Gut / schlecht gealtert

  • #Catan wurde zwar erwähnt, aber leider nicht weiter diskutiert.


    Ich finde Siedler von Catan zwar nach wie vor gut, aber es ist m.E. nicht besonders gut gealtert. Viele Dinge wie Siedlungen oder Städte bringen sowohl Siegpunkte als auch Vorteile während des Spiels. Wer ins Hintertreffen gerät, bleibt oft hinten und hat wenig Spaß. Moderne Spiele haben oft Catch-Up-Mechanismen, s.d. hinten liegende Spieler wieder aufholen können. Außerdem muss man sich oft zwischen Siegpunkten und Entwicklung entscheiden (Beispiel #Dominion, wo die Siegpunktekarten einen ausbremsen). Von daher halte ich Catan für schlecht gealtert.


    Das nicht erwähnte ;) #ModernArt ist dagegen hervoragend gealtert.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Ich mag auch heute noch keine Mechanismen, wo man nur Siegpunkte bekommt (ich spiele trotzdem entsprechende Spiele).

    Es ist total langweilig, wenn ich bspw. fürs Bauen/abgeben/etc. von X abstrakte Siegpunkte bekomme. Es macht viel mehr Spaß, wennichh dafür zukünftig effektiver Ressourcen abbauen kann/n dickes Monster bekomme/usw.


    Eine gute Lösung finde ich nachwievor bei Terraforming Mars den Terraforming Wert. Da bekomme ich wenigstens auch parallel höheres Einkommen, was viel aufregender ist als Siegpunkte (und theamtisch ergibt da beides auch Sinn).

  • Wer ins Hintertreffen gerät, bleibt oft hinten und hat wenig Spaß. Moderne Spiele haben oft Catch-Up-Mechanismen, s.d. hinten liegende Spieler wieder aufholen können.

    Aber gerade #Catan hat doch einen der stärksten Catch-Ups überhaup: Die anderen Spieler Verbünden sich und handeln nicht mehr mit dem Leader.

    Vielspieler im Körper eines Gelegenheitsspielers

    Einmal editiert, zuletzt von hhamburger ()

  • Das nicht erwähnte ;) #ModernArt ist dagegen hervoragend gealtert.

    Theoretisch ja, aber praktisch meiner Meinung nach eher nein.

    Alle Spiele mit Auktionen funktionieren nur, wenn sämtliche Mitspieler das Spiel gut kennen und das heißt in der Praxis: mindestens dreimal, besser mehr, gespielt haben. Versuch das mal in der heutigen Zeit zu schaffen. Es gibt einen guten Grund, warum man kaum noch Spiele mit Auktionen findet...

  • Also Catan, ist in meinen Augen nicht schlecht gealtert. Sagen wir, in Würden ergraut, ein wenig aus der Zeit, aber immer noch gut.


    El Grande wirkt optisch auch nicht mehr zeitgemäß, spielerisch ist es modern wie eh und je.


    Stratego ist ein zeitloser Klassiker und gut gealtert.


    Einem meiner früheren Lieblingsspiele von früher ist „Schoko & Co.“ Leider ist es nicht so gut gealtert. Die Versteigerung der Aufträge und die Bildung des Schokoladenmarkts müssten überarbeitet werden und die Spielzeit sollte unter zwei Stunden gestreamlined werden, dann wäre es IMHO auch heute noch gut.


    Risiko, welches ich grundsätzlich durchaus mag, ist auch eher schlecht gealtert. Aber es gibt durchaus Variationen von Risiko, die bis heute super sind. Dennoch: Auch das normale Risiko behält seinen Platz in meinem Herzen.


    Ehrlicherweise muss ich aber bei einigen Spielen auch sagen, dass ich schlecht gealtert bin ;) Ich habe mich spielerisch verändert und meine Rahmenbedingungen haben sich verändert. Ich kann nicht mehr wiederkehrend 9 Stunden Shogun (MB Gamemaster Series) oder Diplomacy spielen,...


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Das Ausscheiden von Spielern a la Diplomacy ist heutzutage ein wenig verpönt.

    Lange mindestens halbtägige Spiele werden wahrscheinlich auch eher seltener gespielt als noch vor 20 Jahren.

    Kampfwürfelorgien sind auch nicht mehr cool.

    Für Auktionsspiele habe ich schon immer keine Mitspieler gehabt.

    Das ist aber nicht das Problem der jeweiligen Spiele sondern die Änderung des allgemeinen Spielgeschmackes unabhängig von dem was man nun selbst gerne spielt.

  • Vor kurzem habe ich hier (glaube von Metalpirate) gelesen, dass er den Aktionspunkte-Mechanismus von zB Tikal nicht mehr zeitgemäß findet. Ich bin da etwas zwiegespalten, da 10 Aktionspunkte pro Runde für ordentlich Downtime sorgen (und nicht modern wirken), aber auf der anderen Seite halte ich gerade Tikal für ein sehr gut gealtertes Spiel.


    Chinatown wird vermutlich niemals alt, aber auch Durch die Wüste und Samurai halte ich ziemlich zeitlos (vorallem letzteres).


    Bietspiele sind für lange Zeit außer Mode gekommen, werden aber sicherlich irgendwann wieder vermehrt auftreten, da der Mechanismus ansich nicht wirklich altert.


    Auf der anderen Seite halte ich "Blind-Bidding" für einen (zu recht) schlecht gealterten Mechanismus.


    Und auch wenn ich den Mechanismus ansich sehr gut finde, sind pure Deckbuilder wie Dominion, Thunderstone oder jetzt Arctic Scavengers (10 Jahre zu spät) schlecht gealtert. Inzwischen gibt es so viele bessere Wege und Ideen mit diesem Mechanismus umzugehen. Die ganzen Fans dieser Spiele werden das natürlich anders sehen, aber diese Spiele werfen so viele Probleme auf, dass ich mich schon damals gefragt habe, wie sie überhaupt so populär werden konnten...

  • Vor kurzem habe ich hier (glaube von Metalpirate) gelesen, dass er den Aktionspunkte-Mechanismus von zB Tikal nicht mehr zeitgemäß findet. Ich bin da etwas zwiegespalten, da 10 Aktionspunkte pro Runde für ordentlich Downtime sorgen (und nicht modern wirken), aber auf der anderen Seite halte ich gerade Tikal für ein sehr gut gealtertes Spiel.

    Ja, das war von mir, und ich glaube, soooo weit sind wir da gar nicht auseinander. :)

    Bei Tikal müssen wir ein bisschen unterscheiden zwischen der Qualität des Spiels an sich -- die finde ich immer noch so gut wie eh und je --- und den Mechanismen dahinter. Letztere sind nicht gut gealtert bzw. nicht mehr zeitgemäß, wenn eine durchschnittlichen Gruppe das Spiel heute mit 3-4 Stunden Spieldauer totgrübelt. Im worst case ist man zwischen zwei Zügen 15 Minuten am Däumchendrehen, weil jeder Mitspieler pro Zug mehrere Minuten an der optimalen Verteilung seiner 10 Aktionspunkte unter Einrechnung aller möglichen Mitspielerzüge tüftelt. Sowas geht halt heute nicht mehr. Da sind kurze Züge in schneller Folge gefragt.

    Was aber auch irgendwo schade ist. Wenn man die Spielerunde hat, die Tikal ohne zwanghaftes Optimal-Spielen-Wollen (oder unter Einsatz eines Timers) flott runterspielt, dann könnten einige Spieler womöglich tolle Spielerlebnisse kennenlernen, die sie so noch nie in ihrer Spielerkarriere hatten...

  • Unheimlich gut gealtert bzw. fast noch modern: #Antiquity von 2004. Fühlt sich irgendwie immer noch in jeder Partie richtig frisch an. Obwohl diverse Teilaspekte mittlerweile dutzendfach entliehen wurden, ist die Melange aus Puzzlen, Ernten und den unfassbar guten wählbaren Siegbedingungen heute immer noch brutal gut spielbar.

  • Alle langen Strategiespiele, in denen die Kämpfe mit Würfel ausgefochtet werden, sind m.E. veraltet. Nur wenige wollen noch stundenlang spielen, um dann wegen Würfelpech zu verlieren. Vor daher sind Spiele wie "Game of Thrones" und "Imperial" gut gealtert.

    Channing Jones - Autor von Galactic Era

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  • Was aber auch irgendwo schade ist. Wenn man die Spielerunde hat, die Tikal ohne zwanghaftes Optimal-Spielen-Wollen (oder unter Einsatz eines Timers) flott runterspielt, dann könnten einige Spieler womöglich tolle Spielerlebnisse kennenlernen, die sie so noch nie in ihrer Spielerkarriere hatten...

    Das Problem habe ich zum Glück nicht, da es meiner Tikal-Runde egal ist, ob es 3 Std. dauert. Ist immer gut. :)

    Aber wo du gerade den Zeitaspekt mit der Sanduhr erwähnst... viele Leute mögen so etwas ja überhaupt nicht, wobei ich das in einigen Spielen als sehr vorteilhaft sehe (bei Java sogar notwendig). Schach kann ich zB nichts abgewinnen. Da wird 30 Min. rum gedoktort und nichts passiert. Speed-Schach hingegen finde ich höchst beeindruckend, weil man hier wirklich schnell schalten und entsprechend gut sein muss.


    Nebenbei: Mein aktuellster Prototyp wurde an einem Abend locker in 90 Min. gespielt, die Woche darauf habe ich bei einer anderen Runde nach 3 Std. abgebrochen... man kann Spiele halt auch kaputt denken. :sleeping:


    Hm, apropo 10 Aktionspunkte die Runde, ich muss mal endlich wieder Full Metal Planete auf den Tisch bringen, da hat man mal eben 20 Aktionspunkte von denen auch noch ein paar aufgespart werden können (wenn ich mich recht erinnere). :lachwein:

  • Alle Strategiespiele, in denen die Kämpfe mit Würfel ausgefochtet werden, sind m.E. veraltet. Nur wenige wollen noch stundenlang spielen, um dann wegen Würfelpech zu verlieren. Vor daher sind Spiele wie "Game of Thrones" und "Imperial" gut gealtert.

    Da sagst du was... ich meide solche Spiele um jeden Preis, habe aber so gar nicht das Gefühl, dass die Mehrheit das schlecht findet, eher im Gegenteil, viele finden das total toll. -.-

  • Alle Strategiespiele, in denen die Kämpfe mit Würfel ausgefochtet werden, sind m.E. veraltet. Nur wenige wollen noch stundenlang spielen, um dann wegen Würfelpech zu verlieren. Vor daher sind Spiele wie "Game of Thrones" und "Imperial" gut gealtert.

    Da sagst du was... ich meide solche Spiele um jeden Preis, habe aber so gar nicht das Gefühl, dass die Mehrheit das schlecht findet, eher im Gegenteil, viele finden das total toll. -.-

    Ich habe eher das Gefühl, das es hingenommen wird, wenn das Spiel ansonsten gut ist, wie z.B. Star Wars Rebellion und TI4. Aber nicht, dass es als Mechanismus "gefeiert" wird.

    Channing Jones - Autor von Galactic Era

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  • Alle langen Strategiespiele, in denen die Kämpfe mit Würfel ausgefochtet werden, sind m.E. veraltet. Nur wenige wollen noch stundenlang spielen, um dann wegen Würfelpech zu verlieren. Vor daher sind Spiele wie "Game of Thrones" und "Imperial" gut gealtert.

    Sehe ich zu 100% anderes :) GoT gehört für mich ins Altpapier, weil es nichts gut macht außer Zwietracht und Streit zu Sähen. Insofern gut an der Vorlage, aber kein gutes Spiel.

  • Nobody is perfect (1992) immer noch eines der besten KoKa-Spiele.

    Auch im Bereich der einfachen Familienspiel fällt mir ein tadellose gealtertes von 1985 ein: Kuhhandel.


    Bei den stragielastigeren Spielen wird's etwas schwieriger. Funkenschlag (2001)ist immer noch zeitgemäß, auch wenn es einen gravierenden Schwachpunkt hat, der aber eigtl nichts mit der Zeit zu tun hat.



    Nicht gut gealtert:

    Trivial Pursuit - da gibt es heute bessere Quizspiele

    Tal der Könige (1992) - wirkt etwas veraltet von den Mechanismen

    Die Macher (1986) - thematisch toll, aber viel zu lang für ein eher seichtes Spiel

  • Alle langen Strategiespiele, in denen die Kämpfe mit Würfel ausgefochtet werden, sind m.E. veraltet. Nur wenige wollen noch stundenlang spielen, um dann wegen Würfelpech zu verlieren. Vor daher sind Spiele wie "Game of Thrones" und "Imperial" gut gealtert.

    Das sehe ich anders. Klar. Stupides Würfeln in Risiko finde ich auch schrecklich. Aber Würfel bilden halt auch Risiko ab. Das ist halt eine riskante Sache mit dem Kampf. Und andererseits lockert der Zufall das Spiel hier auch etwas auf.

    Imperial konnte ich damals und kann ich heute nicht leiden, daher kann ich über dessen "Altern" nichts sagen. Und bei Der eiserne Thron bin ich nicht sicher, ob es an meinem Alter oder dem Alter des Spiels liegt ... früher hatte es seinen Reiz, heute fass ich es nicht mehr an.


    Meine Beispiele für gut gealtert: Bluff, Manila


    Meine Beispiele für schlecht gealtert: Junta, ohne Furcht und Adel

  • Beim würfeln kommen Emotionen hoch, man ist glücklich, ärgert sich, bemitleidet, macht sich lustig. Ich mag es wenn man die Würfelwurfe beeinflußen kann sei es das man in der Vorbereitungsphase Wiederholungswürfel oder Erhöhungen einplanen kann.
    Ohne Würfel ist es oft stumpfes leises vor sich hinrechnen.
    Würfel können auch manchmal schwächere Spieler bevorzugen so das der auch mal ein Highlight hat. Wenn alles nur ausgerechnet werden kann verlieren schwächere Spieler auf lange Zeit die Lust.
    Ich hoffe das es Würfel in Spielen nie veraltet sind.

  • Sind es wirklich die Spiele, die wie auch immer gealtert sind? Oder sind wir es, die durch immer mehr Erfahrung und Auswahl altern?


    Ich glaube, es ist eine Frage der eigenen Ansprüche und der richtigen Spielerunde.

  • Bohnanza kann man heute noch genau so gut spielen wie vor 20 Jahren. Das ist wirklich gut gealtert.

    Vorweg ich liebe Bohnanza, ich stimme dir daher spielerisch unumwunden zu, aber ich muss ehrlich sagen, dass mich die grafische Gestaltung des Spieles lange Zeit davon abgehalten hat, es mir überhaupt zuzulegen. Ich behaupte jetzt mal einfach: Dieser Aspekt ist schlecht gealtert.



    Ich schwärme ja der Fraktion der Nicht-Spieler immer von der ach so tollen Brettspielwelt was vor und Bohnanza ist eigentlich ein tolles Spiel insbesondere für Wenig-Spieler um ihnen die Magie, die Liebe zu Spielen nahezubringen. Aber ich sehe immer, wenn ich Bohnanza auf den Tisch packe diese leeren Blicke, das unausgesprochene "Äh wie schön freches Spiel aus den späten Achtzigern".

  • Meine Beispiele für schlecht gealtert: Junta, ohne Furcht und Adel

    Was ist denn an Junta schlecht gealtert? Welche Spiele machen denn was besser als Junta?

    Junta hatte schon immer Schwächen: Die Länge, der Zufall, die nötige Spielerzahl. Aber die Stärke von Junta habe ich bei keinem Spiel entdeckt: Mit wenig Regelniveau ein Spielaufbau über sehr viel Freiraum von Loyalität und Verrat und der für Gruppendynamik nötigen Spieldauer. M.m.n. ist Junta immer noch wunderbar, nur braucht es eben wie früher das richtige Setting.

  • Alle langen Strategiespiele, in denen die Kämpfe mit Würfel ausgefochtet werden, sind m.E. veraltet.

    Der Riesen-Erfolg von TI4 spricht aber gegen diese These. Und auch Eclipse hat mir gerade wieder Spaß gemacht ;)


    Gut gealtert: Agricolal. Auch unzählige Workerplacement-Spiele später hält es immer noch mit.

  • Alle langen Strategiespiele, in denen die Kämpfe mit Würfel ausgefochtet werden, sind m.E. veraltet. Nur wenige wollen noch stundenlang spielen, um dann wegen Würfelpech zu verlieren.

    Wir sind vielleicht wenige, aber wir haben immer Spass wie Bolle!

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Ich würde generell behaupten es gibt Mechanismen die nicht mehr zeitgemäß sind, weil sie mittlerweile durch bessere Lösungen ersetzt wurden:

    - Roll-/Spin & Move (du wirst gespielt und spielst nicht)

    - Würfeln bei Kämpfen (du wirst gespielt und spielst nicht)

    - Freies Verhandeln (zieht Spiel nur unnötig in die Länge)

    - Klassisches Bieten (zieht Spiele nur unnötig in die Länge)

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • - Würfeln bei Kämpfen (du wirst gespielt und spielst nicht)

    Kampf bietet aber nun mal keine Gewissheit für Erfolg; ergo brauchst Du einen Zufallsgenerator

    Nur wenn du es thematisch willst in einer vergangenheitsorientierten Form. Heutzutage geht es ja mehr Richtung Dronenkrieg, ergo gewinnt der bessere Algorithmus und das ist ausrechenbar, somit hat der Zufall in einem Sci-Fi Setting nix zu suchen.


    Zudem vereinfacht eine Abtauschregel den Kampf oder eine Stichspielregel oder eine Regel ähnlich wie bei Schach...

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Kampf bietet aber nun mal keine Gewissheit für Erfolg; ergo brauchst Du einen Zufallsgenerator

    Nur wenn du es thematisch willst in einer vergangenheitsorientierten Form. Heutzutage geht es ja mehr Richtung Dronenkrieg, ergo gewinnt der bessere Algorithmus und das ist ausrechenbar, somit hat der Zufall in einem Sci-Fi Setting nix zu suchen.


    Zudem vereinfacht eine Abtauschregel den Kampf oder eine Stichspielregel oder eine Regel ähnlich wie bei Schach...

    Wenn das die neue Spielewelt wird, fange ich an, Briefmarken zu sammeln ... :(

  • Hallo,
    nicht gut gealtert: die Spieler-Generationen
    Alles nur noch Konsumenten 8-))

    gut gealtert: Catans Fan Editionen 8o


    Gerade vor Tagen aufgetischt. Städte & Ritter mit den Fan-Editionen Hexen, Zauberer und Drachen & Kirche, Glaube und Reformation



    Das haben wir früher (mangels Alternativen) sehr viel gespielt, mit fünfter Stadt auf 18 Siegpunkte. Lehm und Getreide haben von Fans ebenso Metropolen, Kalender und Aktionskarten erhalten. Diese Sachen sind halt selbst gedruckt und ergänzt. Die beiden Themen Magie und Religion sind nicht unbedingt mehr vom Gleichen, sondern weisen Eigenständigkeit auf. Sogar die Spieler haben unterschiedliche Vorlieben für bestimmte Themen.



    Nach ewiger Abstinenz und ständigen nostalgischen Bekundungen kürzlich mal wieder aufgetischt - und wir müssten raten, wie es noch im Detail funktionierte. Aber dann war wieder alles da. Die gleichen guten Emotionen, viel Interaktion, Entscheidungsfindungen und ein hoher Spannungsbogen. Das Ende kam dann doch schneller wie gedacht und die Partie war auch über zwei Stunden hinweg gut.




    Wenn wir damals viel Zeit (3 Std.) hatten, wurden 21 Siegpunkte zur Bedingung gesetzt. Das hieß dann, dass alle Metropole gebaut und untereinander auch wieder abgeluchst wurden - welche dramatische Massaker das wurden. :evil:


    Catan Basis ist für mich auch noch gut - ab nur unter Kennern. Die Mitspieler sollten wissen, was sie tun. So als Quickie von etwas mehr als einer guten halbe Stunde. Aber auch Catan hat sich in 25 Jahren weiterentwickelt. Den Status Piraten und Entdecker finde ich gut. Und manches aus der Fan-Edition gibt es dort wiederzufinden. Womit diese auch heute für etwas gut war.

    Liebe Grüße
    Nils

  • Meine Beispiele für schlecht gealtert: Junta, ohne Furcht und Adel

    Was ist denn an Junta schlecht gealtert? Welche Spiele machen denn was besser als Junta?

    Junta hatte schon immer Schwächen: Die Länge, der Zufall, die nötige Spielerzahl. Aber die Stärke von Junta habe ich bei keinem Spiel entdeckt: Mit wenig Regelniveau ein Spielaufbau über sehr viel Freiraum von Loyalität und Verrat und der für Gruppendynamik nötigen Spieldauer. M.m.n. ist Junta immer noch wunderbar, nur braucht es eben wie früher das richtige Setting.

    Ein Spiel, das schlecht gealtert ist, hatte seine Schwächen natürlich auch schon damals, denn die Regeln haben sich ja nicht geändert. Aber damals hat man es eher in Kauf genommen, da viele Spiele diese Schwächen hatten und es einen deshalb weniger gestört hat.


    Bei Junta ist es insbesondere die Dauer der Kampfrunden und was sie bringen. In unseren Gruppen wurden oft ewig Kämpfe durchgeführt, bei denen das Ergebnis sowieso schon vorher klar war. Dennoch kann man es nicht abkürzen, da es am Ende immer das Potential für einen überraschenden Seitenwechsel gibt. Hier steht aber Aufwand und Nutzen in einem schlechten Verhältnis.

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Sind es wirklich die Spiele, die wie auch immer gealtert sind? Oder sind wir es, die durch immer mehr Erfahrung und Auswahl altern?


    Ich glaube, es ist eine Frage der eigenen Ansprüche und der richtigen Spielerunde.

    ...und deswegen hast du deinen Nickname absolut verdient. :D :D

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • Ich würde generell behaupten es gibt Mechanismen die nicht mehr zeitgemäß sind, weil sie mittlerweile durch bessere Lösungen ersetzt wurden:

    - Roll-/Spin & Move (du wirst gespielt und spielst nicht)

    - Würfeln bei Kämpfen (du wirst gespielt und spielst nicht)

    - Freies Verhandeln (zieht Spiel nur unnötig in die Länge)

    - Klassisches Bieten (zieht Spiele nur unnötig in die Länge)

    - Freies Verhandeln hat auch große Königmacherprobleme


    - Würfeln bei Kämpfen, etc ist meistens okay. Die Frage ist oft wie Zufall eingesetzt wird und wie man ihn kontrollieren kann. So machen mehr Würfel das Ergebnis berechenbarer.


    Weitere schlecht gealterte Mechanismen:

    - zu viele / große Aktionen im eignenen Spielzug (Downtime)

    Hier gibt es verschiedenen Lösungen: statt ein Spieler macht 10 Aktionen lieber 10 Runden mit je einer Aktion, oder Aktionen als passiver Spieler, evtl. simultane Aktionsauswahl


    - Player-Elimination

    inzwischen ist es nicht mehr hinnehmbar, weil frustierend, wenn einzelnen Spieler bei langen Spielen frühzeitig ausscheidend (z.b. bei BANG!)

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • - Würfeln bei Kämpfen (du wirst gespielt und spielst nicht)

    Kampf bietet aber nun mal keine Gewissheit für Erfolg; ergo brauchst Du einen Zufallsgenerator

    Amen! Darum sind für mich Spiele mit ausrechenbarem Kampf ein rotes Tuch. Unthematischer und unspannender (=langweiliger) geht es kaum... (Mage Knight, Der eiserne Thron, Tsukuyumi, etc.)

  • Wer ins Hintertreffen gerät, bleibt oft hinten und hat wenig Spaß. Moderne Spiele haben oft Catch-Up-Mechanismen, s.d. hinten liegende Spieler wieder aufholen können.

    Aber gerade #Catan hat doch einen der stärksten Catch-Ups überhaup: Die anderen Spieler Verbünden sich und handeln nicht mehr mit dem Leader.

    Kann ich nur bestätigen. Aus diesem Grund hat mir das Spiel noch nie gefallen, aber es ist ein sehr effektiver Catch-Up....und natürlich Geschmackssache ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Nur wenn du es thematisch willst in einer vergangenheitsorientierten Form. Heutzutage geht es ja mehr Richtung Dronenkrieg, ergo gewinnt der bessere Algorithmus und das ist ausrechenbar, somit hat der Zufall in einem Sci-Fi Setting nix zu suchen.


    Zudem vereinfacht eine Abtauschregel den Kampf oder eine Stichspielregel oder eine Regel ähnlich wie bei Schach...

    Wenn das die neue Spielewelt wird, fange ich an, Briefmarken zu sammeln ... :(

    Da die Spielewelt immer größer wird, wird es für jeden Geschmack die entsprechenden Spiele geben.

    Sogar für "verpönte" Mechanismen wie Player Elimination und Take That kommen immer wieder Neuerscheinungen, die diese haben.

    Channing Jones - Autor von Galactic Era

    Einmal editiert, zuletzt von Mageant ()