[2019] Crystal Palace von Carsten Lauber, Feuerland Spiele

  • Das mit der "Härte" ist für meine Spielgruppe dann leider das "Aus"-Kriterium eines Kaufs auf der Messe. Wenn so etwas passiert, dann war es das erste und letzte Mal auf dem Tisch und ich kann´s letztlich nur noch verkaufen....

    Schade, ich fand´s interessant und hätte es gern mitgenommen. :sniff:

    Einmal editiert, zuletzt von FischerZ ()

  • und ich kann´s letztlich nur noch verkaufen....

    Ich nehm es Dir ab! Ich werde wohl nicht auf die Messe kommen. Also nimm es mit und wenn es tatsächlich für Deine Gruppe nichts ist, dann schickst Du es an mich weiter ;)


    Edit: Ernst gemeintes Angebot. Preis werden wir uns sicher einig.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

    Einmal editiert, zuletzt von Sepiroth ()

  • Das mit der "Härte" ist für meine Spielgruppe dann leider das "Aus"-Kriterium eines Kaufs auf der Messe. Wenn so etwas passiert, dann war es das erste und letzte Mal auf dem Tisch und ich kann´s letztlich nur noch verkaufen....

    Schade, ich fand´s interessant und hätte es gern mitgenommen. :sniff:

    Wir machen es in unseren Spielgruppen so, dass man bei der Erklärung des Spiels auf bekannte Härten hinweist (soweit sie schon bekannt sind), damit sich niemand ins Aus schießt.

    Vielleicht hast du ja nach einiger Zeit, wenn die Spielerfahrungen hier diskutiert wurden, noch die Möglichkeit auf den Zug aufzuspringen.

    Aber ich kenne das Problem, dass ein Spiel nach einer Partie „verbrannt“ sein kann, wenn es für manchen so gar nicht läuft (mich eingeschlossen 😉). Ich habe mir deshalb hinter die Ohren geschrieben, einem Spiel immer noch eine zweite Chance zu geben, wenn das Gruppenfazit nicht lautet: Das Spiel ist eine Gurke.

  • Hart und sich selbst ins Aus schießen? Kenne ich von #Barrage. Da hab ich einmal zu weit oben (wo keine Produktion zustande kommen wollte) und einmal am falschen Platz unten (wo kein Wasser floss) gebaut - das war es dann. Dürfte generell kein Spiel für den Ponyhof sein ;) Unabhängig von meiner Unfähigkeit, die Dinge richtig einzuschätzen - das macht man so ja kein zweites Mal - fand ich das Spiel wegen mangelhafter Übersichtlichkeit eher mau . Da besteht eben schon leicht die Gefahr, das irgendein Spieler was übersieht, das für ihn dann negative Tragweite entwickelt. Macht mir dann auch keinen Spaß, wenn oft einer mit müdem Gesicht am Tisch sitzt.


    Dass andere mich ins Aus schießen könnten ("Königsmacher"), würde mich bei einem Spiel stören - davon hab ich in Crystal Palace aber nichts gemerkt. Es beschränkte sich doch sehr auf die üblichen angenehmen Zwänge und Mangelsituationen, wie man sie auch in anderen Spielen empfindet.


    Was da im besagten Video war? Keine Ahnung, ist mir schlicht zu lang, als dass ich darin abtauche - da spiele ich lieber was.


    FischerZ : kann mich den Vorrednern nur anschließen - ich sehe (zumindest was das betrifft) hier keinen Grund, Abstand zu nehmen.

  • FischerZ : Ob es das Spiel für dich und deine Mitspieler leichter verdaulich macht, musst du selbst entscheiden, aber ich möchte klarstellen, wie ich "Härte" gemeint habe, denn die Diskussion scheint mir etwas in die falsche Richtung abbiegen zu wollen...


    Es gibt Spieler, die sagen: "je härter, desto besser". Dazu gehöre ich ausdrücklich nicht. Ich unterscheide zwischen angenehmer Härte und unnötiger Härte. Unnötige Härte (und in vielen Fällen für mich (!) auch ein Zeichen für schlechtes Spieldesign) ist es, wenn in einem langen Spiel jemand nach 20 Minuten einen Status erreichen kann, in dem er für die restlichen 2+ Stunden Spielzeit nichts mehr Sinnvolles machen kann und im worst case nur noch als Prügelknabe und Siegpunktlieferant für die Mitspieler dient. Splotter-Spiele können manchmal in diese Richtung gehen. Das mag ich nicht so sehr, denn das heißt in der Praxis, dass man jederzeit riskiert, den Spieleabend für jemanden zum reinen Frusterlebnis zu machen (und wenn derjenige dann lustlos irgendwelchen Unsinn zusammenspielt, dann im worst case sogar zum Frusterlebnis für alle Teilnehmer).


    Angenehme Härte ist für mich dagegen, wenn Entscheidungen Konsequenzen haben, auch negative, und eben nicht alles im Design mit Leitplanken und Fallnetzen versehen wird. Vielfach geschieht das durch Mitspielerinteraktion. Wenn der Mitspieler irgendwas zuerst macht, dann ist die Option weg und es gibt keine abgeschwächte Version davon als Ersatz. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Damit sowas nicht zur unangenehmen Härte wird, darf sowas aber niemals die Substanz der bisher aufgebauten Spielleistungen eines Spielers angreifen. Solange man "nur" am Spielende die Rechnung präsentiert bekommt, und da steht dann eben drin "du hast dein Ziel deutlich schlechter erreicht als die Mitspieler", solange ist die Härte für mich absolut richtig.


    Sowas wie der Ernährungszwang bei Agricola oder der Druck durch Kredite bei viele Wallace-Spielen oder Sachen mit hartem Rausblocken aus Aktionen durch Mitspielerinteraktion sind für mich ausdrücklich gut. Kredite gibt's ja auch hier bei Crystal Palace. Kredite darf man nicht ohne Sinn und Verstand in Massen aufnehmen können, ohne dass es irgendwann weh tut. Das muss Konsequenzen haben können, sonst wäre es unthematisch und falsch. Aber gerade die Kredite sind ein gutes Beispiel, wie "freundlich" #CrystalPalace innerhalb der "harten" Spiele noch ist. Kredite verlangen keine regelmäßigen Zinszahlungen, was einen Spieler während des Spiels dauerhaft auf den Boden drücken könnte. Die schlagen "nur" am Ende mit brutalen 8 bis 10 Minuspunkten pro Kredit zu, wenn sie nicht zurückgezahlt worden sind. Sowas finde ich gut und richtig.



    tl;dr: Von der vermeintlichen "Härte" von Crystal Palace braucht sich IMHO niemand abschrecken lassen, der mit dem Ernährungszwang oder dem blockierenden Worker Placement von Agricola klar kommt. Es ist die gleiche Preisklasse.

  • @All

    Okay....wenn ihr das sagt. Klang jetzt im Video als auch hier so, als wenn man bei Problemen dann insoweit aus dem Spiel ist, dass man den anderen nur noch beim Spielen zuschauen und selbst kaum noch etwas machen kann.

    Wenn dem so ist, dann wäre das - wie gesagt - weder was für meine Mitspieler noch für mich; diese Art Härte mag keiner von uns.

    Aber ich kann ja auch warten und die ersten fundierten Spielberichte lesen und dann entscheiden - ist ja nicht so, dass es nicht noch genug zum Spielen gibt! :saint:


    Sepiroth

    Ich denke, dass Du nicht so lange warten möchtest, bis das bei uns mal auf den Tisch kommt.....das kann dann schon etwas dauern.

    Aber da es von Feuerland ist, sollte man doch das Spiel über die normalen Vertriebswege zeitnah bekommen, oder?!

    Gibt doch keine "Sperre" bis Ende 2019 wie bei "anderen" Verlagen, oder?!

  • MetalPirate:


    Würdest du das Spiel deiner Einschätzung her so fordernd wie Lorenzo vergleichen?

    Das finde ich schon relativ fordernd im Sinne von Ressourcenknappheit, wobei es auch einmal mit einer falschen Regel gespielt worden ist.


    @ allgemein:

    Wie kann man sich das Spiel bei Feuerland-Spiele vorbestellen? Ich finde auf der Seite keinen Shop-eventuell ist auch keine Vorbestellung mehr möglich, habe das aber auch noch mit anderen Spielen probiert. Oder geht das direkt bei BGG?

  • NextFuture

    Auch wenn ich nicht metalpirate bin...


    Ich würde Crystal Palace schon noch etwas fordender als Lorenzo sehen.

    Lorenzo finde ich übrigens ebenfalls sehr gut....

    CP ist allerdings von allem noch einwenig mehr...

    Die Spiele sind auch nicht wirklich mit einander zu vergleichen...

  • Okay....wenn ihr das sagt. Klang jetzt im Video als auch hier so, als wenn man bei Problemen dann insoweit aus dem Spiel ist, dass man den anderen nur noch beim Spielen zuschauen und selbst kaum noch etwas machen kann.

    Wenn dem so ist, dann wäre das - wie gesagt - weder was für meine Mitspieler noch für mich; diese Art Härte mag keiner von uns.

    Aber ich kann ja auch warten und die ersten fundierten Spielberichte lesen und dann entscheiden

    So eine Form von Härte, dass man raus ist, wenn man etwas falsch macht, habe ich nicht erlebt. Man kann mal einen eingesetzten Würfel verlieren oder nicht die erhoffte Aktion dafür bekommen, aber das war es dann eigentlich auch. Weder schneeballt das Spiel im Sinne eines CIV- oder Wirtschaftsspiel, noch kann man aggressiv größer etwas kaputt machen, man kann nächste Runde wieder normal einsetzen... Interaktiv ja, kein solitäres Jeder-Auf-Seinem-Tableau-Spiel, stellenweise auch moderat gemein, wenn man jemanden überbietet oder einen wichtigen Slot wegschnappt, aber kein wirklich harsches Spiel. Viele bekannte Titel wie Terra Mystica, Dungeon Lords, Eclipse, Agricola, diverse Civ-Spiele,... finde ich da deutlich harscher.

    Ich würde Crystal Palace schon noch etwas fordender als Lorenzo sehen.

    Kann ich jetzt nichts zu sagen, weil ich Lorenzo bisher nicht kenne.

    Allgemein habe ich Crystal Palace als mittelschweres Eurospiel erlebt. Schon einige Regeln, aber man überblickt recht schnell, was man tun kann. Klar berhalb des Kennerspiels, aber jetzt auch kein super-heftiger Brocken. Vielleicht ~3.5 auf der BGG Gewichtsskala? Da wäre jetzt die durchschnittliche Userwertung für Lorenzo nicht arg weit weg.

  • [Frage "Würdest du das Spiel deiner Einschätzung her so fordernd wie Lorenzo vergleichen?" von NextFuture an mich]

    Passt genau. :thumbsup:


    Kleine Ergänzung: Crystal Palace gehört zu den Spielen, die von den Spielern das Aufnehmen von Krediten erfordern. Risiken und Chancen abwägen. Das ist eine andere Art von "fordernd" als dauernde Ressourcenknappheit wie bei Lorenzo. Manche Spieler tun sich damit leichter, manche schwerer.

  • So, ich konnte gestern die Regeln zu Crystal Palace mal überfliegen.

    Selbst für zurückgezahlte Kredite (!) gibt es am Ende Minuspunkte (wenn auch weniger als für offene).


    Und die erworbenen Gefolgsleute wollen auch noch bezahlt werden- lets see.

    Trotzdem werde ich mir das Spiel höchstwahrscheinlich kaufen oder evt. sogar vorbestellen- das Setting klingt äußerst stimmig und die Mechaniken auch.


    Wenns dann auch noch Spaß macht :)

  • Selbst für zurückgezahlte Kredite (!) gibt es am Ende Minuspunkte (wenn auch weniger als für offene).

    Dafür musst du keine Zinsen für den Kredit zahlen. Irgendwelche Kosten muss ein Kredit ja haben und das ist die "nette", weniger strafende Variante. (Im übrigen deckt das Kreditplättchen zwei vorgedruckte Minuspunkte ab, die man dadurch dann nicht mehr bekommt.)


    Und die erworbenen Gefolgsleute wollen auch noch bezahlt werden- lets see.

    Ja, wer Leute einstellt, sollte sie auch bezahlen können. Thematisch doch absolut richtig, oder? :)


    Wie weiter oben schon mal beschrieben: Das Spiel ist IMHO auf angenehme und faire Weise "hart". Wer schlecht spielt, wird nicht vom Spiel niedergeprügelt, wird aber ganz sicher kein gutes Ergebnis erreichen.

  • 10 Pfund lassen sich auf ein leeres -2 Feld legen. Mit 10 Pfund dreht man aber auch einen Kredit auf die 5er Seite um. Um so besser wenn es vorher ein 10er Kredit war. :) Im Grunde freue ich mich immer wenn ich ein bis zwei 10er Kredite ziehe....dann hab ich wenigstens ein Ziel vor mir was Spaß macht. (10 Pfund = 5 SP) Man kann mit 10 Krediten Gewinnen, genauso kann man ohne Kredite Gewinnen. Ich hatte mal ein Spiel gewonnen ohne Kredit zu nehmen und habe dabei 9 Prototypen gebaut. Man , was fühlte ich mich gut dabei ! Bei den Tests hatten wir jemanden der hat 10 Kredite genommen und war am Ende auf dem zweiten Platz sehr sehr knapp hinter dem ersten.

    In den ersten Partien wird es aber ab der 3ten Runde passieren in eine "kleine" Kreditfalle zu gehen. Das ist ein Teil der Lernkurve. :)

    Auch wenn man sich schlecht dabei fühlt dabei. Einfach 2 Kredite aufnehmen und normal weiter spielen und nicht nur noch mit 4 x 1er Würfel spielen.

  • 10 Pfund lassen sich auf ein leeres -2 Feld legen. Mit 10 Pfund dreht man aber auch einen Kredit auf die 5er Seite um. Um so besser wenn es vorher ein 10er Kredit war.

    Dieser Satz ist vermutlich nur denen klar, die die Anleitung gelesen haben... :)


    Kredit werden durch Plättchen dargestellt. Diese bringen nicht zurückgezahlt 8 bis 10 Minuspunkte (Vorderseite), zurückgezahlt 5 Minuspunkte (Rückseite). Jeder Spieler hat auf seinem Tableau Felder für diverse Arten von Plättchen, u.a. Kreditplättchen. Nicht abgedeckt bringen diese Felder am Spielende je zwei Minuspunkte. Es sind recht viele Felder; ob man wirklich alle abdecken kann, erscheint mir zumindest fraglich. Am Spielende kann man auch 10 Geld auf die Minuspunkt-Felder legen, um sie als abgedeckt zählen zu lassen. Also lieber mit den gleichen 10 Geld aus 8-10 Minuspunkten nur 5 Minuspunkte machen (-> 3 bis 5 Punkte gewonnen) als damit nur zwei Minuspunkte ausknipsen.

  • Aloha!


    Ich konnte gestern zum ersten Mal Crystal Palace spielen... im Live-Stream von Ben (brettspielblog.net).


    Danach habe ich einem interessierten Freund (Hallo Flundi!) mal meine ersten Gedanken via Messenger geschrieben... und mir jetzt gedacht, ich lass eben diese Gedanken zu CP auch mal hier.

    Ganz spontan, ganz unqualifiziert und ganz respektvoll gegenüber der Leistung des Autors!!




    Das Spiel hat bei mir so ein „Newton-Gefühl“ hinterlassen. Und das ist ja erstmal ganz gut. Aufmachung ist ok. Lustig sind die vielen kleinen Flavortexte auf den Karten, allerdings liest man die am Ende natürlich kaum (sollte man dann aber in Folgepartien tun).

    Den Bietmechanismus mit den Würfeln (man stellt seine Würfel selbst auf eine Augenzahl ein, muss sie dann aber bezahlen) finde ich einerseits ganz spannend, gleichzeitig dann irgendwie doch auch ein bisschen willkürlich. Man versucht nach bestem Wissen und Gewissen die Dinger einzustellen, aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl ich hätte auch einfach würfeln können. Denn so richtig sinnvoll planen kann ich erst, wenn ich auch die Würfel der anderen kenne.


    Die Aktionen, die man dann macht sind alle relativ klar und einfach . Da ein paar Ressourcen bekommen, hier auf einer Leiste hoch, ne Karte für Siegpunkte ausspielen, etc. Aber natürlich alles schön verzahnt.


    Interessant wird das Spiel dann vor allem bei den Krediten. Um die kommt man nämlich eigentlich nicht rum bzw. wenn man drumherum kommen will bedarf es einer entsprechenden Strategie.

    Die Kredite sind für mich so Fluch und Segen zu gleich. Einerseits liegt hier der Reiz des Spiels und andererseits vermitteln diese Kredite natürlich nur ein bedingt gutes Spielgefühl... wie das halt so mit Krediten ist 🥴 Kredite geben in dem Spiel IMMER Minuspunkte. Auch wenn man es schafft sie zurückzuzahlen. Und da die Minuspunkte die letzte Wertung im gesamten Spiel darstellen, geht man gegebenenfalls mit diesem Minuspunkte-Gefühl aus der Partie. Das muss man mögen.


    Wir haben zu viert knapp vier Stunden gespielt. Die Regeln waren aber auch noch nicht so sicher und wir haben uns Zeit gelassen. Die 4 Stunden kann man also nicht so ernst nehmen. So ein Livestream frisst irgendwie mehr Zeit.

    Allerdings würde ich das Spiel genauso wie Newton nicht mit mehr als drei Leuten spielen. Im Grunde ist es ansonsten aber recht kurzweilig. 5 Runden, alle nach dem selben Schema. Das passt schon.


    Ich werde mir das Spiel wahrscheinlich holen, auch wenn mein Bericht vielleicht nicht so euphorisch klingt. Mir hat’s auf jeden all Spaß gemacht und meinen Ehrgeiz geweckt.


    Und bevor es noch zu Missverständnissen kommt: Ich will nicht das Spiel mit Newton vergleichen. Das ist nur für mich der aktuellste Kandidat dieser Gattung von Spielen, die ich zuletzt mehrfach gespielt habe. Also... ignoriert den Teil mit Newton am besten 🤪


    Viele Grüße Kai

    be careful or be roadkill

  • Crystal Palace hat leider das Potential, zerdacht zu werden - wie eigentlich fast alle Spiele dieser Komplexität:


    Einmal wenn man sich nicht entscheiden kann, welche Würfel man einstellt. In der Phase hat man aber nur begrenzte Informationen. Man sollte den Überblick haben, was und wie dringend die Mitspieler einzelne Aktionen wollen, die man selbst besetzen möchte. Man sollte selber wissen, welche Aktionen man dringend machen muss für seine Strategie und ob man ausreichend Möglichkeiten hat, um auf andere Aktionen auszuweichen. In der Phase kann man auch gut auf Erfahrungswerte setzen, ob einzelne Mitspieler eher hoch einsteigen oder vorsichtiger mit dem Geldausgeben sind für die Würfel. Für Spieler, die alles durchplanen wollen, sicher ein Albtraum.


    Dann kann man bei der eigenen Aktionswahl auf den einzelnen Spielbrettern seinen Fokus verlieren. Mal hier und mal dort schauen und hin und her überlegen und in eine Denkstarre geraten, weil man so viel machen könnte, sich aber für eine Sache entscheiden muss. Es geht ja nicht nur um die Aktion selbst, sondern auch wo man sich da einsetzt, um welche Sonderfunktion nutzen zu können. Ein Albtraum für entscheidungsschwache Mitspieler, die sich leicht durch sich selbst ablenken lassen.


    Ich habe zum Glück bisher zwei recht flott gespielte Prototyppartien erlebt und die hatten kaum Downtime. Im Zweifel die passenden Mitspieler suchen oder vorab sich auf eine Spielgeschwindigkeit einpendeln und verständigen oder sich ausreichend Zeit nehmen oder sich nicht daran stören. An Newton hat es mich im Rückblick auch ein wenig erinnert. Nicht von den Mechanismen, sondern weil es gradlinig erklärt ist und die eigenen Aktionen eher kurz sind, die eigentliche Komplexität sich aber aus der Summe der vielen Teilaspekte ergibt.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Es ist in der Regel bei solchen Elementen eben so, dass der Einstieg schwer fällt. Man muss eine Entscheidung treffen, deren Auswirkung man nicht wirklich überblicken kann. Das Einstellen der Würfel ist so eine Sache.


    In weiteren Partien wird einem das deutlicher. Man weiß, wie das Einsetzsystem funktioniert und weiß, was man für Würfel braucht. Weiß, wie man an Geld kommt um das zu bezahlen. Lernt auch mit kleineren Zahlen Druck auf andere Spieler zu machen oder auch mal eine Aktion billig abzustauben.


    Willkürlich ist dieses Element beileibe nicht!!! Man muss es eben erst kennenlernen um seine Möglichkeiten in weiteren Partien auszuloten.

  • Den Bietmechanismus mit den Würfeln [...] finde ich [...] ein bisschen willkürlich. Man versucht nach bestem Wissen und Gewissen die Dinger einzustellen, aber irgendwie hatte ich immer das Gefühl ich hätte auch einfach würfeln können. Denn so richtig sinnvoll planen kann ich erst, wenn ich auch die Würfel der anderen kenne.

    Also einfach nur klassisches Blind Bidding Gefühl. :)

    Dürfte sich normalerweise geben, wenn man ein Spiel kennt und besser einschätzen kann, wie wichtig bzw. wertvoll etwas ist.

  • Ich habe zum Glück bisher zwei recht flott gespielte Prototyppartien erlebt und die hatten kaum Downtime.

    Habe ich ähnlich erlebt, als außergewöhnlich langes/grübeliges/zähes Spiel unter den Kenner-Expertenspielen habe ich Crystal Palace jetzt auch nicht wahrgenommen. Länger als z.b. ein Marco Polo dauert es schon (ähnlich viele Aktionen die aber komplizierter sind), aber bei uns kürzer als z.b. ein Terra Mystica oder Gaia Projet (deutlich mehr Aktionen und guter Nährboden für Rechnerei). Lässt sich vermutlich ganz gut auf die jeweilige Spielgeschwindigkeit skalieren. Wer 3h Marco Polo spielt, braucht für Crystal Palace sicher 4+.


    Ein Albtraum für entscheidungsschwache Mitspieler, die sich leicht durch sich selbst ablenken lassen. (...)

    Für Spieler, die alles durchplanen wollen, sicher ein Albtraum.

    Auf jeden Fall eher ein Spiel das etwas sandboxy viele taktische Möglichkeiten bietet als eins welches extrem klar und geradlinig strategisch präzise weithinaus planbar ist. Ob man jetzt das lieber mag, oder das klare Optimierspiel, bei dem man zwei Runden im Voraus durchplanen kann, ist dann letztlich eine Frage von Geschmack und Laune.

  • Hört endlich auf!

    Das wird ja alles nur noch besser =O


    So muss ich das Spiel doch sofort haben. Ich mag genauso etwas. Komplex und grübellastig, aber eben nicht komplett durchrechenbar und damit in der richtigen Gruppe flott genug gespielt. Und ich als planerischer Impulsspieler genau in meinem Element....

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Hallo zusammen,


    Carsten war bei mir zu Besuch und wir haben 2 Videos aufgenommen. Los geht es mit einem Regelvideo. ein Talk & Play folgt die Tage.

    Bei den Spielen die du normalerweise zu mögen scheinst hätte ich erwartet, dass #CrystalPalace oberhalb deiner Wohlfühlzone liegt - man erlebt immer wieder Überraschungen :)

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Hallo zusammen,


    Carsten war bei mir zu Besuch und wir haben 2 Videos aufgenommen. Los geht es mit einem Regelvideo. ein Talk & Play folgt die Tage.

    Bei den Spielen die du normalerweise zu mögen scheinst hätte ich erwartet, dass #CrystalPalace oberhalb deiner Wohlfühlzone liegt - man erlebt immer wieder Überraschungen :)

    Ja, sehr schade dass Chris von BetterBoardGames so schöne Videos macht aber leider die richtig guten Spiele (siehe meine Signatur;) ) nicht bespricht.... :)


    Okay - bei Underwater Cities gab es eine Ausnahme. Jetzt mit Chrystal Palace arbeitet sich Chris langsam in die "richtige" Richtung vor. Go, Chris, go! ^^

    Einmal editiert, zuletzt von Baseliner ()

  • Hallo zusammen,


    Carsten war bei mir zu Besuch und wir haben 2 Videos aufgenommen. Los geht es mit einem Regelvideo. ein Talk & Play folgt die Tage.

    Bei den Spielen die du normalerweise zu mögen scheinst hätte ich erwartet, dass #CrystalPalace oberhalb deiner Wohlfühlzone liegt - man erlebt immer wieder Überraschungen :)

    Crystal Palace ist ja auch sehr locker zu spielen. Fast schon chillig...… sieht man ja.....

    Danke für das Video Chris!