[2018] Nova Solis

  • Nova Solis ist ein von den Altvorderen verlassenes Universum, voll von strategischen Ressourcen und wenigen zurückgelassenen Artefakten ist, welche es zu finden und zu sicheren gilt. Hierfür errichtet man ein mächtiges Imperium und schlagkräftige Flottenverbände. Entdeckt Planeten, Nebel und Anomalien. Managt seine Energiereserven, Forschungsvorhaben, Bevölkerungs- und Flottenversorgung. Erforscht neue, zum Teil rassenspezifische, zum Teil sehr machtvolle altvordere Technologie. Wie es scheint, haben die Altvorderen Nova Solis jedoch nicht ohne Grund verlassen, denn das schwarze Loch im Zentrum des Universums erscheint instabil und eine transdimensionale Gefahr tritt zum Vorschein, die Entity.


    Nova Solis ist ein 4X-Spiel für 1-6 Spieler und lässt sich dabei auf zwei unterschiedliche Weisen spielen: im Survival- oder im Exploration-Mode. Im Survival-Modus spielen die Mitspieler zusammen gegen die Entity, dabei kann man sowohl semi-kooperativ (derjenige mit den meisten SP am Ende gewinnt, gegenseitige Angriffe sind erlaubt) als auch voll kooperativ (keine Angriffe zwischen den Spielern sind erlaubt) spielen. Bisher haben wir immer im Semi-Coop-Modus gespielt. Die Entity war dabei so bedrohlich, dass wir von gegenseitigen Attacken abgesehen haben, bzw. mussten. Es war trotzdem spannend, weil man natürlich schon mit einem Angriff drohen kann, wenn der Mitspieler einem zu nah auf die Pelle rückt oder man sich selbst einen einträglichen Sektor unter den Nagel reißen will. Im diesem Survival-Modus wäre auch ein Solo-Spiel möglich.

    Im Exploration Mode sollte die Entity schwächer ausgestattet werden und die Mitspieler betreiben den Aufbau ihres Imperiums gegeneinander, Siegpunkte gibt es auch hier für alle vier X. Diesen Modus haben wir leider noch nicht gespielt.


    Nova Solis ist ein echtes 4X-Spiel. Die Spieler führen eines von sechs unterschiedlichen Völkern an, welche die unbekannten Weiten des Universums erforschen (Explore), dort siedeln (Expand), die Ressourcen sammeln und diese für Technologien einsetzen (Exploit) und zu guter Letzt gegen Widersacher kämpfen (Exterminate). Für alle diese X-Aktivitäten bekommt man natürlich eine gewisse Anzahl an Siegpunkten. Das Interessante dabei ist, ist, dass die Siegpunkte entweder ortsgebunden, technologiegebunden oder eben dauerhaft sind. Eine je nach Schwierigkeitsgrad angepasste Gesamtsumme an gemeinsamen Siegpunkten führt zum Sieg über die Entity. Der Spieler der am meisten Punkte beigesteuert hat, wird zum Gewinner einer Partie gekrönt. In unseren Spielen kam dies bisher im mittleren Schwierigkeitsgrad (moderate, der dritte von sechs Schwierigkeitsgraden) selten vor (bis her nur einmal in fünf Partien), da meist die Entity mit einem winzigen Vorsprung gewann (es fehlten zum Beispiel nur 6 von 240 Punkten). Das Balancing scheint perfekt zu sein, man wird aber von Partie zu Partie besser. Ein gutes Gefühl.


    Der Spielablauf besteht aus drei Phasen pro Runde. Diese drei Phasen spielen sich zunächst dank Spielhilfe, später intuitiv flüssig. Die Spielerreihenfolge richtet sich dabei nach Passreihenfolge und dem Energiespeicher aus der letzten Runde.


    In der Strategiephase werden Energie und Siegpunkte gesammelt, Ressourcen Technologien zugeteilt und geforscht. Da dies für alle Spieler gleichzeitig erfolgt, ist diese Phase sehr kurz.


    Darauf folgt das Herzstück eines jeden 4X-Spiels, die Aktionsphase in der die Spieler nacheinander eine von sechs verschieden Aktionen (Settle, Explore, Build, Move, Combat und Science) ausführen, bis sie passen (müssen). Viele dieser Aktionen kosten Energie, je öfter man dieselbe Aktion wiederholt, desto teurer wird sie. Strategische und taktische Planung ist in dieser Phase sehr wichtig, da sie auch zur Vorbereitung der Strategiephase dient. Da die möglichen Aktionen für sich sprechen, werde ich hier nur auf die Besonderheiten im Vergleich zu andern 4X-Spielen eingehen. Die Explore-Action finde ich persönlich besonders gelungen, da man hier die schon leicht unterschiedlichen Sektoren (Hexfelder) mit Location Tiles (Planeten, Ressourcen, Wurmlöcher, etc.) belegt, die man vorher aus einem Beutel mit 150 unterschiedlichen Lokationen gezogen hat. Dabei ist das Ziehen zwar glückslastig (durch Technologie verbesserbar), aber das Platzieren überhaupt nicht. Unbrauchbare Locations können in einem späteren Zug wieder umgetauscht werden. Man kann sein Spiel aber auch auf die gezogenen Locations anpassen. Dies ist ein echtes Highlight von Nova Solis und bisher meines Wissens nach noch in keinem anderen 4X-Spiel ist „Exploration“ so gut umgesetzt worden.


    Eine weiter Besonderheit ist das Kampfsystem von Nova Solis. Es basiert auf einen Dice-Crafting- Mechanismus, der sehr simpel aber zugleich auch interessant ist. Es gibt nur zwei unterschiedliche Einheiten in Nova Solis (Flotten und Verteidigungsplattformen) mit identischen „Würfeloberflächen“. Diese zeigen zunächst eine rassenspezifische Treffer- und Schild-Leiste. Durch diverse Technologien lassen sich die Würfeloberflächen mit den unterschiedlichsten Waffensystemen ausbauen, sodass eine Vielzahl an Kampftaktiken möglich ist. Beim eigentlichen Kampf werden einfach die Würfelergebnisse der Angriffs- oder der Verteidigungsleiste zugeordnet oder, falls die nötige Energie vorhanden ist, beiden. Dann werden Treffer und Schilde verglichen, Schaden verursacht, Opfer entfernt und gegeben falls Siegpunkte erbeutet. Keine lange Würfelorgie, trotzdem spannende Entscheidungen.


    Im Anschluss erfolgt die letzte Phase, die gefürchtete Entity-Phase, in der sich diese Wesen bewegen und angreifen. Zunächst erfolgt die Bewegung zufällig über ein Kartendeck und Würfel gesteuert, aber durch eine geschickte Programmierung sucht die Entity die Relikte der Altvorderen und verteidigt diese auch. Natürlich braucht man neben genügend Siegpunkten auch eine gewisse Anzahl dieser Artefakte zum Sieg über die Entity, sodass es unausweichlich zu Konflikten kommt. Zudem wächst die Kampfkraft der ohnehin schon mächtigen Entity mit jeder Runde - ein weiterer Mechanismus zur Skalierung des Schwierigkeitsgrads wurde hier eingebaut. In dieser Phase kann auch das Spielende eingeläutet werden, wenn es zur Supernova kommt. Dann haben alle Spieler zusammen verloren.


    Puh, es ist schon spät und ich mache jetzt erstmal Schluss.:sleeping: Ich hoffe das Geschriebene ist nicht allzu wirr und ihr bekommt einen ersten Eindruck vom Spiel. Ist noch „Work in Progress“. Man kann wahrscheinlich herauslesen, dass mir das Spiel sehr am Herzen liegt. Natürlich gibt es auch ein paar nicht so großartige Dinge (Preis,… ) aber dazu später mehr. Habt ihr noch Fragen, Kritik oder Anregungen? :/

    Gute Nacht! Philipp

  • denn das schwarzeLoch im Zentrum des Universums erscheint instabil

    Wo genau soll das sein? ;)

    :S

    Ja, der Preis von 140$ ist schon nicht ohne. Eine Frage habe ich - ist das Spiel auch in Deutschland verfügbar?

    Bisher ist das Spiel tatsächlich nur über Gamecrafter.com erhältlich. Auch wenn der Preis schmerzt, das gebotene Material ist super! Siehe auch die Fotos auf BGG.