Korrelation Denkweise im Job und Spielepräferenz

  • Wie ist bei Dir der Zusammenhang zwischen Jobinhalt und Spielepräferenz? 70

    1. Job: abstrakt Denken. Spiele: Thematik hat Priorität. (17) 24%
    2. Job: lateral Denken. Spiele: Mechanik hat Priorität. (15) 21%
    3. Job: abstrakt Denken. Spiele: Mechanik hat Priorität. (10) 14%
    4. Job: lateral Denken. Spiele: Thematik hat Priorität. (10) 14%
    5. Job: abstrakt Denken. Spiele: keine Priorität. (7) 10%
    6. Denken im Job - schön wär's. Spiele: Mechanik hat Priorität. (4) 6%
    7. Denken im Job - schön wär's. Spiele: keine Priorität. (3) 4%
    8. Job: lateral Denken. Spiele: keine Priorität. (2) 3%
    9. Denken im Job - schön wär's. Spiele: Thematik hat Priorität. (2) 3%
    Zitat von Ernst Jürgen Ridder

    bis ich für mich erkannte, dass weitgehend abstraktes Denken -im Beruf tagtäglich gefordert- mich spielerisch nicht zufriedenstellt.

    Dieser beiläufig geäußerte Satz von Ernst Juergen Ridder hat mich zum Denken gebracht, da es bei mir quasi andersherum ist. Bei mir geht es im Job eher um laterales, vernetztes Denken ohne klare Ursache-Wirkung-Zusammenhänge. Liegt es nun daran, dass ich die mechanikgetriebenen Eurogames präferiere, weil ich eben deren Stärke im Alltag nicht finde? Und greift das vielleicht auch umgekehrt?

    2 Mal editiert, zuletzt von LemuelG ()

  • Das Zitat oben stammt ja aus einem Text, der deutlich gemacht haben sollte, dass sich da bei mir eine Entwicklung vollzogen hat. Nicht automatisch steht eine bestimmte, beruflich geforderte Denkweise in direkter Beziehung zu dem, was man im Spiel bevorzugt.


    Anfänglich lag es für mich nahe, eine beruflich benötigte Kernkompetenz auch im Spiel anwenden zu können, der Faktor "Abspannen/Entspannen" lag dann in der Zielsetzung des Denkens. Im beruflichen Alltag ist das bitterer Ernst, da geht es um Menschen und manchmal auch um deren Schicksal, im Spiel steht dagegen sozusagen das "Vergnügen" im Vordergrund, abstraktes Denken nur so zum Spaß. Im Laufe der Zeit genügte mir das aber immer weniger. Je älter ich wurde, um so wichtiger wurde es, als Entspannung im Spiel etwas zu finden, das möglichst weit weg vom Beruf ist. Jetzt ist mir halt der thematische Aspekt wichtig.


    Das gelingt nicht immer. Aus meiner Sicht so ätzende Spiele wie Guillotine würde ich nie spielen wollen, Seenot im Rettungsboot habe ich nach einmaligem Spiel verbannt. Heutzutage denke ich sehr viel thematischer als früher. Spielspaß damit zu haben, Menschen in sehr konkrete existentielle Not zu bringen, bringe ich nicht fertig. Da tröstet es mich auch nicht, wenn das Pappplättchen oder Klötzchen sind; wer thematisch denkt, sieht doch eher das, was dargestellt werden soll, nicht bloß Papier, Pappe, Holz.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Interessante Fragestellung, ich glaube allerdings, dass es mehr Alternativen geben /sie anders genannt werden sollten.

    Laterales Denken steht doch eher im Gegensatz zu linearem, nicht abstraktem?

    Ich finde es auch ziemlich schwer, Spiele einer der beiden Formen sicher zuzuordnen.

  • Vorsicht bei der Angabe "Gesellschaftsspiele" o.a. bei privaten Interessen in Bewerbungen. Ich habe die Kontraproduktivität bei - na sagen wir mal: "einfacher" denkenden Menschen selbst erleben dürfen. Sinngemäß "so so, der sitzt dann den ganzen Tag am Computer und spielt". Der Fachbereichsleiter, der sich für mich erfolgreich einsetzte, hatte sowas von einem Mit-Entscheider aus der Führungsebene des Unternehmens vernommen und mir das später erzählt. Dass da eine Korrelation ist (Spaß am Denken, Problemlösen usw.), muss ich Euch nicht erklären. Leute, die über Euch entscheiden, mögen da aber ganz anders gestrickt sein.

  • Smuntz : Ich weiss, was Du meinst. Aber wenn solche Mit-Entscheider in der Führungsebene des Unternehmens sitzen, dann möchte ich persönlich unter solchen Leuten auch nicht arbeiten und von deren Fehleinschätzungen auf weiteren Ebenen abhängig sein. Da disqualifiziert sich ein solches Unternehmen für mich dann selbst. Wer sich da anbiedert, nur um ja nicht anzuecken, verkauft sich unter Wert und seinen eigenen Wert als Arbeitskraft sollte man nicht zu niedrig ansetzen, weil Ihr bietet Eure Lebenszeit an.

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  • Vorsicht bei der Angabe "Gesellschaftsspiele" o.a. bei privaten Interessen in Bewerbungen.

    Vielleicht ist das auch eher ein Wording Thema:


    Bei "Gesellschaftsspiele" denken viele Leute eher an Mädn oder Monopoly. Erzählst du dagegen, dass du dich gerne mit "komplexen Wirtschafts- und Logistiksimulationen" beschäftigst, gilts du worst case als spleenig, bestenfalls qualifizierst du dich damit für eine mittlere Management-Position ;)

    Wenn du Frieden willst, rüste zum Krieg.

  • Ok, vor 30 Jahren waren Gesellschaftsspiele noch nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen und wohl eher auf Mensch-ärgere-Dich und Monopoly-Niveau abgestempelt. Oder eben die Freaksachen in ihrer eigenen Nische. Da stand uns der Siedler von Catan Boom noch bevor, der etliche Türen geöffnet hat.

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  • Ich bin mir ziemlich sicher, dass es immer noch häufig zu dieser Fehleinschätzung bei Bewerbungen kommt.

    Ich auch (hab den zeitlichen Rahmen bewusst weggelassen). Solange das Wort "spielen" von vielen als das Gegenteil von "arbeiten" verstanden wird, macht man damit einfach keinen Stich, eher geht der Schuss ins Knie.

  • Brettspiele sind in der Form wie wir das betreiben, ganz sicher nicht in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Während der SPIEL in Essen, einem Weltereignis für Brettspieler, trendet z.B. der Begriff bei Twitter nicht. In der Agentur, in der ich arbeite, wo durchaus offene und kreative Menschen sitzen, sind Gesellschaftsspiele auf dem Niveau von Monopoly, maximal Siedler. Je höher dabei die Position ist, desto weniger wird das "Spielen" akzeptiert. Es wird besser, ganz klar! Aber die Karstadt-Brettspielabteilung ist aus meiner Sicht das Wissen des typischen Bürgers in unserem Land.

  • Karstadt-Brettspielabteilung

    Karstadt is doch pleite, oder? Nu wissen wir auch warum...hätten se mal ne bessere Brettspielabteilung gehabt... ts...