Kritik Wabash Cannonball

  • Habe gerade eine heftige Diskussion bezüglich Wabash Cannonball. Der Sieger des Spiels gestern meint, daß es immer günstig ist von einer Linie Aktien anzubieten, da die bis dahin investierten Spieler dieser Linie auf jeden Fall einen Verlust machen (entweder ersteigern sie die Aktie und müssen dafür Geld bezahlen - aber auf jeden Fall sinkt der Wert ihrer einzelnen Aktien). Das macht das Spiel wenig planbar, da man den Wert der Einzelaktie eigentlich nicht aktiv steuern kann.


    Hat man z.B. eine Aktie der grünen Linie für 10 gekauft, dann würde man bei der Dividende als einziger Aktionär 100% Ausschüttung auf das Einkommen bekommen (z.B. 8). Anschließend würde ein anderer Spieler eine Aktie der grünen Linie versteigern wollen. Kauft der bisherige Aktienbesitzer nicht, halbiert sich nicht nur sein Aktienwert, sondern auch seine nächste Dividende. Kauft er allerdings, so muß er noch einmal Kapital aufwenden, um die gleiche Dividende zu erhalten wie vorher.


    These: Das Versteigern von Aktien schadet immer den anderen Spielern, die bereits in der Linie investiert sind.


    Wie seht Ihr das?

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


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  • sehe ich nur bedingt so, denn wenn noch jnd die Aktie kauft, dann wird er auch versuchen, die Bahngesellschaft auszubauen, um deren Wert zu steigern. Folglich bleibt für mich Spielraum, um in anderen Aktien zu investieren oder andere Gesellschaften auszubauen etc. Am dümmsten ist es doch, wenn ich alleiniger Besitzer des Netzwerkes bin und meine Gesellschaft alleine ausbauen muss, oder?!


    Ein Grund z.B.:
    Andere Gesellschaften können mir den Weg abschneiden und ich kann evtl. nur noch auf unattraktivem Gelände bauen.

  • Zitat

    Original von Braz
    sehe ich nur bedingt so, denn wenn noch jnd die Aktie kauft, dann wird er auch versuchen, die Bahngesellschaft auszubauen, um deren Wert zu steigern.


    Das ändert aber nichts daran, daß sich mein Aktienwert im Extremfall im ersten Schritt halbiert.

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  • Zitat

    "These: Das Versteigern von Aktien schadet immer den anderen Spielern, die bereits in der Linie investiert sind."


    Das ändert aber nichts daran, daß sich mein Aktienwert im Extremfall im ersten Schritt halbiert


    Natürlich halbiert sich dein Aktienwert nach der 2. Versteigerung derselben Aktie. Der Punkt ist mE nur der:


    Die Gesellschaft hat aber wieder Kapital "im Beutel", welches nicht nur von mir kommt und zugleich wird wohl der andere Besitzer die Bahngesellschaft ebenso ausbauen wollen.


    - Natürlich halbiert sich der Aktienwert und das scheint "direkt" erstmal ein Nachteil zu sein, aber indirekt profitiere ich ja genauso davon (aus meinen zuvor genannten Gründen).


    - Natürlich bin ich auch drauf erpicht alleiniger Besitzer des Unternehmens zu sein, ABER das bringt natürlich auch Risiken, denn ich muss halt wirklich das Unternehmen ganz alleine entwickeln und das kostet Zeit (was mE ein ganz erheblicher Faktor ist, denn ich kann als alleiniger Besitzer nur 1x pro Runde das Unternehmen ausbauen...bei mehreren Aktionären <bestenfalls 2> kann das Unternehmen schon 2x pro Runde ausgebaut werden, was das Unternehmen im Wert ganz erheblich steigen lassen kann und somit der zuvorige Effekt (halbierung meiner Ausschüttung) mE nihiliert wird) und Geld (nämlich mein Geld).


    Nochmals zurück zu deiner These:"Das Versteigern von Aktien schadet immer den anderen Spielern, die bereits in der Linie investiert sind"


    Aus meiner Sicht ein "Nein" -> aus den oben genannten Gründen.


    Mal ehrlich: Eine Bahngesellscaft alleine hochzubringen kostet nicht nur eine Menge Geld, sondern halt echt auch eine Menge Zeit und das schlägt sich direkt (!) bei jeder "Allgemeinen Dividende" nieder. Habe ich eine Gesellschaft schnell ausgebaut (2 Spieler können dies 2x pro Runde machen), dann heimse ich auch schneller viel Kohle ein, OBWOHL anfangs die Aktie in ihrem Wert halbiert wurde....


    Ist jedenfalls meine Meinung ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Also ist es doch besser erst einmal abzuwarten und dann als Zweiter einzusteigen - oder zum Ende hin Aktien von Linien auf den Markt zu werfen, um den anderen noch Kohle aus der Tasche zu ziehen (es müsste natürlich noch mindestens eine Dividendenrunde) folgen ;)


    Also der Sieger bei uns im Spiel hat in der ersten Versteigerungsrunde gar keine Aktie erworben und einfach abgewartet. Die anderen haben letztendlich die Aktien zu teuer erworben (ok, häufiger Fehler, wenn man Versteigerungsspiele das erste Mal spielt und kein Gefühl für angemessene Preise hat).


    Aber vor dem Hintergrund unserer Diskussion würde ich gerne mal Strategietipps hören...


    Eher abwarten - oder lieber vorpreschen? Möglichst in allen Linien investiert sein? Linien ruhig auch teurer kaufen, um mehr Kapital für den Ausbau der Gesellschaft zu haben?

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  • Zitat

    Also der Sieger bei uns im Spiel hat in der ersten Versteigerungsrunde gar keine Aktie erworben und einfach abgewartet. Die anderen haben letztendlich die Aktien zu teuer erworben


    hmm...verstehe ich aber nicht so ganz, denn lohnt sich eine Gesellschaft (= wird die Gesellschaft lukrativ), dann sollte der Wert ihrer Aktie ja auch steigen. Demnach ist der erste Aktienbesitzer derjenige, welcher eigentlich am wenigstens für die Aktie ausgegeben haben sollte.... oder unterliege ich hier einem Trugschluß ?(
    Es ist aber doch so, dass das Mindestgebot = dem Wert der Gesellschaft durch die Anzahl der verteilten (einschl. angebotenen) Aktie ist. Steigt die Gesellschaft im Preis, dann ist doch der, welcher sich zuletzt Aktien besorgt auf jeden Fall der Gelackmeierte, da er:
    1. nicht alle allgemeinen Dividenden mitgemacht hat UND zudem
    2. die Aktie überteuert eingekauft hat....


    egal...bin auch mal auf die Meinung der anderen diesbezüglich gespannt ;)


    Gruß
    Braz

  • Also wenn der erste eine Aktie für das Mindestgebot von 10 (10/1 Aktie) erwirbt, dann bezahlt der zweite Spieler bei gleichem Mindestgebot doch nur noch 5 (10/2 Aktien). Man darf halt auch nicht zu lange warten... Kauft der Erste Spieler auch die zweite Aktie, dann hat er schon 20 ausgegeben und die Linie ist immer noch genauso viel wert, wie nach der ersten Versteigerung. Ich verbessere meine Situation demnach nicht.


    Spannend kann es auch sein, eine Versteigerung loszutreten, wenn die anderen nur noch wenig Geld haben... Da gibt es dann auch das eine oder andere Schnäppchen.

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  • Zitat

    Original von Sankt Peter
    Kauft der Erste Spieler auch die zweite Aktie, dann hat er schon 20 ausgegeben und die Linie ist immer noch genauso viel wert


    2 Punkte, die ich nciht bei dir verstehe:


    1. Wieso hat der erste 20 und nicht 15 ausgegeben?


    a) Versteigerung (10/1)=10
    b) Versteigerung (10/2)=5


    2. Du gehst bei deinem Beispiel davon aus, dass sich die Bahnlinie keinen deut entwickelt, ABER baue ich z.B. die B&O innerhalb von 2 Aktionen Expansion (1. Expansion in gerader Linie Richtung 10 Uhr auf das Waldfeld und in der 2. Expansion 3 weitere Felder auf Pittsburgh) aus, dann kann ich in 2 Zügen auf 14 Geld kommen. Entwickler ich in 2 Runden Pittsburgh weiter, bin ich schon auf 18 Geld. Bei jeder allgemeinen Dividende kriege ich natürlich direkt von der Kohle was ab.


    Nochmal: Ich bleibe weiterhin bislang (kan sich noch ändern ;) ) bei meiner Meinung: 2 Spieler bauen eine Gesellschaft schneller aus, wodurch der Wert der Aktie steigt, aber auch die Ausschüttung immer mehr wird.


    Bei deinem Beispiel gehst du davon aus, dass sich die Gesellschaft nicht entwickelt, was sie aber eigentlich nicht macht, denn es sollte ja das erste Bestreben eines jeden Aktionärs sein, sein "Baby" voranzubringen.


    Ich würde deinem Beispiel zustimmen, wenn der Wert der GEsellschaft statisch bleibt...macht er aber nicht....


    Zitat

    Spannend kann es auch sein, eine Versteigerung loszutreten, wenn die anderen nur noch wenig Geld haben... Da gibt es dann auch das eine oder andere Schnäppchen


    *hehe auf jeden Fall!! DAs ist dann echt ärgerlich, wenn man keine Kohle mehr hat und/aber die Akit unbedingt will.



    Also ich finde das Spiel richtig richtig gut! Kurze, einfache Regeln und viel Strategie...ich mag sowas ;)

  • Frage 1: Du hast natürlich Recht - wer rechnen kann ist klar im Vorteil.


    Zu der ganzen Diskussion - der Sieger unserer Runde hat diese Diskussion losgetreten und wir konnten ihm nicht richtig Kontra geben. Ich finde das Spiel nämlich auch richtig gut - ein kurzes 18xx light ;)


    Ich hatte dem Sieger erklärt, daß die Aktie nur einen kurzen Swing nach unten macht, um anschließend aber Höhen zu erreichen, die sie ohne einen zweiten Gesellschafter nicht erreichen würde. Er fand das aber nicht plausibel und meint, daß sich der Wert der bereits vom ersten Aktionär gekauften Aktie im ersten Schritt erst einmal halbiert oder er halt noch einmal Geld in die Hand nehmen muß, um dies zu verhindern, in dem er durch den Kauf einer weiteren Aktie den Kursverlust über Quantität ausgleicht.


    Na ja, manchmal liest er hier auch mit - vielleicht schreibt er ja auch mal etwas dazu???

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  • Zitat

    Original von Sankt Peter


    Ich hatte dem Sieger erklärt, daß die Aktie nur einen kurzen Swing nach unten macht, um anschließend aber Höhen zu erreichen, die sie ohne einen zweiten Gesellschafter nicht erreichen würde.


    Hey, exakt meine Rede... ;):klatsch: