Man muss auch gönnen können - Kennerspiel?

  • Wie ich schon im Wochenthread schrieb halte ich man muss auch gönnen können für ein Kennerspiel. Siehe meinen Beitrag dazu:


    Zitat

    Aufgrund von Aufmachung und Titel nicht erwartet aber: Dies ist mMn ein Kennerspiel. Karten müssen auf einem rollierenden Markt gekauft werden, verschiedene Boni bzw Fähigkeiten die ineinander Greifen beachtet werden und Wertungskarten bringen keine Absoluten Punkte sondern alles zählt nur nach Position einer Karte in der Auslage in Relation zu (fast allen) anderen. Das ist relativ komplex, und geht mMn weit über bspw. Qwixx hinaus und ist für Gelegenheitsspieler glaub ich zu fordernd. [...]

    Stehe ich mit der Meinung allein da? Der Verlag scheint das als lockeres Familienspiel zu sehen. Wie würdet ihr das Spiel einordnen? Kennerspiel oder doch darunter?

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  • Wenn ganz schön Clever Kennerspiel ist, dann das auch .. :D Familienspiel verkauft sich eben besser

  • Wenn ganz schön Clever Kennerspiel ist, dann das auch .. :D Familienspiel verkauft sich eben besser

    Ja eben, da find ich auch ganz schön clever einfacher und geradliniger

  • Ich habe eh sämtliche Lust auf Ankreuz spiele verloren... für mich verschwimmt das alles zu einem Brei und ich will mich gar nimmer orientieren. Bald kannste zu Wetten Dass ... ich die Spiele am Block erkenne? ... :D So viele gibt es, und die sehen alle irgendwie gleich aus :D

  • Ich habe eh sämtliche Lust auf Ankreuz spiele verloren... für mich verschwimmt das alles zu einem Brei und ich will mich gar nimmer orientieren.

    So ist das für mich mit Eurogames :)

  • Die regele ist nicht kompliziert stimmt aber das Spiel ist komplex, es müssen halt viele Dinge simultan beachtet werden. Ich finde es anspruchsvoller als ganzschönclever. Hab ich das einmal verstanden kann ich es spielen, bei Gönnen können können mitunter jedesmal andere platt hen auftauchen (da unter untenstanden das Spiel vorbei ist und noch gar nicht jeder Plätzchentyp durch ist. Ausserdem habe die Plättchen nicht nur Interdependenzen an sich sondern auch in Reaktion zu ihrer Position in der Auslage. Das ist schon vieldimensional

  • Heute zum ersten Mal diese kleinen Tableaus gesehen. Bin bei dir, glaube nicht, dass das noch in den reinen Familiensektor fällt.

    Würde es aber gern mal ausprobieren und spielen. Lg

    aber als klein würde ich die nicht bezeichnen. Trotzdem sind wir einer Meinung :)

  • Hab gestern vier Partien gespielt (3x solo, 1x zu zweit). Es hat mir recht gut gefallen! Gerade fürs solo zocken- da gibt es eine Art Kampagne- die klingt recht vielversprechend.

    Wenn man die Symbolik mal verstanden hat, muss man auch nichts mehr nachschlagen.

    Auch die Überlegung, ob man nach dem ersten Wurf aufhört- der Mitspieler erhält dann keine "passiven" Würfel- oder weiterwürfelt ist interessant.

    Die Tür zu möglichen Erweiterungen ist hier natürlich weit offen...


    nicht ganz auf dem Niveau der clever-Brüder, aber eines der besseren roll`n writes

  • Ich denke trotzdem für unsereins alles einfach ja. Aber Spiel es Mal mit Gelegenheitsspieler, die sind überfordert herauszufinden wie die besten wertungsketten zusammen gestellt werden.


    Gut ist es aber allemal

  • Aber Spiel es Mal mit Gelegenheitsspieler, die sind überfordert herauszufinden wie die besten wertungsketten zusammen gestellt werden.

    Darum geht es aber nicht bei der Einstufung in "Kennerspiel" oder "kein Kennerspiel", zumindest nicht beim Verein Spiel des Jahres. Die beurteilen nicht, wie komplex ein Spiel zu spielen ist, sondern wie leicht die Regeln zugänglich sind bzw. wie leicht man mitspielen kann, auch wenn man die strategische Tiefe oder die taktischen Finessen eines Spiels vielleicht nicht auf Anhieb versteht. Siehe Wettlauf nach Eldorado.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Ja aber ich bezweifle genau das! Ich bezweifel dass man mitspielen kann ohne eben verstanden zu haben wie die Wertingen ineinander greifen. Kein Plättchen gibt Punkte an sich, sondern immer nur in abhängig davon wo es selbst oder andere Plättchen in der Auslage liegen. Es muss also erstmal jedes Plättchen an sich verstanden werden und dann die Wechselwirkung dazwischen um mitspielen zu können, denn bei dem Gelegenheitsspieler kommt doch dieses Problem: welches.plattchen kaufe ich? Wieso? Ist das jetzt besser als das andere? Und wo lege ich es dann hin? Ach, ich kapiert dass alles nicht, nein ,nie wieder Scheiss Würfelspiele ich gehe wieder an den PC.

  • Da wir das Spiel vor einigen Tagen das erste Mal gespielt haben, dachte ich ein kurzer Kommentar könnte nicht schaden (auch wenn der Thread schon ewig alt ist).


    Grundsätzlich ist das Spiel eine nette Abwechslung zu Ganz schön Clever, Cartographers, Welcome to..., etc. da man quasi wirklich seinen eigenen "Abhackel-Zettel" erstellt, während man gleichzeitig jongliert wieviele Würfel man seinen Kontrahenten schenken möchte :).


    Was uns aber WIRKLICH gestört hat: Da wird ein Spiel erstellt, wo man auf die Karten malt. Diese müssen dann nach jeder Runde gereinigt werden. Kein Problem, hat ja immerhin Railroad Ink. auch schon vorgemacht wie das gehen kann. Jedoch sind dem Spiel 4 einfache "löschbare" Marker beigelegt - ohne "Radierer" oder "Schwamm". Nach der ersten Runde - Küchenrolle eignet sich nicht sonderlich gut um die Karten zu säubern - wurden Kurzerhand Stifte von Railroad Ink. umquartiert.


    Irgendwie ist die Misere mit den Stiften sehr beschreibend für den Rest des Spiels. Es ist ein nettes Spiel, aber das Konzept hätte wahrscheinlich noch einiges mehr hergegeben. Es wirkt ein wenig "husch husch, wir müssen auf den Markt". Bekommt man "gute" Punkte Karten (Würfelglück & Kartenglück), hat man quasi schon gewonnen. Irgendwie wirken für uns - noch - gewisse Kartenkombinationen sehr stark/sehr schwach. Natürlich benötigen "high pointers" auch mehr Würfel, aber die kriegt man schon voll, wenn man will. Hat man aber eine Karte, wo man für jede Karte einer Farbe Punkte bekommt, und dann kommen im ganzen Spiel 2 Karten dieser Farbe auf den "Marktplatz", hat man viele Würfelergebnisse umsonst investiert.


    Wir werden das Spiel jedenfalls noch ein paar mal spielen und dann wird es wohl alle paar Monate mal als super schneller Filler auf den Tisch kommen.

  • Die "Radierer" funktionieren für mich immer eher schlecht. Damit schiebt man das Material nur hin und her und am Ende ist es auf dem Tisch.

    Ich habe erst gestern MMAGK gespielt und ein Taschentuch funktioniert tadellos und für viele Runden. Ich sehe das Problem nicht wirklich.


    Mir kommen die Punkte auf den Karten auch nicht ganz ausgeglichen vor. Ich habe das Spiel aber noch nicht ausreichend gespielt. Ich kann mir vorstellen, dass man auch sehr gut auf die billigeren Karten geht, die fertig macht und dann relativ flott sein 3x3 Raster voll baut.

    Für die Karten mit den hohen Punkten müssen die anderen schon reichlich gönnen oder man braucht Bonus-Karten, die ja wiederum keine Punkte wert sind.


    Ich habe mehrere Runden solo gespielt und da scheinen die Wenig-Punkte-Karten wirklich nicht so sinnvoll, da es weniger Druck von außen gibt.

  • Bekommt man "gute" Punkte Karten (Würfelglück & Kartenglück), hat man quasi schon gewonnen. Irgendwie wirken für uns - noch - gewisse Kartenkombinationen sehr stark/sehr schwach. Natürlich benötigen "high pointers" auch mehr Würfel, aber die kriegt man schon voll, wenn man will. Hat man aber eine Karte, wo man für jede Karte einer Farbe Punkte bekommt, und dann kommen im ganzen Spiel 2 Karten dieser Farbe auf den "Marktplatz", hat man viele Würfelergebnisse umsonst investiert.

    Das ist aber natürlich der Kern des Spiels, dass du dir selbst zusammensuchen musst, wofür du überhaupt Punkte bekommst, mit einer Mischung aus Strategie, Taktik und Zocken. Das eigentliche Würfeln und Eintragen ist nur Beiwerk.


    Ob das Element gelungen ist oder eher frustrierend, möchte ich jetzt nicht werten, aber selbstverständlich hat derjenige die besten Siegchancen, der sich hier was vernünftiges zusammengestellt hat, statt einfach irgendwelche Plättchen zu nehmen.


    (mir ist das Spiel einfach nur viel zu lang, würde es sich auch nur annähernd so schnell spielen wie auf der Packung angegeben, dann hätte ich zB keine Probleme mit einem hohen Zocker-Anteil)

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Die "Radierer" funktionieren für mich immer eher schlecht. Damit schiebt man das Material nur hin und her und am Ende ist es auf dem Tisch.

    Ich habe erst gestern MMAGK gespielt und ein Taschentuch funktioniert tadellos und für viele Runden. Ich sehe das Problem nicht wirklich.

    Das ist wohl richtig. Wir mussten mit Küchenrolle recht fest "rubbeln" damit die Stifte wirklich weg waren. Die Filzradierer auf den Railroad Ink. funktionieren perfekt. Aber ja, auch wir haben schon die Erfahrung gemacht, dass man die "futzel" über den ganzen Tisch verteilt. Mich stört, glaube ich, dass "nichts" dabei war, wo das Spiel wirklich darauf ausgelegt ist, dass man schreibt und dann wieder löscht.


    Ob das Element gelungen ist oder eher frustrierend, möchte ich jetzt nicht werten, aber selbstverständlich hat derjenige die besten Siegchancen, der sich hier was vernünftiges zusammengestellt hat, statt einfach irgendwelche Plättchen zu nehmen.

    "Zocken" ist hier eher schwer, da man nicht sooo einfach an Karten kommt. Wir haben bisher nur zu zweit gespielt, und da rotieren die Karten eher selten. Aber wir haben auch noch recht wenige Runden gespielt, also eventuell gibt es da noch Strategien, die wir noch nicht erkannt haben. Mir kommt aber vor, dass man im 3 - 4 Spieler Spiel wahrscheinlich mehr Karten sieht (es werden mehr gekauft) und so eher auch die unterschiedlichen Farben etc. bekommt, die für viele Karten nötig sind.

    Einmal editiert, zuletzt von chize ()

  • Mich stört, glaube ich, dass "nichts" dabei war, wo das Spiel wirklich darauf ausgelegt ist, dass man schreibt und dann wieder löscht.

    Verstehe ich. Wenn ich daheim ein Spiel auspacke ist das unproblematisch. Ich hatte aber auch schon ähnliche Probleme auf Treffen, wo einfach kein Papier/Stift/... aufzutreiben war.

    Ich habe die nicht-letzte Version von Pictomania. Da sind Tücher zum Wischen drin. Nur funktioniert das gar nicht. Die Boards werden einfach nicht sauber. (Die Hälfte der Stifte schreibt auch nicht mehr.) Durch dieses Negativbeispiel sehe ich das hier entspannter. Die Stifte sind gut und ich bekomme die Karten auch sauber.

    Ich finde es sogar ziemlich clever, dass selbst bei sauberen Karten schon von vornherein so kleine schwarze Punkte drauf sind. Damit fällt eine nicht ganz saubere Karte überhaupt nicht auf. Es könnte aber auch sein, dass man stundenlang vergeblich versucht diese Punkte wegzuwischen :D


    Vielleicht könntest du als Variante einfach jede Runde die Karten ganz rechts entfernen - ähnlich dem Solospiel.

  • Die Stifte bei dem Spiel sind echt eine Katastrophe! Also das Abreiben und der Dreck der dabei entsteht.

    Die perfekte Lösung habe ich dafür noch nicht gefunden - falls jemand Ideen hat.


    Zu Taktik:

    Tendenziell versuche ich immer so schnell wie möglich 8 Karten zu erhalten (wenig Joker, wenig auf Farben, eher auf komplette Reihen oder abgeschlossene Karten außenrum).

    Sobald 8 Karten liegen kann man mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit schnell etwas eintragen und muss dementsprechend seltener dem Mitspieler etwas "gönnen".

    Bis jetzt (12 Spiele) war das die erfolgversprechenste Strategie.

    Dann ist es aber halt auch ein Würfelspiel - glückslastig.

  • Die Stifte, die der NSV-Verlag benutzt, sind mehr oder weniger die White-Board-Marker von Faber-Castell. Mit denen bin ich hochzufrieden. Ich habe mir davon deswegen mal einen 20er-Pack besorgt und benutze die nun für alle Spiele dieser Art (fängt bei Stille Post Extrem an und hört bei Just One auf).

  • Ich muss auch ein anderes Spiel haben. Ich habe das mit den Stiften und dem Abwischen nich nie so gut gelöst gesehen. Kein Vergleich mit der Schmierere bei Railroad Inc.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Ich muss auch ein anderes Spiel haben. Ich habe das mit den Stiften und dem Abwischen nich nie so gut gelöst gesehen. Kein Vergleich mit der Schmierere bei Railroad Inc.


    Viele Grüße,

    Andreas.

    Es sind doch 1:1 die gleichen Stifte wie bei Railroad Ink. und allen anderen "re-usable" Oberflächen. Wie kann es bei Railroad Ink. schmieren und bei MMAGK nicht?

  • ein Blick in die Statistiken der Brettspielwelt zeigt, dass GönnenKönnen sicherlich kein Glückspiel ist. Das geben die Zahlen nicht her wenn es da Spieler gibt, die bei mehr als 1.000 Zweierpartien eine Erfolgsquote weit jenseits der 70% haben...

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.