Tom Felber (ex SDJ Jury-Vorsitz) - 10 (nicht nur nette) Dinge, die er zum Schluss noch sagen will

  • Das verstehe ich schon, doch mir ging es tatsächlich nur um seine Wortwahl und seine Pauschalierung. Vielleicht habe ich Ihn aber auch nur falsch verstanden und er meinte gar nicht die Spiele aus den Top 100. Vielleicht ist für Ihn ein Aufsteigen in die Top Listen ja auch schon eine Platzierung um die 300 oder 400. Das geht allerdings aus seinem Statement so nicht hervor. Und wenn er dann von verarschten alten Autoren spricht, fände ich es schon interessant auf was er sich bezieht. Ich gebe Ihm ja prinzipiell recht das eine Menge Miniaturen Schrott auf Kickstarter veröffentlicht wird, aber davon kann ich jetzt in den Top 100 eigentlich so gut wie nichts finden. Welche Spiele aus den Top 100 würdest Du denn zu dieser Kategorie zählen und ich meine nicht, weil sie Dir nicht gefallen, sondern weil es mechanisch schlechte und unbalancierte Spiele sind..

  • Ich fand den Artikel super- unterhaltsam und in nicht wenigen Punkten stimme ich ihm komplett zu, in einigen anderen nicht.

    Der Thread hier ist aber direkt noch unterhaltsamer. 😅

  • Welche Spiele aus den Top 100 würdest Du denn zu dieser Kategorie zählen und ich meine nicht, weil sie Dir nicht gefallen, sondern weil es mechanisch schlechte und unbalancierte Spiele sind..

    Das letzte Spiel dieser Sorte, das ich nach mehreren Spielen verkauft habe, weil ich es für broken halte, war Architects of the West Kingdom. Durchschnittsnote 7,9 bei BGG, Platz 77 gesamt, Platz 62 unter den Strategiespielen. Ja, es übt anfänglich einen sehr großen Spielreiz aus. Ich verstehe, warum es überdurchschnittlich beliebt ist. Trotzdem halte ich es für broken, und ich weiß sehr wohl, dass 98% der Broken-Vorwürfe in Foren nur heiße Luft sind.

    Bei Architects bin ich mittlerweise sehr sicher, dass es nur genau eine erfolgversprechende Strategie gibt, nämlich Ressourcen horten und dann alles in einem Rutsch verbauen. Ein zentraler Mechanismus, nämlich das Verhaften, funktioniert nicht, weil es einen selbst mehr Tempo kostet als es einem anderen schadet; der Rest der Mitspieler freut sich dann, die profitieren dann nämlich relativ zu den beiden. Das ist einfach spieltheoretisch bzw. mathematisch falsch und ich bin auch bereit, darüber zu streiten. Aber das funktioniert normalerweise in Foren nicht, weil man schon als Mathe-Nerd abgestempelt ist, sobald man den Begriff Wahrscheinlichkeitsverteilung rausholt.

    Meiner Meinung nach müsste die Belohnung für das Verhaften über-linear ansteigen, damit es einen stabilen Gleichgewichtspunkt bei der Kosten-Nutzen-Betrachtung gibt. Ein wirklich guter Spiele-"Ingenieur" hätte das durch mathematisch gutes Verständnis direkt hingekriegt, viele andere durch ausreichendes Playtesting herausgefunden, aber bei den allermeisten Kickstarter-Spielen passiert weder das eine noch das andere. Die geht die Arbeit nur in optische Qualitäten und Marketing bzw. Hype-Generierung, nicht ins Feilen vom Spiel.

    In der modernen Zeit ist allerdings leider diese Neuausrichtung, die früher mal ein reines Kickstarter-Phänomen war, voll in den Spiele-Mainstream der Verlagsveröffentlichtungen durchgeschlagen. Klar, es gibt immer noch genug "ordentlich" entwickelte Spiele, denen man mehrjähriges Feilen anmerkt, aber auch da im Vielspieler-Mainstream gibt's mittlerweile die gehypten Grafik-Blender, die nach zwei Jahren vergessen sind. Ich glaube, dass das Tom Felber ähnlich sieht und dass das auch zum Teil einen gewissen Frust erklärt, wenn man als SdJ-Jury versucht, das Qualitätsniveau, u.a. beim Rezensieren, immer hoch zu halten.

  • Mein Problem mit dem Text ist, dass ich durchaus eine gewisse ironische Intention dahinter sehen könnte, wenn ich sie denn herauslesen möchte. Zeitgleich kann ich aber auch eine bitterböse, verbitterte, bockige Haltung herauslesen, wenn ich denn möchte. Vermutlich ist sogar beides in gewisser Weise korrekt.


    Ich gehe mit einigen Punkten, die er anspricht durchaus d'accord (Ich sehe dabei zum Beispiel dich an, Fettfinger-Joe!). Aber sicher nicht mit allen. Ich lese da schon eine gewisse Kleingeistigkeit heraus, wenn er sich über die fehlende Ingenieurskunst und Spiele ohne mathematische Genauigkeit aufregt - ohne dabei scheinbar wirklich anzuerkennen, dass es eben Spiele gibt, die genau das nicht wollen. Und ich glaube, dass ist ein großer Punkt, warum sich viele Leute - trotz überspitzter Formulierung - auf den Schlips getreten fühlen. Hier werden Spiele durch die Blume als "schlecht" dargestellt ... und da muss man sich dann eben fragen: Ist das nicht letztlich einfach eine Geschmackssache? Heavy Euros müssen im besten Fall mathematisch austariert sein ... das stimmt schon ... aber andere Spiele wie bspw. ein Nemesis? Da ist doch genau diese fehlende Austarierung ein Feature und macht große Teile der Atmosphäre und Spannung aus. Ab wann ist denn ein Spiel schlecht? Shadows of Brimstone ist Gameplay-technisch kaum mehr als ein Las-Vegas-Würfeltisch mit Western-Thema. Trotzdem sitze ich (und zich andere Spieler) jubelnd davor, wenn mal wieder ein Wurf geglückt und das Monster gekillt wurde, bevor es die Helden umwürfeln konnte. Und Monopoly? Super unfaires und altbackenes Gameplay - spiel mal mit 4 oder mehr Leuten und sei der Letzte in der Reihe. Trotzdem bis heute ein zeitloser Klassiker, der von tausenden Spielern immer und immer wieder mit Freude hervorgekramt wird und die tatsächlich riesigen Spaß damit haben. Ist das jetzt ein schlechtes Spiel, wo es doch offensichtlich für unzählige Spieler genau das macht, was ein Spiel machen soll?

  • Ist das jetzt ein schlechtes Spiel, wo es doch offensichtlich für unzählige Spieler genau das macht, was ein Spiel machen soll?

    #Monopoly Aber natürlich. Niemand, der auch andere Spiele kennt, rührt anschließend noch Monopoly an.

    Es essen auch unzählige Menschen aus blankem Hunger Dinge, die man nur schwer als "gutes Essen" bezeichnen könnte -- aus der Not heraus,

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  • Der Aspekt Balance, oder deren Mangel, in Tom Felbers Artikel bezog sich meiner Meinung nach klar auf bestimmte Strategiespiele, die in den letzten Jahren die Bestenliste gestürmt haben (Titel wie Scythe, Architekten, Everdell oder Tapestry). Ein Strategiespiel (nicht nur Heavy Euros) sollte mehrere valide Strategien zulassen und nicht nur die Illusion einer Wahl mehrerer gleichwertiger Aktionen bieten. Dass Spieleentwickler, die diesen wichtigen Punkt bei Strategiespielen vernachlässigen, trotzdem Erfolg haben, kreidet er mit Recht auch den (oberflächlichen) Kritikern an.


    Spieltheoretische oder stochastische Überlegungen sind ja eigentlich eher Teilgebiete der Mathematik oder Ökonomie und nicht des Ingenieurwesens, aber die Unschärfe geht in Ordnung.

    "If liberty means anything at all, it means the right to tell people what they do not want to hear." - George Orwell

  • Das Thema "mathematisch austariert" führt uns ein bisschen weg vom Thema, weil es ja nur einer von 10 Punkten von Herrn Felber ist. Aber ich glaube, dass es da gewisse Missverständnisse gibt, und das erklärt dann auch ein wenig die unterschiedlichen Reaktionen.

    Wenn jemand sagt

    Zitat

    Heavy Euros müssen im besten Fall mathematisch austariert sein

    dann verkürzt das IMHO ein bisschen das Problem. Ja, stimmt schon, die Heavy Euro Fraktion würde fehlende Balance vermutlich am schnellsten merken und auch am meisten darüber jammern, aber ich bin fest davon überzeugt, dass absolut jedes Spiel -- wirklich jedes! -- Spiel ein gewisses Maß an Balance braucht, wenn es mehr als fünfmal auf den Tisch kommen soll. Solange man in der "Ausprobierphase" ist, kann einem das relativ egal sein. Da sind andere Sachen wichtiger, und, ganz klar, für den Ersteindruck zählt Optik enorm viel. Im Übrigen auch für Heavy Euros; "hübsch" und "austariert" ist kein Widerspruch, sondern ergänzt sich im Idealfall.

    Aber, großes ABER: Ein Spiel kann noch so hübsch aussehen, thematisch beliebig stark sein, opulent ausgestattet sein ... wenn man nach fünf Spielen merkt, dass man immer das gleiche machen muss, um zu gewinnen, bzw. andersrum dass man mit bestimmten, sich thematisch "richtig" anfühlenden Spielweisen einfach auf keinen grünen Zweig kommt, wenn ein Mitspieler die eine einzig Gewinnstrategie sauber runterzockt, dann wird das Spiel ganz schnell komplett uninteressant. Durch fehlende Balance kann die eigene Meinung zu einem Spiel bei wiederholtem Spielen radikal fallen, von "guter Ersteindruck" zu "komplett verzichtbar".

    Nur... Moment mal... Wie oft kommt bekommt man in der Zeit des Neuheitenüberflusses das All-In-Kickstarter-Spiel mit seinen drei großen und fünf kleinen Erweiterungspaketen, die man als Stretch Goals dazu bekommen oder als Add-Ons dazugekauft hat, überhaupt auf den Tisch? Wer will überhaupt noch Spiele wirklich näher kennenlernen? Erreicht man den Punkt überhaupt, wo solche Grafikblender uninteressant werden? Und will man ihn überhaupt erreichen? Oder kann man es sich nicht auch wunderbar in dem Zustand der ahnungslosen Ignoranz bequem einrichten? Wenn man völlig zufrieden ist, dass man wie ein großes Kind mit dem tollen Material herumspielt, ist das nicht auch ... irgendwie ... legitim?

    Die Kritik, dass es hübsch aussehende, weitgehend ungetestete Spiele auch problemlos auf obere Plätze von Rankings schaffen, ist deshalb meiner Meinung nach im Kern eigentlich eine Kritik, dass das Spielen ausgerechnet in Vielspielerkreisen zur kurzlebigen Konsumkultur geworden ist. Heute dieses, morgen schon das nächste, und wenn man ein Spiel dreimal gespielt hat, ist das mittlerweile schon etwas Besonderes. Das ist nämlich die systemische Voraussetzung, die es solchen Blender-Spielen erlaubt, in den Rankings so weit nach oben zu klettern.

  • Ich mag, dass jeder hier in Felbers Beitrag seine eigenen (oft zahlreich hier im Forum geäußerten) Kritikpunkte widergespiegelt findet. Ein bisschen wie beim Horoskop lesen.
    Spricht für den Text. :)

  • Tatsächlich würde mich jetzt mal interessieren, was denn hier die vielgescholtenen "Blender" in der Top-Liste bei BGG wären.

  • Zitat:

    [..]Ich halte darum nicht viel von Bloggern und Influencern, die Spiele nach einem «Ersteindruck» bereits beurteilen oder Spiele, die eigentlich für vier oder fünf Spieler gemacht sind, ständig nur zu zweit ausprobieren. Viele, die im Internet über Brettspiele publizieren, probieren ihre Spiele immer mit den selben drei, vier Nasen aus, die natürlich ihre festen Vorlieben haben.[..]"


    Das unterschreibe ich sofort und würde es zudem - als ein Siegel führender Beamter - noch siegeln....

  • Genau dieser Pauschal-Kritik an Ersteindrücken kann ich nicht so zustimmen. Lasst doch jeden über Ersteindrücke berichten, wie auch immer er möchte. Wir sind nun mal im Youtube-Zeitalter. Ein Problem wäre es für mich nur, wenn jemand solche Ersteindrücke für gleichwertig zu echten Rezensionen halten würde. Das sind sie selbstverständlich nicht.

  • Wenn ich Felber wäre, würde ich ebenfalls jetzt,

    nach langer Zeit limitierender Verflechtungen,

    mutig, unterhaltsam und mit einem Augenzwinkern,

    die Unschönheiten unseres Hobbys aussprechen, die viele denken. :saint:

  • Spielreitz und intensive Ausarbeitung sollten im Vordergrund stehen und nicht irgendein Thema, Optik und Material etc...

    Das sehe ich etwas anders. Das Gesamtpaket muss stimmen.

    Ein Spiel ohne nennenswertes Thema und ohne schönes Material wir bei mir eher nicht öfter auf den Tisch kommen. Auch wenn es die tollste Ausarbeitung / Mechanik hat - der Spielreiz würde fehlen.

  • aber ich bin fest davon überzeugt, dass absolut jedes Spiel -- wirklich jedes! -- Spiel ein gewisses Maß an Balance braucht, wenn es mehr als fünfmal auf den Tisch kommen soll.


    Ich würde dir grundsätzlich hier sogar zustimmen. Bin aber der festen Überzeugung, dass es da verschiedene Arten von Balancing gibt. Balancing bedeutet für mich nur, dass alle Seiten im Spiel eine realistische Chance haben zu gewinnen. Das kann, je nach Glücksfaktor dann während des Spiels schonmal in die eine oder andere Richtung schwappen (schönes Beispiel wäre für mich hier Zombicide, bei dem ich bestimmte Szenarien quasi im Schlaf gewonnen habe ... und in einem späteren Spiel wurde ich komplett auseinandergenommen ... bei der selben Mission, wohlgemerkt. Das ist für mich schon eine gewisse Form von Balancing, obwohl es hier ganz klar Karten gibt, mit denen man alles wegschrotet, egal welche Taktik man nutzt. Diese Karten machen das Spiel für mich aber nicht schlecht. Und ich MUSS diese Karten auch nicht nutzen, um gewinnen zu können. Mensch, sie sind ja nicht einmal ein Garant dafür, auf jeden Fall den Sieg davon zu tragen. Und das obwohl sie ganz und gar nicht mathematisch austariert oder sonst wie in ein passendes Verhältnis gesetzt wurden. Balancing ja. Aber es braucht nun wirklich keinen Doktor in Ingenieurswissenschaften um ein solches Balancing hinzubekommen.

  • Meine Aussage gilt imho sowohl für kooperative, als auch für kompetitive Spiele.

  • aber ich bin fest davon überzeugt, dass absolut jedes Spiel -- wirklich jedes! -- Spiel ein gewisses Maß an Balance braucht, wenn es mehr als fünfmal auf den Tisch kommen soll.


    Ich würde dir grundsätzlich hier sogar zustimmen. Bin aber der festen Überzeugung, dass es da verschiedene Arten von Balancing gibt. Balancing bedeutet für mich nur, dass alle Seiten im Spiel eine realistische Chance haben zu gewinnen. Das kann, je nach Glücksfaktor dann während des Spiels schonmal in die eine oder andere Richtung schwappen (schönes Beispiel wäre für mich hier Zombicide, bei dem ich bestimmte Szenarien quasi im Schlaf gewonnen habe ... und in einem späteren Spiel wurde ich komplett auseinandergenommen ... bei der selben Mission, wohlgemerkt. Das ist für mich schon eine gewisse Form von Balancing, obwohl es hier ganz klar Karten gibt, mit denen man alles wegschrotet, egal welche Taktik man nutzt. Diese Karten machen das Spiel für mich aber nicht schlecht. Und ich MUSS diese Karten auch nicht nutzen, um gewinnen zu können. Mensch, sie sind ja nicht einmal ein Garant dafür, auf jeden Fall den Sieg davon zu tragen. Und das obwohl sie ganz und gar nicht mathematisch austariert oder sonst wie in ein passendes Verhältnis gesetzt wurden. Balancing ja. Aber es braucht nun wirklich keinen Doktor in Ingenieurswissenschaften um ein solches Balancing hinzubekommen.

    Dem schließe ich mich an.
    Zombicide, Nemesis, King of Tokyo, Robinson Crusoe ... Es gibt reichlich Spiele, die weit öfter als fünf Mal auf dem Tisch gelandet sind, und am Ende ihr "Balancing" an Würfelergebnisse hängen.
    Oder "Murmeltier"-Spiele wie 7th Continent, bei denen es reichlich falsche Wege und Fährten gibt, was man im Vorfeld gar nicht wissen KANN, und die man vermutlich 5 Mal auf den Tisch bringen MUSS, bevor man weiß, welche Wege Rote Heringe sind oder nicht.
    Es gibt ausreichend Spiele, die zu einem überwiegenden Teil von Glück abhängen, ob das nun alles entscheidende Würfelergebnisse oder die richtige Wahl zwischen zwei unbekannten Wegen an einer Abzweigung ist. Balance hat auch immer etwas mit offenen Informationen zu tun. Je geheimer die Informationen, und je geheimer die Ergebnisse von Entscheidungen (wie bei Spielen, bei denen NACH einer Entscheidung das Ergebnis ausgedwürfelt wird), desto weniger gebalanced sind die Spiele, und viele von denen machen trotzdem auch fünf Mal oder öfter Spaß.

    Edit: Gilt auch für kompetetive Spiele - Tapestry war weit öfter als 5 Mal auf dem Tisch, trotz der Unausgewogenheit der Karten. Gilt auch für andere Spiele, die stark von den gezogenen Karten abhängen, wie Maracaibo oder Everdell. King of Tokyo ist eh ein unbalanced Klassiker. Viele Balance(!)-Spiele wie Meeple Circus sind komplett davon abhängig, was für ruhige Hände die Spieler haben, können also per se nicht gebalanced sein.

    2 Mal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Balance hat auch immer etwas mit offenen Informationen zu tun.

    Nein.

    Es gibt ausreichend Spiele, die zu einem überwiegenden Teil von Glück abhängen, ob das nun alles entscheidende Würfelergebnisse oder die richtige Wahl zwischen zwei unbekannten Wegen an einer Abzweigung ist.

    Das stimmt, aber es hat nichts mit balancing zu tun, wenn ein Spiel vom Glück abhängt.

    Beispiel #MÄDN - es ist ausreichend gebalanced (hat der Startspieler einen Vorteil? Ja! Aber er ist klein), aber es wäre nicht gebalanced, wenn es farbenspezifische Kräfte der Art gäbe:

    • Rot darf einen Wurf um +1 erhöhen (nach dem Wurf)
    • Der Spieler von Gelb darf beim Spiel etwas trinken
    • Grün darf lila Steine schlagen (die aber nicht im Spiel enthalten sind, die kommen mit der Erweiterung)
    • Blau kann seine 4 Meeple aus einem Satz von 6 verschiedenen Miniaturen auswählen (die sich spielerisch nicht unterscheiden, aber enorm gut aussehen).

    Auch so wäre #MÄDN weiter glücksabhängig, aber unbalanciert (Tip: Rot dürfte häufiger gewinnen als die anderen Farben, allerdings nicht immer).

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  • Balance hat auch immer etwas mit offenen Informationen zu tun.

    Nein.

    Doch.

    Es gibt ausreichend Spiele, die zu einem überwiegenden Teil von Glück abhängen, ob das nun alles entscheidende Würfelergebnisse oder die richtige Wahl zwischen zwei unbekannten Wegen an einer Abzweigung ist.

    Das stimmt, aber es hat nichts mit balancing zu tun, wenn ein Spiel vom Glück abhängt.

    Beispiel #MÄDN - es ist ausreichend gebalanced (hat der Startspieler einen Vorteil? Ja! Aber er ist klein), aber es wäre nicht gebalanced, wenn es farbenspezifische Kräfte der Art gäbe:

    • Rot darf einen Wurf um +1 erhöhen (nach dem Wurf)
    • Der Spieler von Gelb darf beim Spiel etwas trinken
    • Grün darf lila Steine schlagen (die aber nicht im Spiel enthalten sind, die kommen mit der Erweiterung)
    • Blau kann seine 4 Meeple aus einem Satz von 6 verschiedenen Miniaturen auswählen (die sich spielerisch nicht unterscheiden, aber enorm gut aussehen).

    Auch so wäre #MÄDN weiter glücksabhängig, aber unbalanciert (Tip: Rot dürfte häufiger gewinnen als die anderen Farben, allerdings nicht immer).

    #MÄDN kenn ich nicht, daher kann ich dazu nichts sagen.
    Aber du hast ein seltsames Verständnis von Balance, wenn du Kniffel für balanced hältst. Oder zumindest ein Verständnis von Balance, das ich nicht teile. Wobei jetzt schon klar ist, dass du auch hier wieder eine Definition eines Begriffes nutzt, die ich nicht teile. Wo hatten wir das vor einigen Wochen erst? :/
    Heute wie damals also ein salomonisches: Du in deiner Welt, ich in meiner. :)

  • Aber du hast ein seltsames Verständnis von Balance, wenn du Kniffel für balanced hältst. Oder zumindest ein Verständnis von Balance, das ich nicht teile. Wobei jetzt schon klar ist, dass du auch hier wieder eine Definition eines Begriffes nutzt, die ich nicht teile. Wo hatten wir das vor einigen Wochen erst? :/
    Heute wie damals also ein salomonisches: Du in deiner Welt, ich in meiner.


    Was soll denn an Kniffel genau nicht balanced sein?

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Aber du hast ein seltsames Verständnis von Balance, wenn du Kniffel für balanced hältst. Oder zumindest ein Verständnis von Balance, das ich nicht teile. Wobei jetzt schon klar ist, dass du auch hier wieder eine Definition eines Begriffes nutzt, die ich nicht teile. Wo hatten wir das vor einigen Wochen erst? :/
    Heute wie damals also ein salomonisches: Du in deiner Welt, ich in meiner.


    Was soll denn an Kniffel genau nicht balanced sein?

    Ich finde auch, dass Kniffel als Glücksspiel ausbalanciert ist. Alle Spielelemente sind gleichwertig, gleiche Startbedingungen, keine positiven oder negativen Kumulierungseffekte, kein Königsmacher, ... dito Mädn, es sei denn, man stört sich daran, dass die gewürfelte 6 wertvoller ist als die anderen Würfelergebnisse.8-))

  • Einen Gedankengang möchte ich aufgreifen. Früher hatte ich weniger Spiele, diese dafür aber viel häufiger gespielt. Ich hatte dann viel eher das Gefühl, das jeweilige Spiel mit all seinen Feinheiten zu beherrschen und stärker auf die Züge meiner Mitspieler reagieren zu können. Als ich erstmals Zugang zu einem öffentlichen Spieltreffen hatte, lernte ich mehr Spiele kennen und kaufte aber auch viel mehr als zuvor. Hatte ich mir vielleicht zuvor über einen Zeitraum von 10 Jahren 50 Spiele netto zugelegt waren es innerhalb von 3-4 Jahren plötzlich noch zusätzliche 200- 250 Spiele. Die Anzahl derjenigen Spiele, die ich zwar konnte aber gefühlt nicht so wie oben beschrieben beherrschte, stieg stark an.

    Vor diesem Hintergrund finde ich es immer wieder interessant wieviele Spiele und davon teilweise relativ komplexe, bzw. mit vielen Erweiterungen, von Einzelnen hier gekauft werden. Kombiniert mit häufig anzutreffenden Kommentaren, dass man einzelne Spiel nicht öfter als 5x gespielt habe, kann ich mir gut vorstellen, dass man häufig in der Flut der angespielten Spiele gar nicht zu einer fundierten Bewertung kommen kann, inwiefern ein Spiel ausbalanciert ist. Natürlich kann mein Eindruck falsch sein, und die Vielkäufer sind nicht identisch mit den Wenigspielern pro Spiel.

    Hinzu kommt, dass moderne Spiele entweder eine zunehmende Flut an Ausstattung, bzw. viel mehr Siegpunktmöglichkeiten als noch in den 90ern bieten. Inwiefern dies dann Vielfalt oder Beliebigkeit darstellt, ist zumindest für mich nach nur ein paar Partien häufig nicht sicher zu bewerten. Solange mir ein Spiel Spass bereitet, ist mir das an der Stelle auch egal. Das hat aber nichts mit Ignoranz zu tun. Ignorant wäre das Gefühl nach wenigen Partien ein umfangreiches Spiel durchdrungen zu haben. Die hier häufig meinungsstarken Kommentare zu einzelnen Spielen lasse ich dann lieber umkommentiert.

  • Bei einer Sache hat er aber recht, wer jetzt Rezensionen rausknallt, gerade was Experten/Kennerspiele anbelangt, missachtet entweder die Coronavorgabe oder spielt wirklich nur in kleinster Runde.

    ... oder wohnt in einer hinreichend großen WG. ;)

    Oder deine gespaltene Persönlichkeit hat eine gespaltene Persönlichkeit - dann hast du ne 4er Runde :lachwein::lachwein::lachwein:

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Da ich mehr oder weniger ausschließlich im Freundeskreis spiele, sind die meisten Dinge, die ihn stören, für mich nicht relevant. Unangenehme Personen kommen kein zweites Mal an meinen Tisch. Es ist meine Freizeit - und freie Zeit ist mein wertvollstes Gut. Das lass' ich mir nicht gerne nehmen. :)

    Da sprichst du auch unser Motto aus!

    Sehr ehrlicher Schlussbericht. Andererseits kann wohl jeder auch bei anderen privaten Anlässen (also jenseits des Spielens) von solchen Erfahrungen berichten...

  • Dan Thurot (Space-Biff!) hat seine Ansichten zum Thema niedergeschrieben: Talking About Games: Felber’s Farewell

  • Obwohl ich viele der Punkte von Herrn Felber unterschreiben würde, fehlt mir in seiner Abrechnung leider eine Auseinandersetzung mit dem SDJ.


    Denn viele der Kritikpunkte lassen sich problemlos auf die Jury und ihren "Preis" übertragen.

  • Obwohl ich viele der Punkte von Herrn Felber unterschreiben würde, fehlt mir in seiner Abrechnung leider eine Auseinandersetzung mit dem SDJ.


    Denn viele der Kritikpunkte lassen sich problemlos auf die Jury und ihren "Preis" übertragen.

    Wirklich? Welche denn? Mir fällt auf Anhieb keiner ein.

  • Ich bin persönlich mit Tom Werneck mehrfach aneinander geraten, weil ich seine Art und Weise Dinge einzufordern unmöglich fand. An meinen Tisch hätte ich so jemanden nicht sitzen lassen.

    Die anderen Jurymitglieder fand ich auch nicht sympathischer (das mag sich aber mit den Jahren geändert haben).


    Die Jury ist und war nie besser als die Influencer, die Herr Felber kritisiert. Experten sehen meiner Ansicht nach anders aus, vor allem machen Experten ihre Entscheidungen transparent und nachvollziehbar.


    Letztlich ging es bei dem SDJ immer ums liebe Geld. Denn für die Siegel kassiert der Verein ordentlich ab. Wohin das Geld geht, erfährt man leider nicht. Spieleläden bekommen jedes Jahr einen Karton mit kostenlosen Broschüren, was passiert mit dem Rest? Es ist war auch immer auffällig, wie alle Firmen regelmässig bedacht wurden, damit es kein allzu großes Gemecker gibt. Aber richtig glücklich war mit den Entscheidungen eigentlich immmer nur die Jury selber.

    Einmal editiert, zuletzt von Uferschnepfe () aus folgendem Grund: Nicht angemessen Formulierung.

  • Wohin das Geld geht, erfährt man leider nicht.

    Doch, wenn man seine Augen aufmacht, erfährt man das:

    Förderprogramm - Spiel des Jahres

    Schau mal unter "Wir fördern".

    Der Rest deines Beitrags ist leider zu niveaulos, um näher darauf einzugehen.

  • Das ist ja schön, das man seit 2012 fördert. Und was hat an die Jahre davor gemacht? Den Preis gibt es seit 1979.


    Kleine Verlage und Autoren unterstützen gehörte auf jeden Fall nicht zur Agenda. Ich erinnere mich an mehrere Gelegenheiten wo Tom Werneck mit der Sackkarre über die Spiel gefahren ist, um die "Freiexemplare" für die Jury einzufordern. Wohl gemerkt ein Exemplar für jedes Mitglied. Das der Kleinverlag überhaupt keine Chance hatte den Preis zu bekommen, da er ja nicht genug Aufkleber verkaufen würde, spielte überhaupt keine Rolle.


    Auch weiß ich aus mehren Quellen, das Autoren die sich kritisch zu Preis geäußert haben, keine Chance hatten ihn zu bekommen. Beweisen kann ich es nicht, aber das ändert nichts an den Tatsachen.


    Für mich ist und bleibt der Preis ein Ärgernis.

  • Wohin das Geld geht, erfährt man leider nicht.

    Doch, wenn man seine Augen aufmacht, erfährt man das:

    Förderprogramm - Spiel des Jahres

    Schau mal unter "Wir fördern".

    Der Rest deines Beitrags ist leider zu niveaulos, um näher darauf einzugehen.

    Ich habe mich drastisch ausgedrückt, das mag sein und muss dir nicht gefallen. Aber ich bin halt manchmal ein wütender alter Mann, der das Drumherum Gerede satt hat. Aber du pickst eine Kleinigkeit aus meinem Beitrag heraus, ohne auf den Rest einzugehen und versuchst mich als niveaulos zu diskreditieren.

    Das ist leider ganz schwache Rhetorik.