"Chrom" im Spiel

  • Du meinst, in den Figuren?


    "Chrom" ist Sonderausstattung über das notwendige hinaus, aber nicht unnötig. Also z.B. Animeeple in AGRICOLA.
    Schlechtes Beispiel sind die Plastikfiguren, die bei RAILROAD TYCOON die leeren Städte anzeigen, da sie nicht funktional sind (manche von ihnen überdecken die darunterliegende Stadt, was den Transport von Warenwürfeln dorthin behindert).

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  • In den Figuren und insbesondere auch in allen bedruckten Dingen ;)


    Also es scheint ja Chrom beim Spielmaterial, aber auch bei den Regeln zu geben.


    Sind Chrom nun Dinge, die zusätzlich sind, aber nicht unnütz, oder doch unnütz - oder gar nicht zusätzlich. Irgendwie scheine ich keine Spiele mit "Chrom" zu haben ?!?!


    Fragende Grüße
    Sankt Peter

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


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  • Also, Chrom ist nach meinem Verständnis nicht unnütz. Aber es verbessert das Spielempfinden oder macht es im Falle von Wargames (daher kenne ich den Begriff) "historischer".
    Beispiel, bei PACIFIC VICTORY die optionale Regel für Kamikaze-Angriffe der Japaner. Die sind in der Regel nicht sinnvoll, aber sie tragen zur Atmosphäre bei.

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  • Hallo Sankt Peter,


    ich bin mir sicher, dass auch du Spiele mit Chrom zu Hause hast. Fast alle FFG- oder Heidelberger Spiele sind so voller Chrom, dass es nur so blendet (und der Tisch bricht). Knizia hätte vielleicht 95% von Arkham Horror über Bord geworfen und trotzdem noch ein spannendes Spiel kreiert, aber ich möchte all das "Klingeltütelü" auf keinen Fall missen.


    Dieses ganze Zusatzzeug macht manche wahnsinnig und ist auf keinen Fall wirklich zum Spielen notwendig, aber es erzeugt eigentlich erst die Atmosphäre, die mich ins Spiel eintauchen lässt. Da nehm ich gern die Mühe auf mich und brauche 10mal so lang beim Spielaufbau als ohne Chrom.



    Noch als Schlussbemerkung: Ich spiele häufig Warhammer Quest. Dort sind Unmengen von Monstern mit ihren Spielwerten auf -zig Seiten in TAbellenform zusammengequetscht. Irgendwann hat sich ein fleißiger Mitmensch hingesetzt und für jedes Monster unter Verwendung von Tabletop-Figuren-Fotos eine Spielkarte geschaffen. Jetzt hab ich zwar einen Kartenturm auf dem Tisch, der dem von Pisa gleicht, aber das Spielgefühl ist so was von (angenehm) unterschiedlich, das ist einfach unbezahlbar.


    Es gibt sicher Chrom, der völlig überflüssig ist und deren Sinn sich einem nicht recht erschließt, aber so was kann man dann meist getrost weglassen. (Ich sag mal: Den Ring bei "Wer war`s" ;) ). Mist nur, wenns vielleicht einen großen Teil des Verkaufspreises ausgemacht hat.


    Gruß


    Mat

  • Hiho,


    Soll ich ganz ehrlich sein: Keine Ahnung!
    Ab und an (selten) kommt mir dieser Begriff beim Spielen unter und ich frage mich *jedes* mal was damit wohl genau gemeint ist. Nichts genaues weiss man nicht.


    Ich DENKE mir das damit gemeint ist, dass das Spiel optisch halt viel hermacht.


    Atti

  • Zitat

    Original von Attila
    Soll ich ganz ehrlich sein: Keine Ahnung!
    Ab und an (selten) kommt mir dieser Begriff beim Spielen unter und ich frage mich *jedes* mal was damit wohl genau gemeint ist. Nichts genaues weiss man nicht.


    Ich DENKE mir das damit gemeint ist, dass das Spiel optisch halt viel hermacht.


    Den Begriff "Viel Chrom im Spiel" kenne ich aus dem Wargame Bereich, wenn in den Spielregeln sehr viele - eigentlich eher unbedeutende - Einzelheiten mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand an Spezialregeln reguliert werden (z.B. die Flußüberquerung in For the People II), die man auch einfacher, abstrakter hätte regeln können. Richard Berg gilt als Meister des Chroms.


    Viele sehen den "Chrom im Spiel" negativ, da er den Aufwand für das Regel-Studium natürlich in die Höhe treibt. Ich selbst finde ihn eher positiv, solange nicht zu sehr übertrieben wird. Für mich macht er den Pfiff im Spiel aus ...


    .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

    Einmal editiert, zuletzt von Warbear ()

  • Hiho,


    Das wäre auch eine Variante. Wobei ich nicht besonders auf spezialregeln der Art "aber wenn der Mond im dritten Haus des Wassermanns steht, wird der Würfel 7 mal neu gewürfelt. Vom letzten Ergebnis wir 3 abgezogen und 2 draufgeschlagen. Ist es aber später als 19 Uhr, zählt das erste Würfelergebnis unverändert" ... wenn das "Chrome" ist, dann ist "Chrome" wahrlich sch**sse!


    Die Ami's stehen ja auf solche "spezial Ausnahme von der Ausnahme" Regeln - ich hab sie nie gemocht. Für mich ist sowas schlechtes Spieldesign.


    Atti

    Einmal editiert, zuletzt von Attila ()

  • Hallo,


    "Chrom" hat nicht nur mit Regeln zu tun (kann aber trotzdem sein, dass es eigentlich aus der Wargame-Ecke kommt, wie Warbear andeutet), sondern hat, so wie ich es kenne, eher den Begriff von "glitzert", "funkelt" (ich denke immer an die blitzblanken Stoßstangen mancher Oldtimer). Von daher denke ich, dass es vor allem verwendet wird, wenn es darum geht, ein Spiel optisch zu verschönern.


    Als Beispiel sei "War of the ring" genannt. Hier hätte man locker mit Pappcountern spielen können (laut manchem Spielerkommentar wünschen sich das sogar einige), aber man hat sich halt entschlossen, diese vielen Figuren rauszubringen. Das ist nicht unbedingt funktionell, erhöht aber meist den Spielspass - das ist "Chrom".


    Oder "Fury of Dracula" : hier gibts für jeden Furz einen Counter und eine Regel (wo wir wieder bei Warbears Beispiel wären). Das bringt natürlich "Atmosphäre" aber auch Arbeit für den Spieler mit sich.


    Oft sieht man das Chrom bei "aufpolierten" alten Spielen, wo durch Regeländerungen und neue Produktion die Spieleschachtel doppelt so hoch, dreimal so schwer, das Spiel viermal so lang und fünfmal so teuer ist ;).



    Gruß


    Mat

  • Zitat

    Original von Mat
    Als Beispiel sei "War of the ring" genannt. Hier hätte man locker mit Pappcountern spielen können (laut manchem Spielerkommentar wünschen sich das sogar einige), aber man hat sich halt entschlossen, diese vielen Figuren rauszubringen. Das ist nicht unbedingt funktionell, erhöht aber meist den Spielspass - das ist "Chrom".


    Für mich eher "Pimp my Game"... :)


    Zitat

    Original von Mat
    Oft sieht man das Chrom bei "aufpolierten" alten Spielen, wo durch Regeländerungen und neue Produktion die Spieleschachtel doppelt so hoch, dreimal so schwer, das Spiel viermal so lang und fünfmal so teuer ist ;).


    Wieso nur fällt mir gerade "History of the World" ein ?( :)


    Egal, ich finde sowohl den "Wargame-Chrome" in Maßen sinnvoll und witzig (z.B. die Sophonisba in SPQR), als auch die aufgemotzten Spiele mit viel Holz oder Plastik. Beides aber nur solange, wie die Spielbarkeit nicht darunter leidet... :floet: