Runebound: 2nd oder 3rd Edition? Oder doch eine Alternative?

  • Hiho,


    durch ein paar Diskussionen zu Euthia bin ich (wieder) auf Runebound aufmerksam geworden. Ich bin immer auf der Suche nach einem 'Abenteuer' Spiel im Fantasy Setting. Auch, weil meine fast 12 jährige Tochter sehr auf solche Abenteuer steht. Sie mag Talisman, Herr der Ringe: Reise durch Mittelerde usw.


    Ich selbst habe vor Jahren mal die 2nd Edition besessen, es dann aber irgendwann verkauft, weil mir nur das Basisspiel mit mehr als 2 Leuten gar nicht gefallen hat, es aber zu zweit bzw solo zu wenig auf den Tisch gekommen ist. Erweiterungen hatten wir damals keine, daher habe ich auch keine Erfahrung darin, wie sehr sie das Spiel verändern bzw auch aufwerten.


    Jetzt wollte ich mal in die Runde horchen, welche Edition ihr empfehlen würdet, falls man jetzt wieder in diese Art Welt einsteigen wollen würde. Macht es Sinn, auf dem Gebrauchtmarkt nach einer 2nd Edition (inkl Erweiterungen) zu suchen? Oder sollte ich besser zur 3rd Edition greifen. Oder empfehlt ihr mir generell besser zu einer Alternative zu greifen (welche wären das), weil moderner/innovativer/spaßiger? Mir geht es dabei nicht um Aktualität oder den nächsten besonderen Kniff im Spiel-Design, mir geht es vor allem darum, mit meiner Tochter und anderen ein spannendes Abenteuer zu erleben.


    Darüber hinaus: Hat jemand Erfahrung mit der Coop Variante der 3rd Edition, die mit der 1. Erweiterung mitkommt und kann ein paar Eindrücke schildern? Wir müssen nicht (unbedingt) gegeneinander spielen, Coop ist für uns auch immer eine Option.


    Wäre super, etwas von euch zu lesen! :)

  • Ich kenne und besitze beide Editionen.


    Die zweite für mich die Beste. Wobei sie bei mir vorwiegend nur zu zweit gespielt wird, maximal zu dritt. Zu viert geht es noch, wenn du Mitspieler hast, die flott spielen, ansonsten kann es zäh werden (wobei man die Spielzeit durch die XP Counter verringern kann - also nur drei oder vier XP für's Level-Up statt fünf).

    Die Erweiterungen sind mannigfaltig: die kleinen gelben Schachteln ergänzen die Kartenstapel bzw. verändern das Scenario/die Endbedingung, die Karte bleibt die gleiche. Finde ich alle sehr gut; obwohl sie "more of the same" sind, ist durch die Vielfalt an Karten und unterschiedlichen Monstern und Allies schon eine hohe Variabilität gegeben. Die violetten kleinen Schachteln sind "Klassen" für die Helden - finde ich nett, aber verzichtbar. Wir haben einmal damit gespielt.

    Die großen Boxen verändern das Spiel und das Spielziel: Isle of Dread ersetzt den blauen Kartenstapel mit Seemonstern und durch Ereignisse ergeben sich Landbrücken wo die Spieler von Insel zu Insel marschieren können, oder sie heuern einen Captain mit Schiff an, der sie übersetzt. Frozen Wastes konzentriert sich auf eine Eiswüste mit entsprechenden Gegnern, Sands of Al-Kalim spielt in der Wüste, und die letzte Box - Mists of Zanaga führt in den Dschungel. Daneben gab's noch eine Box namens Midnight, die das Spiel ins D&D Midnight-Setting verlegt. In allen Boxen findest du Market-Cards und Heroes, die mit allen Szenarien und Karten kompatibel sind.


    Die dritte Edition ist sowas wie eine "streamlined" Edition. Die Spielzeit ist vehement verkürzt und die Szenarien sind hart und knackig. Neue Mechanismen und dadurch ein komplett anderes Spiel. Mit den Erweiterungen kommen ein Haufen neue Szenarien und Helden dazu, die die notwendige Variabilität bringen. Wir mögen's, bevorzugen aber die zweite Edition. Die Unbreakable Bonds Erweiterung erlaubt ein kooperatives Spiel.


    Beide Editionen zeichnen sich aber leider durch recht hohe Preise aus, da OOP; die Erweiterungen zur zweiten Edition sind überhaupt nur sehr schwer zu bekommen. :(

  • Hi, ich habe beide Versionen oft gespielt und beide haben so ihre Eigenheiten. Ich hatte vor einiger Zeit mal einen Bericht zur Neuauflage geschrieben, in der ich auch viele Vergleiche zum Vorgänger ziehe. Da ich gerade nicht so viel Zeit zum Antworten auf deinen Post habe, verlinke ich dir den Bericht einfach mal, vielleicht beantwortet er ja schon ein Paar deiner Fragen.


    Rezension: Runebound 3. Edition - Boardgamejunkies


    Ich hatte auch einmal einen Bericht zu allen Erweiterungen der Neuauflage geschrieben darunter auch die Koop Variante, den habe ich bisher aber glaube ich nie veröffentlicht, ich schreibe dazu gerne später nochmal mehr, wenn die Zeit es besser zulässt.

  • Ich hab selber eine kaum gespielte 2nd Edition im Regal stehen. Für dir 3rd Edition hab ich mich nie wirklich interessiert. Den "Mechanismus" mit den Token, die man anstatt Würfeln benutzt, fand ich doch ziemlich abschreckend. Mag spielerisch super funktionieren, aber mir ist das zu doof.


    Wenn man sich für die 2nd Edition begeistern kann, spricht für sie, dass für die Ausgabe viel mehr Erweiterungen erschienen sind.


    Aber wenn es ums Spielen zu zweit geht, kommt man auch glaube ich nicht drum herum mal als Alternative das mechanisch deutlich interessantere Mage Knight in den Raum zu werfen...

    Einmal editiert, zuletzt von Kaermo ()

  • Ich kenne und besitze beide Editionen.


    Die zweite für mich die Beste. Wobei sie bei mir vorwiegend nur zu zweit gespielt wird, maximal zu dritt. Zu viert geht es noch, wenn du Mitspieler hast, die flott spielen, ansonsten kann es zäh werden (wobei man die Spielzeit durch die XP Counter verringern kann - also nur drei oder vier XP für's Level-Up statt fünf).

    Da stimme ich voll und ganz zu! Wir haben es meistens zu dritt gespielt, zu zweit ist es auch klasse. Zu viert haben wir beide Editionen mal probiert, fanden die Downtime aber einfach zu groß, zumal die Interaktion sich doch in Grenzen hält.


    Ich habe auch alle Erweiterungen von der zweiten Edition hier (bis auf ein Paar der kleinen Packs, dies es nur auf englisch gab) und die Abwechslung, die durch die vielen Erweiterungen entsteht ist wirklich top!

  • Aber wenn es ums Spielen zu zweit geht, kommt man auch glaube ich nicht drum herum mal als Alternative das mechanisch deutlich interessantere Mage Knight in den Raum zu werfen...

    MK ist doch ein fast pures Euro - nahezu alles berechenbar ... kann man das überhaupt vergleichen?

  • Kenne auch beide Versionen bzw. die zweite Edition hatte ich früher, aber mittlerweile verkauft. Die dritte Edition haben wir kürzlich meinem 8jährigen Neffen geschenkt. Hab die dritte Edition bis jetzt nur Koop gespielt, aber bis auf Szenariobedingungen und ein paar extra Gruppenskill Karten ändert sich da glaube ich nicht viel zur VS-Variante. Mir gefällt von den Mechaniken mit den Tokens und der narrativen Struktur die dritte Edition besser.


    Auch die dritte Edition ist immer noch vergleichbar lang, spielt sich aber entspannter runter. Der kooperative Modus hat meiner Meinung nach den Vorteil, dass man nicht ganz so krass aneinander vorbei spielt bzw. für sich spielt, wie es bei Runebound 2nd. Edition in meiner Erinnerung war, wobei sich das mit der Midnight Edition ein bisschen geändert hat, da es dadurch zu einem Overlord vs. Heroes verändert wurde. Ich kann mich aber nicht mehr daran erinnern, ob das wirklich gut war. Es hilft zumindest, wenn man das Midnight Setting dazu dann ein bisschen kennt. Sowohl diese Erweiterung als die Isle of Dread kam damals zum erscheinen nicht mehr wirklich auf den Tisch, weswegen Runebound 2nd. Edition im Regal bis zum Verkauf verstaubte.

    Kamen jetzt leider noch nicht so viel zum Spielen der dritten Edition bedingt durch Corona, von daher kann ich noch nicht so sagen, wie schnell das Spiel wieder untergeht.

  • Beide Editionen 1x gespielt (ok 3. Edition nach der Hälfte abgebrochen).


    Die zweite Edition verkauft, als die dritte Edition angekündigt wurde - dritte Edition wieder verkauft, da mir das Token-Kämpfen absolut nicht zugesagt hat und mir wieder die zweite Edition geholt :D


    Schade, optisch hat Edition 3 natürlich absolut die Nase vorn... die zweite Edition ist da natürlich was gealtert.


    Die Erweiterungen zur zweiten Edition gibt’s übrigens immer mal wieder günstig auf ebay - habe für die zwei großen Boxen 19€ bzw. 25€ plus Versand gezahlt... mit ein wenig Geduld geht das absolut klar.


    Wenn man aber kein Problem mit dem Token Kampf hat, so würde ich wahrscheinlich aus optischen Gründen doch zur Dritten greifen - ich fand die Mechanik nur mega mies und wir haben nach 3 Kämpfen nur noch gehofft, dass kein Kampf Encounter kommt...

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

    Einmal editiert, zuletzt von Harry2017 ()

  • Beide nicht mehr: Hexplore It ist das neue Runebound in meinen Augen.

    Musstest du das jetzt schreiben? :) Jetzt muss ich mir Hexplore it doch nochmal genauer anschauen :lachwein:

    Lies dir unbedingt die Berichte von der Bergziege durch. Daraus wirst du lesen, ob dich das Spiel anmacht. Die größten Probleme vorab: Spielzeit und Balance. Darauf musst du vorbereitet sein.

    KS Pending: Stormsunder, Dinosaur 1944, RtoPA, Primal, USS Freedom, Arydia, Harakiri, , EUS: Flashpoint, Zerywia Quest, Bad Karmas, Malhya, Phantom: Epoch, Warcrow Adventures, TT Addons, DaDu Wave 2 :D

    Die Nische

  • Aber wenn es ums Spielen zu zweit geht, kommt man auch glaube ich nicht drum herum mal als Alternative das mechanisch deutlich interessantere Mage Knight in den Raum zu werfen...

    MK ist doch ein fast pures Euro - nahezu alles berechenbar ... kann man das überhaupt vergleichen?

    Das stimmt natürlich.


    Aber vergleichen kann man schon... ob der Vergleich Sinn macht, kommt drauf an, was genau ich in einem Abenteuerspiel suche.


    Suche ich nach einem epischen Spiel, Erkundung, spielerischer Freiheit und Charakterentwicklung, sollte ich mir auch Mage Knight mal amgucken.


    Suche ich nach Story, dem Quentchen Glück, mit dem ich den harten Bosskampf entgegen aller Wahrscheinlichkeit doch noch mit einer heroischen Aktion gewinne... dann auf keinen Fall.


    Wobei ich die Story in Runebound (2nd Edition) jetzt auch nicht so mega finde...

  • Zum "Token-Combat", der interessanterweise das meistdiskutierte Feature der 3. Edition war - viele haben sich am "Token-Flip" extrem gestört:


    Die Tokens einfach in einen Würfelbecher rein, schütteln, und am Tisch umstülpen. Funktioniert genauso wie Würfel. :)

    Ich fand die auch gut. Aber die Serie war so schnell tot, so schnell konnte man gar nicht gucken.

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    Die Nische

  • Wow, mit so viel Reaktionen in so kurzer Zeit hätte ich gar nicht gerechnet. Schon mal vielen Dank dafür. :)


    Gibt es von Eurer Seite weitere Empfehlungen für vergleichbare Spiele, außer Mage Knight und Hexplore It?

  • Ich besitze Runebound 1., 2. und 3. Edition.

    Klare Empfehlung: 2. Edition + Erweiterung "Die Wüste von Al Kalim"

    Gibt es von Eurer Seite weitere Empfehlungen für vergleichbare Spiele, außer Mage Knight und Hexplore It?

    Die Rückkehr der Helden

    Vorteile gegenüber Runebound:

    - Variabler Spielplan

    - keine Würfelorgien; in der Regel entscheidet genau ein Würfelwurf

    - je Bodenplatte 2 verdeckte PA-Plättchen (in jeden Spiel ein anderes Arrangement)

    - Spielfeld mit "Im Schatten des Drachen" von 4x4 auf 5x5 Bodenplatten erweiterbar


    Ich mag übrigens beide Spiele (Noten bei BGG: Runebound 9, Rückkehr der Helden 10)

  • Ja, irgendwie schade ... aber die 2nd Fan Base hat nicht mitgespielt... ich hab's auch erst spät gekauft.

    Runebound 3. Edition bleibt nur in der Regalwand aufgrund der Erweiterung "Eiserne Bande" und den 4 Szenarien "Vergoldete Klinge", "Dunkler Stern", "Erwachen der Berge" und "Im Netz gefangen". Dadurch ist es zusätzlich koop und Solo spielbar.

    Die Token werfe ich auch per Würfelbecher; trotzdem stören sie mich extrem.

    Das restliche Material ist wirklich gelungen; vor allem der Spielplan.

    Talisman, wenn wir von Runebound II ausgehen.

    Da bin ich wirklich anderer Meinung. Talisman hält aus meiner Sicht einem Vergleich mit Runebound 2 nicht stand.

    Gloom of Kilforth

    Stimmt; Unheil über Kilforth gefällt mir auch.

    Besser gesagt mit den vorliegenden Regeln gefällt es mir Solo und kompetitiv.

    Kooperativ mit 3 oder 4 Spielern sollten nach einer "Kennen-lern-Partie" die Regeln m.E. unbedingt angepasst werden.

    Das Spiel kostet allerdings 70€ + 25€ für "Neue Feinde, Neue Freunde" + 30€ für "Schönstes Unheil" + 4,50€ Versand + 6€ "Unzensiert" = 135,5€; wobei auf "Unzensiert" kann man auch verzichten.

    Als Vorbestller hat mir der ganze Spaß übrigens "nur" 107,5€ gekostet. :)

  • Bin schon recht lange aus der Terrinothwelt rund um Runebound raus. Gibt es eine Möglichkeit Runebound 3. Ed. Helden in Runewars und anders herum zu benutzen?

    Oder war das nur in der 1. oder 2. Ed. möglich? Oder gab es nur einzelne Heldenerweiterungen, die man damals dann für Descent, Runebound und Runewars benutzen konnte?

    All time favorites: Brass: Birmingham, Dune: Imperium, Klong!

  • Alternativen im Bereich der Overland Abenteuerspiele: Talisman 2nd Edition mit mind. Drachenerweiterung und Fast-Pace Regeln, Fortune & Glory (Indiana Jones Pulp Fiction), Hexplore.It sowie Fallen Land (tausche generisches Fantasy Setting gegen cooles, makaberes SciFi Setting)!!

  • Meintest du nicht Talisman 4. Ed.? Da gibts nämlich die Möglichkeit per Hausregel (s. BGG) mit der Drachenerweiterung kooperativ zu spielen.

    All time favorites: Brass: Birmingham, Dune: Imperium, Klong!

  • Bin schon recht lange aus der Terrinothwelt rund um Runebound raus. Gibt es eine Möglichkeit Runebound 3. Ed. Helden in Runewars und anders herum zu benutzen?

    Oder war das nur in der 1. oder 2. Ed. möglich? Oder gab es nur einzelne Heldenerweiterungen, die man damals dann für Descent, Runebound und Runewars benutzen konnte?

    FFG hatte in Descent, Runebound (2nd Edition) und Runewars die gleichen Charaktere verwendet.


    Dungeonquest hatte vier eigene Charaktere und für die gab es auf jeden Fall Karten für Descent und Runebound und ich meine auch für Runewars.


    Außerdem gab es noch vier Promohelden mit Karten für Runebound und Descent. Für die konnte man als weitere Promo noch die Karten für Runewars bekommen.


    Weiß nicht welche Charaktere in der 3. Edition von Runebound drin sind, aber da es keine offiziellen Karten der Descent 2nd Charaktere für Runewars gibt, dürfte das gleiche für Runebound 3rd gelten.

    Einmal editiert, zuletzt von Kaermo ()

  • Nein, ich meine die 2. Edition.


    Das ist meine Lieblingsversion von Talisman, insbesondere aufgrund des fantastischen Artworks. Die 3. und die 4. Edition habe ich auch, die sind auch gut, insbesondere aufgrund der vielen coolen Erweiterungen.


    In jedem Fall muss man sich Fast Pace Regeln auferlegen (z.B. wer auf Nachbarfeldern zu den Ecken landet, kann umsonst in die Ecke ziehen). Zudem nutzen wir für Bewegung keine Würfel, sondern ein Kartendeck (mit Karten 1-6, dies bietet mehr Entscheidungsgewalt). Dann noch paar andere Kniffe und es ist ein super Spiel, welches sich nicht so lange zieht.

  • Wir haben Runebound 2nd Edition gerade heute abend wieder einmal auf dem Tisch gehabt. Und es ist einfach immer noch gut.


    Ob es für dich Sinn macht, kommt aber meiner Meinung nach sehr darauf an, was du davon erwartest.

    Runebound 2nd macht eines exzellent, und das ist "Looten & Leveln": Heldenstiefel anziehen, Zauberbuch, Schwert oder Bogen geschnappt, und auf zum Monster-Genozid. Es wird besiegt, was einem vor den Schwertarm läuft, für Gold und Erfahrung. Dazu noch ein bisschen Flavor, damit man weiss, was man gerade umbringt. Runebound 2nd bedient genau wie auch Zombicide den Wunsch, sich einfach mal wie ein mächtiger Held zu fühlen. Dass man am Anfang z.T. bereits mit den einfachsten Monstern echt zu kämpfen hat, steigert dieses Gefühl noch mehr. Durch die Aufteilung in Fern-, Nah- und Zauberkampf werden ausserdem die Charaktere noch etwas besser differenziert als in Spielen mit nur einem einzelnen Kampfwurf, obwohl die verschiedenen Kampfphase mechanisch ein und dasselbe sind. Und weil man sich beim Level-Up selbst aussucht, ob man nun Fernkampf, Nahkampf, Magie, Ausdauer oder doch lieber Leben steigert, identifiziert man sich gleich noch ein bisschen mehr mit seinem Charakter.

    Die grösste Stärke des Spiels ist dabei in meinen Augen, dass es das ganze unnötige Beiwerk drumherum weglässt. Kein World Building. Keine Kampagne. Keine Legacy-Element. Keine fancy Mechanik. Kein Story-Telling. Einfach nur ehrliches Looten und Leveln mit flüssigem Gameplay, einer Mechanik die nicht im Weg rumsteht, spassigem Kampfsystem und überschaubarer Spielzeit (zumindest zu zweit, zu dritt und zu viert sieht es anders aus; zu zweit haben wir heute 2.5h vom Öffnen bis zum Schliessen der Box gebraucht).


    Wenn du das suchst - ehrliches, flüssiges Monster-Metzeln im Helden-Aufrüstungs-Nirvana... Ja, dann würde ich sagen, Runebound 2nd Edition lohnt sich noch immer. Da hat es imho auch heute noch wenig echte Konkurrenz.

    Wenn du aber wirklich mehr nach einem Spiel suchst, bei dem die Geschichte mehr im Vordergrund steht, bei dem es mehr um das Abenteuer und weniger um das Hochleveln und Ausrüsten geht, dann ist Runebound in meinen Augen nicht die erste Wahl. Natürlich hat man auch in Runebound die gelegentlichen Quest-Encounter, aber sie spielen keine grosse Rolle. Man nimmt sie mit, wenn grad kein Monster zum Umbringen da ist und sie sowieso auf dem Weg legen.


    #HexploreIt sehe ich im Übrigen nicht wirklich als Runebound-Ersatz. Es hat sicherlich Parallelen, aber es hat vor allem einfach noch viel mehr von Allem. Auch viel mehr Spielzeit. Und so toll das alles auch klingt, ich will nicht immer 6+ Stunden (und wenn ich mir die Reviews inzwischen so anschaue, dann ist das noch extrem optimistisch) in ein Spiel investieren.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Ich habe Runebound die 2. Edition mit allen Erweiterungsboxen und Runebound die 3. Edition komplett. Beide Editionen habe ich schon gespielt. Wobei ich sagen muss, dass ich beide Spiele nur zu zweit Spiele. Mir gefällt die 2. Edition besser, aber beide Ausgaben machen mir Spaß. Zu den Spielmechanismen wurde ja schon einiges gesagt. Ich würde mir mal ein paar Videos dazu anschauen und dann kannst du dich noch immer entscheiden. Eine Sache die mir bei der 2. Edition besser gefällt, ist das Kampfsystem, ich werfe einfach lieber Würfel. Das ist in der dritten Edition aber mit den Tokens und Ausrüstungsgegenständen auch gut gelöst. Es ist bei mir eher eine persönliche Vorliebe.

  • Für mich war damals schon Rückkehr der Helden bzw. Im Schatten des Drachen bzw. die Mischung aus beidem der beste Runebound-Verschnitt. Nicht so kartelastig, von allem etwas weniger, dafür zugänglicher und charmanter designed. Soweit ich mich erinnere, gab es da noch Prophecy, da da Vlaada Chvátil draufsteht, frage ich mich heute, ob das damals schon genausoviel Bedeutung hatte wie heute. :)

    Ansonsten, wenn es etwas komplexer und epischer sein darf, bekommt Shadows of Malice meine Stimme. Vollkooperativ und mit einem tollen Regelgerüst, das Rahmenbedingungen wie die Kartengröße und somit Spiellänge komplet variabel lässt. Die Monster werden zufällig generiert, dadurch kann es natürlich situativ sehr swingy sein, ergibt aber ein tolles (typisches) OpenWorld Gefühl.

  • Wir haben damals als es raus kam relativ viel Runebound 2nd Edition gespielt. Ich hatte da zwei einfache kleine Erweiterungen drin, die ganz nett waren. Dann noch eine andere kleine Erweiterung ( Ich glaube es war Sceptre of Kyros ), die das Spielziel beeinflusst hatte. Die fand ich richtig gut.
    Über Sands of Al-Kalim habe ich damals viel gutes gelesen und wollte es mir als nächstes holen. Aber wir haben dann in der Gruppe mit Descent angefangen. Als wir dann Road to Legend begannen, habe ich mein Runebound verkauft.
    Über die 3rd Edition habe ich nur gelesen und was ich gelesen habe, hat mich total abgeschreckt.


    Heute würde ich glaube ich kein Runebound mehr spielen wollen, da es mir wahrscheinlich zu einfach ist. Mit einer 12-jährigen Tochter ist es aber vielleicht genau das richtige.
    Wenn ich heutzutage ein Abenteuerspiel spielen möchte, greife ich zu Too Many Bones. Hier gibt es aber keine Überlandbewegung, was mich damals bei Runebound total angefixt hat, aber heute nicht mehr vermisse.

    “Once you've got a task to do, it's better to do it than live with the fear of it.”

  • Mit dem Fokus auf eine 12jährige Tochter, wie von d0gb0t beschrieben, fallen wohl alle nicht deutschsprachigen Spiele aus dem Raster - wie auch Prophecy. Was ich da in Vielspielerrunden spielen würde, ist da dann wohl eine ganze andere Frage.


    Runebound 2nd Edition als schnelles und gradliniges Spiel des Genres für eine 2-Personenrunde, damit die Wartezeit minimiert wird, finde ich eine gute Empfehlung.


    Danach kann man sich dann nahtlos an Mage Knight und Gloomhaven und Kingdom Death Monster wagen ... :)

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ich kenne Runebound in der 2. Edition nicht und habe mir die 3. Edition inkl. Koop-Erweiterung gekauft. Ich habe bisher zwei Mal solo und ein Mal kompetitiv gespielt (jedes Mal gegen den Drachen). Im großen und ganzen hat mir alles gut gefallen. Mich stört ein bisschen, dass man durch den Timer so gehetzt ist. Man möchte noch so viel sehen und erledigen, aber die Zeit tickt runter. Beim kompetitiven Spiel gegen einen Freund habe ich gemerkt, dass das irgendwie nicht so meins ist, wenn ich die Gegner spielen muss (ich finde das Token-System übrigens eine coole Abwechslung, macht mir Spaß). Ich hab dann viel zu oft "Mitleid" mit meinem Mitspieler, der ja aber eigentlich auch mein Gegner ist. Das muss ich schon immer aufpassen, dass ich knallhart bleibe, auch wenn er zum dritten Mal nur Mist "würfelt". Das ist aber ein ganz persönliches Problem von mir und darf man nicht dem Spiel anlasten. Ich glaube nur, solche Spiele machen mir kooperativ mehr Spaß.

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  • Nach all den Meinungen und der Hilfestellung hier wollte ich noch einmal eine Rückmeldung geben... :)


    Zunächst noch einmal vielen Dank für all die Beiträge, auch wenn sie nicht dazu geführt haben, dass wir uns entscheiden konnten! So haben wir einfach bei beiden Editionen zugeschlagen und eine jeweils sehr gut erhaltene Kopie inkl ein paar Erweiterungen ergattert.


    Der Tochter (11 Jahre) gefallen beide Spiele ausgesprochen gut. Es dauert keine 10 Minuten und sie hat ein Leuchten in den Augen, ob der Welt und der vielen kleinen Geschichten, die gesponnen werden. Wahrscheinlich lag es auch ein bisschen daran, dass sie bei jeder der beiden Partien ein glücklichen Händchen hatte und sich früh mit allerlei Geschmeide eindecken konnte.


    Ich dagegen habe bei der ersten Partie (2nd Edition) kein Bein an den Boden und quasi nur auf die Fresse bekommen. Auch bei der zweiten Partie (3rd Edition) hatte ich das Nachsehen. Zwar besser als zuvor, aber noch lange nicht gut genug. Die erste Partie war dann auch schon fast ein bisschen frustrierend für mich, weil einfach gar nichts funktionieren wollte und ich nur die ekeligen Karten gezogen und nur Grütze gewürfelt habe. Wäre das meiner Tochter passiert, sie hätte das Spiel wahrscheinlich nicht noch einmal spielen wollen. Das bringt mich dazu, dass beide Editionen Bock schwer sind bzw sein können (oder täusche ich mich da und habe beide Male nur extremes Pech beim Würfeln und Karten ziehen gehabt?). Im Endeffekt aber auch nicht schlimm, so hat man zumindest etwas woran man arbeiten kann.


    Auch war ich Anfangs sehr skeptisch, was die Kampfmarker der 3rd Edition angeht, aber ich muss sagen, dass sie mir ausgesprochen gut gefallen. Auch wenn ich Würfel in so spielen sehr mag, sorgen die Marker doch für ein bisschen Taktik im Kampf, was mir doch ausgesprochen gut gefällt. Insgesamt würde ich die 3rd Edition von nun an immer vorziehen. Meine Tochter hat allerdings ganz erschrocken geguckt als ich sie gefragt habe, welches von beiden sie besser findet und welches von beiden wir wieder abgeben sollten, da beide zu behalten ja keinen Sinn macht. Naja, nun stehen sie beide erst einmal brüderlich nebeneinander im Regal! :)

  • Falls Fallout das Brettspiel nicht thematisch zu monströs ist für eine 11jährige: das Ding haut in dieselbe Kerbe. Genauso glückslastig beim Würfeln, aber eine tolle Story. Geschmeide gibt es leider nicht. Aber tolle Benzinkanister, Spritzen und anderes Zeugs

    >>>>Maximal genervt von der Wattebauschfraktion<<<<

  • Das hatte ich mal (in Englisch), aber wieder abgegeben. Habe aber in der Vergangenheit immer mal wieder drüber nachgedacht, es mir noch einmal inkl Erweiterung in Deutsch zu holen.


    Ich zeig es ihr noch Mal, würde aber glauben, dass Zauberstäbe, Amulette, Umhänge viel mehr ziehen als ne fette Knarre.


    Papa würde sie damit aber nen gefallen tun! :*

  • Ich hab Fallout inkl. Erweiterung einige Male solo und (dank Corona) bisher erst einmal zu viert im Koop spielen können. Alleine ist es ganz unterhaltsam aber zu viert im Koop hatten wir richtig viel Spaß. Die Immersion ist sehr gut, wenn man die Vorlage kennt und es ist mechanisch wirklich unterhaltsam, wenn auf einmal mittels Karten ein neuer Nebenschauplatz in einem Vault aufgemacht wird. Dank Koop hatten wir kein negatives Gefühl was die Downtime betraf, denn alle konnten na schon drüber nachdenken, wie die anderen unterstützt werden können oder welches Nebenquest erreicht werden könnte. Also d0gb0t , wenn das Setting klargeht, dann probiert das unbedingt noch mal mit der Erweiterung. 😉


    Edit: Mitte des Jahres sollte die kleine Erweiterung erscheinen, mit der man alle Szenarien aus dem Basisspiel im Koop spielen kann. Damit bräuchte man Neu Kalifornien dann gar nicht mehr unbedingt.

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    2 Mal editiert, zuletzt von RonSilver ()

  • Hab gestern das erste Mal Fallout zu zweit gespielt. Hat mir sehr gut gefallen, finde es aber ne Spur über Runebound. Runebound kam mir damals von der Komplexität leichter vor.


    Gut zu lesen, dass Fallout koop gut funktioniert. Spiel ich mit meinem Kumpel auch gerne (TMB) und kann mir das sehr gut vorstellen.

    “Once you've got a task to do, it's better to do it than live with the fear of it.”

  • So hab ich es hier verstanden Asmodee. Zudem listet es Fantasywelt auch explizit auf Deutsch.

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