Carpe Diem – Neuauflage

  • Andere Verlage können es sich leisten 2. Edition auf den Karton zu drucken; alea spart aber an diesen paar Buchstaben wohl ein Vermögen?

    Nun gut, Carpe Diem ist nicht meine Tasse Tee.

  • Also es wäre ja denkbar, dass ich wegen meiner Frau doch noch zu Carpe Diem greife. Solange ich aber nicht ganz sicher weiß, dass ich die zweite Auflage bekomme, lasse ich die Finger davon.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Ich habe vor einigen Tagen bei Ravensburger angerufen. Die Auskunft dort war, dass man die Auflagen durch NICHTS unterscheiden kann. Weder durch Bilder noch durch irgendeine Nummer. Wie gesagt, das war die Auskunft von Ravensburger direkt. Finde das echt nicht nachvollziehbar und ich möchte mal wissen, wie viele Exemplare sie NICHT verkaufen wegen diesem hausgemachtem Problem. X(


    Das einzig schlimme ist, das mir das Spiel wirklich gut gefällt und ich es früher oder später trotzdem kaufen werde. Nur momentan nicht, wenn ich nicht weiß, was ich bekomme. 8o

  • Mal so nebenbei: Ich verstehe, dass man lieber die 2. Auflage haben möchte, aber ich bin auch mit der 1. Auflage sehr glücklich. Da ist kein „Showstopper“ dabei. Ich sehe natürlich auch, dass die kleinen Änderungen der zweiten Auflage Sinn machen, habe aber ebenfalls den Eindruck, dass die Berichterstattung da ein größeres Drama suggeriert, als es ist. Insbesondere für uns als spielerfahrene ist auch die erste Ausgabe IMHO unkritisch.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Habe das Spiel durch die 1. Auflage kennengelernt und ich konnte es auch problemlos spielen. Aber wenn ich weiß, dass es eine Neuauflage mit einigen Verbesserungen gibt; warum sollte ich mir die dann nicht holen? Macht doch keinen Sinn.


    Da ich über 1000 Spiele besitze, habe ich da ja keine Not, dass ich das Spiel jetzt gerade brauche. Da übe ich mich gerne etwas in Geduld, wenn es auch kribbelt, es so schnell wie möglich haben zu wollen. Aber das ist halt Teil meiner Ich-will-Spiele-haben-Krankheit. :lachwein:

  • Hallo Marc,

    Finde das echt nicht nachvollziehbar und ich möchte mal wissen, wie viele Exemplare sie NICHT verkaufen wegen diesem hausgemachtem Problem.

    Ich glaube nicht so viele, weil - wirklich - sehr viele unsere Probleme einfach nicht haben. :/

    Liebe Grüße
    Nils (entschuldigt sich des mangelnden Mitgefühls vorab.)

  • Ich bin ein sehr genügsamer Käufer und erwarte von den Spieleverlagen nicht so viel. Spirit Island habe ich mir z.B. trotz Anfangskritik in der 1. Aufl. geholt, die Kritik an der Dicke der Aleaspielbretter war für mich nie relevant, die Spielbretter habe ich nie als minderwertig wahrgenommen.

    In diesem Fall ist es für mich aber unverständlich, dass eine 2. Auflage nicht deutlich gekennzeichnet ist. Schliesslich wurden doch wohl aufgrund der Kritik an dem Erscheinungsbild der ersten Auflage optische Veränderungen vorgenommen, so dass die Auswahl der Auflage für einige Spieler sicher wichtig ist. Wenn tatsächlich die Auflage des verschlossenen Spiels nur anhand einer Produktnummer zu identifizieren sein sollte, ist das schon ein Witz.

    Da Alea-Spiele doch schon eher nicht von Otto Durchschnittsspieler gekauft werden dürften, sondern eher von Vielspielern, zählt für mich das Argument "Pseudoproblem einer abseitigen Nerdspielelerminderheit" nicht. Aus der Zielgruppe dieses Spieles dürften viele von den Unterschieden in den Auflagen wissen. Für diese potentiellen Käufern sollte die Suche nach der richtigen Auflage keine Schnitzeljagd werden.

  • Ja, aber genau das ist es im Moment. Danke für den Kommentar. Natürlich könnte ich die Ersrauflage wahrscheinlich problemlos nutzen, aber warum sollte ich auf die Verbesserungen verzichten, wenn ich das Spiel bislang nicht hatte.

    Danke für den schönen Beitrag

  • Den gibt's aber erst wenn die Preisträger feststehen. :D

    Da könntest du dich irren. Oft machen Verlage eine Zwischenauflage mit dem Nominierungspöppel, schon bevor der Preisträger feststeht. Denn üblicherweise ist so ein Spiel einen Tag nach der Nominierung beim Verlag ausverkauft. Und üblicherweise produziert ein Verlag dann so schnell wie möglich nach, um das Spiel so schnell wie möglich wieder liefern zu können. (Es wäre auch fahrlässig, ein nicht vorrätiges Spiel mit existierender Nachfrage 8 Wochen lang nicht in Produktion zu geben, nur um darauf zu warten, ob man am Ende den Siegerpöppel draufdrucken darf.)


    Aus diesem Grund gibt es auch von SdJ-Titelträgern durchaus Auflagen mit einem nominiert-Pöppel anstatt des Sieger-Pöppels.

  • Thygra: Das finde ich sehr spannend! Ich hätte nicht gedacht, dass die Nominierungen zum (K)SdJ verkaufstechnisch schon solche Auswirkungen haben. Dass diese von der hartgesottenen Community, wie sie hier anzutreffen ist, wahrgenommen werden, wundert mich nicht, aber die war wohl auch schon vorher ausreichend über die Kandidaten informiert. Ich hätte angenommen, dass vor allem der Siegerpöppel auf der Verpackung dann tatsächlich für den flächendeckenden Verkauf sorgt. Über welche Kanäle werden denn die Nominierungen verbreitet, dass dies so verkaufssteigernd wirkt?

    Einmal editiert, zuletzt von mr.ister ()

  • Im Prinzip über alle Kanäle. Fast jeder Händler will natürlich einen Titel vorrätig haben, der frisch nominiert wurde. Und manche Händler wollen genau jetzt ihr Schaufenster mit allen nominierten Titeln gestalten.


    Natürlich macht der Siegerpöppel viel mehr aus. Der verkauft sich innerhalb eines Jahres ca. 200.000 - 400.000 Mal. Ein nominiertes Spiel deutlich weniger, aber immerhin auch noch 10.000 - 30.000 Mal. Deshalb lohnt sich auch nach einer Nominierung bereits eine Neuauflage.


    Beim grauen Pöppel sind die Zahlen deutlich kleiner. Aber auch hier sollte eine Nominierung für mindestens 5.000 zusätzlicher Verkäufe sorgen. Auch dafür lohnt eine Neuauflage.


    Und nicht zu vergessen: Auch wenn man jetzt eine Auflage mit dem Nominiert-Pöppel druckt: Sollte das Spiel dann sogar gewinnen, könnte man theoretisch schnell Aufkleber mit dem Siegerpöppel drucken und diese darüberkleben. (Ob das wirklich nötig bzw. sinnvoll ist, muss man individuell betrachten.)

  • Beim Müller hier vor Ort führt eine Nominierung oft erst dazu, dass ein Spiel überhaupt ins Regal kommt. Wie repräsentativ das ist, weiß ich natürlich nicht, aber das wäre es Beispiel, wie die Nominierung als solche schon indirekt Nachfrage erzeugt.

  • Laut diesem Foto ist der Stern vom Spielplan entfernt. Auf meiner Box 1. Auflage war dieser auf dem Foto auf der Schachtelrückseite ganz gut zu erkennen. Sollte der Verlag hier in der 2. Auflage tatsächlich eine Abbildung behalten haben, die nicht das korrekte Material zeigt? Wäre interessant, wenn das ein Zweitauflagenbesitzer mal überprüfen könnte.

  • Hunter & Cron haben heute eine Rezi zu Carpe Diem veröffentlicht. Die Kritik hat mir gut gefallen, vor allem die Aussage, dass heutzutage auch ein Eurogame eine gute Optik haben sollte.

    Der angegilbte Look ist für mich der Hauptgrund das Spiel nicht zu kaufen, obwohl mich die Mechanik, trotz Stefan Feld und so (bin kein Fan), interessiert hätte.


    Das Beste am Mensch ist sein Hund.

  • Der angegilbte Look ist für mich der Hauptgrund das Spiel nicht zu kaufen, obwohl mich die Mechanik, trotz Stefan Feld und so (bin kein Fan), interessiert hätte.

    Das kann ich voll nachvollziehen. Allerdings gehört Carpe Diem bei mir zu den wenigen Spielen, denen ich die Optik verzeihe (sooooooo furchtbar schlimm finde ich sie aber ehrlich gesagt auch wieder nicht) - weil es einfach so gut ist. Ich hätte mir das auch nie gekauft, wenn ich es nicht mal (ein wenig widerwillig zugegeben) bei anderen mitgespielt hätte. Dann aber hat es mich voll überzeugt. Wenn Du also mal die Chance auf ein Probespiel hast, dann würde ich Dir die Empfehlung geben, die wahrzunehmen. Für mich wäre es ein würdiges Kennerspiel des Jahres.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Hunters Bewertung (unter 4) kann ich irgendwie nicht ernst nehmen. Welche Spiele hat er schlechter bewertet?

    Wieso nicht? Gibt bei BGG auch andere die es so sehen und ich selbst bewerte es mit 2.5 :wizard:


    Das war der Grund für mich, das Spiel (noch unbespielt bei mir, wird sich allerdings heute oder morgen ändern, habe es mit in den Urlaub genommen) überhaupt zu kaufen:

    Wenn ein Spiel trotz massenhafter Abwertung wegen der Grafik noch so ein hohes BGG-Durchschnittsrating hat, dann muss ich es einfach ausprobieren... Will sagen: Wenn im Schnitt jeder Nutzer das Spiel um einen Punkt abgewertet hat, dann reden wir hier rein spielerisch von BGG-Top 20 Niveau...

    Einmal editiert, zuletzt von Bavarred ()

  • H8Man


    Es klingt einfach gewollt überharsch. Ist mein subjektiver Eindruck. Deswegen schrieb ich, dass ich es nicht ernst nehmen kann. Er fasst es mit, „insgesamt gut, aber verhunzt“ zusammen. Verhunzt wegen der Grafik, ok. Aber wenn es dennoch gut ist, wie kann es dann eine 3.9 sein?

  • Hallo,


    geht es mir nur so, dass Hunter & Cron zu dem Spielgefühl so gar nichts zu sagen wissen? Wieso beschleicht mich das Gefühl, dass deren eigenes Statement irgendwie nur auf Meinungen anderer Influencer basiert? Ganz nach dem Motto, wenn die anderen bashen - wir können es besser! :P
    Schade - in meinen Augen eine vertane Chance, etwas ihnen Unverständliches wie diese Nominierung mal auf den Grund zu gehen. Ich bin der Meinung, dass sie mit diesem Geplapper sich selbst nicht wirklich einen Gefallen getan haben - nur mal so - kritisch betrachtet. ;)

    Aber - es gibt keinen Grund, undankbar zu sein. Das alles fördert den Bekanntheitsgrad von #CarpeDiem . Das Spiel weiß von sich selbst zu überzeugen.

    Liebe Grüße
    Nils

  • Hab mir jetzt noch die Rezi von Martin Klein rausgesucht, auf die sich auch Hunter bezieht. Er listet da eine ganze Reihe an redaktionellen Mängeln auf, die dann doch noch mal einen anderen Blick auf das Spiel erlauben. Davon abgesehen betont auch er mehrfach, dass er das Spiel/Autorenarbeit gut findet.

    Meine persönliche Meinung ist die, dass ein Spiel nicht immer den besten Look haben muss, um zu glänzen; Ich sag nur Food Chain Magnate als Beispiel. Bei Carpe Diem hingegen wirkt die Spielpräsentation auf mich einfach nur lieblos und da stellt sich dann doch die Frage, ob man sowas unterstützen soll.


    Das Beste am Mensch ist sein Hund.

  • Tja, irgendwie für mich ein schwieriger Fall.


    Ich habe Carpe Diem jetzt bestellt, verknüpft allerdings mit der Bedingung, dass die Bestellung nur gilt, wenn garantiert ist, dass ich die Neuauflage bekomme, weil ich die Erstauflage nicht haben will.


    Warum habe ich das Spiel bloß bestellt, frage ich mich.


    Stefan Feld kann es nicht sein, denn damit habe ich eigentlich (typisch Rheinländer dieses "eigentlich", irgendwo braucht der immer ein Schlupfloch) für mich abgeschlossen. Ich hatte von ihm nahezu alle Spiele, jetzt fast keines mehr außer dem BuBu-Kartenspiel und Merlin, das allerdings einen Koautor hat. Feld-Spiele sind aus meiner Sicht hauptsächlich totale (abstrakte) Mechanik, Punktesalat, thematisch völlig uninspiriert, jedenfalls nichts, was mich als mittlerweile im Schwerpunkt thematisch orientierten Spieler noch anziehen könnte. Na ja, nicht ganz nichts. Trajan war meine erste Berührung mit Feld-Spielen, wenn ich mich recht erinnere. Im Gegensatz zu manch anderen damals, hat mir Trajan ganz gut gefallen. Ich habe es zwar nicht mehr, aber so schwach im Hinterkopf schwingt da noch was.


    Die optische Gestaltung des Spiels kann es auch nicht sein, die ist einfach nur trist. Das Auge isst mit. Das gilt für mich auch bei Spielen. Bei Carpe Diem sehe ich nichts, was mich auf dieser Ebene ansprechen könnte, außer vielleicht, dass ich die Brotplättchen durch die Brote von Stonemaier ersetzen könnte.


    Legespiele mag meine Frau nicht. Puzzeln mag ich nicht. Das sind also auch keine Pluspunkte.


    Und dann?


    Es gibt dieses Forum. Da gibt es Leute, wie besonders widow_s_cruse , die mühen sich echt ab, einem das Spiel gegen alle Widrigkeiten schmackhaft zu machen. Jedenfalls hat er es geschafft, gegen innere Widerstände mein Interesse zu wecken. Und das, obwohl ich mir keine Illusionen mache, denn zu einem guten Preis wird sich dieses fast hässliche Spiel nicht wieder verkaufen lassen. Aber vielleicht will ich das ja dann auch gar nicht. Mal sehen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

    Einmal editiert, zuletzt von Ernst Juergen Ridder () aus folgendem Grund: kleine Ergänzung

  • Ich traue mich bei all dem input fast gar nicht mehr, meine Erstauflage überhaupt zu öffnen und auszuprobieren 😂

    Manchmal lese ich Themen wie dieses hier absichtlich nicht dauerhaft mit.

    Für mich gibt es einige Spiele, die wirklich erstklassig sind aber grafisch nicht unbedingt zum Spielen auffordern...war bei mir z.B. auch beim alten Brass so...das neue ist da schon top.....

    Andere spiele welche ich zwar optisch top finde fallen dann leider beim Spielen durch...

    Mhhhhh....dabei versuche ich mich aber immer möglich unvoreingenommen an den Tisch zu setzen....das fällt natürlich umso schwerer, je mehr man solche Themen wie jetzt bei Carpe Diem liest...

    Irgendwann werde ich eine echte Rarität mit der Erstauflage haben...wenn alle anderen ihren verbrannt....vernichtet haben 😂😂😂

  • Ich traue mich bei all dem input fast gar nicht mehr, meine Erstauflage überhaupt zu öffnen und auszuprobieren 😂

    Nur Mut.


    Irgendwann werde ich eine echte Rarität mit der Erstauflage haben...wenn alle anderen ihren verbrannt....vernichtet haben 😂😂😂

    Dann lieber doch nicht.


    Pah, wenn du das Spiel eh schon hast, sei es auch die Erstauflage, dann vertrau' doch einfach mal widow_s_cruse und leg' los

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • H8Man


    Es klingt einfach gewollt überharsch. Ist mein subjektiver Eindruck. Deswegen schrieb ich, dass ich es nicht ernst nehmen kann. Er fasst es mit, „insgesamt gut, aber verhunzt“ zusammen. Verhunzt wegen der Grafik, ok. Aber wenn es dennoch gut ist, wie kann es dann eine 3.9 sein?

    Ok, das verstehe ich schon eher, wobei ich vermutlich den Inhalt von Martin Klein in der Art von Cron nennen würde (also alle Probleme recht deutlich nennen). Ich halte es für schlicht unglaublich und peinlich sich mit so einer Produktion in 2019 auf den Markt zu wagen.


    Wie du schon selbst sagst, ist auch die Wertung ein subjektiver Eindruck. Ich bin wahrlich kein Spieler dem die Optik super wichtig ist, aber das Bild muss halt stimmen. Das Original Brass fand ich auch damals super, die Neuauflage habe ich mir dennoch gekauft, weil ich es deutlich passender und schöner finde. Wenn das Spiel dich aber allein wegen der Optik nicht reizt, dann wird vermutlich auch die Wertung darunter leiden und ich denke so ist es bei Hunter.

    Zudem ist ein "gutes" Spiel eben nichts weiter als eines von zehntausenden. Wie sagt man so schön, "gut" ist der kleine Bruder von "scheiße". ;)


    Ich selbst halte auch mechanisch nichts von dem Spiel (fühlt sich an wie ein Spiel von Ende '90), daher auch meine 2.5 Wertung. Wieso es dennoch so gut ankommt ist für mich nicht im Ansatz nachvollziehbar, aber jedem das Seine. ^^

  • Alle Eindrücke basieren auf bisher erst einer Partie zu zweit.


    Ich habe mir letzte Woche mit Absicht die 1. Auflage bestellt. Hauptgrund war dafür, dass ich den Stern haben wollte. Ich weiß das es das selbe ist wie mit dem Kreis, ich finde es so jedoch schöner und interessanter gelöst als zu sagen "wähle jetzt von rechts oder links". Wenn das Feld gegenüber dann noch leer ist finde ich es zudem noch wie eine kleine Knobelaufgabe wo ich denn dann hinkomme, besonders gegen Rundenende wenn mehrere Plätze leer sind. Die unterschiedlichen Grüntöne sind für uns ausreichend weit auseinander. Selbst mit Zimmerbeleuchtung waren sie deutlich zu unterscheiden. Das die Symbolik an den Randstreifen jetzt ebenfalls abgerundet ist und es das bei meiner nicht ist... Keine Ahnung ob mir der Unterschied jemals aufgefallen wäre.

    Das die Grafik nicht die schönste ist streite ich nicht ab, diese krasse Kritik von tlw. "unspielbar" halte ich jedoch für maßlos übertrieben. Mir ist bei einem Spiel aber auch der Mechanismus und die Mechanik wichtiger als die Optik. Ich spiele bspw. TfM oder Underwater Cities ohne mir die Grafiken und Texte durchzulesen. Klar weiß ich auch schöne Grafiken wie in Neta Tanka oder die Minis in Blood Rage zu schätzen. Bei Lift Off zum Beispiel habe ich die Bilder gesehen und gehofft das es ein gutes Spiel ist, da ich hier super von begeistert bin. Aber selbst hier betrachte ich während dem Spiel kaum die Grafiken der Spezialisten sondern, wenn überhaupt, während ich auf andere warte.

    Uns hat die erste Partie viel Spaß gemacht und ich bin vollkommen zufrieden mit der 1. Auflage. Das an der Grafik Kritik geübt wird ist verständlich, das Ausmaß ist für mich nicht nachvollziehbar.

  • Ich hab meine Erstauflage recht häufig gespielt (20 Partien) und bereue die Anschaffung nicht. Optisch gruselig (kann man nicht beschönigen) aber spieltechnisch ein verändertes und vereinfachtes Burgen von Burgund. Besser als viele Blingbling-spiele, wobei ich nach wie vor nicht checke, warum man heutzutage ein solch altbackenes Spiel (mit kleinen Fehlern) rausbringt...

  • Ich habe die Erstauflage und hab sie schon einige Male gespielt. Hätte ich die Diskussion hier im Forum nicht mitbekommen, wäre ich überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass die Gestaltung dieser Ausgabe so negative Kritiken bekommt. Ich finde die Anleitung sehr verständlich. Mir sind nur zwei Sachen aufgefallen. Die Rückseite mit dem Bild vom Spiel in Prototyp Qualität und die ähnlichen Grüntöne auf der Rückseite der Plättchen. Es wird manchmal viel Wind um Kleinigkeiten gemacht.

  • Ich staune immer über (und akzeptiere selbstverständlich) die vielen Statements, dass Optik bei einem Spiel drittrangig ist. Ich habe a priori auf schlecht designte Spiele wirklich keinen Bock, zumal ich im Falle von Stefan Feld nicht mal die blutleeren Mechaniken gut finde, aber das nur nebenbei.


    Wenn ich abstrakte Spiele spielen möchte, was bei mir nur noch selten der Fall ist, dann heißen die Go, Schach oder Klumps oder wie auch immer.


    Wenn ich ein Spiel spiele, das vom Titel her ganz offensichtlich in der Antike angesiedelt ist, möchte ich eine Anfangs-Immersion, was das Material angeht. Während des Spiels verschwimmt das alles natürlich und ich habe keinen Römer- oder Wikingerhelm mehr auf. Aber es muss doch heute nicht mehr so sein, dass einen der Schachtelinhalt schon abschreckt.


    Ich hatte CD vor kurzem in der Hand, und habe es dann nach Ansicht der Rückseite wieder ins Regal geschoben. Geht nicht. Und die Reviews, die ich gesehen habe, machen mich in keiner Weise an, ob KdJ oder Peng.


    Weil BvB so gut bewertet wird, habe ich mir als Einstieg vor einiger Zeit das BvBKa geholt. Das ist vom Design her auch totaler Murks. Da die Mechanik ähnlich dem Mutterspiel ist, sollte das doch Spaß machen. Aber es ist einfach nur Bäh. Sorry

  • @hellvet Ich kann dich gut verstehen, weil ich es ganz ähnlich sehe.


    Trotzdem hat es mich gereizt, mich auf die intensive Anpreisung hier im Forum, wie toll das Spiel doch sei, einzulassen und es zu bestellen.


    Ich will aber gar nicht verschweigen, dass dies mein letzter Versuch mit einem Feld-Spiel ist, wenn ich Carpe Diem als Spiel dann nicht mögen sollte. Irgendwann muss es dann auch gut sein. Es sei denn…


    Es sei denn, Stefan Feld sollte den Absprung schaffen, die aus meiner Sicht viel schwierigere Aufgabe zu meistern, ein thematisches Spiel zu entwickeln. Unter thematisch verstehe ich nicht, dem Spiel einen völlig beliebigen Namen zu geben, sondern ein Spiel zu schaffen, dessen Mechaniken sich aus seinem Thema erklären. Ich glaube tatsächlich, dass das schwerer ist, als ein abstraktes Spiel der feldschen Art. Aber ich glaube nicht, dass das kommen wird, hat er doch selbst mal erklärt, er komme von der Seite der Mechanik.

    Beispiele für Mechaniken, die sich aus dem Spielthema herleiten und bewusst deshalb entwickelt worden sind, sind etwa:

    In Snowdonia muss man Geröll abbauen, also die Trasse vorbereiten, ehe man dort Schienen legen kann. Das Wetter hat Einfluss auf die Arbeitsmöglichkeiten usw..

    In Ruhrschifffahrt verliert Kohle an Qualität (und damit an Wert) wenn sie über ein Hindernis befördert wird; ich habe schon mehrfach erklärt, warum das thematisch so ist. Wetter und Wasserstand beeinflussen die Schifffahrt usw..

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Ich staune immer über (und akzeptiere selbstverständlich) die vielen Statements, dass Optik bei einem Spiel drittrangig ist.

    [...]

    Es kommt bei mir immer auf die Art des Spiels an. Bei einem Euro Game ist die Kaufentscheidung für mich geprägt durch interessante, besondere und/oder innovative Mechaniken. Wenn ein Spiel diese mMn bietet, möchte ich es haben oder zumindest einmal gespielt haben.


    Dann gibt es da noch Spiele, bei denen ich das zwar anhand von Vorschauvideos etc. nicht erkennen kann und die somit kein "Will ich unbedingt haben"-Gefühl auslösen, die aber von so vielen Leuten empfohlen werden oder so hervorragend bewertet sind, dass ich mir denke: "Muss ich ausprobieren!". Diese fesseln mich dann in der Regel durch interessante Entscheidungen während des Spiels, Lernkurven, Abwechslungsreichtum und/oder vielfältige taktische Möglichkeiten. (Hierzu gehören bei mir z. B. Imperial Settlers, Funkenschlag und hoffentlich auch Carpe Diem).


    Wenn ein Spiel dann noch schönes Material hat und/oder thematisch gut umgesetzt ist, denke ich mir "Och wie geil!", aber das ist für mich der Bonus, oder wie Du eben sagst: "Drittrangig".


    Bei einem Descent, Horden des Unterreiches etc. müssen hingegen Story, Atmosphäre und nach Möglichkeit noch (Charakter-)Entwicklung vorhanden sein. Zumindest für die Atmosphäre ist dabei eine schöne Grafik genauso hilfreich wie ein Bezug zwischen Thema und Mechanik.


    Auch bei einem kurzen Fun-Spiel wie Dice Throne freue ich mich bei jedem Spiel wieder über die tolle Grafik und sogar die Aufteilung der Schachtelinhalts. Da macht es schon Lust aufs Spiel, wenn ich den Karton nur öffne.

    Einem Vier-bis-Fünf-Stunden-Klopper wie Twilight Struggle verzeihe ich die fisseligen Pappmarker hingegen.

  • Ein Spiel, das ausgeprägte Stärken und einen klaren Schwachpunkt hat, wird nach meiner Erfahrung deutlich öfter gespielt als eines, das in allen Punkten ordentlich bis gut ist, jedoch in keinem einzigen Element besonders aus der Masse hervorsticht. In diesem (und nur in diesem!) Sinne kann ich auch mit einer Grafik wie bei Carpe Diem zurechtkommen. Das Spiel hinter Carpe Diem ist einfach so gut, dass ich über die Grafik hinweg sehen kann. Wäre der Rest nicht so gut, würde das Spiel völlig zurecht untergehen. Ein bisschen leid tut mir an der Stelle nur der Autor. Der kann wenig dafür, dass es alea so verbockt hat. Mit ordentlicher Grafik wäre Carpe Diem ein unbestrittenes Jahrgangshighlight und IMHO auch der haushohe Favorit für den KSdJ-Preis.

  • Nun bin ich kein Spielekauf-Extremist und die Gelegenheiten, zu spielen, halten sich berufsbedingt phasenweise auch in Grenzen. Daraus ergibt sich, dass eine Kaufentscheidung immer auch der Frage nach der Tischfähigkeit standhalten muss. Da zumindest ein Teil meiner Mitspieler im höheren Gelegenheitsspieler-Level angesiedelt ist, dieser Teil aber eher aufspringt, wenn etwas schön anzusehen ist und ein Thema auch im Material durchblicken lässt, dürfte CD da deutlich durchfallen.


    Meine Vielspielergruppen würden, soweit ich das einschätzen kann, auch nicht unbedingt CD als erste Option am Abend wählen, kann aber sein, dass es beizeiten mal auf die Auslage kommt. Dann bin ich gespannt, ob jemand den Vorschlag macht, es zu spielen.


    Ich persönlich spiele auch gerne Solo, weshalb Spiele, die dies bieten, jetzt nicht immer mit Material blenden müssen, wenn sie sonst gut sind. Aber auch in diesen Fällen muss mich das Spiel irgendwie anspringen, da ich viele gute Optionen habe. Davon ist CD weit, weit weg, auch wenn ich immer noch ein gutes Spiel mit dem Thema Rom suche.

    Einmal editiert, zuletzt von Gelöscht_08072022 ()