Gùgōng (ehem. 'Die verlorene Stadt'): Regellücke bei der Intrigen-Leiste

  • Hey,


    habe gestern das Spiel mit drei Freunden gespielt. Es hat sehr gut gefallen. Allerdings ist uns eine Regellücke aufgefallen - jedenfalls haben wir nichts diesbezüglich in der Anleitung oder im Netz gefunden. Das war natürlich gleich in der ersten Runde sehr schade.



    Das Problem ist wie folgt zu rekonstruieren:


    1. Wer gewinnt bei Gleichstand (z.B. bei der Frage, wer die maximale Anzahl zu den Schicksalwürfeln passenden Geschenke hat)? --> Es entscheidet der Fortschritt auf der Intrigen-Leiste.


    2. Was ist bei Gleichstand auf der Intrigenleiste? --> Der Spieler, der neu auf ein bereits besetztes Feld auf der Intrigen-Leiste kommt, setzt seinen Marker auf den bereits dort liegenden Marker. Der neu angekommene Spieler gewinnt in dem Fall bei einem Gleichstand.


    3. Aber was ist, wenn noch keiner den Intrigen-Marker bewegt hat? Wenn das der Fall ist, stehen beide Vergleichende auf 0 und es kann nicht wie bei 2. entschieden werden, da keiner nach einem anderen auf das Feld gekommen ist.


    Regellücke: Es bleibt unklar, ob und wenn ja welches Ranking es gibt auf dem Startfeld der Intrigen-Leiste. Ob auch hier die "Wer oben ist gewinnt"-Regel gilt und es irgendeine Reihenfolge, wie die Marker hätten gelegt werden sollen, gibt, bleibt uns die Anleitung leider schuldig.


    Fragen:
    Haben wir etwas übersehen?
    Gibt es bereits Errata, von denen ich nichts weiß?
    Gibt es ein Statement seitens der Autoren diesbezüglich?

  • Vielleicht hilft hier die englische Anleitung weiter (Seite 2 links unten):


    1 Intrigue Marker*
    Place all players’ Intrigue Markers on the starting
    location of the Intrigue Track, with the starting player’s
    marker at the bottom and continuing in turn order
    (clockwise). This marker will be used to indicate your
    level of influence in the Forbidden City. It resolves all
    ties in the game and delivers Intrigue Benefits.


    Also Startspieler ganz unten und alle anderen im Uhrzeigersinn obendrauf.

  • Klasse! Danke für den Hinweis auf die englische Anleitung. Da hätte ich auch drauf kommen können, dass es auch eine ungenaue Übersetzung sein kann.


    Na dann ist es zum Glück ja keine Regellücke seitens der Autoren, sondern nur eine, die durch lückenhafte Übersetzung zustande kommt.


    Und schon ist das "Problem" gelöst!

  • Sankt Peter

    Hat das Label erledigt hinzugefügt.
  • Mod Games

    Dann hänge ich nochmal eine Frage hintenan; wurde in der letzten Partie diskutiert.

    Bei dem Intrigenverbrauch (Mauerwertung für die Loser) geht doch der Marker bei Inanspruchnahme zurück. Was geschieht, wenn der auf einem besetzten Feld landet. Kommt der auf den Stapel oder drunter?

    Liebe Grüße
    Nils

  • Laut deutscher Anleitung müsste der Spieler, der auf das Feld kommt (eine Einschränkung bezüglich der Richtung, in die sich der Marker bewegt gibt es nicht), oben drauf gelegt werden.


    Ob die englische Anleitung da noch einmal differenziert, weiß ich nicht. Das muss Mod Games beantworten. ;)

  • Abschnitt zur Aktion Intrigue: "Whenever your Intrigue Marker lands on the same space as 1 or more markers of your opponents, place your Intrigue Marker on top of the other Intrigue Marker(s)."


    Steht nicht explizit dabei, aber ich würde das so interpretieren, dass das für das Rückwärtsziehen (-> Verbrauchen von Intrigenpunkten nach Mauerbau) genauso gilt wie beim Vorwärtsziehen durch die Intrigenaktion selbst oder anderes, z.B. durch Plättchen. Auch für das optionale Verbrauchen der Intrigenpunkte nach einer Mauerbau-Wertung (für alle, die am aktuellen Abschnitt beteiligt waren, incl. Gewinner!) existiert ja eine definierte Ausführungsreihenfolge, d.h. auch wenn mehrere Spieler dann beim Rückwärtsziehen auf dem gleichen Feld landen, ist die Tiebreaker-Reihenfolge immer klar geregelt.


    Es heißt übrigens "Loser". Wie eine ehemalige Englisch-Lehrerin von mir sagte: Wer Loser mit zwei "o" schreibt, ist einer. Ja, blöder Spruch, aber ich habe ihn mir immerhin so merken können. :)

  • Abschnitt zur Aktion Intrigue: "Whenever your Intrigue Marker lands on the same space as 1 or more markers of your opponents, place your Intrigue Marker on top of the other Intrigue Marker(s)."


    Steht nicht explizit dabei, aber ich würde das so interpretieren, dass das für das Rückwärtsziehen (-> Verbrauchen von Intrigenpunkten nach Mauerbau) genauso gilt wie beim Vorwärtsziehen durch die Intrigenaktion selbst oder anderes, z.B. durch Plättchen. Auch für das optionale Verbrauchen der Intrigenpunkte nach einer Mauerbau-Wertung (für alle, die am aktuellen Abschnitt beteiligt waren, incl. Gewinner!) existiert ja eine definierte Ausführungsreihenfolge, d.h. auch wenn mehrere Spieler dann beim Rückwärtsziehen auf dem gleichen Feld landen, ist die Tiebreaker-Reihenfolge immer klar geregelt.


    Es heißt übrigens "Loser". Wie eine ehemalige Englisch-Lehrerin von mir sagte: Wer Loser mit zwei "o" schreibt, ist einer. Ja, blöder Spruch, aber ich habe ihn mir immerhin so merken können. :)

    to lose: verlieren

    to loose: lösen (z.B. eine Schraube)


    Mit dem gleichen Spruch haben wir damals den feinen Unterschied auch eingebläut bekommen ?



    Zurück zum Thema: Das 'whenever' bestätigt die Interpretation, dass der Marker nach oben kommt, egal ob man zurückzieht oder hochschiebt. " Immer wenn Dein Intrigenmarker auf dem gleichen Feld..."

    we are ugly but we have the music

    Einmal editiert, zuletzt von Lighthammel ()

  • Der zitierte Satz steht erstmal in dem Abschnitt, der die Intrigenaktion beschreibt. In diesem Kontext geht's tatsächlich erstmal nur um das Vorwärtsziehen. Ein kleiner Hinweis, dass das auch außerhalb der dort beschriebenen Intrigenaktion gelten soll, wäre IMHO da schon angebracht gewesen, trotz "whenever".


    Bei genauem Lesen werden es die meisten richtig auslegen, aber das bedarf schon gewissen Regelinterpretation und hätte klarer geregelt werden können, ggf. auch nachträglich per FAQ-Dokument. Neben dem "whenever" würde ich übrigens auch in der Tatsache, dass die Regel schon für die entsprechenden Intrigenschritt-Reiseplättchen verallgemeinert werden muss, ein starkes Indiz dafür sehen, das dann auch für das Rückwärtsziehen so zu handhaben.

  • Mal von der Regelvorgabe abgesehen - was wäre denn intuitiv richtig/gut angewandt?
    Wenn jemand Intrigenmacht verliert/opfert, sollte der dann bei Gleichständen immer noch bevorteiligt werden?
    Meinungen?

  • Mal von der Regelvorgabe abgesehen - was wäre denn intuitiv richtig/gut angewandt?
    Wenn jemand Intrigenmacht verliert/opfert, sollte der dann bei Gleichständen immer noch bevorteiligt werden?
    Meinungen?

    nö, warum? Obendrauf und gut. Darf sich ruhig wieder hinten anstellen

  • ?Hmmm - wenn der beim Rückwärtsziehen oben auf den Stapel gesetzt wird, dann verliert er den Gleichstandvorteil nicht?

    Wenn es bei der Mauer heiß her geht (eine ausgewogene Beteiligung vorliegt) ist diese Gleichstandsregelung schon von Bedeutung. Wir hatten vollbesetzte Partien, wo die Mauerwertung vier Mal im Durchlauf ausgelöst wurde.

  • stimmt, hab ich verwechselt. Wer oben ist, hat ja den Vorteil. Aber egal - immer obendrauf, egal wo er herkommt, vorwärts... rückwärts... müßig zu interpretieren, was wohl warum besser, gerechter oder was auch immer sein mag

  • Viel Interpretationsspielraum sehe ich da jetzt nicht mehr. "Whenever" ist aus semantischer Sicht recht deutlich.


    Abseits der klaren Regelung finde ich das eigentlich auch völlig in Ordnung, besonders aus zwei Gründen.


    1. Es bleibt flüssig, weil man nicht immer daran denken muss, den Marker unter den Stapel zu schieben.


    2. Es ist ja immerhin ein "freiwilliges" Zurückgehen. Und bei einem kontrollierten Einbußen an Intrigen-Punkten halte ich es auch inhaltlich für vertretbar, dass man bei Gleichstand "oben auf" ist.

  • Warum auch nicht?

    Müsste nicht nach deiner Logik, dann auch der Vorziehende unten im Stapel landen? Der Frühere war doch auch intriganter als der Folgende. Kommen wir langsam zusammen, dass da irgend etwas nicht konsequent ist. Auch wenn eine Regelvereinfachung mein Verständnis hat.
    Es ist schon manchmal relevant, wenn sich jemand über die Intrige ohne Konsequenzen ein bis drei Diener leisten kann - gerade wenn die Mauer oft gewertet werden kann.