wunderbar gegen nicht-KS-Spiele argumentieren, z.B. Fest für Odin, Kolonisten etc. ;)

    Säulen der Erde ist übrigens ein m.E. seltsamer Sonderfall. In Deutschland bekommt man noch neue Exemplare über Händler, auch wenn das Spiel wohl nicht mehr in Druck ist, oder gebrauchte sehr günstig.

    In den USA dagegen war es aufgrund seiner schlechten Verfügbarkeit für nicht wenige Spieler ein Grail Game, das sie unbedingt haben wollen - und die Nachricht über einen Reprint wurde deswegen begeistert aufgenommen.

  • dixijo : Ich habe für Viticulture insgesamt sicher sehr viel mehr Geld ausgegeben als für die Säulen der Erde, schätze Säulen der Erde, liebe Viticulture, bin aber trotzdem keine Flachpfeife, die als Bewertungskriterium den Preis hat.


    Von Viticulture habe ich gehabt das ursprüngliche Grundspiel, das Upgrade-Kit, das daraus ein Viti 2nd Printing gemacht hat; das habe ich verkauft, nachdem ich mir ein neues Viti 2nd Printing gekauft habe. Dann kam die Complete Collectors Edition, bestehend aus Viti 2nd Ed. und dem ursprünglichen Tuscany, habe ich auch gekauft. Danach habe ich dann noch gekauft die EssEd von Viticulture und Tuscany auf Deutsch und die Kartenerweiterungen auf Englisch und Deutsch, zusätzliches Metallgeld auch noch.


    Nach Deiner Lesart kann ich ja jetzt kaum anders, als Viticulture super zu finden, wo ich doch so viel Geld dafür bezahlt habe. Ja, ich finde Viticulture mit Tuscany super; nicht weil ich viel Geld bezahlt habe, sondern weil das ein brillantes Spiel ist.


    Dabei ist mir sogar völlig egal, ob es "originell" ist, weil der Spielwert eines Spieles davon nicht abhängt. Ich habe rund 500 Spiele, hatte insgesamt rund 2000, habe die allermeisten davon tatsächlich gespielt. Auch auf dieser Grundlage gibt es kein Spiel, das mir persönlich besser gefällt als Viticulture mit Tuscany.


    Gleich danach kommen dann Martians: A Story of Civilization und Scythe.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Ich habe beide Spiele inkl. Erweituerungen und beide Spiele gefallen mir sehr gut. Viticulture würde ich in der Komplexität ein gutes Stück weiter oben sehen und es ist für mich auch das abendfüllendere Spiel.


    Wir spielen es inzwischen nur noch a) mit der Tuscany-Erweiterung, die das Spiel aus meiner Sicht nochmal deutlich aufwertet und b) den Besuchern aus dem Rheingau, weil der Fokus hier mehr auf dem Weinbau liegt und nach meinem Empfinden das Kartenglück gemindert wird, weil Besucher deutlich weniger "plötzliche" Siegpunkte bringen (und dafür eben stärker beim Weinbau unterstützen).


    Ich habe mir inzwischen auch Metallmünzen gegönnt, haptisch ganz weit vorne. Allerdings habe ich Geld ausgegeben, WEIL es ein sehr gutes Spiel ist und nicht umgekehrt. Es ist eines der sehr wenigen Spiele, in die ich nachinvestiert habe.


    (Ein andere ist Orleans, bei der wir gestern im dritten Anlauf eeeeendlich mal erfolgreich eine Invasion abwehren konnten - whooohooo! :sonne:).

  • Naja, die Diskussion inwiefern kickstarten das Bewertungsverhalten beeinflusst ist ja nun wirklich nicht neu. Meines Ermessens kann man das auch sehr gut am BGG-Ranking von Kickstarten ablesen. Es sagt ja auch niemand, dass Viticulture ein grottiges Spiel ist. Für mich ist vielmehr die Frage wo Viticulture stehen würde, wenn es ganz regulär ohne das ganze TamTam des Publishers drum herum erschienen wäre. Wäre es dann vielleicht nur eine normale 7?

    Wer weiß es schon?


    Eine Flachpfeife zu sein wollte ich dir keinesfalls unterstellen. Wir sind aber alle nicht davor gefeit unterbewusst Dinge in unser Bewertungsverhalten mit einfließen zu lassen.

  • Na ja, ob ein Spiel mit einer 7 oder höher bewertet wird, hängt ja nun nicht von der bloßen Anzahl der Wertungen ab. Es gibt Spiele, die haben ein Note von mehr als 8.0, obwohl sie nicht einmal 100 Bewertungen haben; ein paar Freaks geben eine hohe Note, manche sogar eine 10, obwohl das Spiel noch nicht einmal erschienen ist. Das sagt dann nicht wirklich viel.


    Wenn aber mehr als 15000 Leute im Schnitt 8.15 geben, kann das Spiel, das in der so bewerteten Ausgabe kein KS-Spiel ist, so schlecht nicht sein.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Können wir uns in diesem leidigen KS-Thema nicht einfach darauf einigen, dass es durchaus Spiele gibt, auf die das zutrifft? Aber eben auch darauf, dass einige davon dann trotzdem echt gute Spiele sind? :)

  • Können wir uns in diesem leidigen KS-Thema nicht einfach darauf einigen, dass es durchaus Spiele gibt, auf die das zutrifft? Aber eben auch darauf, dass einige davon dann trotzdem echt gute Spiele sind? :)

    Stop making sense!


    Ich glaube aber tatsächlich, dixijo verwechselt Viticulture mit Scythe. :lachwein:

    Denn Tam Tam gab es um ersteres im Jahr 2012, als Kickstarterbrettspiele noch weit davon entfernt waren, der heiße Scheiß zu sein, nicht wirklich.

  • Auch Scythe ist aus meiner Sicht ein gutes Spiel, auch wenn es bei KS mal sehr viel Hype darum gab. Auch Scythe hat sich nach KS weiterentwickelt und hat immerhin so viele Anhänger, dass sich die Herausgabe der teuren Metallmechs offenbar gelohnt hat. Immerhin haben mehr als 35.000 Leute Scythe bei BGG im Schnitt mit 8.29 bewertet. Auch diesem Spiel wird man mit einem Seitenhieb auf KS nach meiner Ansicht nicht gerecht.


    Richtig aber ist, KS hat manche Perle und manche Gurke, auch viel Durchschnittliches herausgebracht. Das schaffen etabliertere Verlage so auch ohne KS oder sonstige Crowdfunding-Plattformen. Richtig ist wohl auch, dass so manchem KS-Spiel eine vernünftige Redaktion gutgetan hätte. Aber auch das gilt für so manches andere Spiel.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Gibt auch bei Nicht-KS Spielen Tamtam. Pandemie legacy wurde ja auch sehr hoch gehypt, ob das jetzt wirklich berechtigt war kann man drüber streiten.


    Wenn ein Spiel wie Viticulture über so einen langen Zeitraum konstant gute Bewertungen bekommt hat das meiner Meinung nach nichts mit Tamtam sondern einfach nur damit zu tun das es einfach ein gutes Spiel ist.

  • Wenn ich meinen Spielebestand auf 5-10 Spiele reduzieren müsste (aus welchen Gründen auch immer) wäre Viticulture (inkl. Tuscany) auf jeden Fall mit dabei. Mir gefällt es nach wie vor richtig gut und man sollte es unbedingt mit dem 4-Jahreszeitenplan aus Tuscany spielen. Metallmünzen habe ich mir übrigens auch dafür gegönnt und alles passt gerade so in die Schachtel der ES Version hinein, die dann wahrlich randvoll ist.

    Ein Bild sagt mehr als 298 Wörter... :floet:

  • Das Ur-Viticulture habe ich nie gespielt, die Änderungen im Rahmen der Essential Edition (leicht asymmetrische Startbedingungen "Mamas & Papas", balancierte Besucherkarten, keine Weinverkostung ohne Wein zu besitzen,....) klingen für mich alle sehr sinnvoll.

    Mamas & Papas kamen mit der Collector's Edition bzw. dem Ur-Tuscany. Das war vor Rosenberg. Das "keine Weinverkostung ohne Wein im Keller" wurde irgendwann später als Regeländerung nachgereicht und hat meines Wissens auch keinen direkten Zusammenhang zu Rosenberg.


    Das Ur-Tuscany war ein recht eigenwilliges Experiment: 10 Module in drei Komplexitätsstufen ("tiers") zusammengebunden in einer Erweiterungsbox mit Listenpreis über dem eines normalen Spiels. Realisiert über Crowdfunding; anders wäre sowas wohl nicht möglich gewesen. Da gab in der Konsequenz jedoch eine Situation, in der interessierte ausländische Verlage kamen und sagten: in dieser Form können wir das Spiel nicht lokalisieren. Aber ein paar Tier-I-Module machen das Grundspiel schon spürbar besser, also lass und aus Grundspiel plus dem Kram eine "Essential Edition" machen, so wird's wirtschaftlich vertretbar und dem englischsprachigen Original tut dieses Aufräumen bzw. Umstrukturieren langfristig auch gut...

  • Mamas & Papas kamen mit der Collector's Edition bzw. dem Ur-Tuscany. Das war vor Rosenberg. Das "keine Weinverkostung ohne Wein im Keller" wurde irgendwann später als Regeländerung nachgereicht und hat meines Wissens auch keinen direkten Zusammenhang zu Rosenberg.

    Das sollte so auch nicht zum Ausdruck gebracht werden und stand da auch nicht wörtlich so. Ich habe die Formulierung trotzdem nochmal leicht überarbeitet, um sie weniger missverständlich zu gestalten. Der Anteil von Feuerland sind nach meinem Verständnis die Zusammenstellung der Essential Edition, die Überarbeitung z.B. der Karten und die Überarbeitung der Regeln. Also eher redaktionelle Themen.

    Dazu stammt die Rheingau Erweiterung von Feuerland.

  • Gibt auch bei Nicht-KS Spielen Tamtam. Pandemie legacy wurde ja auch sehr hoch gehypt, ob das jetzt wirklich berechtigt war kann man drüber streiten.


    Wenn ein Spiel wie Viticulture über so einen langen Zeitraum konstant gute Bewertungen bekommt hat das meiner Meinung nach nichts mit Tamtam sondern einfach nur damit zu tun das es einfach ein gutes Spiel ist.

    Ist das jetzt das nächste schlechte Beispiel?

    Ich erinnere mich jedenfalls an keinen besonderen Hype vor der Veröffentlichung. Der Legacy-Vorganger Risk Legacy ließ ja auch nicht vermuten, wie gut die Pandemievariante ankommen würde. Sicherlich gab es nach der Veröffentlichung eine große Begeisterung, das ist für mich aber von einem Hype zu unterscheiden.