Ich musste gerade etwas schmunzeln, als ich in einem alten D-Day-Dice-Thread von 2012 schmökerte. Hier mal ein paar Zitate aus dem Thread
Für rund 34 Euro kein Schnäppchen, aber die Materialqualität ist gut:
Mittlerweile kostet D-Day Dice über 50€, aber das jetzt nur am Rande ....
Kickstarter muss erst noch beweisen, dass es neben optisch hervorstechenden Spielen auch Spiele hervorbringen kann, die eine ausreichende redaktionelle Güte haben, so dass die auch nach der Euphorie-des-Neuen langfristig überzeugen können.
Heute haben wir die drölfzigste Auflage von Zombicide, die Leute kloppen sich um Kingdom Death:Monster ....
Ich habe da meine Zweifel, lasse mich aber gerne widerlegen, weil das bedeuten würde, dass mit Kickstarter nicht nur die Anzahl sondern auch die Qualität der Spiele steigt. Nur kann ein redaktionell ausgereiftes Spiel gegen ein optisch herausragendes Spiel bei Kickstarter bestehen? Und wie viele Kickstarter-Spiele wird es geben, die beides vereinen?
Ja die Qualität ist durchaus gestiegen ... und das trotz der "Ecken und Kanten" die Atti damals unbedingt behalten wollte ...
Ich glaube, wir beobachten erst den Anfang einer neuen Form von Publikation, die die Vielspielerszene verändern könnte. Weil irgendwann jeder Verlag in diesen kleinen Auflagenzahlen nur noch den sicheren Crowdsourcing-Weg gehen könnte.
Auch das ist zum Teil wahr geworden.
Ich glaube, dass hier die Lernfähigkeit der Käufer unterschätzt wird. Ein paar Klogriffe (aufgrund der Emotionen sind ein paar mehr notwendig als normal) führen dazu, dass Verlage und später auch die Kickstarterplattform nd dann auch andere Crowdfundingplattformen bei häufig schlechten Spielen ihre Reputation verlieren. Der Kunde lernt nämlich und selektiert dann wieder "besser". Dann werden wieder andere Kriterien wichtiger. Ergo: alle Beteiligten täten gut daran über Qualität und nicht über grundlosen Hype zu verkaufen...
Und die Qualität wurde! besser. Der Hype ist geblieben...
Schon spannend, solche Einschätzungen von damals mit dem Wissen von heute zu vergleichen. Will hier also niemanden an den Pranger stellen (oder die Zitate oben überhaupt bewerten), find es nur interessant. Gerade weil ich heute sooo vieles von KS spiele. Zumindest mal finanziert über KS, wenn vllt. auch nicht selbst gebacken. Eigentlich sind es fast mehr KS, als Spiele, die auf dem herkömmlichen Weg verlegt wurden.
Eine zeitlang hab ich geglaubt, KS hätte sich für mich erledigt, weil ich die Spiele aus den ersten Jahren fast alle wieder verkauft habe. Man merkte wirklich die fehlende redaktionelle Bearbeitung. Da hat sich vieles verbessert. Einige Ecken und Kanten gibt es natürlich, manchmal mehr, manchmal weniger. Aber so wie Atti mag auch ich es, wenn nicht alles bis zur Unendlichkeit rundgeschliffen wurde. Manchmal erschreckt mich die Entwicklung zum Teil aber auch. Grad wieder bei Street Masters, wo man dann mit Entsetzen feststellen muss, dass man die Kampagne verpasst hat (weil völlig uninteressant) und dann steht man da und kommt nicht an das Teil ran. Da wäre normaler Verlagsweg schon irgendwie cooler. Aber ob man es dann überhaupt SO kriegen würde?
Und wie mag die Entwicklung wohl weitergehen? Was ich auf jeden Fall gut finde: die Verlage trauen sich einfach mehr. Jetzt kommen endlich all die Ideen raus, an die man sich vorher nicht ran getraut hat. Und das finde ich, ist das Schönste an der ganzen Sache