[SUCHE]Dungeon Crawler ohne Zeitlimit

  • Hallöle,


    Etwas überdramatisiert: Seit meiner frühesten Kindheit faszinieren mich Dungeon Crawler Brettspiele. Angefangen hat alles 1989, als mein Bruder Heroquest bekam. Damals war ich 4 Jahre alt. Natürlich viel zu jung, um das Spiel wirklich zu spielen. Aber Monster und Helden in einem Verlies ... das konnte ich schon miteinander verbinden und habe immer dann, wenn mein Bruder nicht geguckt hat, das Brettspiel hervorgekramt und habe mit den Figuren gespielt. Später, als ich Heroquest verstanden habe, hab ich Heroquest wirklich gespielt ... dann kam lange Jahre nichts. Irgendwann dann Descent 1st Edition. Ich war Feuer und Flamme! Leider entpuppte sich das Ding als unbalanciertes Wettrennen. Genau wie dann die zweite Edition. Und Imperial Assault. Und auch das von mir favorisierte Dungeon Saga, hatte mehr von einem Wettrennen, als von einer Heldengruppe, die ein finsteres Verlies durchstreift. Und wenn sich Spiele nicht wie Wettrennen angefühlt haben, waren sie viel zu leicht oder anderweitig nicht wirklich spannend. Die Spiele sind in meinen Augen alle irgendwie - an irgendeiner Stelle - ziemlich broken und das Zeitlimit ist die einzige Chance, überhaupt noch Spannung reinzubringen. Wobei "broken" vielleicht das falsche Wort ist ... sie haben vermutlich nichts anderes abbilden wollen. Ist auch Wurst: Mich nerven Zeitlimits einfach nur noch. Sowohl als Spieler ("Oh, ich würd gerne noch hier den Dungeon ordentlich erkunden, kann aber nicht, weil ich muss in 2 Runden an Stelle X sein, sonst verliere ich instant.") als auch als Spielleiter ("Oh, dann stopf ich hier einfach alles was ich habe in den Weg und warte einfach nur, bis ich meine letzte Karte ziehe/die Zeit abläuft").

    Also hätte ich gerne Crawler, die ohne so etwas auskommen und trotzdem ausbalanciert sind. Ich möchte das Gefühl haben, einen Dungeon zu erkunden und das auch zu DÜRFEN.


    Mir fällt da allerdings einzig und allein Heroquest ein, das im Late Game allerdings auch nicht mehr wirklich balanciert ist. Außerdem ist das Ding natürlich inzwischen 2000 Jahre alt und wer es nicht hat, muss es teuer über ebay o.ä. erstehen.


    Deshalb: Gibt es weitere Vertreter? Vielleicht sogar welche, die es aktuell noch zu kaufen gibt und die mir einfach bei dem ganzen WUST an Miniaturenspielen in den letzten Jahren durchgerutscht sind?

  • Puh... also so auf Anhieb fällt mir da kein Crawler ein und ich mag die ebenfalls sehr gerne


    Allerdings würde ich Overlord-Spiele wie Imperial Assault nicht als Wettrennen betiteln. Es gibt doch auf jeder Map eh nur 3-4 Kisten und was sich darin befinden kann weiß man doch nach einer gewissen Zeit. Imperial Assault ist für mich eine absolute Wucht. Aber es benötigt einen starken imperialen Spieler, denn die Helden sind irgendwann einfach zu mächtig. Tatsächlich finde ich, sollte - so man es irgendwie bestimmen kann - der beste Spieler den Overlord übernehmen, damit es für die anderen schön knackig wird.


    Ich hasse es zwar auch Schätze zu verpassen, aber wenn es kein Timelimit gibt, worin besteht dann der Reiz oder die Herausforderung?


    Es gibt tolle Timer in Crawlern und crawlerähnlichen Spielen, wie etwa die zunehmende Erschöpfung durch immer weniger Handkarten bei Gloomhaven. Brilliant. Oder die Urgency Tokens bei Middara, die ins Spiel kommen wenn man rumlümmelt und keine Gegner getriggert werden.


    Aber zu deinem eigentlichen Problem. Du kannst jeden Crawler auch immer noch Hausregeln und versuchen den Timer zu eliminieren. Ich kann mir nur grad wie gesagt nicht vorstellen worin dann noch der Reiz und die Spannung liegt.

  • Ich hab Imperial Assault gespielt und es ödet mich einfach nur an ;) Es ist zwar einen Ticken besser als Descent 2 ... aber insgesamt sind beide für mich keine guten Spiele. Spieldesign in meinen Augen hart verkackt ;)


    Hausregeln kann ich natürlich immer und ich kann auch einfach ein Rollenspiel wie Dungeonslayers rauskramen ... aber ich hätte halt gern ein Spiel, das "out of the box" einfach funktioniert, ohne dass ich die Zeit im Nacken habe. Das nervt mich. Natürlich gibt es spannende Situationen und sicher auch clevere Zeitmechanismen ... aber Zeitlimit ist Zeitlimit. Und das nervt mich halt ;) Davon hab ich schlicht genug gehabt in den letzten Jahren.

  • Im Grunde möchtest Du Diablo als Brettspiel, wenn ich es richtig verstehe. In Ruhe durch den Dungeon gehen, keine Hektik, alles erforschen, in Ruhe die Monster verhauen und Schätze sammeln.

    Das funktioniert zum Beispiel bei Silver Tower oder Blackstone Fortress - beides aus der Reihe Warhammer Quest.

    Bei Silver Tower kommt sogar noch das Erforschen von Raum zu Raum dazu, weil man nicht weiß, in welcher Reihenfolge die Räume kommen und auch nicht mit welcher Wirkung (es gibt verschiedene Karten für dieselben Räume). Dabei leveln die Helden und wenn sie alle Teile des "Medaillons" erobert haben, stellen sie sich dem Endgegner, um endlich aus dem Silver Tower zu entkommen.

    Bei Blackstone Fortress schreitet man auch Encounterkarte um Encounterkarte voran, muss am Ende das Hidden Vault finden und hat dann die Basis-Kampagne erfüllt. Allerdings ist es nicht ganz so "erkundend" wie Silver Tower...

  • Ja, genau in diese Richtung sollte es gehen. Silver Tower schaue ich mir mal an ...

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  • Ich glaube, dass @Zombie das grundsätzliche Crawler-Gefühl vermisst, das ist dann eine ganz andere Art von Spiel als z.B. ein Descent. Spiele wie Descent sind ein taktisches Vorgehen gegen den Overlord und umgekehrt und eben kein freies Erkunden und Erleben von Abenteuern. Dazu sind die Maps echt viel zu winzig...


    Ich hab es selbst nur ungespielt im Schrank, aber könnte Ultraquest vielleicht in die von dir gewünschte Richtung gehen? Das ist nur in Teilen Dungeon und ist mehr ein interaktives Abenteuerbuch, also taktische Überlegungen fallen da weg, aber es ist recht freies Erkunden der Spielwelt und es ist ein oldschool Fantasysetting... :/


    Das von mir gerade begonnene Dungeon Degenerates bietet zwar gefühlt viel Freiheit, aber der Zeitdruck ist auch hier deutlich spürbar.

  • Das, was Bergziege sagt.


    Ultraquest ist leider nicht das, was ich suche. Haben wir auch schon gespielt und hat uns nicht überzeugt. Von der Idee her aber schon näher am Spielgefühl ran, als Descent und co.

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  • Also vielleicht stelle ich mir dann einfach nur falsch vor, wie das funktionieren soll mit der "Endloserkundung". Aber kein Timer bedeutet doch, dass ich auch unendlich Ressourcen habe, ich kann mich also immer heilen und Mana oder welches Äquivalent auch immer regeneriert sich auch (sonst wäre das ja ebenfalls ein Timer). Wenn mich also keine Monsterhorde aus dem Leben pustet dann kann ich fröhlich den nächsten Raum aufdecken. Vorher habe ich mich natürlich geheilt, gewartet bis mein Mana wieder voll ist, eventuell noch gelevelt, einen Braten gebraten und eine Runde geratzt.


    Das wirkt auf mich wie ein beliebiges szenariobasiertes Spiel, bei dem zu Beginn des Szenarios alle Helden/Fähigkeiten/etc frisch sind. Nur halt von Raum zu Raum statt Szenario zu Szenario


    Wer rückt mich hier mal grade?



    Und das hier läuft seit gestern:

    Infinidungeon ... das unendliche Dungeon von der Rolle?

  • Natürlich muss hier das Balancing anderweitig hergestellt werden. Eben kein unendliches heilen/rasten/wasauchimmer. Das ist dann Ressourcenmanagement. Kein Zeitlimit. Ich kann mich entscheiden: Gehe ich jetzt noch in den nächsten Raum, obwohl ich keinen Heiltrank mehr habe? Gehe ich nicht mehr weiter? Das hat imho nichts mit Zeitlimit zu tun. Man überlässt mir die Wahl. Erkunde ich weiter? Oder geh ich direkt zum Ziel? Oder oder oder ... ich habe die WAHL. Und ich KANN das auch tun, wenn ich MÖCHTE.

  • Die Dungeons and Dragons Brettspiel Reihe hat keinen wirklichen Timer. Du wirst gezwungen Gas zu geben, weil Monster spawnen wenn man nichts erkundet, aber prinzipiell gibt es keine Eile.

    (Oder natürlich ihr spielt gleich Dungeons und Dragons in der Miniaturenvariante)


    Oder Claustrophobia. Ich weiß nicht wie die späteren Szenarien sind, aber ich bilde mir ein da war auch kein Timer dabei.


    Allerdings ist es ewig her, dass ich beide gespielt hab. Könnte mich also täuschen.

    geekeriki.tv

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  • Descent und co. haben als Dungeon Crawler definitiv verkackt. Weil man defacto keine Dungeons Crawlt, sondern schlicht von A nach B rennt um ein Ziel zu erreichen. Das ist in Ordnung und kann man mögen ... ist aber nicht das, was ich suche. Und ja, ich sage ja, ich könnte auch ein Rollenspiel spielen - hab ich auch alles im Regal. D&D, Dungeonslayers und co. ... aber das will ich eben nicht. Ich will ein Brettspiel. Und dass das grundsätzlich möglich ist, zeigt ja schon Heroquest, das schon in den 80ern da war ... wenn man das Spielprinzip mal modernisieren würde, könnte das schon funktionieren. Und ich hatte gehofft, dass es ein paar Spiele gibt, die genau das getan hätten ;)


    Die D&D Brettspiele hab ich auch hier, sind allerdings auch nur bedingt das, was ich suche. Denn da gibt es ja nicht wirklich was zu erkunden. Man geht von Tile zu Tile, jedes Tile spawnt ein Monster und das lässt einen Schatz fallen. Das geht zwar auch schon in die richtige Richtung ... ist aber im Endeffekt noch nicht das, was ich will. Ich will, wie Bergziege so schön sagte, ein anderes Spielgefühl. Entschleunigt.


    Dungeon Saga hat auch ein Zeitlimit (Overlord-Kartenstapel) und bei Sword & Sorcery kann ich mich nicht mehr erinnern ... empfand ich allerdings als zu einfach, das weiß ich noch.

  • Wie wär's mit Zombicide? Da kannste dir prinzipiell alle Zeit der Welt lassen... ob man das will ist die andere Frage. Denn je länger man sich Zeit lässt umso mehr Zombicide muss man spielen.8o8o

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  • Vielleicht liegt es nicht am Zeitlimit sondern einfach daran das die Spiele Mist sind. ;) Ja, höchst subjektiv, aber mir gefällt keines deiner Beispiele. Wobei mich das Wettrennen gar nicht so sehr stört. Ich finde Dungeon Crawler brauchen eine besondere Atmosphäre und deine Beispiele, ich packe Gloomhaven dazu, sind Mechanikmonster. Nicht im Sinne von viel oder komplizierter Mechanik, sondern das einfach der Würfel/Kartenkampf über allem steht. Ich bin absolut kein Freund dieser vielen ähnlichen Dungeon Crawler. Das einzige was mir etwas gefallen hat, allerdings nicht durchgehend, ist Sword & Sorcery.


    Mit einer richtig großen Ausnahme: Alone. Vielleicht sehen das nicht viele so, aber für mich ist Alone der beste Dungeon Crawler. Die Stimmung einmalig, viele frische Regeln (Licht, Geräusche, Sichtweite, Kartenmanagment der Bösen...) und eine coole Optik plus wirkliches Aufdecken/Erkundung des Dungeons. Allerdings gibt es auch hier Druck im Sinne, das mit zunehmender Spielzeit es immer schwerer für den Helden wird. Aber wie gesagt, vielleicht ist "Wettrennen" gar nicht das Problem?

  • Tatsächlich stimme ich dir zu ... allerdings ist es vor allem das Wettrennen, was mich bei einem Crawler stört. Heroquest hatte eben besagte Atmosphäre ... man ist von Raum zu Raum gezogen ... hat die Räume durchsucht ... Fallen gefunden ... explizit nach Geheimtüren gesucht ... wenn man sie gefunden hat, ist man da rein und war gespannt, was man findet, ohne ständig im Hinterkopf zu haben: "Mist, ich muss eigentlich fix weiter in den nächsten Raum, weil ich sonst instant verliere."


    Und es ist diese - in meinen Augen - völlig unnötige Hetzerei, die die von mir genannten Crawler so "schlecht" macht (ich packe es explizit in Anführungszeichen, weil das "schlecht" hier in dem Zusammenhang natürlich völlig subjektiv ist) - nicht etwa die omnipräsenten Kampfregeln ...


    Heroquest war was das angeht einfach genial ... allerdings ist es natürlich nicht sehr gut gealtert und hat dann im Late Game eben auch einige Balancing-Probleme ...


    /EDIT:


    Wobei ich es schon erstaunlich finde, das du Sword and Sorcery als "einfach" empfindest. Wenn ich da so an Heroquest denke...


    Wir sind halt nur so durch die Maps spaziert ... keine Ahnung, ob wir immenses Würfelglück hatten ... aber herausgefordert hab ich mich da nie gefühlt.

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  • Secrets of the lost tomb hat zwar einen Timer, aber einen, der dich zum Erkunden zwingt. Wettrenncharakter kommt da weniger auf. Wenn du auf Exploration und vielfältige Optionen stehst, sicherlich einen Blick wert. Für mich der beste seiner Zunft.


    Darklight Memento Mori sollte abseits der Balance auch genau für dich sein.

    KS Pending: Stormsunder, Dinosaur 1944, RtoPA, Primal, USS Freedom, Arydia, Harakiri, , EUS: Flashpoint, Zerywia Quest, Bad Karmas, Malhya, Phantom: Epoch, Warcrow Adventures, TT Addons, DaDu Wave 2 :D

    Die Nische

  • Secret of the Lost Tomb werde ich mir auch mal näher angucken. Zu Darklight hab ich bisher extrem viel schlechtes gelesen. Aber werde ich mir auch mal näher ansehen ... wobei ich mal gucken muss, ob man da rankommt ... ich meine mich erinnern zu können, dass beides zuletzt nicht lieferbar war.

  • @Zombie Ist dein Spielgefühl zu Hero Quest denn richtig? Denn die Lebenspunkte waren begrenzt, Heilung ebenfalls. Meine Erinnerung war eher so, das man sich sehr sehr gut überlegen musste, ob ich nun nach einem Schatz suche und Angst vor einer Falle hatte oder man lieber eine Tür zugelassen hat, weil man Panik hatte, das der Raum nur optional ist und einen killt. Irgendwo wird immer Druck erzeugt, auf das man eben nicht locker alles erkundet. Die Frage ist doch, wie wird das verkauft? Ein Descent 2 ist so sehr Wettrennen, das versteckt es ja nicht einmal. Es kommt auf die Verpackung und die Atmosphäre an und da gibt es einfach so viel generischen Kack. Oder ist meine zugegeben sehr alte Wahrnehmung von Hero Quest falsch abgelegt?

  • Nein, das ist schon richtig ... aber genau das möchte ich ja. Ich will, dass die Spannung aus meinen Entscheidungen herrührt. Geh ich jetzt wirklich noch in den Raum? Suche ich wirklich noch einen Schatz und riskiere ein wanderndes Monster zu finden? Oder spar ich mir das lieber und optimiere meine Entscheidungen so, dass ich nur "auf das Ziel hin" spiele. Ein Zeitlimit nimmt mir die Entscheidung ab ... und das nervt mich.

  • Nein, das ist schon richtig ... aber genau das möchte ich ja. Ich will, dass die Spannung aus meinen Entscheidungen herrührt. Geh ich jetzt wirklich noch in den Raum? Suche ich wirklich noch einen Schatz und riskiere ein wanderndes Monster zu finden? Oder spar ich mir das lieber und optimiere meine Entscheidungen so, dass ich nur "auf das Ziel hin" spiele. Ein Zeitlimit nimmt mir die Entscheidung ab ... und das nervt mich.

    Ich verstehe genau was du meinst, aber irgendwie scheint es sowas heutzutage nicht mehr zu geben.


    Bisher dachte ich immer dass Descent 1 ein Vertreter dieser Art ist, habe mich da aber noch nicht so wirklich reingelesen. Zumindest gibt es dort noch so etwas wie richtige Exploration (also der Dungeon ist nicht wie in der zweiten Edition schon komplett aufgebaut - was ich übrigens auch eine moderne Unart finde), oder irre ich mich da?


    Ich hätte die Schwierigkeit bei einem modernen Crawler auch lieber von der Schwierigkeit der Kämpfe, wo mir langsam die Ressourcen (= Heilsprüche, Tränke ect.) ausgehen anstatt einfach einen harten Timer wie bei Dungeon Saga (mein größtes Negativbeispiel) drüber zu klatschen, bei dem es einfach nach einer gewissen Anzahl Runden aus ist, egal wie gut ich mich davor geschlagen habe.


    Hero Quest hat diese ganz besondere "offene" Atmosphäre wunderbar hinbekommen. Man konnte sich in Ruhe alles ansehen und die Spannung kam bei jedem Raum wieder aufs Neue: Was finde ich vor? Wie viele Monster sind drinnen? Gibt es vielleicht tolle (nicht random) Schätze?


    So etwas würde ich mir auch wirklich sehr wünschen - hätte eben Descent 1 empfohlen (siehe oben) und würde mich an Secrets of the Lost Tomb an Beckikaze dranhängen. Hier ist zwar der Dungeon komplett zufällig, bis auf eine leichte Eingrenzung der Stockwerke auf den Tiles die du ziehst, aber du hast im Prinzip alle Zeit der Welt.

    Hier bohren für neuen Monitor:

    (X)

  • Klingt tatsächlich gar nicht übel. Nicht zwingend das, was ich gesucht habe ... aber durchaus was, was ich gesucht haben könnte ;) Soll doch auch auf deutsch kommen, meine ich?

  • Hmm.... Interessant, dass du Descent 1 als Wettrennen empfindest. Das ist ein Eindruck, den ich noch nie bei dem Spiel hatte...

    Vielleicht ist es aber auch eine Frage des Spielleiters und der Herangehensweise? Wir spielen beispielsweise mit der (irgendwann auch FFG vorgeschlagenen) Hausregel, dass die Helden Negativ-Questmarker akkumulieren können. Solange sie das Szenario im Plus abschliessen können ist alles gut. Ausserdem habe ich als Spielleiter auch keinerlei Interesse daran, die Helden durchzuhetzen. Sie können sich meinetwegen alle Zeit der Welt lassen. Mir ist das auch nur recht, weil es mir zum Einen mehr Optionen gibt. Zum Anderen lebt ein Dungeon Crawler imho davon, dass man ein Dungeon erkundet, dass die Helden sich mal wie Helden fühlen, dass sie aber auch immer mal wieder ordentlich einstecken und realisieren, dass es halt kein Spaziergang ist. Ich versuche deshalb als Spielleiter Druck aufzubauen, wenn es gerade gut läuft, und nehme den Druck auch wieder weg, wenn die Helden aus dem letzten Loch pfeifen. Descent 1 gibt mir die Freiheit und auch die Tools dazu, deshalb mag ich es nach vor sehr gerne.


    #SilverTower hat ja [Tom] schon empfohlen. Dem würde ich mich anschliessen, aber unter dem Hinweis, dass es sehr swingy sein kann und es kein klassischer Dungeon ist, den man da erkundet. Zeitdruck hat man aber definitiv keinen, und die Erkundung der verschiedenen Räume ist immer wieder cool. Wir haben die Kampagne mittlerweile zweimal vollständig durchgespielt und eine dritte ist in der Planung. Gegner-Varianz ist nett, aber gar nicht so wichtig. Tatsächlich macht es einen ziemlichen Unterschied, welche Helden man spielt. Ich habe vor einiger Zeit auch einen Eindruck dazu geschrieben, da findest du bei Bedarf noch mehr Information.


    #ShadowsOverHammerhal wäre vielleicht noch eine Überlegung wert. Ebenfalls Warhammer Quest, diesmal aber mit Spielleiter. Auch dazu gibt's ein paar Zeilen mit mehr Information. Der Erkundungs-Aspekt ist hier extrem ausgeprägt, meine Heldengruppe liebt es. Die Dungeons sind alle untereinander über Treppen verknüpft, und die Helden haben sich eine eigene Dungeon Map angefertigt. Es ist auch einer der wenigen Dungeon Crawler, der nicht nur über Kampf funktioniert, sondern auch viel mit Non-combat-events arbeitet. Wir sind mit der Original-Kampagne durch und spielen ein bisschen die White-Dwarf-Quests weiter. Aber: Das Spiel braucht zwingend einen Spielleiter. Nicht nur, um die Monster zu steuern, sondern auch um auf Dauer etwas mehr Abwechslung reinzubringen. Es bietet viele Hooks, um daran kleine Hausregeln, Zufalls-Encounter und Nebenquests anzuknüpfen. Macht man das, lebt das Spiel richtig auf. Macht man es nicht, langweilt sich insbesondere der Spielleiter irgendwann zu Tode. Ausserdem braucht es hin und wieder ein bisschen Feingefühl beim Zurechtstutzen der Helden. Man will ja keinen Party Wipe.


    Letzter Vorschlag meinerseits: Hast du dir mal #Myth angeschaut? Zeitdruck gibt's da ebenfalls nicht, völlig freie Kombination der Helden-Aktionen und dazu noch ein dynamische Gegneraktivierung abhängig von der Anzahl der Heldenaktionen und der Gegner auf dem Spielfeld. Du kannst entweder vorgefertigte Story-Module spielen (bei BGG gibt es einiges zum Download) oder einfach mal drauflos erkunden und schauen, was dir so begegnet. Der freie Modus braucht ein wenig Entscheidungsfreude bei den Spielern (auf welches Realm Tile gehen wir als nächstes, wieviel Gegner spawnen wir, spawnen ggf auch ein Nest?), gibt dir dafür aber eine Freiheit an die Hand, wie es sie sonst nirgends gibt. Zum Ausprobieren reicht das Basisspiel locker aus, und die deutsche Version wird sowieso verramscht.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Tatsächlich ist mir dann selbst auch noch was eingefallen, was auf deine Beschreibung passen könnte


    Ist ein noch nicht ausgelieferter KS. Bin nicht sicher, ob der PM noch offen ist oder ein Late Pledge noch möglich aber es gibt zumindest ein tolles Playthrough von Jon Gets Games und könnte dann was in die Zukunft gerichtetes sein, da ja noch nicht erhältlich


    Chronicles of Drunagor: Age of Darkness

    Tutorial/Playthroughvideo von Jon Gets Games

  • Descent 1 ist auch tatsächlich weniger Wettrennen, als dann die zweite Edition oder IA. Dafür ist Descent 1 völlig imba. Habe es sehr ausgiebig gespielt. Sowohl mit Erweiterungen als auch Vanilla ... und die Helden pusten die Gegner einfach nur vom Feld. Sogar Elite-Drachen oder Elite-Dämonen haben bei uns selten länger als 1 (! - in Worten "eine") Runde überlebt. Ich erinnere mich noch mit Grauen an die Dungeons, die der Overlord mühselig aufgebaut hat ... dann kam unser Mage ... und die Bude war leer ;D


    Das ist halt auch nichts und macht keinen Spaß.


    toomuchcoffeeman : Drunagor hat halt auch ein Zeitlimit in Form der Dunkelheit, die dich verfolgt.

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  • Nein, das ist schon richtig ... aber genau das möchte ich ja. Ich will, dass die Spannung aus meinen Entscheidungen herrührt. Geh ich jetzt wirklich noch in den Raum? Suche ich wirklich noch einen Schatz und riskiere ein wanderndes Monster zu finden? Oder spar ich mir das lieber und optimiere meine Entscheidungen so, dass ich nur "auf das Ziel hin" spiele. Ein Zeitlimit nimmt mir die Entscheidung ab ... und das nervt mich.

    Kein Crawler und ohne Monster, aber eine gute Umschreibung von 7th Continent... 😅

  • Würde stark zur Empfehlung von Darklight Memento Mori tendieren, klingt so ziemlich nachdem was du suchst (bis auf das Balance Problem auf das bereits Beckikaze angesprochen hat).


    Es gibt ein Rebalance und auf BGG ein Paar Tipps zum Anpassen der Schwierigkeit, hat für uns funktioniert und das Spiel deutlich besser bzw. spielbarer gemacht. Setting, Theme und ein paar Ideen sind Top.


    Offiziele Quelle/Links

    Rebalancing Tests | Darklight: Memento Mori | BoardGameGeek


    Wird auch aktuell im BGG nochmal angesprochen, samt ein paar "Lösungstips"

    Feeling the game a bit unbalanced | Darklight: Memento Mori | BoardGameGeek

    Guts to the apostles

    "You're right, we are mortal and fragile. But even if we are tortured or wounded, we'll fight to survive. You should feel the pain we feel and understand. I am the messenger that will deliver you to that pain and understanding."

  • mh...es gab da einen KS bei dem ich mitgemacht habe, Altar Quest, sah auf der Spiel aus wie Hero Quest.

    Um diesen Missstand noch einmal aufzuklären - AltarQuest hat mit HeroQuest absolut nichts zu tun. Die Basis des Spiels bildet das MDS aus Street Masters/Brook City. Wer also eine HQ-ähnliche Spielerfahrung sucht, nur weil da Brett daran erinnert, wird bitter enttäuscht werden. Da in meinen Augen HQ wirklich die Zeit nicht gut überdauert hat, wäre das für mich eine gute Nachricht. ;) Denn WENN Altar Quest an die Stärken von Street Masters anknüpfen kann, wird Altar Quest trotz des Settings ein Brecher, aber nicht aus den Motiven, die du suchst.


    Die Motive, die du suchst, sollten tatsächlich in Darklight und Secrets of the lost tomb am besten abgedeckt sein. Alone sehe ich für dich nicht als das Spiel, was du suchst. Ein bisschen würde ich das dennoch relativieren was andere sagen, dass es keinen Zeitdruck in Lost Tomb gäbe. Den gibt es durch die Szenarientrigger durchaus (ab Runde 5 passiert XY). Auch Endgame-Timer sind dabei, aber nicht immer. Dieser Druck tut dem Spiel aber gut, da du sonst keine Bilanzierung vornehmen kannst aus den zahlreichen Optionen und damit Gegner-Farming ausfällt.


    Kurzum: Mit den beiden Spielen solltest du deine helle Freude haben. :)

    KS Pending: Stormsunder, Dinosaur 1944, RtoPA, Primal, USS Freedom, Arydia, Harakiri, , EUS: Flashpoint, Zerywia Quest, Bad Karmas, Malhya, Phantom: Epoch, Warcrow Adventures, TT Addons, DaDu Wave 2 :D

    Die Nische

  • Wenn es kein Verlies sein muss, sondern auch eine Insel sein kann, dann käme vielleicht 7th Continent infrage ...

    Du durchstreifst den Kontinent und versuchst, Aufgaben zu lösen und Gefahren zu überleben. Das Erkunden der Gegend und die Geschichte stehen ganz klar im Zentrum des Geschehens.


    Dieses Jahr soll die dt. Ausgabe bei Pegasus erscheinen.

  • Ah, mir fällt grade noch Hexplore It ein :/ Da tickt zwar auch eine Art Uhr, durch die Bewegung des Oberbosses (ich hab nur die 1st Edition zuhause, da ist das der Dead King), aber es wird dem Spiel ja gerade vorgeworfen, dass man dem zu lange davon laufen kann... Sprich, dieser Druck ist nicht zu stark, wenn man das Spiel ein wenig kennengelernt hat.


    Das Spiel drumrum an sich ist freies Heldenleveln, Erkunden, Quests erfüllen, Bosse bekämpfen... Aber zumindest die erste Auflage hat ihre (nicht winzigen) Schwächen, über die ich persönlich dank des Erlebnisses aber hinweg sehen kann.

    Ist aber englisch, und Sprachkenntnisse sollte man dafür haben.