Rodney Smith (Watch It Played) über bezahlte Rezensionen

  • Gibt es dazu ein tl;dw? Kann bei der Arbeit keine Videos anschauen... ;)

    Ein hoch auf die Konsum-/Dienstleistungsgesellschaft...


    MfG

    fleXfuX

    Wer die Weisheit mit Löffeln gegessen hat, neigt zu geistigem Durchfall.

  • yzemaze

    Hat den Titel des Themas von „Rodney Smith (Watch It Play) über bezahlte Rezensionen“ zu „Rodney Smith (Watch It Played) über bezahlte Rezensionen“ geändert.
  • Ich finde das Video durchaus interessant, weil es eben auch mal den Standpunkt der Reviewer einnimmt. Das zwar meiner Ansicht nach etwas zu positiv, aber seine Gedankengänge sind doch logisch und nachvollziehbar. Dass die Leute immer alles umsonst haben wollen in am Besten ganz toller Qualität ist ja nun nichts Neues. Da ist dann auch meistens der Aufschrei von denen am Größten, die für solche Leistungen aber auch nicht bezahlen würden. Trotzdem bleibt es natürlich fragwürdig inwiefern ein "paid review" irgendeine kritische Auseinandersetzung mit dem Spiel erlaubt. Meiner Ansicht nach, ist das relativ klar, dass negative Beobachtungen des Reviewers nicht angesprochen werden. Daher greifen doch auch mittlerweile viele Reviewer auf Crowdfunding ihrer Viewerschaft zurück, damit es keine Abhängigkeit von Verlagen gibt. Allerdings erkennt man dort dann auch öfters Interessenkonflikte, wenn kostenlose Reviewexemplare ausgehändigt werden.

    Ich habe beispielsweise von SU&SD den Review zu Blood on the Clocktower gesehen und mich doch sehr über die einseitig positive Betrachtung des Spiels gewundert, welche für die Jungs eher untypisch ist und auch ein Grund, warum ich die eigentlich so gerne schaue, selbst wenn ich bei einigen Spielen nicht ihre Meinung teile. Und auch ich bin da Teil des Problems, denn ich habe auch deren Kickstarter nicht unterstützt und somit die Unabhängigkeit dieser Reviewer gefördert.

  • Kann bei der Arbeit keine Videos anschauen...

    ;)


    … und falls youtube geblockt wird:

  • Ich fand das Video sehr gut - und hat auch sehr gut rübergebracht, was ich fast stetig dazu predige: es spielt keine Rolle was du als Creator intendierst, es ist wichtig, was beim Zuschauer ankommt. Und deswegen muss man sich einem Standard und Regeln unterwerfen. Aber wem erzähle ich das hier ...

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    • Unterschied Preview & Review
    • Paid Reviews => Not Great: Eventuell nicht ehrlich, weil der Ersteller Angst hat in Zukunft kein Geld vom Verlag mehr zu bekommen
    • Paid Previews => Not so bad, but confusing
    • Unpaid Reviews => REALLY not great: Zuschauer ruhen sich auf Zeit und Geld des Reviewers aus
    • Ergebnis: Diskussion in den Kommentaren anregen
  • Gibt es dazu ein tl;dw?

    1) Genau Begriffsklärung Review/Preview/paid/anderes und was wie problematisch sein kann. (etwas länglich, aber IMHO hier notwendig)

    2) Hinweis, dass man bei aller berechtigter Kritik an "paid reviews" nicht "unpaid reviews" als das Gegenteil davon einfordern kann, weil das in der Praxis heißt, dass der Reviewer sein Geld und seine Zeit ohne Gegenleistung zur Verfügung stellen müsste. Das kann man insbesondere dann nicht einfordern, wenn man "paid reviews" mit der Argumentation "ich will nicht zu Fehlkäufen getrieben werden" kritisiert, da hängt beides zusammen.



    Persönliche Meinung: Punkt 2 ist auch richtig, solange man nicht dem Fehlschluss aufsitzt, dass "ich stelle etwas kostenfrei zur Verfügung" ein irgendwie geartetes Anrecht auf Bezahlung enthalten würde. Viele von denen, sie sich als Blogger/Podcaster/Youtuber oder sonstiger "Influencer" der Öffentlichkeit präsentieren, sind nämlich meiner Meinung nach einfach nur Selbstdarsteller, die mit mehr oder weniger viel Ahnung von der Materie und mehr oder weniger vielen Abhängigkeiten berichten. Dass sich da kein weitverbreitetes "ich zahle gerne Geld dafür!" einstellt, ist für mich nur logisch.


    Bei Punkt 2 wird IMHO auch das Medium auf einmal sehr wichtig. Es ist völlig klar, dass man das als Youtuber nicht mehr so einfach hobbymäßig leisten kann, wenn man technische Ausrüstung im vierstelligen Preisbereich braucht und vor jedem hochwertigen Upload erstmal mehrere Stunden am Videoschnitt sitzt. Einen Spielberichte hier im Wochenthread zu schreiben, ist dagegen noch deutlich eher hobbymäßig machbar. Genau daher bezieht dann auch ein Forum wie dieses für mich seinen Wert. Die niedrige Zugangsschwelle -- einfaches Schreiben -- sorgt dann wirklich für ehrliche, unabhängige, und, ja: unbezahlte Berichte. Da gebe ich dann auch gerne mal einen Daumen hoch, selbst wenn es nicht hochglanz-perfekt ist oder ich eine Meinung zu einem Spiel nicht teile.

  • Fand das Video ganz interessant

    Warum ? Was ist Deine Meinung zu den Thema ?

    Oha.. gute Frage. Mir war vor dem Betrachten des Videos nicht bewußt, dass es da ein Problem gibt.

    Ich finde Video Reviews, vor allem im Bereich der Brettspiele, sehr gut.
    Die Option, dass ich mich recht unkompliziert über Spiele informieren kann, ist sehr hilfreich, wenn es darum geht mich für Spiele zu begeistern, vor allem, wenn man wie ich weniger spielt als man es gerne möchte.

    Mir persönlich ist es dabei eigentlich egal, unter welchen Umständen so ein Review entstanden ist. Spricht mich das Review und auch der Reviewer an, so schaue ich ihn öfter, wenn nicht, dann nicht. Transparenz ist dabei halt wichtig. Bezahlte Reviews sollten entsprechend gekennzeichnet werden.

    Da ich, was Video-Reviews angeht, nicht vom Fach bin, kann ich schwer abschätzen, wie aufwendig ein Review ist. Daher hoffe ich stark, dass jeder Reviewer, der seine Zeit dafür opfert entsprechend entlohnt wird. Entweder durch Geld oder halt durch Spass an der Arbeit/dem Hobby. Wenn er mit der Entlohnung nicht zufrieden ist, wird er aufhören Reviews zu machen.

    Ich selbst habe für sowas absolut keine Zeit und kann somit nur hoffen, dass es in der Zukunft nicht weniger Reviewer gibt.

  • Vielen Dank für Eure Zusammenfassungen!

    Ich finde das Thema auch interessant, frage mich aber, warum Rodney Smith es anschneidet - er selbst macht ja gar keine Reviews.

  • Daher hoffe ich stark, dass jeder Reviewer, der seine Zeit dafür opfert entsprechend entlohnt wird. Entweder durch Geld oder halt durch Spass an der Arbeit/dem Hobby.

    Von Spaß am Hobby kann kein Reviewer auf Dauer leben. Deshalb ist es für mich auch relativ logisch, dass die Reviewer insbesondere im zeit- und geldintensiven Review-Genre, nämlich Youtube, entweder irgendwann vom Bildschirm verschwinden oder zum bezahlten Nur-Noch-Hochjubler mit absinkendem Qualitätsniveau korrumpiert werden (siehe z.B. Rahdo). Das kann man zwar bedauern, aber kritisieren kann man da eher wenig. Man würde die ganze Recherche-, Beschaffungs-, Aufnahme- und Editier-Arbeit ja auch nicht umsonst mache. Da bin ich ganz bei Rodney Smith.

  • frage mich aber, warum Rodney Smith es anschneidet - er selbst macht ja gar keine Reviews.

    Weil gerade er als Regelerklärer ohne jede wertende Komponente in seinen Beiträgen das Thema "gekaufte Reviews" halbwegs neutral ansprechen kann. Er ist nah genug dran, aber nicht selbst betroffen.

  • Ich persönlich finde da den Weg gut, den einige Reviewer gehen: Finanzierung per Patreon oder ähnlich geartete, separate Finanzierungs - Ansätze. Das kann, wenn es erfolgreich genug ist, auch dazu führen, dass man davon leben kann. Genauso zahlt YouTube ja für Clicks, nicht für Inhalt.

    Das Problem dabei: Um eine genügend große Fangemeinde zu erzeugen, müssen Reviewer sich halt erst einmal etablieren. Und das geht dann entweder nur unentgeltlich (mit den genannten Problemen), oder durch Finanzierung auf anderem Wege (paid content)...


    Nachtrag:

    Durch die Vielfalt an Reviewer-Känalen kann dadurch aber ein weiteres Problem entstehen - Verlage könnten ganz gezielt auswählen, welche Reviewer ihre Produkte erhalten (oder zielorientierter - welche sie nicht mehr bekommen). Das führt dann eventuell auch zu Einseitigkeit in den Beiträgen (wobei es ja ohnehin wenig Negativ-Reviews gibt).

    Obwohl ich natürlich nicht weiß, wie realistisch das ist...

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

    Einmal editiert, zuletzt von Dumon ()

  • Eine halbwegs unabhängige Finanzierung über Youtube, Patreon oder ähnliches kann, Stand 2019, in einem Exoten-Hobby wie Brettspiele IMHO höchstens für englischsprachige Kanäle klappen. Bei Schminktips, Grillen und anderen massenkompatibleren Sachen sähe das vermutlich anders aus, aber nicht in unserem kleinen Bereich. Bei den Medien mit hoher Reichweite (Video) sind die Kosten (Zeit, Arbeit) zu hoch. Bei den günstigeren Sachen (Blogs) sind die Reichweiten zu niedrig, um damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Deshalb bleibt im deutschsprachigen Bereich alles im Hobbybereich hängen oder entwickelt sich zum schlecht bezahlten Alles-Hochjubler.


    Manche versuchen sich wie H&C an Mischfinanzierungen -- aber genau das geht dann IMHO besonders gründlich in die Hose, weil sich dann unterschiedliche Interessen und Erwartungen einfach fundamental widersprechen. Der Patreon-Unterstützer erwartet dann kritische Reviews, auch von "großen" Titeln. Die etablierte Firma, die eben dieses Review sponsort, erwartet dagegen ein wohlwollendes Review. Beides zugleich kann der Reviewer gar nicht leisten. Selbst wenn der Macher die widersprüchlichen Interessen oft unter einen Hut bringen kann -- wenn's mal knallt, dann aber gleich richtig, mit direktem Verlust von Reputation.

  • Ich persönlich finde da den Weg gut, den einige Reviewer gehen: Finanzierung per Patreon oder ähnlich geartete, separate Finanzierungs - Ansätze.

    Erhältst du dadurch den Eindruck, dass es die einzige Geldquelle ist oder wird das öffentlich kommuniziert, dass sonst kein Geld fließt.

    Ich kann weder das eine noch das andere bestätigen. HC und SU&SD finanziert sich zumindest teilweise durch Patreon. Wie MetalPirate aber schon sagt, gibt es da wahrscheinlich andere Probleme (Reichweite etc)...

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    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Nachtrag: SU&SD machen das wohl aber nur nebenbei (nicht Vollzeit)...

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    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Tja, wenn man journalistisch tätig sein will, sollte man unabhängig bleiben, sonst......


    .......rächt sich das, ....irgendwann😁, irgendwie🙄.

  • Tja, wenn man journalistisch tätig sein will, sollte man unabhängig bleiben...

    Journalismus war noch nie vollständig unabhängig. Das glauben wir gerne, und halten es als oberstes Gebot für guten Journalismus hoch. Geben tut es das aber nicht - jeder Journalist ist gebiased, und bevor es journalistische Beiträge in die Medien schaffen (Social Media ausgeschlossen), müssen sie noch ganz andere Hürden nehmen...

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Wenn man von Nebenprojekten wie Cool Ghosts, welches sich ums Thema Videospiele dreht und einen eigenen Patreon besitzt, absieht, arbeiten die Leute von SUSD durchaus Vollzeit an ihrem Kanal/Homepage. Von den Verlagen erhalten sie Rezensionsexemplare, aber abgesehen davon sind sie nach eigenen Angaben vollständig durch die Community finanziert. Und mit dieser Strategie scheinen sie tatsächlich recht gut zu fahren, da sie es sich erlauben können neben Quinns und Matt, den beiden vor der Kamera, auch noch weitere Personen für die geschäftliche Seite, geschriebene Inhalte, wie Reviews und Newsbeiträge, oder wie seit neuestem Praktikanten bezahlen zu können.

    Das geht natürlich nur, da sie eine enorme Reichweite haben und sich an die Spitze der Reviewerszene hochgearbeitet haben. Das liegt meines Erachtens aber auch daran, dass man an ihrer Arbeit durchaus sieht, dass die beiden (bzw. vormals auch Paul) einen journalistischen Hintergrund haben und oftmals wesentlich kritischer an Reviews rangehen und nicht immer alles in den Himmel loben. Dazu kommt außerdem die Produktionsqualität ihrer Inhalte, die so in der Szene einmalig ist. Und dafür scheint es auf jeden Fall ein Publikum zu geben, das gewillt ist, das ganze auch monetär zu unterstützen.


    Und SUSD sind dabei nicht die einzigen, die damit Erfolg haben. No Pun Included sind ebenfalls unabhängig von Publishern und haben es mit ihrem letzten Kickstarter geschafft, dass Efka Vollzeit und Elaine immerhin Teilzeit an ihrem Kanal arbeiten können. So Very Wrong About Games ist zwar "nur" ein Podcast, aber soweit ich weiß ebenfalls rein über Patreon finanziert.


    Und das ist leider ein Punkt, den Rodney Smith in seinem Video außen vor gelassen hat. Er hat vollkommen recht, dass Reviewer für ihre Arbeit bezahlt werden müssen, aber Publisher sind nicht die einzigen, die diese Rolle übernehmen können. Wenn ein Reviewer es schafft, die Community zu überzeugen, dann gibt es genug Belege dafür, dass das dieser auch etwas wert ist.


    Der Dreh- und Angelpunkt ist hierbei aber meiner Meinung nach Transparenz. Wie oben schon angesprochen, kann das auch durchaus nach hinten losgehen, wenn Reviewer sich von mehreren Seiten bezahlen lassen und nicht klar ist, welche Inhalte von Publishern bezahlt wurden. Ein Negativbeispiel ist hierbei für mich der Secret Cabal Gaming Podcast, den ich zwar immer noch gelegentlich ganz gerne höre, die ich aber bei ihren bisherigen Kickstartern bewusst nicht unterstützt habe. Das liegt daran, dass die sowohl von verschiedenen Verlagen und Herstellern von Zubehör gesponsert werden, für gewisse Projekte (zB. Tabletop Showcase) direkt für Werbung bezahlt werden und dann noch Crowdfunding betreiben, damit einer der Hosts sich dem Podcast Vollzeit widmen kann. Das kann man prinzipiell machen, solange aber nicht offen gelegt wird, wie viel Geld von ihren Sponsoren bezogen wird, stellt sich mir die Frage, wofür das Crowdfunding benötigt bzw. wie es gerechtfertigt wird.

  • Tja, wenn man journalistisch tätig sein will, sollte man unabhängig bleiben...

    Journalismus war noch nie vollständig unabhängig. Das glauben wir gerne, und halten es als oberstes Gebot für guten Journalismus hoch. Geben tut es das aber nicht - jeder Journalist ist gebiased, und bevor es journalistische Beiträge in die Medien schaffen (Social Media ausgeschlossen), müssen sie noch ganz andere Hürden nehmen...

    Hast du recht, darum schrieb ich 'sollte'......


    Die 'Hürden' sind da und auch nicht immer schlecht, sondern dienen auch Qualitätszwecken.

    Ein Journalist (Efka betont das immer sehr) kann nur schwerlich Produkte seiner Anzeigenkundschaft glaubhaft rezensieren. Aber natürlich kann er es versuchen. Die Frage ist nur, wer interessiert sich dann noch für dein Werk?


    Den deutschen und amerikanischen Dice Tower und rahdo habe ich schon lange nicht mehr im Abo.

    Fällt unter Man vs. Meeple....🤪

  • Zumindest bei den Computerspielemagazine waren Bewertungen auffallend positiv, wenn entsprechende Anzeigen geschaltet waren. Automagazine haben ja auch keinen guten Ruf.