Brettspiel-Fasten

  • Folgender Text ist kopiert aus meinem Blog (Wer das drumherum auch lesen will, Link in der Signatur)

    Ich denke es ist vielleicht für den ein oder anderen interessant, der auch seine Sammlung reduzieren will, sein Kaufverhalten anpassen will und vielleicht nicht den Weg findet. Alles ist sehr subjektiv, und hat für MICH Wunder gewirkt. Ich sehe die Brettspielwelt jetzt kritischer und realistischer denn je. Ich habe so auch wieder den Spaß am Spielen gefunden, der im Konsumrausch abhabenden gekommen ist. Einfach mal ein Spiel genießen, ohne danach zu schauen What's next. So los geht’s



    Ich habe mir 2019 eine mehr unfreiwillige Pause vom Brettspielen genommen. Zwar viel online 18XX gezoggt, und einige sehr intensive Spielewochenenden. Aber im Alltag kaum eine Erscheinung bis auf wenige Kinderspiele.


    Diese Pause habe ich auch genutzt, um mich mit meinem Konsumverhalten auseinander zu setzen. Fast 300 Spiele stapelten sich im Zimmer, die Hälfte davon ungespielt. Das waren dann immer die Spiele, die ich haben wollte, die hinten anstehen mussten: Ich wollte ja noch Titel XYZ rezensieren. Also habe ich radikal ausgeräumt. Meine Sammlung ist jetzt auf die Hälfte eingedampft und viele Klassiker sind bei mir wieder eingezogen. Warum kaufen wir so viele neue Spiele, wenn wir doch so gute Spiele im Regal stehen haben? Das wurde zur Leitfrage, und die Antwort für mich lag speziell im Medienkonsum. Ich las, schaute und hörte fast alles, was es zum Thema Brettspiele gab. Das war nicht nur zeitraubend, sondern auch teuer. Stichwort Hype.


    Hier mein Erfolgsrezept in 6 Schritten.


    Schritt 1 des Fastenplans: Kündige deine Social Media Abos.

    Knapp 700 Twitter/Facebook/Youtube Channels haben an diesem Tag einen Abonnenten verloren. Wenige durften bleiben. Resultat: Weniger Input, weniger FOMO (Fear of missing out – die Angst ein Spiel zu verpassen) und die Blase verkleinern. Man muss nicht von jeder Neuerscheinung erfahren. Wenn es wirklich gut ist, hört man drei Monate später noch davon. Wenn nicht verschwindet das Spiel wie 90% der anderen Spiele auch.


    Schritt 2 des Fastenplans: Kaufe keine reduzierten Spiele.

    Ich weiß nicht, ob es euch auffällt: Vor einem Jahr habe ich schon drüber geschrieben Link. Es werden immer mehr Spiele auf den Markt geworfen, immer mehr bleibt im Laden liegen, was dann bedeutet: Die Spiele müssen aus dem Lager, zur Not eben billig. Achtet auf die Marktpreise vor und nach der Messe, die uns bevorsteht. Noch bevor ihr nach Hause kommt, werden die ersten Shops die Spiele zu wahnsinnig günstigen Preisen anbieten. Spätestens die Adventskalender werden den Rest übernehmen.

    Wer sein Kaufverhalten sind selbst nicht in den Griff bekommt, sollte zu dieser Regel greifen.


    Keine reduzierten Spiele zu kaufen, bedeutet nicht dem Zugzwang ausgesetzt zu sein. Wer beschließt kein Spiel mehr diesen Monat mehr zu kaufen, wird nicht in die Kauffalle gelockt. Reiner Selbstschutz. Ich bin zudem der Meinung: Ein Spiel welches man zum Vollpreis gekauft hat, erfährt eine höhere Wertschätzung im Regal zu Hause. Und wer dazu noch ein festes Budget hat, kauft automatisch dadurch weniger.


    Schritt 3 des Fastenplans: Ein!!! neues Spiel pro Monat

    … und zwar ohne Wenn und Aber. Ganz egal, ob es ein kleines Kartenspiel ist, eine Vorbestellung, ein Kickstarter oder ein Spontankauf. Wobei ich verspreche letztere werden gegen 0 gehen. Ich habe diese Regel die letzten 9 Monate umgesetzt, und bis auf zwei Ausrutscher durchgehalten. Hier ein Link für alle Interessierten, welche es denn waren. Jetzt im September habe ich das Fasten offiziell beendet, da ich mich nicht mehr wehren kann…

    Was im ersten Moment völlig unmöglich erscheint, und brutal wirkt, war am Ende gar nicht so schlimm und hat sogar ein positives Gefühl hinterlassen.


    Die Vorteile liegen auf der Hand: Man bekommt das Spiel auch gespielt, man wählt sehr viel gründlicher aus und wieder die Wertschätzung. Das ist mein März-Spiel… unter all den Neuheiten durfte dieses Spiel einziehen.


    Schritt 4 des Fastenplans: Tauscht Spielepakete gegen einzelne Spiele.

    Der vermutlich härteste Schritt, denn man muss immer jemanden finden, der gewillt ist diesen Handel einzugehen. Ich habe hier mehrfach Erfolg gehabt. 2-3 kleines Spiele gegen ein großes Spiel getauscht.


    Schritt 5 des Fastenplans: Reduziert die Anzahl der Spiele auf unter 100

    100 ist meine magische Grenze (nicht nur beim Körpergewicht), die ich irgendwann erreichen will. Ob mir das jemals gelingt, keine Ahnung. Aber 100 Spiele sind verdammt viel. Um alle Spiele einmal im Jahr gespielt zu haben, müsste ich alle 3 Tage ein anderes Spiel auf den Tisch legen, ohne Neuheiten. Das halte ich als Papa für sehr optimistisch, wenn nicht sogar unmöglich. Aktuell sind es noch zwischen 150 und 170 Spiele (groß und klein, sehr klein) die in meiner Wand schlummern. Eine Zahl mit der ich aktuell sehr gut leben kann und nicht den Frust verspüre, viele Spiele wohl eher niemals zu spielen.


    Schritt 6 des Fastenplans: Lagert eure Spiele sichtbar

    Wenn du keinen Platz hast all deine Spiele sichtbar zu platzieren, wirst du diese versteckten Spiele wohl auch niemals spielen. So erging es mir mit Spielen die ich in Kartons gelagert habe, oder in zweiter Reihe standen.


    Ich habe damit viel positive Erfahrungen gemacht, und vielleicht mag der Ein oder Andere diesen Weg mal für sich austesten… setzt Euch ein Ziel, einen Zeitraum etc. Macht es öffentlich wie ich im BGG Forum oder in FB Gruppen. Oder schreibt mich an. Ich bin gespannt, wer es versucht, und was ihr dabei erlebt. Spielt die Spiele, die ihr habt und tauscht lieber, statt neu zu kaufen.


    Für mich hat sich viel geändert, und obwohl nun die #Spiel19 vor der Türe steht, bin ich fest davon überzeugt die Messe nur mit wenigen Spielen zu verlassen (5 ist mein Ziel), und nach der Messe diesen Plan weiter zu verfolgen. Es tut gut, sich jeden Monat ein Spiel zu gönnen.


    Die Angst etwas zu verpassen kann man in den meisten Fällen ablegen. Es gibt Kleinstauflagen, die eine Ausnahme darstellen. Aber die große Masse an Spielen wird von genug Spielern gekauft, dass die Wahrscheinlichkeit eines Weiterverkauft hoch ist. Am Ende zahl ich vielleicht 10€ mehr für ein Spiel, bin aber dann sicher, dass ich es haben will. Nicht nur eine Momentaufnahme.

  • Im Grunde hast Du ja zusammen gefasst, was auch hier im Forum oft vorgeschlagen wird – und umgesetzt.


    Nicht einverstanden bin ich mit Punkt 2 (warum sollte das eine Spiel im Monat nicht auch reduziert sein dürfen?). Zustimmen könnte ich der Formulierung: "Kaufe kein Spiel nur, weil es reduziert ist."


    Und Punkt 5 ist sehr individuell.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Schritt 2 des Fastenplans: Kaufe keine reduzierten Spiele.

    Ein weiterer wichtiger Aspekt dabei, ist: Wenn man es vorher nicht gekauft hat, wird es auch im Nachgang nicht besser!

    Ein "dafür kann ich es ja mal mitnehmen" ist ein unnötiger Kauf.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Schritt 2 des Fastenplans: Kaufe keine reduzierten Spiele.

    Ein weiterer wichtiger Aspekt dabei, ist: Wenn man es vorher nicht gekauft hat, wird es auch im Nachgang nicht besser!

    Ein "dafür kann ich es ja mal mitnehmen" ist ein unnötiger Kauf.

    Das stimmt wohl. Hab ich schon oft festgestellt. Dennoch ist das echt nicht einfach. Große gute(!) Spiele unter 10€, selbst wenn sie nicht in mein Jagdschema fallen, sind einfach zu verlockend und manchmal ergibt sich auch die ein oder andere positive Überraschung.

  • Gutes Gelingen! Das meine ich ernst!


    Ich habe quasi denselben Plan - ohne exakt dieselben Schritte - vor ein paar Jahren unter dem Namen 12M12S ins Leben (für mich) gerufen. 12 Monate, 12 Spiele. Das hilft schon enorm!

    Aktuell bin ich recht zufrieden mit meiner Sammlung, wobei ich immer noch ein paar größere Spiele tilgen möchte. Unverständlich sind mir wirklich die Menschen, die Spiel um Spiel kaufen mit der Aussage: In meiner Rente spiele ich das dann. Die Sammlungen werden größer und größer, und ich frage mich dann immer, wo Sammeln aufhört, und Messi-tum anfängt.

    Mein Hindernis ist tatsächlich, dass ich mich so ungern mit Verlust von meinen Spielen trenne.


    Da würde vielleicht ein Punkt 7 gut, der Hand in Hand mit 4 und 5 geht: Habe keine Angst, beim Verkauf oder Tausch eines Spieles "Verlust" zu machen. Der mag monetär betrachtet da sein - aber wo ist der "Gewinn" bei einem ungespielten Spiel?

  • warum sollte das eine Spiel im Monat nicht auch reduziert sein dürfen?

    Genau so sehe ich das auch. Wenn ich mich auf ein Spiel pro Monat (oder vielleicht sogar noch weniger) festlege, warum sollte ich das dann nicht auch günstig kaufen? Vielleicht sogar auch noch gebraucht?


    Diese Festlegung (ich schreibe bewusst nicht "Beschränkung") ist ja dann auch (fast) immer gut fürs Budget. Und ich entscheide mich ja dann auch bewusst für diese Zahl, weil ich mir Vorteile davon verspreche. Nämlich dass ich meine tollen Spiele daheim öfter spiele und diese nicht ungespielt im Regal versauern, einfach nur weil ich zu viele neue kaufe.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Das mit dem "Schnäppchen mal einfach mitnehmen" habe ich mir auch abgewöhnt, denn es bringt nichts.

    Wenn mir bei nüchterner Betrachtungsweise ohne Schnäppchenpreis schon die Lust (und meistens auch die Mitspieler) fehlen, dann wird es durch das Schnäppchen nicht besser.


    Allerdings gibt es trotz allem immer mal wieder Überraschungen und Ausnahmen.

    Die letzte war "Dogs of War" welches ich zum absoluten Schnäppchenpreis von 15.99€ ergattern konnte. Zum Normalpreis hätte ich mir das Spiel nicht gekauft, weil es mich schon vom Aussehen abgeschreckt hatte.

    Nachdem ich einige sehr positive Spielberichte gelesen hatte, beschäftigte ich mich näher damit, zog aber aufgrund des hohen Normalpreises erstmal einen Kauf nicht in Erwägung.

    Erst der Schnäppchenpreis veranlasste mich zum Kauf.


    Im Übrigen habe ich beim Lesen der Zeilen des Threaderstellers den Eindruck, es handelte sich um eine Anleitung der "Hilfe zur Selbsthilfe".

    Ist es denn wirklich so, dass man von Brettspielen süchtig werden kann? Ähnlich wie bei Computer-/Videospielen?


    Wobei dies ja streng genommen nicht nur für "Brettspiele" gilt - zumindest nicht, wenn man den Kontext oben weg lässt - sondern um Suchtverhalten im allgemeinen und eher um "Kauf-Sucht" bzw. der "Sucht nach Neuem", oder irre ich mich?

  • Aus meiner Sicht und Erfahrung im Spielerkreis sind solche Reduktionen, Regeln etc. auch nur eine andere Art, viel unnötige Zeit im Hobby zu versenken. Ergo: Der Zeitverbrauch bleibt gleich, wird nur anders investiert (ins verkaufen statt kaufen, in Review lesen statt wahllos kaufen etc.). Und meist (aus meiner Erfahrung) werden die Leute rückfällig. Ergo - Alibi-Handlung. Muss bei Euch nicht so sein, gibt es aber. Ich bin dafür leider auch anfällig, trotzdem ist und bleibt vieles einfach Lebenszeit-Verschwendung (Spielelisten, Statistiken, Reviews schaun.... um mal ein paar Beispiele aus meiner Sicht zu nennen)

  • viel unnötige Zeit im Hobby zu versenken

    Ein Hobby ist doch quasi immer "unnötige Zeit versenken". Ich mache es ja ähnlich wie @dawue und meine Intention ist sicher nicht, dass ich weniger Zeit mit Brettspielen verbringe. Ich möchte einfach nur bewusster (andere würden vielleicht auch "achtsamer" sagen) mit meinen schon vorhandenen Spielen und den dafür benötigten Ressourcen umgehen. Das heißt dann auch mehr Wertschätzung für das einzelne Spiel.


    Die Zeit der Beschäftigung mit den Spielen wird dadurch natürlich nicht weniger und wenn es wie von FischerZ erwähnt tatsächlich um Sucht gehen sollte, dann ist das imo auch die falsche Herangehensweise. Jedes Hobby beinhaltet ein gewisses Suchtpotential. Ich glaube aber, dass es den meisten, die diesen Schritt im Bereich Brettspiele gehen, nicht um Suchtbewältigung, sondern vielmehr eben um die beschriebene Achtsamkeit geht.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

    Einmal editiert, zuletzt von Sepiroth ()

  • Suchtverhalten im allgemeinen...

    ...beruht immer auf dem Aspekt dein Belohnungssystem im Gehirn zu aktivieren und Dopamin auszuschütten.Daraus resultieren dann deine "zwangsgesteuerten" Handlungen. Du musst dich einfach nur auf "Bestrafung" statt "Belohnung" umstellen.^^

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  • Punkt 1, 2, 5 und 6 erfülle ich so quasi schon. 4 so halb, da ich Pakete meist gegen bares abstoße. Ungespielte Sachen kommen zeitnah auf den Tisch. Mehr wie 5 Sachen sind das eigentlich nur kurzfristig zu Essen oder wenn zig KS-Projekte zeitgleich kommen (machen sie ja gerne ;))


    Auf eine feste Zahl bin ich nicht eingerichtet, vielmehr hab ich hier meine Regale stehen, wenn die halt voll sind, wird was unternommen. Momentan hab ich aber noch 3 freie Reihen, eine Reihe blockiert mein Sohn mit seinen Spielen und Puzzle und in einer lagert mein Bemalkram. Also massig Platz für die kommende Messe ^^


    Was ändern oder fasten möchte ich nicht, bin mit meinem System momentan ganz zufrieden.

  • Brettspielfasten muss für mich nicht sein - dafür habe ich einen relativ großen "Durchlauf" an Spielen.

    Was das andere Fasten betrifft, ist es für Brettspieler schon enorm hilfreich, keine Süßigkeiten/Knabbereien neben das Brettspiel zu stellen und einfach Wasser zu trinken ;)....

  • 700 Social Media Abos außerberuflich verfolgt?!?


    Mit dem Brettspielfasten ist es wie mit dem Nahrungsfasten - einige brauchen eine Entschlackung im Jahr, andere eine Wochenstruktur.

    über 5 Jahre sammelt sich einiges an. Und natürlich habe ich nicht alles mitbekommen, gesehen und gelesen... Man scrollt drüber wenns aufm, Klo mal wieder länger dauert :) Bahnfahrt war auch immer so ein Ort des scrollens etc... Aber der positive Effekt, wenn man das Zeug mal rauswirft wird erst klar wenn man es gemacht hat.

  • Aus meiner Sicht und Erfahrung im Spielerkreis sind solche Reduktionen, Regeln etc. auch nur eine andere Art, viel unnötige Zeit im Hobby zu versenken. Ergo: Der Zeitverbrauch bleibt gleich, wird nur anders investiert (ins verkaufen statt kaufen, in Review lesen statt wahllos kaufen etc.). Und meist (aus meiner Erfahrung) werden die Leute rückfällig. Ergo - Alibi-Handlung. Muss bei Euch nicht so sein, gibt es aber. Ich bin dafür leider auch anfällig, trotzdem ist und bleibt vieles einfach Lebenszeit-Verschwendung (Spielelisten, Statistiken, Reviews schaun.... um mal ein paar Beispiele aus meiner Sicht zu nennen)

    Muss jeder selbst entscheiden, wie viel Zeit bleibt. Aber du hast Recht: Das Verkaufen von Brettspielen kostet Scheiss viel Lebenszeit. Wer da mal durchgegangen ist, häuft auch nimmer so viel Zeug an :) Gilt jedenfalls für mich.

    Ich lese kaum Reviews, sondern entscheide aus dem Bauch heraus, welches mein Spiel des Monats ist. Worauf habe ich gerade Lust, welches könnte mir diesen Monat Spaß bereiten. Drei Spiele, die ich gewählt hatte die letzten 9 Monate: Weltausstellung1893, Billy Kerr, Air,Land& Sea... nicht die großen Blockbuster. Aber ich hatte Spaß an zweien, und das letzte kommt sicher bald auf den Tisch.

    Rückfall ist relativ ausgeschlossen da der Platz ausgereizt ist. Essen wird sicher wieder etwas eintrudeln, aber den nächste Schwung steht zum Verkauf. (Mein Plan für Essen... max 5 Spiele kaufen)

  • Nicht einverstanden bin ich mit Punkt 2 (warum sollte das eine Spiel im Monat nicht auch reduziert sein dürfen?). Zustimmen könnte ich der Formulierung: "Kaufe kein Spiel nur, weil es reduziert ist."

    okay hier spielt ein bisschen persönliche Philosophie mit rein.... ich hasse Preisdumping, Resterampen und Ramschpreise. Für mich sind Brettspiele ein Luxusprodukt. Und Händler sollen davon leben können, dass sie mir den Zugang ermöglichen. (Philibert und das Spieletaxi sind die einziegn Onlinehändler die ich nutze. Hat einer der beiden mein Spiel reduziert, werde ich sicher nicht warten, bis es wieder teurer wird. Aber aus Erfahrung weiß ich, so billig das es weh tut werden die nie, können sie auch nicht. )

    Natürlich kann dein Spiel des Monats auch ein Angebot sein. Das muss man selbst wissen.

  • Aus meiner Sicht und Erfahrung im Spielerkreis sind solche Reduktionen, Regeln etc. auch nur eine andere Art, viel unnötige Zeit im Hobby zu versenken. Ergo: Der Zeitverbrauch bleibt gleich, wird nur anders investiert (ins verkaufen statt kaufen, in Review lesen statt wahllos kaufen etc.). Und meist (aus meiner Erfahrung) werden die Leute rückfällig. Ergo - Alibi-Handlung. Muss bei Euch nicht so sein, gibt es aber. Ich bin dafür leider auch anfällig, trotzdem ist und bleibt vieles einfach Lebenszeit-Verschwendung (Spielelisten, Statistiken, Reviews schaun.... um mal ein paar Beispiele aus meiner Sicht zu nennen)

    Ich finde ja lieber 30min Review schauen, statt auspöppel, sortieren, Regeln lesen und erkkären und dann im Zweifel noch 2h mit einem mittelmäßigen Spiel die Gruppe quälen. Wir spielen mittlerweile lieber zwei bekannte Spiele, statt ein Neues + dessen Regelerklärung.

  • Ich hatte ja schon letztes Jahr hier im Forum über Besitz und persönliche Freiheit geschrieben. Ich war auch dieses Jahr ziemlich konsequent, habe einiges Verkauft und Lediglich Neuheiten des HdR Lcg gekauft. Den ganzen Neuheiten Zirkus verweigere ich ansonsten konsequent. Insbesondere Kickstarter interessiert mich überhaupt nicht.


    Ein einfacher Tip wie man seinen Konsum sehr stark reduzieren kann auch wenn man vielleicht nicht komplett verzichten möchte: die ganzen Deluxe, Super Deluxe, 2nd, 3rd Edition und auch die zig Erweiterungen für halbwegs erfolgreiche Spiele ignorieren. Außerdem auch alle Spiele wo erkennbar nach der Entwicklung vieles herausgeschnitten wird was dann als Erweiterung, Stretchgoal usw vermarktet werden kann.

  • Okay, vielleicht funktioniert es bei manchen am besten mit radikalen Einschnitten und festen Kauf-Regeln wie 12M12S, aber ich finde ständiges ehrliches Bewerten der eigenen Käufe und kontinuierliches Nachjustieren eigentlich besser. Evolution statt Revolution. Dann gibt's auch keine Rückfall-Gefahr und wenn tatsächliche mal in einem Monat drei supertolle Neuheiten erscheinen sollten, die man alle haben will, dann braucht man sich da auch nicht unnötig einschränken.


    Seit dem letzten Herbst habe ich auch mein Kaufverhalten etwas verändert und das insbesondere bei Kickstarter/Preorder bzw. Erweiterungen. Das hatte ich als die beiden größten Problemfelder identifiziert. Da habe ich früher viel zu oft die Katze im Sack gekauft. Völlig unnötigerweise. Alles wirklich Gute ist auch später noch verfügbar, und selbst wenn man im Einzelfalle mal teuer auf dem Sekundärmarkt kaufen muss, dann spart man unter dem Strich trotzdem noch Geld und Zeit, wenn man grundsätzlich wesentlich weniger dem "Habenwollen"-Zwang nachgibt.


    In 2019 habe ich bisher exakt 2 komplett neue Spiele als Crowdfunding bzw. Preorder unterstützt und zwei 2019er-Neuheiten gekauft (aber okay, das ist vor Essen). Kategorie 1 sind On Mars und Sleeping Gods. (Es wären 3 neue Crowdfunding-Spiele, wenn man Coloma mitzählt, aber das ist im Prinzip die Neuauflage eines früheren Eigenverlag-Kickstarter-Spiels in professionell.) Die beiden gekauften 2019er-Neuheiten sind: Lama und The Ancient World 2nd ed. (Kickstarter ausgelassen, Retail gekauft). Alle anderen 2019er-Spiele in meinem Bestand sind Crowdfunding-Spiele, die ich 2018 oder früher unterstützt habe. Einen Teil davon würde ich mittlerweile wohl eher auslassen.


    Wer z.B. im Frühling 2020 ein deutsches und direkt fehlerfreies Barrage bei Feuerland kauft, der darf mich auslachen, dass ich diesen bekloppten Kickstarter mitgemacht habe. Bei solchen Erlebnissen muss doch jeder sich irgendwann fragen, warum man kickstarten und dafür unverhältnismäßig viel Geld zahlen sollte...


    Ich habe 2019 auch viel weniger Erweiterungen gekauft. Manche Spieler scheinen ja grundsätzlich jede Erweiterung haben zu wollen von Spielen aus ihrem Regal. Was für ein Blödsinn! Weil die Verlage irgendwann auch mitbekommen haben, wie locker das Geld bei Erweiterungen sitzt, gibt's da immer mehr unnötigen Schund, der Spiele nur komplizierter, aber nicht besser macht. In Kickstarter-Bereich kommt die Erweiterung direkt mit: schlechte Ideen, die dem Streamlining zum Opfer fallen, kommen nicht in die Tonne, sondern direkt in eine Erweiterung, yeah! Bei Erweiterungen ist vielleicht etwas Regalbasiertes gar nicht so schlecht. Spiele, die ich noch nicht rund zehnmal gespielt habe, brauchen keine Erweiterung. Punkt. Problem gelöst.


    (Eine kleine Ausnahme muss man da allerdings manchmal machen. Die beiden genannten Punkte -- viel weniger/restriktiver kickstarten und weniger Erweiterungen -- widersprechen sich manchmal. Wenn man bei einem Kickstarter erstmal die Reviews und Spielberichte abgewartet hat, dann muss man manchmal beim Kickstarter zur Erweiterung auf der Bundle-Stufe mitmachen.)


    Was ich mittlerweile auch komplett aufgegeben habe, ist das Raussuchen von irgendwelchen Kleinverlags-Perlen in der Essen-Veröffentlichungsliste oder bei Kickstarter. Es bringt einfach nichts. Nicht mein Job. Man kann sich dann zwar wunderbar selbst auf die Schulter klopfen, dass man den später enorm bekannt gewordenen Verlag X schon anno dazumal kannte oder von Spiel Y die Erstauflage in Prototypen-Qualität zuhause hat, aber was bringt das? Die Profis in dem Geschäft machen die gleiche Arbeit professionell, lizensieren den Krempel, auch dann kann man auch die verbesserten Zweitversionen kaufen.


    Was ich in 2019 dagegen mehr gekauft habe, waren Deluxe-Ausgaben älterer Spiele. Da sitzt das Geld relativ locker, vielleicht zu locker, wenn man das alte Original eh schon im Schrank stehen hat. Dann kann man sich das mit "ein Spiel geht, ein Spiel kommt" wunderbar schön reden. Da werde ich mir für die Zukunft stärker überlegen müssen, ob ich da nicht öfter sage "die alte Version reicht mir" (so z.B. schon bei Luna und anderen Neuauflagen geschehen) oder vielleicht sogar "alte Version kann weg, wurde eh selten bis nie gespielt, Haken dran". Die Yedo-Neuauflage wird hier der aktuelle "braucht man das wirklich?!"-Testfall für mich, wenn die neue Version in die Spieleschmiede kommt...

  • In diesem Thread finde ich mich auch wieder. Solche Beiträge sind übrigens auch ein Grund, weshalb ich dieses Forum mag.


    Auch ich „leide“ darunter das Gefühl zu haben zu viele Spiele zu besitzen und diese zu wenig zu spielen. Andererseits reizen mich neue Spiele, die meinen Geschmack anscheinend treffen, ungemein. Was tun? @dawue hat hier seine Sicht und Empfehlungen genannt. Für mich sind diese Tipps verständlich und nachvollziehbar. Allerdings setze ich sie kaum um. Ich glaube ich bin süchtig. Manchmal liege ich auf der Couch und kaufe online ein Spiel weil ich glaube, es verdient zu haben. Neulich kaufte ich Underwater Cities. Ca. 4 Wochen her, aber nicht mal ausgepöppelt. Was sagt mir das? Keine Ahnung.


    Verkauft habe ich ein Spiel noch nie weil mir das zu aufwändig ist. Ich bin in der glücklichen Lage, dass Geld und Platz mich nicht hindern würden mehr Spiele zu haben. Ich schenke Spiele manchmal einfach her, manchmal tausche ich mit einem Kumpel. Was sagt mir das? Keine Ahnung.


    Ich liebe Brettspiele und verbringe viel Zeit damit. Jedoch hatte ich noch nicht eine Sekunde den Gedanken, dass dies Zeitverschwendung wäre. Wie kann Hobby Zeitverschwendung sein?


    Man Fazit: ich werde weiter Spiele kaufen, die meinem Geschmack entsprechen, obwohl ich zu viele davon habe. Ich werde weiter versuchen genau das einzuschränken. Ich bin süchtig - und ich fühle mich wohl dabei.

  • Punkt 3 (ein Spiel pro Monat) sollte ich mir mal zu Herzen nehmen.

    Dadurch wird sich dann auch Punkt 2 (Preiskäufe) erledigen.

    D. h. natürlich nicht, dass meine Käufe dann nicht günstig sein dürfen,

    sondern es sollten keine Käufe mit dem Hauptargument "günstiger Preis" stattfinden.


    Punkt 5 (<100 Spiele) - generell ein Limit sollte ich mir auch setzen.

    So langsam komme ich gefühlt an meine Grenze und sollte mir zumindest eine Stagnation vornehmen.


    Mir ist bewußt, dass ich momentan noch viel zu viele Spiele kaufe.

    Es schmerzt mich schon, so viel kaum bis gar nicht Gespieltes im Regal stehen zu sehen.


    Ich habe mir schon oft vorgenomen weniger zu kaufen, doch irgendwie finde ich dann

    doch immer einen Grund (meisten wohl nur vorgeschoben) ein Spiel für das ich mich interessiere

    mir dann doch zuzulegen.


    U.a. auch folgender in etwas abgeschwächter Form ^^:crying::

    Unverständlich sind mir wirklich die Menschen, die Spiel um Spiel kaufen mit der Aussage: In meiner Rente spiele ich das dann.

    Ich bewundere da Sepiroth, PowerPlant und manch anderen hier für ihre konsequente Umsetzung ihrer persönlichen Vorgaben.


    Nach der Spiel geht's los...hoffentlich (klingt irgendwie schon wie zum Scheitern verurteilt.

    Man sollte vermutlich sofort anfangen und nicht nach der SPIEL 2019 2020,2030 oder2040 wenn ich in Rente bin).


    Mein erster Härtetest werden die Adventskalender sein, bei denen ich letztes Jahr gut zugeschlagen habe.

    "Unerwartete Züge sind schwer zu kontern"

    aus dem Film "Karate Tiger"

  • Aus meiner Sicht und Erfahrung im Spielerkreis sind solche Reduktionen, Regeln etc. auch nur eine andere Art, viel unnötige Zeit im Hobby zu versenken. Ergo: Der Zeitverbrauch bleibt gleich, wird nur anders investiert (ins verkaufen statt kaufen, in Review lesen statt wahllos kaufen etc.). Und meist (aus meiner Erfahrung) werden die Leute rückfällig. Ergo - Alibi-Handlung. Muss bei Euch nicht so sein, gibt es aber. Ich bin dafür leider auch anfällig, trotzdem ist und bleibt vieles einfach Lebenszeit-Verschwendung (Spielelisten, Statistiken, Reviews schaun.... um mal ein paar Beispiele aus meiner Sicht zu nennen)

    Ich finde ja lieber 30min Review schauen, statt auspöppel, sortieren, Regeln lesen und erkkären und dann im Zweifel noch 2h mit einem mittelmäßigen Spiel die Gruppe quälen. Wir spielen mittlerweile lieber zwei bekannte Spiele, statt ein Neues + dessen Regelerklärung.

    Die Rechnung geht nur auf, wenn Du nach einem Review einen Treffer landest...

  • Ein festes Limit (für mich persönlich sind 50 Spiele zu wenig und 100 Spiele zu viel, also ist mein Limit 75-80) hilft, unnütze Käufe zu vermeiden, ebenso ein fixes Spiele-Budget.


    Ich "gönne" mir im Jahr ein Budget von 100 € für Brettspiele. Dadurch, dass im Schrank schon um die 80 Spiele stehen, muss erst eins verkauft werden, bevor etwas neues reinkommt, wodurch das Budget wieder steigt. Finanziell ist das für mich spannend, weil mich das motiviert, Spiele immer unter Wert zu kaufen, ein paar mal zu spielen und dann zum normalen Preis wieder zu verkaufen - kein Verlust gemacht und quasi ein "kostenloses" Spiel gehabt.


    Zudem ist die zweite Begrenzung für ein ausuferndes Spieleregal der physikalische Platz im Schrank, da es eben nur einen Schrank (und ein Kartenspiel-Regal) dafür gibt - wenn er voll ist, ist er voll. Da kann ich dann auch nicht ein anderes Spiel einfach oben drauf stellen, weil: Der Stapel an noch zu spielenden Spielen ist der Platz zwischen Spieleregal und Decke, d.h. dieser Platz ist ebenso physikalisch begrenzt.


    Diese drei klaren Regeln (finanzieller Rahmen, Limit von 75-80 und physikalische Begrenzung) sorgen dafür, dass riesige Paketkäufe und Spontankäufe eigentlich eher eingedämmt sind, da jedes neue Spiel etwas Altes aus dem Schrank verdrängen wird.


    Und selbst wenn ich viel spiele (und das würde ich von mir schon behaupten), komme ich trotzdem nicht dazu, einmal im Jahr den kompletten Schrank durchzuspielen. Manche Sachen sind auch seit 1-2 Jahren ungespielt - da sollte man sich immer fragen, warum die Spiele dann noch im Schrank sind (gerade geschaut: last played Record bei mir: 01/2016, 12/2016, 02/2017, 12/2017 und 01/2018).


    Und an die "Das Spiele ich wenn ich in Rente bin"-Fraktion: Und was garantiert dir, dass du überhaupt das Rentenalter erreichst? :P

    Einmal editiert, zuletzt von shantrip ()

  • Da habe ich früher viel zu oft die Katze im Sack gekauft. Völlig unnötigerweise. Alles wirklich Gute ist auch später noch verfügbar, und selbst wenn man im Einzelfalle mal teuer auf dem Sekundärmarkt kaufen muss, dann spart man unter dem Strich trotzdem noch Geld und Zeit, wenn man grundsätzlich wesentlich weniger dem "Habenwollen"-Zwang nachgibt.

    Ok, fiktives Beispiel:


    Ich kaufe im Kickstarter Zombicide Edition Taschengeldräuber für 100 Euro inkl. Versand. Bekomme das Spiel mit Tonnen an Plastik-Stretch-Goals.

    Ich spiele es an und verkaufe es nach der ersten Partie nach rd. 1-2 Monaten für 200 Euro, weil es mir nicht gefällt.


    Du kaufst es von mir für 200 Euro.

    Variante A: es gefällt Dir. Du hast 200 Euro statt 100 Euro ausgegeben. Ich habe 100 Euro Gewinn gemacht

    Variante B: es gefällt Dir doch nicht und Du verkaufst es ein paar Monate später für 150 Euro weiter. Du hast 50 Euro Verlust gemacht, ich immer noch 100 Euro Gewinn


    Ergo meine These: Kickstarter mitmachen, da es auf jeden Fall günstiger ist, egal ob es mir am Ende gefällt oder nicht.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Ich finde ja lieber 30min Review schauen, statt auspöppel, sortieren, Regeln lesen und erkkären und dann im Zweifel noch 2h mit einem mittelmäßigen Spiel die Gruppe quälen. Wir spielen mittlerweile lieber zwei bekannte Spiele, statt ein Neues + dessen Regelerklärung.

    Die Rechnung geht nur auf, wenn Du nach einem Review einen Treffer landest...

    Nein, die Rechnung geht nicht dann auf wenn ich einen Treffer lande, sondern dann wenn ich ein mittelmäßiges Spiel vermieden habe. Das klappt aber sehr gut, zumal jeder in der Gruppe für sich Gedanken macht und die Summe daraus eine hohe Trefferchance ergibt. Zudem wissen wir sehr gut, was uns an einem Spiel gefällt und was nicht. Von vier neuen Spielen von mir musste bisher eines gehen, das finde ich eine gute Quote.

  • Neulich kaufte ich Underwater Cities. Ca. 4 Wochen her, aber nicht mal ausgepöppelt. Was sagt mir das? Keine Ahnung.


    Ich bin süchtig - und ich fühle mich wohl dabei.

    Belohnungssystem > Dopamin > der "will haben Faktor" ist ausgeprägter als der "will spielen Faktor". ;)

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Punkt 3 (ein Spiel pro Monat) sollte ich mir mal zu Herzen nehmen.

    Dadurch wird sich dann auch Punkt 2 (Preiskäufe) erledigen.

    Preiskäufe sind der Tod des Qualitätsdurchschnitts einer jeden Sammlung ;)


    Ich sage immer: Ein Spiel, das ich mir teuer nicht kaufen würde, kaufe ich auch günstig nicht. Oders herum: Ich kaufe mir ein günstiges Spiel nicht, das ich mir teuer nicht gekauft hätte. Denn realistisch betrachtet gibt es kein Spiel, das sich zu spielen lohnt, nur weil es günstig ist.


    Ich kaufe mir ein Spiel, weil ich mir davon Spaß verspreche. Wenn es mir teuer den Preis nicht wert war, wird es zu einem günstigeren Preis nicht mehr Spaß machen ;)

  • Sankt Peter : Okay, dann nehmen wir doch einfach ein weniger fiktives Beispiel. Wieviel hat du für dein #MassiveDarkness all-in bezahlt? Und für wieviel hast du es hier im Forumsmarktplatz abgegeben? :)


    Die Zeiten, wo man Kickstarter-Spiele grundsätzlich mit Gewinn weiterverkaufen konnte, sind schon lange vorbei. Das gilt nicht mal mehr für alle CMON-Spiele, und die waren durch ihren "Haufen von KS-exklusiven Minis"-Ansatz immer prädestiniert für geschäftsmäßige Weiterverkäufer.

  • PowerPlant : Ist aber auch eine Milchmaedchenrechnung und man luegt sich damit an.


    Ich kann nun sagen, ich kaufe mir Spiel X nicht auf der Spiel, denn ich weiss, dass es im Januar 20 EUR weniger kostet.

    Preisstabil sind ja nur die wenigstens Verlage, von daher kann es doch auch einfach mal sinnvoll sein nicht voll zu bezahlen.


    Als Beispiel:

    Ich will Cooper Island haben, kostet Essen Pick Up EUR 50,-

    Im Vertrieb von Pegasus werden aeltere Spiele in der Regel guenstiger, mal als Annahme, ich bekomme es spaeter fuer 42EUR.


    Dann wird das Spiel ja nicht schlechter, aber evtl. ist es nicht sofort auf meiner Top-3 Liste fuer Essen.


    Gerade bei so Ballungszeitraeumen wie Essen und "Regeln" wie 12M12S wird das Spiel nicht schlechter dadurch das ich warte, aber ich kann es im Angebot kaufen. Nach dem Motto, das wollte ich eh, dann kann ich ja nun doch im Januar zuschlagen, eigentlich war es erst im Februar gedacht :)

    Einmal editiert, zuletzt von Vollkasko ()

  • MetalPirate


    Ewig her. Keine Ahnung. Aber ich reize die Verkaufspreise auch nicht aus.


    Alternativ kann man Kickstarter auch zwei Mal pledgen. Dann ergeben sich noch andere Möglichkeiten.


    Ich glaube, dass man auch heute noch bei den Hype-Kickstartern problemlos mit Gewinn verkaufen kann.

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Ich probiere ein Spiel aus und wenn es nach dem ersten Durchgang nicht zündet, wird es sofort wieder verkauft. Bei der Masse an Spielen, die da noch auf mich zukommen und da ich wahnsinnig gern spiele erlerne, schaue was die Designer sich so ausgedacht haben, ist das auch kein Verlust. Meine Neugier ist befriedigt.


    Spiele die bleiben kommen so 5 bis 10x auf den Tisch, bevor sie erstmal wieder im Schrank verschwinden und dann nach gewisser Zeit hervorgeholt werden, wenn es einen wieder in den Fingern juckt.


    Momentan beläuft sich die Quote dabei auf 50 Prozent meiner Spiele.

    Meine derzeitigen Lieblingsspiele:

    1. Revive
    2. Die verlorenen Ruinen von Arnak
    3. Woodcraft

    geplant für 1. Quartal '23: Shogun no Katana, Final Girl, Pessoa, Golem, Oltree

    Top all-time Euro's:

    Top all-time Thematic :


    Einmal editiert, zuletzt von cold25 ()

  • Preiskäufe sind der Tod des Qualitätsdurchschnitts einer jeden Sammlung

    Da muss mindestens noch ein einschränkendes "oft", "meistens" oder ähnliches rein. Sonst würde ich dem Satz in dieser vollen Allgemeinheit nicht zustimmen wollen.


    Wer schon länger in dem Hobby ist, der hat auch schon erlebt, dass ein Spiel erst überhaupt nicht erfolgreich am Markt war, später verramscht wurde, und dann, als es out of print war, sind auf einmal die Gebrauchtmarkt-Preise explodiert, weil immer mehr Leute mitbekommen haben, dass das Spiel doch sehr gut war. Ich nenne mal #Colosseum , #Yedo, #Suburbia und #AquaSphere als Beispiele. Gab's alle mal für ~20 Euros zu kaufen. In den diversen Adventskalendern (SO eher als Milan) sind auch immer echte Jahrgangs-Highlights drin, dann halt nicht für riesige Rabatte, sondern "nur" ein paar Euros günstiger als bei der Konkurrenz. Aber vielleicht bringen einen genau diese paar Euros dazu, ein Spiel zu kaufen, bei dem man sich zuvor nicht 100% sicher war. Dann passt das doch! Was ist daran schlecht?


    Kurz und gut: ein "kauft nichts, weil es günstig ist" halte ich für Blödsinn. Auch sehr gute Sachen können günstig sein. Das ist natürlich eher die Ausnahme und sicher nicht der Normalfall, aber es passiert. Sei es, weil das Spiel zu einem selbst deutlich besser passt als zur breiten Masse (es gibt kein objektives "gut"), oder sei es, weil das Spiel aus irgendwelchen komischen Gründen trotz vorhandener Qualität auf dem Markt gefloppt ist, denn auch das kann passieren, etwa wenn zum Veröffentlichungszeitpunkt alle einem anderen Trend hinterher rennen oder wenn wichtige Reviewer/Zeitschriften ein Spiel nicht verstanden haben oder wenn es übergroße Qualitätsprobleme gab (z.B. Rajas of the Ganges -- auch das wurde neulich schon "verramscht").


    Richtiger wäre eigentlich ein: "Kauf nichts, mit dem du dich nicht ausführlich beschäftigt hast, wenn du den Qualitätsdurchschnitt hoch halten willst." Aber wenn etwas im Angebot wirklich nur 20 oder 30 Euros kostet, soll man das Sich-ausführlich-damit-beschäftigen-müssen dann wirklich als Mantra vor sich her tragen? Ist dann "schei* drauf, bestellen, ausprobieren, ggf. wieder verkaufen!" nicht genauso legitim? Wer halbwegs clever ist, der wird schon Wege finden, dass seine Fehlkäufe nicht überhand nehmen und immer finanziell verkraftbar bleiben. Dann kann man auch mit gelegentlichen Schnäppchenkäufen ganz gut leben. IMHO auch besser als wenn man mit allzu strikten Regeln wie "ich kaufe keine heruntergesetzten Sachen" sich selbst den Spaß am Hobby nimmt.

    Einmal editiert, zuletzt von MetalPirate () aus folgendem Grund: Typo an wichtiger Stelle

  • PowerPlant : Ist aber auch eine Milchmaedchenrechnung und man luegt sich damit an.


    Ich kann nun sagen, ich kaufe mir Spiel X nicht auf der Spiel, denn ich weiss, dass es im Januar 20 EUR weniger kostet.

    Preisstabil sind ja nur die wenigstens Verlage, von daher kann es doch auch einfach mal sinnvoll sein nicht voll zu bezahlen.

    Da verdrehst du aber den Kontext meiner Aussage. Ich wollte aussagen, dass ich kein Spiel kaufe, das mich teuer nicht interessiert hätte und es dann doch kaufe, nur weil es günstig ist.


    In deinem Beispiel gehst du davon aus, dass es dich auf der Messe interessiert hätte aber dir aus diversen Gründen zu teuer war, sodass du auf den günstigeren Preis wartest. Aber das ist ja etwas vollkommen anderes.


    Ebenso hat MetalPirate sich nur einen Satz eines ganzen Postings gegriffen und den Sinn damit ebenfalls falsch wiedergegeben.

  • Mir zumindest passiert es nicht selten, dass ein Spiel erst durch ein Angebot (wieder) auf meinem Radar auftaucht. Dann lese ich trotzdem mehrere Rezensionen bevor ich zuschlage und wahrscheinlich hätte ich es auch zu einem höheren Preis gekauft. Ich will sagen: Ich kenne nicht jedes Spiel und manchmal ist eine Rabattaktion genau der Anstoß, dass darüber diskutiert wird und schon wird es interessant.


    zur Preisdiskussion:

    Murks wird nicht besser durch einen geringen Preis, aber mein "Verlust" wird geringer, wenn mir ein (objektiv) gutes Spiel doch nicht zusagen sollte. (Ich klammere die Kompensation durch Verkauf mal aus, weil das für mich eben nicht zutrifft.) Bei Spielen auf die ich wirklich heiß bin, warte ich auch nicht, aber so viele gibt es davon nun einmal nicht.


    zum Fasten:

    Ich werde wohl diesen Beitrag zum Anlaß nehmen auch mal meine Sammlung mit kritischem Auge durchzugehen. Also Danke für den Anstoß.

  • 150 ungespielte Spiele =O


    Also ich kauf gerne, ich spiele noch lieber und wusel mich gerne durch Neuheiten, weil ich darüber auch schreiben mag. Ich bin neugierig. Das war schon immer so, auch in anderen Hobbys. Ich brauche nur 1. Regel und damit hat man auch keine 150 ungespielte Brettspiele. Passt euren Konsum eurer Zeit an. Fertig. Wer wenig spielt, der sollte auch nur wenig kaufen. Hamstern bringt nichts. Es kommen stetig neue Brettspiele, alte werden oft billiger. Also nicht kaufen, weil man etwas besitzen möchte, sondern weil mal es spielen will UND wird!

  • Ich glaube, dass man auch heute noch bei den Hype-Kickstartern problemlos mit Gewinn verkaufen kann.

    Sehe ich auch so - man muss nur Einschränken, wie hoch der Gewinn ist. Früher konnte man zum Beispiel bei Zombicide Black Plague 100% Gewinn machen - das Spiel bekam man für 150€ über KS und es ging locker für 300€ über den Tisch.

    Batman konnte man aber zum Beispiel nicht mehr mit so viel Gewinn losschlagen. Dafür war es VORHER schon zu sehr im Hype.

    Im Grunde muss man die Spiele finden, die VORHER eher mau liefen, aber zur Auslieferung dann im Hype starten - Nemesis ist da ein gutes Beispiel! Im Grunde könnte man selbst jetzt noch schnell ein paar deutsche Ausgaben kaufen und mit Gewinn verkaufen... ;)

  • Im Gesamtkontext des Threads ist es nicht verdreht, in der persoenlichen Ansprache vielleicht schon.


    Aber nicht nur dein Posting, sondern viele Postings kamen teilweise so rueber. Natuerlich kann ich absolut zustimmen, dass ein Spielerwerb fuer die Masse von uns nicht mehr sinnvoll ist, nur weil es guenstig ist. Aber heisst im Umkehrschluss halt auch nicht, dass ich den vollen Preis zahle.