„Mondpreis“: Ein Beispiel

  • Ich mag den Begriff „Mondpreis“ überhaupt nicht, weil es oft genug eben einfach nur ein „Marktpreis“ ist. Aber heute stolperte ich über ein Beispiel, bei dem es dann doch mal passt …


    Die Roads & Boats: 20th Anniversary Edition inkl. &cetera war/ist für ca. 100 € bei Splotter, Milan, Philibert etc. (vor-) bestellbar und wird seit ein paar Tagen verschickt. Offenbar haben schon mindestens zwei Leute ihre Kisten erhalten und bieten sie für 250 € bei BGG oder ebay an, um Fische zu fangen :rolleyes: Das fällt dann auch bei mir unter „Mondpreis“.

  • Was soll uns dieser Beitrag sagen? Um Mondpreise zu sehen, muss man nicht auf Ebay suchen. Man findet auch problemlos Angebote im Unknowns-Marktplatz, die 50-100 Prozent über den üblichen Gebrauchtmarkt-Preisen liegen. Man darf ja nichts nennen, aber dafür muss man ja eigentlich nur die letzten unverkauften Sachen durchklicken und man wird schnell fündig. Oft genug sind das auch Sachen, bei denen eine Neuauflage ansteht, also auch mit gewisser Wahrscheinlichkeit ein Versuch, fehlende Informationen auszunutzen. Ab wieviel Prozent über Marktpreis man ein Angebot "Mondpreis" nennt, ist dann jedem selbst überlassen.

  • Für mich gibt‘s den Begriff „Mondpreis“ nicht.


    Für mich gibt‘s nur den Preis, zu dem ich kaufe/verkaufe - alles andere interessiert mich nicht.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Ich kann mir schon vorstellen woher einige Leute "Mondpreise" haben und glauben diese z.B. in einem Forum wie diesem hier auch zu erzielen.

    Mann schaue nur einmal hier:

    amazon.de/Asmodee-Days-Wonder-200116-Schatten/dp/B0009JKVX8


    Da wird einem vorgegaukelt, es wäre ein guter Preis...und da viele Menschen solch einen Global Player (und deren Marktplatzanbieter) einfach als Refenrenz hernehmen...und glauben es wäre "normal" kommt es dann doch ab und zu mal zu überschätzten Werten.


    Ich habe es selbst schon öfter erlebt, dass Personen anscheinend zu oft einseitige Informationen haben und einfach zu faul sind auch mal zu vergleichen...und meinen "die" sind ja eh die Besten/Günstigsten.


    just my :2cent:

  • Das beste Beispiel für einen dauerhaften Mondpreis ist die Schatzkisten-Erweiterung für Robinson Crusoe 8-))

    Meine derzeitigen Lieblingsspiele:

    1. Revive
    2. Die verlorenen Ruinen von Arnak
    3. Woodcraft

    geplant für 1. Quartal '23: Shogun no Katana, Final Girl, Pessoa, Golem, Oltree

    Top all-time Euro's:

    Top all-time Thematic :


  • Solche Angebote gibts auch in die andere Richtung und das stört einen auch nicht, sondern nimmt es gerne an.;)

    Ja, aber was soll es uns sagen?

    Das eigene Hemd ist einem doch näher.


    Ich habe aber ein schönes Beispiel, wie es auch anders gehen kann.


    Vor einigen Wochen habe ich mich in einem Thread beklagt, dass mich ein Verkäufer mit einem Schatten über Camelot,verarscht hat.

    Innerhalb von 2 Std hat mich ein bekanntes Forums-Mitglied angeschrieben, dass er mir seines verkaufen würde. Gebraucht und zu einem fairen Preis und als Startgebot.

    Ich wäre niemals auf den Gedanken gekommen, hier noch zu handeln, weil mir diese Geiz ist geil Mentalität dermaßen auf die Nüsse geht.

    Andersrum würde ich auch bei Mondpreisen nicht handeln, sondern gekonnt ignorieren. Wenn einer so dumm ist das zu zahlen, lass ihn.

    Nennt sich freie Marktwirtschaft. Und ich verstehe nicht, warum das immer wieder hochkommt.


    Zu einem Kauf gehören immer 2. Ein Verkäufer und ein Käufer. BASTA.



    Der Gernspieler

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • Solange es jemanden gibt der bereit ist den aufgerufenen Preis zuzahlen sind in meinen Auge alle Preise in Ordnung. Wir sehen das vielleicht anders weil wir nicht bereit sind den Preis zuzahlen aber jedem das seine. Ich versuche immer den aktuellen Wert als Grundlage zunehmen. Dinge die nicht ohne weiteres zukaufen sind haben dann einen sehr individuellen Wert...

    Was mich eher stört sind Menschen die den Gebrauchtpreis unnötig drücken. Teilweise 10€ unter dem üblichen Preis liegen und dann noch gratis versenden. Ärgert mich aber auch das ist legitim. Ich entscheide wann ich auf "kaufen" drücke und dann muss ich mit dem Preis leben.

  • Solange es jemanden gibt der bereit ist den aufgerufenen Preis zuzahlen sind in meinen Auge alle Preise in Ordnung.

    Das ist nicht falsch, greift mir aber zu kurz. Mit demselbem Argument könnte man auch sagen: Solange es Leute gibt, die ein Ponzi-Scheme bezahlen, sind Ponzi-Schemes in Ordnung.

    Wer solche Preise bewusst einstellt, zählt m.E. bewusst darauf, jemanden zu erwischen, der nicht richtig informiert ist. Und damit hab ich dann ein Problem. 🤷🏻‍♂️

  • Mondpreise in unserem Hobby sind doch komplett egal.

    1. Geht es um ein Luxusgut, das aber immer noch verhältnismäßig günstig ist (im Vergleich zu bspw. Oldtimern)
    2. Es gibt bei uns kaum wirkliche Preisexplosionen (nicht %, sondern im Wert, wenn ein Ferrari 10% zulegt sind es halt schnell 100k€)
    3. Niemand ist darauf angewiesen, wie auf Medikamente
    4. Ein Verschleiern von Fehlern ist relativ schwierig (wieder im Vergleich bspw. zu Oldtimern oder Immobilien)

    Deswegen kann ich hier ganz gut damit leben. Es wird maximal die Unwissenheit des Käufers ausgenutzt, die er mit Recherche hätte umgehen können. Und selbst bei einem Spiel für 300€ wird der Verlust den Käufer selten in den Ruin oder die Altersarmut treiben.

    Bei anderen Bereichen (die ich teilweise oben angeschnitten habe) sehe ich das natürlich anders.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Wer solche Preise bewusst einstellt, zählt m.E. bewusst darauf, jemanden zu erwischen, der nicht richtig informiert ist.

    Diese Unterstellung ist in ihrer Allgemeinheit nicht korrekt. Wir haben erst kürzlich bereits an anderer Stelle und zum wiederholten Mal über das Thema diskutiert, und da wurden hinreichend viele Beispiele genannt, warum man ein Spiel zu einem hohen Preis anbietet, auch ohne jemanden zu suchen, der nicht informiert ist.

  • Das ist nicht falsch, greift mir aber zu kurz. Mit demselbem Argument könnte man auch sagen: Solange es Leute gibt, die ein Ponzi-Scheme bezahlen, sind Ponzi-Schemes in Ordnung.

    Wer solche Preise bewusst einstellt, zählt m.E. bewusst darauf, jemanden zu erwischen, der nicht richtig informiert ist. Und damit hab ich dann ein Problem. 🤷🏻‍♂️

    Aber es ist ein Unterschied ob ich bewusst betrüge um Gewinn zu erzielen oder ob ich etwas im Gegenwert biete. Also wer heutzutage etwas kauft ohne 2 Minuten nach dem vermeintlich besten Preis zusuchen der klickt eventuell auch eine Email "seiner" Bank, mit der Bitte seine Kontonummer und seine Onlinepin einzugeben, an.

  • Solange es jemanden gibt der bereit ist den aufgerufenen Preis zuzahlen sind in meinen Auge alle Preise in Ordnung.

    Das ist nicht falsch, greift mir aber zu kurz. Mit demselbem Argument könnte man auch sagen: Solange es Leute gibt, die ein Ponzi-Scheme bezahlen, sind Ponzi-Schemes in Ordnung.

    Wer solche Preise bewusst einstellt, zählt m.E. bewusst darauf, jemanden zu erwischen, der nicht richtig informiert ist. Und damit hab ich dann ein Problem. 🤷🏻‍♂️

    Versteh ich nicht.

    Kaufst etwas, ohne Preise zu vergleichen?

    Verurteilst du Rewe weil dort Milch teurer verkauft wird als bei Lidl?

    Wenn ich ein Spiel kaufe, versuche ich vorher mich zu informieren!


    Der Gernspieler

    Wenn immer der Klügere nachgibt, wird nur dummes getan!

  • Wer solche Preise bewusst einstellt, zählt m.E. bewusst darauf, jemanden zu erwischen, der nicht richtig informiert ist.

    Diese Unterstellung ist in ihrer Allgemeinheit nicht korrekt. Wir haben erst kürzlich bereits an anderer Stelle und zum wiederholten Mal über das Thema diskutiert, und da wurden hinreichend viele Beispiele genannt, warum man ein Spiel zu einem hohen Preis anbietet, auch ohne jemanden zu suchen, der nicht informiert ist.

    Wurde in den hinreichend vielen Fällen denn auch darüber informiert, dass und warum der Preis überhöht war, oder wurde billigend in Kauf genommen, dass auch jemand Uninformiertes zuschlägt? 🤔


    Versteh mich nicht falsch: Nicht jeder überzogene Preis wird in der HOFFNUNG auf jemand Uninformiertes gewählt, aber wer das in Kauf nimmt, der muss damit leben, dass ich ihm, wie du es ausdrückst, eine Erwartung "unterstelle". Und im besten Falle ist es ihm egal. 🤷🏻‍♂️

  • Humbug-Diskussion :)

    Ich verkaufe fast immer sehr erfolgreich zu Mondpreisen über BGG... warum Leute mein Angebot kaufen, statt das billigere aus England/Belgien etc ... kann ich nicht wissen. Ist mir als Verkäufer auch völlig egal.

    Am Ende verkaufe ich kein Wasser am Eingang der Wüste... ich verkaufe meine Spiele zu den Preisen, zu dem ich bereit bin, sie loszulassen. So habe ich seit januar 2019 locker 60 Spiele verkauft. Bei allen hat mir das Herz geblutet, aber bei allen habe ich meinen Preis bekommen...

    Warum auch immer Leute sich dann aufregen, oder (auf Facebook) mich doof anpflaumen müssen... keine Ahnung. Wem der Preis nicht passt, der kauft es eben nicht. Umgekehrt: Will ich ein Spiel wirklich haben, ist der Preis zweitrangig...

  • Huutini

    Du vergisst eine wichtige Sache. Es geht einem Anbieter doch oft gar nicht darum, ein Spiel schnell loszuwerden. Es geht vielmehr darum, dass Du als Verkäufer die Preisentwicklung nicht mehr verfolgen musst, wenn Du von Anfang an einen hohen Verkaufspreis definierst. Dass es zum anfänglichen Mondpreis dann erst einmal nicht weg geht, ist zwar nahezu sicher, aber macht nichtsl. :) Sollte der Preis aber irgendwann steigen, wird's zum Mondpreis irgendwann verkauft (weil es dann per Definition eben kein Mondpreis, sondern der aktuelle Marktpreis ist). Macht praktisch keine Arbeit, ist darum sehr komfortabel und hat mit Abzocke nichts zu tun. :)

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Huutini

    Du vergisst eine wichtige Sache. Es geht einem Anbieter doch oft gar nicht darum, ein Spiel schnell loszuwerden. Es geht vielmehr darum, dass Du als Verkäufer die Preisentwicklung nicht mehr verfolgen musst, wenn Du von Anfang an einen hohen Verkaufspreis definierst. Dass es zum anfänglichen Mondpreis dann erst einmal nicht weg geht, ist zwar nahezu sicher, aber macht nichtsl. :) Sollte der Preis aber irgendwann steigen, wird's zum Mondpreis irgendwann verkauft (weil es dann per Definition eben kein Mondpreis, sondern der aktuelle Marktpreis ist). Macht praktisch keine Arbeit, ist darum sehr komfortabel und hat mit Abzocke nichts zu tun. :)

    Das trifft den Nagel ziemlich auf den Kopf. Oder ich erkläre grade meinen Ansatz: Ich habe zu viele Spiele. Ich kann schlecht loslassen und will weder mein Gallerist, noch Lisboa noch Vinhos abgeben. Ich kann die Spiele untereinander nicht mal in ne Rangfolge bringen. So definiere ich einen Preis, der definitiv zu hoch ist, gemessen am Marktpreis. Was aber passiert: Irgendwann regelt der Markt, bzw ein Käufer welches Spiel ich ziehen lassen MUSS (Wobei auch hier bei BGG kein Kaufvertrag zu Stande kommt, bloß weil einer Kaufen klickt) Und bisher jedes Mal (ohne Aufwand) war ich häppy mit dem Preis und konnte das Spiel abgeben...

  • Ein Mondpreis ist doch eigentlich ein Preis, der trotz besseren Wissen, also des Wissens um den derzeitigen Marktpreis, aufgerufen wird. Spätestens mit der Zahlung dieses Preises durch einen Käufer hat es sich mit dem Mondpreis, er wird zum Marktpreis.


    leicht Off-topic:

    Über überhöhte Preise schüttele ich zuweilen den Kopf und ignoriere sie, viel mehr regen mich Suchanzeigen auf, in denen "faire" Preise gewünscht werden. Das heißt doch nur, ich möchte gerne möglichst wenig bezahlen. Wenn dem so ist, dann soll man das auch schreiben. Und das hat meiner Meinung nach dann so gar nichts mit Fairness zu tun.

  • Für mich persönlich sind "Mondpreise" ja einfach Preise die weit über meiner persönlichen Vorstellung eines angemessenen Preises liegen, egal aus welchem Grund.

    Hier geht es aber um Wucher. Und das Beispiel im Ausgangspost ist Wucher. Oder eben Spekulation mit Sammlerstücken. Das ist nicht verboten und ich kann auch die hier dargestellte Verkäufersicht verstehen.

    Trotzdem (jetzt mach ich mal unbeliebt) ist das für mich schlicht "Arschloch-Verhalten". Man spekuliert und wartet bis es einen Dummen/Schwachen/Unaufmerksamen gibt der das eine Spiel zu "arg" haben wollte. Wenn die Verkaufspreise mehr als doppelt so hoch wie eine frühere Retail-UVP sind, kann das in meinem Empfinden kein fairer Preis mehr sein, Marktpreise hin oder her. ("Sammlerwert" ... ich kann das auf den Tod nicht ausstehen.)

    Aber ich bin halt auch mehr Spieler und weniger Brettspiel-Sammler. Und in der Sammler-Welt ist das ja alles schön und in Ordnung, aber wenn ich einfach gerne ein Gebrauchsprodukt Spiel haben möchte, fände ich es schön, wenn andere, welche dieses Spiel einfach nicht mehr spielen (weil müde gespielt, jetzt bessere Spiele besitzen oder warum auch immer) dieses an andere Spiel-willige wieder zu einem angemessenen Preis verkaufen. (Und angemessen hängt hier nur von Ursprungswert und Abnutzungszustand ab.) Einfach dafür, dass die Spiele gespielt und benutzt werden.

    (Eure schöne Sammler- und Spekulationswelt kann mir dann gestohlen bleiben und ich spiel halt andere Spiele.)

  • Thygra Nein, in der Diskussion neulich ging es nicht darum, warum / ob man Mondpreise anbietet, sondern, ob man etwas dazu sagen darf

    Was nichts daran ändert, dass dort mehrere Beispiele genannt wurden (wie inzwischen auch hier z. B. von @dawue ), weshalb ich ein Spiel zu einem höheren Preis als dem üblichen Marktpreis anbiete, ohne dabei jemanden über den Tisch ziehen oder dessen Uninformiertheit ausnutzen zu wollen.

    Trotzdem (jetzt mach ich mal unbeliebt) ist das für mich schlicht "Arschloch-Verhalten".

    Für mich ist dein Statement eine engstirnige Betrachtungsweise. Bringt und das weiter? Nö.


    Also versuchen wir es mal sachlich: Wenn jeder immer nur zu dem Preis etwas anbieten dürfte, der zuletzt auf dem Markt bezahlt wurde, dann würde sich ein Preis ja niemals nach oben entwickeln können. Aber Preise entwickeln sich nun mal, manchmal nach unten, manchmal nach oben. Das regelt sich über Angebot und Nachfrage.


    Wenn nun das Spiel XYZ in den letzten Wochen ein paar Mal für 50 Euro über den Tisch ging, ich mein eigenes Exemplar aber nur dann verkaufen würde, wenn es jemandem 85 Euro wert ist, weshalb soll ich das nicht so anbieten dürfen? Was genau ist daran ein Arschloch-Verhalten?


    Vielleicht bietet ja nun 3 Monate lang niemand mehr dieses Spiel an? Und vielleicht ist deshalb nach 3 Monaten jemand bereit, 85 Euro zu bieten, einfach weil er froh ist, dass überhaupt eins im Angebot ist und weil es diesem einen Interessenten einfach die 85 Euro wert ist?


    Was ist denn, wenn ich XZY für nur 20 Euro anbiete? Und jemand kauft das? Ist das vom Käufer auch Arschloch-Verhalten, ein Spiel für 20 Euro zu kaufen im Wissen, dass es zuletzt für 50 Euro verkauft wurde?


    Ein Spiel hat keinen festen Wert. Ein Spiel hat für einen Verkäufer einen gewissen Wert, zu dem er persönlich es verkaufen würde, und es hat für einen Kaufinteressenten einen gewissen Wert, für den er persönlich es kaufen würde. Wenn der persönliche Wert des Kaufinteressenten mindestens so hoch ist wie der des Verkäufers, entsteht ein Verkauf. Sonst nicht. So einfach ist das eigentlich. Und solange wir über ein Luxusgut sprechen und nicht über den einzigen Schluck Wasser in der Wüste, solange sehe ich keinen Grund, irgendeinem Verkäufer oder Kaufinteressenten etwas Unmoralisches vorwerfen zu dürfen.

  • Was nichts daran ändert, dass dort mehrere Beispiele genannt wurden (wie inzwischen auch hier z. B. von dawue ), weshalb ich ein Spiel zu einem höheren Preis als dem üblichen Marktpreis anbiete, ohne dabei jemanden über den Tisch ziehen oder dessen Uninformiertheit ausnutzen zu wollen.

    Gut, aber genau dieser Fall würde ja DAFÜR sprechen, dass man darauf aufmerksam machen kann, dass es aktuell das Spiel auch günstiger im Handel zu erwerben gibt. Denn im o.g. Fall stört das ja nicht - es ist ja ein Angebot für die Zukunft, falls der Marktpreis einmal steigen sollte... ;)

  • 100% Zustimmung :thumbsup:

    Einmal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Entschuldigt, da hatte ich mich schlecht ausgedrückt. Ich versuche es auch mal sachlicher.


    Es ist richtig, Spiele sind ein immaterielles Gut und haben für jeden einen persönlichen immateriellen Wert. (Genau wie andere Sammlerstücke auch.) Seh ich genauso.


    Für mich persönlich(!) ärgerlich wird es aber, wenn man mit Gewinnstreben für den Sekundärmarkt kauft (Spekulation).

    Das ist bei Luxusgütern wie Spielen natürlich kein Problem.

    Aber für mich läuft es dem Grundgedanken des Sekundärmarkts zuwider. Wenn ich ein Spiel nicht mehr spiele, verkaufe ich es mit einem für meine Abkürzung angemessenen Abschlag weiter. Als Gebrauchsgegenstand. Und mit voller Absicht ziehe ich hier keinen Seltenheitsbonus mit ein. (Weil ich habe vorher schon entschieden das Spiel zu verkaufen, weil ich es selber nicht mehr "brauche".) Da ist bei mir sicher so ein Community Gedanke mit drin.

    Außerdem trage ich hier dem Rechnung, dass auch im Primärmarkt bei Spielen nicht so gearbeitet wird, sondern sich der Preis aus Materialaufwand, Entwicklungsaufwand und angemessener Marge ergibt. Und das finde ich fair.

    Hier ist also der Bewertungsmaßstab ein anderer. Keine individuellen immateriellen Werte, keine Seltenheitszuschläge. Nur das Produkt im Mittelpunkt.


    Und wenn nun Spekulation (Gebrauchte Spiele für 85 statt 45 anbieten) sich mit derartigen Angeboten im Marktplatz mischt und sich in keinster Weise unterscheidet finde ich das schlecht.


    Muss euch nicht stören. Aber diese Meinung wollte ich hier auch mal erwähnt sehen.

  • Was wohl die Briefmarken- und Münzsammler zu dieser Diskussion sagen würden? Da ist das Spekulieren mit den Sammlerobjekten absolut normal. Warum ist das bei Brettspielen anders? Gerade der steigende Sammlerwert macht doch für manche den Reiz unseres Hobbies aus. Ich habe schon oft genug das Doppelte eines Kickstarterpledges bezahlt, weil ich das Spiel unbedingt haben wollten. Ich habe mich dabei nie als Opfer eines Wucherers gesehen. Ich habe auch selbst schon manche, seltene Spiele mit deutlichem Gewinn verkauft.


    Die Nachfrage regelt den Markt. Wenn jemand Mondpreise verlangt, wird er sein Zeug nicht los. Falls doch, gibt es jemanden, der den Preis eben nicht als Mondpreis betrachtet sondern bereit ist, das Geld dafür hinzulegen.


    Grundsätzlich halte ich es für diskutabel, bei Spielen, die man aktuell im Handel günstiger bekommt, in einem Kommentar darauf hinzuweisen. Allerdings wäre es dann nur fair, auch einen Kommentar zu schreiben, wenn jemand sein Spiel zu günstig anbietet. Der Königsweg ist die Kommentiererei zu lassen und den Gesetzen der freien Marktwirtschaft ihren Lauf zu lassen.

  • Aber es ist halt schon auffällig, wenn etwa hier im Marktplatz ein Spiel zwei mal zu einem Preis angeboten wird, der 166% vom ursprünglichen Preis beträgt ... und dem Preis, zu dem man das gleiche Spiel noch immer in der Deluxe Variante auf Amazon bekommt.

    Das kann ich mir nur damit erklären, dass dann der Verkäufer entweder uninformiert ist, oder er auf jemand Uninformiertes spekuliert ... Mit Sammlerwert oder freier Marktwirtschaft ist mir das irgendwie nicht zu erklären. 🤔

  • Aber es ist halt schon auffällig, wenn etwa hier im Marktplatz ein Spiel zwei mal zu einem Preis angeboten wird, der 166% vom ursprünglichen Preis beträgt ... und dem Preis, zu dem man das gleiche Spiel noch immer in der Deluxe Variante auf Amazon bekommt.

    Das kann ich mir nur damit erklären, dass dann der Verkäufer entweder uninformiert ist, oder er auf jemand Uninformiertes spekuliert ... Mit Sammlerwert oder freier Marktwirtschaft ist mir das irgendwie nicht zu erklären. 🤔

    Ich verstehe immer noch nicht deine Beweggründe. Wenn ich morgen The Gallerist im Markt für 25€ anbiete... kaufst du es dann? oder warnst mich, dass ich es unter Wert verkaufe? (Auch wenn es nicht dein Spiel ist, wette ich mein Postkasten läuft über)

    Wie einige neben mir schon gesagt haben: Ich verkaufe nur wenn ich meinen Preis bekomme. Da kann ich mir auch die ganze Preisvergleicherei sparen. Amazon kaufe ich super selten irgendwas, meist wenn es sehr speziell wird. (Fäden für meinen Rasentrimmer bekomme ich nur über Amazon beim Hersteller) UNd andere Preisvergleichs-Maschinen meide ich wie die Pest... Selbstschutz... Ich habe früher jedes Schnäppchen gekauft. Was zur Folge hatte, dass ich 300 ungespielte Spiele hier liegen hatte... Aber sie waren ja billig.

  • In Deutschland gibt es aus guten Gründen keine freie Marktwirtschaft, sondern eine soziale Marktwirtschaft. Die Marktteilnehmer sind nämlich nie 'gleich'.


    Selbstverständlich sind zu billige Angebote genauso bemerkenswert, ich verstehe nicht, wieso das dauernd als Argument angeführt wird?

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  • Selbstverständlich sind zu billige Angebote genauso bemerkenswert, ich verstehe nicht, wieso das dauernd als Argument angeführt wird?

    Weil beides eine Abweichung vom "Standardpreis" ist aber beschwert wird sich aus Käufersicht immer nur über die Abweichung nach oben :)

  • Und aus Verkäufersicht eben über zu billig?

    Vorsicht! Verallgemeinerung!


    Wir beschweren uns doch alle immer aus unserer egoistischen Sichtweise. Der Verkäufer, weil er nicht den aus seiner Sicht "fairen" Preis (bei gewerblichen Händlern: den er (angeblich) zum Überleben braucht) bekommt, der Käufer, weil ja alles so teuer ist. Das sind dann auch die, die bei Kik 7€ für ein T-Shirt zu teuer finden, aber sich gleichzeitig über die nicht adäquate Bezahlung ihrer Arbeit beschweren. Und wenn dann noch Umweltspekte mit reinspielen wird es richtig ideologisch....

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Ich sehe noch nicht, was das alles mit dem Thema zu tun hat.

    WENN man dafür plädiert, dass potenzielle Käufer vor zu hohen "Mondpreisen" gewarnt werden müssen, DANN sollte man eigentlich auch dafür plädieren, dass potenzielle Verkäufer vor zu niedrigen Verkaufspreisen gewarnt werden müssen. Denn das ist ja genauso am Marktpreis vorbei.


    Also ist es doch legitim, diejenigen, die eben Käufer warnen wollen, zu fragen, ob sie umgekehrt auch Verkäufer warnen wollen (oder ob sie dann einfach selbst als Käufer zuschlagen, weil ihre persönliche Perspektive eine andere ist).