Einführung eines "Expertenspiel des Jahres" von der Spiel-des-Jahres-Jury?

  • Sollte ein "Expertenspiel des Jahres" von der Spiel-des-Jahres-Jury eingeführt werden (4. Pöppel)? 205

    1. Ja (89) 43%
    2. Nein (116) 57%

    Hallo zusammen,

    es gab wieder eine Diskussion zum Thema fehlender Preis "Expertenspiel des Jahres" gab, was in Form eines 4. Pöppels neben "Spiel des Jahres", Kennerspiel des Jahres" und "Kinderspiel des Jahres" darstellen würde.

    Mich würde die Meinung der Teilnehmer hier im Unknowns-Forum interessieren, deshalb diese Umfrage. Außerdem könnte man hier passender diskutieren. :)


    Meine bisherigen dafür-Argumente, unter anderem:

    Die Änderung die ich mir wünschen würde, wäre ein 3. Pöppel „Expertenspiele“, da diese Kategorie zur Zeit als einzige keine Berücksichtigung finden — sind ja weder Kenner- noch Familienspiele. Hätte wie gesagt insbesondere den großen Vorteil, dass *jedes* Spiel die Möglichkeit hätte einen Pöppel zu bekommen.

    Wie du schon selbst schriebst findet in der Presse schon das "Kennerspiel des Jahres" weniger Beachtung, es ist immer noch klar, welches DAS Spiel des Jahres ist. Und wäre erst recht klar, wenn auf der Verpackung "Expertenspiel" beim Pöppel gedruckt werden würde, dass das nicht gemeint sein kann. Apropos, dankenswerterweise macht Pegasus ja auch genau diese Zielgruppen-Angaben/Aufteilung auf ihren Spielepackungen. :)

    Außerdem hätte man wie gesagt mit nur einem Pöppel mehr alle Brettspiele berücksichtigt. Bei schon 3 vorhandenen Pöppeln macht einer mehr den Braten nicht fett, wenn überhaupt, könnte ich mit der Argumentation eine Forderung nachvollziehen, das "Kinderspiel des Jahres" und "Kennerspiel des Jahres" abzuschaffen, aber ich persönlich bin dagegen.

    Apropos, eine Argumentation mit Kulturgut etc. lasse ich nicht ausschließlich gelten, schließlich steigern insbesondere Spiel des Jahres aber auch das Kennerspiel auch die Verkaufszahlen, und die Reaktionen der Verlage und Autoren auch beim Kennerspiel zeigt auch, dass diese erfreut sind, und das kann auch eine Motivation für die Entwicklung weiterer Spiele sein. :)


    Bisherige dagegen-Argumente, unter anderem:

    Ein 4. Pöppel würde die Zahl derjenigen, die die Unterschiede zwischen den Preisen nicht mehr verstehen, noch vergrößern, alleine schon weil eben außerhalb unserer Blase hier kaum jemand einen Unterschied zwischen "Kennerspiel" und "Expertenspiel" kennt und man dies aufwändig erklären müsste. Selbst hier im Forum gibt es in meiner Wahrnehmung einige User, die zwischen diesen Kategorien nicht unterscheiden.

    Vor allem aber glaube ich, dass die Jurymitglieder mit dem Spielen und Bewerten der Aspiranten für Rot und Grau bereits dermaßen viel zu tun haben, dass sie keine Zeit hätten, auch noch alle Kandidaten für einen Expertenspiel-Preis hinreichend oft zu spielen - zumal der Zeitaufwand pro Spiel hier auch noch ansteigt. Ich denke, das ist gar nicht zu leisten. Und für eine dritte Jury sehe ich auch keinerlei sinnvollen Ansatz.


    Die gemeinte Diskussion war hier:

  • Was Thygra sagt, vor allem mit dem Hintergrund, dass sich dieser Preis allgemein nicht an uns richtet und die eigentliche Zielgruppe völlig orientierungslos zurücklassen würde. Selbst den 3. Pöppel halte ich für grenzwertig (dazu kommt ja noch "nominiert für...").

    Klar, El Grande, Tikal, ja vielleicht selbst Carcassonne wären heute Experten Kennerspiele, aber wen juckt das, der nicht wirklich im Thema steckt?


    Zudem gibt es den DSP.


    Aber von all dem ab, wer komplexe Spiele spielt ist meist selbst so tief im Thema, das er sich selbst Experte schimpfen kann und niemanden benötigt der irgendeinen Preis in die Luft hält.


    Den blauen und roten Pöppel halte ich für sehr sinnvoll, alle anderen Auszeichnungen sind reine Stimmungsmache, bzw. schlicht die von der allgemeinheit beliebtesten Spiele (DSP). Für mich 101% uninteressant und nein, ich brauche auch keine Bestätigung, dass Andere ein Spiel gut finden, dass ich gut finde.

    Einmal editiert, zuletzt von H8Man ()

  • Ich bin mir nicht sicher, was die Diskussion hier bringen soll fernab des reinen Meinungsaustausches. Der Verein Spiel des Jahres entscheidet autark und fernab von einer kleinen Minderheit innerhalb der Vielspielerblase. So toll auch die hier aufgeführten Argumente sein sollen, wenn der Verein Spiel des Jahres es für nötig und gekommen hält, einen weiteren Preis einzurichten, werden die das einfach machen. Aber wenn Ihr der Diskussion wegen diskutieren wollt, lasst Euch von meinem Querschuss nicht davon abhalten.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Die Idee klingt ja gut, da mit Kinderspiel, (Familien-)Spiel und Kennerspiel schon ein großer Bereich abgedeckt wird. Aber die für so einen Publikumspreis geforderte Verfügbarkeit können die meisten Expertenspiele gar nicht leisten. Ließe man alle ausschließlich englischsprachigen Titel runterfallen wäre dem Preis Spiel des Jahres als Ganzes auch nicht gedient.


    Die Befangenheit der Backer und Fans bei Kickstartertiteln wird noch eine ganze Weile ein Problem bleiben, den aber ein Kritikerpreis nicht lösen wird.

    "If liberty means anything at all, it means the right to tell people what they do not want to hear." - George Orwell

  • Klar, El Grande, Tikal, ja selbst Carcassonne wären heute Expertenspiele, aber wen juckt das, der nicht wirklich im Thema steckt?

    bei Carcassonne bin ich mir ziemlich sicher, dass das immer noch für den roten taugen würde

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ich verstehe noch nicht ganz das Argument, warum es diesen Pöppel geben sollte. Also welche Argumente gibt es dafür und wer ist die Zielgruppe?

    Es mag ja durchaus Leute geben, die mit dem SdJ oder dem KdJ nicht warm werden, weil sie zu seicht sind (Ich dachte da hatte ich schon mal ne Diskussion mit Yakosh-Dej :/). Aber der Großteil der Nichtspieler, die ich kenne, ist mit dem Regelstudium selbst bei SdJ mindestens an der Grenze (manche darüber).

    Wenn es also um die Verbreitung von Brettspielen geht, ist meine feste Überzeugung, dass komplexere Spiele mehr Leute vom Hobby fernhalten, als sie zu binden. Das wie gesagt unter der Voraussetzung, dass sie nicht von einem Hobby-Enthusiasten angeleitet werden. Und dann brauchen sie keine Preise, denn der leitet sie ja an...

    Ach ja? Definier mir "normal"!

    Einmal editiert, zuletzt von Sepiroth ()

  • Die Menschen, für die die SdJ-Preise gedacht sind, brauchen keinen Pöppel für ein Expertenspiel. Mehr gibt es zu dem Thema eigentlich nicht zu sagen.

    Klar, El Grande, Tikal, ja selbst Carcassonne wären heute Expertenspiele

    Carcassonne halte ich auch heute noch für ein "rotes" Spiel, Tikal wäre für mich ein "Kennerspiel", und auch bei El Grande würde ich noch eher zum "Kennerspiel" tendieren als zum "Expertenspiel". Ist aber auch für das Thema hier egal.

  • Die Menschen, für die die SdJ-Preise gedacht sind, brauchen keinen Pöppel für ein Expertenspiel. Mehr gibt es zu dem Thema eigentlich nicht zu sagen.

    Carcassonne halte ich auch heute noch für ein "rotes" Spiel, Tikal wäre für mich ein "Kennerspiel", und auch bei El Grande würde ich noch eher zum "Kennerspiel" tendieren als zum "Expertenspiel". Ist aber auch für das Thema hier egal.

    Woops, da haben wir es schon direkt. Ich meinte natürlich Kennerspiel (grauer Pöppel)...


    Carcassonne ist bei mir über 10 Jahre her und das Basisspiel beinahe nochmal so lang. Gut möglich, dass das Basisspiel simpler ist als ich es in Erinnerung habe, da wir es immer mit zig Erweiterungen gespielt haben. ;)

  • Man stelle sich nur mal vor, neben dem Pegasus-Logo würde auch noch ein Experten-Pöppel das schöne Cover von Tainted Grail verunstalten. 8o


    Die wirklichen Argumente sind schon gebracht. Da kann ich mich nur anschließen. Experten sollten sich selbst auskennen, die Spiele kaufen, die ihnen gefallen, und nicht noch weitere Beratung brauchen. Wenn ein Spiel Preisträger in der Kategorie werden würde, dann würde das ein Großteil der vermeintlichen Experten schon gespielt und sich für oder gegen einen Kauf entschieden haben. Die Wirkung wäre also gleich Null.

    Man kennt mich aus "Ein Absatz kommt selten allein" und "Hör mal wer da tippt". Die Rolle meines Lebens hatte ich wohl 1987 an der Seite von Michael Douglas in "Wall of Text".

  • Aber von all dem ab, wer komplexe Spiele spielt ist meist selbst so tief im Thema, das er sich selbst Experte schimpfen kann und niemanden benötigt der irgendeinen Preis in die Luft hält.

    Jop. Alles andere ist Spielerei mit Listen und Top-10s und gerade in diesem Bereich stark geschmacksabhängig ("Iiieeh, Punktepopeln!" - "Ogott, Würfeln!" - "Da hat ein Dreijähriger den Plan für das 18xx mit seinen Buntstiften gemalt!"). Das ist Zeitvertreib für hier oder BGG, was will man da mit einer hochgestochenen Jury der absoluten Wahrheit. Dass ich z.B. Imperial Struggle für phänomenal gut halte, kann dort keine Entsprechung finden.

  • unittype001 Das Ganze hier. Jedes Jahr gibt es die gleichen aufgewärmten Diskussionen.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Sooo, nach gut 8 Stunden und bisher über 120 Stimmen mal Zeit ein kleines, persönliches Fazit zu ziehen (stimmt gerne noch weiter ab, je mehr desto besser :) ).

    • Eine Mehrheit der Abstimmenden ist gegen den 4. Pöppel.
    • Allerdings ist der Abstand mit derzeit 45% zu 55% nicht sonderlich groß.
    • Die Diskussion lässt anderes vermuten, bei der gefühlt 95% der Leute dagegen sind.
    • Fazit: Die Umfrage-Funktion scheint sich zu lohnen, wenn man ein klareres Meinungsbild haben will, was mich persönlich nach der Diskussion interessiert hat.

    Ich persönlich bleibe aus genannten Gründen klar für den 4. Pöppel, auch wenn ich jetzt zumindest nachvollziehen kann, warum der teils abgelehnt wird.

    Vor gut 40 Jahren, wo die Jury gegründet wurde, und auch einige Jahre danach würde ich den Argumenten wohl auch zustimmen. Aber mittlerweile hängt zu viel Geld, Prestige etc. an der Auszeichnung, als dass man von vornherein mit der Zielgruppen-Argumentation Spiele per se ausschließen sollte, wie ich finde. Außerdem fände ich als *auch* Expertenspiele-Spieler einen solchen Preis reizvoll, und würde mir einen Nominierten/Gewinner, den ich noch nicht kenne, zumindest näher ansehen. Eine Hilfe wäre er für mich durchaus.

    Ja, das kann man wohl so sagen. :) Ich habe schon öfter den Eindruck, dass einige sich schwer damit tun kontra zu geben. Vielleicht weil die Argumente mancher Seiten oft zu definitiv klingen? Oder weil einige die vielen Diskussionen mit gelegentlichen persönlichen Angriffen leid sind? Vielen "Pros" das Thema weniger wichtig ist als den "Kontras"?

    Ich hab auch keine Ideen, wie man eine Diskussion mehr beleben könnte, also dass mehr Argumente von beiden Seiten kommen. Kann aber immerhin hier auf eine positiven Erfahrung mit der Umfrage-Funktion zurückblicken. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Bateyes ()

  • Ich hab auch keine Ideen, wie man eine Diskussion mehr beleben könnte, also dass mehr Argumente von beiden Seiten kommen.

    Ich glaube ja, dass deshalb so wenige User Argumente für einen Expertenpreis geschrieben haben, weil es kaum Argumente gibt. :P

    Kann aber immerhin hier auf eine positiven Erfahrung mit der Umfrage-Funktion zurückblicken.

    Hauptsache, du bist dir darüber im Klaren, dass du deine Umfrage in einer Blase durchgeführt hast. Würdest du dieselbe Umfrage unter allen Menschen machen, die sich ansatzweise für irgendeinen der SDJ-Preise interessieren, läge die Zustimmungsquote für einen Expertenpreis vermutlich zwischen 0 und 5 Prozent.

  • Man könnte gut noch einen gelben und einen grünen Pöppel einführen, damit auch diese beliebten Spielerfarben verteten sind.


    Spass beseite: Bateyes Danke für das Starten diese neuen Threads und der Umfrage. Auch wenn das Thema schon oft diskutiert wurde, wen es nervt, kann es ja einfach ignorieren.


    Ein weiterer Preis würde allerdings viele Fragen auwerfen:

    1. Versteht das Publikum den Unterschied zwischen Kenner und Experten? Ich glaube, es ist sehr schwer dies zu kommunizieren
    2. Warum ist Spiel A für Kenner nominiert und Spiel B für Experten? Schon jetzt gibt es immer wieder Diskussionen für welchen Preis bestimmte Spiele infrage kommen
    3. Inwieweit ist die Jury überhaupt in der Lage diese komplexen Spiele ausreichend oft zu spielen (zeitlich) und zu bewerten (fachlich)? Nicht jeder der Experten dort, mag komplexe Spiele.
    4. Was ist mit Spielen, die zu komplex für den neuen Preis sind?
    5. Warum brauchst du als interessierter Experte überhaupt noch Orientierung? Du kannst doch sehr einfach selbst recherchieren. Und vermutlich kennst du dich in der Experten-Kategorie besser aus als manches Jury-Mitglied

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Ich tue mich hier wirklich etwas schwer, auch ich befürworte eher einen Preis im Bereich des "Expertenspiels". Und wie Thygra schon schrieb empfinde ich die Argumente der "Gegner" als deutlich triftiger als meine. Allerdings will ich dann doch etwas dazu schreiben, ein paar Zeilen des oft Gehörten.


    1. Preise sind für mich Auszeichnungen für herausragende Leistungen, nicht unbedingt Empfehlungen für Vielspieler. Für mich hat (jaja, ich kenne den Sinn und Zweck des SdJ) der Preis des SdJ einfach eine oscarhafte Konnotation und ich finde es schade, dass diese Leistungen nur nach Zugänglichkeit honoriert werden. Die Spielelandschaft ist bunt und vielfältig, bei einer Auszeichnung würde mich schon eine regelmäßigere Vergabe des Sonderpreises auch durchaus zufrieden stellen.


    2. SdJ bestimmt unser Hobby in der Außenwahrnehmung. Auch oft diskutiert, ich würde mir in dem Zusammenhang ebenso wünschen, dass ein Außenstehender auch auf den Expertenbereich/Viel-Spieler-Bereich einen leichteren Zugang erhält. Bisher muss man sich wirklich in das Thema vertiefen, elend lange Youtube-Videos begucken und doch deutliche Hürden überwinden.


    So, je sais, je sais, wer soll das leisten, darum geht es bei dem Preis nicht, was ist die Kenner/Viel-Spieler-Grenze, Verwässerung des Preises etc., ich würde mir eben einen solchen Preis wünschen und ich sehe international einfach keinen Preis mit dem Standing, der durch eine Fachjury ausgewählt wird.

  • Hab mit "Nein" gestimmt


    Das sind zwei Offline-Sales Siegel.


    SDJ ist für mich das Oma-kauft-zu-Weihnachten-wem-ein-Spiel-als-Geschenk-Entscheidungshilfe Siegel. Seichte Einstiegskost um absolut Spielfremde mal zu zeigen was Gesellschaftsspiel denn so ist.


    KDJ ist für mich das Siegel für die, die mit dem SDJ Blut geleckt haben, und da ein bisschen mehr erleben wollen ohne sich durch 24.000 BGG Einträge durchzuwuseln und nach Klappentext entscheiden.


    Spiele darüber, finden sich eh nicht auf Verkaufsflächen und sind der Kenntnisstand zum Hobby hat dann eine Reife gefunden die kein Siegel mehr braucht.


    Anderer analoger Vergleich :

    SDJ : Als kleines Kind geht man zum Fußballspiel aufm Dorfplatz und findet das toll.

    KDJ : Eltern nehmen einen mal mit zum Bundesliga-Spiel.

    Ab dann hat das Kind einen ersten Lieblingsverein, wird Fan, überlegt ob es mal zu einem Auswärtsspiel reisen soll, oder generell mal in ein anderes Stadion, findet andere europ. Ligen spannend(er)... da braucht es dann keine Eltern mehr die sagen, mensch, schau mal, der FC Leicester in England ist aber toll.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Ich bin mir nicht sicher, was die Diskussion hier bringen soll fernab des reinen Meinungsaustausches. Der Verein Spiel des Jahres entscheidet autark und fernab von einer kleinen Minderheit innerhalb der Vielspielerblase.

    Das ist natürlich richtig, trifft meiner Meinung nach aber auf fast jede Thread hier im Forum zu, besonders im Bereich Politik/Religion. :denk:


    Zudem stellt sich mal ganz provokant die Frage, warum "wir" als Vielspieler und eindeutig Nicht-Zielgruppe uns hier im Forum überhaupt jedes Jahr so ausgiebig und immer wieder aufs Neue mit dem SdJ-Preis / -Nominierten beschäftigen? Eigentlich ist dies weder notwendig, noch für uns von Belang, da wir in großer Mehrheit ja über den Einstieg weit hinaus sind. Sollte das Thema SdJ aufgrund seiner Ausrichtung und Zielsetzung überhaupt hier noch diskutiert bzw. erwähnt werden? Ist doch überflüssig und was soll es hier bringen ... :tomate:

    Es mag ja durchaus Leute geben, die mit dem SdJ oder dem KdJ nicht warm werden, weil sie zu seicht sind (Ich dachte da hatte ich schon mal ne Diskussion mit Yakosh-Dej :/).

    Danke für die explizite, namentliche Erwähnung. Ja, stimmt zuletzt im März hier. Einiges wurde dort bezüglich Für und Wider schon gesagt.

    Spass beseite: Bateyes Danke für das Starten diese neuen Threads und der Umfrage. Auch wenn das Thema schon oft diskutiert wurde, wen es nervt, kann es ja einfach ignorieren.

    Dito, ich denke es ist offenbar ein berechtigtes Thema. Und wer sich hier nicht angesprochen fühlen, muss ja nicht mitmachen, auch völlig OK. Es wurde aktuell in den Kommentaren in Ben's Spieleblog Video ebenfalls kontrovers diskutiert. In der Spielerszene selbst empfinde ich den SdJ-Preis durchaus nicht als unumstritten in seiner derzeitigen Ausrichtung. Warum sich also nicht darüber aktiv austauschen ..? :pardon:


    Meiner Meinung nach macht ein Experten-Pöppel nur dann Sinn, wenn man insgesamt den Preis und seine Ausrichtung modernisiert. Also, z.B. neben den drei bzw. vier Pöppeln auch die Bezeichnungen der Preise konkretisiert, Kinder-Spiel des Jahres, Einsteiger-Spiel des Jahres, Kenner-Spiel des Jahres und Experten-Spiel des Jahres. Und den eigentlichen Titel Spiel des Jahres aus allen vier Preisträgern kürt. :king2:

  • Hallo,

    Meiner Meinung nach macht ein Experten-Pöppel nur dann Sinn, wenn man insgesamt den Preis und seine Ausrichtung modernisiert.

    Alles gut und schön. Es stellt sich eigentlich nur die Frage, warum die Jury ein sehr erfolgreiches System moderisieren soll, um ein kleine Randgruppe zufrieden zu stellen, die sich vom Erfolg ausgegrenzt versteht und ungerecht behandelt fühlt.


    Liebe Grüße

    Nils

  • Mageant Und es gibt da auch noch den Deutschen Spielepreis.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Alles gut und schön. Es stellt sich eigentlich nur die Frage, warum die Jury ein sehr erfolgreiches System moderisieren soll, um ein kleine Randgruppe zufrieden zu stellen, die sich vom Erfolg ausgegrenzt versteht und ungerecht behandelt fühlt.

    Wie bei jedem Vorschlag und gerade bei lange bestehenden Systemen, gilt es natürlich den Umfang und die Richtung von Veränderungen im Vorfeld auszuloten und zu diskutieren. Aber z.B. weil sich meiner Meinung nach die Brettspielwelt in den letzten 40 Jahren stark verändert hat. Man mit einer solchen maßvollen Veränderung dem langfristigen Ziel "dem Wohl und Ansehen des Kulturguts Brettspiel" einen besseren Dienst erweisen würde, wenn auch Nicht-Spielern den Wert und die schlichte Existenz von komplexeren Brettspielen bekannt macht wird und man nicht weiterhin durch striktes Ignorieren diese der einer breiteren Masse vorenthält. Und auch um den Preis langfristig zeitgemäß aufzustellen, denn auch hier gilt ja, dass auch erfolgreiche Systeme sich abnutzen und bei Stillstand sich unter Umständen selbst überleben und verschwinden oder zumindest an Bedeutung verlieren. Es hat diese Veränderung / Anpassungen im Laufe des SdJ-Preises ja bereits gegeben, nur ist es eben wie MetalPirate bereits zu dem Thema so treffend sagte, der SdJ-Preis als Institution ist ein "schwerfälliger Tanker", dem es extrem schwer fällt einen eingeschlagenen Kurs zu ändern ... was man prinzipiell ja auch verstehen und positiv empfinden kann, so gibt es wenigstens keinen Zick-Zack-Kurs ... nur bin ich persönlich der Meinung, man könnte dem Medium Brettspiel gerade in der heutigen Zeit mit einer Neuaufstellung stärker und bessere Impulse verleihen, wenn man hier nachsteuert. Warum etwas Gutes nicht maßvoll verbessern?

  • Du meinst sowas?

    uSdJ 2019: Wahl Expertenspiel     ;)

    ...und hier die Historie...


    unknowns Spiele des Jahres

    Mageant Und es gibt da auch noch den Deutschen Spielepreis.

    ... und natürlich auch den Woodstock! :)

    The Woodstock | BoardGameGeek

    Hat irgendetwas davon auch nur annähernd die mediale Aufmerksamkeit und die Reichweite über die Vielspielergemeinschaft hinaus wie der SdJ-Preis? :denk:

  • Die Vielspielergemeinde ist nicht Ziel von Spiel des Jahres und wird es auch nie sein. Wenn man (mediale) Reichweite für einen Vielspielerpreis möchte, muss man sich halt selbst drum kümmern. Der deutsche Spielepreis ist bekannt, wird aber nicht weiter ausgebaut bzw. gepusht. Könnte man ändern. Will aber scheinbar niemand. Mich persönlich interessieren diese ganzen Preise eh nicht.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Und auch um den Preis langfristig zeitgemäß aufzustellen, denn auch hier gilt ja, dass auch erfolgreiche Systeme sich abnutzen und bei Stillstand sich unter Umständen selbst überleben und verschwinden oder zumindest an Bedeutung verlieren.

    Der Preis hat nach wie vor eine sehr hohe Bedeutung. Und es ist zur Zeit nicht abzusehen, dass er in nächster Zeit an Bedeutung verlieren wird. Somit gibt es keinen Grund, etwas zu ändern, ganz im Gegenteil.

    Meiner Meinung nach macht ein Experten-Pöppel nur dann Sinn, wenn man insgesamt den Preis und seine Ausrichtung modernisiert. Also, z.B. neben den drei bzw. vier Pöppeln auch die Bezeichnungen der Preise konkretisiert, Kinder-Spiel des Jahres, Einsteiger-Spiel des Jahres, Kenner-Spiel des Jahres und Experten-Spiel des Jahres. Und den eigentlichen Titel Spiel des Jahres aus allen vier Preisträgern kürt.

    Wenn das geschähe, würde der Preis tatsächlich an Bedeutung verlieren ...

    Die Bezeichnung "Einsteiger-Spiel" wäre absolut kontraproduktiv. Sie suggeriert dem Käufer, dass er nicht einfach nur ein Spiel kauft, sondern dass er sich auf etwas weitergehendes einlässt, das er selbst gar nicht abschätzen kann. Das wollen die meisten Käufer eines SDJ aber gar nicht, die wollen einfach nur ein Spiel spielen und sich nicht damit beschäftigen, ob es noch Tausend andere Spiele gibt, die ihnen unter Umständen noch besser gefallen könnten.

    Ansonsten hadere ich mit deinem Verständnis von "modernisieren". Ich sehe absolut nicht, was an deinem Vorschlag "moderner" ist. Er ist einfach nur anders. Und nur weil etwas "neuer" ist, ist es nicht automatisch "moderner".

  • Die Bezeichnung "Einsteiger-Spiel" wäre absolut kontraproduktiv. Sie suggeriert dem Käufer, dass er nicht einfach nur ein Spiel kauft, sondern dass er sich auf etwas weitergehendes einlässt, das er selbst gar nicht abschätzen kann. Das wollen die meisten Käufer eines SDJ aber gar nicht, die wollen einfach nur ein Spiel spielen und sich nicht damit beschäftigen, ob es noch Tausend andere Spiele gibt, die ihnen unter Umständen noch besser gefallen könnten.

    Sorry - nichts gegen dich! Aber: Ich bin immer wieder erstaunt, wie in “Abwesenheit” des Kunden ihm immer vom “allwissenden Orakel des Marketings” unterstellt wird, wie er zu denken oder sich zu entscheiden hat. Auch die Aussage “der Markt will das so” ist sowas von aus der Luft gegriffen und entbehrt - meistens zumindest - jeglicher Grundlage. Aber gut, diese Preise interessieren mich null, ist eh´ nicht meine Spielewelt...

    Ich behaupte mal, der Kunde würde sich sehr gern mit weitergehendem Spielen und Infos dazu beschäftigen!

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Auch die Aussage “der Markt will das so” ist sowas von aus der Luft gegriffen und entbehrt - meistens zumindest - jeglicher Grundlage.

    Ich würde dir gerne ein Praktikum bei einem Spielwarengeschäft deiner Wahl empfehlen. Es reicht auch für nur eine Woche. Gerne auch während der Nov/Dez-Zeit. Das erdet ungemein.

    Be seeing you,
    Matthias Nagy

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Deep Print Games oder Frosted Games wieder.

  • Sorry - nichts gegen dich! Aber: Ich bin immer wieder erstaunt, wie in “Abwesenheit” des Kunden ihm immer vom “allwissenden Orakel des Marketings” unterstellt wird, wie er zu denken oder sich zu entscheiden hat.

    Ich habe 5 Jahre im Einzelhandel für Spielwaren gearbeitet und danach weitere 11 Jahre im Einzelhandel für Fantasy-Spiele. Ich bin also nicht ganz ohne Erfahrung in diesem Bereich.

    Ansonsten: siehe die Antwort von darkpact

  • Auch die Aussage “der Markt will das so” ist sowas von aus der Luft gegriffen und entbehrt - meistens zumindest - jeglicher Grundlage.

    Ich würde dir gerne ein Praktikum bei einem Spielwarengeschäft deiner Wahl empfehlen. Es reicht auch für nur eine Woche. Gerne auch während der Nov/Dez-Zeit. Das erdet ungemein.

    Hatte ich schon, und nicht nur da, danke! Das Problem, sofern man es denn als solches bezeichnen will, liegt ja schon im Vorfeld. Anstatt “den Markt/Kunden” mal repräsentativ zu befragen was er denn eigentlich will, wird im Nachgang eben probiert ihm das “anzudrehen” was er vermutlich nie haben wollte.

    Mal bewusst provokant formuliert! ;)

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Auch die Aussage “der Markt will das so” ist sowas von aus der Luft gegriffen und entbehrt - meistens zumindest - jeglicher Grundlage.

    Ich würde dir gerne ein Praktikum bei einem Spielwarengeschäft deiner Wahl empfehlen. Es reicht auch für nur eine Woche. Gerne auch während der Nov/Dez-Zeit. Das erdet ungemein.

    Ich glaube er hat soweit schon recht, dass ein vermeintliches Marktwissen aus Verkaufszahlen heraus alleine in der Tat nicht festgestellt werden kann und ich glaube auch, dass es nicht so ist, wie viele Marketingabteilungen und Redakteure denken - schlicht aus dem Grund, dass es seit der Einführung diverser Metriken in der Videospielbranche viele Annahmen dort (und das ist nun eine Branche mit dem ein oder anderen Euro mehr als bei uns) ebenfalls falsch waren.

    Die Wahrheit ist glaub ich einfach nicht so einfach.


    Mein Senf zu dieser Diskussion, den ich nur einmal loswerden möchte: das SdJ ist etabliert. Das ist sein Erfolg - nicht weil es zwangsläufig alles richtig macht, sondern weil es einfach da ist und nicht alles falsch macht. Das ist schon ein Unterschied.Jeder der auf einem Markt schon mal eine Marke etablieren wollte, weiß wie schwer das ist. Hier ist es ja noch schwieriger weil das Thema ja eh schon fringe ist. Ein DSP ist nicht weniger erfolgreich, weil das Konzept schlechter wäre, sondern weil er nicht besser etabliert ist. Und das hat erstmal nichts mit seiner Qualität zu tun.

    Das mal beiseite gestellt: viele Kunden wollen an die Hand genommen werden. Das sehe ich ja an mir selbst: ich habe nicht den Nerv mich für jedes Thema meines Konsums extrem zu informieren. Das mache ich für Brettspiele, ich mache das auch für PC-Teile und Fernseher. Aber für alles andere bin ich auch auch Testsieger angewiesen.

    Ich schaue aber auch auf unterschiedliche Kategorien. Mir fehlt manchmal ein Brettspiel-Oskar in der Szene, der die diversen Leistungen prämiert. Klar kann man sich fragen, ob beim Oskar außer dem Hauptpreis auch da draußen jemanden „beste Regie“ interessiert- aber wie für alles auf dieser Welt: es erlaubt dem auch nur geringfügig interessierten einen Schritt weiter zu gehen und dabei die selben Kriterien zu beurteilen, wie das ein Brancheninterner machen würde. Beste Anleitung, beste Grafik, Illustration, Material, Redaktion ...

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Der Preis hat nach wie vor eine sehr hohe Bedeutung. Und es ist zur Zeit nicht abzusehen, dass er in nächster Zeit an Bedeutung verlieren wird. Somit gibt es keinen Grund, etwas zu ändern, ganz im Gegenteil.

    Gerade deshalb halte ich eine weitere Verbreitung der Fehlinterpretation des SdJ, wie sie in unter Nicht-Spielern ja Gang und Gäbe ist, für das Kulturgut Brettspiel und dessen Wahrnehmung insgesamt für fatal. Es generiert ein falsches, irreführendes und vorallem ein auf niedrigem Niveau angesiedeltes Bild von Brettspielen im Allgemeinen und gerade bei der Zielgruppe des SdJ, den Einsteigern und Familien. Und damit unter Umständen auch falsche Anreize bei den Verlagen, da sie für die Vermarktung und Entwicklung von komplexere Spiele indirekt bestraft werden und die Käufergruppe für solche Spiele durch diese einseitige bzw. fehlende mediale Aufmerksamkeit gemindert wird.

    Die Bezeichnung "Einsteiger-Spiel" wäre absolut kontraproduktiv. Sie suggeriert dem Käufer, dass er nicht einfach nur ein Spiel kauft, sondern dass er sich auf etwas weitergehendes einlässt, das er selbst gar nicht abschätzen kann. Das wollen die meisten Käufer eines SDJ aber gar nicht, die wollen einfach nur ein Spiel spielen und sich nicht damit beschäftigen, ob es noch Tausend andere Spiele gibt, die ihnen unter Umständen noch besser gefallen könnten.

    Ob der vorgeschlagene Name jetzt ideal ist, ist jetzt mal dahin gestellt. Hier gibt es sicherlich auch andere Lösungsansätze, die mir jetzt spontan nicht eingefallen sind. Mir geht es nur um die Differenzierung und eine Klarstellung des Titels gerade bezüglich der Komplexität, damit der Zielgruppe klar ist, nach unter welchen Bedingungen und Zielsetzung der Preis vergeben wird, etwas was durch den aktuelle Gestaltung des Titels nach meinen Erfahrungen eben nicht vermittelt wird. Ob sich Menschen generell nicht auf weitergehendes in Bereich Brettspiele einlassen möchte, kann man meiner Meinung nach nicht so pauschal sagen. Zumindest nimmt man Nicht-Spielern die Möglichkeit sich selbst zu entscheiden, wenn man ihnen den erweiterten Horizont der Brettspiele zu einem gewissen Grad vorenthält. Ich kann, wie schon öfter gesagt, nur von meinen eigenen, persönlichen Erfahrungen hier sprechen und die haben überwiegend gezeigt, das Nichtspieler durchaus für bereit für mehr sind. Es ist in meinen Augen schon etwas vermessen, dass "wir" Menschen außerhalb unserer Themenblase in punkto Brettspiel so wenig zutrauen. Meine Erfahrungen sind hier durchaus andere ... ganz subjektiv, aber auch ganz ehrlich ...

    Ansonsten hadere ich mit deinem Verständnis von "modernisieren". Ich sehe absolut nicht, was an deinem Vorschlag "moderner" ist. Er ist einfach nur anders. Und nur weil etwas "neuer" ist, ist es nicht automatisch "moderner".

    Wie man das Kind nun schlussendlich nennt, ist ja beiläufig ... ich denke schlicht, dass 2020 nicht mehr die gleiche Brettspielwelt existiert, wie zur Zeiten von #HaseundIgel vor 40 Jahren. Mediale gobale Entwicklung, Kickstarter, veränderte Konkurrenz in den Unterhaltungsartikeln sind neue Herausforderungen für Brettspiele, aber auch neue Chancen ... ich würde z.B. den Verlagen raten, die Hürde des Regelstudiums durch eigene, professionelle Let's play Videos zu senken, auf das gleich auf der ersten Seite der Anleitung inkl. QR-Code hingewiesen wird ... nur mal so am Rande "by the way" erwähnt. Bei SdJ Preis gab es ja auch durchaus Veränderungen in diese Richtung, sonst wären z.B. die Rubrik Kenner-SdJ ja unnötig bzw. überflüssig. "Modernisierung" besteht halt auch im Auge des Betrachters ...

  • Ob ich als SdJ Verein mir einen weiteren Pöppel antun möchte ... wahrscheinlich nicht. Vor allem wegen des Aufwands


    Ich denke, dass ein Experten Spiel des Jahres die SdJ Marke eher nicht beschädigt. Schon das Kennerspiel erfährt gar nicht so viel Resonanz.


    Ich persönlich würde es gut finden, wenn es das Experten Spiel des Jahres gäbe. Und zwar einerseits um hier herausragende Leistungen zu würdigen, bei Spieleautoren spielen SdJ Nominierungen gefühlt eine große Rolle - wie Oskar Nominierungen bei Schauspielern. Große Leistungen bei komplexen Spielen werden halt weniger explizit anerkannt.


    Und andererseits wünsche ich mir persönlich bei Expertenspielen mehr Orientierung. Ich hab da noch gar nicht so viel Erfahrung. Und der SdJ Jury vertraue ich diesbezüglich. Youtuber XY nicht unbedingt.

    Auch glaube ich daran, dass es durchaus eine sinnvolle Zielgruppe für ein Experten Spiel des Jahres gibt. Nicht jeder Neueinsteiger ist mit Regeln überfordert. (Ich selbst bin mir Dungeon Lords ernsthaft eingestiegen.) Insbesondere Quereinsteiger aus Rollenspiel oder Ähnlichem. Ein Experten Spiel des Jahres hätte sicher keine Marketing Wirkung wie die anderen Preise, aber die Aussage "Die Zielgruppe ist informiert genug" stimmt meiner Ansicht nach ebenso wenig.

  • Wer soll denn diese Spiele überhaupt testen? Die Mitglieder müssen doch eh schon soviele Spiele innerhalb eines Jahre ausprobieren und bei Expertenspielen ist der Aufwand noch viel größer.
    Da reichen doch keine 1-2 Partien, um erstmal den Schund abzutrennen wie bei einfacheren Spielen.

  • Es generiert ein falsches, irreführendes und vorallem ein auf niedrigem Niveau angesiedeltes Bild von Brettspielen im Allgemeinen und gerade bei der Zielgruppe des SdJ, den Einsteigern und Familien.

    Nein, tut es nicht. Gerade die Zielgruppe des SdJ nimmt ein Spiel wie Azul nicht als "niedriges Niveau" wahr. Und auch bei einem Spiel wie "Just One" denken die Spieler nicht darüber nach, ob sie auf niedrigem oder hohen Niveau spielen, sondern sie freuen sich einfach nur darüber, wie viel Spaß sie damit haben.

    Zumindest nimmt man Nicht-Spielern die Möglichkeit sich selbst zu entscheiden, wenn man ihnen den erweiterten Horizont der Brettspiele zu einem gewissen Grad vorenthält.

    Das stimmt doch nicht. Durch die Vergabe des Kennerspielpreises wird seit 9 Jahren vermittelt, dass es über dem roten Pöppel hinaus durchaus noch weiteres gibt. Wenn also ein Nicht-Spieler sich mit dem SDJ beschäftigt und ihm ein Azul zu wenig Niveau hat, wird er sich vielleicht ein Flügelschlag anschauen. Und wenn ihm dieses Niveau schon besser gefällt, dann wird er sich auch mit den nominierten und empfohlenen Spielen des Kennerspiels beschäftigen und irgendwann bei Terraforming Mars landen, wenn er ein solches Niveau lieber hat.

    Aber es bringt doch nichts, einem Nicht-Spieler als Erstempfehlung ein Terraforming Mars zu zeigen, weil ein Nicht-Spieler doch zu 99,5% gar nicht einschätzen kann, auf welchem Niveau im Spiele Spaß machen werden.

    Mediale gobale Entwicklung, Kickstarter, veränderte Konkurrenz in den Unterhaltungsartikeln sind neue Herausforderungen für Brettspiele, aber auch neue Chancen ... ich würde z.B. den Verlagen raten, die Hürde des Regelstudiums durch eigene, professionelle Let's play Videos zu senken, auf das gleich auf der ersten Seite der Anleitung inkl. QR-Code hingewiesen wird ... nur mal so am Rande "by the way" erwähnt.

    Das Thema kennen Verlage seit gefühlt 10 Jahren, doch es setzt sich nicht durch. Vermutlich aus dem einfachen Grund, dass die Kosten für ein solches Video zu hoch sind, wenn man ein neues Spiel mit einer Auflage von 2.000 bis 4.000 auf den Markt bringt.