[2018] Roll for Adventure

  • Weil in einem anderen Thread nach dem Vergleich mit Pandemie: die Heilung gefragt wurde hier mein Senf zu Roll for Adventure und der angesprochene Vergleich.


    Anforderung an die Spiele:

    • Kooperatives Würfelspiel
    • Spieldauer max. 60min
    • zu zweit spielbar (ggfs. 2 Charaktere je Spieler)
    • nicht kompliziert aber nicht ganz triviale Entscheidungen

    Roll for Adventure hat sich extrem schnell für uns ausgespielt, weil:

    • selbst mit ausschließlich B-Seiten, 8 Edelsteinen und Sondergegner das Spiel extrem einfach ist.
    • die Würfel für ein Würfelspiel wenig Auswirkung haben, d.h. mit seinem Wurf kann man eigentlich meist tuen was man geplant hatte. Man muss sich selten an den Würfelwurf adaptieren, da die Eishöhle als Auffanglager dient.
    • Die Würfelwürfe erzeugen keinerlei Spannung nach dem Schema "wir brauchen jetzt unbedingt dieses Ergbnis sonst..."
    • Waldgebiet ist klar besser als Wüstengebiet, d.h. letzteres wird eigentlich nie genutzt.
    • Sich immer auf eine Aufgabe zu konzentrieren und rechtzeitig Gegner an den Gebieten zu beseitigen (immer dir nierdigstwertigen zuerst) ist der absolut offensichtliche Weg zum Sieg.
    • Wegeb der genannten Punkte, ergeben sich leider keine relevanten Entscheidungen. Sie sind immer trivial und folgen immer demselben Schema.

    Nun zu den Unterschieden in Pandemie: die Heilung.

    • Der Spielverlauf hängt massiv mehr vom Würfelglück ab. Die Aktionswürfel haben eine negative Seite (Seuche). Dadurch schreitet das Spielende voran UND man hat eine Aktion weniger. Die Erregerwürfel haben eine gute Seite (Bonusaktion). Man hat also einen Vorteil UND einen Erreger weniger in einem Gebiet. Bei der gegebenen Spieldauer und Spieltiefe stört mich diese Glücksabhängigkeit weniger, weil:
      • die Partien dadurch variabler ablaufen mit mehr Höhen und Tiefen.
      • die Würfelergebnisse deutlich emotionaler sind.
      • man sich vielmehr an die Würfelergebnisse adaptieren muss.
    • Die im Spiel zu treffenden Entscheidungen empfinde ich als weniger trivial, da die Spielaspekte mehr verwoben sind wie z.B.:
      • welches Risiko ich durch Neuwürfe gehe um ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen.
      • bei den Aktionen das Abwägen von Spielfortschritt in Richtung Sieg und das akute Risiko durch die Seuchen.
    • Durch die Bonusaktionen kommt zusätzliche Varianz ins Spiel.


    Kurzfazit:

    Pandemie: die Heilung ist glücksabhängiger als Roll for Adventure, aber dafür:

    • kürzer
    • kniffliger
    • abwechslungsreicher und weniger schematisch
    • emotionaler
  • Pandemie die Heilung kenne ich nicht, aber mal als Gegenpol zu Roll for Adventure:


    Roll for Adventure hat bei uns total gezündet und erzeugt eine Gänsehautgefühl und viel Spannug. Klar kann man die Würfel ins Eishaus legen, aber so bekommt man nicht die Diamanten. Ich finde auch nicht, dass man mit jedem Würfelwurf etwas anfangen kann. Uns hat es als kurzer und knackoffer Absacker überzeugt.

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Klar kann man die Würfel ins Eishaus legen, aber so bekommt man nicht die Diamanten. Ich finde auch nicht, dass man mit jedem Würfelwurf etwas anfangen kann.

    Egal ob A-Seite (4 Würfel einsetzen, 4 bekommen) oder B-Seite (2 Würfel einsetzen, 2 bekommen) ist die Eishöhle ein Nullsummenspiel. Ich verliere auf dem Weg zu den Edelsteinen keinen Würfel, weil ich ja dieselbe Anzahl wieder bekomme. Und damit lassen sich ungewünschte Würfelwürfe perfekt und ohne Verlust an Aktionen wegkompensieren.

  • Ein ganz entscheidender Faktor bei der Wahl zum "lieber das"-Spiel könnte auch das Thema sein.

    Während meine Familie bei "Seuchen rotten die Menschheit aus" eher abwinkt, ist sie bei "Lasst und zusammen das Königreich verteidigen" Feuer und Flamme.
    Auch wenn man die Themen quasi austauschen könnte, kann dieses schon entscheidend sein.

    • Die Würfelwürfe erzeugen keinerlei Spannung nach dem Schema "wir brauchen jetzt unbedingt dieses Ergbnis sonst..."

    Das haben wir in unseren Partien zu zweit teilweise anders erlebt, Vor allem wird es dann spannend wenn man ein attraktives Würfelergebnis für einen anderen Ort erwürfelt hat als für den, wo man gerade die Würfel des Mitspielers befreien sollte/wollte/müsste. An dieser Stelle gehen die Überlegungen los, ob man zockt oder nicht. Wir haben uns fürs Zocken entschieden, bzw. mussten es teilweise auch, da uns das Spiel in der Partie recht viel geärgert hat.

    we are ugly but we have the music

    • Die Würfelwürfe erzeugen keinerlei Spannung nach dem Schema "wir brauchen jetzt unbedingt dieses Ergbnis sonst..."

    Das haben wir in unseren Partien zu zweit teilweise anders erlebt, Vor allem wird es dann spannend wenn man ein attraktives Würfelergebnis für einen anderen Ort erwürfelt hat als für den, wo man gerade die Würfel des Mitspielers befreien sollte/wollte/müsste.

    Aber genau das ist doch das schematische und triviale an diesem Spiel. Niemals die neue Aufgabe anfangen, zuerst die alte abschließen. Egal wie verlockend der Wurf für eine andere Aufgabe aussehen mag. Wenn das verinnerlicht ist, lässt sich das Spiel zu 100% gewinnen ohne größeres Nachdenken.

  • Eine Frage:

    Man "muss" doch aber immer mindestens einen Würfel irgendwo hinlegen und kann nicht ewig lang rerollen oder wie sieht das aus?

    Ich hab's bislang nur einmal nur 1mal gespielt mit 2 Charakteren und ich habe verloren, da dann alle meine Würfel in unabgeschlossenen Aufgaben/Strudel lagen.

    Da hilft mein Würfelpech dann auch nicht xD

  • Eine Frage:

    Man "muss" doch aber immer mindestens einen Würfel irgendwo hinlegen und kann nicht ewig lang rerollen oder wie sieht das aus?

    Ich hab's bislang nur einmal nur 1mal gespielt mit 2 Charakteren und ich habe verloren, da dann alle meine Würfel in unabgeschlossenen Aufgaben/Strudel lagen.

    Da hilft mein Würfelpech dann auch nicht xD

    Ja es muss immer mindestens ein Würfel vor einem neuen Würfelwurf platziert werden. Dabei sollte man bei einem unpassenden Wurf möglichst wenig Würfel platzieren und bevorzugt auf die Eishöhle. Den letzten Würfel legt man ggfs. auf den Gegenstrudel falls es mehr als zwei gefangene Würfel im Strudel gibt.


    Man verliert nur, falls kein Spieler mehr Würfel hat. Aber wir hatten noch nie, dass ein Spieler in seinem Zug weniger als zwei Würfel hatte, normaler Weise hatte er immer vier oder mehr. Wir spielen aber auch zu zweit mit vier Helden. Wenn man sich konsequent auf eine Aufgabe konzentriert zzgl. Eishöhle/Gegenstrudel/Gegner, dann ist bis zum Spielerzug die Aufgabe mit den Würfel meist bereits gelöst und die nächste Aufgabe gestartet.

    2 Mal editiert, zuletzt von sychobob ()

  • Wir spielen aber auch zu zweit mit vier Helden. Wenn man sich konsequent auf eine Aufgabe konzentriert zzgl. Eishöhle/Gegenstrudel/Gegner, dann ist bis zum Spielerzug die Aufgabe mit den Würfel meist bereits gelöst und die nächste Aufgabe gestartet.

    Im regulären Spiel zu zweit hat man 2x5 Würfel zur Verfügung + 2 Würfel pro Spieler einer nicht genutzten Farbe, die auch noch den Besitzer wechseln können. Das macht 14 einsetzbare Würfel.

    Wenn ihr zu zweit mit jeweils 2 Charakteren spielt, habt ihr insgesamt 20 einetzbare Würfel. Das macht schon einen Unterschied beim Schwierigkeitsgrad.

    we are ugly but we have the music

  • Wir spielen aber auch zu zweit mit vier Helden. Wenn man sich konsequent auf eine Aufgabe konzentriert zzgl. Eishöhle/Gegenstrudel/Gegner, dann ist bis zum Spielerzug die Aufgabe mit den Würfel meist bereits gelöst und die nächste Aufgabe gestartet.

    Im regulären Spiel zu zweit hat man 2x5 Würfel zur Verfügung + 2 Würfel pro Spieler einer nicht genutzten Farbe, die auch noch den Besitzer wechseln können. Das macht 14 einsetzbare Würfel.

    Wenn ihr zu zweit mit jeweils 2 Charakteren spielt, habt ihr insgesamt 20 einetzbare Würfel. Das macht schon einen Unterschied beim Schwierigkeitsgrad.

    Dafür stehen 7 Würfel je Spielerzug und damit je zu ziehendem Gegner zur Verfügung. Bei 4 Helden sind es nur 5. Es gleicht sich somit ziemlich aus. Wir haben auch schon mit nur 2 Helden gespielt. Da fand ich es auch nicht schwerer. Mit 4 Helden gibt es etwas mehr zu überlegen und zu beachten, deshalb spielen wir es so.