Sind Spiele auch Status-Symbol?

  • Wie wichtig ist "Status-Symbol" bei eurem Spiele-Kaufverhalten? 183

    1. Ich finde die Frage sinnlos (86) 47%
    2. Ich zeige meine Sammlung nicht so gerne her und das Thema direkt bei mir fast keine Rolle. (33) 18%
    3. Kann sein, dass das bei der ein oder anderen Kaufentscheidung eine Rolle spielt. (26) 14%
    4. Vielleicht früher mal. Darüber bin ich mittlerweile hinweg. (23) 13%
    5. Ich zeige meine Sammlung gerne, genieße die Anerkennung und wähle die Spiele meiner Sammlung durchaus auch danach aus. (15) 8%

    Angesichts der Entwicklung des Spielemarkts der letzten Jahre frage ich mich, ob sich gewisse Spiele hier in der Szene nicht zu einer Art Status-Symbol mausern.

    Die gelten natürlich nur in der Brettspiel-Geek-Blase als Staus-Symbol. Und hier muss ich jetzt noch etwas ausführen.


    Erstmal Status:

    Da sehe ich zwei Möglichkeiten:

    1. Seht her was ich für cooles Zeug hab; was ich mir alles leisten kann!
    2. Seht her, was ich für ein cooler Spieler bin, erfahren und mit so gutem Geschmack.

    Dann mal zu Erstens, dem coolen Zeug:

    Das Auge spielt ja mit. Kauft ihr Spiele mit opulenter Ausstattung nur, weil ihr die gsnz persönlich hübsch findet oder wollt ihr da auch die (wer auch immer) "persönliche Peer-Group" beeindrucken? Insbesondere geht es mir da um so Spiele wie der aktuelle Monumental Kickstarter oder auch Cthulhu Wars fällt mir direkt ein. Die sind in ihrer jeweiligen Nische nun wirklich nicht der mechanische Platzhirsch und sind für das jeweilige Genre auch ziemlich teuer. Die Austattung mag das natürlich rechtfertigen, aber das übertriebene Bling-bling wirkt doch auch über die (vielleicht unterbewusste) Erwartung, dass andere genauso dem "Wow" erliegen, wie man selbst. Ist da dann nicht eine deutliche Statussymbol Komponente dabei?

    Wird auch ein KD:M nicht auch wegen seines Preises und seines Umfangs gekauft?

    Schlägt nicht auch das Pimpen des Spielmaterials auch in diese Kerbe?


    Dann zu Zweitens: Spiele als Code für meine Darstellung als Spielertyp:

    Status und Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen wird ja auch gern über Symbole oder Gegenstände symboliert. Zum Beispiel bin ich doch der krass-erfahrene Euro-Gamer, wenn ich Agricula, Marco Polo und Terra Mystica im Regal habe. Vielleicht kann man da auch den denen oder anderen Splotter, oder die Brass-Neuauflagen hinzu zählen. Eben das "Who's who" der elitären Euros mit ginreichend weitem Bekanntheitsgrad in der eigenen Geek-Blase. So eine Sammlung kann über die Zeit auch natürlich gewachsen sein, aber spielt beim Nachkaufen "solch legendärer Titel" nicht auch das Gefüh mit, dass die in keiner Sammlung fehlen dürfen? Egal ob die Spiele zur eigenen Runde passen oder nicht? Untermauert man dann mit "nicht in der Sammlung fehlen" eben seinen Status als krasser Euro-Gamer?

    Das ganze funktioniert natürlich in anderen Genres genauso. Ich denke da an den Eisernen Thron, Twilight Imperium oder Descent 1st Edition.



    Worauf ich eigentlich hinaus will

    Ich sehe da in kleinerem Maßstab einen Haufen Parallelen zu klassischen Statussymbolen. Inwiefern spielen solche Status-Themen bei euren Kaufentscheidungen eine Rolle? Wie stark ist euer Geltungsbedürfnis bei der Zusammenstellung euer Sammlung? Und ich meine jetzt eher so den Hintergrund. Für jedes Spiel, dass ich kaufe, kann ich natürlich problemlos einen vernünftigen vordergründigeren Grund vorbringen.


    Deshalb bitte ich jetzt mal zum "Seelen-Striptease".

    Dazu habe ich mal eine Unfrage erstellt.

    Ich selber hatte da durchaus schon Tendenzen:

    • Too many bones bezeichne ich gerne als "mein Angeber-Spiel". Da hat das "Vorzeig-Bling-Bling" doch eine Rolle gespielt
    • Terra Mystica. Ich dachte damals schon auch daran, dass jeder ein Experten-Euro im Regal bräuchte.
    • Mage Knight. Ultra-Komplexes. Mir und anderen beweisen, dass ich dem "Bachelor of Spielregeln" gewachsen bin? Könnte eine Rolle gespielt haben.
    • Villen des Wahnsinns 2. Das Spiel ist sicher voll was für meine Gruppe. Muss ich kaufen. Und das Spiel sollte die Gruppe beeindrucken. (Und natürlich "ich finde das coole Zeugs)


    Jetzt dürft gerne ihr. Erfahrungen, Reflexionen, persönliche Einschätzungen, u.s.w.

    Wie wichtig sind Gesellschaft und Geltungsvedürfnis bei der Spielesammlung?

  • Ne, da ist nichts mit Statussymbol in Verbindung mit Brettspielen, bei mir geht es nur um das spielen an sich.

    Es geht darum die Zeit in der ich ein Spiel spiele, als angenehmen Zeitvertreib zu erleben.

    Dabei steht das "knobeln" im Vordergrund, im sinne von wie löse ich die Aufgabe die mir das spiel stellt.

    Schönes und wertige Material ist stets willkommen, geht aber auch ohne, bestes Beispiel ist da wohl ein Doppelkopfabend.

    Die Kaufentscheidung treffe ich in erster Linie nach

    -> mechanischen Gesichtspunkten, was bietet mir das Spiel an ansprechenden Aufgaben

    -> Nach der Skalierung, ob das Spiel für zwei Spieler geeignet ist, optional ist ein Solo- Modus willkommen

    -> nach dem Thema, mir ist das Thema eher Wumpe, aber meine Frau ist da eher die diejenige die gewisse Themen bevorzugt und gewisse Themen ablehnt.


    Zum Thema Statussymbole, da bin ich Foto- Gear- Head.

    Ich bin leidenschaftlicher Hobby Fotograf, am liebsten mit alten Vintage Objektiven, und in der Szene kann man sich unendlich mit "Statussymbolen" optischer Bauart austoben. Das kompensiert den Bedarf an "Statussymbolen" bei mir Vollständig, so das für die Brettspiel nix übrig bleibt !!! :sonne:

    (...was mir auch sehr recht sein soll...)

  • Brettspiele sehe ich jetzt nicht als Statussymbole. Mit fehlt auch eine entsprechende Antwort bei deiner Umfrage, da bei jeder deiner Antworten das Statussymbol bejaht wird.

  • Tue mir mit der Fragestellung auch schwer. Ich zeige niemanden meine Sammlung. Klar gibt es einige Freunde/Bekannte die wissen, dass ich ein Spielenerd bin und finden das faszinieren. Allerdings könnte ich für die auch 500 x Monopoly besitzen und deren Bild auf mich würde sich nicht ändern.

  • Leider sehr einengende Antworten, die unnötige Tendenzen enthalten. Bei mir trifft eigentlich keine Antwort zu. So zeige ich z. B. meine Sammlung bestimmen Personen schon sehr gerne (Antwort 4), allerdings nie aus Prestigegründen, sondern weil ich sie für mein Hobby begeistern möchte (doch nicht Antwort 4).


    Bei sowas besser kurze Antworten ohne wertende Zusätze verwenden, beispielsweise:


    Der Statussymbol-Faktor ist mir beim Spielekauf

    1. äußerst wichtig
    2. wichtig
    3. wenig wichtig
    4. unwichtig

    Die spannenden Mischformen (wichtig, wenn...; war wichtig, bis... etc.) ergeben sich dann eher aus den Kommentaren. ;)

  • Habe mit „...Frage sinnlos...“ gestimmt, weil für mich Spiele kein Statussymbol sind - auch nicht in Spielerkreisen. Wenn ich hingegen mit einem Bugatti Veyron zum Spieleabend vorfahren würde, sähe das ganz anders aus! ^^

    Meine Spiele kann jeder sehen, warum sollte ich sie denn auch verstecken?

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Aus meiner Sicht sinnlose Frage. Spielen haben für mich nichts mit Statussymbolen zu tun. Welchen gesellschaftlichen oder sozialen Status sollten denn Spiele beschreiben?

  • Eine für mich passende Auswahlmöglichkeit fehlt mir:

    Zitat


    Ich zeige meine Sammlung gerne, aber nicht aus dem Grund, dass ich mit den Spielen angeben wollen würde, sondern weil ich gerne offen zeige, dass mein Herz für Brettspiele schlägt und im Idealfall darüber in ein Gespräch mit Gästen komme.

    Ja, Spiele können durchaus zu einem Statussymbol werden. Das von dir aufgeführte KDM oder TMB zählen da definitiv dazu. Grundsätzlich muss man sagen, dass zu Beginn immer das Risiko steht, bei einem so teuren Kickstarter eine Menge Geld in einem durchschnittlichen Spiel zu verbrennen. Ich habe hier auch absichtlich Kickstarter geschrieben, denn Spiele wie Agricola sind zwar Klassiker, aber weit weg von Statussymbol aus meiner Sicht.


    Bei diesen Kickstartern kommt die Einstiegshürde dazu. Bei KDM liegt diese noch deutlich höher, obwohl die 120€ für das TMB Grundspiel heute keine astronomische Summe mehr darstellen. Zur Zeit der ersten TMB Kampagne waren aber auch 120€ noch eine Stange Geld, zumal diese für ein ungetestetes Spiel verlangt wurde. Mit zunehmenden und regelmäßigen Berichten in den Wochenthreads oder auf Kanälen diverser YouTuber, wurden beide Spiele einer breiten Masse zugänglicher, die wahrscheinlich noch immer ob des hohen Preises abgeschreckt war, aber nun eben von dem Spiel wusste, sich informierte oder anderen erzählte. Daraus erwächst dann so etwas wie ein Status, den man einem Spiel beimisst. Zu bedenken bleibt aber, dass dieser Status subjektiv empfunden wird aufgrund einer Vielzahl positiver Meinungen. Die negativen finden dabei wenig Anklang, werden übertönt oder den Berichtenden werden Spielfehler oder ähnliches vorgeworfen. Dieses Spiel kann nämlich gar nicht nicht gefallen, dafür ist es doch laut vieler Spieler ein zu herausragendes Spiel. Dass dabei einige das Spiel wahrscheinlich nicht selbst gespielt haben, sondern ihre aufgeschnappte und sich aufgrund der anderen Meinungsäußerungen gebildete Ansicht kundtun, ist vermutlich ebenfalls nicht hilfreich.


    Widersprechen fällt zu dem Zeitpunkt, an dem der Hype um ein Spiel erstmal entstanden ist, natürlich sehr schwer, da man sprichwörtlich gegen die dominanten Lobhudeleien anschreien muss. Diese Kritik wird dann persönlich genommen und führt dazu, dass das Spiel mit noch mehr Leidenschaft verteidigt wird. Ab einem gewissen Zeitpunkt ist die kritische Meinung fast verloren, da sie durch viele weitere positive Kommentare hinweggespült wird.

    Nur die wenigsten Kickstarter haben eine gefühlt richtige Wertung. Viele werten Spiele, in die sie viel Geld investiert haben, alleine aus diesem Grund ein paar Punkte höher, als sie das bei einem Spiel getan hätten, dass ihnen auf einem Spieleabend von einem Unbekannten vorgestellt worden wäre.


    Im Falle von TMB und KDM muss man sagen, dass beide Spiele in ihrem jeweiligen Genre tatsächlich sehr weit vorne liegen. Hier rede ich aber rein vom Spielerischen. Die KDM-Box selbst ist natürlich imposant, die Trove-Chest bei TMB wird auch einiges hermachen im Regal, aber würde ich vereinzelte KDM Miniaturen in einer Vitrine ausstellen, dann würde ich definitiv nicht von allen Gästen um meine Sammlung beneidet werden. Genauso finden viele die Gearlocs bei TMB hässlich und kaufen sich aufgrunddessen ein sonst wirklich tolles Spiel nicht.


    Unter Spielern und Kennern mag das etwas anderes sein. Wenn man da jemanden besucht und dieser jemand KDM in seiner Gänze im Regal stehen hat, dann kann man eventuell schon neidisch auf diesen Kindersarg starren, aber unter Wenig-/Nichtspielern wird diese schwarze Box genau das Gegenteil bewirken. Solch große Boxen wirken erstmal abschreckend. Die Trickerion Collectors Edition spricht mit ihrem Rot und Gold da schon eher an, aber selbst da wüsste ich nicht, dass jemand meiner nicht brettspielenden Freunde erkennt, was sich da hinter dieser Box verbirgt und diese als limitiertes Sammlerstück ein-, geschweigedenn wertschätzt.


    Meine Spiele habe ich so im Schrank stehen, dass sie platztechnisch am effektivsten sind und sich die Farben je Fach im Idealfall vertragen. TMB steht in einem unteren Fach hinter einer Schranktür. Besucher sehen also gar nicht, dass ich das Spiel habe und es ist auch nichts, womit ich bei anderen groß auftischen müsste. Das liegt zum einen daran, dass sie mich fragen würden, ob ich noch ganz bei Sinnen bin 700€ in ein einzelnes Brettspiel zu stecken, und vor allem auch an der Tatsache, dass sie meinen Erklärungen, wieso ich dieses Spiel gerade so schätze, gar nicht folgen könnten bzw. wollen würden.


    Meine Spiele stehen trotzdem zum Teil offen im Regal. Das liegt daran, dass ich gerne meine Leidenschaft zeige. Dabei geht es mir aber nicht um ein Spiel im Speziellen, welches im Zentrum meines Regals einen besonderen Platz erhält, sondern vielmehr darum, dass ich über die Sammlung ins Gespräch über das Brettspielen als solches komme. Da kann ich dann erzählen, was für viele tolle Mechanismen es gibt und dass es immer wieder tolle neue Ideen zu entdecken gibt. Dabei ist es dann egal, ob das Spiel nun KDM oder Azul heißt. Am Ende geht es um den Spielspaß und der kommt nicht bei jeder Gruppe aufgrund des Umfangs und der Größe auf - schon gar nicht als Potenz des Anschaffungspreises. Quacksalber von Quedlingburg kann Besucher nachhaltiger überzeugen als ein TMB, was ich vor ihnen aufgrund der tollen Haptik auf dem Tisch aufbaue und sie anschließend die Pokerchips in der Hand abwiegen lassen kann.


    Spiele kaufe ich, weil sie mich überzeugen, ansprechen und ja, auch weil ich positive Meinungen über sie gelesen habe. Dabei ist es mir egal, wie das Spiel bei der Mehrheit ankommt, solange ich Spaß damit habe. Für meinen Spielegeschmack muss ich mich nicht rechtfertigen, aber ich muss mir auch nicht dafür auf die Schulter klopfen lassen, dass ich mir ein Spiel für 1000€ habe leisten können. Wenn das Spiel so herausragend ist und ich den finanziellen Spielraum habe, dann kaufe ich es mir vielleicht, aber nicht weil andere es als Status-Symbol erachten. Davon habe ich nichts, weder spielerisch noch persönlich.

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

  • Mir fehlte ein: „Nö“


    Das „sinnlose Frage“ ist mir unsympathisch grob.


    Aber ich hab nach einigem Erinnern feststellen müssen - doch. Spiele waren schon mal Potenzschau für mich. Also spätestens die ASL Regelordner waren mal solch ein Ding. Besonders mit den leckeren Chaptern zu Gelände und Fahrzeug-characteristics machen auch heute noch was her.

    Die ganzen Boards und Tonnen an Countern tun das ihrige.


    Und obwohl ich kein Rollenspieler bin - wie oft war ich versucht diese geilen Lexikas zu erwerben. Die waren so liebevoll ausgearbeitet... mich hielt da eigentlich nur ab, dass ich mir immer dachte, dass ich vielleicht lieber die echte und heimische Fauna und Flora studiere, als die Aventuriens. Aber erinnert sich wer? In diesen edel wirkenden Einbänden? <schwärm>

    Mit der Nase auf meinem smarten Device getippt.

    Und im Übrigen bin ich der Meinung, dass das :?: entfernt werden muss

  • Brettspiele sehe ich jetzt nicht als Statussymbole. Mit fehlt auch eine entsprechende Antwort bei deiner Umfrage, da bei jeder deiner Antworten das Statussymbol bejaht wird.

    Okay. Habe eine "die Frage ist sinnlos" Option ergänzt.

    Wenn man Spielen die Fähigkeit dazu abspricht, ist das Thema sofort erledigt.

    Zum Thema Statussymbole, da bin ich Foto- Gear- Head.

    Ich bin leidenschaftlicher Hobby Fotograf, am liebsten mit alten Vintage Objektiven, und in der Szene kann man sich unendlich mit "Statussymbolen" optischer Bauart austoben. Das kompensiert den Bedarf an "Statussymbolen" bei mir Vollständig, so das für die Brettspiel nix übrig bleibt !!! :sonne:

    (...was mir auch sehr recht sein soll...)

    Das ist bei mir nicht so, aber ich kann das gut verstehen.

    Wenn mir nach so etwas wäre, würde ich mir ein schickes Auto oder eine teure Uhr kaufen.

    Kommt ganz auf die Peer-Group an. Mit einer Spiele-Sammlung bin ich durchaus zu beeindrucken. Mit einem Auto oder einer Uhr so mal gar-nicht-überhaupt-nicht.

    Statussymbol für Vollnörds und Megaspackos. Alleine die Frage. :D

    Ja genau. Auch wir brauchen und haben Statussymbole ;)



    Nochmal zur Erläuterung am Beispiel: Was genau kauft man, wenn man sich Cthulhu Wars oder Too many bones kauft? Das sind sehr solide Spiele mit gutem Material.

    Meistens hat man das ganze vorher nie selbst ausprobiert. Mit dem tatsächlichen Nutzwert sehen die oft gar nicht so gut aus gegenüber anderen Spielen. (Zumindest vorher. Sie mögen sich hinterher für den ein oder anderen rentieren.)

    Die werden aber trotzdem enthusiastisch gekauft, die Nachfrage ist kaum zu decken. Ich, als des Teufels Advokat, seh da jetzt drei Möglichkeiten:

    • Spekulation auf teureren Weiterverkauf. (Eher selten, denk ich)
    • Liebhaberei einfach für sich selbst (quasi wie jede andere Sammlung obskurer Gegenstände).
    • Soziale Anerkennung/Teilhabe. Klassischer Fall: Einer der Runde kauft immer die Spiele und die anderen spielen halt immer gerne mit.

    Option zwei ubd drei können daher zu einer Art Status-Symbol werden. Man signalisiert das "Erreichte im Hobby" eben auch der Gruppe der am Hobby Interessierten -- und möchte sich gegebenenfalls sogar gegenüber den Wohnzimmern der "immer das Spiel des Jahres unterm Christbaum" Fraktion abgrenzen.


    Falls ihr euch genervt fühlt -> ignore.

    Aber ich finde hier die Einschätzungen der Leute gerade interessant.

  • Kommt das nur mir so vor oder wird sich hier an einem Teil der Frage übermäßig festgebissen und der andere ignoriert? :/ Ich kann koala-goalie schon nachvollziehen in seinen Beobachtungen, dabei den zweiten Teil mehr als den ersten.

    Wenn ich jetzt mal rein von mir spreche: Was das Materielle betrifft, nein, ich hatte glaube ich bei noch keinem Spiel eine Empfindung, die etwas mit Statussymbol im klassischen Sinne ("ich kann es mir leisten") zu tun hat. Ich habe ja aber auch sehr viel 0815-easy-zu-bekommen, nicht zu alte und nicht zu neue Verlagsspiele. Was ein BISSCHEN in die Richtung gehen könnte, wäre Dungeon Universalis, aber da hat mein Empfinden jetzt nicht auch nicht sonderlich gen "Was ein krasses Teil ich habe!" ausgeschlagen. Ich weiß auch nicht, ob ich das bis jetzt oft wahrgenommen habe. Klar freut man sich hier, wenn endlich ein Kickstarter eingetroffen ist, aber die Freude am Spiel selbst scheint mir deutlich zu überwiegen. Hatte nie das Gefühl, dass mit einem Einzeltitel "angegeben" wird. Mit einer kompletten Sammlung vielleicht schon eher. Aber auch da sehe ich überwiegend die Freude am Hobby und den Spaß, das mit anderen, von denen man weiß, dass sie es wertschätzen können, zu teilen.

    Aber: der zweite Teil, das mit dem "Spiele als Code für meine Darstellung als Spielertyp" kommt mir jetzt wirklich nicht wie etwas seltenes vor. Ich selbst kann von mir sagen, wenn ich ein (für mich) extrem schwieriges Spiel gelernt habe, weiß ich am Ende des Tages, was ich geschafft habe ^^ Mir ist es nicht wirklich wichtig, GUT zu spielen, aber ein Spiel zu verstehen, soweit, dass ich einigermaßen sinnvoll spielen kann, das macht mir in sich Spaß. Ich lerne auch sehr gerne Regeln. Komplexe Spiele begeistern mich im Schnitt mehr als simplere, machen mir mehr Spaß, zu erlernen, und wenn ich sie kapiert habe, kann ich mir bestimmt hin und wieder ein bisschen Stolz nicht verkneifen. Als meine Teamleiterin in spe, die sich überraschenderweise gut mit Brettspielen auskennt, beim Einstellungsgespräch fragte, was denn so meine Lieblingsspiele wären, mir "Caverna" heraussprudelte und sie "oh, das ist mir zu kompliziert, ich mag Patchwork" entgegnete, das hat sich zumindest nicht schlecht angefühlt. Da war ich aber auch in einer Situation, in der ich Leute von meinen geistigen Kapazitäten überzeugen musste.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass es unter Leuten, die besonders betont auf einen konkreten Typ Spiele stehen, tatsächlich eine Art geistiges Statussymbol in Verbindung mit ihren Spielen gibt und da oft gerne ein wenig Elitarismus mitschwingt. Es müssen auch nicht komplexe Spiele sein, sondern eben die, die man als für sich (oder im schlimmsten Fall allgemeingültig) "am besten" erkoren hat und neben denen andere zwangsläufig schlechter sein müssen. Seien es nun Familienspielspieler, Ameritrashspieler / Eurospieler oder sonst wer, auf den man herabblickt. Aber dass man den eigenen Geschmack überhöht und sich darin gut fühlt, während man auf die Gegenposition ein wenig herabsieht, das ist glaube ich nicht so unverbreitet, wie es die Antworten hier glauben machen möchten.

    I wish I had a friend like me

  • Ich habe das Gefühl, mal so ganz allgemein gesprochen, für den Spruch "Ey Süße, soll ich dir mal meine beeindruckend große...Spielesammlung zeigen?" würde ich wohl eher ausgelacht.

    Abgesehen davon bin ich ja schon vergeben, und meine Schwiegermutter fragt immer, was ich mit dem ganzen "Spielzeug" will.


    Ich glaube, für mich taugt das nix als Statussymbol *seufz*

  • Ich würde es nicht zwingend als Statussymbol bezeichnen, und ich habe mir kein Spiel - auch nicht TMB ;) - als solches gekauft. Ich kaufe mir egal welches Spiel, um es zu spielen.

    Aber natürlich muss ich zugeben, dass ich weiß, dass mein Spieleregal so wie es da steht "etwas hermacht", und dass ich genau weiß, dass jeder, der diesen Raum betritt, zuerst dieses Regal anstarrt und danach fragt. Und das kann ich durchaus genießen, alles andere wäre gelogen. Bei einem Zoom-Treffen letztens war der Laptop (zufällig, ich schwöre) so ausgerichtet, dass die Sammlung im Hintergrund zu sehen war, und natürlich war in den ersten Minuten nur das ein Thema. Und ja, ein TMB (oder Everdell, oder andere "schöne" Spiele) habe ich auch einfach schon mal aufgemacht und ein bisschen her gezeigt - allerdings nicht zum Posen oder Angeben, denn die Leute, denen ich es zeige, wissen im Normalfall nicht, dass ich damit "angeben" könnte. Die finden es nur interessant und spannend, weil sie sowas noch nie gesehen habe. Was das gekostet hat (ich bin ja inzwischen auch All In bei TMB) sage ich nur, wenn jemand interessiert fragt. Dann bin ich aber auch ganz offen und stehe dazu.

    Die Reaktionen der Besucher schwanken ja ohnehin zwischen "Oh mein Gott wie geil is das denn!!!" und "Du bist ja völlig bescheuert!"


    Bei der Umfrage würde also "Ich zeige meine Sammlung gerne, genieße die Anerkennung" grundlegend schon stimmen, aber der Rest nicht, denn danach ausgewählt habe ich meine Spiele bisher nicht. :)

  • Was genau kauft man, wenn man sich Cthulhu Wars oder Too many bones kauft?

    Spiele, die im Punkt Preis-Leistung für ein mittelmäßiges Brettspiel einfach sehr schlecht abschneiden, weil ich mir dafür 10 andere Spiele kaufen könnte, bei denen ich definitiv mehr Spaß hätte ;)

    Ein interessanter Punkt, den du noch nicht angesprochen hast, sind out of print Spiele oder limited Zeug, z.B. als Foodchain Magnate (mal wieder) ausverkauft war, aktuell z.B. die Robinson Crusoe Schatzkiste, German Railroads, diverse Promos etc. Auch hier stellt sich die Frage, warum kaufen sich Leute das.

    Bei mir ist es recht entspannt, ich habe ein Brettspielebudget für mich von ca. 100 € pro Jahr festgelegt, was mich konsequent zwingt alte oder selten gespielte Spiele wieder zu verkaufen, um das Budget zu erhöhen. So bleiben um die 70-90 Spiele im Schrank, die auch alle gespielt sind und werden.

    Auch vermeidet dieses sehr beschränkte Budget, sich übermäßig teure Sachen zu kaufen.

  • Ich habe mit Too Many Bones eine Menge Spielspass für einen Geldbetrag gezahlt, den ich mir für diesen Luxus leisten konnte und wollte. Das hat aber nichts mit Status-Symbol oder Angeberei zu tun. Andere geben Ihr Geld anders aus oder sind in Lebenssituationen, wo sich diese Frage gar nicht erst stellt - kenne ich ebenso selbst. Aber mit Brettspielen angeben und sich bewundern lassen, was man für Luxusgüter anhäuft in seiner begrenzten Lebenszeit, empfinde ich als arg oberflächlich bis armselig lächerlich, wenn man so etwas wirklich nötig hat.


    Statussymbole sind doch nur Ausdruck, wie viel Geld man für so etwas ausgeben kann. Woher dieses Geld kommt und wie es erwirtschaftet wurde und warum einer mehr davon hat als jemand anderer und ob der eigene Reichtum nicht eher auf Zufall basiert und man nur mehr hat, weil man andere ausbeutet oder Mittäter ist, weil man stillschweigend täglich davon ein wenig profitiert und nichts dagegen macht, spielt doch bei diesen Statussymbolen keine Rolle. Und genau deshalb lehne ich die ab, nicht nur bei Brettspielen.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Was mir noch eingefallen ist: Status <> Geld (teures Spiel). Für manche ist es ein Statussymbol einen Prof.Dr.Dr. Titel zu haben, oder einen Adelstitel, oder Kill-Death Ratio beim eSports, oder Rang und/oder Orden in der Armee … vielleicht auch der Titel hier im Forum ;)

  • Auch auf die Gefahr hin, dass ich dafür heftigen Widerspruch kriege: Wir Brettspieler können uns auch ruhig mal radikal-ehrlich selbst den Spiegel vorhalten -- und dabei nehme ich mich selbst auch überhaupt nicht aus.

    Natürlich gibt es auch im Spielebereich Statussymbole. Gibt es in jedem Hobbybereich, wo Sachen limitiert sind, teuer sind und/oder aufwändig zu beschaffen sind. Wir Brettspieler sind nicht die Sozial Schwächsten der Gesellschaft. Heißt: auch wir sind überproportional anfällig für Statussymbol-Denken. Das heißt wohlgemerkt nicht, dass jeder, der teure oder seltene Spiele besitzt, diese Sachen überwiegend als Statussymbol betrachtet, aber ein gewisser Anteil Statussymbol ist da nach meinem Eindruck bei Vielspielern sehr oft dabei. Wer das komplett bestreitet, macht sich etwas vor.

    Gewisse Spiele haben auch -- nicht nur, aber eben auch -- die Funktion, den Besitzer von der breiten Masse der Mainstream-Spieler abzuheben. Für den einen Spieler halt mehr, für den anderen weniger; nur rein schwarz-weiß ist das alles sicher nicht. Statussymbol-Spiele gab es auch schon immer. Früher war das vielleicht die komplette Alea Big Box Reihe im Regal oder das aus Essen mitgebrachte Fragor Spiel oder exotische Importspiele aus Amerika. Vor wenigen Jahren noch der Spielworxx-"Pflichtkauf". Heute hat Kickstarter mit teuren Luxusausgaben viel von dieser Funktion übernommen. Man muss sich ja nur mal anschauen, was einige Leute auf dem Sekundärmarkt für manche Kickstarter-All-In-Spiele mit Exklusivmaterial zahlen. Das ist doch nicht mehr ausschließlich mit Spielen-Wollen erklärbar. Und zwischen "Spiele sammeln" und "Spiele als Statussymbol betrachten" gibt es nun mal einen fließenden Übergang.

    Ich persönlich habe als jemand, der aus eher einfachen Verhältnissen kommt, immer versucht, mich von Statussymbol-Denken möglichst fernzuhalten. Ich denke, dass mir das zwar nicht durchgängig, aber doch meistens gelingt, jedenfalls mehr als anderen. Wenn wir mal ehrlich zu uns selbst sind, dann hat jeder Vielspieler mit entsprechend vielen Spielen zuhause im Regal auch ein bisschen Statussymbol-Denken in sich drin. Da nehme ich mich auch keineswegs aus. Sonst müssten viele von uns eine ganze Menge teurer Spiele, die im Regal seit Jahren eigentlich nur noch Staub sammeln, bei nächster Gelegenheit verkaufen. Die oft zu lesende bzw. zu hörende Erklärung "mit Spiel XYZ verbinde ich tolle Erinnerungen, deshalb verkaufe ich es nicht" klingt netter, aber ehrlicher wäre IMHO oft: "Ich freue mich, dieses teure und seltene Spiel zu besitzen." Was ja auch durchaus legitim ist. Aber dann ist's eben doch: auch ein Statussymbol.

  • Ich präsentiere meine besten Brettspiele im Wohnzimmer, direkt an der Wand, zwei sehr schicke IKEA-Regale, bestückt mit feinster Ware, umrahmen meinen Vollholztisch mit 100 cm Tiefe. Mit vor Stolz geschwellter Brust führe ich meine Besucher in mein Wohnzimmer und starte meine Lichtleiste, um die Schätze zum Strahlen zu bringen... (😉 oder so ähnlich)


    ...meistens schauen aber eher Besucher verwundert und in den Augen sieht man Spielhölle? Obernerd? Freak? Was ist das? Okay, holt mich hier raus.


    Ganz ehrlich, ich liebe meine Brettspiele, aber es ist wohl doch noch so exotisch, das ich eher peinlich berührt bin, als stolz, wenn obige Situation eintritt. Das letzte Mal war es der Vater eines Freundes von meinem Sohn, der uns Siedler schenken wollte und dann meine Wand sah. Stolze Momente sehen anders aus.


    Daher widerspreche ich MetalPirate ganz gewaltig. Ich bin nicht stolz auf meine Sammlung, ich finde es, wenn ich so ehrlich sein soll, wie Metalpirate sagt, manchmal eher befremdlich. Stolz bin ich auf nen hohen Sprung beim Kitesurfen, wenn ich beim Radfahren ne neue Bestzeit habe oder eine Miniatur richtig schick geworden ist. Aber sicher nicht über den Besitz irgendwelcher Brettspiele. Passt dann vielleicht auch, das ich weniger Komplettonist, Inlay-Liebhaber und Brettspielpimper bin.

  • Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich bei einer, sagen wir guten Freundin, war und von meiner Brettspielsammlung angefangen habe. Ich konnte in ihrem Gesicht ablesen, welchen Status das mit verliehen hat. Dies ist die vorsichtig formulierte Version. Merke: nach einer Flasche Wein nicht mit der Spielesammlung anfangen. Also ich würde es wohl nicht bei Tinder reinschreiben.


    Meine Spiele sind im Wohnzimmer. Besucher machen davon Fotos und schreiben Freunden und Familie was für ein Freak ich bin.

  • Aber dass man den eigenen Geschmack überhöht und sich darin gut fühlt, während man auf die Gegenposition ein wenig herabsieht, das ist glaube ich nicht so unverbreitet, wie es die Antworten hier glauben machen möchten.

    Das mag vielleicht im ein oder anderen Fall zutreffen, macht aber trotzdem Spiele nicht zu „Statussymbolen“.

    Da des öfteren KDM erwähnt wurde, da kann ich nur müde lächeln, verwundert den Kopf schütteln oder sonstiges in der Art, wenn ich an die exorbitanten Summe denke die da versenkt wurde. Das ist einfach jenseits von gut und böse, aber solange irgendwer das bezahlt wird sowas auch weiterhin angeboten. Wohlgemerkt - Ich gönne es jedem, verstehen tue ich es aber nicht. Ein „Statussymbol“ ist es auch nur dann, wenn man es zu einem solchen hochstilisiert und andere drauf reinfallen.

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Wir sollten sauber unterscheiden zwischen allgemeinem Statussymbol und Statussymbol innerhalb der Spielerszene. Ein allgemeines Statussymbol sind Spiele definitiv nicht und das wird auch vermutlich niemand hier anders sehen, denn das ist eigentlich offensichtlich. Dafür sorgt alleine schon die Eingruppierung unter Spielzeug gemäß allgemeinem Verständnis. Beim Thema, ob gewisse Spiele auch als Statussymbol und Unterscheidungsmerkmal innerhalb der Spielerszene dienen können, wird's dagegen interessanter...

  • Ich habe definitiv Spiele, die ich nur ihres Rufs wegen (gekauft) habe.


    Tzolk'in steht seit zwei Jahren als Mehrspieler ungespielt im Schrank, ich finde es nach zwei Solopartien eher schwach auf der Brust, aber es soll halt sooo toll sein, und manchmal zeige ich Leuten an Spieleabenden gerne die Räder. Trotzdem tue ich mich schwer damit, es zu verkaufen, zum einen, weil es ein Schnapper war, zum anderen, weil es halt sooo toll sein soll. Je mehr "T"-Spiele aber einziehen (bisher Teotihuacan und Trismegistus, bald noch Tekhenu und vielleicht sogar noch Tawantinsuyu), desto öder erscheint mit Tzolk'in.

    Networks finde ich spielerisch klasse, kommt aber bei meinem Spielerumfeld wohl auch nie auf den Tisch, ich zeige es aber gerne wegen der witzigen Serienverballhornungen. Behalte ich definitiv, irgendwann spielt das mal wieder jemand mit mir. Ganz bestimmt! :)

    Blood Bowl Team Manager liegt hier noch ganz frisch, einfach, weil ich es ultra günstig auf einem Flohmarkt abgestaubt habe. Wird vermutlich nie gespielt, aber ich kann Kennern gegenüber erwähnen, dass ich es habe. Vielleicht verschenke ich es demnächst. :)

    KD:M habe ich mir tatsächlich nur gekauft, weil ich es unbedingt testen wollte. Also als Statussymbol. Witzigerweise macht es mir wirklich Spaß! Es kommt nicht oft auf den Tisch, aber wenn, dann immer zu meinem Vergnügen. Bis dahin erwähne ich immer gerne mal, dass ich es habe.

    Ich habe mir einige Spiele aufgrund ihres Rufs gekauft. Viele davon habe ich längst nicht mehr, aber ein paar werden bleiben. Finde ich auch nicht schlimm. :)

  • Spiele als Statussymbol anzusehen, liegt mir fern. Ich kenne auch niemanden, der in meinen Spielen ein solches sieht. Ich kaufe Spiele, um sie zu spielen, nicht um sie zu sammeln oder damit irgend wen zu beeindrucken.


    Kaufe ich Spiele mit besonderer Ausstattung, oder ergänze ich Spiele um eine solche, dann mache ich das, weil ich selber beim Spielen meine Freude daran habe.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Beim Thema, ob gewisse Spiele auch als Statussymbol und Unterscheidungsmerkmal innerhalb der Spielerszene dienen können, wird's dagegen interessanter...

    Da bin ich bei dir. Für mich selbst gilt es weniger, wir spielen zu 90% als Familie und die anderen 10% unserer Mitspieler bewegen sich auf Monopoly oder max. Catan Niveau - da reiß ich auch nichts damit raus.

    Aber natürlich freu ich mich über ein besonderes Spiel, egal ob weil selten oder der Ausstattung. Aber schon bei meiner Frau und meinem Sohn ist das egal, die interessiert nur der Spielspaß und können mit meinem Brettspielporno nix anfangen ;)

    Die Frage ist, ob wir Stolz auf die Sammlung mit Status(Symbol) gleichsetzen?

  • Wenn wir mal ehrlich zu uns selbst sind, dann hat jeder Vielspieler mit entsprechend vielen Spielen zuhause im Regal auch ein bisschen Statussymbol-Denken in sich drin.


    Edit: Etwas ausführlicher ;) Nein, meine Spiele sind zum Spielen da. Bei manchen freue ich mich einfach, wenn ich sie im Regal stehen habe und freue mich, wenn ich mein Regal sehe. Ich freue mich noch viel mehr, wenn es anderen Freude macht, sie mit mir zu spielen. Ich habe noch nie auch nur im Ansatz den Gedanken gehabt, dass das irgendeinen Status von mir selbst darstellen könnte oder wie das auf andere wirkt. Also nein, Du liegst mit Deiner Aussage falsch.


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Leider sehr einengende Antworten, die unnötige Tendenzen enthalten. Bei mir trifft eigentlich keine Antwort zu. So zeige ich z. B. meine Sammlung bestimmen Personen schon sehr gerne (Antwort 4), allerdings nie aus Prestigegründen, sondern weil ich sie für mein Hobby begeistern möchte (doch nicht Antwort 4)

    Da hab ich mir auch echt schwer getan. Aber irgendwie wollte ich auch klar machen, dass das Ganze über das Wort "Statussymbol" (klassische Vorstellung) hinaus geht.

    Ich habe versucht eine etwaige Verbindung zum Alltag herzustellen um auch klar zu machen, dass es vor allem um das "auch" geht. Leider steht das erst ganz unten im Start-Post.

    MetalPirate hat das genau richtig verstanden.


    Ich selbst sage auch, dass ich noch kein Spiel nur aus Status/Anerkennung gekauft habe. Aber es hat eine Rolle gespielt.


    Beispiel:

    Wenn ich jetzt einen neuen Kollegen kennenlerne, und wir stellen uns so vor.

    "Meine Hobbies: Zum Beispiel Brettspiele." - "Was denn für welche?" - "Zum Beispiel Terra Mystica " - "Das hab ich zu Hause auch im Regal."

    Dann haben wir erstmal festgestellt: Gemeinsames Interesse, Zugehörigkeitsgefühl. Wir sind in unserer gegenseitigen Achtung gestiegen.

    Ich hätte damals anstelle von Terra Mystica sicher auch ein anderes Spiel kaufen können. Irgendeinen Geheimtipp.

    Ich habe mich für Terra Mystica entschieden, weil das in aller Munde war, interessant aussah und eben auch ein wenug, weil ich dachte man müsse das kennen um zur ernsthaften Szene hibzuzugehören.

    Das war nicht der Hauptgrund, schwang aber im Hintergrund so mit.

    Und noch heute wird es gerne genannt um sich gegenüber dem neuen Unbekanntem Mitspieler mal klar bei den Experten Spielern einzuordnen. (Beobachte ich manchmal)


    Bei sehr teuren Spielen ist aber, sehe ich so, immer eine (latente) Botschaft enthalten, dass man bereit war für ein Spiel entsprechend viel auszugeben. Das allein ist schon ein gesellschaftliches Signal (an andere Intensiv-Spieler), dass man eine dafür notwendige Entwicklung in seiner Spieler-Karierre durchgemacht, einen gewissen Status erreicht hat, den Wert besagten Spiels zu würdigen weiß.

  • Ich sehe es wie Ernst Juergen Ridder . Jedes meiner Spiele besitze ich, weil ich es gerne spielen möchte. Daher habe ich es gekauft. Heute habe ich z.B. #Belfort erstmals gespielt – ein Spiel aus 2011. Damit beeindruckt man keinen Nerd.

    Natürlich wird man eher auf Spiele aufmerksam, die in aller Munde sind – aber das ist ja nicht der Grund, warum man es sich kauft.

    Tatsächlich gibt es eine Ausnahme: #BusenMemo habe ich Mal in einem Geschäft mitgenommen, obwohl ich es nicht spielen will, weil es eine Weile Mal ein 'running gag' bei BGG war. Aber ein Statussymbol ist es deswegen wohl nicht?

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Ich muss hier MetalPirate beipflichten und weiter ausführen.

    Nach allgemeinem Verständnis sind Brettspiele keine großen Statussymbole, dafür sind sie auf der einen Seite zu günstig und auf der anderen Seite wird den Sammlern Charaktereigenschaften wie kindlich, bekloppt, etc. zugewiesen. Kein Mann und keine Frau von Welt hat neben ihrer Oldtimer-, Uhren-, Waffen-, Weinsammlung etc. eine Brettspielsammlung. Das ist die Klischeeebene, ganz klar.


    Schauen wir uns die Brettspielszene aber im Inneren an, bekommt das Statussymbol eine andere Bedeutung. Neben den, von Metalpirate und koala-goalie aufgeführte Punkte wie limitierte Editionen, aufgemotzte Editionen, komplette Reihen etc., möchte ich auf den nicht weniger wichten Punkt, den Codes, hinweisen. Codes und Statussymbole sind mMn miteinander verknüpft.

    Jede Szenenuntergruppierung hat ihre Grails, die jeder besitzen sollte, oder Nichtbesitz als Abgrenzung gegenüber dem "Mainstream". Diese Haltung muss immer deutlich betont werden und wird auch offensiv nach außen getragen. ("Euros habe ich nicht, Zombies so ein Quatsch, Monopoly ist schrott, Mainstream kommt mir nicht ins Haus, ich kaufe in Essen nur Exoten", etc...Jeder kennt diese Sprüche.)

    Kommt z.b. eine "fremde" brettspielende Person ins Haus, weil ein Tauschgeschäft oder ähnliches abgeschlossen wird, wird erstmal die Sammlung begutachtet und eine innere checkliste abgearbeitet. Das Austauschen von Spielerinnerungen dient dem gleichen Zweck. Da werden Codes abgefragt und Anknüpfungspunkte erschlossen.

    Mit diesen Codes werden Gemeinsamkeiten erstellt und gepflegt. Für mich ist der Pile of Shame ein deutliches Beispiel. Eigentlich ist die Existenz eines Pile of Shame bekloppt, aber es geht darum bestimmte Spiele, warum auch immer, nicht zu verpassen und somit einen Informations- vielleicht sogar einen Statusverlust (Waaas du kennst/hast das Spiel nicht?) zu erleiden.

    Mir wurde als AT-Spieler Sword & Sorcery dringends ans Herz gelegt. Was nun, ich habe mir das Spiel gekauft, obwohl ich mit Star Wars Imperial Assault noch lange nicht durch bin. Man liest ab und zu in Spielethreads, dass jemand seine "Bildungslücke" mit einem älteren Klassiker Spiel schließen konnte.

    Auch hier im Forum kam in mindestens zwei Abstimmungsthreads, (Coverbilder und das von Beckikaze) genau diese Haltung zum tragen. Ich selbst fand diese Threads sehr lustig.

    Auch das man bei BGG seine Sammlung pflegen kann und diese für jeden offen ersichtlich ist, spricht mMn genau für die Punkte Statussymbole und Codes.

  • Wir sollten sauber unterscheiden zwischen allgemeinem Statussymbol und Statussymbol innerhalb der Spielerszene.

    Den Unterschied mag es geben, für mich persönlich sehe ich ihn nicht.


    Außerhalb dieses Forums, in der "realen" Welt, bewege ich mich nicht in der Spielerszene, abgesehen von gelegentlichen Teilnahmen als engagierter Testspieler an Prototyptest-Wochenenden.

    Einschließlich meiner ständigen Mitspieler gibt es einfach niemanden in meinem Umfeld, auf den meine Spiele wie ein Statussymbol wirken könnten. Ich selber räume keinem meiner Spiele eine solche Stellung ein.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Koala kommt mit 50 Shades of Yes, aber kein "Nein" dabei? :)


    Na gut, dann eben ausnahmsweise mal mein "Nein" en detail.


    A Eigenwahrnehmung der eigenen Sammlung (die gar keine Sammlung ist, weil ich ja nicht sammle):

    1) Spiele angeschafft als materielles Statussymbol für Reichtum? Nein. Noch nie. Empfände ich auch als absurd bei meinem Einkommen.

    2) Spiele angeschafft, um damit erlesenen Geschmack, überragende intellektuelle Fähigkeiten und andere nicht-materielle Statussymbole zu belegen? Nein. Noch nie. Ich stelle mir ja auch nicht die Kritik der reinen Vernunft ins Regal mit der Hoffnung, meine Gäste würden dann glauben, ich hätte es gelesen. Allerdings wäre ein Fall doch denkbar, nämlich dann, wenn ich mich als geistig-moralisch überlegenen Frugalisten inszenieren wollen würde, der es vor lauter Verachtung für eitle Geltungssucht gar nicht nötig hat, sich Dinge anzuschaffen, um damit hinzuweisen auf irgendwelche Eigenschaften, mit denen man so prima angeben kann. Dann nämlich wäre das Fehlen auffälliger Spiele wiederum eben doch wieder ein Statussymbol. ... War das jetzt zu wirr?


    B Fremdwahrnehmung der eigenen Sammlung

    1) Spiele als materielles Statussymbol? Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass andere meine Sammlung so wahrnehmen. Außer Leute, die mit Brettspielen gar nichts zu tun haben, die vielleicht doch, weil da 70 Spiele und ein paar Erweiterungen immer noch ein bisschen abnormal wirken. Aber auch das eher unwahrscheinlich, die Leute, die mich kennen, wissen genau, dass ich nicht der Typ bin, der mit Reichtum protzen würde.

    2) Spiele als nicht-materielles Statussymbol? Ich hoffe nicht, dass mich andere so wahrnehmen. Wenn doch, dann vermutlich am ehesten im Sinne von Angeben damit, da irgendwie drüber zu stehen... :(


    C Eigenwahrnehmung der Sammlungen und des Kaufverhaltens anderer Spieler

    Ja, verdammt. Manche von uns haben da echt einen Schuss weg! Aber fast ausschließlich im Sinne von 2. Wenn mir da Leute erzählen, ihnen ginge es bei all ihren Käufen um dies und das, und hier der Mechanismus und da die tollen Minis, es ginge nur um das Spiel an sich, aber ganz sicher nicht darum, wie man durch das Eigentum an diesem Spiel auf andere Spieler wirkt, dann glaube ich das oft keinen Millimeter weit. Ich glaube allerdings auch, dass die Leute, an die ich gerade denke, sich selber so wiederum nicht wahrnehmen würden, weil klassische Selbsttäuschung.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Zitat

    Umgangssprachlich wird „Statussymbol“ nahezu synonym jedoch fälschlich mit „Prestigeobjekt“ verwendet. Das sind jedoch Gegenstände der materialen Kultur einer modernen Gesellschaft, die ein hohes soziales Ansehen innerhalb der Gesellschaft oder Bezugsgruppe zum Ausdruck bringen, das mit (vermeintlich oder tatsächlich) hohem Ansehen in der Bezugsgruppe verbunden ist.

    Hast Du vielleicht auch eher "Prestigeobjekt" gemeint, koala-goalie ?

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Mein erster Gedanke war genau der von Sternenfahrer und Prestigeobjekt. Denn selbst die meisten genannten Klischee-Statusobjekte wie Ihren, Wein und selbst Oldtimer funktionieren nur in den entsprechenden Gruppen. Oder erkennt jemand von euch im Weinkeller des Bekannten den 30.000€-Wein neben den Flaschen aus dem Supermarkt?

    Statussymbole dienen doch genau der Zugehörigkeit zu einer Gruppe und nicht zum Imponieren aller Menschen. Wenn jemand seine neue Rolex bekommen hat, dann lassen ihn doch verzückte Äußerungen von Passanten kalt. Wenn aber der (Achtung Klischee) Golfpartner sofort das Modell erkennt freut er sich.

    Wenn man mal in den Artikel auf Wikipedia schaut, ist Statussymbol wird genau diese Dimension angesprochen. Da geht es auch um Zugehörigkeit zu einer Gruppe oder die eigenen Wertvorstellungen. Und spätestens da ist doch quasi jeder hier im Forum dabei. Brettspiele sind für uns doch eine Überzeugung. Ein tolles Hobby, wenn nicht sogar DAS Hobby.

    Die Sammlungen zeigen wir doch in der Regel nicht wildfremden Personen, sondern Leuten aus unserer Blase. Und mit dem Gespräch darüber können wir ihren Geschmack dazu einordnen, so wie Machiavelli101 es mit den Codes gemeint hat. Oder wärt ihr als Antialkoholiker beeindruckt von einer Weinsammlung im sechsstelligen Bereich?

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Alleine die Tatsache, wie verbreitet die Suche nach sog "Schnäppchen" auch hier im Forum ist, und wie hart Preise in der Spielszene gedrückt werden, spricht für mich doch ganz klar gegen die Überlegung, dass (viele) Spieler ein Spiel als Statussymbol sehen - sonst wäre der Preis ja nicht so wichtig, wie der Besitz des Spiels.

    Umgekehrt gibt es aber sicherlich auch Spieler, denen es wichtig ist, das bestimmte Spiele in ihrem Regal stehen, um eine gewisse "Allgemeinbildung" zu demonstrieren. Es gab schon mehrere Threads zu dem Thema, wie viele Spiele der BGG Top 100 man besitzt usw. - oder das man ein Spiel des Jahres OHNE das entsprechende Logo besitzt. Oder die Erstauflage. Oder eine niedrige Nummer bei limitierten Auflagen. Das ist in etwa wie das Kaufen von Büchern, weil man die entsprechenden Bücher "haben muss", um sie im Regal auszustellen... 😉

    Mir für meinen Teil ist das relativ egal. Ich habe mittlerweile eine relativ kleine Sammlung von Spielen, weil ich weg von dem Hype bin möglichst viele Spiele (in Konsequenz möglichst selten) gespielt zu haben - oder alle Karten von Funkenschlag zu besitzen, ohne diese jemals auszuloten.

    Ich bin auch recht froh deswegen, denn würde ich Spiele als Statussymbol sehen, dann dürfte ich sie eigentlich überhaupt nicht auspacken und spielen - sie würden ja möglicherweise beschädigt werden... 😉

  • Da der absolut größte Teil der Bevölkerung und damit auch der größte Teil meines Bekannten- und Familienkreises und Arbeitskollegen nichts mit Brettspielen neben Monopoly und Mensch ärgere dich nicht anfangen kann und keine anderen Spiele kennt, fallen Brettspiele als Statussymbol meiner Meinung nach völlig weg. Da stehen die Leute reihenweise vor dem Spieleregal und kennen kein einziges Spiel. Man bekommt bloß einen Neues/Geekstempel aufgedrückt. Und selbst bei Spielern habe ich das auch noch nicht wahrgenommen

  • Ich finde meine persönliche Einstellung (oder Selbstwahrnehmung) in den Antworten nicht wieder. Meine Antwort wäre:

    Ich zeige meine Sammlung gerne und bin darauf auch ein bisschen stolz, aber meine Kaufentscheidung wird dadurch nicht beeinflusst.

    Tatsächlich alle Spiele, die wir haben, wurden gekauft weil wir uns vorher damit auseinandergesetzt haben und/oder das Spiel uns (oder einen von uns) angesprochen hat. Angefangen hat es mit "Mainstream". Titel wie z.B. Marco Polo, Terra Mystica oder Mage Knight sind später gekommen, weil wir uns in der Szene umgesehen und dann erst diese Spiele entdeckt haben - wir haben keinen Spieleladen mehr in unmittelbarer Nähe, bekommen also beim normalen Einkauf nur Mainstream zu sehen.

    Das Thema bzw. die Gestaltung ist uns sehr wichtig, ich spiele kein Spiel dessen Thema mich nicht anspricht. Meine Frau hat kürzlich La Granja gekauft, da sie es bei Boardgamegeek mit einer Freundin ausprobiert hat. Sie ist begeistert. Mich kriegen da keine 10 Pferde zu, da ich mit diesem Thema einfach nichts anfangen kann (will) und auch die Gestaltung potthässlich finde.

    Be der Gestaltung ist mir hochwertiges Material wichtiger als Materialfülle, wobei ersteres oft mit letzterem einhergeht. Allerdings steht auch hier der Spielspaß im Vordergrund, das umgehen mit wertigem Spielmaterial macht für mich einen Teil der Freude am Spiel aus. Aber auch praktische Gründe gibt es: Wenn ich für ein Spiel eventuelle Deluxe Playerboards kaufe, dann nicht als Statussymbol, sondern weil es mir bei Underwater Cities oder Terraforming Mars tierisch auf den Zeiger geht, dass auf den dünnen Playerblättchen sehr leicht alles verrutschen kann. Spätestens wenn man dann mal Scythe gespielt hat weiß man Dual-Layer Playerboards zu schätzen. Allerdings kaufen wir so gut wie nie Deluxe Spielmaterial um Spiele zu pimpen. Holzwürfel oder normale Meeple reichen.

    Wir haben aber bislang noch kein Spiel gekauft, weil "man es haben muss", selbst (Star Wars) Risiko wurde gewollt und wird gespielt, oder weil es sich gut im Regal machen würde - es gibt da so einige Kandidaten die gefühlt jeder besitzt, aber die schauen wir uns an, überlegen ob wir das spielen wollen (oder würden) und entscheiden uns dann oftmals dagegen: Gloomhaven, Brass, Nemesis, 7th Continent, sogar ein KDM hätte ich mal bekommen können, aber da uns die Spiele an sich nicht interessieren, werden sie auch nicht gekauft.

    Allerdings neige ich dazu Dinge zu sammeln, obwohl ich sie dann selten bis nie Spiele: Ich habe kürzlich ein Starquest mit 2 Erweiterungen vollständig und gut erhalten für unter 100,- gekauft, wohl wissend dass spielerisch nicht unbedingt spannend ist. Das ist dann aber eher für mich, es steht im Schrank sogar hinter Türen verborgen, auch wenn ein Teil von mir sich sehr darüber freut, da es normalerweise nicht unter dreistellig zu bekommen ist.

    Ob Spiele innerhalb der Szene ein Statussymbol sind? Ganz gewiss! Natürlich zeige ich meine Sammlung auf BGG, und ich schaue auch gerne mal was andere so haben. Das mache ich um zu sehen wo Gemeinsamkeiten sind. Wie fjaellraeven auch schrieb zeigen wir unsere Spiele gerne um darüber ins Gespräch zu kommen. Aber am Ende ist da immer so ein unterschwelliges "Aha, da steht ja xyz im Regal - sehr beeindruckend" oder "mein xyz hat einen tiefen Eindruck hinterlassen *aufdieschulterklopf*".

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei