Spieleseminar Bad Holzhausen 2020

  • Namensschilder wären auch nicht verkehrt, da wir diesmal wieder einige neue Gesichter dabei haben. Hat jemand entsprechende Utensilien zur Herstellung oder andere Vorschläge? Sonst organisiere ich noch was bis Freitag.

    Ganz banale Holzwäscheklammern? Oder edler in der Art?

    Ich bin sehr gespannt, wie voll oder leer "meine" Rentnerburg nebenan ist.

  • Namensschilder wären auch nicht verkehrt, da wir diesmal wieder einige neue Gesichter dabei haben. Hat jemand entsprechende Utensilien zur Herstellung oder andere Vorschläge? Sonst organisiere ich noch was bis Freitag.

    Ganz banale Holzwäscheklammern? Oder edler in der Art?

    Ich bin sehr gespannt, wie voll oder leer "meine" Rentnerburg nebenan ist.

    Die sind sehr cool, da könnten die die nicht in der "Rentnerburg" nächtigen 8o auch ihre Getränkekarte drin unterbringen.

    Für dieses Jahr wird das wohl nur leider nichts mehr.

  • Wenn das Spiel jemand nach Bielefeld vorbei bringt, kann ich es auch gerne noch eine Woche da lassen. Bin da nicht so :)


    Die Regeln sind nicht so ultra komplex. Gerade am Anfang wird man noch nicht so zugeworfen. Kann ich recht fix erklären, denke ich.

  • So, jetzt kann ich doch mal etwas zu den Spielen schreiben, die auf den Tisch kamen.


    Am Freitag gab es eine Runde #DragonFarkle , kannte ich bisher nicht. Thematisch sind wir "Helden", die den bösen Drachen in der Höhle besiegen wollen und uns dafür eine Armee an Soldaten zusammenstellen müssen. Am Ende ist dies ein nettes kleines Würfelspiel, das durch einen Regelfehler etwas länger gedauert hat als es müsste, aber es hat durchaus Spaß gemacht. Es ist kein Spiel, das ich mir jetzt kaufen will, aber würde es kleinen Starter oder Absacker immer gerne mitspielen.


    Im Anschluss gab es eine Runde #BloodRage . Überraschender Weise lag meine letzte Partie bereits 4 Jahre zurück, das merkte ich nicht nur bei der Regelauffrischung sondern auch beim Spiel. So war die Kartenauswahl beim Draft weit weg von gut und mit den ausgewählten Karten habe ich dann auch nicht gut gespielt. Dafür hat mir das Spiel wieder sehr gut gefallen und ich habe mich gefragt, warum das in meinem Umfeld so vom Radar verschwunden ist. Und ich wurde als 3. beim 62 - 64 - 112 - 163 immerhin knapp nicht überrundet. ;)


    Zuletzt gab es den Abend noch #Black Rose Wars . Vieles erinnerte mich an, nur in deutlich spannender. Viel Konfrontation, viele nette Ideen im Spiel und vor allem viele Karten, die es zu lesen galt. Dies dämpfte teilweise auch den Spielfluss. Im ersten Moment nach dem Spiel war meine Einschätzung, dass ich es gut finde, aber auf keinen Fall selbst brauche. Aber das Spiel wirkte nach, Samstag war der Gedanke bereits bei "war schon extrem gut" und als es Sonntag nochmal auf einem anderen Tisch landete, guckte ich neidisch rüber. Ich beherrsche mich noch, weil ich befürchte, dass es in meinen Runden nicht oft auf dem Tisch landen würde, sonst würde ich es wohl doch haben wollen...



    Samstag starteten wir zu 5. mit #EraOfTribes . Ich war froh das Spiel erklärt zu bekommen und mich nicht selbst durch die Regeln arbeiten zu müssen. Trotz zwei Personen, die das Spiel bereits 3x auf dem Tisch hatten, waren die Regeln nicht überall klar und beide sagten letztendlich auch, dass sie es jeweils das vierte mal mit leicht unterschiedlichen Regeln gespielt haben. Ich selbst spielte die Briten, baute mir fix eine kleine Flotte und hatte durch meinen Fischbonus das ganze Spiel über keinerlei Nahrungsprobleme. Ansonsten kam ich vor allem bei den Technologien und darüber auch bei den Revolutionen nicht Richtig aus dem Quark. Immerhin war ich ein Großteil des Spiels Startspieler. ;) Etwas überrascht war ich, dass es im ganzen Spiel nur zu einer Handvoll an Kämpfen zwischen uns kam, hier wirkte die Karte ggf. zu groß. Und es war an vielen Stellen doch etwas kleinteilig und komplizierter gemacht als nötig. Dies wird durch die nicht immer klare und konsistente Ikonographie noch verstärkt. Letztendlich bin ich mir hier noch nicht sicher. Mein Exemplar steht noch unausgepöppelt im Regal und ich kann mich noch nicht entscheiden, ob ich mit dem Pöppeln anfange oder ob es mich verlässt...


    Im Anschluss kam #TimeOfCrisis auf den Tisch. Dies war eines meiner Ziele, das am Wochenende zu spielen, das gelang und ich wurde nicht enttäuscht. Ich war der einzige, der im kompletten Spiel nicht zum Imperator aufstieg. In der vorletzten Runde wurde ich Pretender und konnte damit den Führenden noch etwas ärgern und das Feld etwas näher zusammenrücken lassen. In dem letzten Zug des Spiels hätte ich Italien einnehmen können, die Chancen standen gut, das hätte zumindest noch Platz 3 bedeuten können, aber ein unfassbar schlechter Würfelwurf machte die Hoffnung zunichte... Die Partie hat mir sehr großen Spaß gemacht, das Spiel bleibt definitiv auch in meinem Regal und muss bald wieder auf den Tisch!


    Zum Abschluss noch eine fixe Runde #TexasShowdown , nettes kleines Stichspiel, mehr gibt es da gar nicht zu sagen.



    Sonntag gab es eine Runde #Nations zu viert. Ich habe es bisher hauptsächlich solo und zu zweit gespielt und muss feststellen, dass es zu viert ein anderes und besseres Spiel ist. Der Druck war groß, immer wieder gab es ein Wettrüsten, Kriege wurden geführt, was auch die Ernährung der Bürger nicht immer möglich machte. Dazu fix gespielt (ca. 2 Stunden mit 2 Erstspielern) und mein einziger Sieg am Wochenende - yay! Gerne und jederzeit wieder, aber lieber zu viert als mit weniger Mitspielern...


    Im Anschluss #LorenzoDerPrächtige . Das hatte ich auch schon einige Zeit nicht mehr gespielt. Ich wusste auch nicht mehr, was ich hier bisher strategisch gemacht habe und ob ich mal Ideen hatte, was ich machen möchte. Aber schnell war klar, dass ich noch niemals versucht habe auf die Kirchenleiste zu gehen. So ignorierte ich die gelben und grünen Karten weitestgehend und nahm die Strafen des Papstes am Ende von Runde 1 und 2 in Kauf, schaffte es aber in Runde 3 dann ganz nach oben und bekam hierüber die 30 Punkte. Zudem hatte ich noch ein paar Endpunkte über die lilanen Karten und so reichte dies überraschend zu einem zweiten Platz in dieser Runde. Schönes, nettes Euro - gerne und jederzeit wieder.


    #Gizmos kannte ich bisher noch nicht. Vom Material her natürlich schön und es ist auch fix gespielt, begeistert hat es mich aber nicht, wobei es den anderen 3 glaube ich anders erging. Ich bin aber auch kein großer Freund von solchen Kettenzügen, die durch eine aufgebaute Engine entstehen...


    Bevor es für mich nach Hause ging noch eine fixe Partie #detectiveclub . Ich mag es sehr gerne, auch wenn die Punktewertung merkwürdig und unnötig ist. So haben wir uns bereits nach der ersten Runde keine Punkte mehr genommen, darum geht's hier einfach nicht. Ohne Punkte ist es vermutlich sogar ein besseres Spiel, der Spaß gewinnt, ha, fast poetisch...



    Damit endete mein erstes Wochenende in Bad Holzhausen. Traurig guckte ich noch über die Spiele, die ich doch so gerne noch gespielt hätte, wofür mir aber die Zeit fehlte. Traurig stalke ich auch jetzt manche Menschen, die noch vor sind, um zu sehen, was noch so auf dem Tisch landet. Und mit Vorfreude denke ich daran, dass ich nächstes Jahr wieder da sein werde, dann aber länger als ein Wochenende! Dazu tragen neben den guten Spielen auch die nette Location und insbesondere die sehr angenehmen und entspannten Mitspieler bei, die ich hier kennenlernen durfte. Nicht einer mit dem ich am Tisch saß war mir irgendwie unsympathisch, mit allen würde ich mich sofort wieder hinsetzen und losspielen, vielen Dank daher an meine Mitspieler und besonderen Dank an FBI für die Organisation!

  • 7 Tage sind wieder wie im Flug vergangen. Eingehuellt in der Blase von Holzhausen, haette keiner von uns ohne Internet und Smartphones gemerkt, wie sehr sich Deutschland in diesen 7 Tagen veraendert hat. Wir waeren heimgefahren, haetten uns ueber leere Supermaerkte, leere Zuege und leere Strassen gewundert. Das groesste Entsetzen waere wahrscheinlich beim Besuch der Sky-Kneipen hier gewesen.

    Jetzt aber mal zu den Spielen und den Spielern. Fangen wir mit letzteren an: Wie immer ein Bravo an alle. Ich fahre nicht fuer jede Meute 7 Stunden Zug, aber hier mache ich es wirklich gerne. Ich weiss ich wiederhole mich, aber es hat sich im Vergleich zum letzten Jahr nichts veraendert. Entspanntes Spielen ohne grosse Downtime machen diese Tage immer zu einem besonderem Erlebnis.

    Mal schauen, ob ich noch alles aus dem Gedaechtnis zusammenbekomme.

    "Bora Bora" war das erste Spiel. Ich war nicht soo angetan von der Idee, aber es hat definitiv Spass gemacht. Meine Erstpartie war vor zig Jahren eine 2er Partie und da kommt wahrlich nicht der Druck einer Vollbesetzung auf. Schoenes Spiel , jetzt eine 7. Und die Naehe von Marco Polo zu BB fand ich dann auch ueberraschend.

    Das oben angesprochene "Nations" folgte dann. Da ich kuerzlich Im Wandel der Zeiten in der neuen Version gespielt habe, ist es dann doch so, dass Nations einfach klarer ablaeuft und trotzdem ein grosser Balanceakt ist. Klare Symbole , eigentlich einfache Regeln. Da meine letzte Partie Jahre her ist, war es wie ein Neueinstieg, aber ein wirklich gelungener. Schoenes Spiel , daher eine 8

    "Res Arcana" war definitiv neu fuer mich. Grandiose Idee von Tom Lehmann, dass man sich eine 8 Karten Engine zusammenbastelt, die man vorher draftet. Der Rest laeuft dann doch ein bisschen wie Dominion ab, aber es spielt sich sehr zuegig und praktisch keine Downtime, da man immer selbst mit seinen Karten beschaeftigt ist. Eines der Spiele dieser Woche, von denen ich ueberlege, ob ich es haben will oder brauche. 7.5

    Danach einige Partien "Lovecraft-Letter". Ich hatte das letztens in einem Paket dabei und mir gedacht, naja probieren wir es mal aus. Schon vor einem Monat machte es allen Spass und dies wurde durch die Partinen in Holzhausen mehr als bestaetigt. Ich denke das Original darf sich Sorgen machen, ob es auf Dauer Bleiberecht hat, da LCL vielfaeltiger ist. 7

    Eine Epische 3er Partie von der Neuauflage von "History of the World" war sicher eines der Highlights. Natuerlich fehlt ein bisschen die Angst, was denn noch gedraftet wurde, aber 3 Spieler reichen definitiv um ein gutes Spielerlebnis zu haben. Vielleicht ist 4 ist beste Spielerzahl, aber was die Ragnars sich da vor 33(?) Jahren ausgedacht haben ist schon ein Klassiker und nicht nur fuer Freunde des Hau-Drauf.

    Ein weiterer Oldie war eine 4 Partie "Loewenherz" (1997), wo zumindest alle Kenner des Spiels (3) wieder festgestellt haben, wie genial doch dieses System ist. Haushoch verloren aber trotzdem viel Freude gehabt und das Vorhaben es mal als 2er zu probieren, da dann die Fronten definitiv geklaert sind. War eine 10 , bleibt eine 10

    "Faultier" von 2F, perfekt von Tina erklaert, ist herrlich Old-School, kein ueberfluessiges Herumgerechne. Einfach ein sauberes "Rennspiel" , das klare Grafik hat und eigentlich ein tolles Familienspiel ist. Thema ist zweitrangig, aber ueberraschend unterhaltsam. 7

    Dann kam einiges von Martin Wallace. Fangen wir mal mit dem besseren Spiel an: "A Handful of Stars" ist die Weiterentwicklung von "Mythotopia" das ja wieder die Hammer-Lose Mehrpersonenvariante von "A Few Acres of Snow" ist. Erstmal das Aergerliche. 3 nicht unwesentliche Druckfehler auf dem Material was schon unverzeihlich ist. Es ist gutes Spiel, aber es hat definitiv jede Menge Koenigsmacher Elemente, aber zu zweit stelle ich es mir langweilig vor. Ich werde mich jetzt nochmal mit Mythotopia beschaeftigen, da dies von der Grafik deutlich klarer ist. Leider nur eine 6 trotz der tollen Grafiken.

    Dann fuer mich das Schlechteste Wallace Spiel seit langem: "AuZtralia" . Es ist ein Beat the System Spiel, fuer das ich aber nicht bereit bin weitere 3 Stunden an Lebenszeit zu opfern. Geniales Material und wirklich tolle Karten , aber sowas von zufaellig, dass ich einen W6 als Offenbarung empfinde. Sehr schade und deswegen ein 4. Danke hier noch Bjoern als Erklaerbar und "Bot"

    Noch ein weiterer Kandidat im Doppelpack: Herr Pfister mit Maracaibo und Black Out Hongkong. "Maracaibo" besticht durch seine bunte Welt und die deutlich hoehere Interaktion. Nach der zweiten Partie ist jetzt auch klar, wie das "Kampfsystem" funktioniert, das ich bei meiner ersten Partie vor 4 Monaten nicht verstanden hatte. War ein Kaufkandidat, aber die Spieldauer ist jetzt auch nicht ohne. Die Regel halte ich persoenlich fuer suboptimal. 7.5

    "Black Out Hongkong" ist eigentlich ein tolles Spiel, aber es hat wenig Interaktion und Kleinigkeiten, die mich aergern (zu kleine Stadtkreise, 1er und 5er Geld in der gleichen Farbe) und natuerlich ein sehr aergerliches Glueckselement beim "Wer darf ins Krankenhaus) Mechanismus. Selbst die Toppreise des letzten Jahres locken da nicht 7

    "Too Many Bones" zu dritt. Was eine Materialschlacht und was fuer tolle Ideen vom Material bis zum Techtree, aber so richtig mitgezogen hat es mich nicht. Als Rollenspieler in den 80ern in der Vor-PC-Zeit waere ich vor so einem Spiel niedergekniet, heute kann man es wegen dem Material und der Grundidee machen. Eine glatte 6.5

    Zwischen einer Wartepause bei TMB eine kurze Einfuehrung von Ralf zu "Undaunted Normandy". Wir kannten es beide nicht, aber es macht schon Spass einen taktischen Deckbuilder mit kleinen Sqaudeinheiten zu spielen. Ich hoffe noch auf mehr Varianz bei mehr Einheiten und deswegen eine 6 aber mit Luft nach oben. Vielleicht verklaere ich Up Front, aber UN hat das Zeug ein aehnliches Kunststueck zu vollbringen, jedoch mit deutlich weniger Regeln.

    Weiteres "Wargame" war "Blitzkrieg" auch von Osprey. Das Paolo Mori der Designer ist, ist es ein herrlich einfaches abstraktes Spielchen, dem die Kriegsthematik aufgezwungen wurde , das aber dennoch viel Spass macht. Produktion und ein paar Wuerfelchen mehr und eine intelligentere Grafik haetten dem Spiel geholfen, dennoch ein 7 fuer das was es ist.

    Eine Runde "Keyforge" danach zeigte wieder , dass Herr Garfield schon noch gute Ideen hat und spannende 2er Spiele kann. Ich hatte leider nicht meine Decks dabei, was dem Spiel schon gut tut, da man weiss, was den kommen kann. 8

    Breese durfte nicht fehlen und "KeyFlow" war da . Heute zum Abschied noch eine Spannende 4er Runde, die wieder zeigt, dass Richard Spiele und Spielideen kann, aber nicht Grafik und vor allem Regel. Ist aber jetzt nochmal gestiegen von 6 auf 7, da wirklich ein tolles Drafting Aufbauspiel.

    Zwischendurch gab es noch "Aelteres" wie "El Dorado" mit Simones erstem Sieg :-). Immer noch ein schoenes Rennspiel, das weiss Gott nicht seinen Reiz verloren hat.

    Fast in der gleichen Besetzung noch ein "Fluegelschlag", das ich leider vor der vierten Runde zwecks Heimfahrt verlassen musste (Simone wird mich sicher noch ueber meinen letzten Platz benachrichtigen)

    Dann kommen wir mal zu denen , die mir nicht gefallen haben. Da ist zum einem der Optimierwahnsinn von "Crown of Emara", dann das in meinen Augen voellig banale, aber schon irgendwie Stimmungsvolle "DIce Hospital" (gerade in diesen Zeiten) und Roll to the Top von Cwali, was ein schoenes Roll and Write ist, das ich aber nachsehen musste, da ich es schon verdraengt hatte gespielt zu haben. Auch "5er finden" hat sich jetzt nicht eingebrannt.

    Abgerundet wurde das Ganze wie immer mit herrlichen Just One, Werwoerter, Stille Post Extrem und Wuerfelbingo runden.

    Jetzt noch zu meinen Highlights:

    Ganz klar "Die Crew". Fuer Stichspielfans eine kongeniale Idee und die sollte wirklich belohnt werden. Was auch immer Kosmos bei der Kartenqualitaet geritten hat, mindert nicht den Spielspass , der in dieser kleinen Schachtel versteckt ist. 8+

    und dank Ralfs Stauraum 15 Runden "Crokinole" bei dem ich meinen Meister in Oli mit seiner stoischen Ruhe gefunden habe. Ich will gar nicht dran denken, was ist, wenn er sich ein Brett zulegt.

    Danke an Frank fuers Organisieren, an alle fuer die tolle Zeit, fuers Regelerklaeren , bleibt gesund und bis naechstes Jahr (oder vielleicht doch noch dieses)

    Achja ich habe mit "diesen Zeiten" angefangen, wer wissen will, wie es sein koennte, wenn es wirklich "bloed" laeuft empfehle ich die toll geschriebenen Romane von Oliver Pätzold - Die Letzten: Verfall und Die Letzten: Verlust. Da sind leergeraeumte Nudelregale Kindergeburtstag oder natuerlich mal wieder "Die Maske des Roten Todes " Von Edgar Alan Poe (Holzhausen hat aber nur 5 Raeume zum Spielen :) )

  • Zwischen einer Wartepause bei TMB eine kurze Einfuehrung von Ralf zu "Undaunted Normandy". Wir kannten es beide nicht, aber es macht schon Spass einen taktischen Deckbuilder mit kleinen Sqaudeinheiten zu spielen. Ich hoffe noch auf mehr Varianz bei mehr Einheiten und deswegen eine 6 aber mit Luft nach oben. Vielleicht verklaere ich Up Front, aber UN hat das Zeug ein aehnliches Kunststueck zu vollbringen, jedoch mit deutlich weniger Regeln.

    Varianz bekommt UN bald mit #UndauntedNorthAfrica , mehr Anleihen an Up-Front allerdings bietet #TankDuel von GMT!

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Dann beginne ich mal mit meinem diesjährigen Besinnungsaufsatz:

    Bad Holzhausen 2020 - knapp vor Corona

    Freitag, 6.3.2020: Anreise und erste Partien

    Am Freitag bis 13:00 HomeOffice, dann noch ein wenig gepackt und gegen 15:00 auf die Bahn. Wie immer um die Zeit ein wenig Stau am Lotter Kreuz, so dass die Fahrzeit bei eineinhalb Stunden lag. Angekommen und der Saal war bereits voll! Meine Spieleboxen musste ich schon in zweiter Reihe abstellen. Dazu erwarteten uns viele bekannte Gesichter und auch einige Neue, so wie in jedem Jahr.

    Danach auch gleich mit zwei Neulingen und einer bekannten Nase eine Viererpartie Concordia. Ein Spiel welches ich wohl auf ewig lieben werde: wenig Regeln, hohe Spieltiefe und Landkarten als Spielpläne. So muss ein Euro sein! 8.5/10

    Danach zu dritt ein Glen More Cronicles. Zu meiner Schande muss ich gestehen ein ungespielten Glen More zuhause stehen zu haben. Die Erkenntnis aus der Partie ist das es bleiben darf. Die "Chronicle" die wir hinzugespielt haben mag etwas für Spieler sein die das Grundspiel in- und auswendig kennen, ich finde aber die Extra-Challange war nicht notwendig. 8/10 für das Grundspiel.

    Samstag, 7.3.2020: Zivilisationsspiel als Mängelliste

    Für den Samstag hatten wir im Vorfeld ein Era of Tribes ausgemacht. Zwei Spieler hatten bereits Spielerfahrung, der mit 3 Partien auf dem Buckel hat erklärt und dabei betont, dass die Regel so katastrophal sei dass bislang nach jeder Partie Regeln neu intepretiert werden mussten. Ich selbst hatte die Regeln während des Kickstarters mal überflogen und sie machten eigentlich einen strukturierten Eindruck, aber beim Nachschlagen im Spiel fiel dann doch mancher Klops auf.

    Wir spielten zu fünft und da benutzt man die ganze Karte - eindeutig zu viel. Man konnte sich ständig weiter ausbreiten ohne mit sich mit den anderen Spielern anzulegen. Barbaren konnte man dabei links liegen lassen, die waren eher zu stark für ein Scharmützel. Der auf 2 Dimensionen plattgedrückte 6-dimensionale Technologiebaum ist eine coole Idee und hat einen gewissen Wiedererkennungswert - aber in einem vernünftigen Playtest hätte man erkannt dass das Werks an Unübersichtlichkeit kaum zu übertreffen ist. So machten dann alle ihre Punkte bis auf den Britonen, der erstmal von seiner Insel herunterkommen musste. Dem Germanen wurde das irgendwann zu dumm und er griff den Slawen an. Somit machten dann Ägypter und Katharger den Sieg unter sich aus - kampflos.

    Nette Ideen alleine machen halt kein Spiel. 6.5/10

    Am Abend dann das was so einen Spieletreff ausmacht. Einfach mal eines mitgespielt was man zuvor gar nicht auf dem Schirm hatte. Und Three Kingdoms Redux war es wert kennengelernt zu werden. Ein Mehrheitenspiel mit abstrahierter Militärkomponente. Die 3 Staaten Wei, Wu und Shu streiten um die Vorherrschaft. Mit seinen Generälen muss man geschickt Mehrheiten erreichen um Truppen auszuheben und zu bewaffnen, mit denen man am Ende dann auch Grenzprovinzen gegen die Nachbarn erobern kann. Gut gemachtes Mehrheitenspiel, eine knappe 8/10.

    Sonntag, 8.3.2020: Endlich fährt die Eisenbahn

    Ein Mitspieler hatte sich 1862: Railway Mania in the Eastern Countries von GMT zugelegt und wollte es nun unbedingt spielen. Da muss man ja helfen. Und einfach erklärt sich 1862 nicht, da es gefühlt alles anders macht. Kann der Autor sich nicht entscheiden zwischen 100% floating und incrmental floating dann lässt er eben beides zu. Dazu kann man auch mal 3 Sorten Lokomotiven einführen die nach komplett verschiedenen Methonen zu Punkten kommen. Und dazu noch das Konzept der zusammenhängenden routes: man errichtet letztendlich ein zusammenhängendes Netz aus Einzelstrecken. Die Viererpartie zeigte mir dass ich immer noch nicht in der Lage bin die Startauslage gescheit zu lesen. Vielleicht sollte ich bei Gelegenheit im Solo-Modus ein wenig üben. 9.2/10

    Danach noch ein Res Arcana zu viert welches mir aufzeigte dass man ein Spiel nicht unbedingt gut erklären kann, wenn man es vor 2 Monaten einmal gespielt hat. Trotz holpriger Erklärung haben die anderen es dann aber offensichtlich gut verstanden. Gespielt haben wir mit normalem Austeilen ohne Draften. Ich wurde mit 0 Punkten letzter - just in dem Moment als ich die geilste aller möglichen Engines fertiggestellt hatte. Das Spiel kann da aber nix für. 8/10.

    Montag, 9.3.2020: Eines von Dreien

    Drei Euros des letzten Jahrganges hatte ich auf der Wunschliste für Bad Holzhausen, immerhin eines davon habe ich gespielt: Maracaibo. Zu viert gingen wir den neuen Pfister an. Erinnerte mich an Great Western Trail, weniger an Mombasa. Die Partie dauerte bis zum Abendessen, das ist für ein Euro definitiv zu lange. Ansonsten ein gutes Spiel. 7.6/10.

    Danach noch ein Res Arcana, diesmal mit draften und am Ende hatte ich wieder eine super Engine hingestellt und dabei auch immerhin 3 Punkte gemacht.

    Danach 2 Vierer-Partien Crokinole unter Flutlicht, das Brett war jeden abend gut belegt. 8/10.

    Dienstag, 10.3.2020: Russian Railroads für Erwachsene

    Ein Mitspieler hatte 1861: The Railways of the Russian Empire von JKLM/Lookout auf der Wunschliste, auch dem konnte geholfen werden. Stück für Stück werden kleine Gesellschaften ersteigert, später werden sie zu großen Gesellschaften konvertiert oder fusioniert. Und Verluste können verstaatlicht werden indem man die Ressourcen einfach in die Staatsbahn überführt. Diese ist nichts anderes als ein Bot und so etwas mag ich nicht. Daher bei mir weiterhin 8.9/10.

    Mittwoch, 11.3.2020: Griff zu den Sternen

    Das erste Spiel des Tages war A Handful of Stars zu viert, das letzte Spiel von Treefrog Games. Nachfolger des Nachfolgers von A Few Acres of Snow, an das es in meinen Augen nicht ganz herankommt. Es fühlte sich ein wenig an wie Dominion meets Starcraft. Eine knappe 8/10

    Danach eine Partie Gizmos zu viert. Dieser Engine-Builder fasziniert mich weiterhin: knappe Regeln, schnell erklärt obwohl vieles an dem Spiel erstmal nicht intuitiv ist und die Engine zündet sehr schnell. Und dazu die grandiosen Kugeln. 8/10.

    Der Rest des Abends bestand aus 3 Partien Crokinole unter Flutlicht und einer weiteren Partie Gizmos.

    Donnestag, 12.3.2020: Weltgeschichte und schönes Material

    Am Morgen begann es mit der Neuauflage von History of the World ursprünglich entwickelt von den Ragnar Brothers. Die Neuaflage ist auf 5 Zeitalter reduziert und besticht mit schöner und zweckmäßiger Ausstattung. Bei mir eine starke 8/10.

    Danach eine Partie AuZtralia zu dritt. Einer der ersten Wallace den ich nicht blind gekauft sondern auf "erstmal spielen" gesetzt hatte. Wir sind in Australien, legen Eisenbahnstrecken, bauen Farmen entlang der Strecken und bekämpfen große Alte. Cthulhu-Agricola on Rails sozusagen. Aber hinter einem bescheuerten Thema könnte sich ja eventuell ein gutes Spiel verstecken. Das ging dann eigentlich los wie ein Euro um am Ende als Amitrash zu enden. Ein Mitspieler meinte am Ende "schade um das schöne Material", ich denke das trifft es gut. Das können Sie besser, Mr. Wallace. 5.5/10

    Danach die dritte Partie Res Arcana in der Woche, diesmal mit den für Anfänger empfohlenen Startkarten plus 4 zufälligen. Wieder einmal baute ich eine starke Engine, und diesmal kam sie auch ans Laufen. 13 Punkte am Ende.

    Freitag, 13.3.2020: Frank, Herbert und die Sammelkartenspieler

    Am Morgen starteten wir in eine Partie Dune in der 2019er Ausgabe mit 6 Erstspielern. Frank und Herbert mussten nebeneinander sitzen um dem Ganzen ein Mehr an Atmosphäre zu geben. Letzendlich ein Cosmic Encounter in lang. 6 Rassen versuchen 3 der 5 Strongpoints auf Dune zu kontrollieren. Dabei unterscheiden sich die Rassen deutlich in ihren Fähigkeiten. Durch einige Regelunklarheiten zog sich das Spiel ziemlich in die Länge. Nach 5 Runden gab es die erste Möglichkeit zu Zusammenschlüssen. Als Folge entstanden 2 Allianzen: die Atraides mit dem Emporor und die Harkonnen mit den Gene Besserit. In Runde 6 gab es dann in 3 Strongpoints Konflikte zwischen genau diesen Fraktionen. Der reichen Emperor mit den hellseherischen Atraides und die gut bewaffneten Harkonnen mit den gedankenkontrollierenden Gene Besserit. Kampf 1 ergab letztendlich ein Unentschieden, die weiteren beiden gingen an Harkannen und Gene Besserit. Danach standen kaum noch Einheiten auf dem Feld und wir haben die Partie dann angesichts der fortgeschrittenen Zeit abgebrochen, da die restlichen Runden wohl eher dem Neuaufbau gewidmet worden wären. Das Spiel bekommt von mir eine 8/10.

    Danach eine Partie Blitzkrieg, ein Zweipersonen-Mehrheitenspiel im Gewand eines Wargames. Es ist kurz, es kommt auf den Punkt, es ist brauchbar. 7/10

    Nach dem Abendessen dann mal etwas aus der Kategorie "eher nicht mein Ding": Millenium Blades, Sammelkartenspiel auf der Meta-Ebene. Am Anfang bekamen wir ein vorgefertigtes Starterdeck und mussten damit das eigentliche Sammelkartenspiel spielen. Das lief bei mir noch ganz gut, über 100 Punkte. Dann bekamen wir 6 Karten und 20 Geldbündel, mit denen wir 6 Minuten ein Deck basteln konnten (mit dem Geld konnte man Karten bezahlen). Nach den 6 Minuten gab es nochmal 6 Karten, dann weitere 6 Minuten und dann noch mal 7 Minuten drauf. Und danach musste ein Deck stehen und eine Sammlung aussortiert sein. Mit meinem so gebastelten Deck habe ich dann noch 50 Punkte gemacht - ich hab's offensichtlich drauf. Lag auch daran dass die lieben Mispieler und insbesondere eine Mitspielerin mein Deck ständig zerschossen haben. Danach durften wir das Deck nochmals auf die gleiche Weise verbessern und es gab ein weiteres Turnier. Ich kam wieder auf höhere Punktzahlen, aber meine Pläne wurden natürlich wieder torpediert. Für so ein Spiel fehlt mir das Talent. Was gegen mich spricht aber nicht unbedingt gegen das Spiel. Richtige Sammelkartenspieler könnten ihre Freude daran haben. Für mich eine 7/10

    Samstag, 14.3.2020: Meisterspiele

    Nachdem es mit Mega Civilizsation in diesem Jahr nicht geklappt hat kam immerhin noch 1825 Unit 1 auf den Tisch. Zu viert brachten wird die Gesellschaften in der vorgegebenen Reihenfolge ins Spiel und vermehrten ihr Geld. Wie in 1861 bedeutet auch hier eine schlecht laufende Gesellschaft nicht direkt den Verlust der Partie. Man verkauft einfach die Aktien und übergibt sie notfalls in Receivership. Ich habe meine eigenen Gesellschaften zu früh gegründet und damit mit dem Sieg nichts zu tun. Sicherlich nicht das Beste aller 18xx, aber es stammt aus der Feder des Meisters und daher ein Kultspiel. Leider habe ich es noch nie geschafft mehrere Module zu verbinden. 8.8/10

    Danach noch eine Partie Age of Steam in der neuen Deluxe-Ausgabe. Leider hat das Geld der Deluxe-Ausgabe nicht die Qualität hat die ich mir erhofft hatte. Die Boards sind schön neu designed worden, allerdings ist der Aufdruck der . Das Spiel bleibt ganz großes Kino: klar in den Regeln und im Ablauf, Fehler werden knallhart bestraft und es geht immer eng zu auf dem Brett. 9.6/10.

    Sonntag 15.3.2020: Jedes Jahr das gleiche Drama

    Und am Sonntag war es dann vorbei. Abschied nach dem Frühstück. Dabei war doch noch so viel zu spielen. Und mit so vielen hatte ich gar nicht spielen können. Vielen Dank an alle meine Mitspieler, die mich ertragen haben. Ich habe Euch mit Freude ertragen! Es waren schöne Partien darunter und die meisten fanden in dieser schönen Holzhausen-Atmosphäre statt, wo das Spielen zwar im Vordergrund, das Zusammensein aber im Mittelpunkt steht.

    Der größte Dank geht wie jedes Jahr an Angie und FBI, die das alles wieder möglich gemacht haben.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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    and young enough not to choose it

    3 Mal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Bad Holzhausen 2020 - knapp vor Corona

    Da muss ich deinen Zeithorizont etwas gerade rücken - Die ersten Fälle gab es schon Anfang Dezember...

    #EraOfTribes Der auf 2 Dimensionen plattgedrückte 6-dimensionale Spielplan ist eine coole Idee und hat einen gewissen Wiedererkennungswert

    Häh, wie meinen? :/

    Ansonsten kann ich nur die variablen Landschaftsteile empfehlen!

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Die ersten Fälle gab es schon Anfang Dezember...

    Ohne Relevanz für das Seminar. Ich denke wir sind uns einig dass das Seminar eine Woche später nicht mehr stattgefunden hätte.

    Ansonsten kann ich nur die variablen Landschaftsteile empfehlen!

    Es war auch mein Gedanke dass es mit diesen besser wird. Aber was ist das für ein Armutszeugnis für ein Spiel wenn es erst mit der Erweiterung spielbar wird.


    Mit dem Wiedererkennungswert meine ich den Technologiebaum - habe ich oben korrigiert.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Es war auch mein Gedanke dass es mit diesen besser wird. Aber was ist das für ein Armutszeugnis für ein Spiel wenn es erst mit der Erweiterung spielbar wird.

    Ja, es wird damit besser - aber vernünftig spielbar ist das Grundspiel allemal! Du musst nur andere Denkmuster als die üblichen Mega-Civ oder 18XX Überlegungen anwenden, dann klappt’s auch bei EoT...;)

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Es war auch mein Gedanke dass es mit diesen besser wird. Aber was ist das für ein Armutszeugnis für ein Spiel wenn es erst mit der Erweiterung spielbar wird.

    Ja, es wird damit besser - aber vernünftig spielbar ist das Grundspiel allemal! Du musst nur andere Denkmuster als die üblichen Mega-Civ oder 18XX Überlegungen anwenden, dann klappt’s auch bei EoT...;)

    Ich denke da nicht an MegaCiv, eher an Civilization New Dawn oder Archipelago. Die sind vergleichbar und machen es definitiv besser. Warum also weitere Zeit mit Era of Tribes verbringen, wo ich Besseres im Regal habe.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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