Kickstarter, Meinungen von damals und was daraus wurde

  • Ich musste gerade etwas schmunzeln, als ich in einem alten D-Day-Dice-Thread von 2012 schmökerte. Hier mal ein paar Zitate aus dem Thread


    Für rund 34 Euro kein Schnäppchen, aber die Materialqualität ist gut:

    Mittlerweile kostet D-Day Dice über 50€, aber das jetzt nur am Rande ....

    Kickstarter muss erst noch beweisen, dass es neben optisch hervorstechenden Spielen auch Spiele hervorbringen kann, die eine ausreichende redaktionelle Güte haben, so dass die auch nach der Euphorie-des-Neuen langfristig überzeugen können.

    Heute haben wir die drölfzigste Auflage von Zombicide, die Leute kloppen sich um Kingdom Death:Monster ....

    Ich habe da meine Zweifel, lasse mich aber gerne widerlegen, weil das bedeuten würde, dass mit Kickstarter nicht nur die Anzahl sondern auch die Qualität der Spiele steigt. Nur kann ein redaktionell ausgereiftes Spiel gegen ein optisch herausragendes Spiel bei Kickstarter bestehen? Und wie viele Kickstarter-Spiele wird es geben, die beides vereinen?

    Ja die Qualität ist durchaus gestiegen ... und das trotz der "Ecken und Kanten" die Atti damals unbedingt behalten wollte ...

    Ich glaube, wir beobachten erst den Anfang einer neuen Form von Publikation, die die Vielspielerszene verändern könnte. Weil irgendwann jeder Verlag in diesen kleinen Auflagenzahlen nur noch den sicheren Crowdsourcing-Weg gehen könnte.

    Auch das ist zum Teil wahr geworden.

    Ich glaube, dass hier die Lernfähigkeit der Käufer unterschätzt wird. Ein paar Klogriffe (aufgrund der Emotionen sind ein paar mehr notwendig als normal) führen dazu, dass Verlage und später auch die Kickstarterplattform nd dann auch andere Crowdfundingplattformen bei häufig schlechten Spielen ihre Reputation verlieren. Der Kunde lernt nämlich und selektiert dann wieder "besser". Dann werden wieder andere Kriterien wichtiger. Ergo: alle Beteiligten täten gut daran über Qualität und nicht über grundlosen Hype zu verkaufen...

    Und die Qualität wurde! besser. Der Hype ist geblieben...



    Schon spannend, solche Einschätzungen von damals mit dem Wissen von heute zu vergleichen. Will hier also niemanden an den Pranger stellen (oder die Zitate oben überhaupt bewerten), find es nur interessant. Gerade weil ich heute sooo vieles von KS spiele. Zumindest mal finanziert über KS, wenn vllt. auch nicht selbst gebacken. Eigentlich sind es fast mehr KS, als Spiele, die auf dem herkömmlichen Weg verlegt wurden.


    Eine zeitlang hab ich geglaubt, KS hätte sich für mich erledigt, weil ich die Spiele aus den ersten Jahren fast alle wieder verkauft habe. Man merkte wirklich die fehlende redaktionelle Bearbeitung. Da hat sich vieles verbessert. Einige Ecken und Kanten gibt es natürlich, manchmal mehr, manchmal weniger. Aber so wie Atti mag auch ich es, wenn nicht alles bis zur Unendlichkeit rundgeschliffen wurde. Manchmal erschreckt mich die Entwicklung zum Teil aber auch. Grad wieder bei Street Masters, wo man dann mit Entsetzen feststellen muss, dass man die Kampagne verpasst hat (weil völlig uninteressant) und dann steht man da und kommt nicht an das Teil ran. Da wäre normaler Verlagsweg schon irgendwie cooler. Aber ob man es dann überhaupt SO kriegen würde?


    Und wie mag die Entwicklung wohl weitergehen? Was ich auf jeden Fall gut finde: die Verlage trauen sich einfach mehr. Jetzt kommen endlich all die Ideen raus, an die man sich vorher nicht ran getraut hat. Und das finde ich, ist das Schönste an der ganzen Sache

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Schöner Beitrag.
    Aber man muss bei KS nochmal genauer trennen. Zum einen die Spiele die wirklich mit Herzblut und vor allem ohne großen Verlag im Hintergrund entstanden sind. Da merkt man durchaus Ecken und Kanten. Von dieser Art Spiele habe ich aus nostalgischen Gründen nur noch ein älteres (Time of Soccer) und ein aktuelles (Era of Tribes). Der Rest habe ich wieder verkauft. Bei dieser Art von Spielen muss man schon genauer schauen oder einfach das Thema toll finden.


    Zum anderen diejenigen Spiele die durch größere Verlage (zB. Asmodee/ Awaken Realms) bei KS starten. Das ist dann einfach eine Risikoabwälzung auf den Kunden. Bei diesen Spielen merkt man aber schon, dass da Profis am Werke waren. Die Gefahr hierbei ist mMn das ganze Blingbling um ein Spiel, dass oftmals nur blendet und zusätzlich für wirkliche Preisexplosion im Brettspielsektor verantwortlich sind.

    Die wirklich guten Spiele sind später im Retail erhältlich. Daher bin ich im Gegensatz zu früher bei KS deutlich zurückhaltender.

  • tl;dr

    :shoot:


    Das Konzept Kickstarter ist nach wie vor eine tolle Möglichkeit seine eigene Idee zu verwirklichen. Leider haben die meisten Kampagnen aber nicht mehr viel mit diesem löblichen Konzept zu tun, sondern sind ein guter Vertriebsweg für einige Verlage geworden. Da wird mit dem Hype, der schon damals existierte, gearbeitet. Einzelne Verlage generieren schlicht durch ihr Logo auf der Verpackung viel Aufmerksamkeit (siehe Awaken Realms aktuell).


    Zuletzt richtig gefreut habe ich mich über Arne Lorenz Projekt zu Era of Tribes. Das war für mich Kickstarter in Reinform und hat genau diese ursprüngliche Intention eingefangen. Solche Spiele gibt es immer noch, nur wird Kickstarter aus meiner Sicht immer mehr von den großen Verlagen dominiert, die all-monatlich neue Kampagnen fahren. Dabei sind dann öfters auch Aufgüsse bereits bestehender Ideen (Zombicide), aber auch neue Entwicklungen, die es ohne Kickstarter so nicht gegeben hätte (KDM, Too Many Bones, Nemesis, Cthulhu Wars,...).


    Für diese Spiele und die Möglichkeit der Verwirklichung bin ich Kickstarter dankbar. Ich glaube kaum, dass Pegasus Tainted Grail alleine entwickelt oder Feuerland Gloomhaven finanziert hätte. In dieser Hinsicht kann man sich glücklich schätzen, in der aktuellen Zeit zu leben.


    Was mir nicht zusagt, ist der Trend zu immer mehr Plastik und unnützen Stretchgoals. Ein Spiel, das mit xx$ beworben wird, überzeugt mich oder nicht. Ob da noch 5 Kilo Plastik nachgeschossen werden, interessiert mich erstmal relativ wenig. Für andere mag das aber wichtig sein.

    Sind es Stretchgoals wie die Kampagne bei Tainted Grail, dann sieht das anders aus und da bin ich auch froh, dass ich einen solch großen Zusatz bekomme. Für mich wäre es nur schön, wenn es diese Exklusivität nicht gebe und Brettspieler nicht mit Mondpreisen für das Verpassen einer Kampagne bestraft würden. Der Vorteil, den die Backer haben, ist ja oftmals schon ein deutlicher Preisvorteil, da braucht es die Exklusivität aus meiner Sicht nicht.


    Kickstarter ist und bleibt aber eine ständige Versuchung für viele Brettspieler. Da gibt es immer etwas zu entdecken und im Pitch klingt auch vieles klasse. Bei einigen Spielen fehlt es dann leider an redaktioneller Überarbeitung oder die Kampagne scheitert schon an der Umsetzung, da die Ersteller sich übernommen haben. Das ist das Risiko, welches man bei Kickstarter mitträgt. Durch die tolle Aufbereitung unterstützt man tendenziell aber eher ein Projekt mehr als weniger und ärgert sich im Nachgang vielleicht über ein mittelmäßiges Spiel.


    Man kann aber auch eine Perle erhalten, die es so nicht wieder geben wird oder zumindest auf längere Zeit nicht. Das Gefühl, am Spiel teilgehabt zu haben, ist auch etwas positives und macht das Spiel selbst zu etwas persönlichem. Für viele ist alleine die Kampagne und das Lesen der Updates ein Unterstützen wert.


    Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die richtigen Kracher auch wieder aufgelegt werden. Wenn nicht durch Verlage, dann über eine zweite Kampagne. Es sollte sich also niemand mehr unter Druck setzen etwas unterstützen zu müssen.


    Neue Ideen und Ansätze gibt es immer wieder und dahingehend ist Kickstarter eine absolute Bereicherung des Hobbies. Ich denke auch, dass durch die vielen Kampagnen die Materialqualität in Retailspielen beeinflusst wurde, da die Verlage gemerkt haben, dass ein großes Augenmerk auf die Aufmachung gelegt wird. Genauso haben sie aber auch gesehen, dass sich für Brettspiele höhere Preise aufrufen lassen und haben diese Entwicklung ebenfalls nicht verschlafen.

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

  • Kickstarter hat in meiner Wahrnehmung inzwischen vor allem eines gebracht: Bis zum bersten aufgeblähte Spiele durch Stretchgoals und exklusive Expansions, die man dann im Pledgemanager nochmals teuer dazukauft, um ja nichts zu verpassen. Die Reduktion aufs Wesentliche ist dabei leider völlig verloren gegangen. So toll ein Nemesis auch ist, ich fühle mich von dem Spiel schlicht erschlagen. Wie viel Freizeit müsste ich da investieren, um beide Kampagnen, alle Charaktere, alle Spielmodi und alle Alientypen nicht nur angespielt, sondern auch entspannt durchgespielt zu haben, um irgendwann zu sagen, alles davon wirklich erlebt zu haben? Mit solchen Kickstarter-Monstern könnte man seine Spielesammlung bequem auf 10 Spiele reduzieren und wird trotzdem von 1500 Neuheiten jedes Jahr erschlagen, von denen ich inzwischen 50% völlig ignoriere, 40% noch nicht einmal kenne, 9% oberflächlich sichte,einen Bruchteil davon einmal spiele und übrig bleibt weniger als 0,5% der Neuheiten, von denen ich sage, dass sich der Kauf gelohnt hat.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Nemesis ist aus meiner Sicht da aber ein ziemlich schlechtes Beispiel. Die Kampagnen hatten und haben zeitliche Abstände durch Waves, die Charaktere hat man, wenn man in größerer Runde spielt, sehr schnell alle auf dem Tisch und ansonsten hat man da doch gar nicht so viel Fleisch. Ich bin da ansonsten total bei dir, aber bei Nemesis habe ich eher den Eindruck, das die Leute nach dem Basispaket dann doch irgendwann Abwechslung woll(t)en.

  • Auch ein subjektiv wahrgenommener Trend: Die Leute wollen die großen Projekte. Kleine Projekte mit weniger SGs haben auch mit geringen Pledgebeiträgen Schwierigkeiten noch Geld abzukommen.


    Der Trend, mehr für ihr Geld bekommen zu wollen, auch wenn es austauschbares Plastik ist, zieht unglaublich.


    Sine Tempore bewies mir dieses Jahr eindrücklich, wie gut dieses "viel hilft viel" funktionieren kann: Gar nicht. Die Basiselemente sind nicht mal richtig rund, aber bitte ganz viel Material auf dieses Sandbegilde schütten.


    Schöner Gegentrend zuletzt: Mehr Standee-Abgebote.


    Auch Death may die war gestern in Sachen Spielumfang (also abseits Plastik) für mich ganz schön ernüchternd, vor allem bezogen auf Street Masters.


    Dennoch gibt es bei KS immer noch genug ideelle Projekte.

    KS Pending: Stormsunder, Dinosaur 1944, RtoPA, Primal, USS Freedom, Arydia, Harakiri, , EUS: Flashpoint, Zerywia Quest, Bad Karmas, Malhya, Phantom: Epoch, Warcrow Adventures, TT Addons, DaDu Wave 2 :D

    Die Nische

  • Auch ein subjektiv wahrgenommener Trend: Die Leute wollen die großen Projekte. Kleine Projekte mit weniger SGs haben auch mit geringen Pledgebeiträgen Schwierigkeiten noch Geld abzukommen.

    Ich sehe das nicht als ein Problem der Stretch Goals. Vielmehr kommen imo drei Punkte zum Tragen:


    • Die Versandkosten sind bei kleinen Projekten sehr oft prozentuel viel höher im Vergleich zum Spiel. Wenn ich das Spiel für 15$ backe, dann aber 15$ Versand noch einmal drauflegen soll, warte ich halt lieber auf den Retail. Bei einem 180$-Projekt sind dann 30$ Versand zwar insgesamt mehr, aber eben nur ein deutlich kleinerer Anteil an der Gesamtsumme.
    • Große Projekte haben deutlich kleinere Chancen in den Retail zu kommen und wenn dann häufig nur sehr abgespeckt. Dieser Trend wird derzeit zwar aufgebrochen (7th Continent, Gloomhaven), aber insgesamt ist die Chance auf einen vollen Release im Retail viel geringer.
    • Der Preisunterschied von KS-Version zu Retail ist bei günstigeren Spielen viel mehr verschmerzbar. Wenn das Spiel im KS 15$ und dann im Retail 25€ kostet, komme ich aufgrund der Versandkosten des KS (s.o.) quasi auf den gleichen Preis. Bei TG beispielsweise muss ich (wenn es überhaupt komplett in den Retail kommt) sicher nicht 85€, sondern eher 200€ zahlen.

    Ich gebe dir aber recht, dass es insgesamt ein Trend ist, der schade ist. Ich möchte beispielsweise mein Fudgitive nicht missen, auch wenn ich es erst später entdeckt habe und über den Gebrauchtmarkt bekommen habe. Es wäre aber schade, wenn solche Spiele untergehen, nur weil es gerade neben Even Greater Wall, Zombicide 586 oder Blood Rising Moon um Unterstützer buhlt.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Ich sehe Kickstarter mittlerweile auch extrem überzogen was das „Bling, Bling“ betrifft.


    Ich kenne Kickstarter noch als es auch viel für Videospiele genutzt wurde und holla die Waldfee, was wurde man da auch teils besch.....


    Das kann ich wiederum zum Glück nicht sehen.


    Dennoch habe auch ich das Gefühl das nur noch Bling Bling Monster den Markt abgreifen obwohl diese den Weg über KS gar nicht mehr nötig haben. Finde ich extrem Schade und filtere ehrlich gesagt diese Firmen nun aus (Ja, auch euch AR).

    Aaaaber wenn man etwas sucht findet man trotzdem noch Perlen (Dark Domains, Era of Kingdoms, Artemis Project, The Ancient World von diesem Jahr) die trotzdem noch in qualitativ hochwertigen Versionen kommen.


    Auch das Thema Zeit spielt bei uns mittlerweile eine große Rolle da wir mit einem 18 monatigen (B)Engel gesegnet sind. Da bleibt nicht mehr viel. Daher haben wir eine neue Regel die wir zu 90% befolgen: es wird nur noch gekauft was wir selbst getestet haben und gefällt.

    Auch der Platz ist ein Problem. Wir könnten hier auch gar nicht solche Bling Bling Monster unterbringen was den Platz betrifft.


    Ich bin mal gespannt wie das weitergeht den irgendwann kommt ein Sättigungsgefühl und der Markt muss sich wieder ändern.

    Ich hoffe aber das dauert noch etwas denn dieses Sättigungsgefühl war ein Grund warum ich vor ca 7 Jahren mit PC Spielen gebrochen habe da dort gefühlt schon alles da war. Einzig ab und an ne Runde Paradox Games (Imperator Rome, Stellaris, Age of Wonders Planetfall) werden ein bis zweimal die Woche für ne Stunde gestartet.

    Meine Sammlung


    Meine 10er : High Frontier 4all - Hoplomachus - Labyrinth-War on Terror - Obsession - Space Empires 4x - Uprising

    Meine 9+er: Abomination - BIOS-Megafauna - BIOS-Origins - Burncycle - Captain’s Log - Cloudspire - Dark Domains - Dinosaur World - Empires of the Void II - Kingdom Rush - Nemos War - Pax Pamir - SpaceCorp - On Mars - Space Infantry:Resurgence - Star Trek-Ascendancy - Stellar Horizons - Teotihuacan - Volters Lead the Way! - Yedo - Zero Leader

  • In meiner Nische empfinde ich Kickstarter durchaus als Bereicherung... Viele Miniaturen 30 Custom Dice - da klicke ich eine Kampagne sofort wieder weg...


    Aber Kickstarter hat uns Projekte wie EGG/Lacerda, Trickerion oder Barrage ermöglicht und das zu einem noch vertretbaren Preis, ich möchte nicht wissen was die Spiele in der Qualität kosten würden wenn es nur 500er/1000er Auflagen gäbe, weil die Verlage einen Flop scheuen. Weiterhin gibt es Sierra Madre Games neuerdings in optisch ansprechend, aus das schreibe ich zu einem guten Teil Kickstarter zu.

    Nischen profitieren, neben den erwähnten Sierra Madre Games finden immer mehr 18xx Spiele ihren Weg auf Kickstarter zu vernünftigeren Preisen und mit vernünftigem Material. Versuche heute mal Leute die nicht 18xx Spieler sind mit einem "selbst gedruckten" Spiel (Print on Demand) an den Tisch zu locken...


    Mein persönliches Fazit, ich finde Kickstarter gut da meine Nische so viel bunter geworden ist. Wenn man Spiele mit einer Komplexität von BGG 3,8+ bevorzugt wird die Suche nach passenden Titeln nämlich deutlich begrenzt, nimmt man Kickstarter raus. Der einzige Fluch ist, dass es noch mehr Spiele gibt und wir als Spieler selbst filtern müssen was wir möchten und was uns ein Spiel bieten soll

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Ich meide KS nach wie vor. Ich bin der Ansicht, die guten Sachen kommen sowieso irgendwann bei einem "richtigen" Verlag mit anständiger redaktioneller Bearbeitung.

    für 08/15 Euros und Großprojekte mag das gelten, aber je nischiger und spezieller und je kleiner der Erfolg der Kampagne ausfällt stimmt das nicht. Wenn man also recht „mainstreamig“ unterwegs ist, ergibt sich kein Problem, aber wenn es kantiger sein darf und nicht rund gehobelt durch einen Redakteur, der, verständlicherweise, möglichst viel über die üblichen Distributionswege verkaufen will, klappt das nicht.

    Und dann bleibt immer noch, dass der Aspekt, dass häufig Backer erst den Weg bereiten für ein Spiel, das dann als Retail rauskommt. Wenn alle so handeln würden, wäre unsere Spielewelt wesentlich ärmer.

  • Guter Punkt: die Nische (Achtung Kalauer) hatte ich so noch gar nicht bedacht, aber stimmt natürlich. Und auch das Complexity-Rating scheint mir wichtig zu sein, da der Retail derzeit auf dem Trip zu sein scheint, dass es bloß nicht zu anspruchsvoll sein darf.


    Für Eurogames ist KS vllt. gar nicht mal so eine Bereicherung, für AT auf jeden Fall. Die Leben ja von den Tonnen an Plastik. Und auch von ungewöhnlichen Ideen.


    Welche Eurogames kommen denn von KS und hätte es vllt. so gar nicht ohne KS gegeben?

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • für 08/15 Euros und Großprojekte mag das gelten, aber je nischiger und spezieller und je kleiner der Erfolg der Kampagne ausfällt stimmt das nicht. Wenn man also recht „mainstreamig“ unterwegs ist, ergibt sich kein Problem, aber wenn es kantiger sein darf und nicht rund gehobelt durch einen Redakteur, der, verständlicherweise, möglichst viel über die üblichen Distributionswege verkaufen will, klappt das nicht.

    Ich denke, ich weiß, wo ich mit meiner umfangreichen Rosenfeldberg-Sammlung hin gehöre.

    Einmal editiert, zuletzt von Matze ()

  • Welche Eurogames kommen denn von KS und hätte es vllt. so gar nicht ohne KS gegeben?

    Spontan würde ich nennen:

    - #Trickerion

    - #Anachrony

    - #Barrage

    - #Feudum

    - #Scythe

    - #ChimeraStation

    - #CityOfTheBigShoulders


    Bei Vital Lacerda ist zumindest das Material schöner, wobei das Material eines Escape Plan durchaus umfangreich war und da auch schon die Frage gestellt werden darf


    Aktuell auf KS gewesen denke ich direkt an:

    - #Titan

    - #Legacies


    #Gugong wäre sicher nicht so hübsch geworden und hatte damals ein unglaubliches Preis/Leistungsverhältnis. Und ob Phil Eklund über 3500 Exemplare von #BIOS:Genesis (kein Euro sondern eine Simulation) hätte absetzen können ist ebenfalls die Frage

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    Einmal editiert, zuletzt von matthias19281 ()

  • Crowdfunding stellt für mich immer noch eine Bereicherung dar, da man weiterhin interessante Spiele findet. Jedoch achte ich mittlerweile mehr darauf was ich unterstütze, weil ich mittlerweile besser weiß was mich interessiert und das sind zumeist kleinere Projekte. Die Materialpornos interessieren mich nur noch in Ausnahmefällen.
    Was mir jedoch weiterhin fehlt sind eine redaktionelle Bearbeitung und Blindtests. Beides würde eine Menge Fehler beseitigen. Allgemein würde eine professionellere Arbeitsweise vielen Projekten gut tun.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Was die Qualität der Spiele angeht, würde ich zwischen Kickstarter und dem normalen Verlagsweg keine großen Unterschiede mehr sehen. Auch von Verlagen gibt es haufenweise mäßige und verzichtbare Spiele, zum Teil sogar richtige Gurken. Und bei Kickstarter sind kaum noch Ersttäter unterwegs, sondern oft ebenfalls große Verlage oder jedenfalls Leute mit viel Erfahrung. Was mir Kickstarter bietet ist eine Kampagne. Und wenn die gut gemacht ist, hat die für mich durchaus ihren eigenen Wert, unterhält, ist spannend und steigert die Vorfreude. Wenn man dann weiß, wann man sich besser zurückhält (weil das Spiel doch mehr ein Blender ist oder weil es zwar toll ist, aber nicht auf den Tisch kommt oder weil man schon zu viele ähnliche Spiele hat), dann zahle ich gerne auch mal ein Dollar mehr für die paar Wochen Spaß, die mir eine gute Kampagne bereitet. Draufgezahlt habe ich bisher ohnehin nie, selbst wenn die Spiele mir nicht gefallen haben, sind sie nahezu verlustfrei noch weiterverkauft worden.


    Alles in allem: Kickstarter hin und wieder gerne, ich fände es schade, wenn es diesen Weg nicht gäbe. Und ich finde, dass auch etablierte Verlage die Fans - auch ohne Kickstarter zu nutzen - durchaus mehr mit reinnehmen könnten, mehr Spannung und Vorfreude auf ihre Spiele generieren könnten. Stonemaier Games macht das aus meiner Sicht perfekt, auch ohne Kickstarter.

  • Es gab schon immer mäßige und verzichtbare Spiele direkt im Handel, aber zumindest wurden/werden die besser bearbeitet als so mancher Kickstarter. Es kommt nicht selten vor, dass ich Anleitungen von Kickstartern habe bei denen ich in der Übersetzung erstmal massiv Fehler ausbessern muss. Darauf könnte ich gut verzichten. Auch das Arbeiten mit etablierten Verlagen ist teilweise weitaus angenehmer als mit vielen der Kickstarterprojekten.


    Entsprechend nutzen die Verlage/Projekte, ihre mit vorherigen Kickstartern gemachten Erfahrungen in meinen Augen nur unzureichend. Siehe oben.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Problem : Bei Kickstarter finanzierte Spiele sind auch nach Erscheinen durch BGG Wertungen kaum einzuschätzen.

    Mein Eindruck:

    Einige werten hoch, ohne das Spiel jemals gespielt zu haben(Hype), einige werten hoch, weil sie ja viel investiert haben (man will ja (Vielleicht unbewusst) nicht eingestehen, dass es eher ein mittelmäßiges Spiel ist) , einige werten hoch, weil sie es gleich oder vielleicht später weiterverkaufen wollen ...

    Problem2: Mit den gegebenen Informationen ist es wahnsinnig schwer, ein Spiel vorab einzuschätzen...

    Viele Spiele mit riesen Aufmerksamkeit und positiven Vorabvideoreviews konnten mich beim Spielen nicht überzeugen (Rise to nobility, Robin Hood and the merry men, Covil, Viral, ...)

  • Retrospektiv betrachtet muss ich sagen, dass ich fast nur über KS meine Spiele beschaffe. Und auch mit Blick in die Zukunft wird sich kaum etwas daran ändern.

    Dort finde ich fast ausnahmslos die Spiele bzw. Spielerfahrungen, die ich vorrangig suche. Neue Crawler-artige, story-getriebene Heldenentwicklungsspiele, im Idealfall noch mit einer Entwicklung über eine Kampagne hinweg.

    Daher freue ich mich sehr, dass Crowdfunding im Bereich Brettspiele eine so große Bereicherung vor allem im Hinblick auf Vielfalt geworden ist. Dabei stört mich weniger, dass KS Spiele manches mal ebend nicht so glatt gefeilt sind wie ein Spiel für den Retailmarkt. Ganz im Gegenteil, es macht die Sache so spannend.

  • Das sowieso. Ich liebe KS als Wiese für ausgefallene Projekte in meinem Genre.


    Nicht umsonst besteht mein Spieleschrank aus nahezu 100% KS.


    Nichtsdestotrotz gibt es Trends, die bitter schmecken.

    KS Pending: Stormsunder, Dinosaur 1944, RtoPA, Primal, USS Freedom, Arydia, Harakiri, , EUS: Flashpoint, Zerywia Quest, Bad Karmas, Malhya, Phantom: Epoch, Warcrow Adventures, TT Addons, DaDu Wave 2 :D

    Die Nische

  • Nicht zu vergessen was wir schon in einem anderen Thread hatten...

    Kickstarter selbst ist auf max. Gewinn ausgelegt, den Plattform Betreibern ist die Qualität der Kampagnen doch völlig egal!

    Und die Arbeitsbedingungen sind ebenso unterirdisch.

    Ja, es bietet Chancen aber auf auf wessen Rücken?!

    Ich glaube es wäre oft kein Problem auf anderen Wegen Spiele zu veröffentlichen.

    Früher war Türklinken putzen bei den Verlagen (Profis) angesagt...heute kann jeder einfach machen... und wirft dem Plattform Betreibern das Geld in den Rachen...

    Und wenn das Spiel nix ist...oder auch gar keins kommt...egal...alle haben ihre Kohle im Sack.

    Ja, ich mache auch bei Kickstarter mit...aber nur noch selten und ausgesucht..

    Mir gefällt die Art wie es abläuft nicht mehr so gut wie zu Anfangszeiten...

    Ich fand auch die Kampagnen spannend...

    Die Wartezeit hat man sich halt mit vorab Informationen beschäftigt....jedes Paket hatte was von Weihnachten....

    Und jetzt?....jetzt fragen hier im Forum einige „da kommt ein Paket...keine Ahnung von wem das sein könnte“ 😳

    Ich habe auch einige Kickstarter Spiele direkt oder ziemlich zeitnah, nach Erhalt verkauft..

    Wie es hier schon erwähnt wurde...für Viele bloß noch eine Geld Druckmaschine und für ganz Wenige noch eine Herzensangelegenheit.

  • Oh, was ich noch als ganz miesen Trend empfinde ist das verkaufen von Spielen auf Messen obwohl die Baker ihre Versionen noch nicht bekommen haben. Das ist etwas was gerade massiv zunimmt und für mich ein absolutes NoGo ist.

    Ich rede da nicht von z.b. Funtails wo sich das ganze um ca ein bis zwei Wochen versetzt hat, das ist für mich noch ok. Ich rede von Monaten die da teilweise dazwischen liegen. Das ist ne bodenlose Frechheit in meinen Augen.

    Meine Sammlung


    Meine 10er : High Frontier 4all - Hoplomachus - Labyrinth-War on Terror - Obsession - Space Empires 4x - Uprising

    Meine 9+er: Abomination - BIOS-Megafauna - BIOS-Origins - Burncycle - Captain’s Log - Cloudspire - Dark Domains - Dinosaur World - Empires of the Void II - Kingdom Rush - Nemos War - Pax Pamir - SpaceCorp - On Mars - Space Infantry:Resurgence - Star Trek-Ascendancy - Stellar Horizons - Teotihuacan - Volters Lead the Way! - Yedo - Zero Leader

    Einmal editiert, zuletzt von Bender30 ()

  • Davon kann man eigentlich bei fast jedem Kickstarter ausgehen, wenn Auslieferung im September/Oktober geplant ist. Finde es auch nicht wirklich schoen, ja die Argumente kennt jeder und sie sind natuerlich schluessig, ja man muss die Messe mitnehmen blabla, sie sind trotzdem darauf abgestimmt und viele halt nicht auf August, der Hype soll zum Zeitpunkt der Messe sein.


    Und im Endeffekt ist die Aufregung der Backer auch Publicity.

    Einmal editiert, zuletzt von Vollkasko ()

  • Crowdfunding stellt für mich immer noch eine Bereicherung dar, da man weiterhin interessante Spiele findet. Jedoch achte ich mittlerweile mehr darauf was ich unterstütze, weil ich mittlerweile besser weiß was mich interessiert und das sind zumeist kleinere Projekte. Die Materialpornos interessieren mich nur noch in Ausnahmefällen.
    Was mir jedoch weiterhin fehlt sind eine redaktionelle Bearbeitung und Blindtests. Beides würde eine Menge Fehler beseitigen. Allgemein würde eine professionellere Arbeitsweise vielen Projekten gut tun.

    Interessante Aussage - ich finde dass das Eine das Andere nicht ausschließt. Siehe Legacies zuletzt oder das noch kommende Stress Botics die mit viel Material daher kommen, aber ein Erstlingswerk bzw. das mit Abastand größte Projekt eines eher kleinen Verlages bisher sind...

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Oh, was ich noch als ganz miesen Trend empfinde ist das verkaufen von Spielen auf Messen obwohl die Baker ihre Versionen noch nicht bekommen haben. Das ist etwas was gerade massiv zunimmt und für mich ein absolutes NoGo ist.

    Ich rede da nicht von z.b. Funtails wo sich das ganze um ca ein bis zwei Wochen versetzt hat, das ist für mich noch ok. Ich rede von Monaten die da teilweise dazwischen liegen. Das ist ne bodenlose Frechheit in meinen Augen.

    Hier muss man aber auch unterscheiden, wie das Unternehmen das während der Kickstarter Kampagne kommuniziert hat und auf welche Art die Unterstützer bevorteilt werden gegenüber späteren Retailkäufern. Wird zur Kampagne gesagt "Wenn ihr uns unterstützt, habt ihr das Spiel garantiert als erstes" dann erwarte ich das auch so und empfinde es als absolutes Nogo, wenn dann auf der Messe Exemplare verkauft werden, bevor die Lieferungen an die Backer alle angekommen sind. Kommuniziert das Unternehmen soetwas nicht und verkauft die Spiele dann mit selben Inhalt für gleiches oder gar weniger Geld auf einer Messe, bevor die Backer etwas bekommen, komme ich mir als Unterstützer auch verarscht vor und werde zukünftig bei denen nichts mehr backen, da ich im Retail ja eh den besseren Deal mache.

    Haben wir aber den nicht seltenen Fall, dass die Backer entweder einen starken finanziellen Rabatt bekommen oder einen Haufen an zusätzlichen Kickstarter-Exclusive-Inhalten wie bei typischen CMON Spielen, dann finde ich das als Backer etwas vermessen, zusätzlich auch noch zeitliche Lieferpriorität zu erwarten, sofern die nicht vorher versprochen wurde.

    Einmal editiert, zuletzt von danom ()

  • Crowdfunding stellt für mich immer noch eine Bereicherung dar, da man weiterhin interessante Spiele findet. Jedoch achte ich mittlerweile mehr darauf was ich unterstütze, weil ich mittlerweile besser weiß was mich interessiert und das sind zumeist kleinere Projekte. Die Materialpornos interessieren mich nur noch in Ausnahmefällen.
    Was mir jedoch weiterhin fehlt sind eine redaktionelle Bearbeitung und Blindtests. Beides würde eine Menge Fehler beseitigen. Allgemein würde eine professionellere Arbeitsweise vielen Projekten gut tun.

    Interessante Aussage - ich finde dass das Eine das Andere nicht ausschließt. Siehe Legacies zuletzt oder das noch kommende Stress Botics die mit viel Material daher kommen, aber ein Erstlingswerk bzw. das mit Abastand größte Projekt eines eher kleinen Verlages bisher sind...

    Welche Aussage meinst du? Die zu Materialpornos oder die zu mehr Qualität?

    Was Materialpornos betrifft, Stress Botics kann ich vom Material her nicht beurteilen, da der Kickstarter noch nicht gelaufen ist und Legacies ist für mich persönlich kein Materialporno. Schau dir mal Black Plague an, Dawn of Madness oder Deep Madness. Das ist viel zu viel Zeug, das braucht man alles nicht. Und gerade das Balancing bei CMON ist nicht das Beste. Da bekommst du einfach nur mehr vom Gleichen, was die Spielbalance kaputt macht/machen kann, weil nicht ausreichend getestet. Wenn ich mir hingegen Nemesis angucke ist das zwar auch viel an Material, aber es ist nicht mehr vom gleichen, sondern erweitert das Spiel auf interessante und spielbare Art und Weise. Davon habe ich persönlich einen Mehrwert.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Interessante Aussage - ich finde dass das Eine das Andere nicht ausschließt. Siehe Legacies zuletzt oder das noch kommende Stress Botics die mit viel Material daher kommen, aber ein Erstlingswerk bzw. das mit Abastand größte Projekt eines eher kleinen Verlages bisher sind...

    Welche Aussage meinst du? Die zu Materialpornos oder die zu mehr Qualität?

    Was Materialpornos betrifft, Stress Botics kann ich vom Material her nicht beurteilen, da der Kickstarter noch nicht gelaufen ist und Legacies ist für mich persönlich kein Materialporno. Schau dir mal Black Plague an, Dawn of Madness oder Deep Madness. Das ist viel zu viel Zeug, das braucht man alles nicht. Und gerade das Balancing bei CMON ist nicht das Beste. Da bekommst du einfach nur mehr vom Gleichen, was die Spielbalance kaputt macht/machen kann, weil nicht ausreichend getestet. Wenn ich mir hingegen Nemesis angucke ist das zwar auch viel an Material, aber es ist nicht mehr vom gleichen, sondern erweitert das Spiel auf interessante und spielbare Art und Weise. Davon habe ich persönlich einen Mehrwert.

    Es war auf die Materialpornos gemünzt - Legacies hat ja sehr viel dabei würde ich dennoch als kleineres Projekt einsortieren, daher meinte ich es schließt sich für mich nicht aus. Bei Miniaturkrempel bin ich wie bereits geschrieben immer schnell beim zuklicken des Projekts. Im Regelfall bin ich solange interessiert bis ich Minis sehe und dann weiß ich dass das Spiel nix für mich ist... Daher kann ich die Materialfülle der genannten Spiele nicht beurteilen ohne mir das gesondert anzusehen. - Im Übrigen läge die absolute Schmerzgrenze für mich bei All-In irgendwo zwischen 150 und 200€ für ein Spiel, was so manchen Kickstarter für mich schon kategorisch ausschließen würde

    Trickerion, Gugong oder EGG/Lacerda wäre für mich auch bereits ein Materialporno - aber eben im Eurobereich und Mindclash haben auch als "kleines" bzw. Herzensprojekt losgelegt.


    Bei StressBotics kann man erahnen, dass viel dabei sein wird, wenn man sich die Fotos auf BGG anschaut oder das Spiel auf der Messe gesehen hatte.

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • So toll ein Nemesis auch ist, ich fühle mich von dem Spiel schlicht erschlagen. Wie viel Freizeit müsste ich da investieren, um beide Kampagnen, alle Charaktere, alle Spielmodi und alle Alientypen nicht nur angespielt, sondern auch entspannt durchgespielt zu haben, um irgendwann zu sagen, alles davon wirklich erlebt zu haben?

    Nemesis ist aus meiner Sicht da aber ein ziemlich schlechtes Beispiel. Die Kampagnen hatten und haben zeitliche Abstände durch Waves, die Charaktere hat man, wenn man in größerer Runde spielt, sehr schnell alle auf dem Tisch und ansonsten hat man da doch gar nicht so viel Fleisch. Ich bin da ansonsten total bei dir, aber bei Nemesis habe ich eher den Eindruck, das die Leute nach dem Basispaket dann doch irgendwann Abwechslung woll(t)en.

    Und ich habe wiederum den Eindruck, dass beides bei Nemesis nicht zutrifft. Man muss sich nicht erschlagen fühlen oder Angst haben, etwas zu verpassen, genau wie man nicht in kurzer Zeit "mehr" möchte oder braucht. Wer das reine Grundspiel gespielt hat, weiß, dass er hier ein großartiges, rundes Spiel vor sich hat, das gar keine Erweiterungen notwendigerweise benötigt. Es ist top, so wie es ist, und kann auch "in sich selbst" mehrfach in vollen Zügen genossen werden. Imho ein top Kickstarter und ein strahlendes Beispiel der letzten Zeit, wie man alles richtig macht. Generell wohl bei Awaken Realms bisher der Fall, wenn man mal von der Geschwindigkeit der Kampagnen bzw. des Fulfillments ausgeht.

    Lg

  • LookAtTheBacon Ich habe nicht geschrieben das man Abwechslung braucht. Nemesis ist so wie es zurzeit erhältlich ist, ein absolutes TOP-Spiel und für mich das Highlight aus 2019. Ich bin da ganz bei Dir! ABER und darum ging es in meinem Post, ist es eben kein gutes Beispiel für ein aufgeblähtes Kickstarterspiel, in das man viel Zeit investieren muss. Die Regeln sitzen dann doch recht schnell und der Umfang ist überschaubar. Das man damit immer wieder viel Spaß hat, schließt sich nicht aus. Es ist nun aber nicht so, das jeder Charakter mit hunderten Facetten gesegnet ist und man viele Partien braucht, bis man sich eingespielt hat. Zum Glück! Das Spiel will ganz andere Qualitäten aufs Brett bringen. Abschließend habe ich behauptet, das bei Nemesis, so mein Eindruck, Vielspieler sich hier auf die Erweiterungen freuen und sich Abwechslung wünschen, eben weil das Spiel so großartig ist. Es wird hier also mehr gefordert und einem nicht unnötig hinterhergeworfen.

  • Alles gut, war auch nicht negativ gemeint oder so. Aber freue mich natürlich, dass dir das Spiel auch sehr gut gefällt :) Ich habe jedenfalls noch lange mit dem Grundspiel zu tun und spüre kein Verlangen nach Abwechslung.

    Lg

  • Nochmal: es sollte keine Kritik sein. Ich wollte lediglich aussagen, dass ich persönlich der Meinung bin, dass Nemesis auch ohne alle Addons, Stretchgoals usw. ein überragendes Spiel ist und diese nicht braucht. Da kam mir diese Passage gerade recht und ich habe sie einfach so übernommen, wie es für meine Aussage in dem Moment am besten Sinn gemacht hat. Ich wollte dich damit nicht aus dem Zusammenhang reißen oder sonst etwas, sondern nur ein eigenes Statement einbringen :)


    Und zu deinem Ursprungspost: ich verstehe was du aussagen möchtest, halte Nemesis für diese spezielle Aussage aber nicht für das beste Beispiel. Ein Sine Tempore wäre da z.B. sinnvoller gewesen imho. Da ist noch viel mehr Kram drin und der ist teilweise notwendig, teilweise komplett sinnlos. Aber du hast es eben so gewählt und dann ist es so. Kein Problem :)

    Lg