La Stanza

  • Folgender Kickstarter ist heute neben Carcadians auch gestartet, La Stanza:



    45 € für die normale Edition, 59 € für Deluxe (+7 € Porto jeweils), wobei die Deluxe ausschließlich über den KS zu bekommen ist, aber „nur“ mit größeren Holzteilen und Metallmünzen aufwartet.
    Autoren sind Nuno Sentieiro & Paulo Soledade, die sich u.a. für die Euro-Highlights Madeira und Nippon verantwortlich zeichnen. Ich selbst habe mir das Spiel noch nicht genauer angeschaut, aber durch die Autoren ist zumindest das Interesse geweckt.


    Das Regelheft gibt es hier: la_stanza_rules_english_draft.pdf

    Einen Überblick über den Spielablauf hier: Playing La Stanza - Quined Games


    #LaStanza

    La Stanza | Board Game | BoardGameGeek

  • Erstes Überfliegen der Regeln erledigt. Hmmm. Sehr mechanisch, in einem Maße, dass ich bezweifele, dass da nennenswert Thema durchkommt. Haufenweise Leisten; hat den spröden Charme eines Excel-Spreadsheets. Ich vermisse auch einen besonderen Kniff. Charaktergrafiken uneinheitlich in einem Maße, dass man an eine Kleinverlagsveröffentlichung mit kleinem Budget denkt. Quined-Personal und Autoren als (Start-)Charakterplättchen -- muss das denn wirklich sein? Dazu ziemlich teuer. Ich glaube, das lasse ich aus.

  • Jo, sehe es genauso. Ich hatte den Titel vorgemerkt, aber die Kampagne holt mich jetzt leider auch nicht ab. Vor allem dass zum Launch noch kein einziges Video verfügbar ist (weder vom Verlag selber, noch via einer externen Preview) wirkt etwas lieblos und knausrig auf mich. Leider.

    Naja kann man nichts machen. Agra wird wohl auf unbestimmte Zeit mein persönliches Highlight von Quined bleiben.


    Danke dir trotzdem für den Reminder Marcel.

    Lg

  • Danke dir trotzdem für den Reminder Marcel.

    Gilt natürlich auch für mich. Danke, Marcel. Heute morgen nochmal angeschaut, wirkt mein Beitrag etwas motziger als er sein sollte. :)


    Da warte ich doch lieber auf Brasil von den beiden Herren.

    Dito. La Stanza hatte ich auch mit gewissen Erwartungen auf meiner Liste (bzw. auf "subscribe" bei BGG), aber damit ich in Zeiten des Kickstarter-Überflusses bei Crowdfunding mitmache, muss mehr kommen als das. Sonst warte ich lieber auf die normale Veröffentlichung. Zumal mir Quined regelmäßig mit fehlendem redaktionellem Feinschliff aufgefallen ist. Oft gute Ideen, aber wenig daraus gemacht. Meine Prognose: La Stanza sortiert sich genauso wie Raiatea, Halloween oder Papà Paolo unter "braucht man nicht haben" ein. Ich sehe absolut nichts, was La Stanza aus der Masse der Optimierspiele herausheben könnte.

  • ^Könnte nicht mehr zustimmen. Manchmal schon etwas gruselig, wie gut du es immer auf den Punkt bringst und auch unangenehme Wahrheiten aussprichst. Erkenne mich da sehr oft wieder, einfach weil ich ähnliche Gedankengänge habe. Danke dass du aber viel öfter postest als ich und uns damit stets an deinen Überlegungen teilhaben lässt, MetalPirate. Ist echt immer Qualität und Substanz. Muss man jetzt einfach mal so sagen.

    Lg

  • Aktuell 289 Backer nach 1,5 Tagen und 78% funded. Das Projekt wird um die Finanzierung kämpfen müssen. Wundert mich nicht, denn auch nach dem zweiten Blick auf die Regeln ist das für mich Abteilung "seelenlose Optimierspiele, die die Welt nicht braucht".

  • Das Spiel wird jetzt in Essen normal veröffentlicht. Ich habe mir die Regeln durchgelesen, und auf Basis der Regelkenntnisse hier nun eine Beschreibung des Spiels. Gespielt habe ich das Spiel noch nicht.


    La Stanza ist ein klassisches Eurogame mit einer ziemlich abstrakten Mechanik. Liebhaber von thematischen Spielen können den Beitrag also an dieser Stelle verlassen. :)


    Spielbeginn


    Gespielt wird über mehrere Runden: eine Runde mehr als die Anzahl der Spieler. Also fünf Runden bei vier Spielern.


    Der Spielplan besteht aus sechs Räumen (La Stanza = Das Zimmer / Der Raum). Diese Räume sind ringförmig angeordnet. Die ersten fünf Räume sind einer bestimmten Kategorie zugeordnet und bestehen aus drei Feldern, der sechste Raum ist ein Spezialraum und besteht nur aus einem Feld. Zu Beginn jeder Runde werden die Felder der ersten fünf Räume mit Personenplättchen aufgefüllt (zufällig gezogen). Die Personenplättchen gibt es in den gleichen fünf Kategorien. Der Spezialraum wird zu Spielbeginn einmalig mit 12 Bonusplättchen bestückt (ebenfalls zufällig gezogen).


    Jeder Spieler hat dann noch einen eigenen Plan. Der Plan besteht hauptsächlich aus zwei Reihen: eine Rekrutierungsreihe und eine Arbeiterreihe. Die Rekrutierungsreihe bleibt zunächst leer, in der Arbeiterreihe werden fünf Start-Personenplättchen gelegt, aus jeder Kategorie eines. Dazu später mehr.


    Das Spielmaterial zu Spielbeginn: Eine bestimmte Geldmenge, sowie in jeder Kategorie einen Günstling. Auch dazu später mehr.


    Spielablauf


    Wer an der Reihe ist zieht mit seiner Spielfigur bis zu vier Felder im Uhrzeigersinn. Leere Felder und Felder mit anderen Spielfiguren werden dabei übersprungen. Das Personenplättchen auf dem Landefeld nimmt man sich und platziert es in seine Rekrutierungsreihe.


    Danach hat man zwei Aktionsmöglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist ein Auffüllen der Geldbörse. Also quasi ein Tankstopp, wenn der Tank leer ist. Die Geldbörse hat eine bestimmte Größe. Zu Spielbeginn die Größe 7 Geld, während des Spielverlaufs kann man die Größe auf bis zu 15 Geld erhöhen. Je größer der Geldbeutel, desto weniger Stopps muss man einlegen.


    Die zweite Aktionsmöglichkeit ist die eigentliche Haupt-Aktion. Hierfür gibt es fünf Aktions-Kategorien zur Auswahl. Dazu muss man zunächst ein oder mehrere Personenplättchen der gewünschten Kategorie aus seiner Rekrutierungsreihe in die Arbeiterreihe legen. Dieser Vorgang nennt sich „Arbeiter einstellen“. Das kostet zum einen bestimmten Geldbetrag, und zum anderen verdrängt man die Plättchen, die an den gewählten Stellen liegen. Man hat also immer genau fünf Plättchen in der Arbeiterreihe. Kann man keinen Arbeiter in der gewünschten Kategorie einstellen, dann steht die Kategorie nicht zur Auswahl.



    Anschließend muss man einen Günstling der gewählten Kategorie abgeben. Wenn man sich allerdings in dem Raum der gewählten Kategorie befindet, erspart man sich den Günstling


    Die Stärke der Aktion ergibt sich aus der Anzahl der Plättchen in der Arbeiterreihe in der gewählten Kategorie. Bei einer Aktionsstärke von bis zu drei führt man dann eine Aktion der gewählten Kategorie aus. Bei einer Aktionssärke von vier oder höher führt man die Aktion nicht aus, sondern erschafft statt dessen ein sogenanntes Meisterwerk, welches am Spielende die entscheidenden Siegpunkte bringt. Je höher die Aktionsstärke, desto mehr Siegpunkte.


    Die Aktions-Kategorien


    Entdeckungen: Man erhöht die Größe seiner Geldbörse entsprechend der Aktionsstärke. Bei einer Geldbörsengröße von mehr als 15 erhält man am Spielende Siegpunkte.



    Literatur: Man erhält der Aktionsstärke entsprechend 1-3 verschiedenfarbige Bücher. Ab dem zweiten Buch einer Farbe entält man diverse Boni.



    Religion: Man erhält der Aktionsstärke entsprechend 1-3 Religionsscheiben unterschiedlicher Kategorien. Diese Religionsscheiben können im Spielverlauf eingesetzt werden, um die Aktionsstärke der entsprechenden Kategorie zu erhöhen. Das ist ziemlich wichtig, denn um wertvolle Meisterwerke zu vollenden, benötigt man unbedingt diese Erhöhungen.



    Kunst: Man erhält der Aktionsstärke entsprechend ein Kunstwerk. Am Spielende werden die Wert der Kunstwerke addiert und mit den anderen Mitspielern verglichen. Es werden dann Mehrheitspunkte vergeben.



    Politik: Man erhält der Aktionsstärke entsprechend 1-3 Günstlinge unterschiedlicher Kategorien. Auch das ist wichtig, ansonsten ist man bei der Aktionswahl stark eingeschränkt.



    Der Spezialraum: Die Bonusplättchen


    Landet man mit seiner Spielfigur im Spezialraum, so erhält man eines der Bonusplättchen. Dafür muss man allerdings jeweils eine bestimmte Bedingung erfüllen. Die Bonusplättchen sind in diesem Spiel das Salz in der Suppe.



    Wenn zwei Räume leergeräumt sind, endet eine Runde. Die leeren Felder werden dann wieder mit Plättchen aufgefüllt und die nächste Runde beginnt.

    Ich bin nicht auf alle Details eingegangen. Das soll für einen ersten Eindruck erstmal genügen.


    Wie finde ich das Spiel?


    Klar, das liest sich alles erstmal ziemlich trocken. Das Spiel besteht aus dem nackten Mechanismus. Ich finde diesen Mechanismus aber ziemlich interessant.

    Was muss ich tun? Welche Strategie verfolge ich?


    Ich spekuliere jetzt einfach mal ins Blaue. Mein Ziel wird sein, wertvolle Meisterwerke zu vollenden. Dafür benötige ich eine hohe Aktionsstärke. Wie bekomme ich diese? Zunächst muss ich mich auf eine bestimmte Kategorie spezialisieren. Aber welche? Wenn alle auf die gleiche Kategorie gehen, habe ich ein Problem. Religion ist ziemlich wichtig für eine hohe Aktionsstärke. Also wird es womöglich ein Wettlauf auf die Religionsplättchen geben. Aber schon am Anfang auf Siegpunkte gehen? Sollte ich nicht erstmal eine Engine aufbauen? Also erstmal meine Geldbörse aufrüsten. Damit mindere ich die "Auftankfrequenz". Politik nicht vergessen. Um flexibel zu sein, benötige ich Günstlinge. Und schließlich: welche Bonusplättchen will ich haben? Was muss ich tun, um die erforderlichen Bedingungen zu erfüllen? Schnappt womöglich ein Mitspieler das anvisierte Bonusplättchen mir vor der Nase weg? Fragen über Fragen.


    Man muss natürlich ein Faible für so ein Spiel haben. Ich denke, ich werde mir das Spiel in Essen kaufen. Ich mag Spiele mit einer interessanten Mechanik. :)

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  • Capote

    Ist dir bekannt, dass der amerikanische Mann mit ADHS was dazu aufgenommen hat? Vermittelt einen guten Eindruck wie ich meine.

    :lachwein:

    ADHS, echt jetzt ?

    Den Eindruck transportiert er gut, ich finde es auch nicht ganz uninteressant.

    So quasi wie die früheren guten Stefan Feld Werke.

    La Stanza steht damit bei mir in der Kategorie "wenn möglich auch mal mitspielenswert"

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

    Einmal editiert, zuletzt von misterx ()

  • Bei dem Design Duo lese ich keine Regel, da kaufe ich blind, es sei denn es ist sehr weit weg von ihren "Wurzeln" - Meine Lieblingsautoren und Duos sind:

    - Vital Lacerda

    - Jeroen Doumen, Joris Wiersinga

    und

    - Nuno Bizarro Sentieiro, Paulo Soledade


    Da kaufe ich meistens einfach blind und bin bisher extrem zufrieden :)


    Stefan Feld hatte einige wenige gute Spiele und viel Mist, daher finde ich den Vergleich schwierig - ich hoffe bei dem Vergleich sind wir eher bei Aquasphere und nicht bei Die Burgen von Burgund (nach meiner subjektiven Meinung ist das Spiel Grütze - ich hatte es damals gekauft als "Das Expertenspiel abseits von Agricola" und es war ein nettes Familienspiel (ca. auf Stone Age Niveau nur nicht so gut) mit richtig miesem Material - es hatte es genau 1x auf den Spieltisch geschafft und wurde direkt wieder verkauft)

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Nachtrag: Es gab anscheinend eine frühere Regelversion, in der eine entscheidende und wichtige Regel nicht klar formuliert war: Auch wenn man einen Günstling abgibt, muss man trotzdem einen Arbeiter in der gewählten Kategorie einstellen. In diversen Let‘s play Videos (unter anderem das von Rahdo) wurde das falsch gespielt. Dadurch ergibt sich ein deutlich anderer Spielverlauf!


    Beispiel:

    Zu Spielbeginn ist die Rekrutierungsreihe leer. Wenn man im ersten Zug mit seiner Spielfigur in den Raum „Entdeckungen“ zieht, und dich dort ein Plättchen aus der Kategorie Literatur nimmt, dann hat man nur diesen Literatur-Arbeiter, den man einstellen kann. Man kann also nur eine Aktion aus der Kategorie Literatur wählen (das kostet dann einen Günstling der Kategorie Literatur, weil die Figur sich im Raum „Entdeckungen“ sich befindet).

    Man kann jedoch nicht durch Abgabe eines Günstling der Kategorie Religion, eine Aktion der Kategorie Religion wählen. Denn dafür müsste man einen Arbeiter der Kategorie Religion einstellen. Das macht zum Beispiel Rahdo in seinem Video falsch.

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  • Ich habe das Spiel inzwischen zweimal gespielt: einmal zu zweit und einmal in einer Vierer-Runde. Was soll ich sagen, allen hat das Spiel sehr gut gefallen!


    Den Mechanismus hat man schnell verinnerlicht: Ein bis vier Felder weit ziehen, das Arbeiterplättchen auf dem Landefeld nehmen, und anschließend entweder passen ODER Geld auffüllen ODER Arbeiter einstellen und die entsprechende Aktion ausführen.


    Gerade zu Spielbeginn ist es oft ratsam zu passen. Durch das Passen sammelt man Arbeiterplättchen an. Dadurch hat man mehr Aktionsmöglichkeiten zur Auswahl. In der Regel soll man (falls möglich) die Aktion des Raumes machen, in dem sich gerade befindet. Bei mehreren Aktionsmöglichkeiten ist das dann auch machbar. Dadurch spart man sich die Abgabe eines passenden Günstling. Und das ist ziemlich wichtig.


    Die zwei Partien verliefen völlig unterschiedlich. Die erste Partie habe ich gewonnen, weil ich gezielt oft die Aktionsmöglichkeit Religion gewählt habe. Damit könnte ich viele Stärkepunkte ansammeln, die ich dann in Siegpunkte umwandeln konnte. Bei der zweiten Partie hat ein anderer Spieler mit einer anderen Strategie gewonnen. Nachdem er sich frühzeitig das Bonusplättchen geschnappt hatte, das im erlaubt hatte, für jedes veröffentlichte Buch jeweils 1 Geld zu nehmen, hat er sich voll auf die Aktionsmöglichkeit Literatur konzentriert, und Bücher en masse veröffentlicht. Dadurch hat er es geschafft, kein einziges Mal sein Geld auffüllen zu müssen. Irre!


    Dadurch, dass immer andere Arbeiterplättchen in seinem Zug zur Auswahl stehen, muss man extrem flexibel sein. Sich im Vorfeld eine bestimmte Strategie zurechtlegen, funktioniert in diesem Spiel nicht. Wenn zwei (oder mehr Spieler) sich auf die selben Plättchen stürzen, dann behindern sie sich gegenseitig, und nehmen sich auch gegenseitig die Siegpunnktmöglichkeiten weg. Dadurch ergibt sich eine hohe Interaktion.


    Das Spiel ist auch sehr schön ausgestattet: Große Holzfiguren, große und schöne Holzsäulen (mit denen man die Siegpunktfelder markiert), große Holz-Günstlinge, schwere Metallmünzen, ein edel gestalteter Spielplan. Man vergisst dabei tatsächlich, dass der Kernmechanismus eigentlich ziemlich abstrakt ist.


    Wie schon gesagt, allen hat das Spiel sehr gut gefallen. Selbst diejenige, die in der Viererpartie abgeschlagen letzte wurde. Das will was heißen!

  • Da dieses Spiel irgendwie untergegangen ist unter den Messe-Neuheiten, muss ich mal ein wenig Werbung dafür machen: :)

    • Relativ einfache Regel, schnell erklärt
    • Moderate Spieldauer: 1-2 h
    • Ziemlich trickreich
    • Abwechslung: jedes Spiel spielt sich anders, es gibt keine eingefahrene Strategie
    • Hoher Wiederspielreiz
    • Sehr schöne Ausstattung

    La Stanza ist inzwischen das meistgespielte Spiel in unserem Spieletreff. Es kommt fast jede Woche zum Einsatz.

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  • Gestern Abend zu viert La Stanza gespielt. Es war für alle die erste Partie, die nach 1:20 h beendet war.

    Um es vorweg zu nehmen: uns hat es allen Vieren nicht gefallen. Die Ausstattung ist schön, keine Frage, aber das Spiel an sich.....

    Das Spielgefühl war für alle (auch für den späteren Sieger) extrem unbefriedigend, weil wir alle das Gefühl hatten ständig nicht das tun zu können, was wir eigentlich vorhatten. Durch die eingeschränkte Zugweite von 4 Feldern, die sich auch durch nichts vergrößern lässt, waren wir in der Wahl der Plättchen häufiger so eingeschränkt, dass eben eine Wahl nicht mehr möglich war, sondern nur eine Plättchenfarbe genommen werden konnte. Da fühlte man sich schon ein wenig gespielt. Zudem kann nach der ersten Runde, in der man vielleicht einen bestimmten Weg eingeschlagen hat, die Fortführung des Weges dadurch erschwert werden, dass die Plättchenfarbe in der zweiten Runde selten auftritt.

    Vielleicht sind diese Konstellationen extrem selten, bei uns traten sie allerdings auf und haben uns das Spiel vermiest.

    Für uns ist La Stanza damit eins der schwächeren, wenn nicht sogar das bisher schwächste Spiel der Spielmesse 2019.

  • Das Spielgefühl war für alle (auch für den späteren Sieger) extrem unbefriedigend, weil wir alle das Gefühl hatten ständig nicht das tun zu können, was wir eigentlich vorhatten.

    Genau das finde ich als die große Stärke bei diesem Spiel. Eine festgelegte Strategie funktioniert hier nicht. Man muss ziemlich flexibel sein. Dadurch verläuft jede Partie auch anders. In den ersten paar Zügen sollte man auch passen, wenn man zu dem aktuellen Raum kein passendes Plättchen hat. Dadurch sammeln sich Plättchen in der Rekrutierungsreihe an, so dass man dann immer eine Auswahl hat. Ich zum Beispiel schaue, dass ich in der Rekrutierungsreihe immer zwei bis drei Plättchen liegen habe.

    Durch die eingeschränkte Zugweite von 4 Feldern, die sich auch durch nichts vergrößern lässt, waren wir in der Wahl der Plättchen häufiger so eingeschränkt, dass eben eine Wahl nicht mehr möglich war, sondern nur eine Plättchenfarbe genommen werden konnte.

    Eine schlechte Farbe gibt es eigentlich nicht. Man kann mit jeder Farbe etwas sinnvolles anfangen. Und wenn die nächsten vier Plättchen alle die gleiche Farbe haben, dann habt ihr vermutlich nicht sinnvoll gespielt. Wenn man rechtzeitig erkennt, dass eine bestimmte Farbe von den Mitspielern ignoriert wird, dann sollte man genau diese Farbe sammeln. Es ist eigentlich optimal, wenn man keine Konkurrenz hat. Wenn mehrere Spieler die selbe Farbe sammeln, dann führt das genau zu der von dir beschriebenen Situation, dass man das Gefühl hat, nicht das zu tun können, was man vorhat.

    Für uns ist La Stanza damit eins der schwächeren, wenn nicht sogar das bisher schwächste Spiel der Spielmesse 2019.

    Selbstverständlich bleibt euch diese Meinung unbenommen. Es muss einem nicht jedes Spiel gefallen. :)

  • Eine schlechte Farbe gibt es eigentlich nicht. Man kann mit jeder Farbe etwas sinnvolles anfangen. Und wenn die nächsten vier Plättchen alle die gleiche Farbe haben, dann habt ihr vermutlich nicht sinnvoll gespielt.

    Es wurden neue Plättchen gezogen, nachdem 2 Räume leer waren und es wurden 3 weiße Plättchen hintereinander gezogen. Das vierte weiße Plättchen lag aus der Vorrunde da.

    Das ist Pech und hat nichts mit schlechtem Spielen zu tun....

  • Eine schlechte Farbe gibt es eigentlich nicht. Man kann mit jeder Farbe etwas sinnvolles anfangen. Und wenn die nächsten vier Plättchen alle die gleiche Farbe haben, dann habt ihr vermutlich nicht sinnvoll gespielt.

    Es wurden neue Plättchen gezogen, nachdem 2 Räume leer waren und es wurden 3 weiße Plättchen hintereinander gezogen. Das vierte weiße Plättchen lag aus der Vorrunde da.

    Das ist Pech und hat nichts mit schlechtem Spielen zu tun....

    Okay, sowas kann natürlich passieren...

    Deshalb habe ich ja auch vorsichtshalber die Formulierung „vermutlich“ gewählt. :)


    Aber auch mit einem weißen Plättchen kann man in meisten Fällen etwas anfangen. Man muss ja nicht gleich die weiße Aktion machen, sondern eine andere. Zumindest wenn man noch Auswahl in der Rekrutierungsreihe hat... genau für solche Fälle schaue ich, dass ich mehrere Plättchen in der Rekrutierungsreihe habe. Und passen oder Geld auffüllen wäre auch noch eine Alternative. Wie ich schon sagte: man muss flexibel bleiben...


    Aber nochmal: es muss einem nicht jedes Spiel gefallen. Spielt dann lieber etwas anderes. ;)

  • Vielleicht sind wir das Spiel auch falsch angegangen, wir haben in den ersten Runden versucht die genommenen Personenplättchen auch direkt zu rekrutieren, d.h. wir hatten die untere Reihe sehr schnell voll und in der oberen so gut wie nichts liegen. Das schränkt die Flexibilität, was die Plättchenfarbe angeht, natürlich ein. Wenn ich erst in der oberen Reihe gleichfarbige Plättchen sammle, um sie dann später alle zusammen zu rekrutieren bin ich flexibler und kann besser reagieren, wenn meine ursprüngliche Ausrichtung nicht hinhaut. Trotzdem kann ich ja nicht wahllos hin und her switchen, wenn ich auf einen grünen Zweig kommen möchte, sondern sollte versuchen möglichst viele Plättchen einer Farbe zu bekommen, um in diesem Bereich Siegpunkte generieren zu können. Oder haben wir irgendwas übersehen?

  • Vielleicht sind wir das Spiel auch falsch angegangen, wir haben in den ersten Runden versucht die genommenen Personenplättchen auch direkt zu rekrutieren, d.h. wir hatten die untere Reihe sehr schnell voll und in der oberen so gut wie nichts liegen.

    Diesen Fehler macht man in der ersten Partie recht oft. Wenn man sich im passenden Raum befindet, ist das auch okay. Wenn nicht, dann empfiehlt es sich zu passen. Erstens spart man sich dann einen Günstling, und zweitens hat man in späteren Zügen eine größere Auswahl. Bei Neulingen gebe ich immer diesen Tip.

    Trotzdem kann ich ja nicht wahllos hin und her switchen, wenn ich auf einen grünen Zweig kommen möchte, sondern sollte versuchen möglichst viele Plättchen einer Farbe zu bekommen, um in diesem Bereich Siegpunkte generieren zu können. Oder haben wir irgendwas übersehen?

    In den ersten paar Runden sammle ich eigentlich nicht intensiv eine bestimmte Farbe. Eine Aktion mit Stärke zwei oder drei genügt völlig. Am Anfang kann man jede Aktion gebrauchen. Wenn ich mich zu früh auf eine Farbe festlege, schränke ich mich ein. Erst ab Runde drei oder vier (bei vier Spielern) sammle ich gezielt eine oder zwei Farben, mit dem Ziel, eine wertvolle Säule ablegen zu können. Welche Farbe das sein soll ergibt sich dann im Laufe des Spiels. Mehr als zwei Säulen schafft man in einer Vierer-Runde sowieso nicht.


    40 Punkte sind ein gutes Ergebnis, 50 ein hervorragendes Ergebnis (in einer Vierer-Partie). Vor diesem Hintergrund ist eine 17-er Säule schon mal gute Basis. Aber auch die Mehrheiten im Museum (gelb) oder bei den Bonusteilen liegen in der gleichen Größenordnung. Also auch das sind erstrebenswerte Ziele.


    Es gibt unterschiedliche mögliche Vorgehsweisen. Aktionen in Religion (grün) sind immer gut. Damit kann man sehr flexiblel die Aktionsstärke erhöhen.

    Literatur (rot) ist auch gut. Damit bekommt man unter anderem grüne Glaubensscheiben in Religion. Ein Spieler in unserem Treff spielt immer (wenn möglich) auf rot, und hat damit haushohe Ergebnisse erzielt (bestes Ergebnis: 66 Punkte).

    Gezielt auf Kunst (gelb) zu spielen mache ich (in einer Vierer-Runde) sehr gerne, aus oben genanntem Grund.

    Entdecker-Aktionen (blau) werden auch gerne genommen, vor allem am Anfang. Aber man kann auch vollkommen ohne blau spielen. Ich zum Beispiel komme oft mit nur einer Geld-Aktion aus. Da lohnt sich ein Aufwand in blau nicht wirklich.

    Aktionen in Politik (weiss) sind auch nie schlecht. Günstlinge kann man immer gebrauchen. Unter anderem braucht man diese, um ein Bonusteil zu nehmen.

    Und um die Mehrheit bei den Bonusteilen zu bekommen, muss man in mehreren Aktionsbereichen vertreten sein. Ansonsten kann man die Voraussetzungen nicht erfüllen.


    Man sieht also, in den ersten Runden gibt es keine schlechte Aktionen. In den späteren Runden kann sich das natürlich ändern. Dann aber rückt sowieso, gezielt eine wertvolle Säule platzieren zu können, in den Vordergrund. Dafür muss man aber in Religion vorbereitet sein. Bei starkem Engagement in Religion braucht man dann auch nicht sehr viele Plättchen.


    Das erste Spiel dient (wie bei den meisten Spielen) nur zum Kennenlernen. Wenn man aber (so wie bei euch) negative Erfahrungen damit macht, hat man wenig Lust auf eine Folgepartie. Das kann ich voll verstehen, geht mir ja auch so. Alle, mit denen ich bisher gespielt habe, hat das Spiel aber gut gefallen. Deshalb ist ja auch sehr beliebt bei uns.

  • wir hatten die untere Reihe sehr schnell voll und in der oberen so gut wie nichts liegen

    Fällt mir gerade auf: heißt das, ihr startetet mit einer leeren unteren Reihe?

    Man startet aber mit einer vollbesetzten unteren Reihe. Genau dafür sind die fünf Startplättchen gedacht, die jeder Spieler hat!

    ... doch, doch, wir sind jeder mit einer gefüllten Reihe gestartet. Ich habe mich auch schon gefragt, was er damit wohl meinte ;)....

  • Er hat sich falsch ausgedrückt, die untere Reihe war natürlich von Anfang an voll besetzt 😬

    Trotzdem hat sich die obere Reihe nur langsam gefüllt, weil wir die Persönlichkeiten selten in die Warteschlange gestellt, sondern vielmehr direkt engagiert haben.