Spiele von Vital Lacerda - Schwierig zu bekommen?

  • Kann mich vielleicht jemand aufklären?


    Zu Lisboa habe ich kaum Shop-Einträge gefunden, zumindest in DE. Es gab wohl eine Schmiede-Aktion für das Grundspiel inkl. deutscher Anleitung und Spielhilfen für 89€. Aktuell gibt es aber nur noch die deutschen Parts bei der Spiele-Offensive zu kaufen.


    Liegt es daran, dass sich Skellig Games die Verträge gesichert hat und nur noch selbst verkauft? Dort habe ich Lisboa nämlich gefunden, allerdings auf EN und für saftige 145€. Escape Plan kostet dort fast das doppelte wie damals im KS und auch On Mars ist dort gelistet und kostet 145€ inkl. Upgrade-Pack (zum Vergleich: Im Kickstarter kostete selbst die DE-Version 89€, wenn ich mich nicht irre).


    Selbst bei Philibert kostet Lisboa inkl. KS-Extras 125€ und kommt von Skellig Games ebenfalls auf EN.


    Abgesehen davon, dass die Preise ziemlich saftig sind (zu saftig für meinen Geschmack) kommt es mir so vor, als würden Lacerda-Spiele ganz schön verknappt werden. Liegt das schlicht daran, dass Skellig Games nun exklusiv in DE verkaufen möchte?

  • Der Preis ist normal, und du darfst den Kickstarterpreis nicht für den Retail als Vergleichswert nehmen. Kickstarter werden direkt vermarktet, weshalb man auch etwas im Preis runter gehen kann... unter 100€ wird schwierig, denn auch im KS biste mit Versand dabei.

    Ich kaufe, da ich keine Kickstarter mehr unterstütze immer direkt bei Philibert, da die bisher eh immer den EU Versand übernommen haben.

    ich kann nicht für Skellig sprechen, aber es ist zu beachten: Die Spiele sind groß und schwer. Die müssen irgendwo gelagert werden. Ich schätze da werden einfach Logistikkosten weitergegeben, und von irgendwas muss man ja auch leben... wenn nur 10€ hängen bleiben pro Spiel, kann man es auch sein lassen :)

    Frag einfach auf den gebrauchtbörsen... ich bin sicher es gibt genug, die Lisboa ungespielt zu Hause liegen haben. Und gerade jetzt vor der messe tun 100€ mehr im Geldbeutel doch gut :)

  • Ich kann für Vitals Spiele bestpricegeek.com empfehlen, die haben humane Preise dafür. Aber: Die Kickstarterpreise sind tatsächlich nur Kickstarterpreise und liegen deutlich unter dem Retailpreis von Eagle Gryphon Games. Diese lassen die Spiele - wenn ich das richtig verstanden habe - nach dem Kickstarter auch nur an Händler raus, die sich verpflichten, den Retailpreis nicht zu unterbieten.

    Daran hält sich auch EGG selber: Zwar bieten sie bei einem Kickstarter Vitals ältere Spiele als Addon an, jedoch zum höheren Retailpreis, NICHT zum ehemaligen Kickstarterpreis.

    Auch das ein Grund dafür, dass die Spiele nicht von vielen Händlern geführt werden ... :)
    (Und dass ich immer den Kickstarter mitmache, denn günstiger bekommt man Vitals EGG-Spiele im Handel nicht ...)

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Diese lassen die Spiele - wenn ich das richtig verstanden habe - nach dem Kickstarter auch nur an Händler raus, die sich verpflichten, den Retailpreis nicht zu unterbieten.

    Das wären Preisabsprachen und damit illegal ;)

  • Dann verklag sie. ;)


    Hier aus der On-Mars-FAQ ... Aber vielleicht hab ich auch was falsch verstanden...


    We have a MAPP agreement in place for our Vital Lacerda games. If retailers (both online and brick & mortar) are willing to agree to them, then we are happy to sell games to them. For those that aren't willing (typically because they tend to undercut other retailers) to agree to the MAPP agreement, we simply do not sell to them.

  • Ich finde den Satz , nicht wegen Preisabsprache aber wegen Preisvorschrift, grenzwertig.

    Für jeden Marken-Inhaber ist das weltoffene Schaufenster Internet mittlerweile ein Gräuel wenn da ein Händler die freie Marktgestaltung zum Nachteil der Marke ausübt. Dennoch, das einzige mit Preisbindung in diesem Land sind Bücher.


    Wie sicher solche MAPP gegen legale Kartellrechtliche Kontrollen halten wird man sehen, wenn mal jemand den Weg in die Instanzen auf internationaler Ebene geht.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • In der Brettspielwelt gibt es so einiges, was in der Hinsicht fragwürdig ist.

    Der Verbraucherschutz schaltet sich erst ein, wenn sich genug Leute beschweren. Die Händler werden wohl nicht dagegen vorgehen.

  • Über "wenn Preise nicht unseren Anforderungen entsprechen, dürft ihr unsere Produkte nicht verkaufen" wird sich beschwert?

    Was ist denn mit "wenn ihr unsere Neuheit verkaufen wollt, dann müsst ihr nicht nur x Stück nehmen, nein - ihr MÜSST auch eine ganze Palette mit unseren Ladenhütern nehmen!"?

    Das ist nur ein Beispiel, von dem ich weiß, dass es regelmäßig passierte (gegenwärtige Situation kenne ich nicht mehr), mit einem namhaften deutschen Verlag.

    Wer Smilies nutzt, um Ironie zu verdeutlichen, nimmt Anderen den Spaß, sich zu irren.

    Über den Narr wird nur so lange gelacht, bis man selbst Ziel seiner Zunge wird!

    :jester:

  • Hier scheint etwas Unwissenheit darüber zu bestehen was MAPP ist.

    Das steht für Minimum Advertised Price Policy. Also der Preis unter dem es nicht beworben werden darf. Wenn du ein Spiel dadrunter verkaufen möchtest, darf es dir keiner verbieten, du darfst es nur nicht bewerben. Es gibt etliche Läden in den USA die in ihren Webshops dir den Preis erst anzeigen, wenn du zum Einkaufskorb gehst.

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.

  • Das zweite Beispiel kenne ich aus dem Anime Bereich. Da gab es das auch. Das Ende vom Lied war, dass der deutsche Anime Markt komplett überteuert war (ist, wenn ich mir die derzeitigen Preise anschaue) und einige Große in der Branche daran kaputt gingen.

  • Das steht für Minimum Advertised Price Policy. Also der Preis unter dem es nicht beworben werden darf. Wenn du ein Spiel dadrunter verkaufen möchtest, darf es dir keiner verbieten, du darfst es nur nicht bewerben. Es gibt etliche Läden in den USA die in ihren Webshops dir den Preis erst anzeigen, wenn du zum Einkaufskorb gehst.

    Dieses "in den Einkaufskorb legen müssen, um den Preis zu sehen" gibt es, inbesondere bei Angeboten für Asmodee North America, aber es bleibt trotzdem richtig, dass diverse Anbieter (von Asmodee über Stonemaier Games bis EGG) nach meinem Kenntnisstand den Händlern Mindestpreise bzw. andersrum Maximalrabatte auf den MSRP vorschreiben. Ansonsten bekommen diese Händler gar keine Produkte des entsprechenden Verlages mehr, was sich insbesondere bei Asmodee niemand erlauben kann, denn die haben in den USA mittlerweile auch weite Teile des Vertriebsnetzes für Spiele unter ihrer Kontrolle. In den USA ist das alles legal.


    Da entwickeln sich weltweit Strukturen, die hervorragend dazu geeignet sind, den Kunden auszuquetschen. Gerade bei Asmodee lohnt es sich immer wieder daran zu erinnern, dass die einer Private-Equity-Gesellschaft (Finanzinvestor oder nach einem ehemaligen SPD-Vorsitzenden: "Heuschrecke") gehören. Mittlerweile sogar der zweiten, nachdem die erste durch massenhaftes Schlucken anderer Verlage, Knebelverträge für Händler und Preiserhöhungen für den Endkunden den Wert des Unternehmen deutlich gesteigert und dann mit Gewinn das Ganze weiterverkauft hat.


    Grundsätzlich ist nichts dagegen zu sagen, dass ein Verlag Gewinn machen will. Ganz im Gegenteil. Er muss ja auch seine Mitarbeiter bezahlen. So funktioniert unser Wirtschaftssystem. Aber ich persönlich habe lieber kleine Verlage, deren Beseitzer selbst Spielefreaks sind, als riesige Konglomerate unter der Kontrolle von Finanzinvestoren, die mit Spielen überhaupt nichts am Hut haben und ausschließlich auf Gewinnmaximierung aus sind.

  • Deswegen tue ich mir mit Asmodee mittlerweile auch schwer.

    Aufgrund der aufgerufenen Preise habe ich ja auf Imperial Assault und alle Smallworld Erweiterungen verzichtet, und Villen des Wahnsinns 2 gabs dann gebraucht.


    Bei den Lacerda Spielen ... Da müsste man mich vorher durch mitspielen schon richtig heiß machen ... der Preis wirkt bei mir abschreckend. Und die Verbreitung seiner Spiele ist wohl deswegen auch eher gering.

  • Deswegen tue ich mir mit Asmodee mittlerweile auch schwer.

    Aufgrund der aufgerufenen Preise habe ich ja auf Imperial Assault und alle Smallworld Erweiterungen verzichtet, und Villen des Wahnsinns 2 gabs dann gebraucht.


    Bei den Lacerda Spielen ... Da müsste man mich vorher durch mitspielen schon richtig heiß machen ... der Preis wirkt bei mir abschreckend. Und die Verbreitung seiner Spiele ist wohl deswegen auch eher gering.

    Wobei man aber auch sagen muss, dass ein Escape Plan für (Kickstarter + Versand) 100€ allein materialtechnisch eine ganz andere Liga ist als ein Villen des Wahnsinns für 90€.


    Auch wenn keine Miniaturen dabei sind, denn die sind bei VdW wirklich keine Vorzeigeprodukte. Und wenn ich dann überlege, dass Asmodee für VdW ein riesiges Netzwerk hat und an alles Ecken spart, ein Escape Plan aber kaum übersetzt wird und trotz wahrscheinlich einer wesentlich kleineren Auflage mit Insert und besserem und teureren Material daher kommt... Da kann ich mir schon vorstellen, dass die darauf pochen, dass der Preis nicht verramscht wird.

  • Ohne auf einen bestimmten Beitrag eingehen zu wollen, es ist wie immer. Erst beschweren sich alle, dass Spiele (zu) günstig Angeboten / verramscht werden und jetzt darüber, dass die Spiele ihren Wert halten.


    Ich finde es völlig legitim zu versuchen seine Produkte Preisstabil zu halten. Wie anders herum immer gesagt wird, nur weil ein Spiel verramscht wird, ist es nicht besser und genauso verhält es sich anders herum (gute Spiele werden über die Zeit auch nicht schlechter). Wer da nicht mitmachen will oder nicht bereit ist den Preis zu zahlen, kann ja zu einem der zig-tausend anderen Artikel greifen. Bei Splotter Titeln war das nie ein Problem und die waren im Grunde die Vorreiter hochpreisiger (Euro)Spiele. Statt einem Roads & Boats konnte ich mir auch 2-3 andere Neuheiten kaufen.


    Der Großteil meiner Sammlung besteht aus Spielen, die ich für lächerliche Preise bekommen habe (zwischen 10 und 15€) und solange ich weiß, dass Spiele weiterhin nach max. 2 Jahren verramscht werden, kaufe ich auch keine Neuheiten. Und ja, mir ist schon klar, dass die Flut an neuen Spielen für Ladenhüter sorgt und entsprechend reagiert werden muss, aber auch das ist ein Problem der Branche und Verlage selbst. Hier meine ich nicht mal Produkte die extra für das erreichen des "shelf-space" vermarktet werden, dass ist noch mal ne andere Geschichte...

  • Was ist denn mit "wenn ihr unsere Neuheit verkaufen wollt, dann müsst ihr nicht nur x Stück nehmen, nein - ihr MÜSST auch eine ganze Palette mit unseren Ladenhütern nehmen!"?

    Es war wohl in den 90er eher eine Wunderkiste, was man als deutscher Händler von Avalon Hill geliefert bekam.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.