Corona-Tagebuch für jedermann/frau

  • Tjoa, ich bin ja eigentlich nicht so der Typ Mensch, der freudestrahlend durch die Gegend rennt und "heeyyyy alles ist so positive... love, peace and harmony" singt, aber in Zeiten der Krise muss man ja doch auch mal was Positives berichten. So schlimm die Krise (gerade für Betroffene) auch ist: was hat sich denn für mich persönlich jetzt geändert? So hart es klingt: es sterben jeden Tag Menschen ... immer. Nix Neues also (was nicht heißt, dass man jetzt irgendwas kleinreden soll und "es ist doch nur ne Grippe" lamentiert.) Streng genommen isses aber doch so.


    Als Hausfrau lebe ich ja sowieso schon in Quarantäne quasi. Wo soll ich tagsüber auch hin, wenn alle anderen fleissig arbeiten? Zum Einkaufen .. jau, das kann ich jetzt auch noch. Und hier auf dem Land geht man für gewöhnlich auch nicht in die Stadt, um mal ein Käffchen zu trinken und sich den Trubel anzugucken. Es gibt schlichtweg keinen. Auch nicht ohne Corona ... Und der Typ "Kneipengänger" bin ich schon seit Jahren nicht mehr ... Außer es ist Stoppelmarkt (Oh Gott, hoffentlich fällt der nicht aus ... aber bis August is ja noch ein bisschen).


    So in der Woche hat sich also wenig für mich geändert. Zumindest auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick hat sich aber irgendwas in meinem Kopf geändert. Ich sehe manche Dinge irgendwie mit anderen Augen und mache Dinge, für die ich vorher "keine Zeit" hatte (als Hausfrau, merkste selber ne?): der Rhythmus ist irgendwie ein anderer: Junior nicht mehr zum Kindergarten bringen, ergo auch kein dauernder Blick auf die Uhr, ob das Gratin im Ofen wohl rechtzeitig fertig wird, um rechtzeitig vor der Kita einen Parkplatz zu finden ... die ganzen kleinen Problemchen einer Hausfrau eben. Ja ihr dürft ruhig lachen. Hätte früher auch über solcherlei Kinderkram gelacht. Man meint ja gar nicht, wie so ein Mumpitz einen unter Stress setzen kann.


    Irgendwie ist jetzt jedenfalls alles etwas ruhiger und entschleunigt. Ich weiß, dass ich jederzeit Lebensmittel kaufen kann und damit ist doch alles tutti für mich. Selbst meinen "Hobby-Beruf" kann ich mit minimalen Einschränkungen ausüben, da enger Sozialkontakt da gar nicht drin vorgesehen ist. Man versteckt sich draußen irgendwo, irgendwann kommt ein Hund, bellt einen an, er kriegt sein Spielzeug und das wars. Begrüßt wird mit "Füßeln" und "Konichiwa". Das Einzige, was ich nicht hab: Kaffee im Ortsverband, weil der hat zu. Gut, kann ich mit leben, bring ich mir halt selber ne Kanne mit.


    Bis hierhin also alles beim Alten. Was mache mer also mit all der ganzen Zeit? Beispielsweise hab ich endlich mal meine durchgebogenen Regalböden ausgetauscht: ein Träumchen und eine Wohltat für meine Äuglein.



    Ansonsten lese ich grad viel zum Thema Selbermachen. Das hab ich zwar schon vor der Coronakrise, aber jetzt hat man irgendwie noch ne ganz andere Motivation. Nicht weil ich glaube, dass es plötzlich kein Waschmittel mehr gäbe; einfach weil es mich sowieso interessiert hat. Dieses Buch z.B.


    https://www.amazon.de/Fünf-Hausmittel-ersetzen-eine-Drogerie/dp/3946658008/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&keywords=5+hausmittel&qid=1584517068&sr=8-1


    Ursprünglich war meine Motivation eher "Geld sparen" und "Umweltschutz", jetzt kommt halt noch das "Selbermachen" hinzu. Befinde mich im regen Austausch mit Pikmin. Über Brot backen hatten wir ja auch schon anderweitig gesprochen. Und ich habe endlich auch mal wieder gespielt: Tom hat mir "Chronicles of Crime" aufgeschwatzt und weil ich mich ja nie entscheiden kann und viele (auch Bergziege) sagen, dass Detective doch viel besser sei, hab ich mir das hier im Forum auch noch geschossen.


    Nun denn, bislang für mich persönlich! eigentlich eher gute Nachrichten. Wie sieht es bei euch aus? Was ist bei euch persönlich! anders als sonst? Gibt es auch Positives zu berichten oder seid ihr eher stark eingeschränkt? Gerade beim arbeitenden Teil der Bevölkerung könnte ich mir das gut vorstellen, wobei hier ja viele ins Home-Office zu gehen scheinen.

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Coole Tapete(n)!


    Meine Frau und ich können beide beide Home Office machen. Wir versuchen uns den Tag mit den 2 Kids (3 Jahre und 6 Jahre alt) so gut es geht aufzuteilen. Meistens so dass jeder 3-4 Stunden am Stück arbeiten kann, während der andere sich um die Kinder kümmert (Hausaufgaben, spielen, putzen/aufräumen, kochen...). Wenn was übrig bleibt von der Arbeit muss das Abends, wenn die Kinder im Bett sind, nachgeholt werden.


    Toll ist, dass wir einen kleinen Garten mit Trampolin haben. Da haben wir gestern einige Stunden bei schönem Wetter verbracht ohne dass es langweilig wurde. Ob das über viele Wochen noch so anhalten wird ist fraglich, es tat aber gut so viel Zeit gemeinsam zu verbringen. Zusätzlich verlegen wir die warme Mahlzeit von Abends auf Mittags, was auch sehr ungewohnt ist.


    In Summe ist die Stimmung bisher gut und ausgelassen - wichtig ist es aus unserer Sicht, trotz Ausnahmesituation, eine gewisse Struktur in den Tag zu bringen (geplante Zeiten für gemeinsame Mahlzeiten, Hausaufgaben, etc.). Sonst regiert ganz schnell das Chaos, und ich fürchte das würde uns allen nicht sonderlich gut tun ;)

  • Ist mir gestern Abend um 22:35 Uhr, gebadet und bettfertig, auch aufgefallen:


    Ich bin viel entschleunigter, trotz Leben in der Großstadt. Arbeite für den normalen „Sold“ weiter, aber nur von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr. Reicht derzeit aus, um alles abzufedern.


    So komme ich meist nach Hause, wenn es noch hell ist, habe schon etwas Bewegung vom Nachhauseradeln und / oder Spazierengehen hinter mir, kann noch in Ruhe was zu Hause erledigen und kann abends einen Serienmarathon starten, wenn ich das will. Morgens wache ich etwas später zur gewohnten Zeit von alleine auf, kurz bevor der „neue“ Wecker klingelt.


    In den letzten Monaten waren wir gefühlt keinen Abend vor 11 zu Hause, meist erst nach Mitternacht. Spieleverabredungen, Aufräumaktionen, Haustausch meiner Familie, .......


    Wahnsinn, wie sich so eine Krise auch positiv auswirken kann.... Dankbarkeit kann ich dafür aber dennoch gerade nicht empfinden, auch wenn es mir damit gerade richtig gut geht. Vielleicht dafür, dass es mir gut geht, ohne an das Warum zu denken. Das Problem ist: es gibt auch viel Zeit zum Nachdenken....

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • Wir starten ja jetzt schon in die vierte Woche mit den Kids. Ich bin jetzt diese Woche zuhause und nächste Woche im Dienst. Wechseln uns jetzt jede Woche ab da immer nur einer im Büro sein soll. Der Plan ist schonmal für 3-6 Monate. Mal schauen wie lange es wirklich geht.

    Haben zum Glück schönes Wetter sodass ich auch was im Garten machen kann und den Kindern Sachen wie Trampolin usw aufbauen kann. Es muss ja weitergehen und gegen den Lagerkoller ist so ein Garten goldwert.

  • Wo wir beim Thema Corona-Tagebuch sind...


    Hier eins von jemandem aus der Quarantäne in Italien:

    Our life in lockdown | BoardGameGeek

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • Meine Frau und ich haben in den letzten zwei Wochen einen Schicksalschlag hinnehmen müssen. Dazu absolvieren wir seit 14 Monaten unseren Vorbereitungsdienst als Lehrer und sind seit vielen Wochen im Prüfungsmodus. Der Virus ist schrecklich für unsere Gesellschaft und fordert uns einen hohen Tribut ab, er entschleunigt unseren Alltag aber enorm. Wir kümmern uns daher gerade um Dinge, die auf einen zukommen, wenn man einen plötzlichen Verlust hinnehmen muss. Dinge, die im normalen Alltag neben Trauer, Arbeit und Prüfungen nebenher hätten laufen müssen...

    Ich finde die Krise schrecklich und wünschte sie wäre nie ausgebrochen. Für uns ist die momentan unterrichtsfreie Zeit allerdings eine willkommene Verschnaufspause und wir sind dankbar, dass wir diese Zeit haben.

    Vorher war ich auf einen Spaziergang vor der Tür. Sonne pur, zwitschernde Vögel und kaum Menschen.

    Nachher geht es dann wieder an die Arbeit. Dafür aber mit neuer Kraft...


    Ich hoffe, dass die nächsten Wochen auch das ein oder andere Spiel auf den Tisch kommt. Minecraft lächelt mich seit gestern aus dem Regal an. Schade, die Freunde dürfen aktuell nicht mitspielen.

    Einmal editiert, zuletzt von Ben Ken () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Erster Schritt: Während / neben dem Home Office mal die Brettspiel Liste auf BGG updaten nach einem Jahr ;)
    Ansonsten, alles sehr ruhig... meine Frau und ich haben eine Liste gemacht mit Sachen die wir machen wollen, wo wir bisher irgendwie nie dazukamen.
    Da stehen viele Spiele und Serien drauf, aber auch so Einiges in der Wohnung. Baumärkte haben in Österreich soweit ich weiß zu, was das Ganze etwas schwieriger macht.


    Durch die Grenzschließung nach DE ist bei uns so einiges sehr eingeschränkt - da wir grenznahe wohnen, sind wir eigentlich immer rüber gefahren zum Einkaufen, oder haben uns Pakete nach Deutschland liefern lassen, was jetzt alles nicht mehr geht im Moment. Selbst meine Kollegen die in Bayern wohnen haben teilweise 3 Stunden + Wartezeiten an der Grenze.

    ...einfach das Beste draus machen im Moment und die Zeit daheim genießen ohne viel Stress (bis auf Klopapier Kauf :lachwein:)

    Hier bohren für neuen Monitor:

    (X)

  • Sagen wir mal so. Mir tun die Selbständigen sehr leid, da es furchtbar sein muss, wenn die Kunden ausbleiben und Aufträge storniert werden.


    Wir selber sind mit unserem Sohn im Homeoffice und das klappt wunderbar. Die Internetverbindung ist stabil und wir haben keine Probleme Besprechungen durchzuführen und die Kollegen zu erreichen. Mir fällt es eher schwer die sozialen Kontakte einzuschränken, aber da es sehr wichtig ist, mache ich das auch. Spielerunden, Besuch von Freunden und den Großeltern haben wir fast auf Null runtergefahren.

  • Liebes Tagebuch,


    ab nächste Woche dann endlich Home-Office, obwohl mein Chef das ja eigentlich verboten hatte. Nach seinem Schweiz-Urlaub ist er nun nicht mehr zu erreichen, also wurde das Ganze eigenmächtig von meinem Vorgesetzten in die Hand genommen. Eine Mitarbeiterin befindet sich bereits in Quarantäne, die andere ist seit 1 Woche mit Husten und Fieber krank geschrieben.

    Der Zug heute morgen war gespenstisch leer, zumindest hat der Fahrer an der Haltestelle alle Türen geöffnet, sodass man keine Türknöpfe bedienen musste. Noch zwei Tage Arbeit bekommt man unter solchen Umständen auch noch irgendwie durch.


    Am Samstag werde ich, wie letzte Woche, morgens um 8 einkaufen gehen, um dem passiv-aggressiven Mob an Hamsterern und Hordern entgehen zu können. Nach Jahren des Stammkunden-Einkaufs kennt man sich inzwischen und wünscht den Mitarbeitern viel Kraft für den Ausnahmezustand. Klopapier bekomme ich von einem Bekannten, der im Lebensmitteleinzelhandel arbeitet, unter der Hand gedealt. Er konnte gleich bei der Lieferung ein Päckchen für uns ergattern, ich konnte als normaler Verbraucher seit 4 Wochen keins mehr kaufen. Abends dann eine letzte Runde Gloomhaven, die nächsten Treffen werden dann wohl über Steam und den Brettspiel-Simulator stattfinden müssen.


    Ansonsten die üblichen Verhaltensmuster: keine Treffen mit den Schwieger-Großeltern, meine Eltern werden in Bayern ebenfalls nur telefonisch kontaktiert. Meine Schwiegermutter ist noch ziemlich renitent, die möchte ihre neu gewonnene Freizeit gerne mit uns verbringen und ist jetzt verprellt, da ich ihr eine Absage erteilt habe. Unvorstellbar für sie, dass man jetzt mindestens bis April auf soziale Kontakte verzichten soll. Auch den ausfallenden Oster-Urlaub sollen wir den Großeltern bitte persönlich beibringen, die wären doch so traurig... Da ist noch viel Überzeugungsarbeit nötig.


    Indes ist meine Nachbarin davon überzeugt, dass die Corona-Krise und das bargeldlose Zahlen miteinander zusammenhängen und bestimmt die Rockefellers dahinterstecken. Obwohl ich sonst immer schlagfertig reagiere, blieb mir bei sowas der Mund offen stehen.


    Für meine Doktorarbeit hätte ich jetzt eigentlich viel Zeit, komme aber nicht an die benötigten Bücher in der Bibliothek ran. Blöd. Dann eben das Frühlingswetter auf dem Balkon genießen und hoffen, dass am Ende alles gut ausgeht.


    Bleibt gesund!

  • Ich selber unterliege ja glücklicherweise nicht mehr der „proletarischen Ausbeutung als Lohnsklave ^^“, meine Holde baut seit 2 Wochen sowie noch die nächste ihre Überstunden ab - was dann kommt bleibt abzuwarten...

    Wir schauen vermehrt Fernsehen, Infos aus erster Hand sind besser als irgendwelche I-Net Spekulatius, einen Spaziergang in die nahen Felder/Wald ist auch machbar, dann Spiele wie Azul, Sagrada, Blokus, Codenames Duett, über Sohn ärgern (hat seit 2 Monaten den TÜV-Termin verschlafen :cursing:), Bäder sind geputzt, Fenster werden die nächsten Tage wieder auf durchsichtig gebürstet, tja, das war es soweit erstmal...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Hier wird's langsam ungemütlich. Die Fallzahlen in der Städteregion Aachen (Stadt Aachen plus benachbarte Gemeinden auf deutscher Seite; zusammen 550K Einwohner) sind von 169 vorgestern auf 211 gestern auf 273 heute hochgeschnellt. Die Stadt bereitet eine neue Allgemeinverfügung (= offizielle Anordnung mit irgendwelchen neuen Einschränkungen und Verboten) vor. Freitestungen für Geheilte finden nicht mehr statt außer bei Krankenhausfällen; sonst gilt zuhause auskurieren, Quarantäneende nach mindestens 14 Tagen und mindestens 48 Stunden ohne Symptome.

    Auf der Arbeit gilt vom Chef die Order "normal weiterarbeiten und nicht verrückt machen lassen", mit der Erlaubnis für alle, die ihre Kinder zuhause betreuen müssen oder "ein erhöhtes Risikoempfinden" haben, auch ausnahmsweise zuhause arbeiten zu dürfen, denn Home Office mag er normalerweise nicht. Ich bin zuhause. Mein 5-jähriges Töchterchen ist nebenan und hört mittlerweile die so-und-sovielte Folge "Bibi & Tina". Diverse Bilder hat sie mir auch schon gemalt. Zum Arbeiten komme ich so mehr oder weniger. Das mehrere Wochen durchzuhalten, wird heikel.

  • Ich bin hauptsächlich mit beiden Kindern zugange, nehme ab und zu die von Freunden dazu, weil es bei denen nicht anders geht. Viel Wald oder Garten, gerade lass ich mir Sandeis bringen, viel besser als im Getümmel vor den Eisdielen. Abends muss ich an den Schreibtisch, korrigieren, mit Eltern schreiben, Aufgaben für die SchülerInnen planen.

    Meine Frau ist im Krisenstab der Unibibliothek und hat gerade alle Hände voll zu tun. Mit den Kindern will ich nicht einkaufen und abends, wenn jemand alleine gehen kann, ist vieles schon weg.

    Ben Ken Die Referendare im Vorbereitungsdienst tun mir echt leid. Bei uns waren einige mit den Prüfungen zum Glück schon durch, aber eben nicht alle.

    4 Mal editiert, zuletzt von jaws ()

  • Wir sind jetzt auch beide im Home-Office und versuchen uns in die Betreuung der drei Kinder reinzuteilen. Die beiden großen brauchen doch nicht unerheblich viel Unterstützung bei ihren Schulsachen, aber das geht schon. Nur der Kleine braucht halt viel Zeit - wirklich allein hat nie eines unserer Kinder gespielt. Dafür beneide ich schon manchmal andere Eltern. Zum Glück ist das Wetter sehr angenehm gerade und man kann mal in den Garten oder Spazieren gehen.

    Das wir beide 8h am Tag arbeiten ist utopisch und insgesamt ziemlich anstrengend. Da fällt kaum auf, dass man nicht mehr zum Spieletreffen kann. Ich hätte dafür ohnehin keine Zeit und Energie mehr.

  • Unsere Büros sind dicht. Home-Office für die kommenden 4 Wochen. Werde mir die Tage noch unseren Videoschnitt-PC samt 3er-Bildschirme nach Hause holen (müssen). Freie Zeiteinteilung, solange keine Video-Meetings anstehen.


    Solospiele sind kein wirklicher Ersatz für nun ausfallenden Brettspieltreffs.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ich hab das "Glück" das meine Frau als Kindertagespflegeperson momentan nicht arbeiten darf und so meine Kids betreut sind. Eventuell bekommt sie aber auch kein Geld, was dann eher so semi schön wäre.


    HomeOffice mach ich eh seit Jahren mindestens einen Tag die Woche, ist also nicht so neu, aber es ist schon ganz erfrischend das der morgentlichen Aufstehstreß mit Kindern fertig machen und alle pünktlich aus dem Haus weg fällt. Könnte man sich dran gewöhnen.


    Seit heute dürfen wir auch nicht mehr in den Gemeinschaftsgarten, was ich fragwürdig finde. Jeder aus dem Haus benutzt das Treppenhaus, somit ist es mit Kindern eh fast garantiert das wenn eine Partei infiziert ist, in Windeseile auch der Rest angesteckt ist.


    Brett- und Rollenspielrunden werden jetzt auf Boardgamearena und Roll20 plus Discord verlegt.

  • Das wir beide 8h am Tag arbeiten ist utopisch und insgesamt ziemlich anstrengend.

    I feel you. Ich sollte 8 Stunden leisten, meine Frau 5,5 Stunden. Wenn ich im Schnitt am Tag 5-6 Stunden schaffe und meine Frau 3-4 sind wir derzeit zufrieden (fraglich ist ob das der Arbeitgeber auf längere Sicht genauso sieht?). Mehr geht aktuell aber nicht, ausser evtl. mal noch 1-2 Stunden am Abend nachholen (aber da sind wir eigentlich meistens froh wenn wir mal etwas Ruhe haben und uns um alles kümmern können was tagsüber liegengeblieben ist).

  • Hier wird's langsam ungemütlich. Die Fallzahlen in der Städteregion Aachen (Stadt Aachen plus benachbarte Gemeinden auf deutscher Seite; zusammen 550K Einwohner) sind von 169 vorgestern auf 211 gestern auf 273 heute hochgeschnellt

    passt auf Euch auf!

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Am Samstag werde ich, wie letzte Woche, morgens um 8 einkaufen gehen, um dem passiv-aggressiven Mob an Hamsterern und Hordern entgehen zu können.

    Hm. hier bei uns herrscht immer am frühen Morgen Einkaufsrushhour, ich hoffe Dir geht es da besser.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Hier schlafen die Leute noch aus am Samstag

    Bemerkenswert ist auch der Publikumsbetrieb, wenn auf das Wochenende einer oder zwei Feiertage folgen... Allerdings ist der derzeitige Run auf einige Produktgruppe schon außergewöhnlich

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Meine Frau geht noch arbeiten. Teilweise Home Office. Weg zur Arbeit allerdings nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern mit dem Auto.


    Ich muss ja nicht mehr zur Arbeit. Kleine Kinder haben wir nicht mehr. Ich kann allerdings nachvollziehen, was es heißen kann, sich da aktuell neu organisieren zu müssen.


    Lagerkoller droht mir nicht. Schon als Kind konnte ich mich gut mit mir allein beschäftigen, habe schon sehr früh Brettspiele für vier Spieler solo gespielt usw.


    Unschön: Im April wollten wir über Oslo nach Stockholm, um dort unseren Jüngsten zu besuchen, der da gerade zu einem Auslandssemester ist. Daraus wird nichts, die Reise haben wir storniert. In Stockholm ist es im Gegensatz zu Januar/Februar jetzt sehr ruhig, wie er uns schilderte. Immer mehr Einschränkungen gibt es auch dort. Eine erhebliche Zahl von Auslandsstudenten ist in den letzten Tagen nach Hause zurückgereist. Er will bleiben.


    Auch unschön: Meine Schwiegermutter, 94, ist in einem Altenheim. Aktuell gilt dort Besuchsverbot. Das ist für eine Frau, die "rappelig" wird, wenn sie keine Abwechslung hat, schon nicht so einfach.


    Mir hilft "positiver Fatalismus": "Et kütt, wie et kütt." Wir versuchen, uns an die Vorschriften zu halten, und hoffen auf ein gutes Ende.


    Wie heißt der neue Supersatz?: Bleibt gesund.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Am Samstag werde ich, wie letzte Woche, morgens um 8 einkaufen gehen, um dem passiv-aggressiven Mob an Hamsterern und Hordern entgehen zu können.

    Das hat meine Nachbarin auch versucht und war plötzlich mittendrin .... :rolleyes:.

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • Meine Frau geht noch arbeiten. Teilweise Home Office. Weg zur Arbeit allerdings nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern mit dem Auto.

    Den Weg zur Arbeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewerkstelligen, ist bei mir leider alternativlos. Allerdings muss ich mich derzeit nur jeden 2. Tag auf den Weg zur Arbeit machen, da aus Gründen der Risikominimierung für uns als Arbeitnehmer und der Firma selbst ab jetzt eine Zwei-Teams-Lösung für alle Mitarbeiter gilt, deren Arbeit nicht ins Home-Office verlegt werden kann. Spricht Team A hat keinen Kontakt mehr zu Team B und wechselt sich täglich mit arbeiten ab. Heißt für mich persönlich gestern ca. 2 Std. Mehrarbeit, dafür heute frei. Glücklicherweise wird diese Massnahme ohne Gehalts- oder Überstunden-Einbußen für die Mitarbeiter sein, solange die anstehenden Aufgaben von den jeweiligen Teams erledigt werden. Somit reduziert sich meine Arbeitswoche derzeit auf zwei bzw. drei Werktage. Im Moment ist die Situation zwar ungewohnt und etwas gewöhnungsbedürftig, aber insgesamt trotz Mehrarbeit an den Tagen, an denen ich bei der Arbeit anwesend bin, nicht unangenehm und sollte sich in dieser Form auch solange durchhalten lassen, wie es eben nötig ist ...


    Ich habe meinen ersten zusätzlichen freien Tag heute für Frühjahrsputz, Einkauf und eine Solopartie #ArkhamHorroLCG genutzt ... :cthulhu:

  • Meldungen aus der Münchner Peripherie - STOP - Versorgungskrise mit Toilettenpapier teilweise beseitigt - STOP - Küchenrolle sogar in verschiedenen Ausführungen verfügbar - STOP - ruhiges gemütliches Einkaufen ;)


    Skandal! Nur vierlagiges Toilletenpapier verfügbar !!


    TLDR: Heute war es beim Einkauf wieder völlig normal, nur bei Aldi war die Abgabe von Toilettenpapier direkt an der Kasse. Die Leute sind überwiegend freundlich und rücksichtsvoll und halten auch größere Abstände ohne zu murren ein

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

    Einmal editiert, zuletzt von Klaus_Knechtskern () aus folgendem Grund: Gott im Himmel, wer schreibt den Peripherie mit "h" an zweiter Stelle...

  • Komme auch grad vom Einkaufen. Geschäft war relativ wenig besucht. Die Regale aber wesentlich leerer als sonst. Nudeln gab es zumindest von Barilla wieder, wenige (eher minder favorisierte Sorten wie grüne Spaghetti-Tagliatelle) noch vorhanden. Klopapier komplett leer, jetzt auch Küchentücher nahe dem Ende. Hefe immer noch nicht zu bekommen. Mehl gab es noch gut 20 Pakete; erstaunlicherweise scheinen viele jetzt auf Bio umgestiegen zu sein. Das war nämlich nahezu ausverkauft. Ebenso scheinen die Leute die desinfizierende Wirkung von Essig neu entdeckt zu haben. Auch hier Engpässe.


    Ansonsten aber gut gefüllte Regale und in jedem Gang standen Container und Mitarbeiter und haben fleißig Regale eingeräumt. Leid taten mir nur alle, die verzweifelt nach Klopapier gefragt haben. Mittlerweile nämlich Woche 2 ohne ... also in dem Geschäft jetzt.


    Ich persönlich konnte also relativ entspannt meine Einkäufe tätigen und wenn diese Woche wirklich noch die prophezeite Ausgangssperre kommt, hab ich sogar Gummibärchen und Mandelhörnchen <3


    Dank Pastamaker brauch ich auch meine Nudelvorräte erstmal nicht anknapsen, und Eier und Mehl gabs ja noch. Schmecken eh am besten selbstgemacht.


    Habe mich übrigens nach dem Einkauf dabei erwischt, wie ich zu Hause direkt Hände gewaschen und dann das Lenkrad und Türgriffe desinfiziert habe. Haustür aufgehalten hat mir Junior. Die Logik dieses Unterfangens ist selbst mir nicht ganz einleuchtend, denn streng genommen hätte ich zumindest noch alle gekauften Waren desinfizieren müssen. Gab mir aber irgendwie ein besseres Gefühl :rolleyes:


    Dieser Gruppenzwang ist fürchterlich. Na gut, da ich gestern wieder in der Kieskuhle war, hat es dem Lenkrad und den Türgriffen des Autos auch nicht unbedingt geschadet. Weniger wegen Corona, mehr wegen allem anderen an Bakterien und Gedöns, was sich in einer Kieskuhle eben so befindet (ziemlich viel Hundesabber inklusive) :D

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Also ich habe hier noch keine Entspannung. Seit 2 Wochen sucht man bei uns vergeblich Mehl, Milch, Nudeln, Toilettenpapier usw und am Wochenende war wirklich alles leer und man hat nichtmal irgendwas zum Essen gefunden. Das war heute zwar besser, aber das stresst schon und man wird wirklich wegen Gruppenzwang zum Sammler. Statt 3 Packungen Milch wurden es 5.. :whistling:

    Und auch beruflich hatte ich nur mega Stress..

    Bitte Rechtschreibfehler ignorieren :S

    Tippe oft mit Handy in der einen Hand und Baby in der anderen :danke:

  • In der Provinz zwischen Witten und Sprockhövel war heute wieder (fast) alles beim örtlichen REWE verfügbar. Nudel, Milch und Toilettenpapier wurden allerdings nur rationiert abgegeben. Konservensuppen waren allerdings weiterhin aus, bis aus die teuren Deluxe-Sorten und 1-Personen-Größen. Verhungern wird hier garantiert niemand. Einkaufen war entspannt, weil alle Rücksicht genommen und Abstand gehalten haben.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • War heute auch einkaufen, und durfte heute den ersten Kassenpöbler beobachten, gruselig. Hab aber alles bekommen was ich wollte, gleich auch Mehl für unsere Nachbarin mitgebracht die leider keines bisher kaufen könnte.


    Der Kleine tobt sich jetzt 2 Tage bei den Großeltern aus, die sehr abgelegen wohnen. In den 2 Tagen kann meine Frau jetzt beruflich Vollgas geben das ihr Minus für die erste Woche nicht zu groß wird.


    Bei mir auf der Arbeit lässt die Motivation spürbar bei allen nach, der Auftragseingang ist auch stark eingebrochen, so dass ich langfristig wohl auch Kurzarbeit haben werde.

  • Für mich hat das Jahr 2020 eigentlich gut angefangen, entwickelt sich aber wohl zum Worst Year ever....

    Ich habe am 2.3. meinen neuen Job angetreten. Kaum eine Woche dort ging der Firlefanz los. Meine Schwiegermutter im Krankenhaus. Das dritte mal in wenigen Monaten. Völlig weggetreten, durch ne Erkältung. Meine Oma, nur 2 Jahre älter als meine Schwiegermutter: Pflegeheim nach wochenlanger Intensivstation. Besuchstop durch Corona.

    Mein neuer Arbeitgeber (ein sehr solides Unternehmen) hat nicht genug Laptops für Entwickler, und hat nach 2 Jahre andauernder Diskussion JETZT beschlossen, jeder bekommt einen. Leider nicht mehr lieferbar.
    Also sitze ich mit 2 externen Kollegen im neuen Büro, und hab keinen mehr, der mich einarbeitet. Ich versuche mich proaktiv weiterzubilden, mein Abteilungsleiter stärkt mir den Rücken. Dann der nächste Schlag... 5 Wochen keine Kinderbetreuung. Die Großeltern der Kinder fallen aus... zu riskant. Meine Frau arbeitet auch in der IT mit Homeoffice Möglichkeiten. Hat ein riesen Projekt, welches sie fast alleine stemmt, und kommt mit den Kids nicht weiter.

    Also beantrage ich 3 Tage bezahlten Sonderurlaub um die Kids diese Woche zu betreuen. Freitag soll ich wieder ins Büro, sollte sich nix ändern (von offizieller Seite)

    Ich bin da ganz ehrlich. So sehr ich den neuen Arbeitsplatz liebe, so ungern möchte ich da jetzt hin. Es fühlt sich falsch an. Ich will mich mit meiner Familie zu Hause verkriechen und alle Geldsorgen vergessen (Denn die Kredite für das Haus werden ja weiter abgebucht). Wir können das ein paar Monate puffern, aber irgendwann ist Sense.

    Abseits davon plagt mich natürlich die Angst den Arbeitsplatz direkt wieder verlieren zu können... noch bevor ich zeigen konnte, was ich kann. Das ist zwar unwahrscheinlich, aber möglich. Sowas belastet. Aber all das ist NICHTS, wenn ich an meine Familie denke.

    Viele sind um die 75-80 und sind alles andere als gesund. 2020 wird das Jahr der vielen Beerdigungen. Und speziell bei meinen Schwiegereltern machen wir uns massiv Sorgen. Die Kinder weinen Abends und wollen Omi besuchen (20 Minuten weit weg) aber wir trauen uns nicht, Kontakt zuzulassen, da beide Kids husten wie doof (seit Wochen)
    So wissen wir also nicht, ob es jemals wieder normal wird. Und das macht mich kirre.

    Im Moment bin ich sogar Dankbar für die Ablenkung, die mir meine beiden sich zerfleischenden Jungs zu Hause bieten. Wenigstens was zu tun. Aber Abends wird es immer hart.

    Ich bin normalerweise ein hoffnungslos optimistischer Mensch. Aber gerade eben vergeht es mir. Ich sehe, wie Leute sagen: Ach was, wenn es mich erwischt erwischt es mich halt, und ich trink jetzt meinen Latte. Ich bekomme Mails ausm Dorf, die auf das Stattfinden von Veranstaltungen pochen (Wir lassen uns doch die Veranstaltung nicht durch ne Grippewelle verhageln) Und so weiter. Ich weiß, was exponentiell bedeutet. Scheinbar ist das zu abstrakt.

    Wenn das Leben ein Wunschkonzert wäre: Ich würde mir ein 4 Wochen komplett- Lockdown wünschen. Alle müssen zu Hause bleiben. Alle Büros fahren die Rechner runter. Einen Monat, den jeder als Verlust abschreibt. Und danach kann es langsam wieder losgehen.
    Aber dazu muss die Situation wohl erst komplett eskalieren.

    Ich bin nun gespannt, was Merkel zu sagen hat, und ob ich morgen von meinem Chef einen Anruf bekomme, wie es weiter geht. Gehe ich zur Arbeit ist die Frage nicht, ob ich mich anstecke, sondern wann.

  • Nachdem ich den Rest der letzten Woche ja auch auf der Insel Bad Holzhausen verbringen durfte, habe ich gestern Abend erstmalig leere Regale im Supermarkt bestaunen dürfen - mich macht das sprachlos: kein verpacktes Brot, kein Mehl, Konserven reduziert, kein Zucker (wird der gegessen? was tut man mit soviel Zucker?)...


    Das Krankenhaus ist für Besucher gesperrt, durfte gestern am Haupteingang "Wache" stehen: wer darf rein, wer nicht, um Verständnis bitten, kleine Botengänge zwischen Besuchern und Stationen/Patienten erledigen. Weswegen manche Menschen so ins Krankenhaus gehen: sie möchten zur Toilette, sie möchten sich die Hände desinfizieren, sie haben die Zeitschrift am Kiosk abonniert... Aber es gab auch ein paar Dramen, wenn Besucher nicht zu schwerkranken Patienten durften. Aber die meisten haben Verständnis. Trotzdem ist die Situation mehr als skurril. Nichts, was sonst wichtig ist, gilt noch, täglich tagt eineinhalb Stunden die Coronakommission, bespricht die aktuelle Situation und dann kommen neue Verfahrensanweisungen... So was habe ich in 30 Jahren Krankenhaus noch nicht erlebt.


    Über zwei Standorte liegen in 808 Betten noch 500 Patienten, wir warten auf die Coronapatienten. Eine Station wird zur Intensivstation aufgerüstet, Pflegende in der Bedienung von Beatmungsgeräten geschult, die operativ tätigen Kollegen in internistische Geheimnisse eingeweiht. Und wir warten auf das Geld der Kassen, denn die Mitarbeiter müssen bezahlt werden, obwohl die abgerechneten Fälle in den Keller gehen. Es bleibt spannend.


    Home-Office ist natürlich nicht drin, dafür sind die Straßen jetzt sehr leer, das kann gerne so bleiben :).


    Schau'n wir mal, was die Zeit so bringt.

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig