Cosim-Stammtisch

  • Noch nicht. Ich habe mich gegen den Kauf entschieden, werde aber hoffentlich bald zu einer Runde eingeladen. So war es zumindest locker verabredet.

    Mit Gewaltlosigkeit hat noch nie jemand etwas erreicht. (Montgomery Burns)

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Präsident der EZB. (Das Känguru)


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  • Hallo,

    hier mal ein kurzer Bericht über die Runde #Holland44 - Operation Market Garden am Samstag.

    Christian Bahrke und ich entschieden uns für das 11-Turn-Szenario mit ihm (als erfahreneren) als Alliierten und mir als Deutschen. Wir änderten die Szenarioregeln dahingehend, dass die Alliierten neben der Überquerung der Waal auch Helmond erobern müssen. Das hat ganz einfach den Grund, dass die Alliierten dadurch gezwungen werden - wie in der Kampagne - auch nach Osten abdrehen müssen.

    Man braucht mit gelegentlichem Nachschlagen der Regeln, die übrigens ein sehr guten Index und gute Beispiele aufweist, ca. 1 Stunde pro Turn.


    Nach der etwas holprigen Landung der Fallschirmjäger und den ersten Erfolgen des britischen Stoßkeils war aber irgendwann in T3/T4 der Schwung etwas raus. Das schlechte Wetter verdammte die alliierte Luftstreitkräfte zu endlosen Pokerrunden auf den Flugfeldern. Die Deutschen konsolidierten sich bei Arnheim und die Anzahl der gesprengten Brücken lag etwas über der statistischen Wahrscheinlichkeit. Der Wilhelmina-Kanal stellte sich als Hindernis heraus und deutsche Angriffe auf die dort gelandeten US-Truppen erschwerte deren Stand. In T6 war das aber nicht mehr so das Problem und mangels Druck von der anderen Seite - ich hatte meine Verstärkungen ziemlich weit südlich platziert - war die Straße Richtung Nijmwegen frei. Die Briten gerieten aber in Arnheim ziemlich unter Druck und hielten nur noch das Innenstadtgebiet und ein paar Felder am Fluss. Die Garnison in Arnheim, verstärkt durch die 406. Division, leistete hartnäckig Widerstand, der erst in T8 durch den britischen Nachschub aus Süden an Stärke nach- und die Stellung schwanken ließ.


    Wir beendeten das Spiel (um 22.00 Uhr - nach 10 Stunden) nach dem alliierten T9 mit der Einigung auf einen kleinen alliierten Sieg. Trotz Christians Hang zu gewürfelten 1en in entscheidenden Phasen des Spiels (das ist auch bei einem Kampfverhältnis von 5-1 nicht gut), wäre die Überquerung der Waal (Szenarioziel) nur noch eine Frage der Zeit gewesen. Es stand auch schon eine Pionier-Einheit bereit, um ziemlich ungestört in T10 Einheiten über den Fluss zu transportieren. Das Zusatzziel Helmond wäre noch einmal knifflig und logistisch herausfordernd geworden, da hier gerade rechtzeitig Panther und Panzergrenadiere und Artillerie in erheblicher Stärke auftauchten. Zudem war ich inzwischen Experte im Brückenzerstören und warf konsequent hohe Ergebnisse.


    Hätten wir die Kampagne weiter gespielt (das Szenario endet einfach etwas eher), hätte der Alliierte noch einiges zu tun gehabt, wobei ich nicht an einem Sieg zweifle. Der Kampf um Arnheim wäre sicher noch unschön geworden.


    Kurzum: ein tolles Spiel, was mir erheblich besser gefällt als Normandy '44. Obwohl man als Deutscher erst einmal nicht so viel tun kann, ist auch hier die richtige Lageeinschätzung maßgeblich. Verharren auf Positionen ist tödlich. Man muss da Druck machen, wo es geht und auch mal versuchen den Nachschub zu stören oder eine bereits eroberte Brücke zurückzuerobern und zu sprengen. Man muss das Gebiet wirklich lesen lernen und die besten Verteidigungspunkte auswählen. Die ersten zwei Turns in Arnheim sind maßgeblich für den Erfolg dort. Nijmwegen und das Gebiet nördlich davon sollte man stets feindfrei halten und ggf. Step by step Einheiten dort einsickern lassen. Gegen die Eroberung Eindhovens kann man nicht viel machen. Und auch der Einsatz der 406. muss wohlüberlegt sein. Außerdem sollte man - als Deutscher - Nutzen daraus ziehen, dass man sich in Regionen zurückziehen und einen Turn später deutlich weiter weg wieder auftauchen kann. Das Wissen um das Erscheinen der Verstärkungen hilft, die Felder punktuell zu besetzen. Hier hätte ich mir noch mehr Unwägbarkeiten gewünscht. Und die Freude ist ab T7 groß, wenn man endlich mal ein Kampfverhältnis > 1-1 erreicht. Aber die Ernüchterung folgt schnell bei mehreren 1en in Folge... Als Alliierter spielt man eher den Logistiker, der der ganzen Zeit der Frage nachläuft "wie bekomme ich a) meine starken Truppenteile schnell nach Norden und b) maximale Kampfverhältnisse und c) wie überleben meine Briten bei Arnheim. Das Gelände ist hier eine echte Herausforderung.


    Ich meine, dass der Wiederspielwert des Szenarios und der Kampagne trotz des gleichen Aufbaus sehr hoch ist. Im C3i-Magazin ist ein zudem Northern Scenario erschienen, dass auch interessant aussieht.


    VG

    Gerrit

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  • Yessss, gestern ist endlich Storms of Steel 3rd Ed. angekommen.

    Sieht gut aus.


    Was ich auf den ersten Blick nicht so geil fand ist die glossy Box und die Plastikkarten, aber sonst sieht alles top aus.

    ...ach ja, und die trays sind minimal zu klein. Die gehen nicht 100%ig zu. Sie halten, aber sie gehen eben nicht ganz zu.

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  • Nachdem der Kickstarter für den Reprint von Thunderbolt/Apache Leader, Tiger Leader und Fleet Commander Nimitz in 3 Tagen endet, hat jemand von euch TAL und TL gespielt?


    Wenn mir TAL nicht gefallen hat, kann TL dann trotzdem funktionieren?

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  • Mich würde nochmal interessieren, warum es für dich im Bezug auf #Normandy'44 das bessere Spiel ist. Das finde ich nämlich schon hervorragend und kann mir fast nicht vorstellen, dass ausgerechnet ein Spiel über die Operation Market Garden das topt.

    Sorry, Claus, ich habe Deinen Beitrag überlesen.


    Meine Erfahrungswerte mit N'44 beschränken sich auf zwei Spiele als Deutscher. Das Spiel besitze ich nicht selbst, sondern musste es über Vassal erlernen, was mir von vornherein schwer fiel. Ich bin da mehr so der haptische Typ, der gerne die Counter hin- und herschiebt, die Karte studiert und die Beispiele nachspielt. Das kann ich am PC nicht so gut in der Lernphase. Ich kam zudem überhaupt nicht in das Spiel. Die Alliierten überrannten die Strände und diktierten mir in jeder Weise und in jedem Turn die Schwerpunkte. Das Ressourcenmanagement fiel mir so unglaublich schwer, so dass ich wichtige Punkte schon verloren hatte, bevor ich meine Truppen dahin verschieben konnte. Ein ewiges Rätsel - rückwirkend betrachtet - war mir auch die Reserve-Regel. Ich kriege es gerade nicht mehr zusammen.


    derblaueClaus Meinst Du, dass jetzt wo ich H'44 gut finde, mir auch N'44 besser gefallen könnte? Was gefällt Dir an N'44?


    Kannst Du oder jemand anderes auch etwas zu S'42 sagen? Eigentlich wollte ich ja nicht noch ein Ostfront-Spiel, aber ich mag es, wenn historische Ereignisse mit dem Flow des Spiels korrespondieren und man plötzlich von Verteidigung zur Offensive (vica versa) umdenken kann/muss und die Lage sich plötzlich dramatisch ändert.


    Das kommt bei H'44 im Szenario nicht so raus, ab in der Kampagne ist es deutlich spürbar. In meiner aktuellen Partie H'44 habe ich eine andere Taktik als im f2f-Spiel gegen Christian; mehr Bewegung über die Regionen, aktivere Rückzugsbewegungen und bessere Verteidigung an den Flüssen bzw. das dortige Zusammenziehen der Nachschubeinheiten bringt die Alliierten gerade in arge Bedrängnis.


    VG

    Gerrit

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  • In meiner aktuellen Partie H'44 habe ich eine andere Taktik als im f2f-Spiel gegen Christian; mehr Bewegung über die Regionen, aktivere Rückzugsbewegungen und bessere Verteidigung an den Flüssen bzw. das dortige Zusammenziehen der Nachschubeinheiten bringt die Alliierten gerade in arge Bedrängnis.

    ..diese Taktik funktioniert, kann ich bestätigen. Der Alliierte kam in meiner Partie nicht mal in die Nähe von Nimwegen, geschweige denn Arnheim.. :)

  • In Anlehnung an den Thread auf bgg möchte ich hier mal die Frage stellen:


    Wie war euer Cosim-Jahr 2019?


    Meins war von meinem Umzug im Oktober bestimmt und da vorher nicht wirklich der Platz da war ein wargame aufzubauen und zum lernen und spielen liegen zu lassen habe ich alles auf 2020 und mein Spielezimmer verschoben.

    Deswegen habe ich dieses Jahr hauptsächlich recherchiert und 21 wargames gekauft (Vorbestellungen nicht mitgezählt, nur was ich in Händen habe/hatte).


    Trotzdem habe ich mehr gespielt als gedacht und komme so auf zusammen 30 Partien von:

    Starship Troopers, Barbarossa to Berlin, Storms of Steel, Won by the Sword, Crossing the Line, Wing Leader, Tanks, Band of Brothers Screaming Eagles, Awakening the Bear, Sails of Glory, Thunderbolt Apache Leader, Napoleons Triumph, Space Empires 4X, BattleTech und Gettysburg.

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  • Wie war euer Cosim-Jahr 2019?


    ...habe ich alles auf 2020 und mein Spielezimmer verschoben.

    Bescheiden, mit gleicher Intension. Außer einigen Partien #UndauntedNormandy #Warfighter (und das sind auch eher keine klassischen CoSims), dazu 1 oder 2 x #ConflictOfHeroes war es das leider auch schon. Aber dieses Jahr soll alles besser werden! :)

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Hallo,


    na, dann zeige mal her Dein neues Spiel(e)zimmer!


    Das Jahr war geprägt von akutem Zeitmangel, so dass ich abends nicht einmal meine Vassal-Partien schaffte.


    Insgesamt fanden sich folgende Spiele auf den Tisch (auch virtuell): Holland '44, Illusions of Glory, Clash of Monarchs, The Dark Valley, Napoleon's Resurgence, 13 Days: The Cuban Missile Crisis, Colonial Twilight, Fire in the Lake, Königsberg: The Soviet Attack on East Prussia, Red Poppies Campaigns: The Battles for Ypres, Lincoln, Fall Blau: Army Group South 1942, Conflict of Heroes: Guadalcanal, Empire of the Sun, Pursuit of Glory, Napoleon's Last Gamble, The Cousins' War, Pavlov's House.


    Das klingt erst einmal viel, aber hierbei handelte es sich doch oft um Solo-Partien, die sich über Wochen hinzogen und auch nicht alle beendet wurden.


    Gerrit

    Mit Gewaltlosigkeit hat noch nie jemand etwas erreicht. (Montgomery Burns)

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  • Leider wie in CoSim - Umfrage zur Häufigkeit und Wie des Spielens schon angemerkt... total wenig.

    Eine Partie Aachen 1944

    Ein paar Partien Lock 'N Load

    Ich hab jetzt echt nochmal in meinem Kalender nachgeschlagen, aber das war es tatsächlich. 3x zum Wargamen zusammen gekommen. Wozu ich laufend kaufe, kann ich daheim bald nimmer gutreden ;)

    Mit der Nase auf meinem smarten Device getippt.

    Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass das :?: entfernt werden muss

  • Ausser zwei Solopartien Normandy 44 war bei mir leider tote Hose. Für mehr hatte ich in der zweiten Jahreshälfte nicht den Kopf frei. Die an sich in dieser Zeit geplanten Solopartien von Holland 44 und Ardennes 44 sind daher das neue Projekt für 2020. :crying:

  • Bei mir sah es in diesem Jahr auch eher mau aus. Erfreulich ist, dass ich mir langsam vor Ort eine Cosim-Gruppe aufbauen kann, bzw. auch von den Mitspieler öfter mal Wargames vorgeschlagen werden.

    Wir haben in diesem Jahr eher die leichteren Vertreter gespielt. Leider spielen wir an Wochenenden in größeren Gruppen eher die 4x Spiele wie Twilight Imperium. Aber vielleicht bekommen wir auch mal Here I Stand oder Virgin Queen auf den Tisch. Hauptkritikpunkt ist aktuell noch die Zeitdauer, aber ich bin zuversichtlich, dass dieses Argument auch bald fallen wird.


    Gespielt haben wir aus dem Gedächtnis heraus:

    Time of Crisis

    1776 und 1812

    Combat Commander

    C&C A/ Schlachten von Westeros

    und öfter eher die politischen Spiele wie:

    Fire in the Lake (kurzes Szenario)

    Churchill (kurzes Szenario)

  • na, dann zeige mal her Dein neues Spiel(e)zimmer!

    So besonders ist es dann doch nicht. :)

    Es ist halt ein ehemaliger Partykeller, sprich ordentlich Sitzmöglichkeiten, ein großer Tisch, noch ein bisschen Deko von mir dazu...

    Die Spiele lagern in nem anderen Zimmer, bis auf KD:M und die Miniaturen, die sind in ner alten Vitrine im Spielezimmer...damit der Weg nicht so weit ist. Und halt ein paar Spiele die "an der Reihe" sind, die sind auch da unten...aber eben nur vorübergehend.

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  • Och, so richtig beklagen kann ich mich rückblickend eigentlich nicht. Mache das aber trotrdem, da es einfach zu wenig Zeit für größere Spiele gibt, die auch mal über mehrere Tage gespielt werden. Außer auf einem Con findet man dazu leider nicht immer die Muße, hat den Platz und/oder die passenden Mitspieler. So blieb es 2019 (wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt) bei:


    ASL

    3 Days of Gettysburg (Herr's Ridge Szenario)

    Here I Stand

    Virgin Queen

    Time of Crisis

    Labyrinth

    Pendragon

    Peloponnesian War

    Panzer Battles

    The Killing Ground/Overlord (nur das 1-Turn D-Day Szenario)

    Tank Duel

    Hearts & Minds

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Da einige offensichtlich nicht ganz zufrieden sind und mangelnde Gelegenheiten beklagt werden hier mal ein kleiner Hinweis: Neben dem Hexacon, der dieses Jahr über Fronleichnam in der Woche vom 08.06.-14.06. stattfindet, bietet die GHS zusätzlich einen Winter-Con an (noch ohne schmissigen Namen ;)), der dieses Jahr zum ersten Mal ebenfalls in Braunfels vom 18.11.- 22.11. veranstaltet wird. Nähere Informationen findet man auf der Vereinsseite der GHS: GHS e. V. – Gesellschaft für historische Simulation

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Nafets Wenn du zu #HeartsAndMinds vielleicht einige erklärende Eindrücke schildern möchtest, wäre ich ein aufmerksamer Leser! ;)

    Wenn ich helfen kann, gerne. Allerdings liegt die bisher einzige Partei auch schon mehr als ein halbes Jahr zurück und die Erinnerung daran schwindet. Ich fasse es mal stichpunktartig zusammen.


    Das Material:

    Daran gibt es nicht viel zu meckern. DIe Counter sind wunderbar groß und dick und schön an den Ecken gerundet. Ähnlich den Countern die man im Euro-Bereich gewöhnt ist. Genauso wie die aufgezogene Karte, die im Cosimbereich ja (außer bei GMT) eher selten anzutreffen ist. Mit den Würfeln hat Compass aber den Vogel abgeschossen, denn die zwei dem Spiel beiliegenden Exemplare haben eine Kantenlänge von 25mm und sind somit waffenscheinpflichtig oder besser als Briefbeschwerer zu benutzen. Würfeln geht zwar auch, aber die Gefahr sich schon früh einen Tennisarm zuzuziehen sollte man nicht außer Acht lassen. Errata gibt es natürlich auch und für drei Karten und zwei Counter gibt es Ersatzgrafiken zum Ausdrucken. Nichts was einen Cosimspieler aus der Bahn werfen sollte. Da ist man schlimmeres gewöhnt. Trotzdem etwas schade, da man so das Gefühl bekommt, diese Ausgabe wäre doch etwas mit der heißen Nadel zusammengestrickt oder es wäre generell etwas schlampig gearbeitet worden. Bei einer inzwischen 3. Edition erwarte ich eigentlich eine nahezu fehlerfreie Ausgabe. Besonders den Solitärpart hat es in allen Teilen schwer erwischt. Regeln, Übersicht... überall Errata. Mit den Solitärregeln habe ich ich mich daher noch nicht beschäftigt. Selbst die Errata sind verwirrend und manchmal widersprüchlich.


    Das Spiel:
    Frei nach dem Motto "Echte Männer spielen nur die Kampagne" haben wir 1966 begonnen und wollten es bis zum Spielende 1972 spielen. Es gibt zwar auch die Möglichkeit 1973-1975 noch zu spielen, aber wir wollten uns die Sonderregeln ersparen bzw. erstmal schauen wie weit man an einem Abend so überhaupt kommt oder ob das Spiel auch früher zu Ende geht (durch Erreichung des Auto-Wins). Nun, man kommt nicht weit. Also wir kamen es jedenfalls nicht. So ein Jahr spielt sich schon ziemlich lang und auch wenn die späteren Züge schneller von der Hand gingen, würde ich im Mittel für ein komplettes Jahr ca. 45-60 Minuten ansetzen. Your milage may vary.


    In einem (simulierten) Jahr spielt jeder Spieler abwechselnd seine Hand von vier Karten um mit den auf den Karten angegebenen Resourcepunkten Aktionen zu bezahlen und/oder das Event der Karte auszuspielen. Die Aktionen sind die typischen die man in so einem Spiel erwarten kann. Also Einheiten mobilisieren, mit Einheiten kämpfen, Air Bombardments, die politische Kontrolle in einer Provinz zu beeinflussen und für den US-Spieler gibt es noch die Möglichkeit "Pacification" (schönes Wort) auszuüben. Acht Aktionen also pro Turn, das dauert. Manchmal geht es schnell, aber wenn es zu Kämpfen kommt, kann es schon mal dauern.


    In den Kämpfen wird die ganze Klaviatur des Vietnamkriegs gespielt. Ausweichen, verdeckte Vietcong-Einheiten, "Bush-Events" die ausgelöst werden durch Dummy-VC, Luft- und Bodenunterstützung, Nachziehen von Verstärkungen in das umkämpfte Gebiet, Response Cards... you name it! Selbstverständlich gibt es auch Ambushes von den VC während der Bewegung von feindlichen Einheiten in deren Gebiet. Amphibious und Strategic Movement dürfen auch nicht fehlen. Jährliche Truppenabzüge der US-Einheiten aufgrund der politischen Situation an der Heimatfront, die Gefahr eines Coups in Südvietnam, Rote Khmer, ja sogar kommunistische Laoten treiben ihr Unwesen....


    Und als ob das noch nicht reichen würde, so hat man Zugriff auf "Campaign Cards", die man frei ausgewählt auf die Hand nehmen kann und wenn die Gelegenheit dafür gekommen scheint auch spielen darf. Damit kann man dann Schwerpunkte bilden, bzw, versuchen das Momentum auf seine Seite zu bekommen. Doof nur, dass die andere Seite das ebenso machen kann. Die Nordvietnamesen haben dabei auch zusätzlich noch zwei "Grand Campaigns" zur Auswahl, nämlich die Tet und Easter Offensive, die das ganze nochmal etwas auf die Spitze treiben aber vielleicht auch den entscheidenden Schlag austeilen können. Da muss man als US-Spieler ganz schön auf der Hut sein!


    Und wofür das ganze? Das alles dient dazu, den Political Will auf seine Seite zu ziehen. Dieses über den Köpfen der Spieler schwebendes Damoklesschwert pendelt hin und her und droht das Spiel vorzeitig zu beenden oder am Ende des ausgewählten Jahres den Sieger zu bestimmen. Punkte dafür bekommt man für das Vernichten von gegnerischen Einheiten (der "Body Count") , die Kontrolle über Provinzen und eventuell durch kollabierende Regierungen. Der Nordvietnamese hat da gefühlt etwas mehr Druck als der US-Spieler, aber das ändert sich. Vor allem wenn dieser sich zu oft eine blutige Nase holt und ab 1969 auch noch eigene Truppen abgezogen werden müssen und die Verstärkungen des Nordens einfach nicht abreißen wollen.


    Fazit:

    Und wie spielt es sich? Ich finde ganz hervorragend! Wie gesagt, so ein Jahr spielt sich schon etwas lang, aber keinesfalls zäh. Jedenfalls wenn man weiß wo es drauf ankommt und sich nicht in Scharmützeln sinnlos verzettelt. Aber das hat man nach ein, zwei Zügen raus und das Spiel kommt in Gange. Ich bin kein Experte im Thema Vietnamkrieg, aber es fühlt sich schon "richtig" an, was da so vor sich geht. Natürlich ist das alles schon sehr vereinfacht und fast abstrakt abgebildet, aber die Karten mit den Events und die Regeln für die speziellen, typischen Gegebenheiten sorgen für ausreichend Flair. Ob das Spiel nun tatsächlich ausbalanciert ist oder grobe Designschnitzer enthält, dazu kann ich nach einer Partie keine Aussage treffen. Ich kann aber sagen, dass mit den Erkenntnissen aus der ersten Partie es keinen Grund gibt sich nicht nochmal diesem Spiel zu widmen. Wie gut Hearts & Minds tatsächlich ist, kann nur wiederholtes Spielen ans Licht bringen. Mein erstes Urteil ist aber: Daumen hoch!


    [Externes Medium: https://youtu.be/wJVpihgwE18]

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  • Bei mir war's leider auch ein eher bescheidenes Jahr...


    Talon

    Battle of Wakefield

    Kido Butai

    Wsgington's War

    Combat Commander

    Twilight Struggle

    Island of the Damned (Wake Island)

    Somme 1918 (leider nur angefangen)

    Pursuit of Glory

    Down in Flames

    Paths of Glory

    Ogre

    Gettysburg (c3i)

    Empires in America

    Hannibal

    ASL SK1

    Undaunted Normandy


    Die da ging leider schon mal deutlich mehr... ?(

  • Nach der Rückkehr aus Shanghai zur Jahreshälfte fehlt die wargame / Cosimgruppe... jemand in der Weinstraße unterwegs?


    gespielt 2019

    No Retreat Eastern Front

    Triumph & Tragedy (3x, alle Fraktionen)

    Combat Commander Europe

    Memoir 44

    Vikings 878

    Cuba Libre

    C&C ancients

    Here I stand (Luther, also nicht viel mit kämpfen)

    Friedrich

    Hammer of the Scots

    Conquest of Paradise


    Solo im 2. Halbjahr

    Fieldcommander Napoleon

  • Am Samstag habe ich mein erste Partie Infidel Solo gespielt.

    Mega, genau das was ich mir vom System erhofft hab...und sogar noch mehr.

    Eigentlich bin ich kein Fan von 2-handed-solitaire aber bei Spielen wo es ein glaubwürdiges Match wird (z.B. bei Wing Leader) komm ich auch darüber hinweg. Mein Problem ist dann immer, dass ich mich insgeheim dann doch für eine Seite entscheide und ab dann wird's a Quatsch...

    Hier ergibt sich zwar keine klare Aktion-Reaktion-Folge, aber irgendwie funktioniert es trotzdem gut und ich hab mich total in einen "Rausch" gespielt. Da gab's kein "am besten sollen die einen gewinnen" mehr sondern ich war richtig im Schlachtverlauf gefangen und wollte wissen was passiert... Ich glaub ich hab das erste mal das erlebt von dem die "alten" Grognards immer reden. 8o

    War ein mega Erlebnis.

    Nur die Kavallerie-Einheiten sind mir zu schnell. Die kommen in zwei Zügen einmal um die ganze Map...gefühlt...

    Aber ich verstehe, dass das der Fokus von Infidel ist und bei anderen Spielen der Reihe ist das wieder anders. Daher kann ich nur meinen Unmut ausdrücken aber mich nicht wirklich beschweren.


    Morgen geht's dann bei Storms of Steel und dem Kursk Szenario weiter und dann will ich mich die Woche mal an Armageddon War wagen.

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  • Crosspost mit Conflict of Heroes - Storms of Steel


    Gestern konnte ich endlich das Northern Front Szenario weiterspielen.


    Für den Deutschen ist das schon echt nicht einfach, wenn der Russe ordentlich auf Verzögerung spielt.

    Vor allem weil die Panzer recht schnell arbeitslos werden, wenn alle russischen Panzer weggepflückt sind und die Infanterie sich irgendwo verschanzt. Da geht das anfängliche Gefühl der Überlegenheit ganz schnell flöten.


    Wir haben jetzt nach Runde 2/4 den zweiten Break gemacht.

    Die Spielzeit hat aber in Runde 2 schon merklich abgenommen gegenüber Runde 1. Lag aber zum Großteil daran, dass die Russen keine CAPs mehr kriegen, sprich schon ne Menge Verluste eingefahren haben.

    Andererseits geht dem Deutschen aber langsam die Zeit aus wenn man auf das Verhältnis von verbliebene mögliche zu aktuelle Siegpunkte schaut. Eieiei.


    Ansonsten macht das Szenario weiterhin echt mega Laune und ich bin froh, dass Academy Games das beigelegt hat.

    Hoffentlich kommen noch viele andere...

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  • Yeah! Heute ein Codeword Cromwell zu einem akzeptablen Preis ergattert. Bis es hier eintrudelt dauert es aber leider noch ein paar Tage. Um schon mal etwas die Stimmung dahin zu lenken und die Wartezeit zu überbrücken, steht somit "Der Adler ist gelandet" auf der to-(re)watch-Liste. :freu:

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  • Leute, was is los? Ich dachte die Zeit der Ausgangsbeschränkungen ist das Zeitalter der wargamer? :D :D

    Gut, ich bin auch zu nichts gekommen...


    Hab aber mal ne Frage an euch:

    Hat jemand von euch Interceptor Ace von Compass Games und kann mir mal ein bisschen was dazu erzählen?

    Ich hatte The Hunters, das ist bei mir aber voll durchgefallen, weil es mir zu langsam, zu abstrakt, zu glücksabhängig war. Auf meiner ersten Feindfahrt gingen ALLE geladenen Torpedos daneben, die Hälfte hat nicht getroffen, die andere Hälfte waren Blindgänger... Das war reichlich frustrierend.

    Im Vergleich dazu... wie ist Interceptor Ace? Kann ich dem trotzdem nochmal ne Chance geben (Flugzeuge sind mir auch um ein vielfaches lieber als Schiffe) oder wird das wahrscheinlich genauso ausgehen?

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  • carlosspicyweener

    Bzgl. U-Boot. Ich habe mal gelesen, dass im 2.wK nur jedes 38. Torpedo getroffen hat. Vorsicht das sind nur Erinnerungen, die Zahl nicht auf die goldene Waage legen.
    Gut das hilft nicht wirklich beim Spielen und so eine Rate ist frustrierend, keine Frage.

    Ich möchte die nächsten Tage den Solo-Modus von Time of Crisis und Nevsky ausprobieren

  • Interceptor Ace von Compass Games

    Gibt es eine Korrelation zwischen Berufswahl und bevorzugtem Spiel-Genre? :D


    Ein Freund hat es sich gekauft und wir haben es zu zweit ausgepackt und angespielt. Tja, ich habe bei dieser Art von Spielen immer das Gefühl, dass "tactical" nicht heißt, dass DU taktisch agieren kannst. Es hat einen gewissen Flair, weil es die Missionen via Story mit dem Piloten verbindet. Die Regeln waren übersichtlich und man konnte dem Kontext gut folgen. Ich kann jetzt aber nicht sagen, dass mich der Spannungsbogen vom Stuhl gehauen hat - man beachte: es war das allererste Spiel nach dem Auspöppeln*.


    Ich habe Silent Victory und Where there is discord - ich bin mit beiden zufrieden, kann aber nicht sagen, dass sie oft auf den Tisch kommen oder dass mein Herz für mehr schlägt. Wobei ich mich historisch durchaus sehr für die U-Boot-Waffe (oder im speziellen The Hunters / The Hunted) erwärmen kann.


    Bei The Hunters gilt bestimmt die gleiche Regel wie bei der Technik im Büro: Das Problem sitzt meist vor dem PC. :evil:


    Zum Zeitalter der Wargamer:

    Es läuft noch online eine Partie Ardennes '44 und eine Partie Illusions of Glory. Damit bin ich ausreichend ausgelastet.

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    Einmal editiert, zuletzt von Gerrit () aus folgendem Grund: *Sicherlich tue ich dem Spiel unrecht; eine Bewertung von 8,5 ist zwar bei 28 Ratings nicht repräsentativ, aber die verbalen Bewertungen sind ja oft interessanter zu lesen.

  • Hmmmmmmmmm, das bestätigt jetzt eher meine Skepsis als meine Hoffnung. Aber gut, dann spar ich mir die Kohle halt. :D :D

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  • Ich habe nach etlichen Monaten des Einstaubens endlich die Spielregel von Holland '44 durchgelesen. Die Counter sind ausgepöppelt, Spiel ist aufgebaut und meine erste Solitär/Lernpartie steht an. Ich werde dazu einen Spielbericht erstellen wie letztes Jahr bereits mit Normandy '44.

  • Ich habe nach etlichen Monaten des Einstaubens endlich die Spielregel von Holland '44 durchgelesen. Die Counter sind ausgepöppelt, Spiel ist aufgebaut und meine erste Solitär/Lernpartie steht an. Ich werde dazu einen Spielbericht erstellen wie letztes Jahr bereits mit Normandy '44.

    Ich finde es ja wirklich gelungen. Jetzt habe ich ja den direkten Vergleich zu Ardennes '44 und finde es deutlich zielgerichteter.


    Vielleicht bin ich ja irgendwann mit einer meiner Partien durch, dann können wir es online versuchen. Es spielt sich bis auf ein paar wenige "Verdammt, dass habe ich doch gerade eben nachgeschlagen, aber wie war es noch einmal...?" ziemlich gut. Überraschenderweise kann der Deutsche mehr als eine Strategie anwenden, um zu gewinnen.

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  • Ich bin in den letzten Wochen ziemlich viel zum spielen gekommen, fast nur Solo-Spiele. An Cosims waren dabei Space Empires und Time of Crisis. Die Solo-Bots von ToC gefallen mir wirklich gut, Space Empires 4x gefällt mir aber mit anderen doch wesentlich besser. Aber ich mag das Spiel sehr.


    Hat jemand von euch Interceptor Ace von Compass Games und kann mir mal ein bisschen was dazu erzählen?

    Ich hatte The Hunters, das ist bei mir aber voll durchgefallen, weil es mir zu langsam, zu abstrakt, zu glücksabhängig war. Auf meiner ersten Feindfahrt gingen ALLE geladenen Torpedos daneben, die Hälfte hat nicht getroffen, die andere Hälfte waren Blindgänger... Das war reichlich frustrierend.

    Im Vergleich dazu... wie ist Interceptor Ace? Kann ich dem trotzdem nochmal ne Chance geben (Flugzeuge sind mir auch um ein vielfaches lieber als Schiffe) oder wird das wahrscheinlich genauso ausgehen?

    Ich hab mir letzte Woche Interceptor Ace vom Brave New World in Köln schicken lassen. Ich hatte blind nach einem Solo-Spiel gefragt und er hatte mir dieses empfohlen. Gestern Abend hab ich es ausgepöppelt und mir die Anleitung durchgelesen. Ich denk, dass es schon stark in die Richtung von The Hunters gehen wird (Ist das nicht auch derselbe Autor?) Mal sehen, wenn ich es die Tage gespielt habe, werde ich mehr wissen.

  • Ich habe nach etlichen Monaten des Einstaubens endlich die Spielregel von Holland '44 durchgelesen. Die Counter sind ausgepöppelt, Spiel ist aufgebaut und meine erste Solitär/Lernpartie steht an. Ich werde dazu einen Spielbericht erstellen wie letztes Jahr bereits mit Normandy '44.

    Ich finde es ja wirklich gelungen. Jetzt habe ich ja den direkten Vergleich zu Ardennes '44 und finde es deutlich zielgerichteter.


    Vielleicht bin ich ja irgendwann mit einer meiner Partien durch, dann können wir es online versuchen. Es spielt sich bis auf ein paar wenige "Verdammt, dass habe ich doch gerade eben nachgeschlagen, aber wie war es noch einmal...?" ziemlich gut. Überraschenderweise kann der Deutsche mehr als eine Strategie anwenden, um zu gewinnen.

    Bei mir ist es das vierte Spiel der "Serie". Bislang fand ich alle sehr unterhaltend. Holland '44 ist mein erstes Spiel über Operation Market Garden und ich bin wirklich gespannt auf den Spielverlauf. Die Ausgangsposition zu Spielbeginn mit den einzelnen unzusammenhängenden Hotspots sieht schon mal spannend aus.

  • Witzig wäre es auf jeden Fall. Die Unterschiede in den Regeln sollte man aber drauf haben.


    Wobei Holland und Ardennes zeitlich so eng bei einanderlagen, dass sie sich durchaus beeinflussten. Die Auffrischung der bei US-Truppen im "ruhigen" Frontgebiet der Ardennen war maßgeblich für die deutschen Anfangserfolge.

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