Virtuelle "Online-SPIEL-2020" denkbar?

  • Mal die Diskussion hiervon weitergeführt: RE: Wird die Spiel Doch! stattfinden? - nein: wurde am 11.03. abgesagt


    In den letzten Jahren fand ich es bezogen auf die SPIEL fast informativer, die Live-Kurzvorstellungsvideos auf BGG anzuschauen, als selbst durch die Messehallen zu pilgern und doch nur ein Bruchteil anspielen zu können, was eventuell interessant sein könnte. Kein Ersatz fürs eigene Anspielen und auch kein Ersatz für alles, was so eine Messe sonst noch ausmachte bisher, aber für einen schnellen informativen Überblick weitaus effektiver.


    Da stelle ich mir die Frage, ob die Verlage überhaupt am selben Ort wie der BGG-Interviewer sein müssen oder ob das nicht auf örtlich getrennt per Videochat geht. BGG müsste da ausreichend Exertise aufgebaut haben und auch das nötige technische Equipment besitzen, um die fehlende Expertise und das fehlende technische Equipment der Verlage ausgleichen zu können.


    Ob ein Merz Verlag, dessen Expertise ich eher auf dem Gebiet der Messeveranstalter sehe, allerdings von sich aus und alleine hinbekommt, eine "Online-SPIEL-2020" auf die Beine zu stellen, wage zu zu bezweifeln. Nicht ohne Partner, die sich damit auskennen. Spannend würde ich es trotzdem finden, ob und wie so etwas möglich wäre als Ersatz, wenn eine Messe in Essen schlicht nicht möglich ist.

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    2 Mal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Die Chancen stehen gut, dass die Spiel in Essen 2020 aller Wahrscheinlichkeit auch nicht stattfinden. Auch wenn es jetzt noch keiner glauben wird.

    Ich kann es schon glauben. Ich kann es eher nicht glauben, dass man es noch nicht glauben kann. Aber ich sehe ja auch die Leute bei dem Wetter wieder ihr Hirn aus dem Kopf fallen ....

    Ich hatte vor 2 Wochen schon mal zu meinem Chef gesagt, dass ich eine virtuelle Spiel echt spannend finden würde.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Eine Virtuelle Spiel stelle ich mir dann schon etwas reduziert vor. Gerade die asiatischen Verlage werden aufgrund der Distanz wenig machen können außer Bundles anbieten oder aber die Schaffen nen Deal mit Distributoren vor Ort die eine Große Lagerhalle haben.


    Aber digital Vorstellung wie auf der BGG Con nur eben mit mehr Channels kann ich mir sehr gut vorstellen.


    Oder Aber es wird nur eine Fachbesucher-Messe geben wo man den Andrang gezielt regulieren kann mit Timeslots etc...

    Meine BGG Sammlung

    Meine aktuelle Top 10:

    1 Starcraft: Das Brettspiel | 2 Twilight Imperium: Fourth Edition | 3 Terraforming Mars

    4 Brass: Lancashire & Birmingham | 5 51st State | 6 Mahjong |7 Gaia Project

    8 Viticulture EE All-In | 9 Rallyman Dirt | 10 Ascension: Deckbuilding Game

    Einmal editiert, zuletzt von Ressless ()

  • Eine Virtuelle Spiel stelle ich mir dann schon etwas reduziert vor. Gerade die asiatischen Verlage werden aufgrund der Distanz wenig machen können außer Bundles anbieten oder aber die Schaffen nen Deal mit Distributoren vor Ort die eine Große Lagerhalle haben.

    Es geht, glaube ich weniger darum eine Verkaufsmesse digital aufzuziehen als eine Promotion/Marketingmesse, dass jeder die Chance hat sich zu informieren, was es Neues gibt. Verkäufe finden dann über die üblichen Händler statt.

    Klar, für Verlage, die keine Distribution in Europa haben oder die auf die höheren Margen im Direktverkauf angewiesen sind, ist das wenig atttraktiv. (Wobei ich nicht weiß, ob der letzte Fall so relevant ist, oder ob diese höheren MArgen eh durch die Standgebühren wieder gefressen werden.)

  • Eine Online Spielmesse kann ich mir nicht vorstellen. Die Spiel ist doch vor allem für den Besucher eine Verkaufsmesse und für die Verlage, was man mitbekommt, eine Hintergrundmesse mit vielen Gesprächen.


    Wenn man wirklich eine Onlinemesse durchführen möchte, könnte man sich auch an die Gamescom wenden, die ja auch über eine reine Onlinemesse nachdenken.

  • Irgendein „online trallala“ ist doch keine Messe! Was drumherum von den Journalisten, Bloggern und anderen Schreiberlingen fabriziert wird, ist MIR sowas von Wurscht! Meine Infos habe ich im Vorfeld schon gesammelt und will diese dann in Händen halten. DAS ist für mich die Essenz in Essen, abseits der eigenen Vorauswahl noch die ein oder andere Perle entdecken, super. Primär will ich die Titel erwerben, die es dann eben nicht - oder zumindest schwer/gar nicht - in den normalen Handel kommen.

    Ich selber sehe es i.ü. noch nicht so pessimistisch was die Durchführung einer Messe im Oktober angeht. Sind schließlich noch 6 Monate, die einen Wirtschaftszweig komplett lahmlegen würden. Das will auch niemand, und wenn alle mit Mundschutz rumlaufen müssen, dann ist es eben so.

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  • Oder Aber es wird nur eine Fachbesucher-Messe geben wo man den Andrang gezielt regulieren kann mit Timeslots etc...

    Das funktioniert nicht, das wäre ein wirtschaftliches Desaster sowohl für den Merz-Verlag als auch für die Aussteller.

  • Ich kann mir ebenso (wie glaube ich fast alle hier) vorstellen, dass das nichts wird dieses Jahr und ich hasse den Gedanken, unabhängig davon ob sinnvoll oder nicht. Aus meiner Enttäuschung heraus.


    Irgendeinen online Kram fände ich scheiße. Das passt einfach nicht zu Brettspielen. Da fehlt mir alles wofür ich nach Essen fahren würde.

  • Wenn die Messe nicht stattfindet, bin ich gespannt, wie viele Verlage das wirtschaftlich verkraften können. Ich bezweifle, dass Kleinverlage das überleben würden (deren primärer Absatzmarkt immer noch diese Messe ist).

  • Womit wir dann wieder beim Inhalt des Podcasts von Manuspielt wären, den er zum Thema Corona und Folgen davon gemacht hat ;)


    Ein Wegfall der SPIEL wäre für die hiesigen Verlage vermutlich eher in Sachen Marketing dramatisch. Nur eine kleine Zahl kleinster Verlage wird die SPIEL ggf. als Absatzmarkt benötigen. Diese profitieren mit ihren 10qm-Ständen von vergünstigten Konditionen. Bei allen, die flächenmäßig darüber liegen, sieht es schon anders aus. Da ist meine persönliche Erfahrung und das, was ich von anderen „größeren kleinen“ Verlagen in Gesprächen gehört habe, dass die Messe im Schnitt ein Nullsummenspiel ist. (Ebenfalls persönliche Erfahrung ist, dass das auch ganz anders laufen kann und die Bude richtig rockt. Je größer der Stand, desto schwieriger ist es jedoch, durch den Absatz Profit zu machen.)


    Dieser Erfahrung folgend, werden die wegfallenden Verkäufe nicht das Hauptproblem sein, solange keine Teilnahmekosten (und Personal, Werbung, Messestand etc.) anfallen. Sondern eben das wegfallende Marketing. Keine Blogger, keine Berichte, keine Rezensionsexemplare, keine Rezensionen. Das alles ließe sich jedoch relativ gut digital abbilden. Auch die immer beliebter werdenden Panels.


    Alle nicht hiesigen Verlage müssten dann auf die kauffreudige Kundschaft verzichten und haben vor Ort in einigen Fällen sicher eine kleinere Community als sie auf der SPIEL vorfinden würden. Ein Wegfall der Messe würde für sie, aber sicher auch einige hiesige Verlage, ein Ausbremsen der Veröffentlichungspläne bedeuten.


    Es sollte erwähnt werden, dass etliche Verlage schon 50% der Messekosten angezahlt haben. Ein Teil wird früher fällig, der zweite in der Mitte des Jahres. Somit wäre, wie auch bei der ausgefallenen Spiel Doch, ein Teil des Kapitals der Verlage eingefroren. In dem Moment fallen die nicht stattfindenden Verkäufe dann doch wieder ins Gewicht.


    Problematisch ist auch die Kombination der wegfallenden Messe und der geschlossenen Läden. (Diese werden bis dahin vermutlich wieder geöffnet haben!) Die meisten Verlage haben ja einen Vertrieb und verkaufen den Großteil ihrer Ware über den Fachhandel. Das ist ein Grund, warum ein Wegfall der Messe nicht den Untergang bedeutet. Erst wenn auch über den Handel nichts mehr geht, zwickt es gewaltig.


    Entschuldigt mein Ausschweifen. Die Chance für den Digitalausbau zu nutzen, fände ich super. Die Messe ist jedes Jahr gewachsen, kommt an ihre Limits. Durch ein tolles Digitalangebot könnte sie auch nach der Wiedereröffnung zukünftig mehr Menschen erreichen und gleichzeitig vermeiden, dass sie vor Ort in Essen explodiert.

    Würde mit Nutzernamen gerne Daniel heißen. Arbeitet für Board Game Circus.

    Einmal editiert, zuletzt von Daily Aviator () aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler;)

  • Durch ein tolles Digitalangebot könnte sie auch nach der Wiedereröffnung zukünftig mehr Menschen erreichen und gleichzeitig vermeiden, dass sie vor Ort in Essen explodiert.

    „Hey, schaut mal hier was für tolle neue Spiele wir für euch bieten! Aber kommt bitte nicht her, nur gucken - nicht anfassen...“

    Das ist eine Verkaufsmesse, wenn es zu viele Aussteller werden - dann eben eine weitere Halle.

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  • Ich finde es erstaunlich, wie viele hier die SPIEL als Verkaufsmesse für sich wahrnehmen. Ich habe das bisher ganz anders gesehen. Die SPIEL war für mich eher eine Präsentationsmesse von Neuheiten, bei der man auch diese Neuheiten kaufen konnte. Das hat sich über die Jahrzehnte zwar immer mehr in RIchtung Verkaufsmesse verschoben. Aber nicht weil es mehr Verkaufsfläche gegeben hat, sondern weil immer mehr Besucher die Chance zum Anspielen nutzen wollten und es dementsprechend immer zeitaufwändiger wurde, die für einen interessanten Neuheiten anspielen zu können. So zumindest meine Wahrnehmung.


    So gut wie alle Neuheiten der SPIEL bekommt man spätestens zu Weihnachten bei den Onlineversendern und Fachgeschäften und das meist sogar noch preiswerter. Warum sollte ich dann noch zwingend vor Ort auf der SPIEL kaufen, es sei denn, dass ich die Neuheit wirklich sofort haben will und/oder den Verlag durch den Direktkauf unterstützen und danken möchte? Spezielle Messe-Presse, die sich auch nachher weiterhin als wirklich gute Angebote herausstellen, gab es in den letzten Jahren fernab von Restauflagen-Verkäufen immer seltener. Und auch die Händler auf der SPIEL waren sich oft erstaunlich einig. Das war in früheren Jahren noch ganz anders.


    Deshalb sehe ich in einer (hoffentlich nicht notwendigen, aber wohl notgedrungenen) Online-Messe einen interessanten Schritt in eine Richtung, die Spielvorstellung von dem Verkauf und der Anspielmöglichkeit zu trennen. Auch damit die drei ganz unterschiedlichen Interessensgruppen sich nicht an einem Stand ballen und sich gegenseitig blockieren. Ideal fände ich Messestände, die alle 15 Minuten eine 10 minütige Massenpräsentation ihrer Neuheiten abhalten mit Direktverkauf an alle die, denen so eine Live-Präsentation für die eigene Kaufentscheidung reicht. Und genau das könnte man auch online abbilden. Leider würde bei einer Online-Messe die für mich wichtige dritte Säule wegfallen - die Anspielmöglichkeit, ausgegliedert und von mir aus auch kostenpflichtig in Anrechnung, wenn man das Spiel danach kauft. Das geht leider nur sehr begrenzt online per Tabletopia oder Tabletop Simulator und kann auch kein Brettspielerlebnis ersetzen.


    So oder so gesehen. Neue Situationen bieten auch immer die Chance, diese Situation zu nutzen und Änderungen zu forcieren, die es ansonsten nie oder nicht so schnell gegeben hätte und sei es nur aus der "hat doch schon immer so funktioniert"-Denke. Eine Online-Messe ist nicht ideal und auch kein vollwertiger Ersatz, könnte aber eine Chance sein, neue Wege auszutesten, die später dann auch weiterfunktionieren können und sich als Bereicherung erweisen.

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    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Ideal fände ich Messestände, die alle 15 Minuten eine 10 minütige Massenpräsentation ihrer Neuheiten abhalten mit Direktverkauf an alle die, denen so eine Live-Präsentation für die eigene Kaufentscheidung reicht.

    Ganz ehrlich? So ein Schmu braucht keiner nicht jeder, wieso soll ich mir irgendwelches Marketinggesülz anhören müssen bevor ich was kaufen darf???

    Das schreckt mehr ab als das es was bringt - ich schloss eben mal die Augen und versuchte mir das mal live vorzustellen - grausam!

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  • Um ravn Gedanken bzgl. der Messe weiterzuspinnen. Ich könnte mir vorstellen, dass viele die Messe auch dazu nutzten um sich einfach zu informieren, um die Spiele später Online günstiger zu kaufen und nicht zu vergessen: einen Monat später, im November, gibt es bei einigen Weihnachtsgeld, bzw. werden schon Weihnachtsgeschenke gekauft. Diese Anschubmöglichkeiten würden ebenfalls fehlen.


    Eine internationale physische Veranstaltung kann ich mir nicht vorstellen, das würde im schlimmen Fall Ischgl2 bedeuten. Geisterspiele der Bundesliga bis Ende des Jahres, aber eine internationale Veranstaltung mit ähnlich vielen Besucher wird erlaubt? Schwer vorstellbar.

  • Geisterspiele der Bundesliga bis Ende des Jahres, aber eine internationale Veranstaltung mit ähnlich vielen Besucher wird erlaubt? Schwer vorstellbar.

    Bis Ende des Jahres? Nein. Die aktuelle Restsaison wird vermutlich so abgewickelt, alles andere steht noch in den sprichwörtlichen Sternen...

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  • Ach so, da sind die ganzen Trolley-Leute, die einem die letzten Jahtre ständig in die Hacken gefahren sind einfach ihrer Zeit vorausgewesen und wollten nur den Hygienestandard von 2020 umsetzen.

    Endlich merkt es mal einer! ;)

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Ich kann mich bereits heute über die meisten Spiele online besser informieren als bei der Spiel. Die Regel liegt meist vor, es gibt Vorstellungsvideos, Regelvideos und man kann sich häufig auch komplette Partien anschauen. Und alles zu selbstbestimmten Zeiten.

    Gleichzeitig nehme ich wahr wie ein Medium wie Fernsehen von meinen Kindern kaum genutzt wird. Filme werden gestreamt, Serien ohnehin am Stück gesehen, statt Nachrichten gibt es Infos von Youtube-Channels. Fest vorgegebene Zeiten für Information und Unterhaltung adé.

    Nur große Events, die zogen bis vor 4 Wochen bei jung und alt. Fussballstadien waren trotz Liveübertragung regelmäßig ausverkauft, Musikgruppen füllten Hallen und Stadien und selbst zweitklassige Humoristen füllten ein Olympiastadion.

    Und so wurde auch die Spiel in den letzten Jahren mehr und mehr zum Happening um das Spiel. Schlauer war man danach nicht, dafür aber ärmer an Geld und bereichert um neue Spiele. Und vor allem bereichert um jede Menge neue und aufgefrischte Kontakte.

    An unsere Spiele kommen wir auch ohne eine Messe, günstiger waren sie dort in Summe ohnehin nicht. Aber die Kontakte zu Verlegern, Autoren und Hobbyfreunden, das von Torlok initiierte unknowns-Treffen, das von FBI geplante Essen in Essen, solche Dinge machten Essen dann doch aus.

    Online-Ersatz ist denkbar, müsste aber wahrscheinlich neu wachsen. Ich habe diese Woche erstmalig ein Online-Projekt-Kickoff erlebt. Geplant war ein Tag in Hamburg, nun wurden es zwei mal 90 Minuten per Webkonferenz. Das ging besser als ich dachte, der Projektleiter hatte einige gute Ideen entwickelt und die Ziele wurden erreicht, aber ein Treffen vor Ort konnte es natürlich (noch) nicht ersetzen.

    2020 werden die Messegesellschaften um ihr Überleben kämpfen, nicht nur in Essen. Die Aufgabe wird sein Ideen zu entwickeln wie man „Kontaktmessen“ kontaktloser gestalten kann. Eventuell geht die ganze Branche hier in Richtung Online und wir bewegen uns zukünftig bei Messebesuchen nur noch als Avatar in virtuellen Räumen.

    Wenn es 2020 eine virtuelle Messe gäbe wäre ich auf alle Fälle dabei. Noch wichtiger sind mir allerdings Spieletreffen wie Braunfels oder Bad Holzhausen bei denen man in entspannter Atmosphäre spielen kann. Die konnten durch VASSAL und Co. noch nie ersetzt sondern bestenfalls ergänzt werden.

    Gruß aus dem Münsterland

    Herbert

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    Herbert

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  • Nun, die Spiel ist doch _die_ Einkaufsmesse überhaupt. Für mich als Besucher brauchts keine Onlinemesse. So etwas haben wir ja fast schon durch die zahlreichen Blogger und Youtuber. Die werden auch ohne die Messe wieder über viele Titel berichten. Allerdings habe ich die Messe für mich für dieses Jahr eigentlich schon gestrichen, selbst wenn sie stattfindet. Eine internationale Messe dieser Größe Zu besuchen kann ich mir dieses Jahr nur schwer vorstellen - da müsste sich die Sachlage schon drastisch ändern.


    Beste Grüße,

    Andreas.

  • Ich hoffe immer noch, dass die Spiel 20 wie geplant stattfindet. Ich liebe die Messe so, wie sie ist (voll, laut, analog!), und eine virtuelle Version davon wäre für mich überhaupt keine Alternative. :/

  • Ich hoffe immer noch, dass die Spiel 20 wie geplant stattfindet. Ich liebe die Messe so, wie sie ist (voll, laut, analog!), und eine virtuelle Version davon wäre für mich überhaupt keine Alternative. :/

    +1 genau so isses...

  • Ich drücke es mal so aus. Jeder der ohne Impfung an eine Großveranstaltung in 2020 glaubt, betreibt maximal Wunschdenken.

    Was mich etwas schockiert, ist eher, wie man dieses Wunschdenken immer noch so fortsetzen kann - trotz den bekannten Szenen und auch der Auslastung der Krankenhäuser, obwohl wir im Lockdown leben. Man stelle sich mal vor 200.000 Menschen aus aller Welt treffen sich ....


    Ich verstehe euch, das wird ein ungewohntes Jahr 2020 - aber sehts doch positiv und denkt euch, dass ihr noch für Jahre etwas zu erzählen habt ...

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  • Eine virtuelle Spiel 2020 wird ohne mich stattfinden. Das letzte was ich brauche ist eine Online-Marketing-Show der jeweiligen Verlage. Für mich ist die Spiel eine Gelegenheit (vornehmlich unbekannte) Spiele zu spielen und ggf. das ein oder andere Spiel dann Vorort zu erwerben.

    Zweiunddrölfzig Streams von Spielen, die mich zu 95 % nicht interessieren, werde ich sicher nicht konsumieren.

  • Ich bräuchte eine Online Messe nicht. Die PR kann ich mir auch so vorab geben. Brettspiele sind ein Produkt, das ich selber erleben möchte. Ich möchte stöbern, Menschen treffen, mich austauschen. Der Informationsprozess ist bei den meisten Titel bei mir vor der Messe schon abgeschlossen. Auf der Messe geht es dann ans Eingemachte. Dazu hier und da einen Schnapper oder ein besonderes Brettspiel, einen kommenden Kickstarter anspielen, gerne auch von unbekannten Autoren, das alles ist für mich die Messe. Ich kann mir vorstellen das die Messe ausfällt, das wäre abartig traurig, aber kein Online-Kram der Welt kann das ersetzten, was ich selber erleben möchte.

  • Die PR kann ich mir auch so vorab geben. Brettspiele sind ein Produkt, das ich selber erleben möchte.

    Relevant ist das natürlich für diejenigen Verlage, die keine ausgereifte PR Maschine haben. Ich selbst bin auch extrem selektiv, was ich mir ansehe. Und ich schaue auch bei Streams von Messen nur da rein, wo ich eben auch vorher nicht informiert gewesen wäre. Kleine Verlage, skurrile ausländische Verlage. Da habe ich schon einiges spannendes gesehen.

    Klar ersetzt das nicht das spielen - aber hier ginge es primär eben um Verlage, deren Release ich als Deutscher nicht automatisch kenne (was Pegasus, Asmodee, Kosmos Feuerland etc. rausbringen, das weiß ich auch ....)

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  • Zum Thema Ausfall: möglich ist es sicher, allerdings neigen wir Menschen dazu, Szenarien fortzuschreiben; und wenn ich bedenke, wie sehr sich die Nachrichten- und Stimmumgslage in den letzten vier, fünf Wochen bewegt hat, warte ich zu Dingen, die in 6 Monaten stattfinden oder nicht stattfinden könnten, erst mal ab.


    P.S. Eine der größten Auswirkungen von Corona, die ich - als nicht direkt Betroffener - spüre, ist der Wegfall jeglicher Vorfreude, weil man gerade nicht mehr weiß, was noch stattfinden wird. Ich bin selbständig und mir brechen gerade große Teile meines Einkommens weg, aber der Wegfall von Vorfreude wirkt noch stärker.

  • Ideal fände ich Messestände, die alle 15 Minuten eine 10 minütige Massenpräsentation ihrer Neuheiten abhalten mit Direktverkauf an alle die, denen so eine Live-Präsentation für die eigene Kaufentscheidung reicht.

    ganz ehrlich: Das würde ich mir sowieso jedes halbe Jahr wünschen. Ein kurzer Trailer pro Verlag mit kurzem Blick auf die Neuerscheinungen. Materialschau und nebendran eine kurze Info, um was es geht und die Randdaten Dauer | Altersempfehlung | Mitspielerzahl. Manche machen das für einzelne Spiele. Aber man muss sich gewaltig durchklicken und übersieht doch das eine oder andere. Zudem sind die Einzelvorstellungen dann doch wieder zu lang als dass man das ganze Portfolio ansehen könnte.


    Ich sehe die Durchführung der Spiel dieses Jahr auch kritisch. Schon die Spieletreffs werden nicht in der ersten Welle der Lockerungen mitgemeint sein und vermutlich noch eine ganze Weile nicht stattfinden :( Viele Leute auf relativ engem Raum? Mundschutz beim Spielen finde ich nahezu undenkbar...


    Für die Verlage fehlt beim Messeausfall definitiv die Werbung - die müssen sie anders und vor allem effektiv streuen. Vielleicht gibt es vom Merz-Verlag (oder jemandem anders) tatsächlich eine online-Initiative, wo die Verlage einen virtuellen Messestand zeigen können und auf den verlagseigenen Shop o.ä. verlinken können. Des Messeumsatz wenden ja die meisten Verlage 1:1 für die Messekosten auf...



    Allerdings ist die "Spiel" ja auch nicht die einzige Messe, die nicht stattfinden wird. Viel härter unter den Ausfällen zu leiden haben die Wirtschaftszweige ringsum solcher Messen. Die Messe selbst, Hotels, FeWo-Anbieter, Restaurants, Taxis, Reinigungsfirmen, Parkhäuser, Caterer, Aushilfen / Erklärer / Hostessen, .......... (diese Liste lässt sich sicherlich endlos weiterführen, mehr fällt mir adhoc nicht ein).


    Dennoch fände ich eine Absage der Messe (rechtzeitig) sehr angemessen. Wie die bereits angefallenen Kosten kompensiert werden, kann ich mir allerdings nicht vorstellen. Die Veranstalter haben ja auch das ganze Jahr Kosten, die sie tragen müssen, daher sammeln sie bestimmte Anzahlungen schon so zeitig im Jahr ein...


    PS: Ich möchte gerade in keiner der betroffenen Branchen arbeiten - und auch nicht für Versicherer................

    Was man ernst meint, sagt man am Besten im Spaß (Wilhelm Busch)

  • Warum sollte ich dann noch zwingend vor Ort auf der SPIEL kaufen, es sei denn, dass ich die Neuheit wirklich sofort haben will und/oder den Verlag durch den Direktkauf unterstützen und danken möchte?

    Du unterschätzt, wie viele Gelegenheitsspieler die Messe besuchen. Menschen, die sich "nur" 1-3 Spiele pro Jahr kaufen und die Messe nutzen, um Spiele auszuprobieren. Das müssen nicht mal Neuheiten sein. Und wenn denen was gefällt, wollen die das gerne direkt mitnehmen können.

  • Ich bin etwas erschüttert über den Verlauf dieses Threads. ravn hat eine Idee in den Raum gestellt, die vom Grundsatz her erst mal interessant ist. Dafür erst mal ein fettes Dankeschön an ravn!

    Aber dann kommen innerhalb von nicht mal 24 Stunden Aussagen wie "Irgendeinen online Kram fände ich scheiße" oder "wird ohne mich stattfinden" oder "bräuchte ich nicht", ohne überhaupt zu wissen, wie eine solche Online-Convention im Detail aussehen könnte. Echt jetzt?

    Ich habe mal gelesen, es wäre typisch für Deutschland, dass neue Ideen frühzeitig schlecht gemacht werden, bevor sie überhaupt ausgereift sind, und dass andere Nationen uns deshalb in Bezug auf Innovationen weit voraus wären. Daran fühle ich mich gerade erinnert ...

    Auch die Aussage, das wäre wie ein YouTube Video, stimmt so nicht. Eine Online-Convention bietet ganz andere Möglichkeiten. Ihr könntet zum Beispiel direkt mit Spiele-Erklärern kommunizieren und Fragen stellen oder Ähnliches.

    Ein aktuelles Beispiel: Am Wochenende veranstaltet Pegasus zusammen mit einigen Partnern eine Rollenspiel-Online-Convention:

    CONspiracy - Play at Home | Pressemitteilungen & -verteiler | Presse | Pegasus.de - Wir machen Spaß!

    Da kann man sicher schon mal einige interessante Erfahrungen sammeln, die sich auch für Brettspiele nutzen lassen.

    Liebe Leute, bitte wartet doch erst mal ab und lasst die Spieleverlage oder auch den Merz-Verlag Ideen entwickeln. Oder lasst uns hier im Thread konstruktiv weitere kreative Ansätze finden, was man tun könnte und was Spieler gut fänden. Aber bitte verzichtet auf Beiträge wie "brauche ich nicht", denn die sind nur destruktiv.

    Das musste ich einfach mal los werden.

    :2cent:

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Ich frage mich eh schon länger wie sinnvoll dieses Hinarbeiten der Verlage auf die Spiel ist. Ja, es ist eine große Bühne weil es halt ein bekannter Termin ist. Aber ich teile mir die Bühne eben auch immer mit x-tausend anderen Herstellern.
    Hat ja auch seine Gründe warum E3 und Gamescon immer unwichtiger im Videospielkosmos werden. Mehr Releases übers Jahr verteilt wären mir auf jeden Fall lieber.


    Für mich war die Spiel immer die Möglichkeit an sonst schwer beziehbare Spiele zu kommen. Wenn es da ein Umdenken gäbe, bräuchte ich keine Spiel mehr und würde mich viel mehr über echte "Spieleconventions" in Deutschland freuen, bei denen das Spielen und nicht das Kaufen im Vordergrund stehen.

    Vlt. sollte ich mir nächstes Jahr die oben genannten Treffen mal genauer angucken.

  • Das hat nichts mit schlechtmachen zu tun. Das ganze Leben ist so digital und beruflich hängt man schon in Skype, schreibt nebenbei Mails und das Telefon klingelt, ach und wieder ne neue Nachricht auf dem Smartphone. Ich bin absolut dankbar, wenn etwas nicht online stattfindet. Ich kriege, gerade in der jetzigen Krise Breichreiz, wenn ich nur "Skype" höre. Von 6h bis späten Nachmittag sind Videokonferenzen gerade präsent.


    Es mag eine Notlösung sein, die für mich persönlich aber nichts wäre. Das heißt nicht, das es für andere nicht die Lösung sein darf und ravn z.b. scheint es jetzt schon bei der Messe gemacht haben. Ich schaue wenig bis gar kein Youtube, ich schaue keine Live-Streams im Gamingbereich und dort ist das sehr verbreitet. Die meisten Brettspielerklärungen über Youtube sind auch nichts für mich. Ich brauche mein Tempo beim Lernen. Ich weiß aus anderen Bereichen meines Lebens, das reine Onlineveranstaltungen nicht meinen Nerv treffen. Die Pegasus Aktion am 10.04. finde ich super, aber auch die ist nichts für mich.

  • Auch die Aussage, das wäre wie ein YouTube Video, stimmt so nicht. Eine Online-Convention bietet ganz andere Möglichkeiten. Ihr könntet zum Beispiel direkt mit Spiele-Erklärern kommunizieren und Fragen stellen oder Ähnliches.

    Das sehe ich genauso. Ich wäre grundsätzlich aufgeschlossen. Auch weil es die Möglichkeit gibt für Leute, die weit weg wohnen (Bayern, Österreich, Schweiz z.B.) wieder daran teilzuhaben. Denn zu der Zeit ein Zimmer zu bekommen, das bezahlbar ist, ist die letzten Jahre quasi undenkbar gewesen. Dann kommen ja Anfahrt, Eintritt und auch die Ausgaben auf der SPIEL selbst (Essen, Getränke und Spiele + -zubehör) noch dazu.

    Natürlich ist das nicht das gleiche und gerade der persönliche Kontakt fehlt beim Spielen sehr. Aber das heißt ja auch nicht, dass es das dann nie wieder so gibt. Vielleicht ergibt sich die Chance mit überschaubarem Aufwand beides in den nächsten Jahren parallel anzubieten und damit sogar eine noch höhere Reichweite zu erzielen. Ich wäre auf jeden Fall gespannt und würde mich über ein entsprechendes Angebot freuen.

    Spieleerklärungen per Skype durch die Erklärbären auf entsprechenden Online-Portalen, (moderierte) Live-Chats mit Verlagsmitarbeitern und Autoren, Fragerunden, Podiumsdiskussionen und Seminare könnte ich mir da sehr gut vorstellen.

    Noch ein kleiner Edit:

    Es mag eine Notlösung sein, die für mich persönlich aber nichts wäre.

    Warum Notlösung? Es ist ein anderes Angebot, aber ich würde es wenn dann als Ergänzung (für die Zukunft) sehen. Man muss es halt jetzt unter anderen Voraussetzungen testen. Dass es für dich nichts ist, kann ich ja nachvollziehen, aber das gilt sicher nicht für jeden.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

    Einmal editiert, zuletzt von Sepiroth ()

  • Echt jetzt?

    Ja - ganz doll echt! Ein konstruktiver Beitrag kann auch aus einem „nein, brauche ich nicht - halte ich nicht für sinnvoll“ bestehen. Deine Sichtweise auf diese Sachverhalte ist eine komplett andere als meine, was auch völlig in Ordnung ist.

    Nur solltest du nicht nur Zustimmung erwarten, sondern konstruktive Ablehnung nicht „verteufeln“. Es gibt eben auch Leute mit gegensätzlicher Meinung, was ja wiederum in den von dir erwarteten Vorschlägen Berücksichtigung finden kann. Wenn bspw. die Mehrheit der Meinungen ablehnend ist, scheint das ganze wohl nicht unbedingt auf Gegenliebe zu stoßen.


    Desweiteren folgende „schlechte Nachricht“ für dich: Auch weiterhin werde ich mir von wem auch immer nicht den Mund verbieten lassen! Sollte es mal unter die berühmte Gürtellinie gehen - ist ein entsprechender Wink selbstverständlich von Nöten. Ist mir aber bisher nicht passiert...glaube ich. :saint:

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  • Nö, ich war bei der SPEL 2019 von Mittwoch bis Sonntag vor Ort in Essen. Und danach zwei Wochen krank geschrieben mit einem hartnäckigen Infekt der oberen Atemwege. Im Normalfall ist die SPIEL schon eine Virenschleuder, weil ich da mit Krankheitserreger in Kontakt komme, die mein Körper so noch nicht kennt. Eltern mit Kindergartenkinder & Co sind da wohl abgehärteter. Die SPIEL wird wohl leider eine der letzten Veranstaltungsformen sein, die irgendwann wieder erlaubt werden - aus gutem Grund.


    Habe aber zusätzlich zur Messe noch im BGG-Stream reingeschaut, vor allem am Mittwochnachmittag, und habe davon eine Menge an Infos mitgenommen in kürzester Zeit, die ich so vor Ort nur zeitinteniver (aber dann auch erlebnisintensiver!) hätte einholen können. Deshalb dieser BGG-Live-Stream und die Art der Spielevorstellung als Ausgangsposition für das Gedankenspiel einer "Online-SPIEL-2020" hier. Anscheinend wollen sich etliche nicht darauf einlassen, weil die SPIEL als völlig unersetzbar gesehen wird, was ebenso eine valide Meinung dazu ist.

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  • Die SPIEL ist etwa so ersetzbar wie unser gesamtes Hobby an sich. Beides lebt von der Begegnung mit Menschen. Wenn es in diesem Jahr nichts wird mit der SPIEL, dann ist es eben so und ich freu mich auf das nächste Jahr. Jedes Angebot im Internet kann nicht als Ersatz herhalten, die Frage stellt sich mir gar nicht.

    ravn: ich bin (nach entsprechenden Erfahrungen mit Infekten) seit Jahren auf der SPIEL nur noch mit gelegentlicher Anwendung von Halsspray unterwegs, die Idee hab ich auch hier im Forum schon gelegentlich beworben und es hat mir seitdem viels "vom Hals" gehalten. Auch zu anderen Massenzusammenkünften zu empfehlen, es gab schon immer genug andere Infekte vor Corona.