Games Workshop - Minis und ihre Basen

  • Moin,


    Ich bin jetzt nicht so der Games Workshop Jünger und habe nur einige wenige Spiele von denen, aber vor einigen Tagen flatterte mir die aktuelle neue Version von Necromunda zu und nun wollte ich mal eben am Wochenende die Figuren aus dem Guss nehmen und zusammenbauen. Dabei habe ich feststellen müssen, dass GW die Minis mittlerweile in zig Einzelteile aufgesplittet hat, die man mühseelig entgraten und dann auch noch zusammenkleben muss. Alleine schon die separaten Gesichter und Frisuren zu JEDER Figur sind ein Schlag ins Gesicht für mich als Grobmotoriker. Da hilft ja auch eine Pinzette nur wenig.

    Im Vergleich dazu die alte Version, bei der die Figuren meist nur aus vier oder fünf Teilen bestanden und schnell zusammengesetzt oder modifiziert werden konnten. Da passten die Schnittstellen der Arme auch irgendwie leichter zusammen.

    Was mir auch noch aufgefallen ist: Es gibt ein "neues" Basen-Konzept. Früher gab es glatte Basen mit einem Schlitz in der Mitte. Die Miniaturen waren unterhalb ihrer Füße mit einem Quersteg verbunden, der in diesen Schlitz passte. Dadurch bekamen die Dinger einen enormen Halt in der Basis, wenn sie einmal geklebt waren und die Stege hat man auch so gut wie nicht gesehen. Bei der neuen GW-Necromunda-Version gibt es sowas nicht und die Figuren stehen nur noch auf ihren Füßen auf den Basen. Die viel kleinere Standfläche sorgt zumindest bei meinen Escher-Figuren für einen "Hüftschwung" beim Kleben und oft leichte Schieflage.

    Gibt es dieses neue Standkonzept bei den Minis schon länger? Warum wurde das geändert?

  • Gibt es dieses neue Standkonzept bei den Minis schon länger? Warum wurde das geändert?

    Hat mich jetzt erstmalig beim Dunkelelfen Blood Bowl Team auch erwischt. Winzigste Teilchen müssen angeleimt werden, kein Stecken möglich. Und am Ende muss der Blitzer auf einem kleinen Füßchen irgendwie befestigt werden. X/ Gut, dass ich abgesehen von Blood Bowl / Blitz Bowl nichts mit GW am Hut habe. Das hat in der Tat wenig Freude bereitet...

  • Gibt es dieses neue Standkonzept bei den Minis schon länger? Warum wurde das geändert?

    Ja, gibt es schon länger. Letztendlich hat man eh die "Stege" abgeknipst um die Figuren auf schönere Bases zu stellen. Die gibt es sowohl bei GW, als auch bei diversen freien Anbietern. Ein Beispiel von GW selbst:

    https://www.games-workshop.com/de-de/necromunda-25mm-bases-2017

    Aber wie gesagt, da gibt es zig Anbieter... https://tabletop-art.de/home zum Beispiel.


    Apart davon kann man die Minis natürlich auch einfach auf ihren Füßen auf die Bases stellen.

    Dabei habe ich feststellen müssen, dass GW die Minis mittlerweile in zig Einzelteile aufgesplittet hat, die man mühseelig entgraten und dann auch noch zusammenkleben muss. Alleine schon die separaten Gesichter und Frisuren zu JEDER Figur sind ein Schlag ins Gesicht für mich als Grobmotoriker. Da hilft ja auch eine Pinzette nur wenig.

    Im Vergleich dazu die alte Version, bei der die Figuren meist nur aus vier oder fünf Teilen bestanden und schnell zusammengesetzt oder modifiziert werden konnten. Da passten die Schnittstellen der Arme auch irgendwie leichter zusammen.

    "Zum Glück" wolltest Du sicherlich schreiben? ;)

    Nein, im Ernst: Klar, für jemanden, der nicht gut basteln kann (oder basteln möchte) ist das neue Konzept nicht so toll.

    Für die meisten Tabletopper ist es aber genial, weil die Zeiten vorbei sind, in denen Deine 10 Ganger nur zwei verschiedene Posen hatten. Von Armeen ganz zu Schweigen! Mit den neuen Rahmen hat man grandiose Möglichkeiten des freien Zusammenbaus. Die Hauptkäuferschicht wünscht dies. So viel zur Frage des "Warum?".
    "Seit wann?" kann ich Dir nicht beantworten... :)

  • Ja gibt es schon lange, wobei einige Minis immer noch den Steg haben. Die Blood Bowl Sachen haben ihn oft noch und meine Drukhari haben ihn ebenfalls.


    Ich find den Steg extrem nervig, hab aber auch keine Probleme mit der Haltbarkeit. Wat ich festklebe, klebt auch

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Gibt es dieses neue Standkonzept bei den Minis schon länger? Warum wurde das geändert?

    Das ist schon seit Jahrzehnten mal so, mal so.

    Grundsätzlich gilt, das je mehr eine Box auf Neueinsteiger und Anfänger abzielt, umso einfacher sind auch die Figuren. Die mit den Stegen fand man deshalb auch meistens in den Starterkits. Ernstaftere Tabletopper finden die Stege meistens ziemlich ätzend, weil es dann z.B. sehr umständlich wird, Figuren auf alternative Bases zu stellen.


    Genauso ist es mit der Komplexität der Figuren - während Grundboxen und Schnellstartboxen oft 'easy to build'-Figuren mit wenigen Teilen haben, sind die normalen Kits deutlich komplizierter. Das sind halt keine Brettspiele, sondern Tabletop-Miniaturen-Spiele - da gehört so etwas halt mit dazu.

    Der 'Lohn' für die komplexren Zusammenbauten sind teilweise halt Figuren, die so in der Form als easy to build gar nicht möglich wären.

  • Ehrlich gesagt das war der Grund warum ich Silver Tower liegengelassen habe, und mich auch nicht weiter für GW Spiele interessiere. Grobmotoriker trifft auch bei mir zu :peinlich:

    Interessanterweise waren Silver Tower und Hammerhall noch zwei Spiele, bei denen die klassischen (sprich: auch normal verkäuflichen) Miniaturen beilagen. Mit Shadespire und dann auch Blackstone Fortress wurde ein neuer Wurf in Richtung "Easy to Build" gemacht - übrigens auch bei den meisten Blood Bowl Teams, so dass die Figuren aus diesen Spielen mittels Zapfen sehr einfach und eindeutig zusammenbaubar sind. Da gibt es bis auf wenige Ausnahmen nur sehr geringe Möglichkeiten der Anpassung.
    Das Dunkelelfen-Bloodbowl-Team fand ich interessant - entweder wurde es schon vor der neuen Range entworfen (aber später produziert), oder aber zeigt eine Kehrtwende der Strategie Easy2Build bei Blood Bowl.

  • Letztendlich hat man eh die "Stege" abgeknipst um die Figuren auf schönere Bases zu stellen.

    Meine Chainrasps aus der Soul Wars-Box (sind die easy to build, soweit ich weiß), haben immer noch die blöden Stege. Das Konzept ist also definitiv nicht ad acta gelegt.

  • Solange jemand nicht die Khemri Blood Bowl Skelette zusammengebaut hat, darf er nicht jammern. 8o


    Metallskelette, die aus Kopf, Torso, Armen und einem Beinteil ohne Steg bestehen und deren Klebepunkte allesamt unter 1 mm2 groß sind. Ohne stiften + green stuff ging da gar nichts. Da sind selbst KdM-Minis eine Erholung dagegen.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Metallskelette, die aus Kopf, Torso, Armen und einem Beinteil ohne Steg bestehen und deren Klebepunkte allesamt unter 1 mm2 groß sind. Ohne stiften + green stuff ging da gar nichts. Da sind selbst KdM-Minis eine Erholung dagegen.

    Da bin ich so, so, SO dankbar, dass GW auf Plastik umgeschwenkt hat! Der Werkstoff macht so viel Spaß, man kann genial einfach dran rumschnitzen und - was noch besser ist - die Teile bombenfest kleben! Bei Metall ist das immer die Lotterie, ob denn dieses Mal der Sekundenkleber anzieht!
    Ganz zu Schweigen vom Memory-Effect, wenn mal ein Teil verbogen ist!

    Und die Gesichter beim neuen Necromunda unterscheiden sich bei den Gangern des Startsets nicht so wirklich doll.

    ABER sie unterscheiden sich! :)

    Und das hier finde ich schon sehr unterschiedlich:

    60010599001_necromundaunderhive03.jpg

    Nicht ganz so unterschiedlich, aber dennoch:

    60010599001_necromundaunderhive05.jpg

  • Was meinst Du mit Stiften und Green stuff? Hast Du für die Skelette eigene Gerüste zusammengebaut? Aus Streichhölzern vielleicht? :)

    Green Stuff ist ein Zwei-Komponenten-Knetstoff, mit dem man Übergänge kreieren kann.


    "Stiften" meint, dass man mit einem Bohrer Löcher in die Miniaturen bohrt, um die Verbindungen dann mit Draht, wie Büroklammern, zu stabilisieren...

  • Was meinst Du mit Stiften und Green stuff? Hast Du für die Skelette eigene Gerüste zusammengebaut? Aus Streichhölzern vielleicht? :)

    Green Stuff ist eine Zwei-Komponenten-Masse (gelb/blau), die zusammengeknetet dann grün wird (daher der Name). Das ist dann ne Zeit lang als Knetmasse formbar und härtet aus. Ideal um Lücken zu füllen.


    Stiften: Mit einem Minibohrer je ein gegenüberliegendes Loch in die zu verbindenden Teile bohren. Metallstift reinfummeln und danach kleben. So hat man eine stabilere Verbindung. Macht man häufig bei sehr schweren Teilen (z.B. Flügeln von Drachen), damit die nicht nur an der Klebestelle hängen.

    Anleitung stiften

    Ach ja? Definier mir "normal"!

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  • Thema Stiften, mal mit Bildern.


    Mir ist bei dem Chef der Chaoten von Blackstone Fortress der Haarzopf abgebrochen:

    (So sah er später fertig aus, aber damit klar ist, worum es geht)


    Also habe ich ein Loch in seinen Kopf und in den Zopf, bis zum Schädel, gebohrt, damit er nicht wieder abbricht:



  • Solange jemand nicht die Khemri Blood Bowl Skelette zusammengebaut hat, darf er nicht jammern.

    Wyrd (Malifaux) ist berüchtigt für seine krass-fitzeligen Figuren (trotz Plastik). Gibt's sogar T-Shirts für: I survived Yan Lo's beard und ähnliches. :)

  • ... und ich hab auch noch gejammert

    Nee, nee, passt schon - da GW ja zusätzlich auch immer mehr auf die Ecke 'Brettspiele' abzielt, müssen sie sich den Schuh schon anziehen, und ich bin mir sicher, dass in den Meetingräumen da die Köpfe auch ordentlich rauchen, wie man den Spagat hinbekommt.


    Ist einfach spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Wahrmnehmungen sind, je nachdem, aus welcher Ecke man kommt.

  • Ich finde jammern durchaus OK. Ich würde auch unterschiedliche Miniaturen in Brettspielen und Tabletops erwarten - selbst wenn sie vom selben Hersteller kommen. Hersteller sollten hier schon einen Unterschied machen und das Zielpublikum nicht aus den Augen verlieren.


    Ich habe mich über den flotten Zusammenbau der BlitzBowl-Minis gefreut, aber selbst die sind für Bastelmuffel wahrscheinlich schon zu viel. Ich erinnere mich auch an Warmachine-Miniaturen mit einer lächerlich großen Anzahl winziger Teile. (Mortenebra)

    Der Steg hat mich nie groß gestört. Entweder man benutzt ihn oder knipst ihn schnelle ab. Metall-Miniaturen ohne Steg verpasse ich meist auch einen Stift durch den Fuß.

  • Der Steg hat mich nie groß gestört. Entweder man benutzt ihn oder knipst ihn schnelle ab.

    GW baut inzwischen Teile der Mini an den Steg an (Chainrasp). Knipst du den ab, ist ein Teil der Mini weg. Kann man drum rum arbeiten, ist aber anstrengend.

  • Ich finde jammern durchaus OK. Ich würde auch unterschiedliche Miniaturen in Brettspielen und Tabletops erwarten - selbst wenn sie vom selben Hersteller kommen. Hersteller sollten hier schon einen Unterschied machen und das Zielpublikum nicht aus den Augen verlieren.

    Tun sie ja! Shadespire & Nightvault, genau wie Space Marine Adventures und Blitz Bowl, kommen mit Easy-2-Build-Miniaturen daher.


    Necromunda ist aber ein Tabletop, kein Brettspiel. Genau wie auch Kill Team - und natürlich die "Großen", Age of Sigmar und Warhammer 40k - kommt Necromunda mit "richtigen" Miniaturen daher.

    Das ist bei Necromunda schon alleine deshalb notwendig, weil viele Spieler dort WYSIWYG spielen - wenn Dein Ganger ein Lasergewehr hat, dann soll das auch an der Miniatur zu sehen sein - genau wie Granaten, etc...


    Ich finde, dass Games Workshop sogar sehr gut auf sein Zielpublikum eingeht - bzw. auf die verschiedenen Ziele...

  • Erklärung für Nicht-TableToper:

    WYSIWYG = What you see is what you get


    Bedeutet, dass die Einheiten auch nur das haben an Ausrüstung, was auch an der Miniatur dargestellt ist.

    Najaaaa... das ist kein Tabletop-spezifischer Ausdruck...

  • Naja, ich habe die alte Version von Necromunda mit allen Gangboxen und fast allen Metall-Sonderfiguren, oft sogar doppelt. Die alten Figuren zusammen zu setzen, war deutlich einfacher, weil es eben nicht so kleine Miniteile gab, die nicht mal richtig auf ne normale Pinzette passen. Von der Zigarre der einen Necromunda-Figur will ich gar nicht erst reden, die hab ich gleich entsorgt! Und auf den Guss-Rahmen befanden sich auch ausreichend Ersatzwaffen, um die Figuren zu modifizieren. Daher war ich ja so erstaunt, dass die neue Version so dermaßen anders im Design und im Schwierigkeitsgrad ist. Da aber ja auch einige Jahre dazwischen liegen, ist eine Weiterentwicklung im Design ja auch nicht unbedingt das verkehrteste.

    Egal, ich hab die 20 Figuren mittlerweile zusammen, auch wenn einige, die nur auf einem Fuss stehen, eine leichte Schräglage haben. Die rennen dann einfach gerade in einem Bogen auf Vollspeed 8-)

  • Die Zigarre ist einzeln?!

    Wo denn? Ich habe die jetzt so nicht am Sprue gesehen bei GW...

    Mit der Pinzette arbeite ich eh nicht - das ist mir viel zu ungenau. Ich habe einen Plastikkleber, der ein paar Minuten zum Anziehen braucht, da kann man immer noch mal ein wenig umpositionieren. Die Passgenauigkeit ist erste Sahne bei den neuen Modellen - kein Vergleich mit früher!

    Ist aber klar, da mittlerweile mit 3D-Programmen gearbeitet wird, und nicht per Hand und mit dem Skalpell...

  • Ich bleibe trotzdem dabei. Ich bastle lieber eine einzelne Zigarre an ein Gesicht oder einzelne Finger an eine Hand, wenn sie aus Plastik sind, als bei Metallminis den Körper nur an der Wirbelsäule an den Beinen zu befestigen.

    Ach ja? Definier mir "normal"!