Dann möchte ich auch mal ein Regalfach mit Spielen bei uns zuhause vorstellen. Schöne Idee wie ich finde, spannend zu sehen was andere Zuhause stehen haben und vielleicht stößt man so ja noch auf ein, zwei Geheimtipps ...
Das Foto hab ich gestern schnell auf Augenhöhe gemacht, also geht’s einfach mittendrin los mit:
Fach 1
Caylus
Eines der ersten Spiele die ich mir gekauft hatte. Die sehr guten Bewertungen damals waren auch berechtigt, immer noch eines meiner liebsten Spiele. Wie man an den abgestoßenen Ecken vielleicht auch ein bisschen erkennen kann, kam es seither regelmäßig auf den Tisch.
Ich habe noch eine alte (ganz alte?) Version, mit fürchterlicher Anleitung –die man Gott sei Dank nicht mehr braucht wenn man es einmal verstanden hat- und grausigem „Geld“ (graue Plastikscheiben). Letzteres wurde durch Metallmünzen ersetzt und so gibt es eigentlich nichts mehr zu bemängeln. Die Neuauflage brauche ich nicht, inhaltlich gibt’s meiner Meinung nach nichts zu verbessern.
Das Spiel ist perfekt auf den Punkt gebracht, funktioniert in allen Spielerzahlen gut, mit unterschiedlichsten Strategien, man kann sich wunderbar gegenseitig ärgern oder auch nicht hach, ich hab schon wieder Lust auf eine Partie
Amyitis
Nachdem uns Caylus so gut gefallen hat, haben wir damals weitere Ystari Spiele ausprobiert. Denen war meistens gemein, das sie eine tolle Spielidee in einer miesen Anleitung umständlich erklären. Ein tolles Cover lockt und das eigentliche Design des Spielmaterials ist dann sagen wir interessant…
Amyitits durfte jedenfalls bleiben, Ziel ist hier die hängenden Gärten von Babylon zu bepflanzen. Dafür müssen wir uns erst das passende Grünzeug besorgen, wofür wir wiederum Kamele und Rohstoffe benötigen usw.
Gesteuert werden die Aktionen dabei überwiegend über einen spannenden Kartenauswahlmechanismus. Auch die anderen Mechaniken passen gut zum Thema und sind relativ speziell. Weil wir es so oft gespielt haben, das die Regeln blind sitzen und es irgendwie unser traditionelles Campingplatz Spiel geworden ist, wird es uns nicht mehr verlassen.
Assyria
Ein noch etwas sperrigeres Spiel vielleicht als Amyitis, aber nicht weniger interessant. Man baut seine Hütten im Schwemmgebiet eines Flusses, bekommt dadurch verschiedenste Boni und Rohstoffe zum Zikkurat-Bau. Die besten Felder liegen dabei direkt am Wasser, blöd nur das zur Zwischenwertung immer der Fluss über die Ufer tritt und die dort gebauten Hütten zerstört. Wem der Charakter sozusagen wichtiger ist als das Aussehen, mag sich das Spiel ansehen
Arler Erde
mein liebster großer Rosenberg. Wie immer viel Material, aber nicht so ein durcheinander an Spielbrettern wie in meinem Agricola und keine Karten die es so glücksabhängig machen. Dafür einige neue Mechanismen und die spannende Unterteilung zwischen Sommer und Winter. Solo spielbar, wobei mir das Spiel zu zweit deutlich mehr Spaß macht. Besonders schön finde ich die thematische Einbindung an das tatsächliche Handwerk und die Landwirtschaft dieser Zeit. Wunderbar erklärt in einem ausführlichen Begleitheft. Wird uns nicht verlassen.
Agricola + Erweiterung die Moorbauern
Brauche ich denke ich nichts zu sagen. Die Moorbauern machen das Spiel deutlich besser, der Ernährungszwang ist mit halbwegs erfahrenen Spieler ja keiner mehr. Wenn man dann noch heizen muss, bringt es zumindest wieder ein wenig Druck ins Spiel. Ansonsten in allen Bereichen eigentlich von Arler Erde überflügelt worden. Nur kann man das nicht mit 4 oder 5 Leuten spielen, von daher bleibt es noch bei uns und wartet auf seine Gelegenheit.
El Gaucho
früher öfters mal gespielt, jetzt seit schon bestimmt 2 Jahren nicht mehr. Es geht darum mit Würfeleinsatz auf dem Spielbrett, Reihen an unterschiedlich wertvollen Kühen zu bilden. Deren Wert wird am Ende mit der Anzahl der Kühe multipliziert. Die Mitspieler können einen aber gut ins Handwerk pfuschen und einem z.B. auch wieder Kühe klauen. Durch die Sonderaktionen sitzen die Regeln einfach nicht dauerhaft und es hängt dazwischen, ein Absacker zu sein oder ein abendfüllendes Spiel.
Jetzt mit einem wöchentlichen Spieletreff abends unter der Woche, sehe ich das Spiel aber schon mal wieder zum Einsatz kommen. Wenn nicht dort, dann spätestens wieder um mit Sohnemann in ein paar Jahren, spielerisch addieren und multiplizieren zu üben