Desinteresse an intensiver Interaktion?

  • Ich wollte damit nicht sagen, dass sich Kommunikation und Interaktion gegenseitig ausschliessen.


    Eigentlich finde ich, dass beide elemente unabhängig sind, wobei Interaktion natürlich irgendwie Kommunikation begünstigt. Aber ich kann mir Spiele vorstellen, die das eine haben und das andere nicht.


    Allerdings war meine Aussage, dass häufig behauptet wird, dass kommunikative Spiele halt eben auch interaktiv sind.
    Das macht ja insbesonder auch Sinn, wenn man sich anschaut, wie sich Brettspiele gegenüber den Videospielen profilieren wollen:
    "Wir spielen Brettspiele miteinander (interaktiv). Im Gegensatz zu PC-Spielen ist das etwas, was das Sozialleben (kommunikativ) stärkt"
    Ich glaube dass dieses Bild irgendwie in vielen Köpfen drinsteckt, wobei wir doch jetzt festgestellt haben, dass man zwar "miteinander" spielen kann allerdings ohne sich großartig zu beeinflussen.



    Ich finde Kommunikation hingegen keineswegs direkt interaktiv. Es interessiert mich schlichtweg nicht, was du mir beim Schach erzählst - ich reagiere auf deine Züge, nicht auf dein Geschwätz ;)
    Für mein Spiel und im Spielsinne ist Kommunikation egal.
    Bei GiftTrap kann man anscheinend herzlich lachen und quatschen, wenn die Geschenkprioritäten aufgedeckt werden, ähnlich wie bei Grafitti Gespräche über die Bilder auftreten werden. Für das Spiel und die Punkte ist das aber völlig egal.

  • Zitat

    Original von Tyrfing
    Bei GiftTrap kann man anscheinend herzlich lachen und quatschen, wenn die Geschenkprioritäten aufgedeckt werden, ähnlich wie bei Grafitti Gespräche über die Bilder auftreten werden. Für das Spiel und die Punkte ist das aber völlig egal.


    Da ich weiter oben namentlich genannt werde, möchte ich auch gerne Stellung beziehen - ganz neutral und bitte keine Stimmungen hineininterpretieren:


    GiftTRAP habe ich als "interaktion pur" bezeichnet, weil ich für mich persönlich "Interaktivität" anscheinend anders definiere und benutze und in so einem Sinne, dass es auf GiftTRAP passt. Dabei ist meine Interaktivität eng mit Kommunikation verbunden, bzw. kann Interaktivität über Kommunikation entstehen. Klar gibt es auch andere Formen meiner Interaktivität, die sich eher auf Aktion und Reaktion beziehen, aber so eng enge ich den Begriff in meinem üblichen Alltags-Sprachgebrauch nicht ein. Allerdings habe ich auch nicht den Anspruch, dass mein PEEP auf spielbox.de (den ich sogar vergessen habe, als PEEP zu kennzeichnen) in den Begrifflichkeiten so genau wie eben möglich ist. Das mache ich in meinem Job schon mehr als genug. Das PEEP-Posting ist schlicht in der Fussballhalbzeit entstanden und weggetippt, also bitte keine Goldwaage auspacken und eher die Gesamtheit sehen statt einzelne Worte.


    Aber ich glaube zu erkennen (bitte korrigieren, wenn ich da auf dem Holzweg bin), dass Du Partyspiele wie GiftTRAP und Grafitti in dem Zusammhang der Interaktion auf die reine Spielmechanik reduzierst. Das wird besonders dieser Art von Spielen aber nicht gerecht. Bei Partyspielen gibt es eine Art übergeordnete Ebene (Metaebene), die Interaktivität durch Kommunikation erzeugen. Lässt man diese weg und spielt nur wortlos vor sich hin, dann funktionieren diese Art von Spielen zwar weiterhin im Hinblick auf den Spielsieg und die Punkte, der gemeinsam zu erlebende Spielspass bleibt dabei auf der Strecke. Genau deshalb ist die kommunikative Interaktivität für das Spiel eben nicht egal, sondern sogar meiner Meinung nach das wichtigste Spielelement. Alle anderen vorgelagerten Spielelemente sind nur Mittel zum Zweck der Geselligkeit.


    So und jetzt könnt Ihr gerne weiter über Interaktion diskutieren. Ätsch! :aufgeb:


    Cu/Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Zitat

    Original von ravn
    Da ich weiter oben namentlich genannt werde, möchte ich auch gerne Stellung beziehen - ganz neutral


    Quak, du sagst deine Meinung. Was völlig okay ist, aber alles andere als neutral...


    Zitat

    Original von ravn
    GiftTRAP habe ich als "interaktion pur" bezeichnet, weil ich für mich persönlich "Interaktivität" anscheinend anders definiere und benutze und in so einem Sinne, dass es auf GiftTRAP passt.


    Das machen ja viele, deswegen besteht ja anscheinend Diskussionsbedarf
    Wenn ich nun auch in die polemisch werden möchte, würde ich sagen, dass Leute wie du schuld sind, dass wir anscheinend den Turm zu Babel wieder langsam errichten. :box:


    Zitat

    Original von ravn
    Aber ich glaube zu erkennen (bitte korrigieren, wenn ich da auf dem Holzweg bin), dass Du Partyspiele wie GiftTRAP und Grafitti in dem Zusammhang der Interaktion auf die reine Spielmechanik reduzierst. Das wird besonders dieser Art von Spielen aber nicht gerecht.


    Wo wir beim nächsten Wort wären, welches schwammig ist, "gerecht". Ich finde schon, dass es gerecht ist.
    Aber Partyspiele machen mir auch in sofern Bauchschmerzen, als dass sie aus meinem Schema rausfallen.
    Meistens spielt man diese Spiele auch aus Spaß und nicht um zu gewinnen. Damit hab ich aber ein nicht reproduzierbares Spielverhalten, was meine Definition von oben eigentlich auch garnicht erst erfasst
    (da ist es nämlich, der "überflüssige Hinweis" auf das "auf Sieg spielen").


    Partyspiele wie Graffiti und wahrscheinlich auch GiftTrap sind unheimlich Diskussionsanregend, weil sie Menschen in interessante und im Alltag eher seltene Situationen bringen.
    Damit sind sie unheimlich gesprächsanregend, aber die Kommunikation die daraufhin stattfindet ist nicht zielgerichtet für das Spiel!
    Es geht nicht darum, dass das Spiel eine Diskussion verlangt oder diese hilfreich für das Spielziel ist.
    Diese Spiele haben als Ziel die Mitspieler zu unterhalten, was zwar der ureigenste Sinn von Spielen ist, aber völlig ungreifbar für eine Definition.
    Aber das muss es auch garnicht, weil ich immernoch behaupte, dass das Spiel auch garnichtmal soviel Spaß macht. Spaß machen die Diskussionen und Erlebnisse, die das Spiel nebenbei erzeugt.
    Das ist mit Sicherheit auch die Intention des Autors gewesen genau dies zu erreichen aber das Spiel tritt dabei in den Hintergrund - aber eben genau dieses Spiel im Hintergrund bewerte ich ja mit meiner Begriff "Interaktion" und dieses bekommt dafür eben wenige Punkte.


    Das ist ein bisschen wie in der Chemie. Es gibt Substanzen, die sind eigentlich nicht giftig, aber nimmt man sie zusich, so wandeln sie sich im Körper zu anderen Stoffen die giftig sind.
    Ähnlich verhalten sich diese Partyspiele - das Spiel ist doch eigentlich total uninteressant - interessant ist die Diskussion die rundherum entstehen - das ist deine Metaebene.
    Diese berücksichtige ich ausdrücklich nicht - denn ob die Diskussion die daraufhin entsteht interaktiv ist oder nicht, das ist Sache der daran teilnehmenden, nicht die des Spiels - das kann man garnicht bewerten.



    Damit sind Partyspiele für eine Bewertung eigentlich ein Riesenproblem, denn diese Spiele regen ja nur zu interessanten Situationen an, liefern sie aber nicht frei Haus in der Schachtel mit.
    Diese Spiele sind also auch zu großen Teilen von den Spielern abhängig - wenn sich keiner drauf einlässt, dann wird das Spiel langweilig. Ich würde also fairerweise wohl bei einer Spielspaß Note meinen subjektiven Eindruck geben, den ich bei vielen Spielgruppen hatte, hier sollte ich auf die "Metaebene", die Diskussion die über das Spiel hinaus entsteht eingehen.
    Wenn ich hingegen eine sachliche Bewertung der Spielmechanismen mache, so lasse ich diese aussen vor.
    Ich denke, dass ist dann "gerecht".


    Ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich mir deinen Thread, der gerade so herrlich zum Thema passte rausgenommen habe. :blumen:

  • Zitat

    Original von Sternenfahrer
    Warum reagierst Du überhaupt so aggressiv auf Standard-Vorgehen der Wissenschaft? Schon Aristoteles und Sokrates fragten nach der Bedeutung von doch allen bekannten Begriffen... Google mal "Ludwig Wittgenstein".


    Es spielt doch überhaupt keine Rolle, was du darunter verstehst. Es geht doch einzig und allein darum, was etwas bedeutet. Und für das Wort INTERAKTION gibt es nunmal eine definierte Bedeutung. Und alles andere ist in meinen Augen Quatsch! Ich wollte damit keinesfalls aggressiv rüberkommen. Nur deutlich sein.


    Denn es gibt keine andere Deutung. Und dein Beispiel mit dem Messer, das du von mir aufgegriffen hast, war inhaltlich richtig, aber in seiner Deutung falsch. Denn auch, wenn es verschiedene Arten von Messern gibt, handelt es sich dabei immer um ein metallenes Schneideinstrument mit einfacher Klinge. Interaktion bedeutet was anderes für Soziologen oder Physiker. Trotzdem bleibt der Grundbegriff INTERAKTION.


    Das, worüber hier diskutiert wird, ist inhaltlich falsch! Denn es ist immer Interaktion! Nur wird sie anders empfunden. Und darüber könnt ihr euch ewig unterhalten, denn es ist immer subjektiv und von Mensch zu Mensch verschieden, wie sie empfunden wird. Wenn hier also jemand behauptet, dass Spiele nicht interaktiv sind, dann ist das - mit Verlaub - Quatsch!


    Nächstes Beispiel:


    Zitat

    Original von Tyrfing
    Ich finde Kommunikation hingegen keineswegs direkt interaktiv. Es interessiert mich schlichtweg nicht, was du mir beim Schach erzählst - ich reagiere auf deine Züge, nicht auf dein Geschwätz ;)
    Für mein Spiel und im Spielsinne ist Kommunikation egal.


    Hier geht es mal wieder um Quatsch. Diesmal KOMMUNIKATION betreffend. Kommunikation ist zwingend IMMER interaktiv. Auch direkt! Denn Kommunikation findet immer zwischen zwei oder mehr Menschen statt. Und alles, was man tut und sagt ist Kommuniktion. Hier liegt der Fehler darin zu glauben, dass nur Sprache auch Kommunikation ist. Oder es vereinfacht zu haben.


    Ich habe es weiter oben schon mal geschrieben und tue es nochmal:


    MAN KANN NICHT NICHT KOMMUNIZIEREN


    Das ist ein Zitat von Paul Watzlawick und sein erster Grundsatz seiner Kommunikationstheorie. Das Ganze läßt sich weiterentwickeln, denn wenn man kommuniziert, dann interagiert man. So ist das Eine ohne das Andere unmöglich.


    Wenn ich dann so Beiträge lese wie den von Sternenfahrer, wo dann steht...


    Zitat

    Original von Sternenfahrer
    a) Nicht alle interaktiven Spiele sind kommunikativ.
    und
    b) Viele kommunikative Spiele sind interaktiv.


    Was natürlich völliger Käse ist, dann kann ich nicht anders, als dazu meinen Senf abzugeben. [Damit will ich tyrfing nicht ausklammern, der einen Beitrag später feststellt, dass Interaktion und Kommunikation unabhängig voneinander sind.Nur, um dann zu behaupten, dass es Spiele gibt die entweder kommunikativ ODER interaktiv sind. Was ja gar nicht geht...] Denn wenn ihr hier fleißig an diesem doch recht interessanten Thema rumsägt und Begriffe prägen wollt, so müsst ihr damit auch richtig umgehen. Und das Ganze wär ja jetzt halb so wild, wenn es einfach darum geht zu sagen: "Ein Spiel wie DHVG ist kommunikativ, weil da viel gehandelt wird." Oder: "AGRICOLA ist nicht interaktiv, weil jeder seine Aktionen nur von seiner eigenen Situation ausgehend plant." Dann ist das auf so eine Freak-Basis ja noch völlig okay. Wenn ihr dann aber anfangt drüber zu argumentieren, warum PR bei dem einen 9 von 10 Interaktionspunkten bekommt, von dem anderen nur 2, und hier nur schwammig diskutiert wird, dann sollten doch solche Begriffe geklärt werden.


    Also, Grundlage einer Diskussion um diese beiden Begriffe ist: Sobald zwei Menschen zusammentreffen, gibt es Kommunikation. Ob verbal oder non-verbal ist völlig unerheblich. Und Kommunikation ist Interaktion, denn Kommunikation funktioniert nur aufgrund des wechselseitigen Handelns untereinander.


    Und dabei gibt es auch kein: "Ich finde, das ist aber anders..."


    So, und das mir das keiner falsch versteht: Ich will hier niemanden an den Karren fahren.


    Zitat

    Original von Sternenfahrer
    Wie gesagt, nach deren Definition sind alle Spiele per se interaktiv und die von Nils aufgestellte These läßt sich mit "Nein" beantworten, da dann kein Trend feststellbar ist. Willst Du darauf hinaus?


    Nein, ich will darauf hinaus, dass ihr euch "gefühlte" neue Bedeutungen für Wörter ausdenkt, die sowieso immer schon falsch benutzt werden (nicht nur von euch). Das hat auch nichts mit Wortentwicklung zu tun, oder dass die Worte im Spielekontext eine andere Bedeutung haben. Sie werden nur ihrer Bedeutung nach falsch verwendet.


    Und so komme ich wieder zu meinem Messerbeispiel. Denn du kannst nicht sagen, ich soll die Messer auf den Tisch legen, um dich dann zu beschweren, dass ich Messer hingelegt hab, du aber eigentlich wolltest, dass ich Gabeln nehme. Denn mit beidem kann man essen...

  • Erster Satz bei Wikipedia, Definition von Kommunikation:

    Zitat

    Eine allgemein anerkannte Definition des Begriffs besteht nicht.


    Das gibt der schönen wohldefinierten Welt von der man um 2 Uhr nachts träumt aber einen Knick...

  • Hast du denn auch weitergelesen? Die Definition, wie sie oben steht ist schon korrekt. In dem Abschnitt den du bei Wikipedia meinst, geht nicht darum ob etwas nicht Kommunikation ist, sondern welche. Wenn du noch weiterliest und den Abschnitt über "Begriffliche Zusammenhänge" liest, dann wirst du erstaunt sein, dass die zum gleichen Schluss kommen wie ich...


    Aber ich glaube, ich halt mich jetzt mal raus... Bin eh noch müde von letzter Nacht... :peace:

    Einmal editiert, zuletzt von ode ()

  • Ode,
    es fällt mir sehr schwer, mich bei Begriffen wie "Käse" und "Quatsch" nicht persönlich angegriffen zu fühlen. Du nimmst Dir eine Deutungshoheit heraus, die erstens so nicht existiert und zweitens bei mir ganz übel ankommt, ganz unabhänig davon, ob Du Recht hast oder nicht. Was mich umso mehr verwirrt, weil ich eigentlich sehr selten so harte Aburteilungen von Dir hier lese.


    Nochmal von vorne.


    Im Alltag ist klar genug festgelegt, was Interaktion und Kommunikation bedeutet.


    Zitat

    Es spielt doch überhaupt keine Rolle, was du darunter verstehst.


    Im Gegenteil, für mich spielt NUR eine Rolle, was ICH darunter verstehe. Alles andere sind Konstrukte, die sich andere Menschen machen, über die zu urteilen ICH mir nicht anmaßen will, aber die zu verstehen ich bemüht bin.


    Falls es wirklich eine einheitliche, festgelegte Bedeutung des Begriffs Interakion gäbe, warum werden dann dieselben Spiele unterschiedlich interaktiv empfunden?


    Im Kontext "Gesellschaftsspiele" haben zumindest Tyrfing, Nils und ich entdeckt, daß wir andere Vorstellungen davon haben, was "Interaktive Spiele" sind. Wenn Du uns hier ein Lexikon auf den Kopf haust und sagst "Das ist Quatsch, alle Spiele sind interaktiv" kann das richtig sein, wie es will, es hilft nur nicht weiter. Nils hat zwar von Anfang an von "intensiver" Interaktion gesprochen, aber auch da hatten wir Mißverständnise. Du kannst und auch "verbieten", daß wir andere Vorstellungen davon haben, oder uns "beweisen" das wir falsch liegen, soviel Du willst. Solange der Admin meinen Account hier nicht sperrt, werde ich aus Lust am fabulieren und über-nichts-relevantes-schwafeln weiter hier "Käse" verbreiten. Zumindest Tyrfing hat Lust, sich darauf einzulassen.
    Wenn für Dich keine Fragen offen sind, weil alle Spiele kommunikativ und interaktiv sind, dann mußt Du ja nicht mitdiskutieren.


    Sprache ist ein ungenaues und zum Glück weder gesetzlich noch sonstwie geregeltes Gut. Wenn ich Lust habe, zu einer Messer Gabel zu sagen, steht mir das frei (ob es sinnvoll ist, wenn ich ein Messer benötige, ist eine ganz andere Frage).


    Wenn ich über Spiele mit "intensiver Interaktion" diskutieren will, muß ich, in diesem Kontext, in diesem Forum, in diesem Beitrag, festlegen, was ich genau darunter verstehen will. Genauso, wie man Eurogames oder Ameritrash-Spiele definieren muß (obwohl beide Begriffe sicher "Käse" sind), wenn man darüber diskutieren will. Weil es dazu mindestens so viele Meinungen wie Spieler gibt.
    Und "kommunikative Spiele" hat ebenfalls eine eigene Bedeutung - hier, in diesem Kontext. Tyrfing meint damit eine ganz bestimmte Form von Spielen, er nennt sie Partyspiele und definiert sie (zusammen mit Ralf) als Spiele, in denen die Kommunikation einer Metaebene dient. Und, das hast Du sehr richtig als "falsch" erkannt, wir beschränken und dabei auf rein verbale Kommunikation, weil die in diesem Zuammenhang (Kategorisierung von Spielen) vor anderen Kommunikationsformen einen Riesenvorsprung hat.


    Ich wiederum (völlig ungerührt von P.W.) definiere "kommunikative Spiele" (wenn ich z.B. zu einem Freund, der vor meienr Spielesammlung steht, sagen will, was ein bestimmtes Spiel auszeichnet: "Das ist ein kommunikatives Spiel"), daß man, um es zu spielen, viel miteinander reden muß, und zwar sozusagen im Spiel und nicht in der Metaebene. Beispiele wären Tabu oder Schatten über Camelot. Letzteres ist deswegen ein gutes Beispiel, weil es ein "kooperatives Spiel" ist, in dem die Kommunikation (=verbale Kommunikation) eingeschränkt wird. Es sind kooperative Spiele vorstellbar, die ich persönlich in diesem Kontext, in diesem Beitrag als nicht kommunikativ bezeichnen würde, weil alle Spieler nichts sagen dürfen oder müssen ((hinkendes) Beispiel: Ein Spiel, in der per Pantomime Begriffe dargestellt werden müssen, die still von jedem Spieler aufgeschrieben werden, und das in Gruppen (=kooperativ) gespielt wird).


    Wie kennzeichnest Du in Deiner *Polemik an*, durch Internet-Enzyklopädien und dem Glauben an eine im Urgen aller Menschen fest verwurzelte "Bedeutung" aller Dinge *Polemik aus* Welt Spiele, die mehr als andere interaktiv und mehr als andere kommunikativ sind?
    Wärst Du zufrieden, falls wir auch dazu übergehen, statt von interaktiven oder nicht interaktiven Spiele zu sprechen, Begriffe "Spiel XY ist mehr als andere interaktiv, weil" und "Spiel Z ist weniger als andere verbal kommunikativ, weil" verwendeten?


    Bitte schön:
    a) Nicht alle Spiele, die von der Mehrheit der mir bekannten Spieler als besonders interaktiv oder interaktiver als der Durchschnitt der diesen Spielern bekannten Spiele empfunden werden, werden von einer ähnlich großen Mehrheit aller mir bekannten Spieler als besonders verbal-kommunikativ oder verbal-kommunikativer als der Durchschnitt der diesen Spielern bekannten Spiele empfunden.
    und
    b) Bei der Mehrheit der mir bekannten Spieler herrscht Übereinstimmung darüber, daß Spiele, die von diesen Spielern überwiegend als kommunikativer als der Durchschnitt der diesen Spielern bekannten Spiele empfunden werden, oft auch von diesen Spielern überwiegend als interaktiver als der Durchschnitt der diesen Spielern bekannten Spiele bewertet werden.
    Ist das so auch noch "völliger Quatsch"?


    Gibt es Deine Meinung nach überhaupt unterschiedliche Grade der Kommunikation oder Interaktion? Wenn nicht, warum liest Du hier überhaupt mit?

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  • Hiho,


    Ihr seid ja lustig abgedriftet.


    Natürlich Interagiert man immer miteinander. Aber es geht hier doch um das Spiel.


    Und die Frage "Ist dieses Spiel interaktiv" da geht es nicht darum ob man in lustiger Runde um den Tisch sitzt und ein Pläuschchen hält kommuniziert man untereinander und interagiert auch. Aber ist das für das Spiel relevant? - Natürlich nicht.


    Nehmen wir Siedler: Ich brauche Holz, frage in die Runde und jemand braucht Schafe gibt aber Holz und dann ist die Brine geschält. Super interaktion!


    Nehmen wir Schach: Ich überlegen was mein Gegner macht und was ich machen kann und grübel und denke und mache dann einen Zug. Null Interaktion.


    Über Spielzüge hinweg kann man natürlich von Interaktion sprechen, man reagiert ja gegenseitig aufeinander. Wenn man schon mit irgendwelche Systemtheorien um die Ecke kommt, muss man die auch im richtigen Kontext anwenden.


    Atti

  • Zitat

    Original von Sternenfahrer
    Deswegen ist TI3 auch mein absolutes Lieblingsspiel. Handel, Politik, Rollenauswahl, Kampf, und das ganze in einem SF-Setting. Ich leibe es.


    Und ich habs hier stehen und noch nicht gespielt. :crying: Da muss ich mir bei Gelegenheit auch nochmal Tipps holen, welche Erweiterungsregeln und Strategiekarten (auch aus der Erweiterung) sinnvoll sind und gut harmonieren.


    Schach ist für mich natürlich wieder interaktiv, wie so gut wie jedes Zweipersonenspiel auch.
    Ich mach einen Zug, du machst einen Zug, dann wieder ich, dann wieder du.
    Dabei müssen wir beide ständig auf die Drohungen des anderen achten und beeinflussen unser Spielgeschehen gegenseitig.


    Partyspiele sind im übrigen nicht die einzigen Spiele, die ich als kommunikativ bezeichne, aber ich kenne gerade kein Partyspiel, welches es nicht ist. SüC ist kein Partyspiel und ebenfalls kommunikativ.
    Partyspiele sind mir aber in meiner Definition ein echtes Problem, weil sie eben häufig zu einer Diskussion über das Spiel hinaus anregen, die ich dann nicht mehr direkt dem Spiel zuschreiben kann und weil man sie sogar häufig nur spielt um in interessante Situationen zu kommen, nicht um zu gewinnen.
    Streng genommen mache ich über Spiele, die man nicht spielt um zu gewinnen keine Aussage.


    Was ich noch bringen wollte, was ich heute morgen nicht geschrieben habe, da ich mir heute morgen die Polemik nämlich auch nicht verkneifen konnte (und es dann fast ganz gelassen habe):
    Kommunikation ohne Interaktion: Telegramme, Befehle, TV-Empfang ...
    Kommunikation = Vermittlung von Information. Aber keine Interaktion, der Empfänger reagiert ja nicht direkt darauf. Befehle ebenso, wenn ein General einem Soldaten Befehle gibt und es keine Rückfragen, Bestätigungen oder dergleichen gibt dann ist das eine sehr einseitige Kommunikation und damit keine Interaktion.

  • Zitat

    Original von Sternenfahrer
    Ode,
    es fällt mir sehr schwer, mich bei Begriffen wie "Käse" und "Quatsch" nicht persönlich angegriffen zu fühlen. Du nimmst Dir eine Deutungshoheit heraus, die erstens so nicht existiert und zweitens bei mir ganz übel ankommt, ganz unabhänig davon, ob Du Recht hast oder nicht. Was mich umso mehr verwirrt, weil ich eigentlich sehr selten so harte Aburteilungen von Dir hier lese.


    Okay, natürlich war das ein Angriff. Aber einer unter Gleichgesinnten, oder? Ich mein, niemand hier will jemandem anderen Böses. Und das sind ja keine richtigen Schimpfwörter. Wie sag ich denn jemandem, mit dem ich freundschaftlich in einem Forum diskutiuere, dass ich finde, dass er Unrecht hat? Wie sagst du es deinem Kumpel, der gerade beim Doppelkopf ne dämliche Karte gespielt hat, dass er euch damit das Spiel versaut hat? Direkt, aber doch nicht böse, oder?


    Zitat

    Original von Sternenfahrer
    Falls es wirklich eine einheitliche, festgelegte Bedeutung des Begriffs Interakion gäbe, warum werden dann dieselben Spiele unterschiedlich interaktiv empfunden?


    Das ist es ja gerade, worüber ich die ganze Zeit spreche!!! Es ist eine Abstufung von Interaktion, eine selbst gewählte, völlig subjektive Empfindung. Es ist nicht "Interaktion ja oder Interaktion nein"!!! Und das war auch die Eingangsfrage von Nils: Es ging um "intensive Interaktion". Die Diskussion drehte sich aber immer mehr darum, ob überhaupt Interaktion stattfindet. Und da ist es nunmal so, das Interaktion immer stattfindet. Zumindest bei Spielen ab zwei Spielern.


    Zitat

    Original von Sternenfahrer


    Im Gegenteil, für mich spielt NUR eine Rolle, was ICH darunter verstehe. Alles andere sind Konstrukte, die sich andere Menschen machen, über die zu urteilen ICH mir nicht anmaßen will, aber die zu verstehen ich bemüht bin.


    Und auch hier die Einschätzung, dass es für den allgemeinen Interaktionbegriff nicht wichtig ist, was du davon hältst. Was hat das für einen Sinn, wenn ihr euch bemüht zu erklären, was Interaktion für euch ist? Ihr redet am Ding vorbei! Und deshalb der Vergleich mit dem Messer. Alle Menschen wissen was ein Messer ist. Wieso sollte ich versuchen jemandem zu erklären, was ich unter einem Messer verstehe? Und wieso sollte sich meine Definition von Messer von denen anderer Menschen unterscheiden? Was für einen Sinn sollte das haben? Natürlich kann man darüber reden, wie man ein Messer festhält und welcher Griff der beste ist. Oder warum mir bestimmte Messer mit hohem Schärfegrad besser gefallen als stumpfe Messer.



    Zitat

    Original von SternenfahrerWenn für Dich keine Fragen offen sind, weil alle Spiele kommunikativ und interaktiv sind, dann mußt Du ja nicht mitdiskutieren.


    Natürlich sind sie das alle! Aber interessant ist doch, in welchem Maße und wie jeder das empfindet!


    Zitat

    Original von Attila
    Nehmen wir Siedler: Ich brauche Holz, frage in die Runde und jemand braucht Schafe gibt aber Holz und dann ist die Brine geschält. Super interaktion!


    Nehmen wir Schach: Ich überlegen was mein Gegner macht und was ich machen kann und grübel und denke und mache dann einen Zug. Null Interaktion.


    Nehms mir nicht übel, aber das ist völlig falsch. Zumindest der zweite Teil. Denn diese Schachsituation ist 100% Interaktion. Wie du später auch selbst ausführst:


    Zitat

    Original von Attila
    Über Spielzüge hinweg kann man natürlich von Interaktion sprechen, man reagiert ja gegenseitig aufeinander. Wenn man schon mit irgendwelche Systemtheorien um die Ecke kommt, muss man die auch im richtigen Kontext anwenden.


    Du stellst ja selber fest, dass man beim Schach gegenseitig aufeinander reagiert, was ja Interaktion ist. Quasi die Reinform. Jetzt verstehe ich nicht, wieso man das von Spielzügen trennen soll? Und warum ich (denn ich verstehe die Anmerkung auf mich bezogen - ich hoffe das ist korrekt, ansonsten korrigier mich gerne...) das nicht im richtigen Kontext angewendet hab? Es gibt keinen Unterschied für Interaktion bei Spielen und Interaktion bei Gesprächen oder sonstigen Situationen. Da müsst ihr euch einen anderen Begriff einfallen lassen.



    Zitat

    Original von Tyrfing
    Was ich noch bringen wollte, was ich heute morgen nicht geschrieben habe, da ich mir heute morgen die Polemik nämlich auch nicht verkneifen konnte (und es dann fast ganz gelassen habe):
    Kommunikation ohne Interaktion: Telegramme, Befehle, TV-Empfang ...
    Kommunikation = Vermittlung von Information. Aber keine Interaktion, der Empfänger reagiert ja nicht direkt darauf. Befehle ebenso, wenn ein General einem Soldaten Befehle gibt und es keine Rückfragen, Bestätigungen oder dergleichen gibt dann ist das eine sehr einseitige Kommunikation und damit keine Interaktion.


    Das ist Interessant. Kommunikation ohne Interaktion findet auch noch bei E-Mails oder Briefen statt. Zumindest solange nicht darauf geantwortet wird. Gleiches gilt natürlich auch für Telegramme. Befehle würde ich da schon wieder ausklammern, solange sie nicht durch ein Medium übermittelt werden. Ansonsten gibt es ja auch eine Reaktion darauf (Befehl wird ausgeführt, zögerlich ausgeführt, gar nicht ausgeführt), die ja wiederrum zu einer Reaktion führt (zufrieden sein, leicht angepisst sein, blöder Vaterlandsverräter wandert ins Kittchen...). Kommunikation ist aber nicht ausschließlich die Vermittlung von Information. Das ist nur eine Ebene von vieren (wenn wir das Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun zugrunde legen). Außerdem sagt Watzlawik, dass jede Nachricht einen Informations- und einen Beziehungsaspekt hat. Also auch Befehle. Beispiel: Bei einem Befehl von Hägar dem Schrecklichen an Sven Glückspilz "Grabe dieses Loch" wäre die Informationsseite "Hägar möchte, dass Sven Glückspilz dieses Loch gräbt". Die Beziehungsebene wäre, dass Hägar offensichtlich höher gestellt ist als Sven, denn er kann ihm diesen Befehl geben. Sven Glückspilz Reaktion auf den Befehl, nämlich ihn kommentarlos auszuführen, ist auch eine Reaktion, somit findet auch hier Interaktion statt.
    Eine Sondersituation nimmt sicherlich das TV ein, denn ich kann darauf nicht reagieren. Zumindest nicht so, dass der Sender es mitbekommt. Eine weitere Sondersituation ist interaktives Fernsehen, wie z.B. früher der Wunschfilm. Oder auch Musik: Ich kaufe eine CD und höre sie, reagier auch darauf, aber der Künstler kriegt es nicht mit. Anders sind Konzerte. Da ist die Reaktion wieder da.



    Und jetzt wieder den Schluß zum Thema finden... Ich will ja nicht nur destruktiv auf euch einhauen. Ich schlage hiermit vor, den Begriff "Ludokation" einzuführen und versuche eine Begriffsbestimmung. Gemeint ist der Grad von Kommunikation und Interaktion in Brett-, Karten- und Rollenspielen. Nee, Rollenspiele können wir rauslassen. Da ist es ja immer ne 10 von 10...


    Also hat PR eine 5 auf der 10er-Skala der Ludokation. Denn es ist sehr interaktiv und wenig kommunikativ. Das Kosmos HERR DER RINGE ist dann auf einer 10 anzusiedeln, ähnlich wie DHVG, da viel Kommunikation und viel Interaktion.


    Andererseits könnte Ludokation auch meinen, wie ein Spiel mit den Spielern kommuniziert oder interagiert. Dann wäre DIE INSEL oder WER WAR'S? sehr ludokativ. Oder?

  • Hallo Andreas,


    du bist mir ja ein Lieber. Ich spreche mal meinen Respekt für Deine Kreativität aus. 8-)


    Inzwischen bin ich ja auch soweit, dass ich meine Fred-Titel für unprizise halte. Das Wort Intensiv ist vielseitig anwendbar und kann von jedem nach seinen Vorlieben ausgelegt werden.


    Mich über Grundlagenwissen der Kommunikation auszulassen ist mir zu mühsam und zu viel Fleiß. So was soll der Wiki, Peter, machen.


    Nur so viel - Interaktion setzt immer eine funktionierende Kommunikation voraus, sei es nun einseitig, zielbezogen oder rundum.


    Aber worüber wird uns hier heiß reden, könnte vielleicht in zwei Richtung definieren


    Interaktion durch Mechanismen des Spielmaterials


    Interaktion durch direkte, verbale Kommunikation der Mitspieler


    Diese beiden Interaktionen können separat oder gemischt und in unterschiedlichen Intensitätsgraden in Spielen auftreten. Das macht wohl auch die Vielfalt der Spiele aus.


    Worauf ich hinaus war, ist eine Bestätigung, dass eine Tendenz bei der Spielentwicklung vorliegt, bei der Spieler vorzugsweise vor sich hinbaut und auf Einwirkmöglichkeiten auf die Mitspieler kein großer Wert gelegt.


    Liebe Grüße


    Nils

  • Hi Nils,


    danke für das Kompliment! Du hast kurz und knapp zusammengefasst, was ich in ellenlangen Beiträgen versuchte. Naja, ich hab auch noch versucht zu erklären, warum es immer Kommunikation und Interaktion gibt. Und weshalb sich die Diskussionen immer knapp neben der Spur bewegten und letztlich am Kern der Sache vorbei gingen.


    Doch die Bestätigung kriegst du von mir nicht. Ich hab es weiter oben irgendwo in dem Wust schonmal geschrieben. Ich glaube nämlich, dass es diese Spiele durchaus noch gibt, dass sie aber nicht mehr bei so großen Verlagen erscheinen. Siehe PANDEMIC und bald GHOST STORIES oder das neue Spiel von Vlaada Chvatil soll auch ein kooperatives Spiel werden.


    Und früher (sic!) gab es auch viele Spiele, wo man vor sich hingespielt hat wie EL GRANDE, TORRES, CARCASSONNE und so weiter.


    Aber ich finde auch, dass besonders diese Spiele, also diese "vor-sich-hin"-Spiele im Moment sehr gefragt sind.

  • Zitat

    Original von ode
    Ich glaube nämlich, dass es diese Spiele durchaus noch gibt, dass sie aber nicht mehr bei so großen Verlagen erscheinen. Siehe PANDEMIC und bald GHOST STORIES oder das neue Spiel von Vlaada Chvatil soll auch ein kooperatives Spiel werden.


    Ich denke, dass man Koop-Spiele als "Trend" bezeichnen kann. Würde mich nicht wundern wenn andere (auch größere Verlage) in naher Zukunft da nachlegen.

  • Ode,
    ich nehm's nicht persönlich, danke für die Erläuterung! :prost:


    Allerdings ist El Grande wohl kein gutes Beispiel für ein "Ich spiele vor mich hin und baue auf"-Spiel, da ich Dir ja direkt auf dem Brett in den Provinzen Deine Mehrheit wegnehme. Was gut für mich ist, schadet automatisch Dir (und eventuell anderen Spielern in derselben Provinz).
    Eine Analogie bei PR wäre, wenn ich Dir direkt Siegpunkte stehlen könnte.
    Laß uns jetzt aber nicht darüber streiten, wie ludokativ El Grande jetzt nun ist, aber jedenfalls kein sehr niedriger Wert, denke ich. Test: Man kann es nicht solo spielen. (PR schon, jedenfalls eher, wie oben dargelegt.)


    Kooperative Spiele:
    Ich glaube, genau diesen Trend meint Nils. Denn wie auch immer man den Begriff nennt, es sind jedenfalls die Spiele, die von der Mechanik her die geringsten Möglichkeiten für Konflikte unter den Spieler bieten. Falls "Trend" bedeutet, daß unter einer in etwa gleichbleibenden Zahl der Neuerscheinungen vermehrt kooperative Spiele erscheinen, dann folgt ja automatisch, daß andere Mechanismen seltener werden.


    Übrigens finde ich dHdR ist eines der langweiligsten Spiele überhaupt. Zumindest muß ich überhaupt nicht mit den anderen kommunizieren, weil meistens offensichtlich ist, was zu tun ist. "Du tust das" und "Du spielst die Karte" usw., da beschränkt sich die Kommunikation auf das Erteilen von Befehlen an die anderen Spieler, die es nicht so drauf haben. (Meinetwegen sind Befehle auch interaktiv.) Macht weder mir noch den anderen Spaß. Und wenn sie nicht tun, was ich sage (aus Trotz), verlieren wir. Und wenn ich warte, bis sie selbst darauf kommen, dauert es viel zu lange.
    Egal, um dieses Spiel soll es hier nicht gehen.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Ach so meinst du das!


    Auch kooperative Spiele bieten wenig (besonders Konfliktpotenzial), weil alle an einem Strang ziehen müssen. Das ist ja bei DHVG (Oder auch DIE HÄNDLER von Queen) anders. Da wird zwar auch viel kommuniziert, aber es geht darum, was man selber für sich erreichen will.


    Aber das ist ja das Auktionselement von DHVG, was es auch bei vielen anderen Auktionsspielen gibt. Davon hats ja noch einige, zuletzt das gute AUGSBURG 1520, was bei uns gut ankam.

  • Hallo,


    ich habe gerade eine Nachricht über das neue Spiel Cavum von Kramer / Kiesling gelesen.


    Cavum


    Auch Kramer versucht hier, das Spielgefühl zu umschreiben.



    Zum Vergrößern des Bildes bitte doppelklicken.


    Ich kann mir mit Hilfe dieser Darstellung schon vorstellen, wie sich dieses Spiel anfühlt. Gut finde ich, dass Taktik und Strategie differenziert dargelegt wird. Aber auch Kramer stolpert darüber, dass Kommunikation Interaktion ist. Der hohe Wert der Interaktion resultiert vermutlich aus einem Agieren über die Mechanismen.


    Nun ist für eine Abgrenzung der Interaktion der Mechanismen und der Kommunikation vielleicht wieder Odes Wortschöpfungsfähigkeit gefragt. Oder gibt es dafür bereits unterschiedliche Begriffe für beide Varianten der Interaktion?


    Liebe Grüße


    Nils

  • Da kann ich keinen Lapsus entdecken. Solange er nicht schreibt, dass eine von beiden Eigenschaften gar nicht vorhanden ist... Ich hab ja durchaus gesagt, dass die Intensität von beidem, sowohl Interaktion als auch Kommunikation, verschieden sein kann.


    Und ich würde deiner Schlußfolgerung durchaus zustimmen. Übrigens ein Spiel auf das ich m ich sehr freue! Im Blog von Mike Doyle gibts die Bilder in noch besserer Qualität!

  • Ich denke schon das der Trend gezeigt hat, das Interaktion für die Spieler nicht notwendig ist. So kommt ja auch der aktuelle Hype-Titel direkt mit einer Variante heraus, welche die Interaktion herausnimmt.


    Da ich kooperativ bevorzuge und feststelle, das mir verlieren stets schwerer fällt, muss ich gestehen das mir Interaktion (welche ich als Take That Elemente verstehe) selbst auch nicht gut gefällt. Es hat schon seine Gründe warum Munchkin schon lange nicht mehr auf den Tisch kam.


    Wobei, in Grimms Wäldern komme ich mit den Fabeln gut zurecht. Scheint also doch nicht so leicht zu beantworten zu sein.


    Vielleicht ist es für euch leichter?


    :Buddler::frieden:

  • Trend in der Eurogame-Blase. Wenn überhaupt ein Trend. Es gibt noch so viel mehr ... als Take-That-Interantion. Ich sag nur Sidereal Confluence als ein Beispiel.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Es ist doch schon, wenn sich jeder ein Spiel nach seinen Vorlieben aussuchen kann.


    Das Angebot an großartigen interaktiven Spielen hat in den letzten Jahren doch nicht abgenommen: Root, Pax-Serie, Imperial Struggle, Dominant Species Marine, Imperial Steam, 18XX, Wasserkraft oder Splotters.