Empires of the North oder Imperial Settlers

  • Vorab: ich berichte vorrangig aus der Solo-Perspektive, nur bei Imperial Settlers kenne ich auch das Spiel zu zweit, Empires of the North kenne ich nur solo.


    Ich besitze beide Spiele, und das wird erstmal auch so bleiben, da ich finde, sie haben beide eine Daseinsberechtigung und spielen sich für mich unterschiedlich genug. Wenn du Empires of the North schon kennst – hat es Dir denn gefallen, und was mochtest Du daran (oder eben nicht)?


    Ich liste Dir mal ein paar Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf. Vielleicht hilft das.


    Gemeinsamkeiten:

    - Unterschiedliche Völker mit unterschiedlichen Fähigkeiten

    - Kartenauslage mit Ausspiel-, dauerhaften und Aktions-Fähigkeiten

    - Wohlüberlegtes Einsetzen von Rohstoffen fürs Bauen oder das Auslösen von Aktionen und Fähigkeiten

    - Die Grafik

    - Das nicht ganz so optimale Regelheft (wobei ich das von Imperial Settlers besser finde als das des Nachfolgers)

    - Siegpunktesammelei über eine vorgegebene Rundenanzahl


    Unterschiede:

    - Rohstofferhalt und -Entwicklung – bei Imperial Settlers werfen Produktionsorte, Handelsabkommen etc. jede Runde ihre Rohstoffe automatisch ab, dafür darf man die Rohstoffe aber am Ende der Runde nicht behalten (Ausnahmen geben die Völker und manche Orte vor). Dadurch hat man gerade gegen Ende oft viele Rohstoffe, und es gilt, aus diesen den bestmöglichen Zug zu kreieren.

    - Mehr Möglichkeiten bei Empires of the North – bei Imperial Settlers werden einfach „nur“ Karten ausgelegt und genutzt, es gibt kein Segeln, kein Ernten, kein Errichten etc., beim Nachfolger muss da etwas mehr aufeinander abgestimmt und geplant werden.

    - Für mich: schlechter balancierte Völkerfähigkeiten bei Empires of the North, die Spielen auf Augenhöhe glaube ich schwerer machen, das kam mir bei Imperial Settlers mit den Basisvölkern ausgeglichener vor

    - Kürzere Spieldauer bei Empires of the North

    - Solo: Imperial Settlers gegen den Automa, Empires of the North Soloszenarien mit unterschiedlichen Zielen


    Zur Interaktion kann ich keinen Vergleich beitragen – bei Imperial Settlers gibt es die Möglichkeit, bei Mitspielern Orte (Karten) zu zerstören, dazu gibt es Völker, die besondere Fähigkeiten haben, die den Gegner mit beeinflussen.

    Bei Empires of the North kommt viel Interaktion glaube ich aus dem Segeln und der Schiffsreihenfolge, kann ich aber schwer einschätzen.


    Zusammengefasst:

    Imperial Settlers (Achtung: nur Grundspiel, ich kann nicht für Erweiterungen sprechen):

    finde ich klarer, strukturierter als Empires of the North, da es sich eher aufs Wesentliche beschränkt: Rohstoffe sammeln, Karten ausspielen und/oder aktivieren, restliche Rohstoffe abgeben, neue Runde – am Ende dann möglichst viele Punkte machen. Dazwischen vielleicht einem Gegner mal was wegkloppen, oder ein Gebäude übernehmen. Hatte ich bisher immer schnell erklärt, jeder hat schnell reingefunden und hatte Spaß daran. Für mich ein super Solo- und 2-Personen-Spiel, mit mehr Leuten wird es für mich unübersichtlich und vor allem kann es am Ende wirklich, wirklich lang werden.


    Empires of the North:

    finde ich schwerer zugänglich, es gibt mehr Details, mehr Symbolik, mehr zu tun. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich durchgestiegen war. Heißt natürlich auch, es gibt mehr Entscheidungen zu treffen und mehr Möglichkeiten als bei Imperial Settlers. Mir kommen bei Empires of the North die Clans mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten sehr unterschiedlich stark vor. Das kann aber auch einfach schlechtes Spielen von mir sein, vielleicht hab ich einfach nicht alle Fähigkeiten so richtig kapiert, aber das Balancing fühlt sich hier nicht ganz so gut an.


    Gerade als Solospieler möchte ich beide behalten, da sie sich sehr unterschiedlich spielen, aber wenn man mich zwingen würde, würde ich wohl beim „Original“ bleiben. Der Nachfolger kommt mir an der ein oder anderen Stelle zu verschwurbelt daher, als hätte man es zwingend komplizierter machen wollen, und die Symbolik ist wirklich nicht die beste. Außerdem glaube ich, dass im Solobereich der Wiederspielreiz nachlässt, wenn man die Szenarien mal geknackt hat. Auf der Suche nach einem super Spiel für 2 Spieler würde ich ohnehin immer zu Teil 1 greifen.


    Hoffe es hilft ein bisschen :)

  • Mir gefallen beide sehr, sehr gut und ich persönlich würde beide behalten :)

    Empires of the North kann man halt super schnell einfach so losspielen - jeder nimmt sich ein Deck und "go".

    Imperial Settlers hat man den Deckbau vorangestellt (gerade durch die vielen Erweiterungen mittlerweile) und das kann sich dann schon erstmal ein bisschen ziehen. Dennoch oder nichtsdestotrotz beide toll :)

    Lg

  • Mir gefallen beide sehr, sehr gut und ich persönlich würde beide behalten :)

    Empires of the North kann man halt super schnell einfach so losspielen - jeder nimmt sich ein Deck und "go".

    Imperial Settlers hat man den Deckbau vorangestellt (gerade durch die vielen Erweiterungen mittlerweile) und das kann sich dann schon erstmal ein bisschen ziehen. Dennoch oder nichtsdestotrotz beide toll :)

    Lg

    Ohne Empires of the North zu kennen, hier muss ich kurz einhaken. Der Deckbau ist eine Variante für erfahrenere Spieler, kein "Muss". Ich habe meine ~ 8 Partien bislang allesamt ohne gespielt und hatte trotzdem Spaß :)

  • Entschuldigung, da habe ich mich wohl etwas unglücklich ausgedrückt. :) Also anders formuliert: mit den Erweiterungen kann man nicht ohne Deckbau spielen, da man sonst zu viele Karten in seinem Deck hat, als dass es "funktioniert". Für einzelne andere Völker gilt das nicht, aber für die drei roten Boxen. Das meinte ich.
    Daher: wer alles hat, sollte ich auf Zeit vor dem eigentlichen Spiel einstellen.


    Zusätzlich hat man beim normalen Spiel ja auch noch den Draft der Common Cards vorangestellt, der das Spiel auch nochmal länger macht als Empires of the North. Aber Spaß habe ich hier deswegen trotzdem selbst auch, klar ;) Wollte das nur erwähnt haben.
    Lg

  • Thematisch weder noch. Ich würde da 51st State Master Set vorziehen, das hat mir im Basisspiel schon recht geut gefallen. Die Kartentexte der Settlers-Series fand ich einfach zu klein gedruckt, wenn man gegenüber sitzt und sehen will was der Mitspieler so hat.

  • Ich find beide gut. Gestern hatte ich die erste Partie Empires of the North. Auf und Abbau ist halt super angenehm. Man kann direkt loslegen. Das find ich, ist der große Vorteil von EofN.


    Imperial Settlers find ich allerdings zugänglicher und strukturierter. EOTn wirkte manchmal etwas chaotisch. Außerdem kommt IS irgendwie schneller in Fahrt.


    Schlussendlich mag ich beide, aber IS ein kleines bißchen mehr (nach aber bisher nur einer Partie EofN) . :)

  • Gibt es nach Erscheinen der ersten Erweiterung für EotN "Japanische Inseln" hierzu neue/zusätzliche Meinungen bzw. Erkenntnisse?