Schulbücher (aus "Kann es die perfekte Spielregel geben")

    Anm: Mir käme es nicht in den Sinn, einen Thread über Schulbücher in einem Spielerforum zu eröffnen - dieser Thread wurde von yze aus einem Thread über Spielregeln heraus moderiert - kann man machen, der neue Thread wirkt aber in bisschen seltsam in einem Spielerforum, daher meine Anmerkung dazu.


    [Mod] aus Kann es die perfekte Spielregel geben? [yze]


    Zitat von HDScurox
    Zitat von yzemaze

    Man schaue sich nur mal ein paar Schulbücher an …

    ich plauder Mal kurz aus dem Nähkästchen auch wenns Off-Topic ist: Der Schulbuchmarkt ist lächerlich. Da suchen Verlage Menschen die schnell innerhalb von ner Woche was raushauen für wenig Geld und das wird dann das neue Schulbuch. Da krieg ich jedes Mal das Grauen... (Natürlich kann man das nicht verallgemeinern und es gilt sicher nicht für alle Schulbücher, aber der Markt ist keinesfalls so professionell wie man vielleicht vermuten würde).

    Ein bisschen Off-Topic, aber aus welcher "Nähkästchenerfahrung" sprichst du hier? Wieviele Autoren kennst du? Wieviele Erfahrungen hast du hier gemacht?


    "Schnell innerhalb 'ner Woche" habe ich in dem Bereich noch nicht erlebt - ist IMO auch eher unrealistisch, dass jemand bei aller Vorerfahrung innerhalb einer Woche mal eben ein Schulbuch "raushaut".


    Man kann über die Qualität von Schulbücher trefflich streiten - einfach so zu sagen, dass die mal eben "rausgehauen" werden, ist aber definitiv eine Geringschätzung der Arbeit der an der Schulbuchentwicklung beteiligten Menschen...


    "Für wenig Geld" ist auch eher relativ. In meiner Erfahrung erhalten Schulbuchautoren 10 Prozent des Nettoumsatzes eines Schulbuches - Beispielrechnung: Über die Jahre verkaufen sich von einem Lehrwerk gerne mal 10.000 Exemplare - bei einem Nettoverkaufspreis von 15 Euro sind das immerhin 15.000 Euro. Das ist natürlich alles abhängig vom Fach, der Schulform, dem Bundesland etc. So haben Schulbuchverlage bspw. Immer gerne Bücher zum Einsatz in Teizeitschulformen der dualen Ausbildung - weil diese Bücher jedes Jahr neu gekauft werden (keine Lehrmittelfreiheit in in der dualen Ausbildung), bundesweit eingesetzt werden können (bundesweit identische Ordnungsmittel bzw. Ortientierung an den Kammer-Prüfungen )

    2 Mal editiert, zuletzt von Mixosaurus () aus folgendem Grund: Titel, [Mod]

  • yzemaze

    Hat das Label ausgelagert hinzugefügt.

  • Mixosaurus

    Hat den Titel des Themas von „Schulbücher“ zu „Schulbücher (aus "Kann es die perfekte Spielregel geben")“ geändert.

    Ich möchte und wollte da gar kein großes Ding draus machen. Ich werde weder Personen noch sonstige Namen nennen und ich akzeptiere es vollkommen, wenn du da eine andere Sichtweise oder andere Erfahrungen gemacht hast. Das freut mich sogar eher für dich. Das was ich bisher selbst und bei Kollegen mitbekommen habe, ist aber das was ich in diesem - zugegeben überspitzten Satz - geäußert habe.

    Wenn ich mir die Grundschulwerke mit denen ich vertraut bin anschaue, bekomme ich das Grausen. So Bunt wie möglich und dann ist auf der ganzen Seite 1 Aufgabe - Übungseffekt: nahe 0.

    Ebenso halte ich die 10% für nicht viel, aber wie du sagst, das ist relativ und wenn man schaut wie viel Didaktik in manchen Schulbüchern steckt, mag das wirklich viel sein.


    Versteh mich nicht falsch: Ich kann weder über alle Schulbücher urteilen noch über alle Verlage. Das will ich auch gar nicht. Ich hab nur die Erfahrung gemacht, dass gerade die Verlage im Bildungssektor sowas wie sarkosant sind, weil das sind ja Lehrwerke also müssen die besonders gut und der Verlag besonders toll sein. Beides trifft nicht zu - zumindest nicht als All-Aussage.

    Auch das mit "ner Woche" ist sicherlich überspitzt und von Fall zu Fall unterschiedlich. Und ganz wichtig: Meine Erfahrung liegt einzig und allein im Grundschulbereich.

    Was verstehst du denn unter einem Grundschul-Schulbuch?

    Bei richtigen Schulbüchern gibt es in der Regel jede Menge Begleitmaterial, Lehrerhandbuch, Kopiervorlagen etc. Sei es jetzt für Mathe oder Deutsch.

    Das ist schlicht nicht in kurzer Zeit zu konzipieren und umzusetzen.

    Weiterhin sind da oft auch mehrere Autoren dran beteiligt. Ich denke jetzt an sowas wie das Zahlenbuch, Denken und Rechnen oder Tinto.


    Oder redest du von Übungsheften wie zum Beispiel den Indianerheften von Klett? Sowas kann man ja wirklich schnell planen. Layout und so, ist dann aber nochmal was anderes.


    Ansonsten sehe ich in Deutsch und Mathe keine Schulbücher, welche realistisch von einzelnen Autoren innerhalb bspw. eines Monats entworfen hätten sein sollen.


    Ich teile in jedem Fall deine Kritik an der Qualität einiger Schulbücher. Gerade in Mathematik ist der Aufbau oft grottig und überladenes Layout macht es den Kinder mit Lernschwierigkeiten arg schwer.


    Bei Erstauflagen habe ich auch schon regelmäßig erlebt, dass das Lektorat geschlampt hat. Besonders schlimm ist mir Super-M in Erinnerung. Alle paar Seiten haben wir da Fehler drin entdeckt.


    Deine zeitliche und personelle Zuspitzung kann ich aber nicht teilen. Solche Bücher erfordern ob mäßig oder nicht enorm viel Arbeit. Und gerade hinter größeren Reihen stehen schon namhafte Autoren. Reihen wie Zahlenbuch, Leonardo und Flex und Flo kann man auch sicher nicht absprechen, dass da ein handfestes Konzept hinter steckt. Diese Konzepte muss man nicht teilen aber da wird schon planvoll vorgegangen.

    Also zumindest bei Klett sind die Schulbücher schon recht große und mannstarke Projekte über die Jahre hinweg. Da ist nix mit schnell raushauen.

    L'Art Noir
    Game Design, Translation and Media Studio

    Zitat von AndreMW

    Also zumindest bei Klett sind die Schulbücher schon recht große und mannstarke Projekte über die Jahre hinweg. Da ist nix mit schnell raushauen.

    Das hat mir ein Lehrer für Klett neulich anders erzählt ;)

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    Kommt auch immer auf die Sprache/Gebiet an... in einigen Bereichen gibt es wenige Leute und nicht jeder hat den Überblick wer alles an so einem Buch mitarbeitet. Aber bei den richtigen Büchern und nicht irgendwelchen Begleitheften ist schon viel dabei.

    Natürlich hat Klet auch seine Stock-Sachen die immer wieder verwertet werden, aber das ist bei jedem Verlag in dem Bereich so.

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