Neues Reviewformat zu »Die Crew« & »Carnival of Monsters« (Feedback erwünscht)

  • Hi zusammen,


    seit dem »Tag der Brettspielkritik« spukt mir eine Idee im Kopf rum, die ich nun in die Realität umgesetzt habe, daher würde ich mir euer Feedback wünschen. Eine der Kernaussagen des Tages war: Weniger Regelerklärung, Fokussierung auf das Wesentliche. Mit meinem neuen Review-Format »300 in 300« will ich dieses Vorhaben umsetzten und mich quasi etwas selbst geißeln: Die Aufgabe ist es, in nur 300 Wörtern die Essenz der Spiele herauszufinden und damit sich selbst zu zwingen, überflüssiges zu streichen. Freue mich über Feedback, falls ihr mal reinlesen wollt! Ich habe zwei Artikel zu zwei Spielen online bisher:


    »Die Crew«
    Die Crew (Thomas Sing / Kosmos) - Insert Moin | Insert Moin


    »Carnival of Monsters«

    Carnival of Monsters (Richard Garfield / Amigo) - Insert Moin | Insert Moin


    (PS: Falls ok kann ich die beiden Reviews auch komplett hier posten, falls das lieber gesehen wird als Links?)

  • Gefällt prinzipiell. Aber die 300-Worte-Grenze schränkt schon die Auswahl der zu rezensierenden Spiele deutlich ein - oder kannst Du Dir vorstellen auch ein (ich übertreibe mal) Gaia Project oder Twilight Imperium 4 in dem Format zufriedenstellend zu besprechen. Das wäre mal eine Challenge ;)

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Gefällt prinzipiell. Aber die 300-Worte-Grenze schränkt schon die Auswahl der zu rezensierenden Spiele deutlich ein - oder kannst Du Dir vorstellen auch ein (ich übertreibe mal) Gaia Project oder Twilight Imperium 4 in dem Format zufriedenstellend zu besprechen. Das wäre mal eine Challenge ;)

    Eigentlich sehe ich nicht, warum das nicht gehen sollte - aber ja, es wirkt erstmal schwieriger, weil die Spiele komplexer und komplizierter sind und sich oft nicht in 2-3 Sätzen beschreiben lassen. Aber der Reiz eines Spiels lässt sich ja trotzdem einfangen in weniger Wörtern (hoffe ich). Regeln sollen ja bewusst nicht groß auftauchen. Mein nächster Text wird wohl Dinosaur Island, aber ich könnte mich auch an Brass: Birmingham probieren :D

  • yzemaze warum denn "Spielehandel"? Es geht doch um Spielereviews? Ich kann die Links auch rausnehmen und die Reviews direkt in den Thread machen - aber es geht doch nicht um den Link, sondern um die Besprechung.

  • Hab mir jetzt nur Carnival of Monsters durchgelesen. Die Idee von. „Kurz und knapp“ gefällt mir. Allerdings darf die Qualität nicht drunter leiden. Mir fehlen da wichtige Infos:


    Es gibt Handkarten, die ich mir aussuche. Aha. Aber was machen die? Und was machen die Länderkarten? Was machen die Aktionskarten?


    Hierüber erfahre ich nix. Genauso wenig wie über den Reat der Mechanik.


    Schön dass es Vielspieler ernüchtert, aber solange ich keine Infos über das eigentliche Spiel hab, sind die 300 Worte leider nutzlos

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Ich sehe folgende Punkte:

    1. Der Verweis auf Skat setzt voraus dieses zu kennen. Jeder Leser verbindet eine andere Emotion mit Skat, so dass jeder Leser einen anderen Eindruck bekommt.
    2. Mir kommt der Teil Spielgefühl etwas zu kurz
    3. Um einen Eindruck zu bekommen sind zumindest jeweils ein paar Worte zu: Hintergrund Reviewer, Art des Spiels (Genre), Besonderheit/ Abgrenzung zu vergleichbaren Spielen - Innovationsfaktor, Spielgefühl, Wiederspielreiz, Pro/ Contra, Thema. Das wird schon schwer in 300 Worten
    4. Sprachliche Verzierungen im Review, um es nicht zu trocken zu gestalten bzw. die Reviews ausreichend unterschiedlich zu gestalten.

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  • So, „Die Crew“ gelesen. Grundsätzlich gefällt mir die Idee sehr, denn es ist gerade die hohe Kunst, die Essenz eines Spiels zu destillieren und niederzuschreiben. Zu 100 % ist dir das zwar nicht gelungen, aber die Richtung stimmt. Details wie „Einmal pro Partie dürfen alle eine der geheimgehaltenen Handkarten auslegen. Mit einem Chip geben wir einen von drei Zuständen bekannt: Ist dies unsere höchste, die niedrigste oder die einzigste Zahlenkarte dieser Farbe?“ sind meines Erachtens fehl am Platze, verwirren oder reißen aus dem Flow. Also gern noch mehr Fokus auf das Erlebte oder das tatsächliche Spielgefühl legen, d. h. mehr Richtung Ben Maddox (5G4D) als Richtung Regelzusammenfassung.


    [Und bitte kein „einzigst“ :crying: ]

  • Bandida Ich halte jegliches nacherzählen von Regeln überflüssig. Für Details gibt es Spielregeln. Das finde ich in Rezis langweilig zu lesen. Drum gibts das in der Art bei mir auch nicht.

    Immer diese Phrasendrescherei „Nacherzählen von Spielregeln“


    Hier geht es nicht darum, dass Details fehlen, sondern dass komplett ALLES fehlt. Ich hab null! Ahnung, worum es bei dem Spiel geht (außer Expedition, Monster, Kartendrafting). Es könnte ebensogut ein Sammelkartenspiel, Monopoly oder Mädn sein. Der Artikel hat im Prinzip null Informationswert, außer dass ich weiß, dass es Länder- und Aktionskarten GIBT und ich Karten rumreiche. WARUM das spannende Entscheidungen sein sollen ... tjoa


    Kartendraft bieten mir auch andere Spiele

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Danke für's Lesen bisher schon mal und alle, die konstruktiv Kritik geben! Merci. Und ja, man muss viel weglassen – ich denke, wenn man wirklich *garnichts* über das Spiel weiß, sind die Texte deutlich schwerer zu verstehen, da geb ich euch absolut recht.

  • Na das Ding ist halt, dass man solche Texte normalerweise liest, um etwas über das Spiel zu erfahren, was man noch nicht weiß und was dieses Spiel ausmacht.


    Viele Spiele sind toll, viele haben Monster, viele Draft-Mechanismus...


    Interessant ist, was genau dieses Spiel ausmacht und WARUM es spannende Entscheidungen bietet, die aber für Vielspieler ernüchternd sein können, weil es keine Strategien gibt.


    Ja das ist ne Challenge. Aber ich glaube es ist machbar. Die Idee find ich super. Du solltest halt vorher schon genau filtern, welche Infos wichtig sind.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

    2 Mal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Jap und das Traurige ist: es machen welche quasi. Leere Worthülsen und immer wiederkehrende Phrasen mit dem Informationsgehalt eines alten Teppichs


    Nein wir wollen keine nacherzählten Regeln. Über den Punkt sind wir lange weg. Aber wer komplett alles wegrationalisiert, sollte wenigstens verdammt unterhaltsam schreiben können. Und das kann nur Pikmin. Nur braucht die dafür 300tausend Worte :D


    Ich weiß bis heute nicht, was man bei Ultraquest tatsächlich macht...


    Aber egal: Schnattercorps ftw

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Die Crew gelesen:

    Ich kannte das Spiel und der Text passt. Der Text bringt das Spielgefühl gut rüber und ich finde meine eigenen Spielerfahrungen gut wiedergegeben.


    Carnival of Monsters gelesen:

    Ich kannte das Spiel nicht und ich habe ehrlich gesagt auch nach dem Lesen immer noch keinen rechten Schimmer worum es geht und ob es für mich taugt.


    Meist lese ich Rezensionen zu Spielen die ich nicht kenne, und da hilft mir dieses Format leider nicht weiter.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

    2 Mal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Bei der Selbstbeschränkung auf 300 Worte sollte jedes einzelne Wort treffen, weil ungenaue Formulierungen oder unnötiges Drumherum-Geschreibsel kann man sich in dieser Forum nicht leisten. Lange Texte kann fast Jeder schreiben. Kurze und dann wirklich treffende hingegen nur Wenige gut. Unterhaltsame und informative Texte kaum Jemand.


    Habe Dein Review zu "Carnival of Monsters" gelesen, weil ich das auf der SPIEL kennenlernen und durchspielen konnte in Viererrunde. Finde ich halb gelungen. Denn wüsste ich nichts über das Spiel, erfahre ich eigentlich zu wenig zum Spielablauf. Kenne ich das Spiel, dann brauche ich kein Review, das mir vom Spielablauf erzählt. Wer ist also Deine Zielgruppe für diese Art von Reviews?


    Erfahre ich stattdessen was zum erlebten Spielgefühl? Was war gut und warum und was hat nix getaugt und wieso? Ja, mit "spannend, ägerlich, toll, ernüchternd, reizvoll" eingeleitet. Das war mir aber zu sehr komprimiert und deshalb notgedrungen oberflächlich dargestellt. Die Besonderheiten des Spiels, wie "wunderschönen Illustrationen von der Starriege der Branche", kommen mir dabei zu kurz.


    Wer nicht lesen mag, der liest auch keine kurzen Texte, die für sich alleine stehen sollen und nicht nur die Einleitung oder Zusammfasung eines Videoreviews sind. Wer gerne gute Texte liest, der braucht keine Reviews, die sich auf 300 Worte beschränken und in dieser Beschränkung zu viel weglassen müssen. Sofern Du Deine Texte also nirgendwo platzieren willst, wo der Platz vorgegeben ist, ist diese Selbstbeschränkung eine tolle Übung für Dich. Aber für mich als Leser ohne echten Mehrwert. Es sei denn, ich möchte mich auf typisch Phil Eklund komprimierte Spielanleitungen vorbereiten.


    Das waren schon 255 Worte da oben und gesagt habe ich "quasi" recht wenig. :)


    Das Review zu "Die Crew" hat mir wesentlich besser gefallen. Als Kurzeinstieg, um was es bei dem Spiel geht. Das wusste ich vorher nicht wirklich und nach diesen 300 Worten bin ich jetzt neugierig auf dieses Spiel geworden. Allerdings kann ich in keinster Weise beurteilen, ob in diesem Review etwas fehlt oder besser herausgearbeitet werden müsste. Eben weil ich das Spiel nicht kenne und mich deshalb voll und ganz auf Deine Schilderungen einlassen muss.


    Genau so, als schnellen Kurzeinstieg für Uninformierte, sehe ich diese Review-Art. Am Ende des Artikels hätte ich allerdings gerne weiterführende Informationen, also Links zu anderen Reviews und Demopartien und Unboxings in diversen Formen und dabei aufgelistet, was Du dazu wertend meinst.


    Und schon haben wir 385 Worte zusammen - ohne diesen Satz hier.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ich habe den Beitrag zu Carnival of Monsters gelesen (5 Partien bisher gespielt) und konnte ihn - so glaube ich zumindest - nur durch Kenntnis des Spiels nachvollziehen. Wenn man das Spiel nicht kennt, ist der Beitrag, befürchte ich, relativ nutzlos. Umgedreht habe ich doch einige Dinge vermisst, die ich in Kenntnis des Spiel gern erwähnt gesehen hätte. Dennoch, mir gefällt der Grundgedanke, möglichst prägnant zu beschreiben und ich finde auch den Schreibstil richtig gut. Nur bin ich mir nicht sicher, ob 300 Wörter nicht doch etwas zu knapp ist... :/

  • Also der Text zu "Die Crew" ist mir besser gelungen als zu Carnival. Das war auch der zweite Versuch. Das Gefühl hatte ich auch und das scheint ihr ja auch zu bestätigen. Vielleicht sind 300 Wörter tatsächlich einen Tick zu wenig, ja. (Oder ich muss noch besser präzisieren und schleifen).

  • Die Challenge mit den 300 Wörtern erinnert mich ans Schreiben für die Tageszeitung. Voriges Jahr zu Weihnachten hatte ich etwa 800 Zeichen pro Spiel. Hanabi habe ich sogar mal auf 500 Zeichen beschrieben.


    Wie sowas in etwa aussieht (in diesem online verfügbaren Artikel von November 2016 war etwas mehr Platz pro Spiel - mehr als 300 Wörter werden es aber kaum sein pro Spiel), kann man hier nachlesen: lebensart_artikel,-lebensart-wir-wollen-nur-spielen-_arid,235788.html - der Artikel erschien in der Printausgabe und eben in der verlinkten Onlineversion.

  • Meine Meinung hab ich ja schonmal im Discord kundgetan, aber hier gerne nochmal:
    Ich bin durch den Artikel zu "Die Crew" sehr neugierig auf das Spiel geworden, da der Text mich inhaltlich gefesselt hat und trotzdem den groben Spielablauf vermitteln konnte. Da ich das Spiel nicht näher kenne, weiß ich nicht ob etwas Relevantes fehlt oder nicht, aber es hat mein Interesse derart geweckt, dass ich das Spiel auf meinen Weihnachtswunschzettel gesetzt habe.


    Bei "Carnival of Monsters" ist mir nicht so recht klar, wie das Spiel eigentlich funktioniert, und ob es für mich interessant oder gar reizvoll wäre. Wahrscheinlich sind 300 Wörter für komplexere Spiele etwas wenig.


    Wenn ich darüber nachdenke, wie ein 300 Wörter Review für Gloomhaven, KDM oder Twilight Imperium aussehen könnte, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass das funktioniert. Das Format ist klasse, aber möglicherweise ist es einfach für kleinere Spiele besser geeignet als für größere/komplexere?

  • Ich habe deinen Text zu die Crew nicht gelesen. Deinen Text zu Carnival of Monsters habe ich auch nicht gelesen. Ich werde beide Texte auch nicht lesen.


    Deine Idee erinnerte mich ein wenig an Professor Keating und seine wunderbare Anweisung, irgendwelche absonderliche Regeln ins Nirvana zu verbannen.


    Wie auch immer, ich muss jeden Tag mit Entsetzen zur Kenntnis nehmen, dass das Lesen aus der Mode gerät. Inzwischen gibt es erschreckend viele Menschen, die es nicht mehr können.


    Und, na klar, nacherzählen oder gar abschreiben ist eine Verschwendung von Lebenszeit.

    Wie wäre es mit gut und egal wie lang?

  • Hallo Christian,

    Bandida

    Je mehr du weglässt, umso eher kannst du ein und das selbe Review für verschiedene Spiele verwenden ;)

    Und wo bleibt da der Spaß am Schreiben? Wenn man die aufgewendete Zeit schon nicht vergütet bekommt. :/

    Liebe Grüße
    Nils (hat von den Redaktionen schon immer die Beschränkung auf 600 - 1800 Zeichen pro Empfehlung genannt erhalten. Print verursacht Kosten.)

  • Du kannst Spaß haben so viel du willst, nur möchte man als der arme Schreiberling, der sowas unvergütet auf den Markt schmeißt, ja auch gelesen werden. DAS ist die Währung


    So einen Artikel (wie Carnival) lese ich in einem Blog/Website/wo auch immer genau ein Mal. Den nächsten Artikel schau ich mir gar nicht erst an.


    Hart aber so ist es. Zeit ist ein wertvolles Gut


    Gruß Ines (die lange Spaß hatte ohne Selbstgeißelung)

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • Ich finde ein klar strukturierte Rezension kann für Regelkundige und Regelunkundige hilfeich sein. Warum kann das "wie funktioniert das Spiel?" nicht einfach in einen eigenen Absatz (wird meines Erachtens auch häufig gemacht)? So kann ich als Regelkundiger den Absatz einfach überlesen.

    Noch einfacher für den Leser wäre eine Art

    -Absatz :)


    Im Prinzip liest doch im Moment auch keiner eine Regelnacherzählung - sondern liest beim Spielgefühl/Fazit weiter.

  • Kermit

    … also die Bartsch’e Schule:

    • (Einleitung)
    • Wie geht x?
    • Was passiert?
    • Was taugt es?

    300 Worte für »Was passiert?« und »Was taugt es?« wären ja auch ok :)

  • So einen Artikel (wie Carnival) lese ich in einem Blog/Website/wo auch immer genau ein Mal. Den nächsten Artikel schau ich mir gar nicht erst an.

    Ich weiß auch nicht, ob es Ziel führend ist, einem Experten-Forum (wo gerne mal vor dem Erwerb Spielregeln prüfend gelesen werden) "leichte" Spiele-Empfehlungen zum Fraß vorzuwerfen. Die brauchen so etwas nicht.
    Kurze Spiele-Empfehlungen würde ich auch nicht unbedingt Rezension nennen. Eine Kritik sollte nachvollziehbar sein, wenn es nicht wie nicht wie ein Gott gefälltes Urteil wirken soll. Das braucht Textmenge. Und Mengen an Text reduziert auch die Leserzahl. ;)


    Ich selber halte das Mitteilen meiner persönlichen Kritik für überflüssig. Es würde mich selbst und nicht das Spiel in den Mittelpunkt stellen. Wenn ich vor dem weißen Blatt sitze, überlege ich mir, was will das Spiel, wie und schafft es das überhaupt und wo ist die Zielgruppe. Ich bin dann bemüht DIE anzuschreiben. Wer sich auf das Gschreibsl ein positives oder negatives Urteil bildet, hat immer die Möglichkeit zu einer eigenen Entscheidung - und das ist auch gut so - weil ebenso das Ziel erreicht wurde.

    Liebe Grüße
    Nils (fehlt das Interesse, den Leser zu entmündigen)

  • Ich finde eine Regeltechnische Übersicht unverzichtbar, die grundlegenden Dinge wie das Spiel was macht, gehören zum Verständnis einfach dazu. Ohne diesen kann ich doch gar nicht beurteilen, ob mir ein Spiel gefallen könnte. Eine Jubelarie oder gnadenloser Verriss verliert so seine Grundlage, das wieso, weshalb, warum als Grundlage fehlt dann völlig. Wenn ich ein Spiel habe und spätere Reviews lese, kann ich das ja überspringen.


    Auch eine Beschränkung auf z.B. 300 Wörter finde ich völlig sinnfrei. In der Printbranche mag das ein limitierender Faktor wg. Platzbedarf sein, wir hier sind das nicht. Warum also einschränken? Der eine ergießt sich in überschäumender Verbalerotik, der andere mags eher kurz und knapp. Eigener Stil eben...


    Was ich wiederum ganz gut finde, ist am Ende eine stichwortartige Zusammenfassung nach "good, bad, ugly" also "gut, nicht so gelungen, beknackt" (Begriffe frei wählbar). Das gibt einen guten Überblick, idealerweise gefolgt von einem kurzen Fazit:

    "Trotz der Materialmängel erzeugt das Spiel einen schönen Spannungsbogen und gibt durch den o.a. Kniff dem Genre des Deckbuildings eine neue Richtung."


    So oder ähnlich...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Ich weiß auch nicht, ob es Ziel führend ist, einem Experten-Forum (wo gerne mal vor dem Erwerb Spielregeln prüfend gelesen werden) "leichte" Spiele-Empfehlungen zum Fraß vorzuwerfen. Die brauchen so etwas nicht.

    Mit deinem Hintergrund hätte ich eigentlich erwartet, dass du Stil und Inhalt (hier in Form von Komplexität) auseinanderhalten kannst. So als Profischreiber ;) Hier wurde nach Stil gefragt, nicht nach dem Schwierigkeitsgrad oder der Auswahl von Spielen

    Ich selber halte das Mitteilen meiner persönlichen Kritik für überflüssig. Es würde mich selbst und nicht das Spiel in den Mittelpunkt stellen. ..............................................................Wer sich auf das Gschreibsl ein positives oder negatives Urteil bildet, hat immer die Möglichkeit zu einer eigenen Entscheidung - und das ist auch gut so - weil ebenso das Ziel erreicht wurde.

    Die meisten Leser wollen aber eben keinen Artikel in Form einer Werbeanzeige (das macht der Verlag schon selber) sondern eben genau DIE MEINUNG des Autoren.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Ich selber halte das Mitteilen meiner persönlichen Kritik für überflüssig.

    Aus meiner Sicht der falsche Ansatz. Ganz im Gegenteil, viele wissen nach einiger Zeit um die gedanklichen "irrungen und Wirrungen" einer Person und können damit ziemlich gut den eigenen Geschmack abgleichen. Man ist quasi auf der gleichen Wellenlänge, dieses "Geekbuddy-System" auf BGG ist auch ein guter Ansatzpunkt dafür. Wenn du z.B. ein Spiel mit 8 oder besser bewertest, weiß ich, das es für mich nichts ist. ;)

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Ich will mich ungern selbst zitieren, muss es aber trotzdem tun. Ich finde das auch unverzichtbar. Dass man Regeln braucht, ist einfach so. Sie machen das Gerüst. aus. In meinem Podcast habe ich ja auch keine Regeln nacherzählt, sondern mich auf was passiert konzentriert. ABER: man muss die Regeln als Stütze verwenden, denn diese führen ja erst dazu, dass überhaupt was passiert. Und da muss ich Torlok auch zustimmen. Es ist sinnfrei, wenn die Grundlage fehlt, warum etwas passiert. Das wieso und warum ist Elementar. Der Witz: In seinen Rezis zu Computerspielen macht Manuspielt das auch. Dass es für Brettspiele etwas anderes ist, habe ich auch dann so richtig gemerkt, als ich bei beinem Podcast über Videospiele reden wollte. Ich war wie ein Fisch aus den Wasser.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Mein persönlicher Rahmen ist 400-800 Wörter. Mehr schreibe ich im Normalfall nicht, würde ich persönlich auch nicht unbedingt bei einem Blog lesen wollen. Es sei denn das Thema interessiert mich.


    Die 300 Worte finde ich eine gute Idee aber, wie schon oft gesagt wurde, muss man dann auch trotz dem Verzicht auf eine Regelerklärung das Spiel so beschreiben, dass man zumindest nachvollziehen kann was zu tun ist.

    Dass du auf das Gefühl eingehst, dass das Spiel vermittelt ist gut, hilft aber nichts wenn mir zwar dieses zusagt, ich aber die Mechanik(en) dahinter nicht mag.


    Deswegen: bitte ein bisschen mehr ins Detail oder vielleicht nochmal das Format überdenken. Wie wär's mit 300 in 365?

    300 Spiele im Jahr? 300 Worte für das Spiel + 65 für dein Fazit mit Spielgefühl


    Oder so ähnlich.


    Hmmm... Vielleicht klau ich mir die 365 sogar. :D


    [EDIT: Ich hab nur Carnival of Monsters gelesen, weil ich das zumindest schon mal gespielt habe]

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

    Einmal editiert, zuletzt von carlosspicyweener ()

  • Das erinnert mich grad etwas an die vielen Diskussionen der letzten Zeit:


    "Story, wir brauchen mehr Story!!!" Und dann wird das Ganze auch noch vorgelesen und dann sitzen da 4 Leute und lauschen ... bei Kerzenlicht und Kaminfeuer ...


    Anscheinend wird Story immer wichtiger. Ich frage mich nur immer öfter: wieso lest ihr keine Bücher? Spiele haben Regeln. Und wenn es nur eine einzige beknackte Regel ist, so hat es doch immer noch die Eine. Willst du in Richtung A oder B gehen? Dann lies bei 345a weiter, ansonsten bei 211b. Nicht viel, aber immerhin.


    In meinen Augen ist diese eine Regel dann aber eben essenziell, weil es genau die Regel ist, die das Spiel von einem Roman unterscheidet (außer irgendjemand will seinen Roman irgendwie in 3D plastisch leben lassen und schiebt deswegen kleine Püppchen auf einem bunten Brett hin und her; regellos).


    Regeln machen Spiele zu Spielen. Nicht die Wortgewalt eines Autors. Das wegzulassen ... naja

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

    Einmal editiert, zuletzt von Bandida ()

  • dass du Stil und Inhalt (hier in Form von Komplexität) auseinanderhalten kannst.

    hmm - ich verstehen den Zusammenhang nicht. Ich sprach vom Schreiben. Und du beziehst dich auf die Spieleauswahl?

    Ja, das ist Werbung für den Titel. Ich kritisieren doch wohl oft genug, dass die Verlage hier nassauern; greifen billigst Oberfläche ab. Andere Gewerbe müssen für dieses Präsentiert werden Anzeigen schalten. Und ohne das Anzeigen-Geschäft "lohnt" sich das Schreiben für den Griffelhalter nicht.

    Aus meiner Sicht der falsche Ansatz.

    Aus deiner Sicht. Man kann sich aber entscheiden, ob man für seine Fan-Base schreibt oder über Spiele. Ich glaube nicht daran, dass ein Spiel besser oder schlechter wird, wenn ich mein Meinung dazu Kund mache. Wichtiger ist mir, dass die Leute das richtige Spiel für sich finden. Wenn die falschen Leute einen Titel spielen, kann da nichts bei rauskommen.

    Liebe Grüsse
    Nils