Paths of Glory

  • Letzte Woche war es endlich nach langer Wartezeit (Corona!) soweit:


    Mit Clickworxx habe ich endlich mal #PathsofGlory angespielt. Ich hatte die deutsche UGG-Version vorbereitet und tatsächlich haben wir auch nur einen Zug geschafft (es war Montag Abend). Vorkenntnisse zu kartengetriebenen Spiele hatte ich bislang über #VirginQueen und #TwilightStruggle gesammelt. Der historische Ablauf des WK 1 ist mir relativ gut vertraut.


    Offenkundig muss man die Zusammenhänge der Karten kennen, um bei dem Spiel erfolgreich spielen zu können. Daran war natürlich am ersten Tag noch nicht wirklich zu denken.

    Interessant finde ich die Grundidee, eine Globalversion über den WK 1 allein mit zwei (!) Einheitentypen zu spielen (Armee und Korps und die jeweiligen "beschädigten" Versionen). Die Flotte, Luftwaffe und spätere Neuerungen kommen nur abstrakt über spätere Karten ins Spiel (U-Boote, erste Panzer etc.). Für mich Neuland war auch die Art der Trefferermittlung bzw. die Schadensverteilung (haben wir es richtig verstanden, dass bspw. 2 Treffer gegen eine unbeschädigte Armee verpuffen?).

    Mich griff der Deutsche nach der August-Kanonen-Karte gleich in Sedan an und ich muss hier gleich Entscheidungen treffen, wie ich die Westfront gegen die offensivstarken Deutschen halten kann. Dafür bietet sich für die Allierten ein Angriff im Osten gegen Österreich-Ungarn auch Ostpreußen ist relativ dünn verteidigt)... So nimmt das Spiel dann seinen Lauf.


    Ist es richtig, dass das volle Spiel 8 Stunden dauert? Spielt der Nahe Osten praktisch überhaupt eine Rolle?

  • Für mich Neuland war auch die Art der Trefferermittlung bzw. die Schadensverteilung (haben wir es richtig verstanden, dass bspw. 2 Treffer gegen eine unbeschädigte Armee verpuffen?).

    ja, je nachdem ob Deine Armee 2 (AH, IT, RUS, TU) oder 3 LF hat. Eine AH Armee zum Beispiel wird bei 2 LF durchaus geflippt

    Ist es richtig, dass das volle Spiel 8 Stunden dauert? Spielt der Nahe Osten praktisch überhaupt eine Rolle?

    so in der Größenordnung kann es über 20 Turns durchaus dauern; je nachdem kanns auch mal ein wenig länger sein

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • haben wir es richtig verstanden, dass bspw. 2 Treffer gegen eine unbeschädigte Armee verpuffen?

    Deutsche, Franzosen, Briten und Amerikaner haben einen Loss Faktor von 3. Das bedeutet sie erleiden Schaden ab einer Loss Number von 3. Das gilt bei der unbeschädigten und auch bei der beschädigten Einheit, denn die Loss Number auf beiden Seiten der Einheit identisch.

    Anders sieht es bei den Russen, Österreichern usw aus. Die haben nur eine Loss Number von 2, d.h. sie flippen ab einer Loss Number von 2.

    Ist es richtig, dass das volle Spiel 8 Stunden dauert?

    Das hängt von Eurer Geschwindigkeit und natürlich vom Spielende ab. Ein Spiel über die volle Distanz kann auch 8 Stunden dauern. Aber es kann auch schon nach drei Turns vorüber sein (durch einseitge Würfeleien oder Spielfehler).

    Spielt der Nahe Osten praktisch überhaupt eine Rolle?

    Ja, dort gibt es Siegpunkte, die wichtige für beide Parteien sind, sobald die Fronten eingefroren sind.

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    "Out. For. A. Walk. ... Bitch." (Spike/Buffy-TVS)
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  • Ist es richtig, dass das volle Spiel 8 Stunden dauert? Spielt der Nahe Osten praktisch überhaupt eine Rolle?

    Du hast das offenbar schon sehr gut verstanden, man eröffnet neue Fronten, zwingt den Gegner zum Reagieren und muss seine Aktivitäten ständig neu priorisieren. Spannend ist, dass jede Karte auch unterschiedlichste Möglichkeiten bietet und man immer abwägen muss, ob Ereignis, Operation, Reserve oder strategische Bewegung gerade wichtiger sind.


    Das Spiel ist m.E: in 8 Stunden nur bei sehr schnellem Spiel durch geübte Spieler zu schaffen, ich würde eher von noch ängerer Spielzeit ausgehen, sofern nicht vorher ein Spieler durch irgendwelche Umstände den Auto-Victory erreicht. Zum Kennenlernen als Übungspartie reichen aber erstmal ein paar Züge im Mobilization Warstatus aus, bis man Bewegung und Kampfsystem verstanden hat.


    Später wird das Konzept des Warstatus wichtig, über den die weiteren Kartendecks (Limited/Total War) hinzukommen und dadurch eben auch weitere "Theaters of War" wie der Nahe Osten oder Italien ins Spiel kommen.


    Der Nahe Osten kann durchaus wichtig werden, da dort viele Punkte zu holen sind, allerdings hängt es von der Prioritätensetzung der Spieler ab, sich dort intensiver zu engagieren.

    Wenn du Frieden willst, rüste zum Krieg.

  • Schon mal danke für die ersten Antworten. Ja, dass die weiteren Kartendecks noch interessanter werden, kenne ich auch von TS. Zu beachten ist ja auch das Einhalten der Nachschublinie, die drei deutschen Armeen könnten sicherlich Paris erreichen (was ja nicht zur frz. Kapitulation führen würde), aber wenn die allierten Verbände diesen Verband isolieren und umschließen, ist er einfach weg.

    Was ist sehr übersichtlich finde, sind die verschiedenen britischen Verbände (die teilweise nur schwer oder offenbar auch gar nicht ersetzt werden können).

    8 Stunden ist natürlich schon mal eine Ansage...

  • Was ist sehr übersichtlich finde, sind die verschiedenen britischen Verbände (die teilweise nur schwer oder offenbar auch gar nicht ersetzt werden können).

    8 Stunden ist natürlich schon mal eine Ansage...

    Einige Anmerkungen/Tipps/Ideen dazu.

    • Man kann gleich zu Beginn das BEF-Korps per SR auf den Plan holen. Damit gibt man dem Deutschen mal schon eine Nuss zu knacken. Da das BEF nicht ersetzt werden kann, kann man das ersetzende Korps auch gleich mit verbraten.
    • Die Gefahr eine Einheit zu verlieren ist gering. Es spielt keine Rolle. Die wirkliche Gefahr besteht darin, dass Einheiten OOS gesetzt werden. Dieses betrifft v.a. den CP, da der AP ja stets den letzten Zug hat.
    • Ich spiele die Glory-Reihe im Allgemeinen auf frühes Erreichen des Total War Status. Keine Ahnung, ob das ein probates Mittel ist, mir geht es gut damit.
    • Bei 30+ PoG-Spielen habe ich bei >50% erlebt, dass der Nahe Osten fast vollständig ignoriert wird.
    • Leider - und das lässt das Spiel m.E. hinter die kleinteiligeren (Korps statt Armeen, Divisionen statt Korps) IoG und PuoG zurücktreten - habe ich mehrere Partien...
    • Ich finde es schade, dass bestimmte Ereignisse einfach so wahnsinnig schwer zu erreichen sind: der Eintritt der USA geht vielleicht noch, aber bis man diese super starken Truppen auch auf dem Brett hat, ist das Spiel meist vorbei. Auch die Russische Revolution habe ich wohl nur einmal gesehen. Da fielen die Karten mal genau richtig.
    • Die Stuka Joe-Solomethode ist sehr zu empfehlen - gerade, um das Spiel intensiv kennenzulernen.

    8 Stunden? Da ist man doch gerade erst warm gespielt.

    Mit Gewaltlosigkeit hat noch nie jemand etwas erreicht. (Montgomery Burns)

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem. Präsident der EZB. (Das Känguru)


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  • Ich finde es schade, dass bestimmte Ereignisse einfach so wahnsinnig schwer zu erreichen sind: der Eintritt der USA geht vielleicht noch, aber bis man diese super starken Truppen auch auf dem Brett hat, ist das Spiel meist vorbei. Auch die Russische Revolution habe ich wohl nur einmal gesehen. Da fielen die Karten mal genau richtig.

    HIer kann ich nur die Historical Variant, vor allem die aktuelle empfehlen. Das versetzen einger Siegpunktfelder nimmt Fokus von Italien weg und erleichtert die Russische Revolution

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

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  • Habt Ihr ausschließlich am Tisch gespielt oder ist ggf Vassal eine Alternative?


    Am Tisch ungefähr 20 Partien, früher sehr viel ACTS, was was dann aber durch Vassal (online) abgelöst wurde. Wargameroom selten.


    Diese Tools sind eine gute Alternative, wenn man kein Problem damit hat, dass eine Partie mehrere Woche dauert. Ich mag zum Beispiel feste Termine, wo ich mich für 2-3 Stunden über Vassal zum Spielen treffe. Da kann ich mich voll auf das Spiel konzentrieren. Das können dann 2-5 Turns werden, je nachdem ob gerade viel gekämpft oder viele Events gespielt werden. Lange Partien am Tisch sorgen IMO oft für Spielfehler, die für die Partien nicht förderlich sind.

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  • Die meisten Partien gingen bei mir über ACTS (Karten + Würfel) und Vassal bzw. Cyberboard. Das geht hervorragend: der aktive Spieler zieht, der passive würfelt für die Angriffe des aktiven Spielers (so kommt man auch gut mit den CC klar).


    Bei Spielen, die nicht live stattfinden bietet ludilog.com einen netten Service.

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