Crowdfunding-Exclusives vs Retail-Exclusives

  • Gestern gab es ein Update in der Kickstarter-Kampagne von #TimeOfLegends #JoanofArc:

    Time of Legends: Joan of Arc by Mythic Games, Inc. » What’s up Wednesday: The Retail Edition — Kickstarter


    tl;dr:

    In der Retail-Version des Spiels, welche sehr, sehr, SEHR viel weniger Inhalt haben wird, als die KS-Version, wird es dennoch 5 exklusive Szenarien und ein dazu benötigtes Punchboard geben mit speziellen Countern.


    Die Reaktionen sind... faszinierend!

    Ich dachte mir schon: Uh-Oh! Das ist KEINE gute Idee!


    Und in der Tat tobt der Entrüstungs-Sturm schon (der, wie meistens, von einigen wenigen um so lauter geführt wird). Ich selbst bin der Meinung, dass ich alleine mit meinem Maiden-Pledge, quasi die kleinste Pledge-Version, schon so endlos viel Content bekomme, plus jede Menge Specials, wie Miniaturen für Gelände (im Retail werden das nur Overlays sein, wie es aussieht), dass ich mich wegen 5 lausigen Szenarien und einer handvoll Counter nun nicht aufregen werde.

    Auf der anderen Seite haben natürlich irgendwie auch diejenigen Recht, die sagen: Wir haben aber ALL-IN gepledget! Was ist aus dem ALL in ALL-IN geworden?!


    Auf jeden Fall keine gute Entscheidung, das so anzukündigen.


    Gab es das eigentlich in der Form schon mal? Dass die Retail-Ausgabe Exclusives hatte, die die KS-Ausgabe nicht hatte?? Und wie seht ihr das? Mal nicht nur auf Time of Legends bezogen, sondern wenn das bei einem anderen Spiel passieren würde, welches ihr aktuell unterstützt?

  • Werte ich jetzt auch eher als No-Go, hätte man vielleicht eher in der Kampagne dann schon ankündigen sollen.


    Und ob das der Retail-Version jetzt so viel hilft? Haben sie Hoffnung das einige die den all-inn haben nochmal Retail holen? Wenn ich Neueinsteiger wäre und mir das Grundspiel hole ist mir doch egal ob ich jetzt das Grundspiel + 5 Szenarios habe die KS-Backer auch haben oder ob das exklusive sind? Sehe eigentlich keinen Sinn dahinter außer die Backer zu verärgern.

  • Hat sich Mythic zu dem Grund geäußert?


    Vielleicht ist es ja ein Versuch das Spiel unter die Leute zu bringen. So sieht ein Interessierter vielleicht einen Grund das Spiel im Retail zu kaufen statt sich irgendwo nen KS-Pledge auf dem Zweitmarkt zu kaufen ("weil da ja viel mehr drin is als im Laden"). So hat die Retail Version auch einen gewissen Anreiz...



    ...auch wenn's nich gerade elegant abgelaufen is.

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  • Hat sich Mythic zu dem Grund geäußert?

    Haben sie:

    Zitat

    The scenarios that we created for the Kickstarter version can’t be used with the retail core set as those require a wider range of miniatures than are available here. So, we’re currently working on five new ones. As we had to create a new punchboard as well due to the box being a different size it meant we could also create a new set of 12 tiles specifically for use with these scenarios.


    These scenarios and tiles are the only new content that the retail core set has as opposed to the Kickstarter version. We were asked by distributors to include content which was exclusive to this set in order to give Time of Legends: Joan of Arc the best chance of succeeding at retail, and so it made sense for these scenarios and tiles to be that exclusive content.

    Neue Szenarien waren also schon notwendig, weil es so viel weniger Material in der Grundbox/Retail ist, aber die Exklusivität war eine Bitte der Distributoren... was ich auch nicht verstehe, denn es ist ja quasi die EINZIGE Box dieses Spiels, die frei im Handel erhältlich ist! Wer eine KS-Box bekommen kann (zu einem vernünftigen Preis), wird sicherlich immer zu dieser greifen, weil es so endlos viel mehr Material ist! Alleine schon die gesamte Plastik Scenery, die nicht im Retail verfügbar sein wird, zumindest nicht in der Grundbox...

  • Also so ziemlich genau meine Vermutung.


    Hmm, also ob ein KS-Backer jetzt auf ein abgespecktes Szenario angewiesen ist ist schon irgendwie fraglich.

    Aber klar, bei nem ALL-IN könnte man schon nen Download von den Szenarien erwarten.



    ...und dass die Händler nicht auf ihren Waren sitzen bleiben wollen und Angst vor'm Sekundärmarkt haben kann ich schon irgendwie verstehen. Vermutlich denkt da noch jemand an Conan zurück. :)

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  • Ich persönlich würde diesen Schritt auch nicht wagen, da man so seinen Unterstützern voll in den Hintern tritt. Ob man diese Szenarien unbedingt braucht oder nicht, darüber lässt sich sicher stundenlang diskutieren und ich behaupte als KS-Unterstützer braucht man die nicht, dennoch würde ich denjenigen, die das Spiel erst möglich gemacht haben, nicht etwas vorenthalten.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

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  • Ein ähnliches Vorgehen hat ja bei This War of Mine auch nicht so richtig funktioniert, erst nach viel maulen und nachbessern.

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  • Ja mei, mir wäre es wurscht. Lasst die Kollegen doch Geld machen. Ist doch viel besser, wenn das Spiel voll super ist und dann noch mehr neuer Kontent rauskommt. Miniaturensysteme, die einfach nicht lange am "Markt" überleben gibt es doch genug.

  • Nupsi : Würdest du dir das komplette Grundspiel nochmal kaufen, nur weil da neuer Content drin ist?

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  • Nein warum sollte ich das ? Ich hätte doch (habs in diesem Fall nicht mitgebacken) wie hier mehrfach erwähnt ein vielfaches davon bekommen.

    Ich bin da eher anders eingestellt. Ich würde mich über mein "Schnäppchen" freuen und gönne den Entwicklern auch nach mir noch weitere Einkommen damit die in Zukunft weitere tolle Projekte machen können. Vermutlich müssen die Kollegen ja auch jeden Monat Rechnungen bezahlen und mehrfach täglich was essen.


    Schlimmer finde ich wenn das Spiel im Retail z.B. deutlich günstiger ist von anfang an. Da würde ich oftmals auf ein paar Stretchgoals verzichten wenn ich die Wahl gehabt hätte.

  • Interessanter als die Bewertung der genauen Vorgehensweise von Mythic Games finde ich das dahinter stehende Dilemma:

    Will man so ein Spiel mit Massen an Miniaturen auch erfolgreich im Handel platzieren, statt (wie es ja CMON's Geschäftsmodell zu sein scheint) nur auf die Kickstartergeneinde zu setzen, muss man der i.d.R. stark abgespeckten Version irgendeine Daseinsberechtigung geben, bzw. der (gefühlten) fehlenden Vollständigkeit und dem (gefühlt) miesen Preis-Leistungsverhältnis etwas entgegensetzen.

  • Nupsi : Wenn du an den neuen Content rankommen möchtest, dann müsstest du das wahrscheinlich. Deswegen die Frage. Das du ihn nicht brauchst, da sind wir uns einig.


    Vielleicht sollten die Firmen in ihren Kickstartern einfach weniger (unnötigen?) Content veröffentlichen oder diesen vielleicht nur zeitexklusiv, dann kann man das alles auch ohne Probleme im Handel anbieten. Problem für den Handel ist allerdings, dass gerade bei Miniaturenspielen so viele schon über Kickstarter mitmachen und das Spiel selbst dann im Handel wie blei im Regal liegt. Hätte man dann aber schon Erweiterungen in der Hinterhand, könnt man vielleicht mehr Kunden generieren, da eine längerfristige Unterstützung vorhanden ist.

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  • Wieder ein Grund mehr sich bei KS-Kampagnen wirklich genau zu überlegen, was man alles wirklich braucht und will. Wie so häufig ist der Grundpledge in der Preis/Leistung am attraktivsten. Ich glaube auch, dass die Kritiker dieser Maßnahme weniger im Bereich der Maiden Pledger zu finden sind, sondern mehr bei den Komplettisten. Die sind mit 700$ eingestiegen und für die ist es richtig fetter Tritt in den Hintern. Vor allem auch, weil die genau deshalb so viel Geld in den Hut geschmissen haben, weil sie eben ALLES wollen. Dem Rest ist das ja anscheinend nicht so wichtig (oder der Geldbeutel gibt es nicht her).


    Interessant finde ich, dass meine Frau das Vorgehen unter aller Kanone findet. Die hat mit KS eigentlich nichts am Hut und ist da emotional sicher nicht eingebunden. Die fand die Aktion aber deutlich schlimmer als ich. Ich finde, dass man daran sieht, dass es in der Gesamtbetrachtung wohl eher in Richtung Ablehnung gehen wird denn in Richtung "gut gemacht".

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Der Initiator des Projektes hat alle Freiheiten, den Inhalt des Spiels nach Belieben zu ändern. Sie könnten die Retail Ausgabe auch umfangreicher ausstatten als die KS Ausgabe.

    Als Backer hat man Anspruch auf gar nichts. Aufregung daher unnötig.

  • Der Initiator des Projektes hat alle Freiheiten, den Inhalt des Spiels nach Belieben zu ändern. Sie könnten die Retail Ausgabe auch umfangreicher ausstatten als die KS Ausgabe.

    Als Backer hat man Anspruch auf gar nichts. Aufregung daher unnötig.

    Es geht hier überhaupt nicht um rechtliche Aspekte; es geht rein um die Meinung, ob man das gut oder schlecht findet.

  • Als Backer hat man Anspruch auf gar nichts. Aufregung daher unnötig.

    Damit machst Du Dir es natürlich sehr einfach, auch wenn Du im Prinzip recht hast. Es geht ja auch nicht so sehr darum ob er es darf, sondern was die Konsequenzen sind. KS-Kampagnen sind ja auch immer ein wenig Vertrauen in den Verlag und solche Aktionen können das halt nachhaltig stören.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Ich finde das exklusiv-Label relativ unnötig.

    Ohne dieses wäre die Aufregung der Backer wohl nicht so groß, und wer sich das Spiel im Laden kauft freut sich wohl über die Zusatzszenarien,ohne auf Exklusivität Wert zu legen.

  • Ein Verlag, der sowas macht wie im Startbeitrag beschrieben, der hat Crowdfunding nicht wirklich verstanden. Ich kann da nur den Kopf schütteln und mich wundern...


    Bei Kickstarter verkauft man nicht die Zusicherung, dass ein Spiel in ein paar Jahren noch Spaß machen wird oder dass die Regeln gut geschrieben sein werden oder dass das Spiel sehr gründlich getestet wurde, nein, im Crowdfunding-Bereich zählt vor allem eines: MASSEN von hübsch anzusehendem Spielmaterial, ggf. kombiniert mit ein bisschen Exklusivität. Darüber freut sich der gemeine Backer! Das ist das Versprechen der Macher an die Kunden, was den größten kommerziellen Erfolg bringt, zumindest im Bereich der Spiele mit AT-Schlagseite.


    Selbstverständlich werden die meisten Backer, die bei einem Crowdfunding-Projekt mehrere Hundert Dollar für ein knappes Dutzend Schachteln mit Spielmaterial ausgeben, den ganzen Krempel nie im Leben komplett nutzen. Müssen sie auch nicht. Ist alleine ihre Sache. Ein "Anrecht auf irgendwas" hat der Backer natürlich auch nicht. Aber darum geht's doch überhaupt nicht!


    Der Verkäufer hat all-in beworben, der Käufer hat all-in gekauft, der Käufer bekommt haufenweise hübsches Spielzeug, alle könnten damit glücklich sein, ist doch super ... wenn, ja wenn, diese "all in" Zusicherung auch eingehalten wird. Die ist bei dem Ganzen leider essentiell. Unter diesen Bedingungen hat der Käufer schließlich freiwillig einen Haufen Geld gezahlt und selbstverständlich hat er dann auch gewisse Erwartungen. Wohlgemerkt: Kein Anrecht. Nur Erwartungen, egal ob rational begründet oder nicht. Werden die nicht erfüllt, ist der Backer bei der nächsten Kampagne des Verlages nicht mehr dabei und hält durch schlechte Berichte noch fünf andere potenzielle Kunden vom Backen ab.


    Der Verlag, der an seinem "all-in ist wirklich alles" Versprechen rüttelt, entzieht dem ganzen Modell die Geschäftsgrundlage, und wenn dann außerhalb des Crowdfunding-Verkaufs auch noch anderes Retail-Exklusivmaterial dazu kommt, ist das gleich doppelt bescheuert vom Verlag. Damit verärgert man dann nicht nur die all-in-Backer, sondern gleich alle Backer, weil zum Geschäftsmodell Crowdfunding eben auch die unausgesprochene Zusicherung gehört, dass es Exklusivmaterial wenn überhaupt, dann nur dort gibt. Das ist ein wesentlicher Grund, warum man als Backer viele Monate vorher sehr viel Geld für ein Spiel unbekannter Güte bezahlt.


    Wenn eine Firma erfolgreich den Crowdfunding-Markt bedienen will, dann muss sie sich an die Regeln und Erwartungen halten, die in diesem Markt gelten. Das haben viele andere von Awaken Realms bis CMON offensichtlich besser begriffen als Mythic Games. Was Mythic Games da praktiziert, ist ein eklatanter Mangel an kundenorientiertem Denken. Mit tatsächlichen oder imaginierten "Rechten" der Backer oder mit der Nutzung des am Ende gelieferten Materials hat das überhaupt nichts zu tun.

  • Ich finde das exklusiv-Label relativ unnötig.

    Ohne dieses wäre die Aufregung der Backer wohl nicht so groß, und wer sich das Spiel im Laden kauft freut sich wohl über die Zusatzszenarien,ohne auf Exklusivität Wert zu legen.

    Und ohne exklusive Sachen würden viele Spiele nicht die Finanzierungsgrenze erreichen bzw. nur knapp und das würde zu massiven Verlusten auf Seiten der Ersteller führen. Sein wir doch mal ehrlich, oft ist die Finanzierung absolut nicht realistisch gesetzt und man hofft natürlich drauf, dass möglichst viele Personen einsteigen, um überhaupt genug Geld für den Druck einzusammeln. Persönlich bin ich da eher für zeitexklusiv.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Peer ()

  • Ich finde das exklusiv-Label relativ unnötig.

    Ohne dieses wäre die Aufregung der Backer wohl nicht so groß, und wer sich das Spiel im Laden kauft freut sich wohl über die Zusatzszenarien,ohne auf Exklusivität Wert zu legen.

    Und ohne exklusive Sachen würden viele Spiele nicht die Finanzierungsgrenze erreichen bzw. nur knapp und das würde zu massiven Verlusten auf Seiten der Ersteller führen. Sein wir doch mal ehrlich, oft ist die Finanzierung absolut nicht realistisch gesetzt und man hofft natürlich drauf, dass möglichst viele Personen einsteigen, um überhaupt genug Geld für den Druck einzusammeln. Persönlich bin ich da eher für zeitexklusiv.

    Ich habe mich missverständlich ausgedrückt: unverständlich fand ich, dass die Ladenversion exklusive Inhalte bekommen soll. Dass es bei KS kaum mehr ohne geht weiß ich.

  • Darüber regen sich doch bloß die Leute auf, die (zu) viel Geld für ein Spiel ausgeben und dafür soooooooooo viel Material bekommen, das sowieso von sicher 99 Prozent der Käufer nie alles gespielt wird... Hauptsache es steht komplett irgendwo rum. Wer noch 5 weitere Szenarien als Staubfänger benötigt, kann ja dann auch sicher nochmal die Retailversion kaufen.


    Ein anderes Them: Beim Kickstarter bekommen doch All-In-Backer alles vom Kickstarter. Jetzt gibts eben noch 5 Szenarien und irgendwann vielleicht auch noch weitere Add-Ons. Regen sich dann auch alle darüber auf?

  • Zusätliche Add-Ons wirst du dann aber regulär kaufen können, so müsstest du dir das Grundspiel nochmal kaufen, um an alles ranzukommen.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Genau, du musst ein Retail Grundspiel kaufen, kostet auch nur 60 $.

    :) ABER: Du sollst das ganze doppelte Material aus der Retail Box ja noch vielfältig nutzen können ;)

    (Bitte nicht die Smiley‘s übersehen)


    Vielleicht wäre diese blöde Idee besser angekommen, wenn man den Backern diese Szenarien samt Punchboard über eine erneute Öffnung des Pledge Managers für einen kleinen Obolus zugänglich gemacht hätte.


    Ich ärgere mich auch über die gewählte Vorgehensweise obwohl ich nur den Maiden Pledge habe und eh zu wenig Zeit zum Spielen.

    Aber es hinterlässt ein abwertendes Gefühl.

    Von mir aus hätten die die Info komplett aus dem Newsletter raus lassen sollen, dann hätte ich es gar nicht mitbekommen.


    Außerdem:

    Wenn sich später die Retail-Käufer das Spiel holen und mit dem abgesteckten Material deren 5 „exklusive“ Szenarien spielen, kann ich mir gut vorstellen, dass die sich ebenfalls etwas veräppelt vorkommen, wenn sie sich über das Spiel innder KS-Version informieren und feststellen, was ihnen fehlt und stattdessen als „exclusive“ verkauft wurde.


    Ist ähnlich unglücklich wie die deutschen Exploits bei Endeavor Age of Sail. Um da ran zu kommen müsste ich als Commodore Pledger ja auch nochmal die deutsche Retail Ausgabe kaufen und beides mischen...

  • wie gut, dass mich das Spiel nicht interessiert. Zur Eingangsfrage: das ist alles denkbar ungeschickt. Man sollte meinen, so ein Spiel produzieren und eine KS-Kampagne (gut!) betreuen sei Arbeit genug - da braucht man sich doch nicht zusätzlich ins Knie schießen.

  • Mal eine kurze Frage: Gab es irgendwo schon die Szenarien zu sehen?


    Habe bei Joan d'Arc nicht mitgemacht.

    Backe aber selbst auch KS Projekte und auch oft All in bzw. viel exklusiven Kram.


    Denke mal die Änderungen sind für Backer wirklich uninteressant. Heißt Änderungen in Ermangelung von zu wenig Material in der Retail Version.

  • Darüber regen sich doch bloß die Leute auf, die (zu) viel Geld für ein Spiel ausgeben und dafür soooooooooo viel Material bekommen, das sowieso von sicher 99 Prozent der Käufer nie alles gespielt wird... Hauptsache es steht komplett irgendwo rum. Wer noch 5 weitere Szenarien als Staubfänger benötigt, kann ja dann auch sicher nochmal die Retailversion kaufen.


    Ein anderes Them: Beim Kickstarter bekommen doch All-In-Backer alles vom Kickstarter. Jetzt gibts eben noch 5 Szenarien und irgendwann vielleicht auch noch weitere Add-Ons. Regen sich dann auch alle darüber auf?

    Also, ich verstehe die Reaktion der Backer, schließlich haben die Unterstützer erst das Spiel ermöglicht und das ist sicherlich für zukünftige Kickstarter gerade dieser Firma nicht gerade optimal, da die Gefahr besteht, dass man in späteren Kampagnen sich ähnlich verhalten können. Besonders für Komplettisten eine unschöne Sache ... ich persönlich muss aber sagen, dass ich (selbst All-In-Unterstützer) kein Problem damit haben, es wird soviel Content geboten, dass mir ein paar zusätzliche Szenariennicht fehlen werden, auch wenn es natürlich ein feiner Zug gewesen wäre, zumindest den All-In-Backern die zusätzlichen Spielinhalte mit ins Paket zu legen.

  • Als Backer hat man Anspruch auf gar nichts. Aufregung daher unnötig.

    Das würde ich so auch nicht unterschreiben. Man hat zumindest Anspruch darauf, dass der Ersteller das liefert, was Inhalt des Vertrages und Vertragsgrundlage war. Wenn da von exklusiven Inhalten die Rede ist, dann hat der Backer ein Anrecht darauf, dass diese auch tatsächlich exklusiv sind. Das ist ja entweder direkt Vertragsinhalt oder zumindest Geschäftgrundlage, MetalPirate hat ja sehr gut aus geführt, wie dieses Geschäft funkioniert. Und wenn man einen sehr teuren All-In-Pledge anbietet, dann kann das eigentlich nur so verstanden werden, dass man für diesen Pledge nicht auf Inhalte verzichten muss. Es ist sicherlich kein eindeutiger Fall, aber man könnte darüber nachdenken, ob ein solches Verhalten nach deutschem Recht nicht zu einer Anfechtung wegen Irrtums oder wegen Täuschung berechtigen würde.

  • Irgendwelche rechtlichen Ansprüche für Backer sehe ich nicht. Wenn Firma A solche Possen reißt, geben die Backer ihr Geld dann beim nächsten Mal einfach für ein Projekt der Firma B aus und reden schlecht über A. In einem Geschäft wie Crowdfunding, das sehr über Emotionen und Loyalität von Backern funktioniert, schießt sich Firma A damit höchsteffektiv selbst ins Knie. Dürfen sie rein rechtlich jederzeit tun, ist aber nicht besonders sinnvoll...

  • Aber an der Exklusivität der Sachen aus dem Kickstarter ändert sich ja Nichts - die Sachen bleiben alle exklusiv!

    Nur gibt es eben auch Sachen, die exklusiv in der Retail Box sind - halt der Tatsache geschuldet, dass in der Retail Box so wenig Material enthalten ist, dass kaum ein Szenario der KS Edition funktioniert! ?

  • Wenn es beide Versionen gibt, dann finde ich exclusives immer doof. Sei es durch spätere Addons, die mit der KS-Version nicht zusammen passen (#ThisWarOfMine) oder dass die Retailversion stark beschnitten wird (#RisingSun).


    Es kann natürlich finanzielle Gründe haben, aber wenn exclusive, dann bitte zu 100%.


    Es gibt immer ein doofes Gefühl, wenn man nicht das komplette Spiel hat oder - noch schlimmer - erst nach dem Kauf erfährt, dass man nicht alles hat oder - noch viel schlimmer - es irgendwann zu Kompatiblitätsproblemen kommt aufgrund unterschiedlicher Versionen.

  • Wenn es beide Versionen gibt, dann finde ich exclusives immer doof. Sei es durch spätere Addons, die mit der KS-Version nicht zusammen passen (#ThisWarOfMine) oder dass die Retailversion stark beschnitten wird (#RisingSun).


    Es kann natürlich finanzielle Gründe haben, aber wenn exclusive, dann bitte zu 100%.


    Es gibt immer ein doofes Gefühl, wenn man nicht das komplette Spiel hat oder - noch schlimmer - erst nach dem Kauf erfährt, dass man nicht alles hat oder - noch viel schlimmer - es irgendwann zu Kompatiblitätsproblemen kommt aufgrund unterschiedlicher Versionen.

    Die meisten der Mini-KS Erweiterungen von This War of Mine kannst du weg tun und stattdessen die Retailerweiterung nehmen. Sie haben vieles davon (KS-Erweiterungen) überarbeitet und erweitert. Zusammenpassen tun die Spiele trotzdem.

    Oder wie meinst du das?


    Und Rising Sun hat doch einfach nur „schlechteres“ Material im Grundspiel, nicht weniger. Ist doch bei Scythe auch so gewesen, Pappmarker statt Deluxe Ressourcen. Das würde ich einem Spiel nicht anlasten.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Zumindest bei Rising Sun habe ich auch schon anderes gehört, habe aber selber keinen Vergleich. Bei #Bloodrage gab es auch den exclusive Clan. Was mich dabei stört ist, dass es einem transparenten Markt im Weg steht. Vielleicht kann man es noch heutzutage, aber um mehr Leute zu erreichen, sollte man in meinen Augen nicht voraussetzen, dass sich der Kunde so weit informiert dass er weiß welche Versionen es gibt und wo die Unterschiede liegen. Sei es nun, dass der 5. Clan (Erweiterung) mit der KS-Variante nicht benötigt wird oder dass Addons aus Kickstarter in einer Erweiterung zusammengefasst werden.


    Für Geeks ist das OK, aber man sollte das für einen größeren Markt vereinfachen. Wie soll man als Besitzer der KS-Version von TWoM wissen, dass man die Erweiterung in Einzelteilen bereits hat, wenn man nicht die Szene verfolgt?

  • Als Besitzer der KS-Version hast du dich wahrscheinlich mit dem Kickstarter beschäftigt und wirst es daher wissen (wurde ausgiebig in den Updates besprochen). Davon mal ab, ist sie nur auf englisch erschienen ist. Da mache ich mir eher keine Sorge, dass man das nicht mitbekommt.

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