Corona-Tagebuch für jedermann/frau

  • was die anderen gesagt haben. Besorg Ihr ein Tablet um die Langeweile zu bekämpfen...

    Das funzt leider überhaupt gar nicht - keinerlei Affinität zu welchen Geräten dieser Art auch immer. Da weigert sie sich schon sehr lange sehr konstant, und das wird sich auch in dieser Situation nicht ändern. Und zeigen könnte es ihr aktuell ja auch keiner....

  • Liebes Tagebuch:


    Jetzt hat es mich erwischt, ein positiver Covid - 19 Abstrich von Anfang der Woche, dieser Abstrich war ein Routine Test aufgrund meiner Tätigkeit als Pflege-Fachkraft in einen Wohnheim für Menschen mit Behinderung.

    Gut ist das ich völlig Symptom-los bin und ich bis jetzt körperlich fit bin. Gut ist auch das ich im Wohnheim wohl niemanden angesteckt habe, dank konsequenter Hygiene + Abstandsregeln + FFP2 Maskenpflicht! :thumbsup:

    Weniger gut ist das Ich und meine Frau vor 5 Wochen unsere Tochter:* zur Welt gebracht haben, meine Frau wegen eines Kaiserschnitts noch geschwächt ist.

    Gott sei dank ist der Covid Abstrich meiner Frau negativ und unsere kleine Tochter ist bis jetzt Symptom-los.

    Meine persönliche Sorge um Frau und Kind war bei Bekanntwerden des eigenen Befundes sehr groß, hat sich aber stand jetzt auf ein erträgliches Niveau gesenkt, in einen erhöhte Wachsamkeit der kleinen gegenüber.

    Da wir alle drei zur Zeit noch Symptom-los sind versuchen wir das beste aus der Quarantäne zu machen, was in einer 76qm Großstadtwohnung im dritten Stock ohne Balkon auch nicht so einfach ist...

    ...zumindest werde ich heute mal dazu kommen, nach 5 Wochen Abstinenz mal wieder einen Wochenbericht zu schreiben!!! :sonne::thumbsup:

  • Eine gute Freundin heißt Corona. Mit erstem Vornamen. Das ist tatsächlich unter Christengemeinden in Syrien ein beliebter Vorname, es gab eine frühchristliche Märtyrerin mit dem Namen. Die ist erst vor dem Bürgerkrieg geflohen, hierher gekommen, wurde entsprechend (un)freundlich begrüßt und erzählt mir jetzt, wo sie im medizinischen Sektor ausgerechnet bei der Coronatestung arbeitet, dass sie viele der Antiflüchtlingsdemonstranten, die damals mit Schildern gegen sie protestiert haben, jetzt bei den Demonstrationen der Querdenker vor der zentralen Teststelle wiedersieht. Das gibt jedenfalls immer ganz lustige Momente, wenn da jemand schreibt "Corona gibt es nicht".

  • Die letzten zwei Tage waren, dank dieser Austauschplattform recht bewegend, erkenntnis- und erfahrungsreich.


    Dank einer direkten Ansprache (der-/diejenige weiß dann wohl, dass er/sie gemeint) habe ich mir mal endlich wieder Zeit genommen kurz innezuhalten und mir manches in Erinnerung zu rufen.


    Was man alles vergiss....alleine die Herausforderungen der letzten paar Jahr...die Fehlgeburt 2018, die Geburt unserer Zwillinge 2019.....und dann das eine der Kleinen mit nur 6 Woche am RS-Virus erkrankte. meine Frau mit beiden eine Woche ins Krankenhaus musste und die Kleine die ganze Zeit eine Infusion am Kopf hatte..genau pünktlich zum Ende meiner Elternzeit...Schwiegermutter wg. den 3 Großen bei uns eingezogen...ich tagsüber gearbeitet, danach ins Krankenhaus und da teils auf nem Stuhl geschlafen..


    Auch die weiteren Diskussionen haben mich nachdenklich gemacht.


    Habe dabei auch etwas seit langem wieder hervorgezogen, was ich mir mal vorgenommen hatte jeden morgen zu lesen.


    Das möchte ich gerne teilen, da es mir persönlich in einer Zeit, in welcher bei mir alles auf dem Prüfstand stand, sehr geholfen hat (2016).

    Mag nach Postkartenspruch klingen, aber ich verbinde damit einfach einiges:




    Falls man es mangels der grußeligen Schrift oder der Optik nicht lesen kann:


    Als ich mich selbst zu lieben begann,

    habe ich verstanden,

    dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,

    zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und das alles,

    was geschieht, richtig ist – von da an konnte ich ruhig sein.

    Heute weiß ich: das nennt man VERTRAUEN.


    Als ich mich selbst zu lieben begann,

    konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid

    nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.

    Heute weiß ich: Das nennt man AUTHENTISCH sein.


    Als ich mich selbst zu lieben begann,

    habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen

    und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war.

    Heute weiß ich: Das nennt man „REIFE”.


    Als ich mich selbst zu lieben begann,

    habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben,

    und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.

    Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht,

    was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,

    auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.

    Heute weiß ich, das nennt man EHRLICHKEIT.


    Als ich mich selbst zu lieben begann,

    habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,

    von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen

    und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.

    Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus“,

    aber heute weiß ich, das ist „SELBSTLIEBE”.


    Als ich mich selbst zu lieben begann,

    habe ich aufgehört, immer Recht haben zu wollen,

    so habe ich mich weniger geirrt.

    Heute weiß ich: dass nennt man DEMUT.


    Als ich mich selbst zu lieben begann,

    habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben

    und mich um meine Zukunft zu sorgen.

    Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES sattfindet,

    so lebe ich heute jeden Tag und nenne es „BEWUSSTHEIT”.


    Als ich mich selbst zu lieben begann,

    da erkannte ich, dass mich mein Denken

    verstören und krank machen kann.

    Als ich mich jedoch mit meinen Herzenskräften verband,

    bekam der Verstand einen wertvollen Verbündeten.

    Diese Verbindung nenne ich heute „HERZENSWEISHEIT”.


    Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,

    Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen zu fürchten,

    denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten.

    Heute weiß ich: DAS IST DAS LEBEN!


    ,..und es ist meines...auch wenn man manche Situationen hart sind...da gibt es halt keinen Reset-Knopf oder Speicherpunkt, um die Zeit zurückzudrehen, um was zu ändern....hier und jetzt...damit klarkommen....nicht zuviel über die Vergangenheit grübeln "ach wäre bloß" und nicht (zu sehr) in die Zukunft schauen "was passiert wohl morgen"....mag abgelutscht sein, aber Achtsamkeit mit anderen und mit sich selbst im hier und jetzt....wenn ich so an bestimmte Zeiten denke, da ergreift mit Dankbarkeit, Demut und ich merke, dass alles Gut so ist, wie es ist....und das die Wege die da zu begehen waren, um da hinzukommen, vielleicht auch so sein mussten....und trotz der derzeitigen Lage und der Herausforderungen kann ich sagen, dass ich zufrieden bin....


    ....und dieses Forum hat mich die letzten Stunden/Tage daran erinnert...vielen Dank dafür..


    P.S. Und ich habe, wie mir geraten wurde, meine Frau seit langem mal wieder bewusst, außerhalb der eingefahrenen Routinen und Rituale, in den Arm genommen und diesen kurzen Moment der gewollten Zweisamkeit sehr genossen..einfach mal innehalten...wir verbringen aufgrund von Corona wohl viel mehr Zeit miteinander, aber wohl nicht unbedingt füreinander...(wegen der vermeintlich fehlenden Zeit).

  • Liebes Tagebuch,


    Diese Tage ging hier so einiges drunter und drüber, vermutlich da sich über die letzten zwei Wochen die Struktur unseres Tages aufgeweicht hat. Insofern sind die Kinder untereinander und auch mit uns speziell zum Abend immer mal aneinandergeraten. Meine Frau und ich haben heute Abend noch besprochen, wie wir neue Struktur einbringen und wie diese aussehen kann, bis KiGa und KiTa wieder öffnen. Speziell durch verschieben der Schlafgewohnheiten bei der größeren war selten ein gemeinsames Frühstück morgens möglich, was sich auch durch weitere Mahlzeiten am Tag zog - und die Pubertät liegt ja noch weit entfernt. ^^


    Dann war heute Abend aber auch ein wunderschöner Familienmoment, als wir Vier alle Gummistiefel und Regenkleidung anzogen, Taschenlampen zückten und für 40 Minuten raus in den dunklen Regen gingen. Kamen nur etwa 300m weit zu einem kleinen Parkplatz mit Kastanienbaum, der sonst im Herbst von uns aufgesucht wird. Dort wurde dann in Pfützen gesprungen, das Wasser im Schein der Lampen untersucht, Fangen gespielt und generell viel gelacht. Und dann Buben gegen Mädels nach Hause gelaufen. Solch gemeinsame Zeit ist unbezahlbar - selbst wenn man dann nach dem Heimkommen panisch den Haustürschlüssel sucht, da man im Trubel um das Ausziehen der nassen Kinder herum nicht mehr weiß, welcher Elternteil überhaupt die Tür aufgeschlossen hatte. 8|


    Alfgard: starkes, tolles Gedicht!

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Liebes Tagebuch,


    Diese Tage ging hier so einiges drunter und drüber, vermutlich da sich über die letzten zwei Wochen die Struktur unseres Tages aufgeweicht hat. Insofern sind die Kinder untereinander und auch mit uns speziell zum Abend immer mal aneinandergeraten. Meine Frau und ich haben heute Abend noch besprochen, wie wir neue Struktur einbringen und wie diese aussehen kann, bis KiGa und KiTa wieder öffnen. Speziell durch verschieben der Schlafgewohnheiten bei der größeren war selten ein gemeinsames Frühstück morgens möglich, was sich auch durch weitere Mahlzeiten am Tag zog - und die Pubertät liegt ja noch weit entfernt. ^^


    Dann war heute Abend aber auch ein wunderschöner Familienmoment, als wir Vier alle Gummistiefel und Regenkleidung anzogen, Taschenlampen zückten und für 40 Minuten raus in den dunklen Regen gingen. Kamen nur etwa 300m weit zu einem kleinen Parkplatz mit Kastanienbaum, der sonst im Herbst von uns aufgesucht wird. Dort wurde dann in Pfützen gesprungen, das Wasser im Schein der Lampen untersucht, Fangen gespielt und generell viel gelacht. Und dann Buben gegen Mädels nach Hause gelaufen. Solch gemeinsame Zeit ist unbezahlbar - selbst wenn man dann nach dem Heimkommen panisch den Haustürschlüssel sucht, da man im Trubel um das Ausziehen der nassen Kinder herum nicht mehr weiß, welcher Elternteil überhaupt die Tür aufgeschlossen hatte. 8|

    Ihr seid nicht alleine :) Wir haben auch immer wieder großen Streit zu Hause und gehen uns auf die Nerven. Meine Frau musste Freitag ein sehr wichtiges Meeting online abhalten, und hat sich dazu an den Schreibtisch des Sohnes gesetzt (den er noch nie zum "arbeiten" verwendet hat). Nunja, sie war Freitag Abend müde und hat auch heute morgen sehr lang geschlafen. Sie ist dann einkaufen und schon ging der Trouble los... der Knirps ist völlig ausgerastet, dass er jetzt nicht mal mehr sein Zimmer für sich hat, und gar keinen Platz zum Spielen hat (Das Zimmer hat 20qm). Seinen kleinen Bruder kommandiert er nur noch rum, und es eskaliert wegen jeder Kleinigkeit. Wenn ich dann das Tablet zum Videoschauen verbiete, weiß ich jetzt schon, was dann kommt. Die Kids bocken rum, gehen sich an die Gurgel oder stampfen genervt durchs Haus. Wenn man selbst völlig erledigt ist, muss man dann doch nochmal die letzte Kraft aus sich rausholen und die Kids animieren. Und genau wie ihr bin ich heute raus in den Regen.... was wir sonst nie tun. Auf dem Dorfplatz sind sie dann auch in die Pfützen gesprungen.

    Wir müssen uns als Eltern inzwischen auch immer öfter drauf hinweisen nicht so streng zu sein. Ich weiß ehrlich nicht, wie lange wir das noch unbeschadet durchhalten. Einen kleinen Schaden hat es sicher schon gegeben, denn der kleine hat inzwischen rausbekommen, wie er bekommt was er will, wenn wir arbeiten müssen. Das muss man ihm unbedingt wieder abgewöhnen.



    Ich habe noch eine Kleinigkeit über mich zu berichten, die auch irgendwie mit Corona zu tun hat. Ich habe von März 2020 bis Januar diesen Jahres knappe 8 kg zugenommen. Homeoffice und fast gar keine Bewegung und ständiger Zugriff auf den Kühlschrank und Abends Langeweile. Ich bin damit sehr nah an die 130kg gekommen, was mir dann doch Angst gemacht hat. 120+ hab ich schon seit knapp 10 Jahren und komme eigentlich gut damit zurecht.

    Ich weiß nicht wieso ich die Gelegenheit 2020 nicht ergriffen habe, genau in diesem Jahr endlich abzunehmen. Ich hatte mehr zeit zu Hause, meine Ernährung komplett selbst in der Hand (Keine Büro-Kuchen, keine Kantine... )

    Kurz und bündig: Ich habe bereits knapp 6 Kilo abgenommen indem ich meine Ernährung umgestellt habe (wenig Kohlenhydrate und wenn dann hochwertige, keine Fertigprodukte und keine Schokolade... mein größtes Opfer)
    Ich achte seit einer Woche drauf, mich tagsüber zu bewegen, und mindestens 5000 Schritt zu machen und mehrmal täglich im Haus die Treppen zu gehen. Es ist kein Workout, hat aber den gewünschten Effekt, ich nehme ab. Unterstützt werde ich von meinem kleinen digitalen Diktator am Handgelenk, der mich drauf hinweist, wenn mein Stresslevel zu hoch ist, ich mich lang nicht bewegt habe und mir hilft ans trinken zu denken. Alles Dinge die vor Corona kein Problem waren. Aber im Home-Office im Tunnel der Arbeit vergesse ich es.

    Ich weiß ich werde mindestens bis Mai im Homeoffice sein, und bis dahin hab ich mir noch 10 kg vorgenommen. Positiver Nebeneffekt: Die Kids kommen mit raus, und sind danach zum Glück ausgeglichener... :D

    Und als leidenschaftlicher Koch kann ich mich endlich wieder mal austoben: gestern gab es gefüllte Rote Beete. Und heute ein Enten-Rote-Beete Eintopf.
    Die Kinder waren mäßig begeistert, aber haben es gegessen :D Ist für alle gut, endlich mal weniger Nudeln zu essen. Denn auch die Kids haben langsam durch den fehlenden Sport und Bewegung Winterspeck angelegt.

    Einfach der Situation mal was Positives abgewinnen ist der Plan :D

  • Alfgard: starkes, tolles Gedicht!

    Ehrlich gesagt, liest sich das für mich wie ein Plädoyer für Egoismus. Ein ehemaliger Freund von mir lebt nach ähnlichen Grundsätzen. Es gilt für ihn immer nur die eigene Freude, die eigenen Wünsche. Schon vor 15-20 Jahren brachte er ungebeten seine Kleinkinder abends mit auf Partys. Sonst müsste ja Mama oder Papa zu Hause bleiben. Weiterhin ist er notorisch unpünktlich. Zu unseren Spieletreffs kam er IMMER mindestens 30min zu spät, obwohl da drei Leute sitzen und nur auf ihn warten. Darauf angesprochen verstand er den Aufstand nicht. Irgendwelche privaten Dinge waren immer wichtiger. Dieses "nicht herunterziehen lassen" war Lebensmaxime. Aus meiner Sicht sah das eher nach Kritikunfähigkeit aus. Er lebt nur im hier und jetzt und interessiert sich wenig für später oder für sein Umfeld. Später kam noch ein Schuss Esoterik, Yoga, Impfkritik und Querdenkerei dazu. (nichts gegen Yoga prinzipiell, aber irgendwie passt das ins Gesamtbild). Seitdem er seine persönliche Freiheit in der Pandemie über das Wohlergehen der Gesellschaft stellt, ist er aus meinem Freundeskreis gestrichen.

  • Alfgard: starkes, tolles Gedicht!

    Ehrlich gesagt, liest sich das für mich wie ein Plädoyer für Egoismus. Ein ehemaliger Freund von mir lebt nach ähnlichen Grundsätzen. Es gilt für ihn immer nur die eigene Freude, die eigenen Wünsche. Schon vor 15-20 Jahren brachte er ungebeten seine Kleinkinder abends mit auf Partys. Sonst müsste ja Mama oder Papa zu Hause bleiben. Weiterhin ist er notorisch unpünktlich. Zu unseren Spieletreffs kam er IMMER mindestens 30min zu spät, obwohl da drei Leute sitzen und nur auf ihn warten. Darauf angesprochen verstand er den Aufstand nicht. Irgendwelche privaten Dinge waren immer wichtiger. Dieses "nicht herunterziehen lassen" war Lebensmaxime. Aus meiner Sicht sah das eher nach Kritikunfähigkeit aus. Er lebt nur im hier und jetzt und interessiert sich wenig für später oder für sein Umfeld. Später kam noch ein Schuss Esoterik, Yoga, Impfkritik und Querdenkerei dazu. (nichts gegen Yoga prinzipiell, aber irgendwie passt das ins Gesamtbild). Seitdem er seine persönliche Freiheit in der Pandemie über das Wohlergehen der Gesellschaft stellt, ist er aus meinem Freundeskreis gestrichen.

    Kurz vorweg, da das nur auf dem Bild und nicht in dem geposteten Text steht: Soll wohl v. Charlie Chaplin sein (was strittig ist).


    Finde es interessant, und das wirklich nicht neg. gemeint, wie unterschiedlich das verstanden und mit Gegebenheiten in Verbindung gebracht werden kann.


    Für mich persönlich bring das so gar nicht das zum Ausdruck, was du beschreibst....das ist ja einfach purer Egoismus. Das bewirkt es weder bei mir, noch ist das mein Ziel. Für mich persönlich soll es mich daran erinnern, im hier und jetzt zu leben, nicht zuviel Zeit in der Vergangenheit oder Zukunft zu vergeuden und respektvoll mit mur und anderen umzugehen, sowie auch Dinge zu akzeptieren wie sie sind...und einfach zufrieden zu sein.


    Ich hab früher so Sprüchlein, Gedichte ziemlich abgetan..inzwischen kann ich aus manchen was rausholen.


    Finde, und das klingt vielleicht komisch, die Definition der 8 Tugenden aus der Ultima-Reihe sehr schön......nur weil es aus einem Computerspiel ist, muss es ja nicht schlecht sein:

    Ehrlichkeit

    Das Streben nach Wahrhaftigkeit, mit Respekt vor sich selbst und Respekt anderen Wesen gegenüber.

    Mitgefühl

    Die Eigenschaft des Einfühlungsvermögens, das Anerkennen und teilen der Gefühle anderer.

    Tapferkeit

    Der Mut der Tugendhaftigkeit, auch Angesichts körperlicher oder geistiger Bedrohung.

    Gerechtigkeit

    Die Weisheit zu erkennen, was richtig und falsch im menschlichen Handeln ist.

    Aufopferung

    Die Eigenschaft, das Interesse anderer vor den eigenen stellen zu können.

    Ehre

    Der Mut für Wahrheit und Redlichkeit einzustehen, unabhängig von den Umständen.

    Spiritualität

    Die Sorge um das eigene innere Sein und die Wahrnehmung der Liebe, die das eigene Sein mit dem Sein anderer vereinigt.

    Demut/Bescheidenheit

    Die Anerkennung der Wertigkeit aller Geschöpfe und die Erkenntnis des eigenen Stellenwertes unter diesen, ohne Rücksicht auf die eigenen persönlichen Leistungen oder begangenen Fehlern.


    Finde, das hört sich nach sehr schönen, wenn auch sehr hohen Maximen an.


    Hab auch z.b. ein Teilstück von Roy Battys "Abgangsrede" an meinem Morgenspiegel hängen, da ich das mit was verbinden:


    All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie Tränen im Regen.


    Ich war und bin es immer noch (bestimmte Charaktereigenschaften-/Gewohnheiten kriegt man wohl nie ganz weg) der Typen, die, wenn sie vor einer Entscheidungen stehen und es gibt A oder B sich nicht nach einer kurzen Überlegphase für A oder B entscheiden, sondern dann erstmal alle Varianten überlegen, was nach A und B kommen könnte....als, wenn ich A nehmen, dann könnte C, D, E zur Option stehen...wenn ich dann E nehme könnte F, G, H, I....quasi immer wieder Weggabelungen....nach mag für die Arbeit als Jurist recht sinnvoll sein, aber für sich selbst kann das sehr blockieren und ermüdent werden...


    Als ich die "Erlebniserzählungen" von Hrune und dawue gelesen hab, musste ich schmunzeln...dass alles kenne ich auch, jeden Tag....die Kids streiten sich um Kleinigkeiten...da will man eine Freude machen und ihnen abends einen Film angucken lassen und dann wird erstmal 30 min diskutiert, was es denn sein soll...oder jeder kriegt ein paar Süßigkeiten, alle gleich viel...statt sich zu freuen....der eine hat aber ein rotes...das wollen die anderen auch....."Gerechtigkeit" zwischen Kindern ist echt kompliziert...aber es sind dann immer die kleinen Highlights, ob dann die Kleinen auf ihren Laufrädern dann abends plötzlich durch das Wohnzimmer schießen mit einer der Größeren die dann mit ihren Inlinesaktes ankommt...da denk ich mir nur....lass sie halt und freu mich....


    ...man lern ja auch. Wir haben gemerkt, dass es inzwischen gerade für uns Eltern eigentlich nicht mehr geht, dass die großen Drei im Wohnzimmer einen Film angucken und dazwischen die Zwillinge rumwuseln. Zum einen wollen wir nicht, dass die schon bewusst TV gucken und zum anderen ist das extrem nervenaufreibend, wenn man zweijährige 2 Stunden zwischen Küche, Wohnzimmer und Flur bespaßen muss...also im Keller nen TV reingestellt...gucken die Großen halt unten..ist halt ein Kompromiss, weil wir sie eigentlich abends schon gerne bei uns haben. Soll auch nur für die "Kinoabende" am We sein.


    ....denke mir nur abends ab und zu, wenn man selber schon fix und alle und teils genervt ist und nur will, dass der Tag rum ist...vielleicht könnte man diese 30 - 60 min auch noch gute Laune versprühen..manchen endet der abend doch sehr abrupt, weil wir als Eltern einfach Schluss machen wollen...so ab Kinder ins Bett....versuchen uns da, und das klappt derzeit leider nur selten, noch mit den Kindern zusammenzusetzten und jeder darf erzählen, was er am Tag gut oder nicht so gut fand...dadurch fahren alle noch ein bisschen runter.


    Mit dem Gewicht ist auch so eine Sache...5 Tage/Woche Homeoffice kann ich mir auf ewig auch nicht vorstellen..man bewegt sich ja eigentlich nicht mehr...auf Arbeit..mal kaffeeholen, mal zum anderen ins Büro, alleine die Bewegung zur Arbeit hin und zurück...fehlt alles...bei mir ist es auch so, dass ich im Keller hoch und damit Zugriff auf unser Vorratsregal....ich hab teilsweise dann angefangen mittags die Pringles-Chips zu essen und Cola zu trinken...mit der Rechtfertigung...man hat ja gerade sonst nichts...


    ..hab aber erstaunlicherweise nicht zugenommen...mag daran liegen, dass ich ansonsten nur das Mittagessen habe. Meine Frau fragt dann, wie das sein kann..hab dann gemeint, die Cola und die Chips verbinden sich zu einer Glibbermasse, ziehen noch das, was im Magen ist mit und schwupps ist man entschlackt :)


    Hab das jetzt auch wieder eingeschränkt als Belohnung fürs WE am abend für mich.

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

    Einmal editiert, zuletzt von Alfgard ()

  • Kennt jemand eigentlich noch diese kleinen Klappen in den Ohren von Kindern, die erstaunlich schnell reagieren und die Ohren verschließen, wenn man was von den Kindern iSv "Kommt zum Frühstück, räumt eure Zimmer auf, nehmt das mal mit die Treppe hoch" will?


    Bei unseren Kindern scheint sich das Augenlicht auch schlagartig und kurzfristig zu verschlechtern, wenn sie was von der Treppe mit raufnehmen sollen..liegt dann meist 3 Tage da und wird trotz gefühlt 100 mal dran vorbeilaufen nicht gesehen.


    Und auch die Kraft lässt manchmal augenblicklich und vorübergehend nach, wenn es darum geht die Zahnpastatube wieder mit dem Decke zu verschließen.


    Aber ansonsten als heutiges persönliches Hightlight.....alle mal zu 7. im Bett etwas gekuschelt. Die kleinen schlafen eh noch bei uns (bin immer dankbar nachts um diese kleine menschliche Wärmflasche - sollte bitte keine Diskussion anstoßen, ob, wie und wielange Kinder bei den Eltern schlafen) und die großen kamen dazu.

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

  • Alfgard : Wir haben noch nicht entdeckt, wie wir diese Klappen in den Ohren unserer Kinder deaktivieren können. Bei uns liegt auch eine Verschiebung des sichtbaren Farbspektrums unserer Kinder vor. Knallige Farben auf dunklem Hintergrund (Spielzeug auf dem Holzboden) können sie häufig nicht wahrnehmen. Dunkle Farben auf knalligem Hintergrund (Eis oder Kuchen auf bunten Tellern) hingegen sehr gut... hmmm :/:D


    @dawue : Es ist immer wieder gut zu lesen, dass man nicht alleine ist. Hatte auch letztens ein Gespräch mit meiner Kollegin, die für unseren Bereich weltweit die Qualtitätsstandards und -prozesse setzt. Auf meine Frage, wie es bei ihr denn ginge, meinte sie, dass ihre dreiköpfige Familie kurz davor war, sich auf zwei Köpfe zu reduzieren - sie war sich nur nicht sicher, wer den kürzeren gezogen hätte. :)


    Gewichtsmäßig ist bei mir der Lockdown -toi toi toi - nicht weiter zu merken. Allerdings war ich ja vorher schon fast ausschließlich im Home Office und hatte mit Geburt unseres Sohnes vor 2 Jahren ca. die Kilos von meiner Frau übernommen, die sie damals über den Lütten hinaus verlor. Solidarität nenne ich das ja, doch der Solidarität nehme ich mich heuer mal an.


    Matze : Finde ich interessant, wie wir dasselbe Gedicht so unterschiedlich interpretieren. Egoismus lese ich darin in keiner Zeile heraus - Eigenliebe, ja. Das ist für mich weit fern von Egoismus oder sogar Narzissmus. Ich bin der Ansicht, dass ich viel besser mit meiner Umwelt und meinen Mitmenschen umgehe, wenn ich auch mit mir selber im Reinen bin. Und das lese ich auch aus dem Gedicht heraus.


    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • Wir haben noch nicht entdeckt, wie wir diese Klappen in den Ohren unserer Kinder deaktivieren können.

    Ein Nebelhorn soll wundern wirken ;)

    In Meiner Kindheit konnten die Klappen, zumindest zeitweise, geöffnet werden, durch diese völlig unsinnigen Maßnahmen wie Entzug des Heimcomputernetzteils :cursing:

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Das freundliche Aufzeigen möglicher Konsequenzen öffnet auch hier ab und an diese Klappen - meist direkt gekoppelt an die Klappe im Mund, die den Zugang zu sonst seltener verwendeten Vokabeln freigibt. :D

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

  • ...und so ruhig der Tag begonnen hat, umso wilder wurde es dann...


    ...unsere Mittlere keine Lust auch nur einen Strich Mathe zu machen....Was ist 54 durch 9? Keine Ahnung?

    Was ist 4x9? 45....was ist dann 6x9....54...Was ist dann 54 durch 9...keine Ahnung....arrghhg


    Eine Stunde diskutiert mit Geschreie und nahe den Tränen (also ich :) )..bzw. sie mit "kann sie nicht, hätte sie noch nie gemacht.

    Am Ende gesagt, mir egal, kriegt die Lehrerin ein leeres Blatt..sie alleine im Zimmer gelassen...nach 20 Min....32 Aufgaben gemacht mit nur einer falsch......arrrrghhhhh...die wissen aber auch, wie sie die Eltern platt machen können ?(;)

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

    2 Mal editiert, zuletzt von Alfgard ()

  • Klassische Situation (kenne ich auch zur genüge - zum Glück nur zu Hause und nicht in der Schule ;) ) - typischer Ablauf ist in solchen Fällen wie bei Dir...Lange Diskussion und kaum Vorankommen - beide Seiten reiben sich aneinander auf - sobald man dann entnervt aufgibt, ist kurz Funkstille und dann wird doch gearbeitet...

    Inzwischen klappt es gut, wenn man seinen Standpunkt klar macht und seine Hilfsbereitschaft anbietet und sich dann möglichst weit rauszieht. Wenn kein Ziel mehr da ist, gegen das man "anwüten" kann, dann fällt auch der Widerstand sehr schnell in sich zusammen und die Kinder sehen ein, dass sie es letztlich doch machen müssen (und tun das dann üblicherweise auch)...schont allerseits Nerven (und die Kinder werden gleichzeitig selbstverantwortlicher)....

    Ich kann das aus der Erinnerung an mir selbst als Kind auch beobachten - wenn mir etwas schwerfiel oder ich etwas anstrengend fand, dann habe ich es (teils nach längerer Anlaufphase) zähneknirschend versucht bzw. gemacht und die Verantwortung dafür übernommen - sobald aber ein Elternteil reinkam oder irgendwie sonst daran erinnert hat, dass das ja noch gemacht werden müsste, war meine Motivation ganz plötzlich endgültig im Keller und ich habe noch einmal neu den ganzen Prozess für mich durchlaufen müssen (eigentlich seltsam, aber ich denke, es hat etwas damit zu tun, dass man Eigenverantwortlich sein wollte, was einem durch die "Einmischung" von Außen genommen wurde...vielleicht kann ein Psychologe da was zu sagen :D

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Liebes Tagebuch,


    Wer mag es nicht, wenn Menschen, Filme, Spiele und andere Dinge ihre Macken, Ecken und Kanten haben? Macken, Ecken und Kanten verleihen Charakter und Profil, lassen etwas aus der breiten Masse herausstechen, machen etwas einzigartig und besonders.

    Meine Frau hat meiner neuen Frisur heute besonders viel Profil, Charakter und Einzigartigkeit mitgegeben.


    Bis denne!

    we are ugly but we have the music

  • Fehlt nur noch das Beweisfoto.

    You know I'm born to lose, and gambling's for fools

  • Das Ergebnis ist jetzt keine spektakulär schlechte Horrorfrisur, aber schon ordentlich zerhackt. Ein Frisör-Azubi würde die Gesellenprüfung so sicherlich nicht bestehen. Der Rauschebart würde nur an den Seiten dezent gekürzt und die Unterwolle etwas entfernt.


    we are ugly but we have the music

    2 Mal editiert, zuletzt von Lighthammel ()

  • Ach komm, was solls......

    .....ich hatte zum 40 Geb. den Vorsatz meine Haare wachsen zu lassen....bis dahin 3 mm-Schnitt


    Ziel-Vorbild: Eisi Gulmp...


    ....dann kam noch Corona dazu....


    ....mit dem Zusatzprojekt: Corona-Backenbart


    Nachfolgendes Bild hat unser Nachbar gemacht, ich glaube ca. Ende September ...nachmittag nach dem Home-Office während der Mülltonne--Rausfahr-Aktion - war aber auch Klamotten-mäßig die große Ausnahme:




    ....bis Oktober hab ichs durchgehalten....irgendwann hab ich gemerkt, dass meine Frau das nicht mehr ganz so lustig findet.


    Also Bart und Haare wieder ab.


    Aber wie das so ist: Hinter jeder großen Vision eines Mannes steht eine kleine nörgelnde Frau. X/

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

  • Sind ihr zwei Wochen denn zu lang oder zu kurz?


    Ich habe mir den Bart ja wachsen lassen, weil er prima mein Doppelkinn verdeckt. Und weil das Kaschieren beim Kinn so super geklappt hat, muss der Bart nochmal 60cm länger werden ;)

    we are ugly but we have the music

  • Meine Holde jammert immer wieder, wenn ich mich nach spätestens zwei Wochen rasiere...

    Meine droht mir mit Scheidung, wenn ich dran denken würde mir den Bart komplett abzurasieren. Vermutlich, da sie Fotos von mir aus der Zeit davor gesehen hat.

    Letting your mind play is the best way to solve problems. (Bill Watterson)

    Bin auch immer mal in der FAIRPLAY zu lesen.

    Einmal editiert, zuletzt von HRune () aus folgendem Grund: Satz vervollständigt.

  • Als ich 1994 kurz vor der Bewerbung zur Offizierlaufbahn bei der Bundeswehr meine schulterlangen Haare abschneiden lies, habe ich mir fest vorgenommen, die Haare nach der Entlassung wieder wachsen zu lassen. Das habe ich dann 2008 ein Jahr lang gemacht und dann drohte mir meine Frau, sich nachts mit der Haarschneidemaschine über mich her zu machen. Seitdem sind die Haar wieder kurz.

    Ok, jetzt aktuell ist der Friseurbesuch einen Monat überfällig, normalerweise gehe ich einmal pro Quartal zum Friseur und kurz vor Weihnachten wäre das fällig gewesen. Bei meinem Sohn das gleiche. So langsam sind die Haare so lang, dass sie morgens mehr Aufmerksamkeit brauchen als nur kurz mit dem 5-Finger-Kamm durchzugehen.