Corona-Tagebuch für jedermann/frau

  • Liebes Tagebuch,


    Ist ein wenig ruhiger hier geworden - sind wir alle schon Corona-müde? Ich bin zumindest weiterhin unschlüssig, was ich vom Massenverhalten der Menschen halten soll.


    Traurig finde ich es, dass echt einfachste AHA-Regel (Abstand - Hygiene - Alltagsmasken) nicht eingehalten werden können. Und ich weiß noch nicht, ob es mich beruhigen oder beängstigen soll, dass dies in der Mehrzahl aller Länder so ist, in denen sich die Spezies Mensch herumtreibt und auf einem vergleichbaren Bildungs- und Wohlstandsniveau ist.


    Doch was soll ich letztendlich auch erwarten, wenn selbst in der kleinen KiTa bei uns im Dorf, in deren Konzept alle durch denselben Eingang hineingehen und über drei verschiedene Ausgänge in den Flügeln die KiTa verlassen können und sollen (was quasi Luxus ist), dir im Eingang fast täglich dieselben Eltern entgegen kommen, während Du Das Gebäude betrittst. Ein offenes Ansprechen wird mit Wegschauen und Ignorieren quittiert. Und dann sind dies sogar noch die Eltern im Elternbeirat, die mit dir zusammen noch einmal alle darauf hingewiesen haben, dass die Einhaltung der einfachen wie nützlichen Regeln bei der KiTa von uns allen vorangetrieben und umgesetzt werden sollten..:mauer:


    Nu ja, jetzt stehen erst einmal drei Wochen Ferien an, in denen die Erzieher und Erzieherinnen unserer KiTas und KiGas diese selber desinfizieren dürfen. Wir werden derweil schauen, dass wir Tagestrips im schönen Niederbayern vornehmen, uns einen Tag auch in die Landeshauptstadt begeben und ansonsten eher Garten und Natur genießen. Und unseren Spielekeller natürlich und den Garten der Großeltern. Und vielleicht kommt die Tage auch mein auf Elektro umgerüsteter Wagen zurück, so dass wir ein neues Fahrfeeling genießen können. Schön mit Abstand, Hygiene und Alltagsmasken.


    In diesem Sinne


    Dein Arne :ninjad:

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Doch was soll ich letztendlich auch erwarten, wenn selbst in der kleinen KiTa bei uns im Dorf, in deren Konzept alle durch denselben Eingang hineingehen und über drei verschiedene Ausgänge in den Flügeln die KiTa verlassen können und sollen (was quasi Luxus ist), dir im Eingang fast täglich dieselben Eltern entgegen kommen, während Du Das Gebäude betrittst. Ein offenes Ansprechen wird mit Wegschauen und Ignorieren quittiert. Und dann sind dies sogar noch die Eltern im Elternbeirat, die mit dir zusammen noch einmal alle darauf hingewiesen haben, dass die Einhaltung der einfachen wie nützlichen Regeln bei der KiTa von uns allen vorangetrieben und umgesetzt werden sollten..:mauer:

    In einer KiTa ist das natürlich ein Extremfall, aber das gleiche Prinzip erlebe ich gerade in so ziemlich jedem Laden hier, ob Eisdiele, Bäckerei, oder Einzelhandel. Die Mitarbeiter können noch so klar und sichtbar Ein- und Ausgänge markieren, genommen wird in der Regel, was einfacher, kürzer, oder bequemer ist.

  • Dieses Verhalten gibt es aber doch schon immer, zum Beispiel auch bei Fluchtwegen. Die Leute verlassen die Räume so, wie sie gekommen sind, auch wenn die Beschilderung was anderes empfiehlt. Darauf wurde teilweise auch reagiert, so dass die Leute so reingelassen werden, wie sie den Raum nach Beschilderung auch verlassen würden.

  • Vor dieser Situation wurde schon frühzeitig vom RKI gewarnt in diversen Zeitungsartikeln, die ich gelesen habe. Durch die frühen Maßnahmen wurde die Ausbreitung des Virus so stark gebremst, dass ein Großteil der Bevölkerung damit nicht in Berührung gekommen ist.

    Damit bleibt die Pandemie für viele ein "Schreckgespenst", welches nicht wirklich ernst genommen wird. Das spiegelt sich eben auch im Verhalten wieder.

    Schaut man sich die aktuell wieder kontinuierlich steigenden Infektionszahlen an, plus die Erwartung der Insolvenzen im Oktober (was einen Lockdown verhindern wird, damit die Wirtschaft nicht endgültig krepiert) stehen uns "Frohe" Weihnachten bevor.

    Auch hier in der Stadt werden mittlerweile insbesondere Abstandsregeln völlig ignoriert. An Personen, die vor einem Geschäft warten (weil die erlaubte Anzahl Personen in den Räumlichkeiten erreicht ist) wird vorbei und ins Geschäft gegangen und wie Arne schon schreibt - Ansprache wird ignoriert...

  • In Sachen Lockdownvermeidung, weil sonst das Wirtschaftssystem abklappt, gibt es auch eine für mich recht überzeugende (und zumindest datenanalytisch fundierte) Gegenposition: Der Spiegel


    Ansonsten gehe ich fest davon aus, dass die meisten Leute ihr Verhalten anpassen werden, sobald die Zahlen (regional oder national) gefühlt kritisch werden. Da sind wir noch nicht, und natürlich wird das einen schmerzhaften Verzögerungseffekt haben. Und auch wenn wir im Alltag sehr diszipliniert sind, machen wir selbst das ja auch nicht anders - immerhin haben wir ja wie die meisten anderen hier auch schon wieder Spieleabende in persona mit unseren festen Runden gehabt. Sind halt begrenzte Kontakte und Vermeidung von möglichen Superspreader-Events, aber eben auch nicht Risiko null.

  • Ich denke nicht, dass der Spiegel-Artikel die Wirklichkeit beschreibt. Noch ein Lockdown und etliche Selbständige können sich wirtschaftlich endgültig verabschieden. Es werden schon genug den ersten Lockdown nicht überstanden haben, aber das werden wir erst in einigen Monaten richtig merken. Man denke auch daran, dass es wegen Corona keine Kinos, Messen pp gibt und daher auch keine Besucher, die reisen und Geld ausgeben, wenig Geschäftsleute, die sich in Hotels einbuchen pp. Einige Branchen sind wirtschaftlich am Boden.


    Ansonsten: war gerade im Urlaub im Harz. Um Abstände kümmert sich eigentlich niemand. Weder innen noch außen. Im Hotel war alles ausgeschildert, aber die Leute liefen wie sie wollten. Am besten immer den kürzesten Weg. Auf dem Brocken war richtig Betrieb, tausende Menschen. Zwar im Freien, aber auch zumeist ohne Abstände. Ging bei den Massen auch gar nicht anders.


    Immerhin habe ich keinen bemerkt, der sich nicht an die Maskenpflicht gehalten hat.


    Nebenbei angemerkt muss ich auch zugeben, dass ich seit der Maskenpflicht so gut wie überhaupt nicht mehr in stationären Geschäften einkaufe, außer Lebensmittel / Toilettenartikel. Alles andere -wenn überhaupt noch- online. Ich bin sicher, dass viele stationäre Läden in den nächsten Monaten schließen werden müssen, weil es vermutlich nicht nur mir so geht.

  • Ohne Corona-Eindämmung gibt es keine wirtschaftliche Erholung. Einfach weil die Bevölkerung keine Lust auf Konsum hat.

    Dass Verzicht auf Lockdowns oder zu frühe Öffnungen der Wirtschaft nicht helfen, wenn dadurch Corona wild durchs Land fegt, sieht man doch mustergültig in den USA.

  • Ansonsten gehe ich fest davon aus, dass die meisten Leute ihr Verhalten anpassen werden, sobald die Zahlen (regional oder national) gefühlt kritisch werden.


    Die Leute, die jetzt dafür sorgen, dass die Zahlen wieder kritisch werden, passen dann ihr Verhalten wieder an? LOL!

    Der Egoismus lebe hoch :(

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    "Out. For. A. Walk. ... Bitch." (Spike/Buffy-TVS)
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  • Die Mitarbeiter können noch so klar und sichtbar Ein- und Ausgänge markieren, genommen wird in der Regel, was einfacher, kürzer, oder bequemer ist.

    Das ist mir letzte Woche auch passiert. Für uns fremder Supermarkt in der Innenstadt. Wir laufen durch die eine Tür rein, werden angeschaut und vom Kassierer darauf hingewiesen, die andere Tür zu verwenden. Den gelben (?) DIN A4 Zettel an der Glastür haben wir tatsächlich übersehen. Peinlich berührt habe ich mich entschuldigt. Draußen extra nachgeschaut und ja, der Zettel war gut sichtbar angebracht.


    Obwohl ich die Maßnahmen für sehr sinnvoll halte, hat der Alltag schon wieder so Einzug gehalten, dass man auf Autopilot läuft.

    Aber mit Abstand war es z.B. in den Bussen auch sehr schwer.

  • Was sind denn die Ursachen für den jetzigen Anstieg?

    Erhöhte Reisetätigkeit und sinkende Bereitschaft, sich an Einschränkungen zu halten. In unbekannter Gewichtung.

    In Kürze fallen die Urlaubsreisen weg. Dafür kommen Schulen und Kindergärten wieder als mögliche Übertragungsorte dazu. Wie stark? Hmmm. Mehr als ein "educated guess", wie der Ami sagen würde, ist auch da nicht möglich.

    Ich hoffe, dass durch den zeitlichen Versatz der Sommerferien in Deutschland Rückschlüsse möglich sind, welche Ursache mehr oder weniger bedeutsam ist. Das wäre wichtig, um mit möglichst geringen Einschränkung R unter 1 zu halten.

    Aber eines ist klar: monokausal ist da nichts und alle Schlussfolgerungen sind schwierig und unsicher. Manchmal kann man die ganzen Verschwörungstheoretiker dafür beneiden, wie wunderbar einfach ihre Welt ist.

  • Liebes Corona-Tagebuch,

    gut zwei Monate habe ich dir nicht mehr geschrieben und nachdem d0gb0t mcih hier ja schon vermisst hat, schreibe ich mal, was uns in der Zwischenzeit passiert ist. Die Schule war für eine kurze Zeit offen und das war eine massive Erleichterung. Zeitgleich dazu wurde ich ins temporär permanente Homeoffice geschickt, was für mich bedeutet: 90 Minuten weniger im Auto am Tag. Es bedeutet aber auch, dass ich fast 7 Stunden täglich in Videokonferenzen hänge, da wir sehr oft im Pair programmieren... sprich ein Monitor, zwei Programmierer. Davon kann man halten was man will, ich liebe dieses Vorgehen.

    Wenn wir schon beim Thema sind. Es war crazy.... ohne ins Detail zu gehen: Ich arbeite direkt an der IT zu den Corona-Soforthilfen den Bundesregierung, bzw den technischen Prozessen, die zur Auszahlung führen. Mit der Sachbearbeitung habe ich keine Berührungspunkte für mich sind alles Zahlen und Formeln :) Was aber crazy war: Ich habe von neuen Aufgaben durchaus schon mal aus der Tagesschau erfahren. Ach da gibts ein neues Programm? Gut zu wissen. Am Tag drauf erfuhren unsere Architekten davon und dann hieß es alles stehen und fallen lassen und alle man druff aufs Projekt. Das Chaos dahinter und die ständigen Anforderungsänderungen aus Bayern lass ich jetzt mal weg :D Am Ende weiß jeder in Baden-Württemberg dass sie zeitnah Geld bekommen haben. Und das macht mich ein wenig stolz. Auch wenn es bedeutete... 10 -12 Stunden täglich in Meetings und am Rechner, teilweise am Wochenende und nun ein so dick gefülltes Überstundenkonto, dass ich niemals abfeiern kann. Corona geht weiter und es wird neue Programme geben.

    Daneben war es eine Erleichterung dass die KITA und Schule+Hort die Kids betreut haben. Danke dafür... tollen Job gemacht. Meine Frau musste ja auch zu diesem Zeitpunkt und bis zu diesem Tag schuften wie doof (Sie ist seit 6 heute Morgen im Büro weil es am Montag um die Wurst geht.

    Die letzten 3 Wochen musste ich mir Urlaub nehmen, da das die Schließzeiten der Kita und des Hortes sind. Zum Glück gab es ein Ferienprogramm (auf das ich super neidisch bin) welches die Stadt nebenan organisiert hat. Alles unter den Corona-Regeln... ganz toll gemacht. Mein Großer durfte eine ganze Woche Asterix und Obelix als LARP erleben. Die hatten ein zerstrittenes Dorf, Spione, Angriffe, Feste und am Ende eine große Schlacht. Die Kids im Alter zwischen 6 und 10 waren alle komplett begeistert. Restaurants haben dafür kostenfrei das Catering übernommen. Tolle Aktion. Ursprünglich waren sogar Übernachtungen geplant, diese wurden aber abgesagt... verständlich.

    Weil ich natürlich nicht 3 Wochen mit zwei Kids zu Hause rumsitzen kann, habe ich mir ein kleines Projekt vorgenommen. Aufgrund der Kosten ist es immer wieder verschoben wurde... da wir aber jetzt nicht in den Urlaub gehen konnten wurde es real: Ein Spielhaus für die Kinder.


    ich habe echt kein Händchen fürs Handwerk, aber muss sagen: das ist ziemlich cool geworden. Insgesamt stecken da knapp 500€ an Material drin, aber ist so massiv, dass es sicher 10 Jahre stehen wird.

    Zurück zu Corona: In der Zwischenzeit sind viele Hochzeten abgesagt worden, mein Kleiner ist 3 Jahre alt geworden ohne eine richtige Party und ich sehe mit Sorge auf die Entwicklung. Man fragt sich wirklich: Wozu haben wir seit Monaten auf so vieles verzichtet, wenn manche Leute ihren dummen Arsch nicht zu Hause lassen können? Muss man in dieser Zeit wirklich nach Bulgarien zum saufen? Kann man sich nicht zu hause die Birne weglöten? 30 Grad haben wir auch hier.
    Dann musste ich mich zwingen, die Sozialen Medien abzuschalten. Es war nicht auszuhalten wie laut diese #Covidioten sind. Es reicht wenn 100 Depopen auf allen Kanälen spammen, und schon kriegste nen Anruf von der Mutter, die mich fragt, ob das wahr ist, dass am 30.August ein neuer Lockdown geplant ist... oder ich mir die 1 Million Deppen in Berlin anschauen soll. Das halte ich nicht aus.

    Und hat man nicht davor gewarnt, dass es schlimm werden wird, wenn überall kleine Hotspots auftreten? genau das haben wir jetzt. Und wie reagieren viele? Keine Maske oder eben... guck ich hab ne Maske auf... aber ich bin zu blöd sie richtig zu tragen.
    Gestern bei der Post: ich steh am Schalter, gebe meine verkauften pakete ab. Neben mir eine Lady, die ihre beiden Kids (ca 10 Jahre ohne Maske schonmal in die Spielzeugabteilung vom Kikk geschickt hat natürlich ohne Maske), Maske unterhalb der Nase. Ich weiße sie freundlich drauf hin, bitte Abstand zu halten und die Maske richtig zu tragen. Sie keift zurück: die Damen der Post haben doch auch keine Masken auf. Die Post-Angestellten wiederholen meine Aufforderung und betonen, dass sie hinter einer Scheibe arbeiten und das ausreicht. Die dumme Kuh neben mir darauf: Ich steh doch auch hinter einer Scheibe... da ist mir die Hutschnur geplatzt. Ich hab sie lautstark angefahren, dass sie nicht alleine hier sei, dass sie ihr Hirn morgens auch einschalten soll und ihre Kinder gefälligst eine Maske zu tragen haben, die sind alt genug. Mein 3-jähriger schafft es eine Maske zu tragen für ein paar Minuten.

    Sie wurde unverschämt, es kam was kommen muss: Corona ist vorbei, bringt doch eh nix und so weiter. Die Post-Dame hat ihr dann ein Hausverbot erteilt und die Annahme der Zalando-Rücksendung verweigert. Es war unangenehm und erst als mit Polizei gedroht wurde, da die Kuh das Eis verlassen.

    Ich muss mich wirklich beherrschen, nicht öfter laut zu werden. Mich macht es wütend und krank wie ignorant manche Menschen sein können. Es ist ein Stück Stoff... sind wir als Gesellschaft wirklich so verwöhnt, das das zuviel verlangt ist? Ganz egal ob es nun was bringt oder nicht? Trag eine Maske.... egal was. oder wenns sein muss ein Faceschield. Aber trag es richtig. VERDMAMMT.

    So genug aufgeregt: Ab Montag darf mein Großer wieder in den Hort und in zwei Wochen geht die Schule wieder los, wenn sie losgeht. Ich zweifel daran gerade.
    Wenn meine Kids zu Hause bleiben müssen, ich vermutlich noch bis Dezember im Homeoffice sein werde, werde ich mir Januar vermutlich ne Zwangsjacke verpassen lassen.


    Naja aber aktuell haben wir einen tollen Sommer und sind super froh über unseren Garten... die Kids können sich austoben, die Wasserrechnung hochtreiben und sich im Spielhaus zurückziehen, wenn Papa mal wieder nervt. Weitere Highlights für mich waren die wiedergewonnene Liebe zu Magic, die ersten Partien mit meinem Sohn und dass ich endlich diese Hütte gebaut habe. Ich habe schon Lust neue Projekte anzugehen, und ganz ehrlich: Ein Spieltisch ist jetzt auch im Bereich des Möglichen :D

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  • Und auch wenn wir im Alltag sehr diszipliniert sind, machen wir selbst das ja auch nicht anders - immerhin haben wir ja wie die meisten anderen hier auch schon wieder Spieleabende in persona mit unseren festen Runden gehabt. Sind halt begrenzte Kontakte und Vermeidung von möglichen Superspreader-Events, aber eben auch nicht Risiko null.

    Ich mache das anders. Unsere Spieleabende (4 Leute aus 4 verschiedenen Haushalten) sind nach wie vor zunächst bis einschließlich Oktober abgesagt. Unsere jährliche Wandertour im Oktober haben wir storniert, obwohl Einzelzimmer gebucht waren.


    Wir sind eine Gruppe, deren Mitglieder sich alle so langsam auf Mitte 70 zu bewegen. Je weniger Disziplin andere halten, um so mehr müssen wir das selbst tun. Das gefällt nicht allen von uns, das ist mir aber egal. Dann spiele ich eben nicht mit meiner Spielegruppe, sondern solo und mit meiner Frau.


    Lieber verzichte ich auf das Spielen in der Gruppe, als mich völlig unnötig einer womöglich lebensgefährlichen Infektion auszusetzen. Ich gehe nicht viel raus, außer wenn es sein muss, oder in den Wald. Bewegung verschaffe ich mir täglich auf dem Laufband, das ist zwar nur ein kleines Gerät für den Hausgebrauch, aber das geht auch. Obwohl es draußen natürlich schöner ist, dafür ist es da aber viel zu hieß.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Ich muss mich wirklich beherrschen, nicht öfter laut zu werden. Mich macht es wütend und krank wie ignorant manche Menschen sein können. Es ist ein Stück Stoff... sind wir als Gesellschaft wirklich so verwöhnt, das das zuviel verlangt ist? Ganz egal ob es nun was bringt oder nicht? Trag eine Maske.... egal was. oder wenns sein muss ein Faceschield. Aber trag es richtig. VERDMAMMT.

    100% Zustimmung - ich hatte in einer früheren Version meines Posts ähnlich scharfe Worte drin, die dann doch erst einmal entfernt. Und mein Eindruck: Ja, wir sind als Gesellschaft so verwöhnt und Einschränkungen in der Breite nicht mehr gewohnt.


    Ich muss hier nur weiterhin zu meinen philippinischen Kolleginnen und Kollegen schauen, die das Tragen von Masken ja eh gewohnt sind. Da brach im Januar noch der Vulkan Taal in der Nähe zu Manila aus und ließ Asche über die Landschaften regnen, so dass alle zur Quarantäne aufgefordert waren und nur mit speziellen Atemmasken auf die Straßen durften - keineswegs nur Stoff vor Mund und Nase. Kurz danach kam dann Corona und einer der schärfsten und längsten Lockdowns, den ich in unserem globalen Konzern und den täglichen Nachrichten mitbekommen konnte. Mal zum Sportmachen mit Abstand nach draußen? NEIN. Mit der Familie des gleichen Haushalts einen Spaziergang im Freien? NEIN. Da gab es pro Haushalt einen Passierschein, mit dem man für die notwendigsten Besorgungen nach draußen durfte.


    Dann eine kleine Lockerung und bei unverändert hohen Infektionszahlen letzte Woche die Rückkehr zur vollen Quarantäne. Jetzt kommt die Hochphase der Taifun-Saison dazu. Und wo erlebe ich die beste Stimmung und die kreativsten virtuellen Meet-ups? Bei meinen philippinischen Kollegen...

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Ich denke auch, viele sind dressierte egoistische Konsum-Zombies. Ich habe den Urlaub gebucht, bekomme keine Erstattung, dann flieg ich eben, bevor ich es verfallen lasse. Egal ob es eine Pandemie gibt oder nicht. Abstand kann ich auch in Ägypten einhalten. Klaro. Dann aber im Notfall doch die deutsche Botschaft anschreiben und sich zurückholen lassen, wenn man kein Einzelzimmer im Krankenhaus bekommt (Das ist überspitzt, und ich weiß dass das nicht so einfach ist)

    Ich habe auch Menschen in meiner Familie, die sich von der Maskenpflicht befreien haben lassen. Alles starke Raucher. Bekommen keine Luft. Ich bin sauer und aus Konsequenz daraus meide ich jeden in der Familie, der innerhalb von 2 Wochen Kontakt zu den Personen hatte. Das geht einfach nicht.

    Auch wenn es in Deutschland sicher viele hart getroffen hat, und viele ihren Job/ihren Laden verloren haben, gab es doch ne Menge Hilfe vom Staat. Und zwar relativ unkompliziert (ignorieren wir das Chaos bei den Studentenhilfen). Man darf nicht vergessen, dass auch die offiziellen Stellen diese Art von Arbeit nicht gewohnt sind, und das hier auch Menschen arbeiten die exakt die selben Probleme haben: Keine Kita, viele Überstunden, neue Aufgaben, freigestellte Kollegen.
    Wir sind doch mit nem blauen Auge davon gekommen. Und warum? Weil wir uns an die Dinge gehalten haben, die so unangenehm waren. Aber man kann nicht einfach aufhören.

    Ja es ist heiß... aber verdammt sich wie ne Sardine an den Strand mit 10.000 anderen zu legen: Das macht schon ohne Pandemie keinen Spaß. Duscht eben 10 Mal am Tag, oder kauft euch nen Planschbecken und legt euch rein. Ich verstehe nicht, wie man nicht ein Jahr einfach seinen Gewohnheiten sein lassen kann für ein größeres Ziel. Es sind ja nicht nur Masken.

    Es wird kein Abstand mehr gehalten, es werden wieder große Hochzeiten gefeiert... die Leute Shoppen wieder wie bekloppt und drängeln sich durch die Läden... why?

    Naja ich könnte mich maßlos aufregen, und ganz tief im Inneren wünsche ich mir eine bittere Pille für alle, um einfach mal wieder auf den Boden der tatsachen zu kommen. Beobachtet doch mal die Leute, die heute 80 sind. Die haben in ihren Leben gelernt, wie man mit wenig auskommt. Wie man sich an einfachen Dingen erfreut. Wir als Generation haben dieses "Privileg" nicht... wir könnten jetzt dieses Situation nutzen, um das an unsere Kinder weiterzugeben.

    Ich werde mal ein bisschen privat, weil es grade gut passt: Ich versuche meinen Kindern den Wert von Dingen beizubringen. Ich versuche ihnen zu zeigen, dass nicht alles sebstverständlich ist. Wir sind in einer sehr positiven (finanziellen/familiären) Situation und das kommt eben nicht von ungefähr. Für unsere Kinder gab es jetzt zum ersten Mal große Einschränkungen. Und immer wieder müssen wir das diskutieren. Aber ist das nicht das größte geschenk, was wir unseren Kindern mitgeben können? Ich finde jeder sollte sich immer wieder fragen: Brauch ich das jetzt in 2020 wirklich, oder reicht es vielleicht auch nächstes Jahr? Muss ich da hingehen, oder kann ich nicht auch in der Badewanne/Garten/Balkon planschen?

    naja jetzt erstmal alle Fenster zu und Kaffe machen :D Es wird wieder heiß :D

  • Beobachtet doch mal die Leute, die heute 80 sind. Die haben in ihren Leben gelernt, wie man mit wenig auskommt. Wie man sich an einfachen Dingen erfreut. Wir als Generation haben dieses "Privileg" nicht...

    Das hat man auch schon mit 73. Nach heutigen Maßstäben ging es uns schlecht. Ich habe mal um Brot gebettelt. Es musste die Kleidung des älteren Bruders aufgetragen werden. Man war froh, wenn es Weihnachten nicht nur Unterwäsche und Strümpfe gab, sondern auch ein kleines Spielzeug. Mit 14 habe ich den größten Teil der Sommerferien (4 Wochen) in einer Fabrik verbracht, um mir das Geld für einen eigenen Mantel zu verdienen, weil ich endlich mal ein größeres Kleidungsstück haben wollte, das für mich gekauft worden ist; da meine Eltern sich das nicht leisten konnten, bin ich eben in die Fabrik gegangen. Damals gab es 1,50 DM als Stundenlohn. Weil ich so fleißig war, habe ich eine Lohnerhöhung auf 2,- DM bekommen und wurde damit bezahlt wie ein 16-Jähriger, tolle Sache.

    Wir hatten wenig, eine glückliche Kindheit hatten wir trotzdem. Erst als ich 10 Jahre alt wurde, bekamen wir den ersten Fernseher. Das hat das Familienleben drastisch verändert. Man saß abends nicht mehr einfach zusammen, auch wenn man nur still las, sich unterhielt, spielte. Alles weg, Glotze war angesagt, war ja auch faszinierend, krempelte aber das Familienleben völlig um. Das wirkliche Miteinander wurde auf seltenere Gelegenheiten zusammengedampft.


    Erzähle ich so etwas, werde ich relativ schnell darauf hingewiesen, dass ich halt in der Steinzeit gelebt habe, alles Schnee von gestern. Die Corona-Krise hätte -wie andernorts stattfindende Kriege, die ja so weit weg sind....- zeigen können, dass "Steinzeit" ganz schnell zurückkommen kann. Wer "Steinzeit" schon kennt, wird besser damit klar kommen, alle anderen werden es lernen müssen.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Ich denke auch, viele sind dressierte egoistische Konsum-Zombies. Ich habe den Urlaub gebucht, bekomme keine Erstattung, dann flieg ich eben, bevor ich es verfallen lasse. Egal ob es eine Pandemie gibt oder nicht. Abstand kann ich auch in Ägypten einhalten. Klaro. Dann aber im Notfall doch die deutsche Botschaft anschreiben und sich zurückholen lassen, wenn man kein Einzelzimmer im Krankenhaus bekommt (Das ist überspitzt, und ich weiß dass das nicht so einfach ist)

    [...]

    Ich möchte dir zum Teil absolut recht geben und zum anderen Teil energisch widersprechen...

    Klar: Überall findet man im Moment in zunehmender Anzahl egoistische Verhaltensformen, die andere Mitmenschen unnötig gefährden. Aber man muss sich auch vor dem Fehler hüten, als jemand, dem es wirtschaftlich gut geht, die eigene gute Situation einfach mal so als allgemeingültig anzunehmen. So ist es nämlich nicht.

    Es gibt in Deutschland viele Menschen, die nicht bequem Home Office machen können. Menschen, die morgen mit dem ÖPNV zur Arbeit fahren, einfach, weil sie es müssen. Menschen, die vielleicht als Kassiererin an der Supermarktkasse oder als Paketbote oder am Fließband in der Industrie zwangsweise die Abstandvorschriften nur so teilweise einhalten können, weil sie sonst ihren, in aller Regel nicht so toll bezahlen, Job direkt verlieren würden. Wenn solche Personen im Ägypten-Urlaub oder auf Mallorca die Vorschriften nicht bis ins letzte Detail einhalten, dann braucht man sich nicht wundern. Und nicht jeder kann den Urlaub so locker-flockig einfach durch das Planschen im eigenen Garten ersetzen. Eigener Garten ist ein Luxus, den sehr viele einfach nicht haben. Da ist der Mallorca-Urlaub die einzige Chance, mal eine Woche dem tristen Alltag in die Wärme zu entfliehen.

    Meiner Meinung nach sollte man sich da mit Fundamental- und Pauschalkritik lieber etwas zurückhalten. Sinnvoller und zielführender ist es, sich auf die schlimmsten Auswüchse und Fehlverhalten zu beschränken. Da kann man sich noch einig werden. Ansonsten lieber realistisch bleiben, was zumutbar ist, ohne dass in weiten Teilen der Bevölkerung die Stimmung kippt.

  • Da ist der Mallorca-Urlaub die einzige Chance, mal eine Woche dem tristen Alltag in die Wärme zu entfliehen.

    Puh. Zum einen muss man sich den Urlaub auch leisten können. Das ist bei vielen auch schon nicht drin.

    Zum anderen bin ich wieder bei @dawue. Denn wenn die Stimmung der Bevölkerung schon kippt, wenn kein Urlaub im Ausland drin ist, bin ich auf in 15-30 Jahren gespannt, wenn uns die Auswirkungen des Klimawandels so richtig treffen...

    Man muss sich ja nicht zu Hause einsperren, aber selbst im Umkreis von 50km sollte doch jeder etwas finden, "um dem tristen Alltag zu entfliehen". Ich zumindest habe bei weitem noch nicht alle interessanten Flecken hier in der Gegend erkundet...

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Hallo

    Ich zumindest habe bei weitem noch nicht alle interessanten Flecken hier in der Gegend erkundet...

    Damit sei bitte auch vorsichtig. ;) Wir hatten letztes Jahr hier in der Bergen eine acht köpfige Gruppe Münchener samt einem einjährigem Kind. Wandern sollte eigentlich nicht sooo schwierig sei. Die wussten aber irgendwann nicht mehr aus den Bergen zu finden und riefen die Bergwacht. Im Tal angelangt wussten sie auch nicht mehr, wo die Autos geparkt waren. :/


    Die Gegend erkunden sagt sich so leicht - das braucht aber auch etwas Kompetenz - ist etwas anderes wie eine Pauschalreise buchen - manchmal ein richtiges Abenteuer. 8-))


    Liebe Grüße

    Nils

  • Ich möchte dir zum Teil absolut recht geben und zum anderen Teil energisch widersprechen...

    Klar: Überall findet man im Moment in zunehmender Anzahl egoistische Verhaltensformen, die andere Mitmenschen unnötig gefährden. Aber man muss sich auch vor dem Fehler hüten, als jemand, dem es wirtschaftlich gut geht, die eigene gute Situation einfach mal so als allgemeingültig anzunehmen. So ist es nämlich nicht.

    Es gibt in Deutschland viele Menschen, die nicht bequem Home Office machen können. Menschen, die morgen mit dem ÖPNV zur Arbeit fahren, einfach, weil sie es müssen. Menschen, die vielleicht als Kassiererin an der Supermarktkasse oder als Paketbote oder am Fließband in der Industrie zwangsweise die Abstandvorschriften nur so teilweise einhalten können, weil sie sonst ihren, in aller Regel nicht so toll bezahlen, Job direkt verlieren würden. Wenn solche Personen im Ägypten-Urlaub oder auf Mallorca die Vorschriften nicht bis ins letzte Detail einhalten, dann braucht man sich nicht wundern. Und nicht jeder kann den Urlaub so locker-flockig einfach durch das Planschen im eigenen Garten ersetzen. Eigener Garten ist ein Luxus, den sehr viele einfach nicht haben. Da ist der Mallorca-Urlaub die einzige Chance, mal eine Woche dem tristen Alltag in die Wärme zu entfliehen.

    Meiner Meinung nach sollte man sich da mit Fundamental- und Pauschalkritik lieber etwas zurückhalten. Sinnvoller und zielführender ist es, sich auf die schlimmsten Auswüchse und Fehlverhalten zu beschränken. Da kann man sich noch einig werden. Ansonsten lieber realistisch bleiben, was zumutbar ist, ohne dass in weiten Teilen der Bevölkerung die Stimmung kippt.

    Ich bin mir vollends bewusst, dass ich aus einer privilegierten Situation heraus schreibe, da ich auch ohne Corona meist im Home Office arbeite, wenn ich nicht Flieger zu sonstwelchen Standorten unserer Firma nehmen muss (ein Teil, den ich aktuell echt nicht vermisseI) und dass ich ein Haus mit Rückzugsmöglichkeiten und Garten mein eigen nenne. Das erlaubt mir ohne Frage, und dessen bin ich sehr dankbar, einfacher mit diversen Einschränkungen in unserer aktuellen Situation umzugehen. Doch weiß ich mich einzuschränken, zu disziplinieren und auch den Gürtel enger zu schnallen, wenn es sein muss (und ich bin wahrlich nicht der disziplinierteste unter der Sonne). So war Home Office z.B. undenkbar, als meine Frau und ich uns vor 7 Jahren dazu entschieden, täglich 2 Stunden Pendelei nach München und zurück auf uns zu nehmen, um uns ein Haus mit Garten kaufen zu können. Mein Beruf wäre locker vom Home Office aus gegangen, zumal ich mit keinen Kollegen direkt im Münchener Büro zusammenarbeitete. Das war jedoch nicht Firmenphilosophie. Insofern haben wir andere, härtere Einschnitte in Kauf genommen, um uns hier auf dem Land wohlfühlen zu können. Home Office wurde erst in den letzten 3,5 Jahren möglich, als bei mir auch längere und weitere Dienstreisen dazu kamen.


    Da sehe ich es ähnlich wie Sepiroth, dass man auch in der Umgebung - und auch der unserer Großstädte - Ecken und Stellen findet, die Abwechslung und Spannung bieten. Das Problem aus meiner Sicht ist, dass häufig nicht die Vorbereitung hierzu auf sich genommen wird. Einen Pauschalurlaub mit Rundum-Sorglos buche ich schnell über sonstige auf -do endende Seiten. Touren für die Naherholung muss ich selber vorbereiten (Hier hätte ich noch widow_s_cruse zitieren können :D ) und mich dann immer noch um Frühstück, Mittag- und Abendessen kümmern. Und das Bett macht sich dann auch nicht und und und ...


    Hier gilt es, sich mit weiteren Mitteln den Alltag anders zu gestalten - das benötigt Fantasie, den gemeinsamen Willen und auch das Aufeinander eingehen. Das ist ja letztlich auch das Spannende, wieder anders als Familie aufeinander einzugehen. Warum da immer ein vollkommener Tapetenwechsel für nötig ist, ist mir seit jeher schleierhaft - vermutlich auch aufgrund meiner Erziehung.


    Ich stehe auch jedem das Fernweh und den Drang in andere Gefilde zu - unsere Welt ist groß und spannend. Doch kann dies nicht 6-12 weitere Monate warten? Muss es mitten in beginnenden zweiten Wellen sein und dann ohne Einhaltung von AHA-Regeln?

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

    Einmal editiert, zuletzt von HRune ()

  • Ein Gedanke, den ich noch nachschieben möchte: ich gehe auch davon aus, dass wir in Deutschland in der überwiegenden Mehrzahl noch recht diszipliniert sind. Sonst sähen wir schon weit mehr amerikanische Verhältnisse in unseren Infektionszahlen. Doch fände ich es enorm dumm von uns allen, wenn wir dies jetzt mit gelockerter Disziplin verspielen. Ähnlich einem Jojo-Effekt, wo man nach Abnahme von 5kg in der Diät wieder voll schlemmt und sich dann über das erneute Übergewicht wundert. :weia:

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Hab meine erste längere Zugfahrt dieses Jahr hinter mir. Holy Shit. Ich hatte - weil Sitzplatzreservierung - irgendwie naiverweise angenommen, dass die Züge nicht voll belegt werden. Pustekuchen.

    Und dann sitzen da hunderte Leute zusammen auf engstem Raum und atmen dieselbe Luft. Die überwiegende Mehrheit trägt irgendwas vor Mund und Nase, nur ein paar wenige "Gesichtspimmel" waren darunter, und eine nervige Frau Mitte 50, die lieber diskutieren als das Scheißding aufsetzen wollte, bis sie von allen Seiten verbal niedergeknüppelt wurde.

    Aber auch die Anständigsten schaffen es natürlich nicht, das Ding 6 Stunden am Stück durchgehend aufzubehalten, man muss ja auch mal irgendwas Essen und Trinken, oder einfach nur "mal durchatmen" - es wird schon verdammt heiß und feucht unter der Maske, und 35° Außentemperatur helfen da auch nicht wirklich.

    In den Bahnhöfen war die Maskenquote übrigens weit unter 50%. Sind ja auch meist eher luftige Gebäude, aber halt auch nur so halb.

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Das kann ich bestätigen.

    Zugfahr "Lowlight" bisher war die Gruppe Junggesellinnenabschied, die Maske bis zum Sitzplatz aufhatte und dort dann ein Sektfrühstück gestartet hat. Auf die Vorwürfe der Mitfahrer "sie nähmen Corona nicht ernst, reagierten die recht schnippisch.


    Wir haben Jas kein Auto und Daten daher auch jetzt noch regelmäßig Bahn und Öffis. Im städtischen Nahverkehr nimmt die Anzahl der "zu arrogant für richtig Maske tragen" Leute auch ein klein wenig zu, aber es funktioniert insgesamt noch recht gut. In den Zügen der Bahn ist das ein größeres Problem. Auch wenn hier die Auslastung immer noch merklich geringer ist.

  • Ich bin mit einem Kollegen gerade dienstlich in Portugal.

    Mussten vorher einen COVID Test machen und ein negatives Ergebnis vorweisen.

    Dachten eigentlich der wäre für die Airline und das Land. Ging aber wohl um den Kunden.

    Also waren wir vermutlich die einzigen getesteten im Flieger. Der war dann entgegen unserer Erwartung als wir bei Erhalt der Tickets gesehen hatten das wir einen Platz auseinander sitzen, trotzdem rappel voll. Auch unser Zwischenplatz und alles drumherum.

    Mit den Flughafenaufenthalten waren wir über 5 Stunden non stop mit Maske unterwegs. Das ist schon echt hart.


    Positiv zu erwähnen ist, das die Portugiesen einen sehr vernünftigen Umgang mit dem Virus haben. Das mit den Masken ist sehr selbstverständlich hier.

  • Mein persönliches Corona-Zugfahr-lowlight war ein einzelner Fahrer, der die ganze Zeit eh schon nervte, weil er nicht aufhörte sein afrikanisches Lied zu singen, dann aber vor allem dadurch glänzte, dass er die Maske nur über dem Mund trug und dann, als er niesen musste, diese kurzfristig abnahm. Wäre schließlich zu eklig gewesen, seine eigene Rotze vorm Gesicht kleben zu haben. Das war schon absurd...

    "In the heart of the city dwells a delicate gamer who appreciates good gaming over all things. Sadly, the precious time and money he protects are desired by too many." (Flower Knight, Kingdom Death; frei nach Eigenbedarf abgewandelt)


    Meine Sammlung

    Meine Tauschliste

  • Ich erlebe in meinem Umkreis dass die Leute immer noch in die Hand husten. Und dass Masken nur halb getragen werden(wo nur der Mund bedeckt ist) im Arzt-Warteraum ist leider ganz "normal".


    Eine Bedienung sagte kürzlich wenn man Corona bekommt dann bekommt man es eben.


    Es hat sich im Bewusstsein mit Hygiene hierzulande doch wenig geändert. Ich bin auch nach wie vor der Meinung dass Einkaufswägen desinfiziert gehören oder mit Handschuhen angefasst werden sollten. Die Hände mit Seife gründlich waschen macht doch wahrscheinlich eh kaum jemand.

    Ich liebe nur Solo-Spiele mit Gewinnen-Verlieren Voraussetzung (keine reinen Highscore-Jagden)

    3 Mal editiert, zuletzt von Sympathikus ()

  • Eine Bedienung sagte kürzlich wenn man Corona bekommt dann bekommt man es eben.

    Corona will man nicht haben:

    Frankfurter Studie: Herzschäden nach Corona-Infektion


    Trotzdem kann ich mich nur wiederholen: Wir müssen als Gesellschaft auch versuchen, die Lage derer zu verstehen, die nicht durch Arbeiten im Home Office ihr Infektionsrisiko auf nahezu null reduzieren können. Das Personal in Gastronomie, Einzelhandel, Handwerk, etc. kann sich das Risikoempfinden, das teilweise von den (üblicherweise) besserverdienden Bevölkerungsteilen mit Bürojobs eingefordert wird, nicht dauerhaft leisten. Die erleben in ihren Jobs tagtäglich, dass es mit kontrolliertem Risiko auch gehen muss. Ein gewisser fatalistischer Umgang mit Corona fällt da nicht einfach so vom Himmel.

  • Die erleben in ihren Jobs tagtäglich, dass es mit kontrolliertem Risiko auch gehen muss.

    Ich glaube eine gewisse Gleichgültigkeit ist hier auch zwingend nötig, sonst würde man in diesen Jobs verrückt werden. Wenn ich ständig fürchte mich anzustecken kann das eigentlich nur negative folgenden haben.


    (Was nicht heißen soll, dass wir alle zusammen nicht trotzdem versuchen müssen das Ansteckungsrisiko für ALLE so weit wie möglich zu senken)


    Bei uns im Büro gilt auch Maskenpflicht, wenn man nicht alleine im Raum ist oder seinen Arbeitsplatz verlässt. Da kommen also mit Pech auch 8h Maske am tag zusammen (und bei diesem Wetter auch noch 30°, da die Klimaanlage nicht benutzt werden soll :( )

  • Liebes Tagebuch,

    Jetzt habe ich quasi fünf Monate mein eigentliches Büro nicht wiedergesehen. Im Home Office zu arbeiten ist quasi zur Gewohnheit geworden.

    Damit ich Arbeit und Privat sauber trennen kann, trage ich meine Arbeitskleidung auch "im Büro zu Hause" und wechsle erst nach Feierabend zu T-Shirt und Jeans. Das funktioniert erstaunlich gut im Kopf. (Ein Trick, den ich vom LARP übernommen habe)

    Ansonsten sehe ich mit Sorge einen R-Wert in den Medien, welcher konstant > 1 ist und die 2. Welle voran bringt. In zwei Wochen wollen wir zu unserem Haus in Schweden fahren; ich versuche positiv zu denken und gehe davon aus dass das auch klappen wird.

    Insgesamt belastet uns die Situation wenig...

  • Liebes Corona Tagebuch,


    juhuuu 2 Tage Schule und die Schule ist sogar noch offen. In der Klasse meines Sohnes kamen von 14 Kindern 5 am Sonntag aus dem Urlaub. 2 Gardasee, 1 Spanien und ein Kind aus Schweden. Bisher noch kein Anzeichen von Corona.... toi toi toi....

    Heute wurde aber auch noch Einschulung gefeiert. Ach da kommen Erinnerungen hoch an den Tag vor einem jahr, als mein Knilch in die Schule kam. Dieses Jahr hätten wir nicht groß gefeiert. Das haben die Nachbarsfamilien leider anders gesehen: Autos aus allen möglichen Bundesländern auf der Straße. Bisher war unser Dorf jedenfalls Corona-frei. Ich hoffe es bleibt so.

    Sorgen machen uns die Schwiegereltern, die sich immer mehr zurückziehen (sind fast 80) und körperlich und mental immer weiter abbauen. Wir haben sie Sonntag nochmal zu uns geholt (wir wohnen sehr nah) um dann wieder ein paar Wochen Abstand zu nehmen. Wir wollen einfach kein Risiko eingehen, wenn in der Schule doch was passiert. Wir Erwachsenen werden sie ab und an besuchen gehen, und nach dem Rechten schauen/putzen und bisschen quatschen. Aber sicher nur mit Maske und Abstand.

    Ich bin ehrlich: Jetzt ist die Zeit in der ich die meiste Angst vor einer Ansteckung habe. Die Leute werden leichtsinnig, auch die es eigentlich nicht wollen. Es wird schon mal übersehen, dass man nicht mehr alles angrabbelt im Supermarkt und man verfällt in die alten Gewohnheiten. Maske runter ziehen, damit der Gegenüber einen besser versteht... nicht lustig.

    Naja es wird schon alles gut gehen. Wenigstens kann ich weiter im Homeoffice sein, was mir körperlich aber weniger gut tut. Noch weniger Bewegung als eh schon. Ich muss mich motivieren, wenn die Kids im Bett sind, noch etwas zu tun... Wenn Zeit nicht so ein Faktor wäre. Auch das Kinderfreizeit-Sportprogramm nimmt wieder voll fahrt auf. 2 mal die Woche Fußball, Karate und Flöte... irgendwann muss mein Sohn irgendwas aufgeben. Aber die Entscheidung darf er fällen, wenn seine Schulsachen gemacht sind ...

    Es ist eh grade eine witzige Zeit. ich habe den Knilch voll mit Magic angefixt...er will nichts anderes mehr spielen. Und wenn er sich nicht mit den paar Magic Karten beschäftigt, die ich ihm gegeben habe stürzt er sich grade in ferne Galaxien und ließt alles was er zu Star Wars in die Finger bekommt. Gott sein Dank hatte die Bücherei 3 Star Wars Tiptoi Bücher. Die sind jetzt sein Ersatz. Am Wochenede werden wir dann die Rückkehr der Jedi schauen. Ich habe lang mit mir gerungen, ob das schon okay ist. Aber unter den Kids ist das so ein Thema, dass ich da einiges richtig stellen musste :D Und bevor er den größten Spoiler von anderen erfährt sollte er das Imperium schlägt zurück gesehen haben :) Ging auch alles gut... keine Alpträume keine Angst, und tagelang Gesprächsstoff. Die Fragen sidn so krass, dass ich mich einlesen muss: Papa ... Warum dürfen Jedi Ritter nicht heiraten? Öhhm... keine Ahnung ....

    Naja es lenkt von Chaos da draußen ab. Ich habe Twitter abbestellt und lesen den Kram nimmer, täglich Tagesschau, ein Blick auf die RKI zahlen und das wars...
    Und wenn es mich doch wieder packt: Magic Arena... da hat man Stundenlang zu tun ...

    Bin gespannt, habe eine weitere sehr große Kartensammlung gekauft für sehr wenig Geld... Vielleicht nur Altpapier, aber da sehr alte Karten dabei sind beginnt die Schatzsuche :D

  • Es ist eh grade eine witzige Zeit. ich habe den Knilch voll mit Magic angefixt...er will nichts anderes mehr spielen. Und wenn er sich nicht mit den paar Magic Karten beschäftigt, die ich ihm gegeben habe stürzt er sich grade in ferne Galaxien und ließt alles was er zu Star Wars in die Finger bekommt. Gott sein Dank hatte die Bücherei 3 Star Wars Tiptoi Bücher. Die sind jetzt sein Ersatz. Am Wochenede werden wir dann die Rückkehr der Jedi schauen. Ich habe lang mit mir gerungen, ob das schon okay ist. Aber unter den Kids ist das so ein Thema, dass ich da einiges richtig stellen musste :D Und bevor er den größten Spoiler von anderen erfährt sollte er das Imperium schlägt zurück gesehen haben :) Ging auch alles gut... keine Alpträume keine Angst, und tagelang Gesprächsstoff. Die Fragen sidn so krass, dass ich mich einlesen muss: Papa ... Warum dürfen Jedi Ritter nicht heiraten? Öhhm... keine Ahnung ....

    Gut gemacht!

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • Liebes Corona-Tagebuch,

    es wird Mal wieder Zeit, sich so richtig auszulassen. Ich lebe im Rhein-Main-Gebiet in Rodgau. Das gehört zum Kreis Offenbach und liegt zwischen Offenbach am Main und Darmstadt oder wie wir sagen: Direkt im Speckgürtel mit der perfekten Anbindung an Frankfurt am Main. Doch wo Frankfurt bei den Mietpreisen das Problem ist, liegt das Problem bei Corona dieses Mal (noch) nicht in Frankfurt. Es sind die Nachbarkreise und -Städte die mir Sorge bereiten. Offenbach am Main und Hanau sind jeweils ne Viertelstunde weg. Offenbach hat eine 7-Tage-Inzidenz von 59, Hanau von 70. In der Landeshauptstadt Wiesbaden steigen die Zahlen auch deutlich an und Frankfurt selbst liegt bei um die 30.

    Warum ist das Wichtig? Ändert sich etwas in meinem Leben? Aktuell nicht, aber es macht Angst. Als "kleiner Selbstständiger" stehe ich nach dem ersten Lockdown auf wackeligen Beinen, geht jetzt alles gut, kann ich Ende des Jahres drüber lachen, doch ob alles gut geht, hängt an so vielen Faktoren die ich nicht beeinflussen kann. Die Schule an der ich 2x pro Woche Therapien gebe ist in der Stadt Offenbach und hat bereits eine Klasse in Quarantäne. Sollte ein Schüler mit dem ich KOntakt hatte infiziert sein, muss ich auch in Quarantäne und ich vermute trotz allen Hygieneregeln in meiner Praxis auch meine Kids dort. Der finanzielle Schaden wäre enorm, der gesundheitliche ist nicht abzuschätzen (ich bin Risikopatient mit einem Herzfehler). Kurzum: Es sorgt wirklich für Kopfzerbrechen. Und anstatt das hart durchgegriffen wird um jetzt noch das schlimmste zu verhindern, sind die Maßnahmen meiner Meinung nach deutlich zu zögerlich. Es muss nicht gleich ein Lockdown der Wirtschaft sein, aber Veranstaltungen, Feiern und Co. können anscheinend nicht verantwortungsvoll stattfinden, also verbietet sie doch bitte.

    So langsam zerrt der Kram echt an den Nerven.

    PS: Dieses Jahr 11 Mal mit meiner Spielgruppe gespielt - 11 Mal bis Ende August. Was für ein scheiß Jahr.

  • PS: Dieses Jahr 11 Mal mit meiner Spielgruppe gespielt - 11 Mal bis Ende August. Was für ein scheiß Jahr.

    In dieser Beziehung bist du doch ein Glückspilz.

    Seit Mitte März habe ich wegen Corona mit meiner Spielgruppe genau null mal gespielt. Leute aus vier Haushalten in einem Raum an einem Tisch, an dem man keine Abstandsregel einhalten kann, geht einfach gar nicht.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Ich hatte Alex so verstanden, dass er bis März 11 Mal gespielt hat, und seitdem eben auch nicht mehr. Bis dahin also ca. einmal die Woche. Spielt Ihr so viel weniger? Sonst müsstet Ihr bis dahin ja auf die gleiche Zahl gekommen sein.

  • Ich hatte Alex so verstanden, dass er bis März 11 Mal gespielt hat, und seitdem eben auch nicht mehr. Bis dahin also ca. einmal die Woche. Spielt Ihr so viel weniger? Sonst müsstet Ihr bis dahin ja auf die gleiche Zahl gekommen sein.

    In normalen Zeiten spiele ich mit meiner Spielgruppe einmal im Monat. Dieses Jahr also 3x. Seit Mitte März spiele ich nur noch mit meiner Frau oder ab und an solo.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea